Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 1 - 1954 - geparkt
Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.
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Rekordleistung in Freilicht-Projektion
Eine eindrucksvolle Großprojektion fand am 3. 9. 1954 auf dem Werksgelände der Friesecke & Hoepfner G.m.b.H., Erlangen-Bruck, statt. Es wurde dort erstmalig in der Welt mit einem serienmäßigen FH 99 Projektor bei einer Stromstärke von nur 75 A und bei einer Projektionsentfernung von 74m auf eine im Freien provisorisch aufgehängte Bildwand aus gebleichtem Nesselstoff von 18m Breite und 13,5m Höhe = 243qm projiziert! (S. Abb.)
Nach vorliegenden Berichten war die Bildwand gut ausgeleuchtet. Als Projektionskohlen wurden verwendet: Chromo-Intensiv 10mm als Positivkohle und Flachkohle Nunega 7/12mm (rechteckiger Querschnitt) als Negativkohle.
Die Projektion erfolgte mit einem Super-Kiptar- Objektiv von 80mm Brennweite. Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, daß die verwendete Bildwand aus Nesselstoff einen geringeren Reflektionsfaktor als die normalen Bildwände aufweist und daß daher in diesem Fall ein verhältnismäßig höherer Lichtstrom von der Spiegelbogenlampe aufgebracht werden mußte, als bei der normalen Projektion auf die heute gebräuchlichen Bildwände mit höherem Reflexionsvermögen.
Außerdem war die oben angegebene Kohlenpaarung, die an sich für 90A bestimmt ist, bei 75A nicht voll ausgelastet. Trotzdem genügte die erzielte Lichtleistung, eine gute Bildwandhelligkeit, gute Randschärfe und guten Bildstand zu erzielen.
Der FH 99-Projektor war für diese Vorführung mit Luft- und Wasserkühlung ausgestattet, so daß er nur handwarm wurde. Das Ergebnis dieser Groß-Projektion läßt erkennen, daß nunmehr mittlere Theater bei Anwendung dieser Projektionslichtquelle der FH 99 dadurch Ersparnisse erzielen können, daß sie bei geringerer Stromstärke als bisher eine genügende Bildwandausleuchtung erreichen und selbst für Breitwandprojektion bis zu gewissen Bildwandgrößen die Anschaffung von metallisierten Bildwänden und Gleichrichtern größerer Leistung nicht mehr nötig sein wird.
Die Serienfabrikation der FH 99 ist inzwischen angelaufen. Gegenüber der auf der Photokina 1954 gezeigten Ausführung wurden weitere Verbesserungen angebracht und Erleichterungen für die Bedienung vorgesehen. -Z-
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Bild:
Nach einer mit großem Erfolg durchgeführten Großbildprojektion auf eine Bildfläche von 243 qm mit der neuen FH 99 wurde am 29. 9. 1954 in Erlangen-Brück auf dem Werksgelände von Frieseke & Höpfner nun auf über 300qm Bildfläche projiziert und experimentiert
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Vier Bilder auf der Titel-Seite von Heft 9/1954
Anmerkung : Das ist verdeckte Werbung
Neuerungen und Verbesserungen der FH 99 von Frieseke & Hopfner
In unserem Bericht über die Freilicht-Projektion mit der FH 99
(FV 8/54) wurde bereits darauf hingewiesen, daß hei diesem
Projektor gegenüber der auf der PHOTOKINA 1954 gezeigten Ausführung weitere Verbesserungen angebracht wurden. Die obigen Bilder zeigen einige dieser Weiterentwicklungen, und zwar:
Abb. 1: Gesamtansicht der neuen FH 99
Abb. 2: Das gekapselte und als geschlossene Einheit auswechselbare Malteserkreuzgetriebe
Abb. 3: Das Lichttongerät mit mikroskopischer Abtastung, d. h. vergrößerte Spaltabbildung aui der Photozelle
Abb. 4: Vierspur-Magnetton-Gerät, Bauart Telefunken, mit getrennten am Projektor vorgesehenen Vorwickelzahntrommeln, wodurch der Filmzug aus der oberen Feuerschutztrommel vom Magnettongerät ferngehalten wird. Der Vierkanal-Magnetkopf ist leicht auswechselbar.
(Werkbilder: F & H)
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Die neuesten Bild- und Tonverfahren (Teil V)
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b) PERSPECTA SOUND (spr. „saund") auch Perspecta-stereophonischer Ton genannt.
Die in Abschnitt a) (FV 8/1954) behandelte Stereophonie mit Vierkanal-Magnetton ist als das z.Z. vollkommenste auf dem Gebiet der modernen Tonwiedergabe anzusprechen; allerdings auch als das Tonverfahren mit dem bisher größten technischen Aufwand.
Es hat daher in letzter Zeit nicht an Versuchen gefehlt, Tonverfahren ausfindig zu machen, die einerseits ähnliche Raumtonwirkung aufweisen, wie die Vierkanal-Stereophonie, in der Gerätebeschaffung jedoch etwas billiger sind.
Ein solches Verfahren ist das von der PARAMOUNT entwickelte und von der Paramount, von MGM und Warner Bros, für die künftigen Spielfilmproduktionen vorgesehene Tonverfahren PERSPECTA SOUND, auch Perspecta-stereophonischer Ton genannt.
