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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 1 - 1954 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.

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Die Titel-Seite der Ausgabe 11/12 1954
"Zwei gewaltige F&H Projektoren" ohne Text

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Die neuesten Bild- und Tonverfahren (Teil VII)

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V. Zusammenfassung (Dezember 1954) :

Wir haben aus den bisherigen Ausführungen gesehen, wie vielseitig die Vorschläge sind, die Bild- und Tonwiedergabe zu verbessern. Wir wissen auch aus den Erfahrungen der letzten Monate, daß trotz der Bestrebungen zur Vereinheitlichung mehrere Verfahren nebeneinander im Gebrauch sind.

Das liegt einmal daran, daß seitens der Patentinhaber dieser Verfahren bedeutende Summen für die Entwicklungs- und Erprobungsarbeiten verausgabt werden mußten, die irgendwie wieder eingespielt werden müssen, und zum anderen daran - und das gilt im besonderen Maße für unsere deutschen Verhältnisse -, daß das Angebot an Filmen, die nach den beschriebenen Verfahren hergestellt und deutsch synchronisiert sind, noch zu gering ist, und daß auch in Deutschland - bezogen auf die Gesamtzahl der Theater - noch zu wenig Lichtspieltheater für diese Verfahren eingerichtet sind.

Nach Ermittlungen, die vom Verfasser vor kurzem (Herbst/Winter 1954) angestellt wurden, kann man damit rechnen, daß z.Z. in Deutschland etwa 450-500 Theater bestehen, die mit einer Breitwand ausgerüstet sind und mit etwa der gleichen Anzahl von Theatern, die über eine Tonanlage für Vierspur-Magnetton verfügen.

Demgegenüber stehen nach Ermittlungen des „Film-Echo" augenblicklich zur Verfügung (Stand vom 31.10.1954):

  1. 33 farbige CinemaScope-Filme,
  2. 1 farbiger Vista Vision-Film,
  3. 11 farbige SuperScope-Filme,
  4. 5 Garutso-Plastorama-Filme, davon 1 farbig,
  5. 121 Breitwandfilme in den Formaten 1:1,66 bis 1:2,
  6. 20 3-D-Filme.


Abgesehen davon, daß bei uns kaum das Bedürfnis bestehen wird, in Zukunft sämtliche Filme im Breitwandformat herzustellen und zu sehen und daß wir nach wie vor den Hauptwert auf gute Drehbücher und gute Darstellung - und gute technische Wiedergabe - legen werden, müssen die Bestrebungen nach Vereinheitlichung der Systeme und wirtschaftlich günstige Beschaffungsmöglichkeiten der technischen Einrichtungen fortgesetzt werden.
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Eine Übersichtstabelle über die "Neuen Bildverfahren" in 1954

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CINERAMA

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  • 3 Kino-Projektoren (Pi, P2/ P3)
  • 1 Ton-Projektor für 6-Spur-Magnetton
  • 35 mm 1 Bildkontroll-Gerät 1 Ton-Steuer-Gerät 6-Kanal-Vorverstärker (VV) 6-Kanal-Hauptverstärker (HV) 5 Lautsprecher-Kombinationen (L) mehrere Effekt-Lautsprecher (EL) Spezial-Bildwand 1:3,25 Bedienungspersonal: 7 Mann

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CINEMASCOPE

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  • Aufnahme und Wiedergabe mit ana-morphotischem Entzerrungs-Vorsatz (AV) Spezial-Bildwand metallisiert Format: 1:2,55
  • Zahnrollen mit schmalen Zähnen
  • Bildfenster mit vergrößertem Ausschnitt
  • Ton: Vierspur-Magnetton

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GARUTSO-PLASTORAMA

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  • Aufnahme mit Garutso-Optik (GO)
  • Bild nah bis 00 scharf
  • Wiedergabe normal (1:1,37) oder auf Breitwand (1:1,85) mit anamorphotischem Vorsatz (AV)
  • Ton: Lichtton oder Vierkanal-Magnetton

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VISTA VISION

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  • Aufnahme auf horizontal laufendem Film.
  • Negativbild hat 2 1/2 fache Größe des Normalfilm-Bildes.
  • Wiedergabe ohne Zusatz im Normalformat (1:1,37) oder mit anamorphotischem Vorsatz (AV) im Format 1:1,85 bis 1:2 mit Tushinsky-Linse.
  • Ton: Lichtton oder PERSPECTA.

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(Ein wenig Werbung für) Klangfilm und Superscope :

Anfänge hierzu wurden bereits von Klangfilm mit der Einführung des Gestellverstärker- Aufbausystems mit Kassettenverstärkern gemacht (siehe FV 10/1954, Seite 7) und mit der bevorstehenden Einführung der SuperScope-Linse (FV 10/1954, Seite 4), die bekanntlich die Eigenschaft hat, die Vorführung von Filmen im Format 1:1,37 bis 1:2 zu ermöglichen.
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Vorschläge und Grundlagen für eine künftige Normung

Seitens der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft (DKG) wurden auf einer Tagung, die im Juli 1954 stattfand und an der 15 leitende Techniker der einschlägigen Industrien teilnahmen, Vorschläge ausgearbeitet, die ebenfalls dazu dienen sollen, eine Vereinheitlichung herbeizuführen und die Grundlagen für eine künftige Normung geben sollen.

Da diese Vorschläge in diesem Zusammenhang auch die Vorführer interessieren werden und ihr Inhalt richtungweisend für eine zukünftige Vereinheitlichung und Normung sein wird, bringen wir nachstehend den Wortlaut, der in Tonwiedergabe und Bildwiedergabe unterteilt ist:
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A. Tonwiedergabe
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  • 1. Die Lichttonspur bleibt in der bisher genormten Form erhalten.
  • 2. Die normale Perforation bleibt ebenfalls bestehen.
  • 3. Zusätzliche Magnettonspuren werden auf der Blankseite des Positivfilms (der Kopie) aufgebracht.
  • 4. Die Lichttonaufzeichnung bleibt wie bisher 20 Bilder vorlaufend, während die Magnettonaufzeichnung um 28 Bilder rücklaufend aufgesprochen wird.
  • 5. Mit der so vorgeschlagenen Anordnung ist die Möglichkeit zur einkanaligen Lichtton- und/oder ein- oder mehrkana-ligen Magnettonwiedergabe gegeben.

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B. Bildwiedergabe
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  • 1. Die Bildabmessungen bleiben bei den bisherigen Normmaßen (15,2x20,9).
  • 2. Eine Bildvergrößerung im Theater über das Seitenverhältnis 1:1,66 ist für die Bildqualität nachteilig. Sofern ein größeres Seitenverhälanis als 1:1,66 angewendet wird, darf dieses nicht durch Abdecken von Bildteilen erfolgen.
  • 3. Der bildwichtige Ausschnitt bei der Aufnahme sollte das Seitenverhältnis 1:1,66 nicht überschreiten.
  • 4. Dieser bildwichtige Teil soll bei der Aufnahme und der Wiedergabe symmetrisch zur Horizontalachse liegen (d. h. Mitte Film - Mitte Bildwand sollen übereinstimmen).
  • 5. Bei Anwendung größerer Bildabmessungen über das Seitenverhältnis 1:1,66 wird ein besonderes Aufnahmeverfahren und die Herstellung von Sonderkopien erforderlich, wobei auch hier das Seitenverhältnis 1:2 nicht überschritten werden soll.