Bei dem Perspecta-Verfahren handelt es sich um keine reine Stereophonie, sondern um Lichtton-Stereophonie, genauer gesagt, um gerichteten Ton. Die Tonaufzeichnung der Perspecta-Filme ist eine einfache Lichttonspur, die mit jedem normalen Lichttongerät abgetastet werden kann.
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Der Unterschied
Zum Unterschied gegenüber normaler (Anmerkung : einkanaliger Mono-) Lichttonwiedergabe sind jedoch 3 gleichartige Hauptverstärker und 3 Saallautsprecher-Kombinationen erforderlich, die wie bei Cinemascope gleichmäßig hinter der Bildwand verteilt sind.
Zur Erzielung des räumlichen Toneindrucks sind der Lichttonaufzeichnung 3 sog. „Steuerfrequenzen" von 30, 35 und 40 Hertz (Hz) unter lagert, d. h. sie liegen unter halb der unteren Grenze der normalen Tonfilmwiedergabe und sind daher im Lautsprecher nicht wahrnehmbar.
Diese 3 Steuerfrequenzen sind so aufgezeichnet, daß sie entsprechend dem Geschehen auf der Bildwand je nach Bedarf über ein zwischen Lichttongerät und den Hauptverstärkern zwischengeschaltetes Steuergerät, den sog. INTEGRATOR, den Ton dem zugehörigen Lautsprecher zuführen.
Führen also z.B. in einer Filmhandlung zwei Darsteller, die sich links und rechts im Bild aufhalten, eine Unterredung, so wird der Ton durch diesen Integrator jeweils dem linken oder rechten Lautsprecher zugeleitet.
Es können aber, z. B. bei Orchesterwiedergabe, auch alle 3 Lautsprechergruppen zu gleicher Zeit in Tätigkeit sein. In diesem Fall sind dann der Musikaufzeichnung alle 3 Steuerfrequenzen unterlagert.
Dabei wird die Steuerung der Verstärker und der Lautsprecher durch den Integrator je nach der Amplitude der Steuerspur von Null bis zur vollen Leistung mit Hilfe eingebauter Filter vollkommen automatisch vorgenommen, so daß der Vorführer sich um die Tonsteuerung nicht zu kümmern braucht.
Es ist also durch dieses Verfahren möglich, die Tonwiedergabe dem Bildgeschehen anzupassen und ein gerichtetes Hören zu erreichen. Man darf aber hierbei nicht vergessen, daß die eingangs aufgeführte Bezeichnung „Lichtton-Stereophonie" nicht zutrifft, da die Tonaufzeichnung an sich einkanalig vorgenommen wird und lediglich die 3 Lautsprechergruppen gesteuert werden.
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Der Vergleich zur Vierkanal-Magnetton-Stereophonie
Man kann also z. B. nicht, wie bei der Vierkanal-Magnetton-Stereophonie, über die verschiedenen Lautsprechergruppen gleichzeitig mehrere Schallvorgänge wiedergeben. Man kann sich das am besten an einem praktischen Beispiel klar machen.
Nehmen wir an, rechts im Bild befindet sich eine Person, die aus einem Auto mit laufendem Motor aussteigt und zu einer zweiten, links im Bild befindlichen Person geht, um sie zu begrüßen. Bei reiner
stereophoner Wiedergabe würde man außer der von links kommenden Unterhaltung der beiden Personen auch den rechts im Bild laufenden Motor hören.
Bei Perspecta würde der Ton von rechts nach links wandern, d. h., in dem Moment, ("wo") in dem die von der rechten Seite kommende Person links angekommen ist und die zweite Person begrüßt, verstummt das Motorengeräusch, weil eben mit Perspecta nur eine Tonaufzeichnung übertragen werden kann.
Hinzu kommt noch, daß mit Perspecta auch keine „Lokalisierung", d. h. genaue Ortsbestimmung der Schallquelle möglich ist, wie mit Vierkanal-Stereophonie, die bekanntlich eine Bestimmung nach Seite und Tiefe zuläßt (s. auch FV 8/1954, S. 2).
Die Seitenbestimmung ist mit Perspecta nur in gewissem Grade möglich, solange der Ton im wesentlichen nur über einen Lautsprecher wiedergegeben wird. Bei gleichzeitiger Tonwiedergabe über mehrere Lautsprecher, z. B. bei Orchestermusik, kann u. U. sogar eine „Fehllokalisierung", d. h. eine Täuschung des Ohres eintreten, weil das Ohr sich nach dem zuerst wahrgenommenen Schalleindruck richtet.
Sitzt man z. B. im Theater auf der linken Seite und hört Orchestermusik oder eine ähnliche Tondarbietung, die über alle 3 Lautsprecher wiedergegeben wird, so wird das Ohr sich nach dem nächstliegenden, also dem linken, Lautsprecher richten und man kann bei Betrachtung des Bildes feststellen, daß der eben von links kommend gehörte Ton in Wirklichkeit von rechts gekommen ist.