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Was in Deutschland beachtet werden "muß" ?????

In diesen vorstehend aufgeführten 10 Punkten ist alles zusammengefaßt, das für die künftige Gestaltung der Bild-und Tonwiedergabe in Deutschland beachtet werden muß.

U. a. geht aus dem Wortlaut eindeutig hervor, daß es abwegig ist, Breitwandbilder dadurch zu schaffen, daß Normalfilme durch besondere Bildmasken im Bildfenster oben und unten abgedeckt werden und daß diese Filme dann mit kürzeren Brennweiten projiziert werden. Der Erfolg ist dann der - leider kann man das heute immer wieder erleben -, daß der Bildinhalt beschnitten wird und unnatürlich wirkt.

Ein gewissenhafter Vorführer wird solche Anforderungen seines Chefs zurückweisen und ihn auf die Folgen aufmerksam machen (Anmerkung : und seine Kündigung in Kauf nehmen ??? das war wirklich Unsinn !).
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Der Vorführer als das technische Rückgrat des Filmtheaters ?

Diesem Zweck sollten in erster Linie die Ausführungen dieser Artikelreihe dienen. Der Vorführer als das technische Rückgrat des Filmtheaters muß sich rechtzeitig über die technischen Einzelheiten und Möglichkeiten der neuen Verfahren informieren und vor allem prüfen, ob die technische Anlage seines Theaters in der Lage ist, Filme dieser Art vorzuführen bzw. welche zusätzlichen Anschaffungen zu machen sind unter Berücksichtigung der möglichsten Wirtschaftlichkeit.

Die in den letzten Monaten in Theaterbesitzerkreisen oft diskutierte Frage, welchem Bild- und Tonsystem man denn nun den Vorzug geben soll, läßt sich auch heute noch nicht eindeutig beantworten.

Immerhin kann aber soviel gesagt werden, daß schon aus räumlichen Gründen für den Großteil unserer deutschen Filmtheater ein Bildwandseitenverhältnis über 1:2 schlecht durchführbar ist.
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  • Anmerkung : Das war der Informations- und Wissenssstand vom Winter 1954. Doch die Filmtheater - und damit die Betreiber - wurden vom Film-Markt getrieben und sie mußten umbauen, koste es was es wolle. Und hier nochmals, der Filmvorführer hatte überhaupt kein Mitspracherecht und wurde seltenst gehört. Er war Angestellter und überwiegend Befehlsempfänger. Eine solche versuchte Aufwertung des Berufs war reines Wunschdenken der Autoren und fast schon Gefühlsduselei.

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Das CinemaScope-Format wurde ganz ganz schnell ein "Muß"

Damit soll das CinemaScope-Format von 1:2,55 nicht abgeschrieben werden; man muß sich aber vergegenwärtigen, daß ein Seitenverhältnis von 1:2,55 bei einer größtmöglichen Breite der Bildwand - in einem kleinen Theater - von etwa 5m, eine Bildwandabmessung von 1,95 x 5m ergeben würde!

Mit einem solchen schlitzartigen Bild kann man keine überzeugende Bildprojektion ausführen. In einem solchen Fall muß man sich eben mit einem Seitenverhältnis von 1:1,66 begnügen und erhält dann immerhin eine Bildwandfläche von 3 x 5m.

Für die wechselweise Vorführung von Normalfilmen müßte diese Bildwand entweder in der Höhe auf 3,65m gebracht werden, um ein Bild im Seitenverhältnis 1:1,37 = 3,65 x 5m zu erhalten, oder, falls das auch aus räumlichen Gründen nicht möglich ist, müßte die Breite von 5m durch seitliche verschiebbare Blenden auf 4,10m Breite abgedeckt werden, um ein Bild von 3 x 4,10m zu erhalten.

Um - besonders bei Theaterneubauten - für alle kommenden Fälle sicher zu gehen, sollte der Bühnenausschnitt - angeglichen an die Zuschauerraum-Länge und -Breite - möglichst groß gemacht werden und auch die größtmögliche Bildwand eingebaut werden.

Durch entsprechende feste oder verschiebbare Bildwandabdeckungen ist man dann in der Lage, jedes gewünschte und größtmögliche Seitenverhältnis herzustellen. Mit Anpassungsoptiken bzw. Prismenvorsätzen, z. B. SuperScope, ist man dann in der Lage, ohne Änderung der Optik zwischen 1:1,37 und 1:2 zu variieren.
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Und jetzt zum Ton

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  • Anmerkung : Auch hier wieder viel Wunschdenken der Autoren. Der Ton war in den allermeisten Kinos nur ein Randprodukt. Die Kino-Psychologen hatten schon lange herausgefunden, daß das Bild etwa 80% der Aufmerksamkeit des Zuschaues belegt, übrigens beim Fernsehen ist es heute noch genauso.

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Bei der Tonwiedergabe sehen die Verhältnisse etwas besser aus, da hier schon längere Erfahrungen mit stereophonem („räumlichen") Ton vorliegen und dieses Tonsystem nicht an ein bestimmtes Bildverfahren gebunden ist.

Umgekehrt ist man bei den amerikanischen Filmherstellern inzwischen dazu übergegangen, die Kopien wahlweise mit Lichtton, Vierkanal-Magnetton oder mit Perspecta-Ton herzustellen, um den Theatern, die nicht über eine Vierkanal-Magnetton-Anlage verfügen, das Spielen solcher Filme ebenfalls zu ermöglichen.

Man wird hinsichtlich der Tonanlage gut tun, eine Einrichtung anzuschaffen, welche unter Beibehaltung der bisherigen Lichttonanlage die stufenweise Ausbaufähigkeit für Vierkanal-Magnetton und für Perspecta-Ton besitzt. Dann ist man auch hinsichtlich der Tonanlage für alle Fälle gewappnet und hat die Möglichkeit, alle in der nächsten Zeit angebotenen Filme der verschiedenen Verfahren zu spielen und bild- und tonseitig die technischen Vervollkommnungen auszunutzen.

Zum besseren Verständnis der Ausführungen dieser Artikelreihe: „Die neuesten Bild- und Tonverfahren", die wir von Heft 5/1954 an gebracht haben, sollen die beiden tabellarischen Zusammenstellungen dienen, die nochmals in Wort und Bild das technische Zubehör und die wesentlichsten Einzelheiten dieser Verfahren in übersichtlicher Form zeigen.
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Neue Tonverfahren

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STEREOPHONIE

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  • Ton-Aufzeichnung: Vier Magnetton-Spuren je rechts und links der Film-Perforation
  • Ton-Wiedergabe: Vierspur-Magnetton-Abtastgerät (MA)
  • 4 Vorverstärker (VV)
  • 4 Hauptverstärker (HV)
  • 3 Lautsprecher-Gruppen (L) mehrere Effekt-Lautsprecher (EL)
  • 1 Vierkanal-Saalregler (SR) (Ton liegt 28 Bilder hinter dem zugehörigen Bild)

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PERSPECTA

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  • Ton-Aufzeichnung: Lichtton mit 3 überlagerten Steuerfrequenzen (30, 35, 40 Hz)
  • Ton-Wiedergabe: Gerichteter Ton gesteuert durch den Integrator (J)
  • Hauptverstärker (HV) für 3 Kanäle
  • 3 Lautsprecher-Gruppen (L)
  • Verwendbar in Verbindung mit allen Breitwand-Verfahren

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Abschluß :

Sobald neue Erkenntnisse, Erfahrungen und Beschlüsse vorliegen, welche die Anwendung bzw. Normung dieser Verfahren betreffen, werden wir von Fall zu Fall darüber berichten. Wenn diese Ausführungen dazu beigetragen haben, dem Vorführer einen Einblick in diese neuen Verfahren zu vermitteln und ihm auf manche Frage eine Antwort zu geben, so haben sie ihren Zweck erfüllt. Es werden trotzdem noch viele Fragen unbeantwortet geblieben sein. Wir sind daher gern bereit, diese Fragen auf Anfordern entweder direkt oder in unserem technischen Briefkasten zu beantworten.