Ein weiterer Nachteil des Tonsteuerverfahrens ist der, daß die Steuerfrequenzen etwa 10% des Dynamikumfanges und etwa eine Oktave des Frequenzbereiches beanspruchen, der für die Tonübertragung verloren geht.
Bei der Entscheidung der Frage, ob bei einer Neuinstallation der Vierkanal-Stereophonie oder dem Perspecta-Verfahren der Vorzug zu geben ist, sind sowohl technische als auch wirtschaftliche Gesichtspunkte maßgebend. Selbstverständlich ist der technische Aufwand bei der Vierkanal- Stereophonie größer als bei Perspecta und daher die Beschaffung mit größeren Kosten verbunden.
Andererseits ist aber der Preisunterschied nicht so groß, wie man anfangs annahm, denn er beträgt nur etwa 12%. Es ist eben auch hier in erster Linie eine Filmfrage, die für die Entscheidung mitbestimmend ist
Die Vierkanal-Stereophonie setzt eine genügend große Anzahl von Spielfilmen voraus, die nach diesem Verfahren aufgenommen sind, wenn sich die Investition auf die Dauer rentieren soll.
Allerdings wird die Einrichtung im allgemeinen so getroffen, daß neben den Vierspur-Magnettongeräten die Lichttongeräte beibehalten werden, so daß wahlweise Vierspur-Magnetton oder Lichtton wiedergegeben werden kann.
Die Perspecta-Anlage hat demgegenüber den Vorteil, daß man ohne zusätzliche Geräte, abgesehen vom Integrator, wahlweise Perspecta-Ton und normalen Lichtton wiedergeben kann und daß die mit Perspecta-Ton aufgenommenen Filme mit jeder normalen Lichtton-Anlage, allerdings unter Verzicht auf den gerichteten Ton, wiedergegeben werden können.
Im einzelnen besehen setzt sich vergleichsweise der technische Aufwand bei Vierspur-Magnetton und bei Perspecta aus folgenden Geräten zusammen:
Vierspur-Magnetton:
2 Vierspur-Magnetton-Geräte
4 bzw. 8 Magnetton-Vorverstärker 4 Hauptverstärker
3 Saallautsprecher-Kombinationen und mehrere Effektlautsprecher
dazu noch die normale Lichtton-Anlage mit Umschalt - Einrichtungen: Lichtton/ Magnetton, Vierkanal-Saalregler und Kontroll-Lautsprecher.
Perspecta:
1 Vorverstärker 1 Integrator 3 Hauptverstärker
3 Saallautsprecher-Kombinationen mit Saalregler.
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Die schematische Darstellung
In der vorstehenden schematischen Darstellung sind diese Unterschiede im Vergleich zum normalen Lichtton nochmals bildlich aufgezeichnet. Es sei darauf hingewiesen, daß eine Perspecta-Tonanlage durch Magnetton-Abtastgeräte, Magnetton-Vorverstärker und den 4. Kanal jederzeit zu einer vollständigen 4-Kanal-Magnetton-Anlage ausgebaut werden kann und daß umgekehrt zu einer vorhandenen Vierkanal-Magnetton-Anlage nur ein Integrator zu beschaffen ist, um mit einer solchen Anlage neben stereophonischen Filmen auch Perspecta-Filme wiedergeben zu können.
Die ersten öffentlichen Perspecta-Vorführungen fanden anläßlich der Berliner Filmfestspiele statt. In welchem Maße sich das Perspecta-Verfahren in Deutschland einführen wird, läßt sich heute noch nicht übersehen. Bei der Umstellung vorhandener Lichttonanlagen und bei Neueinrichtungen von Theatern dürfte es sich nach den vorstehenden Ausführungen empfehlen, eine Vierkanal-Magnetton-Anlage einzubauen und im Bedarfsfall später zusätzlich einen Integrator zu beschaffen, um für alle Möglichkeiten gerüstet zu sein.
Bild
Schematische Darstellung des technischen Aufwandes bei den verschiedenen Tonwiedergabe-Verfahren; Oben: einfacher Lichtton; Mitte: Perspecta Sound; Unten: Vier-Kanal-Magnetton.
(Fortsetzung folgt)
Zeitschriftenschau Okt. 1954
ZEISS IKON „Bild und Ton" bringt in seiner neuesten Ausgabe Nr. 37/1954 einen Artikel über Alexander Ernemann anläßlich seines 50 jährigen Arbeits Jubiläums bei Zeiss Ikon, ferner eine ausführliche Abhandlung über Überblendungseinrichtungen bei den verschiedenen Ernemann-Projektoren-Typen, einen Artikel: „Die Bewertung von Fotozellen", eine Abhandlung über die „elektrische Weiche" der Ikovox-Lautsprecher, sowie die Beschreibung einer neuen Testplatte für die Überprüfung der Projektionsobjektive, zum Ausrichten der Projektoren auf den Bildschirm, zur Festlegung der Bildumrandung auf dem Bildschirm, zur Kontrolle der Filmbahneinlage, zur Ausleuchtungskon-trolle und schließlich zu Lichtverteilungsmessungen auf dem Bildschirm.
Eine Abhandlung: „Der Kinospiegel und seine Pflege", sowie kurze Angaben über technische Neuheiten beschließen das wieder sehr interessante Heft.