Ein neues Fachbuch von der Fa. C. Conradty - Nürnberg

„Handbuch für Kinofachleute", das bekannte „Rote Handbuch" der Fa. C. Conradty, Nürnberg, ist in einer zweiten ergänzten Auflage erschienen. Das Handbuch ist in seinem jetzigen erweiterten Umfang erheblich tiefer in die Materie eingedrungen und behandelt neben allgemeinen Ausführungen über Kinokohlen die technischen Einzelheiten der Projektion mit Rein- und HI-Kohlen, die dazugehörigen Projektionseinrichtungen, die besonderen Eigenschaften der Conradty-Kinokohlen mit besonderer Berücksichtigung der Spezialkohlen für Schmalfilm-Projektion, für plastischen Film und, für die Breitschirm-Projektion, sowie für Wechselstrom-Projektion.

Praktische Angaben über das Arbeiten mit Kohlen für Gleichstrom-Spiegellampen, über Störungsursachen für den Lichtbogen, sowie eine Zusammenstellung der licbttechmischen Meßgrößen und Einheiten, eine kurze Zusammenstellung der wesentlichsten Einzelheiten der neuen Bildverfahren und praktische Tabellen ergänzen dieses Hand^ buch, das dem Vorführer ein nützlicher Ratgeber sein wird. Zu beziehen durch: C. Conradty, Röthenbach bei Nürnberg.
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Fernsehen im Filmtheater (im Jahr 1954 !!!)

Der WdF Bayern und die Deutsche Philips GmbH., Hamburg, benutzten das aktuelle Ereignis des Fußball-Länderspiels England gegen Deutschland am 1. Dezember 1954 dazu, im Nürnberger „Central-Theater" die erste Fernseh-Groß-Übertragung in Süddeutschland durchzuführen.

Die Deutsche Philips hatte am Vormittag des gleichen Tages die Nürnberger Vorführer zu einem Vortrag über die geplante Fernseh-Übertragung in das „Central-Theater" eingeladen. Ing. Zoller (Kinoton München) schilderte die Schwierigkeiten, die gerade bei dieser Übertragung überwunden werden mußten.

Der Aufbau des Philips-Fernseh-Großprojektors, der 8 Meter von der Bildwand entfernt, mitten im Saal des Zuschauerraumes erfolgte, beanspruchte etwa 4 bis 5 Stunden. Um die Sicht der Zuschauer nicht zu beeinträchtigen, hat das ganze Gerät nur eine Höhe von 1,15 Metern.

Nur 9 Sitzplätze mußten aus dem Theatersaal entfernt werden, um Platz für das Gerät zu schaffen. Die Steuerung bereitet keinerlei Schwierigkeiten und kann von jedem Vorführer vorgenommen werden.
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Der Projektor

Der Projektor besteht aus einer Braunschen Röhre, die mit einer Anodenspannung von 50.000 Volt arbeitet und ein äußerst lichtstarkes, scharfes Bild von etwa 10cm Breite über eine optische Ausgleichslinse (Schmidt-Optik) und einen Planspiegel verzerrungsfrei auf eine Leinwand von ca. 3 x 4m projiziert.

120 Röhren im Gerät sorgen für die Bild- und Tonwiedergabe. Für jedes Bild muß der Elektronenstrahl 625 Zeilen (deutsche Norm !) bestreichen und tastet dabei 15.625 Bildpunkte ab. In der Sekunde geschieht dies 25 mal, denn 25 Bilder sind erforderlich, um dem menschlichen Auge ein kontinuierliches Ereignis vorzutäuschen.

Die Bedienung des Gerätes ist denkbar einfach. Ingenieur Zoller erklärte ausführlich den Weg, den die Fernsehsendung nehmen mußte. Bis Nürnberg mußten 15 Relais-Stationen durchlaufen werden, wobei jedesmal von Hochfrequenz auf Niederfrequenz und nach Verstärkung wieder von Niederfrequenz auf Hochfrequenz umgeformt werden mußte.

Der Weg des Bildes von England nach Bayern

Fünf Länder wurden dabei durchquert: England, Frankreich, Holland, Belgien und die Bundesrepublik. In Holland wurden die Impulse von der englischen Fernseh-Norm, die im Gegensatz zu der deutschen Norm nur 405 Zeilen beträgt, auf die deutsche und kontinentale Norm von 625 Zeilen umgesetzt.

Die Wege der Fernsehwellen trennten sich dann in Köln - einerseits nach Hamburg-Berlin, andererseits nach Frankfurt-Stuttgart-München. Der Philips Fernsehempfänger im Nürnberger „Central-Theater" empfing seine Impulse über den behelfsmäßigen Umsetzer auf dem Moritzberg vom bayerischen Fernsehsender auf dem Wendelstein.

Der bewegte Vorgang war praktisch im gleichen Augenblick auf der Filmleinwand zu sehen, an dem er sich im Wembley-Stadion in London abspielte. Genau genommen kam er um etwa 1/300 Sekunde später in Nürnberg an. Bildschärfe und Bildhelligkeit waren, abgesehen von ab und zu kurz auftretenden Störungen, gut.

Diese erstmalige Fernseh-Großprojektion in einem deutschen Filmtheater des Bundesgebietes ließ die Möglichkeiten ahnen, die sich für die Zukunft aus dieser technischen Neuerung für die Filmtheater ergeben können. In absehbarer Zeit wird die Steuerung eines Fernseh-Großempfängers sicherlich mit zu den Obliegenheiten des Vorführers zählen.

Bild
Der Philips- Fernseh- Großbildprojektor, der für die Verwendung in Filmtheatern entwickelt wurde, ergibt bei einem Projektionsabstand von etwa 8m eine Bildgröße von 3 x 4m. Der Projektor ist sowohl zum Betrieb an einer Antenne als auch zur Modulation über direkte Kabelverbindungen eingerichtet. - Foto: Philips

Normung der Start- und Endbänder (beim 35mm Film)

Der in FV 10/1954 geäußerte Wunsch unseres M. H.- Mitarbeiters nach baldiger Einführung einheitlicher Startbänder wird voraussichtlich bald in Erfüllung gehen können. Vor kurzem wurde vom „Fachnormenausschuß Kinotechnik" die Neufassung des Entwurfes für ein Normblatt DIN 15598: „Startbänder und Endband für Filmkopien 35mm-Film" veröffentlicht, zu dem Einsprüche bis zum 31.1.1955 eingereicht werden können.

An wesentlichen Einzelheiten aus diesem Entwurf sind zu erwähnen, daß die Rollenbezeichnung vor den Haupttitel gelegt wurde, damit dieser weiter weg vom Anfang des Filmbandes kommt; daß die Blinker für die Tonaufblendung ein anderes Aussehen erhielten als die für die Bildaufblendung; daß die sog. „Wahlstartmarken" weggelassen werden und daß bei den Endbändern Größe und Lage des Achtungszeichens und des Überblendungszeichens festgelegt wurden.

Für das Achtungszeichen ist ein viereckiges Signalzeichen von 1,5mm Kantenlänge, für das Überblendungszeichen ein rundes Signalzeichen von 1,5mm Durchmesser vorgesehen. Die Mitte dieser Signalzeichen, die je nach Hintergrund schwarz oder hell gehalten werden, liegt 3mm vom oberen und rechten Bildrand entfernt. Weitere Einzelheiten über dieses Normblatt werden wir nach Genehmigung durch den Deutschen Normenausschuß veröffentlichen.

Zeitsehriftensehau im Dez. 1954

Das neue Heft 38/1954 der Zeiss Ikon-Hauszeitschrift „Bild und Ton" bringt einen historischen Artikel von Dir. Alexander Ernemann: „50 Jahre Kinematographie", den er anläßlich seines 50 jährigen Firmen Jubiläums verfaßt hat, ferner einen ausführlichen Artikel über die neuen Bildformate, Fernseh-Großempfang und den Zeiss Ikon-Zellenkoppler.

Die soeben erschienenen „Kino-Mitteilungen" von Frieseke & Hoepfner, Heft 3/1954 befassen sich mit einem Artikel über die Auswirkungen großer Spiegel in der Wiedergabetechnik. Ferner werden technische Einzelheiten der FH 99 behandelt, insbesondere im Zusammenhang mit der Projektion der verschiedenen Bildformate. Es folgt ein illustrierter Bericht über die Tonfilm-Großprojektion im September 1954 in Erlangen, ein „Streifzug durch die lichttechnischen Gebiete" und Projektionstabellen für Breitwand- und CinemaScope-Projektion. Den Abschluß bilden Mitteilungen über praktische Erfahrungen im Betrieb und kleine Winke aus der Praxis.

Kinobogenlampe: Spiegeldurchmesser und Lichtleistung

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1. Maßgebend für die Lichtleistung eines Spiegels ist zunächst der Öffnungswinkel u (Abb. 1). Von zwei Spiegeln gleicher Schnittweite s nimmt der mit dem größeren Durchmesser mehr Licht auf. Bei gleichem u ist der vom Spiegel aufgenommene Lichtstrom völlig unabhängig vom Spiegeldurchmesser (Abb. 2).

2. In Abb. 3 ist die Abhängigkeit des vom Spiegel aufgenommenen Lichtstromes vom Öffnungswinkel aufgetragen. Der Lichtstrom nimmt mit Vergrößerung von u zunächst sehr stark, dann aber immer langsamer zu, weil der Kohlekrater nach der Seite nur wenig Licht ausstrahlt.

(Eine Vergrößerung von 90 auf 100° bringt z. B. einen Lichtgewinn von 17%, eine solche von 140 auf 150° dagegen nur noch etwa 7%) Bei den meisten Bogenlampen liegt u zwischen 130 und 150° (bei MAGNASOL und IKOSOL beträgt er etwa 144°).

Eine Vergrößerung über diese Werte hinaus ist nicht sinnvoll, da der Lichtgewinn kaum noch merklich, andererseits aber der Spiegel vor allem bei Neigung der Lampe um so stärker gefährdet ist, je mehr er um den Lichtbogen herumgreift.

3. Für die Lichtleistung einer Bogenlampe ist die absolute Größe des Spiegeldurchmessers oder des Öffnungswinkels u weniger wichtig als die optimale Anpassung an den Abbildungsstrahlengang, d. h. an die Fläche des Projektorfensters sowie an die Lichtstärke des Projektionsobjektivs.

4. Maßgebend für den vom Spiegel an das Projektorfenster abgegebenen Lichtstrom ist die Vergrößerung V des Kraterbildes und die Lichtstärke k = D/x des Spiegels (Abb. 4). Die Vergrößerung muß so gewählt werden, daß das Projektorfenster gut ausgeleuchtet wird. Die Lichtstärke soll etwa gleich der Lichtstärke des Objektivs sein. Ist sie größer, so geht Licht im Objektiv verloren.

5. Betrachtet man Spiegel mit verschiedenem Durchmesser aber etwa gleichem Öffnungswinkel u, so hängen Vergrößerung und Lichtstärke nur noch voneinander, dagegen nicht mehr vom Spiegeldurchmesser ab.

Abb. 5 zeigt diesen Zusammenhang für u = 144°. Die Kurven für u = 140 und 150° sind gestrichelt eingetragen und nur unwesentlich davon verschieden. Die Kuryen gelten für alle Spiegel mit diesen Öffnungswinkeln, gleichgültig welchen Durchmesser sie besitzen.

6. Abb. 6 gibt für verschiedene Spiegeldurchmesser die Abhängigkeit der Lichtstärke und Vergrößerung vom Arbeitsabstand A zwischen Krater und Projektorfenster an. Die Abbildung läßt deutlich erkennen, daß für alle Spiegeldurchmesser bei gleicher Lichtstärke auch die Vergrößerung dieselbe ist.
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Folgerungen 1 :

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Für Spiegel mit verschiedenem Durchmesser aber etwa gleichem Öffnungswinkel gilt:

a) Sollen zwei Spiegel verschiedenen Durchmessers gleiche Vergrößerung geben, so muß der größere Spiegel um so viel weiter vom Projektorfenster entfernt aufgestellt werden, daß ihre Lichtstärke gleich ist (Abb. 7).

b) Stellt man zwei Spiegel verschiedenen Durchmessers im gleichen Arbeitsabstand A vom Projektorfenster auf, so hat der größere Spiegel zwar die höhere Lichtstärke, dafür aber auch die schwächere Vergrößerung.

c) Die Lichtstärke eines Spiegels läßt sich nur durch Herabsetzen der Vergrößerung erhöhen, dagegen nicht durch eine Steigerung des Spiegeldurchmessers bei gleichbleibender Vergrößerung.

7. Reinkohlen bis 20 A und Beck-Kohlen für Stromstärken zwischen 30 und 70 A haben kleine Kraterdurchmesser, so daß eine starke Vergrößerung erwünscht ist. MAGNASOL- und IKOSOL-Spiegel tragen diesem Wunsch Rechnung.

Ihre Arbeitsdaten sind:

MAGNASOL-Spiegel: D = 350 mm A = 720 mm u = 144°

V = 6.5
k = 1 : 2.2 IKOSOL-Spiegel: D = 300 mm
A = 640 mm u = 144°
V = 6.8
k = 1 : 2.3

Als Folge der starken Vergrößerung ist die Lichtstärke dieser Spiegel etwas geringer als diejenige der Projektionsobjektive (1:1.9). Diese Eigenschaft ist jedoch für die Ausnutzung kleiner Kraterdurchmesser günstig, da dann auch Strahlen vom Rand des Projektorfensters weitgehend vom Objektiv aufgenommen werden. Damit wird die Gleichmäßigkeit der Bildwandausleuchtung verbessert, die sonst gerade bei kleinen Kraterdurchmessern nur schwer zu erreichen ist.