PHILIPS Kinotechnik, Heft 10, beginnt mit der Mitteilung, daß der bekannte technische Optiker Dr. Hans Jensen die Schriftleitung dieser Hauszeitschrift übernommen hat. Er führt sich mit einem ausführlichen Artikel über Bildschärfe und Tiefenschärfe sowie über VistaVision ein.
Es folgt ein Artikel vom gleichen Verfasser über den augenblicklichen Stand der Breitwandprojektion, ferner ein Artikel über Raumgestaltung von Lichtspieltheatern und eine ausführliche Abhandlung über Beckkohlen für niedere Intensitäten. Eine Referenzliste in letzter Zeit mit Philips-Maschinen ausgeführter Theater und Abbildungen solcher Anlagen im In- und Ausland beschließen das Heft. Dem allgemeinen Brauch folgend gibt nunmehr auch
Frieseke & Hoepfner eine Hauszeitschrift „Kinomitteilungen" heraus. Während die Mitteilung Nr. 1 noch als vierseitiges Blatt im DIN A4-Format erschienen war und eine zusammenfassende Abhandlung "F&H- Projektoren und die neuen Projektionsverfahren" brachte, erscheint diese neue Hauszeitschrift ab Heft 2 nunmehr als kleines Heft im DIN A5-Format.
Der Inhalt befaßt sich u. a. mit dem Vorteil von Spiegeln großen Durchmessers, wie er bei der neuen FH 99 verwendet wird (540 mm), einer Abhandlung über den Betrieb mit der XENON-Lampe, einem Kurzbericht über VistaVision, einem Artikel „Lichtakustischer Nebeneffekt am Lichttongerät", einer Notiz: „Die neue Norm der Schalttrommeln" und Kurzberichte mit Erfahrungen aus der Praxis.
Neues Fachbuch: „Moderne Schallplatten-Technik", Taschen-Lehrbuch der Schallplatten-Wiedergabe von Dr.-Ing. Fritz Bergtold. - Francis-Verlag, München. - Preis DM 5,60. -Z-
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DKG diskutierte Tontechnik
Die vom 29.9. bis 2.10.1954 stattgefundene Herbsttagung der "Deutschen Kinotechnisehen Gesellschaft" (DKG) in Berlin brachte interessante Vorträge aus dem Gebiet der Tontechnik.
Von besonderem Interesse waren die Ausführungen von Dr.-Ing. Winckel über „Neuere Ergebnisse der Tontechnik", in denen u. a. über eine mechanische Nachhalleinrichtung, die eine bessere Wirkung als ein Nachhallraum erzielt, und einen Tondehner bzw. Tonraffer berichtet wurde, der rotierende Abtastköpfe besitzt und die Möglichkeit bietet, eine Tonbandaufnahme bei verschiedenen Bandgeschwindigkeiten ohne Veränderung der Tonhöhenlage ablaufen zu lassen.
Es folgten weitere Vorträge über die Tontechnik bei Fernsehfilmen, wobei darauf hingewiesen wurde, daß heute fast ausschließlich Schmalfilm 16mm mit getrenntem Tonband für die Abtastung verwendet wird.
Eine mit der Tagung verbundene Ausstellung in der Technischen Universität Charlottenburg, in der auch die Vorträge im neuen Tonstudio der TU stattfanden, zeigte den neuesten Stand der Tonstudio-Technik.
Eine Besichtigung der technischen Einrichtungen der DEFA-Studios (früher UFA, Neubabelsberg) beschloß diese interessante Tagung, die wieder die Fachexperten aus dem Bundesgebiet und West- und Ost- Berlin zusammenführte.
In der Hauptsitzung des Fachnormenausschusses Kinotechnik wurde u. a. beschlossen, das Normblatt 15571 (Bildwandausleuchtung) mit den in der Ausschußsitzung besprochenen Änderungen zur Veröffentlichung freizugeben (s. a. den Artikel: „Bildwandausleuchtung"). -Z-
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Arri- Horizontal- Filmumroller zum Selbsteinbau
Die vielfältigen Vorteile eines Vertikal-umrollers lassen sich in wenigen Worten mit dem Begriff „Filmschonung" verbinden. Je größer die Filmrolle, je mehr Gewicht auf ihrem Kern lastet, desto stärker ist auch die Reibung der einzelnen Filmlagen gegeneinander.
Eine 600m-Rolle Normalfilm wiegt ca. 4,0 kg. Dieses Gewicht lastet in jeder Sekunde auf jedem einzelnen Zentimeter Film der Spule und wird durch die Zentrifugalkraft der Umroll-Bewegung noch zusätzlich in Zug- und Druckkraft verwandelt, wobei die einzelnen Filmlagen gegeneinander in reibende Bewegung geraten.
Da die Aufrollung des Films im Projektor sehr unterschiedlich sein kann, zumeist aber wegen unsorgfältig eingestellter Aufwickelfriktion eher zu lose als zu fest ist, ergibt dies beim Umrollen eine weitere Materialbelastung und es ist nicht selten, daß beim Umrollen erst die einzelnen Filmlagen gegeneinander festgezogen werden und unter quietschendem Geräusch Blank- und Schichtschrammen verursachen.