8. Reinkohlen über 20 A und Beck-Kohlen über 80 A haben großen Kraterdurchmesser, so daß die Vergrößerung schwächer sein kann. Man erreicht dies entweder durch Vergrößerung des Spiegeldurchmessers oder durch Einfügen einer Kondensorlinse (Abb. 8). In beiden Fällen steigt nach Abb. 5 und 6 die Lichtstärke, wobei man jedoch nicht weitergehen soll als bis zur Lichtstärke des Objektivs, um Lichtverluste zu vermeiden.

Folgerungen 2 :


Folgerungen:
Für Spiegel mit verschiedenem Durchmesser aber etwa gleichem Öffnungswinkel u gilt:

a) Ein kleiner Spiegel gibt mit passender Kondensorlinse die gleiche Lichtstärke und Vergrößerung und damit den gleichen Lichtstrom wie ein großer Spiegel ohne Kondensorlinse.
(Einziger Unterschied: Lichtverlust in der Kondensorlinse; dieser beträgt bei vergüteter Linse 3 bis 4% und ist damit bedeutungslos.)

b) Als optimal muß ein solcher Spiegeldurchmesser bezeichnet werden, der bei einem für die Einsparung der längsten vorkommenden Kohlestifte ausreichenden Arbeitsabstand eine genügende Vergrößerung ergibt, um auch kleine Kraterdurchmesser verwenden zu können.

Dieser Spiegel kann dann durch Einfügen einer Kondensorlinse an alle größeren Kraterdurchmesser und Objektiv-Lichtstärken angepaßt werden. Für die zur Zeit längsten Kohlestifte (450 bis 500mm) liegt dieser günstige Spiegeldurchmesser bei etwa 350 bis höchstens 400 mm.

c) Steigert man den Spiegeldurchmesser über die unter b genannten Werte, so muß man entweder auf die Ausnutzung kleiner Stromstärken bzw. Kraterdurchmesser verzichten oder sehr große Arbeitsabstände verwenden, welche Lampe und Projektor sehr sperrig werden lassen. Trotzdem bieten diese großen Spiegeldurchmesser keinen optischen Vorteil bei der Ausnutzung großer Stromstärken bzw. Kraterdurchmesser, und zwar weder bei Rein- noch bei Beck-Kohlen.

Neue Informationssehriften (Dez. 1954)

Deutsche Philips G.m.b.H., Hamburg Sonderheft „Philips Kinotechnik« mit Beschreibungen der Projektoren, der Kino-Fabrikationsprogramm von Philips mit Beschreibung der Projektoren, der Zubehörteile für 3D-Film-Wiedergabe, der Philips-Spiegelbogenlampen, der Philips- Tonfilm- Verstärker- und -Lautsprecher- Kombinationen, der Philips-Stereoton-Magnetton-Einrichtung, Bogenlampen-Gleichrichter und des Zubehörs.

Philips-Sonderheit: „Ein Überblick über das neue Bild- und Tonverfahren im Lichtspieltheater" mit einer zusammenfassenden Übersicht über die neuen Bild- und Tonverfahren.

„Philips- Cinemascope- Anlage" mit einer kurzen Beschreibung des CinemaScope-Verfahrens und Zusammenstellung der Forderungen, die beim praktischen Einbau einer CinemaScope-Anlage nach dem Philips-System zu beachten sind, sowie Wartungs- und Bedienungsvor-schrifen für eine solche Anlage.

Siemens-Klangfilm hat einen Prospekt SH 3758 herausgebracht, in dem die neuen Klangfilm- Gestellverstärker- Anlagen und die dabei verwendeten Kassetten-Verstärker kurz beschrieben werden. In übersichtlicher Weise wird der Aufbau einer solchen Anlage an Hand von Bildern und Skizzen erläutert und die verschiedenen Ausführungsformen dieser Anlagen entsprechend der jeweiligen Theatergröße beschrieben.

Zeiss Ikon AG., Stuttgart, hat soeben eine „Preisliste für Fachkino", 2. Ausgabe, herausgebracht, die das gesamte Zeiss Ikon- Fachkino- Lieferprogramm erläutert und listenmäßige Aufstellungen der Lieferumfänge von Normalfilm-, 3D- und CinemaScope-Anlagen mit zugehörigen Verkaufspreisen und Bestellangaben bringt.
Sämtliche vorstehend aufgeführten Druckschriften können von den Lieferfirmen direkt bezogen werden.

...... und nochmal Bildwandausleuchtung

Ja - und mit Recht! Heft 9/1954 „Der Filmvorführer" brachte eine längere Abhandlung über die Bildwandausleuchtung.

Wie wichtig es ist, über dieses Thema alles zu wissen, bedingt heute schon die moderne Kinotechnik. Ich denke jetzt besonders an CinemaScope und Breitwand, denn diese beiden Bildverfahren verlangen eine gut ausgeleuchtete Bildwand; besser gesagt, sie setzen die Kenntnisse voraus, die der Artikel in Heft 9 vermittelt hat. Ich habe verschiedene Versuche in der Bildwandausleuchtung für CinemaScope und Breitwand durchgeführt. Legen wir einmal folgende Maße zugrunde: Bildwandgröße CinemaScope: 1:2,55 = 11,60m x 4,50m; Breitwand: 1:1,85 = 8,00m x 4,50m.

Projektionsentfernung: 32,60m; Troc-kengleichrichter: 2 x max. 75Amp. Ich wollte in Erfahrung bringen, wie man mit max. 75 Amp. bei einer Projektionsentfernung von 32,60m und den obigen Bildwandgrößen eine ausreichende Leuchtdichte erreichen kann.
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Peinlichste Sauberkeit der Scheiben

Vorausschicken möchte ich noch, daß Objektive und Kabinenfenster peinlichst sauber gehalten werden müssen und möglichst mit einer Antireflexschicht versehen sein sollen. Das Streulicht ist vor allem bei den Breitwandprojektionen besonders störend und es ist ja bekannt, daß schon die leichteste Verunreinigung auch bei der Normalprojektion merkliche Lichtverluste hervorruft.

Auch Spritzschutzgläser haben einen Lichtverlust zur Folge, deswegen sollte man diese bei allen Breitwandprojektionen möglichst entfernen. Besondere Pflege muß man den Spiegeln zukommen lassen, und zwar nach jeder Vorstellung.
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Die Art der Filme

Die Filme der CinemaScope-Produktion sind vorwiegend farbig (Technicolor, Eastmancolor usw.) und die Produktion der Breitwandfilme ist zu 85% schwarz-weiß. Ich stellte fest, daß ich einen CinemaScope-Farbfilm mit 60 Amp. bestens projizieren konnte, dagegen reichten bei einem Agfacolor-Breitwandfilm (Garutso-Plastorama) 60 Amp. bei weitem nicht.

Die Centfox hat wohl auch deswegen für ihre CinemaScope-Filme 60 Amp. vorgeschrieben. Ich verwendete für diesen Versuch Chromo Intensiv 8mm - Nunega 6,5mm (Conradty). Das Ergebnis war ausgezeichnet, der seitliche Lichtabfall war nicht von Bedeutung.

Das richtige Licht für die Breitwandprojektion zu bekommen, machte mir
mehr Schwierigkeiten. Einmal habe ich einen Agfacolorfilm gehabt und ein anderes Mal einen Film in Schwarz-Weiß. Die Stromstärke von 60 Amp. reichte bei beiden Kopien nicht aus. Die Farben kamen verfälscht an und dem Schwarz-Weiß-Bild fehlte der richtige Kontrast.

Ein seitlicher Lichtabfall machte sich stark bemerkbar. 60 Amp. sind unzulänglich und auch 75 Amp. reichen noch nicht aus. Als Notbehelf habe ich eine Paarung (9 x 8) mit 70 Amp. belastet, doch geht das schon auf Kosten der Gleichrichter.

Da sich Conradtykohlen meines Erachtens gut für die CinemaScope- und Breitwandprojektion eignen, soll man nach Möglichkeit die Spezialpaarung von Conradty, Chromo Intensiv 10 mm - Nunega Z, verwerten. Dieses kann aber nur dann empfohlen werden, wenn die Stromstärke mindestens 85 Amp. erreicht wird und der Gleichrichter eine derartige Dauerbelastung gut verträgt. m. h.

Pflege und Wartung der Notbeleuchtungsbatterie 1954

In der Polizeiverordnung über die Anlage und Einrichtung von Lichtspieltheatern und über die Sicherheitsvorschriften bei Lichtspielvorführungen vom 18. März 1937 heißt es in § 27 Absatz 2:

„Es ist dafür zu sorgen, daß die Notbeleuchtung während der ganzen Dauer der Betriebszeit brennen kann. Betriebszeit ist die Zeit vom Einlaß der Besucher bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der letzte Besucher das Theater verlassen hat."

Noch präziser sind die VDE-Vorschriften für die Notbeleuchtungsbatterie abgefaßt (VDE 0108/XII 40 Absatz a) § 11):

„Akkumulatorenbatterien für Notbeleuchtungen, die gewöhnlich vom Netz der Allgemeinbeleuchtung gespeist werden, müssen so bemessen sein, daß nach völliger Aufladung sämtliche Notleuchten gegebenenfalls einschließlich der Zusatznotleuchten gleichzeitig drei Stunden lang mit ausreichender Lichtstärke brennen können."
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Weitere Verordnungen und Bestimmungen

Über die Anlage und Erhaltung der Notbeleuchtungsbatterien gibt es eine Reihe weiterer Verordnungen und Bestimmungen, die die Notbeleuchtungsbatterie selbst betreffen. Unsere heutigen "Sammler"typen (das sind die Akkus) arbeiten nicht besonders wirtschaftlich. Selbst wenn wir einen Nutzeffekt bei einem neuen "Bleisammler" mit 75 Prozent annehmen, d. h., daß wir 75 Prozent der hineingeschickten elektrischen Energie wieder entnehmen können, müssen wir doch berücksichtigen, daß durch das Umformen bzw. Gleichrichten des zur Verfügung stehenden Drehstromes Verluste auftreten, die sich durch die notwendigen Ladewiderstände noch vergrößern.

Die bestehenden Anordnungen sagen nichts über die Spannung. Diese richtet sich natürlich jeweils nach dem Umfang und der Größe der Notbeleuchtungsbatterieanlage.
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Die Spannungen der Akkus

Man wird sich bei der Erstellung neuer Anlagen immer von wirtschaftlichen Gesichtspunkten leiten lassen und aus diesem Grunde werden in unseren Lichtspieltheatern Spannungen von 6, 12, 24, 48 Volt (seltener 110 Volt) verwendet.

In erster Linie werden für die Stromversorgung der Notbeleuchtung Bleisammler oder Akkumulatoren, kurz Akkus genannt, aufgestellt. Bei der Ausbildung der Vorführer wird diesem Kapitel der Notbeleuchtungs-Stromversorgung viel zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl gerade der Vorführer als Batteriewart für das einwandfreie Arbeiten seiner Notbeleuchtungsanlage verantwortlich ist und daher gründliche Kenntnisse in der Bedienung und Wartung der Akkus haben muß.

Wir wollen daher im nachstehenden den Vorführer mit dem Aufbau der Sammlergefäße vertraut machen, bzw. seine Kenntnisse wieder auffrischen.

Wie "ein Akku" funktioniert

Die Sammlergefäße der Akkus bestehen aus Glas oder einer hartgummiähnlichen Masse. Soweit es sich nicht um größere, offene Batterien in besonderen Batterieräumen handelt, sind die Gefäße in Holzkästen eingebaut.

Jeder Sammler baut sich aus einzelnen Zellen auf, die die plattenförmigen Elektroden und einen gemeinsamen Elektrolyten enthalten. Dabei unterscheiden wir zwischen den bräunlichen positiven Platten einer Bleiverbindung und den negativen grauen Bleiplatten.

Würden wir in eine Zelle nur eine positive und eine negative Platte einbauen, so würde sich die positive Platte bald verziehen und zur negativen Platte hin sich krümmen. Daher wird stets eine positive Platte zwischen zwei negative gelegt. Jede Zelle eines Bleisammlers beginnt und endet also in ihrem inneren Aufbau mit einer negativen Platte.

Da sich der chemische Prozeß beim Laden und Entladen im Sammler nur auf der Oberfläche der Platten abspielt, versucht man durch allerlei Kunstkniffe die Plattenoberfläche so groß wie möglich zu gestalten. Je mehr Fläche zur chemischen Umwandlung zur Verfügung steht, um so mehr Strom läßt sich aufspeichern und damit das Fassungsvermögen und die Leistungsfähigkeit des Sammlers vergrößern.

Etwa 2 Volt pro Einzelzelle

Keineswegs können wir aber die Spannung erhöhen, da diese unabhängig von der Zahl und Größe der Platten ist und pro Zelle etwa 2 Volt beträgt.

Durch Einpressen von Rippen in die Oberfläche der Platten versuchte man, die Oberfläche der Platten zu vergrößern und ging dann dazu über, die ganze Platte gitterförmig zu gestalten, dabei die Gitteröffnungen der positiven Platten mit einer Art Paste aus Bleimennige und Schwefelsäure und die der negativen mit einer solchen aus Bleiglätte auszufüllen.

Trotzdem reicht oftmals bei Sammlern großer Leistung die zur Verfügung stehende Plattenfläche noch immer nicht aus. Darum verbindet man die „Fahnen" der einzelnen positiven und negativen Platten zu sogenannten Plattensätzen und hängt diese Plattenpakete dann in die dazugehörigen Behälter.

Die einzelnen Zellen werden dabei untereinander durch dicke Bleistege, sogen. „Brücken", verbunden, an denen man die Zellenspannungen abgreifen kann. Natürlich bleibt dabei zwischen den einzelnen Platten ein entsprechender Abstand und die so entstandenen Zwischenräume werden mit Hartgummistäbchen fixiert, um dem Elektrolyten zu ermöglichen, die Platten allseitig gut zu umspülen.