Da heute bereits vielfach 3D-Filme vorgeführt werden und der Wunsch der Vorführer nach möglichst großen Filmrollen erfüllt wurde, werden jetzt Filmrollen mit 1.000 und mehr Metern verwendet.
Die hier auftretenden Gewichte betragen etwa 7,5 kg und der Rollendurchmesser beträgt ca. 45cm. Der horizontal angeordnete Filmumroller muß sich bei größeren Filmrollen daher günstiger auswirken als dies bereits bei normalem Rollenumfang der Fall ist. Es sollten deshalb verantwortungsbewußte Filmvorführer nach Möglichkeit den Horizontal-Umroller bevorzugen und in ihrem Vorführraum einbauen lassen. Bei zweckmäßigem Einbau nimmt er nicht mehr Platz ein, als jeder normale Vertikal-Umroller.
Ein preisgünstiges Einbau-Aggregat liefert Arnold & Richter, München. Die gegossenen und doch leichten Filmteller können sich niemals verbiegen und bieten der Filmrolle eine ideale ebene Auflage. Ein spezialverzahntes, kugelgelagertes Getriebe sorgt für leichten Lauf bei geringem Kraftaufwand. Es läuft völlig geräuschlos und bedarf keiner besonderen Pflege, da es mit selbstschmierenden Lagern ausgestattet ist. Der normale Filmteller faßt 600m, größere Filmteller können auf Wunsch hergestellt werden.
Das Umroll-Aggregat läßt sich selbst von Laien in wenigen Minuten in jeden Tisch einbauen. Die Befestigung erfolgt mit einigen Holzschrauben.
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Die Bildwandausleuchtung
Die heutigen Bogenlampen-Konstruktionen einschl. der Kohlennachschubwerke, die verwendeten, vergüteten optischen Einrichtungen und das sonstige Zubehör der Projektionseinrichtung haben inzwischen eine solche technische Vollkommenheit erreicht, daß bei sachgemäßer Bedienung und Pflege in allen Theatern, die über solche Einrichtungen verfügen, nur einwandfreie und zufriedenstellende Bildwandausleuchtungen anzutreffen sein müßten.
Wie sieht es aber in der Praxis aus! Wie oft kann man beobachten, daß die Bildwand in allen Regenbogenfarben schillert, daß braune Flecken in der Mitte oder an den Rändern auftreten, und das nicht nur vorübergehend, sondern mitunter für mehrere Minuten, bis es dem Vorführer endlich durch einen „zufälligen" Blick durch das Kabinenfenster aufgefallen ist!
Da der Grund für diese unerfreulichen Erscheinungen im allgemeinen also nicht in der unzureichenden Technik zu suchen ist, bleibt nur der Schluß, daß der Vorführer nachlässig arbeitet und über die richtige Anwendung und Bedienung der Bogenlampe nicht genügend informiert ist, obwohl das eigentlich zu seinen Hauptaufgaben gehören müßte.
Dabei sind es nicht immer die jungen Vorführer, denen solche vermeidbaren Fehler unterlaufen, auch unter den „alten Hasen" gibt es solche Sünder. Es erscheint daher angebracht, zum wiederholten Male dieses Kapitel zu behandeln, obwohl die Ausführungen für viele Vorführer Selbstverständlichkeiten bedeuten werden.
Bei einer gegebenen Bildwandgröße, die (Anmerkung : fast immer) durch die Größe des Theaters bestimmt ist, ist es zunächst erforderlich, darüber klar zu sein, ob die vorhandene Bogenlampe hinsichtlich ihrer Belastbarkeit und optischen Einrichtung im Stande ist, den erforderlichen Lichtstrom überhaupt zu erzeugen.
Neue Richtlinien für die Vorführung von Normalfilmen 35mm
Auf der letzten Haupttagung des „Fachkino-Normenausschuß" in Berlin (29.9. - 1.10.1954) wurde u. a. beschlossen, das Normblatt DIN 15571, Blatt 1 und 2: „Richtlinien für die Vorführung von Normalfilmen 35mm in umbauten Filmtheatern" zur Veröffentlichung freizugeben und damit u. a. die erforderliche Leuchtdichte für Filmtheater festzulegen.
Diese soll nach diesem Normblatt 100 asb (Apostilb) betragen. Diese 100 asb sind ein Maßstab für das von der Bildwand in den Zuschauerraum zurückgestrahlte Licht und berücksichtigt den sog. „Reflexionsfaktor" der Bildwand, der von der Sauberkeit des Bildwandmaterials und seiner Lichtdurchlässigkeit (bei porösen Tonfilmwänden) abhängig ist.
Dieser Faktor beträgt im Mittel 0,8; d.h., um 100 asb von der Bildwand abzustrahlen, muß man eine Beleuchtungsstärke von 100:0,8=ca. 125lx (Lux) aufwenden. Bei einer Bildwandabmessung von 4 x 5,5m = 22qm ist daher ein Lichtstrom von 125 x 22 = 2750 lm (Lumen) erforderlich, der von der Projektionseinrichtung (Bogenlampe) bei laufender Blende (ohne Film) erzeugt werden muß.
Sowohl die Hersteller der Spiegelbogenlampen als auch die Hersteller der Kinokohlen besitzen ausreichende Erfahrungen darüber, welche Bogenlampentype und Kohlensorte bzw. -kombination für den jeweiligen Fall in Frage kommt, um diese geforderte Beleuchtungsstärke einwandfrei und gleichmäßig zu erzielen.
Es würde also jeder Vorführer gut daran tun, seine Projektionseinrichtung zu untersuchen, ob sie diese Bedingungen erfüllen kann. Die Messung der Beleuchtungsstärke in Lux wird mit sog. „Luxmetern" vorgenommen, die bei Spezialfirmen und beim Fachkinohandel bezogen werden können und in keinem Theater mit technisch verantwortungsbewußter Leitung fehlen sollten, da diese Messungen in gewissen Zeitabständen wiederholt werden müssen.
Zur Bestimmung des Reflexionsfaktors der Bildwand dienen Bildwandproben, die ebenfalls vom Fachkinohandel bzw. von den kinotechnischen Firmen (z.B. Zeiss Ikon) bezogen werden können. Die vorstehend errechneten Werte setzen einwandfreie Lampen, saubere Optiken und eine saubere Bildwand voraus.
Aus den wiederholten Messungen läßt sich der Grad der Verschmutzung und der Zeitpunkt ermitteln, an dem die Bildwand gesäubert bzw. ausgewechselt und Spiegel und Objektiv zu erneuern sind. Die Verwendung „vergüteter" Spiegel und Objektive ist zu empfehlen!
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Die genaue Justierung der Spiegelbogenlampe ud die Lichtleistung
Ein weiterer vielfach wenig beachteter Punkt ist die genaue Justierung der Spiegelbogenlampe. Spiegelmitte, Kohlenkrater, Bildfenstermitte und Objektivmitte müssen auf einer Linie, der „optischen Achse" des
Projektionssystems liegen.
Ist das nicht der Fall, dann ist es praktisch unmöglich (oder nur mit Lichtverlust), eine gleichmäßige und zufriedenstellende Ausleuchtung der Bildwand zu erzielen. Diese Justierung der optischen Achse muß bei der Montage der Anlage genauestens vorgenommen und von Zeit zu Zeit wiederholt werden.
Spiegel, Kondensorlinsen, Objektive und Kabinenfenster sind regelmäßig zu reinigen, da die geringste Verschmutzung Lichtverluste auf der Bildwand zur Folge hat.
Ist man sich nun auf Grund eigener Erkenntnisse oder nach Beratung durch den Fachkinohändler darüber klar geworden, welche Lampentype für das betreffende Theater in Frage kommt oder als Ersatz zu beschaffen ist, dann tritt die Frage auf, ob der Betrieb mit Reinkohlen durchgeführt werden kann oder man mit Rücksicht auf die erforderliche (höhere) Lichtleistung Beckbetrieb anwenden muß.
Hierbei ist auch zu beachten, daß sich das Filmprogramm aus Schwarz-Weiß-Filmen mit mehr oder weniger guter Durchlässigkeit und - in Zukunft überwiegend - aus Farbfilmen zusammensetzt. Das bedeutet zunächst, daß die eingangs aufgeführten Werte für die Bildwandausleuchtung in gewissen Grenzen gesteigert werden müssen, d. h., daß die zu beschaffenden bzw. vorhandenen Projektionseinrichtungen in der Lage sein müssen, auch diese gesteigerten Lichtleistungen aufzubringen.
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Unterschreitung oder Überschreitung der 100 asb
In diesem Zusammenhang muß darauf hingewiesen werden, daß eine starke Unterschreitung des Wertes von 100 asb eine unzureichende Bildwandhelligkeit ergibt, während eine starke Überschreitung (über 150 asb) zu Überstrahlungen und Verwischung der Bildkontraste führt und sich durch „Flimmern" störend bemerkbar machen "kann".
Beeinflussungen der Bildwandausleuchtung können auch durch Rückstrahlung aus dem Zuschauerraum und durch Streulicht der Bildwerferanordnung auftreten.
Rückstrahlung aus dem Zuschauerraum tritt dann ein, wenn helle und glänzende Flächen von der Bildwand bestrahlt werden und dieses Licht auf die Bildwand zurückstrahlen, wodurch die Bildkontraste beeinträchtigt werden können. Deshalb ist ein matter und dunkler Anstrich des Raumes zu wählen bzw. dafür zu sorgen, daß helle und glänzende Wände nur für die der Bildwand abgekehrten Flächen verwendet werden.
Nach den oben erwähnten Richtlinien für die Bildwandausleuchtung soll diese etwa vorhandene Rückstrahlung nicht mehr als 1 Prozent der Bildwand-Beleuchtungsstärke betragen. Streulicht der Bildwerferanordnung kann durch unsaubere Objektive oder Kabinenfenster hervorgerufen werden; ein weiterer Grund, diese optischen Teile immer sauber zu halten.
Die Richtlinien enthalten für dieses nicht immer ganz vermeidbare Streulicht die Bestimmung, daß es ebenfalls nicht mehr als 1 Prozent der Gesamt - Beleuchtungsstärke betragen soll.