Sorgfältig muß dabei beachtet werden, daß die Platten nicht den Boden des Sammlergefäßes berühren, damit nicht bei falscher Behandlung oder stärkeren Erschütterungen u. dgl. die Paste der positiven Platten herausfällt, am Boden des Sammlers sich ein kleiner Berg aus leitendem Metall bildet und dieser Akkuschlamm die Platten berührt. Dadurch ergäbe sich innerer Kurzschluß (Plattenschluß!) und mit der Leistungsfähigkeit unserer Batterie wäre es dann aus.

Was ist ein Elektrolyt ?

Der Elektrolyt des Bleisammlers besteht aus chemisch reiner, mit destilliertem Wasser verdünnter Schwefelsäure, gemischt zu etwa 33 Teilen konzentrierter Schwefelsäure und 67 Teilen destilliertes Wasser.

Die Dichte der Säure wird nach Baume-Graden gemessen und entspricht bei 22 Grad Baume einem spezifischen Gewicht von 1,18. In erster Linie interessiert uns die Säuredichte, die mit dem Säuremesser, Aräometer genannt, gemessen wird. Dieser ist in Baume-Graden geeicht und zeigt bei reinem, destilliertem Wasser 0 Grad an, bei konzentrierter Schwefelsäure 66 Grad.

Diese Messung gibt uns ein klares Bild über den Zustand der Batterie und der Zusammensetzung der Akkusäure. Bei größeren Batterieanlagen schwimmen die Säuremesser in den einzelnen Glasgefäßen und sind so leicht ablesbar, bei Batterien in Holzkisten wird man sich besser eines Säurehebers mit eingebautem Säuremesser bedienen.

Ist eine Batterie entladen, so zeigt sie eine Säuredichte von 18 Grad Baume an. Ist eine Batterie voll aufgeladen, eine Dichte von 22 Grad Baume.
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Wenn Wasser verdunstet - den Säurestand prüfen

Da durch das Laden und durch die natürliche Verdunstung ein Teil des destillierten Wassers mit der Zeit verloren geht, ist es erforderlich, in gewissen Zeitabständen die Akkusäure auf ihre Dichte zu kontrollieren und gegebenenfalls reines destilliertes (!) Wasser nachzufüllen.

Bei dieser Kontrolle wird dann gleichzeitig der Säurestand mit überprüft. Wichtig ist vor allen Dingen, daß die Säure die Platten vollständig bedeckt und etwa 1cm über der Oberkante der Platten steht.

Da die Säure stark ätzend ist, ist bei jedem Hantieren mit Akkusäure größte Vorsicht am Platze. Besonders achte man auch auf peinlichste Sauberkeit, da jeder Fremdkörper, der in eine Batterie fällt, Kurzschluß hervorrufen kann.
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Erstmaliges Formieren der gesamten Batterie

Die Herstellerfirmen liefern die Bleisammler in ungefülltem Zustand an. Bei der ersten Auffüllung der Sammler mit der Akkusäure und der darauf folgenden Ladung vollzieht sich ein chemischer Prozeß, der in der Fachsprache als „Formieren" bezeichnet wird.

Die zur Füllung der neuen Sammler verwendete Akkusäure soll eine Dichte von 22 Grad Baume haben. Sobald die Platten nach dem Einfüllen der Säure völlig in diese eintauchen, vollzieht sich der erste chemische Prozeß. Die Platten überziehen sich mit einer Schicht Bleisulfat.

Beginnt nun der Ladestrom zu fließen, erfolgt die erste chemische Umwandlung, die das Bleisulfat der negativen Platten in Blei zurückverwandelt, der der positiven Platten aber in Bleisuperoxyd umbildet.

Das erste Laden der Batterie sollte möglichst mit geringer Stromstärke erfolgen. Nach beendeter Aufladung erfolgt durch entsprechende Belastung der Batterie eine allmähliche Entladung und nach dem darauffolgenden zweiten Ladevorgang ist der Sammler einsatz- und betriebsbereit.

Was da passiert ....

Es liegt im Wesen des Bleisammlers, daß er keine Elektrizität erzeugt, sondern nur aufspeichert. Der hineingeschickte Ladestrom ruft einen chemischen Prozeß hervor, bei dessen Rückbildung dann die elektrische Energie frei wird.

Ist die Spannung der einzelnen Zellen auf 1,8 Volt gesunken und wird eine Säuredichte von nur 18 Grad Baume festgestellt, ist es Zeit, den Sammler wieder zu laden. Das kann aber nur an einer Gleichstromquelle geschehen. Bei Drehstromnetzen muß ein Umformer oder Gleichrichter benutzt werden, um den erforderlichen Gleichstrom zu erzeugen.

Dabei wird stets der Pluspol der Batterie mit dem Pluspol der Gleichstromquelle verbunden und minus an minus angeschlossen. Die Stärke des Ladestromes (Amp.) richtet sich nach der Größe der Batterie und wird stets von der Herstellerfirma vorgeschrieben.

Auf keinen Fall sollte der maximale Höchstwert überschritten werden.

Dagegen kann es für die Lebensdauer des Sammlers nur gut sein, wenn wir unter dem vorgeschriebenen Wert bleiben. Gegen Ende des Ladevorganges, wenn die Batterie anfängt „zu kochen", soll der Ladestrom etwas reduziert werden. Der kleine Nachteil der dadurch verlängerten Ladezeit ist gering gegenüber der Schonung und der längeren Gebrauchsfähigkeit der gesamten Batterie.

Von Vorteil haben sich die bekannten Ladewiderstände erwiesen, mit denen sich durch ein Handrad jede gewünschte Ladestromstärke einstellen läßt. Eine Überwachung des Sammlers während der Ladezeit ist unbedingt angezeigt.

Etwa fehlende Säure ist nach Prüfung der Dichte nachzufüllen, bzw. durch destilliertes Wasser zu ersetzen. Handelt es sich um offene Batterieanlagen, so sind die Abdeckplatten abzunehmen, bei geschlossenen Batterien sind die Einfüllstöpsel zu entfernen, damit die Gase entweichen können.

Ist die Zellenspannung wieder auf 2,8 Volt gestiegen und hat die Akkusäure eine Dichte von 22 Grad Baume erreicht, ist das Laden als beendet zu betrachten. Trotzdem läßt man die Zellen nach Abschalten des Ladestroms noch einige Stunden offen, da sie etwas nachgasen.
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Vorsichtsmaßnahmen

Handelt es sich um größere Batterieanlagen, so werden diese in besonderen Räumen untergebracht, für deren Ausgestaltung ebenfalls eine ganze Reihe von Vorschriften erlassen wurden.

Da die sich bildenden Gase während des Ladevorganges zu Knallgasbildung neigen, ist das Rauchen und das Umgehen mit offenem Licht im Batterieraum selbstverständlich verboten. Der Raum muß luftdicht verschließbar sein, um das Entweichen von Schwefelsäuredämpfen zu verhüten.

Ein Schachtabzug, der unmittelbar ins Freie mündet, muß für Abführung dieser Dämpfe sorgen. Wände und Decke des Batterieraumes sind mit einem säurebeständigen Anstrich zu versehen, der Fußboden muß aus säurefestem Material, am besten Beton, bestehen. Um jede Funkenbildung zu vermeiden, muß die Beleuchtung vollständig gekapselt sein und darf sich nur von einer Stelle aus einschalten lassen, die außerhalb des Raumes liegt.