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Reinkohlenbetrieb oder Effektkohlenbetrieb
Reinkohlenbetrieb ist dem Effektkohlenbetrieb nach Möglichkeit vorzuziehen, da er billiger ist und die Bedienung der Lampen und damit die Einhaltung einer gleichmäßigen Bildwandausleuchtung leichter durchzuführen ist.
Andererseits ergibt das Effektkohlenlicht (Becklicht) eine Lichtfarbe, die dem Sonnenlicht wesentlich näher kommt, als das Licht der Reinkohlenlampe, was vor allem für die naturgetreue Wiedergabe von Farbfilmen von Bedeutung ist. Allerdings sind der Reinkohlenlampe hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit Grenzen gesetzt, die genau zu beachten sind und etwa bei 50 A liegen.
Denn bei dieser Stromstärke tritt bereits der Fall ein, daß man mit einer HI-Lampe mit etwa 35A die gleiche, wenn nicht bessere, Helligkeit erzielen kann, als mit einer Reinkohlenlampe mit 50A. Einschränkend muß allerdings hierzu wiederum gesagt werden, daß die Erzielung einer gleichmäßigen Bildwandausleuchtung mit HI-Licht 35A bedeutend schwieriger ist, als mit Reinkohlen bei 50A, da für 35A HI-Betrieb Kohlen mit sehr kleinem Durchmesser verwendet werden müssen, die nur unter Verwendung optischer Hilfsmittel (z. B. Wabenkondensor) eine gleichmäßige Ausleuchtung gewährleisten.
Die richtige Entscheidung ist in diesem Fall also sehr wichtig und sollte nur nach Beratung durch einen versierten Fachmann gelöst werden.
Die deutschen Kinokohlen-Hersteller haben zwar auch für diesen Fall geeignete Kombinationen von Kinokohlen geschaffen, die jedoch eine besondere Sorgfalt in der Bedienung der Lampe erfordern. In jedem Fall muß man sich darüber klar sein, ob die zur Verfügung stehende Spiegelbogenlampe für den vorgesehenen Betrieb geeignet ist, d. h. ob es eine Reinkohlen-Lampe, eine HI-Lampe oder eine kombinierte Lampe ist, die wahlweise für Reinkohlen- oder Effektkohlenbetrieb verwendet werden kann.
Es ist jedenfalls vollkommen abwegig, eine Reinkohlenlampe für HI-Kohlenbetrieb zu verwenden! Diese Feststellung müßte eigentlich selbstverständlich sein; sie ist es aber nicht, wie Beispiele aus der Praxis immer wieder beweisen. Es ist zwar an und für sich keine Neuigkeit mehr, daß Reinkohlen im Verhältnis 1:1 abbrennen und HI-Kohlen je nach Belastung im Verhältnis 1:1,5 bis etwa 1:3.
Das heißt, daß man mit einer Reinkohlenlampe, deren Kohlenhalter durch das Getriebe im Verhältnis 1:1 transportiert werden, keine HI-Kohlen brennen kann, weil sich der Krater der positiven Kohle laufend verschieben würde und dadurch die Ausleuchtung der Bildwand in den bekannten Regenbogenfarben schillert.
HI-Kohlen lassen sich nur bei Spiegelbogenlampen mit veränderlichem Vorschubverhältnis der Kohlenhalter verwenden und auch nur dann, wenn für die einzelnen HI-Kohlen-Kombinationen die von den Herstellern vorgeschriebenen Belastungsgrenzen eingehalten werden. Wird das nicht beachtet, dann kann man die größten Enttäuschungen erleben und wird nie eine zufriedenstellende Ausleuchtung erreichen.
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Die richtige Bildwandausleuchtung
Die richtige Bildwandausleuchtung ist jedoch nicht nur abhängig von der Auswahl der geeigneten Lampen- und Kohlentype, sondern auch von der richtigen Bedienung der Spiegelbogenlampe.
Das Prinzip der Projektion besteht bekanntlich darin, daß der Kohlenkrater der Bogenlampe bzw. bei HI-Licht der leuchtende Gasball über den Spiegel bzw. Kondensor auf dem Bildfenster abgebildet wird.
Die sich hierbei ergebende „Sonne" wird dabei zweckmäßig so eingestellt, daß sie die Ecken des Bildfensters gerade überdeckt. Wird die „Sonne" zu groß eingestellt, so erhält man zwar eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bildfensters und der Bildwand, muß aber einen ziemlich großen Lichtverlust in Kauf nehmen, der sich in dem Maß verringert wie es gelingt, die „Sonne" so einzustellen, daß sie das Bildfenster eben noch bedeckt.
In der nebenstehenden Abb. 1 ist links eine zu große Sonne dargestellt, wobei die schraffierte Fläche den Lichtverlust darstellt, rechts eine „Sonne", wie sie der richtigen Praxis entspricht. Maßgebend für die Einstellung des Lichtflecks ist also die Bildfensterdiagonale, da das Bildfenster ja ein Rechteck ist.
Es ist in diesem Zusammenhang einleuchtend, daß diese Einstellung günstiger wird, wenn das Verhältnis der Bildfensterbreite zur -höhe günstiger als bei Normalfilm wird, z. B. bei Cinemascope und Vista-Vision (18,16 x 23,2mm gegenüber 15,2 x 20,9mm bei Normalfilm).
Das bedeutet einen um 33% größeren Lichtdurchgang durch das Bildfenster und einen um etwa 25% geringeren Lichtbedarf gegenüber Normalfilm. Hieraus ergibt sich zugleich die Erkenntnis, daß für Breitwandprojektion verhältnismäßig geringere Lichtströme aufzuwenden sind, als bei Verwendung normaler Bildfenster.
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Die Ausleuchtung der Ränder der Bildwand
Das Eingangs erwähnte Normblatt DIN 15571 (Richtlinien für die Vorführung von 35mm Normalfilmen ...) sieht im übrigen u.a. vor, daß die Leuchtdichte an den Rändern der Bildwand nicht weniger als 75% der Leuchtdichte in der Bildwandmitte betragen soll, d. h., der „Randabfall" darf nicht größer als 25% sein.
Diesem Punkt ist bei der Kontrolle der Bildwandausleuchtung ebenfalls Rechnung zu tragen. Man erreicht die Einhaltung dieses Wertes durch genaue Justierung der Bogenlampe, Einhaltung der richtigen Abstände: Spiegelscheitel - Bildfenster bzw. Kondensorlinse - Bildfenster und durch richtige Einstellung des Lichtflecks am Bildfenster.
Besondere Beachtung ist bei Schrägprojektion über etwa 10 Grad Neigung anzuwenden, da bei großen Neigungswinkeln, wie sie mitunter aus baulichen Gründen schlecht zu vermeiden sind, Verzerrungen der projizierten Filmbildfläche eintreten.
So ergibt sich z. B. bei Schrägprojektion aus der Kabinenmitte ein trapezförmiges Bild, wie es in Abb. 2a (links) dargestellt ist; bei
Schrägprojektion von der Seite sogar noch eine zusätzliche Verzerrung in der Horizontalen (Abb. 2b). Es ist einleuchtend, daß sich solche Verzerrungen, die des besseren Verständnisses wegen in Abb. 2a und b übertrieben dargestellt sind, auf den Bildinhalt störend auswirken, weil in diesem Fall an sich senkrecht verlaufende Linien (z. B. Gebäudekanten) im Bild schräg erscheinen und auch die dargestellten Personen unnatürlich wirken.
Die Sauberhaltung der Spiegelbogenlampe
Zum Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß die Sauberhaltung der Spiegelbogenlampe, insbesondere des Getriebes, wichtig für einwandfreie Bildwandausleuchtung ist, denn ein verschmutztes Getriebe kann u. U. Störungen im Kohlenhaltertransport verursachen.
Deshalb sind Lampenkonstruktionen vorzuziehen, bei denen das Getriebe entweder außerhalb der Lampe an der Rückseite oder verdeckt unter einer Schutzplatte bzw. an der Seitenwand des Lampenhauses (FH 99-Lampe) untergebracht ist. Ebenso wichtig ist auch schließlich die richtige trockene Lagerungder Kohlen, denn feuchte Kohlen neigen zum Zischen und es besteht außerdem die Gefahr, daß durch falsche Lagerung sich die Dochtfüllung der HI-Kohlen zersetzt und dadurch der Beck-Effekt zeitweilig aussetzt, was sich durch Verfärben der Bildwandausleuchtung bemerkbar macht.
Selbstverständlich muß auch die Stromversorgungsanlage der Bogenlampen - heute meist Trockengleichrichter - in Ordnung sein und gut gepflegt werden. Die Hersteller der Trocken- und Röhrengleichrichter haben heute Konstruktionen anzubieten, die allen Anforderungen Rechnung tragen und bei fast verlustloser Regelung zusätzlich mit Fernsteuerung ausgerüstet sind, so daß auch auf diesem Gebiet alles getan wurde, dem Vorführer die Arbeit zu erleichtern, den Betrieb rationell zu gestalten und die Möglichkeit für einwandfreie und zufriedenstellende Bildwandausleuchtung zu schaffen, die bei den heute gesteigerten Ansprüchen des Publikums mindestens ebenso wichtig ist, wie die einwandfreie Tonwiedergabe.
Abb. 1: Einstellung des Lichtflecks („Sonne") am Bildfenster. Links: zu groß eingestellt. Die schraffierte Fläche geht für die Ausleuchtung verloren. Rechts: richtige Einstellung.
Abb, 2: Verzerrung des projizierten Bildes bei starker Schrägprojektion. Links : bei Pro jektion aus der Kabinenmitte. Rechts: seitliche Schrägprojektion
Abb. 3: Stellung der Bildwand bei Schrägprojektion
Abb. 4: Die BAUER Hochleistungslampe HI 110
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Frieseke & Höpfner zeigten am 29.9.1954 auf ihrem Werksgelände in Erlangen-Bruck in der ersten deutschen Auto-Kino-Veranstaltung sämtliche derzeit möglichen technischen Wiedergabe-Verfahren. Die neue FH 99 projizierte mit 190 Ampere auf eine Bildwand von 337 qm,