Wartung und Pflege

Die Wartung und Pflege der Notbeleuchtungsbatterie in unseren Filmtheatern liegt in den Händen des Vorführers. Er halte sich als Batteriewart stets vor Augen, daß von der Betriebssicherheit und dem Zustand seiner Batterie die gesamte Notbeleuchtungs- und Zusatzbeleuchtungsanlage abhängig ist.

Über alle beachtenswerten Punkte des Ladevorganges, Kontrollieren der Säuredichte, Prüfen des Säurestandes, Einhalten der vorgeschriebenen Ladestromstärke usw. wurde hier bereits alles Wesentliche gesagt.

Selbst dann, wenn eine Batterie wenig in Anspruch genommen wird, sollte alle 6 bis 8 Wochen eine Entladung vorgenommen werden, da Batterien, die nicht benutzt werden, in gewissen Zeitabständen sich selbst entladen. Während des Ladevorganges ist für eine gute Durchlüftung des Batterieraumes Sorge zu tragen. Oftmals bilden sich an den Polklemmen höchst unerwünschte Oxydationsab-scheidungen. Diese entferne man stets sorgfältig.

Man achte aber besonders darauf, daß hiervon nichts in die Batterie fällt, sonst wäre ein starker Leistungsabfall die Folge. Nach Säuberung der Klemmen fette man diese leicht mit etwas Vaseline ein. Man bedenke auch, daß bei besonders langen Leitungen, wenn der Leitungsquerschnitt zu schwach bemessen ist, ein starker Spannungsabfall eintreten kann, der sich gerade bei geringerer Batteriespannung unangenehm bemerkbar macht.

Der Bleisammler wird bei sorgsamer Wartung und Pflege als Notbeleuchtungsbatterie lange Jahre treue Dienste leisten, daher sollte jeder Vorführer immer bestrebt sein, durch ständige Kontrollen die Sammler-Batterie in bestem Zustand zu erhalten. E. de M.

Schöne Aussichten durch PERIRAMA

Nach dem 3D-Film, nach Cinemascope, VistaVision, Plastorama-Garutso, Perspecta und noch einem Dutzend anderen mehr oder weniger bekannten Filmverfahren, die teilweise nur auf dem Papier stehen, hat Frankreich seinen Beitrag zu diesem Thema durch das „Perirama"-Verfahren geleistet.

Die Societe d'Applination Techniques et d'Explination Cinematographique, II. Avenue des Pres, Saint Cloud, bringt der filmtechnisch interessierten Welt ein neuartiges Verfahren, das mehrere Verfahren unterschiedlicher Bezeichnungen in sich vereint.

Die obenstehende schematische Darstellung zeigt das Prinzip dieses neuen Systems, das in wenigen Worten erklärt werden kann:

Jeder Normalfilm, ganz gleich, wie er aufgenommen wurde, ob mit Normalausschnitt, mit CinemaScope-, Breitwand- oder sonstiger Wand-Bildgröße, kann durch das „Perirama"-Verfahren zu einem Projektionsbild verändert werden, das dem Filmtheaterbesitzer gefällt.

Und zwar nicht nur vor Beginn einer Vorstellung, sondern selbst während der Projektion! Wie wird sich der Filmvorführer freuen, nun nicht mehr gelangweilt neben den laufenden Projektoren sitzen zu müssen! Er hat es in der Hand, durch einen Knopfdruck die Bildgröße und zugleich die Bildwandgröße des Filmtheaters seinen individuellen Wünschen entsprechend zu verändern.

Ein Druck auf den Knopf

Aus dem Normalformat eines alltäglichen Films macht er - ein Druck auf den Knopf - ein Breitwandbild. Oder gar ein CinemaScope-Bild. Aber wenn ihm das nicht zusagt - er hat noch ganz andere Möglichkeiten im Knöpfchen:

Das Bild läßt er einmal höher als breit werden, mal breiter als hoch. Die Abdeckungen der Bildwand passen sich automatisch dem eingestellten Bildausschnitt an! Was muß das eine Freude sein! Und der Filmtheaterbesucher wird Augen machen, wenn sich plötzlich die Bildwand weitet, wenn das eben noch übersichtliche Bild, das er aus der 5. Parkettreihe vor sich hatte, in die Breite geht und er nicht mehr weiß, wohin er seinen Blick richten soll. Und dann die Überraschung, wenn aus dem Jahrzehnte gewohnten Bild der Seitenverhältnisse 1:1,37 plötzlich die Seitenlängen zur Höhenlänge werden .......

Eine Vision ?

Ja, so stellt sich der Erfinder des „Perirama"-Systems wohl die Anwendung dieser neuen Projektionsmittel vor ? Er hat auch daran gedacht, schon dem Filmproduzenten Mittel in die Hand zu geben, seinen Film durch optische Signale während der Projektion vollautomatisch mit wandelbarer Bildhöhe und -breite zu verändern.

Das Objektiv ist mit einem kleinen Elektromotor versehen, der durch ein Steuergerät und ein Relais für die festgelegte Zeit und Richtung eine Schneckengangbewegung vornimmt, so daß dadurch die Bildgröße und Brennweite des Objektivs verändert wird.

  • Anmerkung : Wir sprechen heute von einem Zoom-Objektiv.


Gleichzeitig wird die Bildwandabdeckung motorisch dem veränderten Bildformat angepaßt. Voraussetzung ist natürlich das Vorhandensein einer Bildwand von CinemaScope-Abmessungen, also im Seitenverhältnis von 1:2,55.

Soll das Bild aber einmal höher als breit sein, was ja technisch mit dem „Perirama"-System ermöglicht werden kann, ist eine Bildwand besonderer Abmessungen erforderlich. Wird die Veränderung der Brennweite und des Bildausschnitts sowie der Seitenabdeckung der Bildwand vollautomatisch durch Lichtsignale durchgeführt, dann ist am Filmprojektor ein besonderes Ablesegerät anzubringen.

Hier werden die Lichtimpulse, die neben der Filmperforation vom Film abgetastet werden, aufgenommen und dem Fernsteuerungskasten zugeführt, der diese Impulse auf ein Relaissystem überträgt, das den Betrieb der Motoren und deren Drehrichtung bestimmt.

Das Spezialobjektiv zum „Perirama"-System führt die Bezeichnung „Perigonal". Es kann als Objektiv mit variabler Brennweite zwischen 60-150mm verwendet werden, wobei stets ein randscharfes, verzeichnungsfreies Bild gewährleistet sein soll.

Ob die motorische Einrichtung vollkommen narrensicher arbeiten wird, dürfte noch eingehender praktischer Versuche vorbehalten bleiben. Man weiß ja aus der Erfahrung nur zu gut, daß gerade bei Anwendung von Lichtsignalen in Verbindung mit Selen-Ablesern nur allzu leicht Fehlschaltungen möglich sind. Was aber dann, wenn das Lichtsignal an der Filmkopie (Ausstanzung oder ähnliches) eine Verkleinerung der Bildwand vom CinemaScope-Format zum Normalfilm-Format angibt, das Obiektiv aber in Verbindung mit der Bildwandabdeckung gerade entgegengesetzt verstellt wird und die Bildgröße ins Unermeßliche gesteigert wird?
Dietrich B. Sasse

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