Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 1 - 1954 - geparkt
Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.
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Die Titel-Seite von Heft 10 / 1954
Das 35mm Filmmaterial mit 2 Nagnetspurer - ein Versuch.
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"Die neuesten Bild- und Tonverfahren (Teil VI)"
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Rückblick auf die Abschnitte I-III dieser 1954er Artikelreihe
In den bisherigen Abschnitten I-III dieser Artikelreihe wurden neue Bild- und Tonverfahren behandelt, soweit sie bisher in Deutschland eingeführt und erprobt sind bzw. - wie z.B. VISTAVISION und PERSPECTA - die kurz vor ihrer Einführung stehen.
Darüber hinaus sind in der letzten Zeit noch weitere Verfahren - insbesondere Tonverfahren - bekannt geworden, die an sich zwar noch keine praktische Bedeutung gewonnen haben, jedoch zur Abrundung des Gesamtbildes nachstehend noch kurz behandelt werden sollen.
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Vorschlag der Bavaria-Filmkunst G.m.b.H. aus 1954
Ausgehend von der Erkenntnis, daß die Einführung neuer Bild- und Tonverfahren mit Rücksicht auf ihren erhöhten technischen Aufwand und den damit zusammenhängenden erhöhten Beschaffungskosten eine Amortisation der nach diesen Verfahren erzeugten Filme wegen der vorläufig noch verhältnismäßig kleinen Abspielbasis schwierig macht und daher Mittel und Wege gefunden werden müßten, dem Theaterbesitzer den Übergang vom Normal-Tonfilm zu den neuen vervollkommneten Bild- und Tonverfahren zu erleichtern, wurde auf Initiative von Obering. Neitzel von der Bavaria-Filmkunst G.m.b.H. am Anfang dieses Jahres ein Vorschlag unterbreitet und zur Diskussion gestellt, der als Tonaufzeichnung eine zwei-kanalige Magnettonschrift unter Beibehaltung der Lichttonwiedergabe vorsieht, um auf diese Weise der Masse der deutschen Lichtspieltheater die Möglichkeit zu geben, je nach Bedarf Tonfilme nach dem bisherigen System der Lichttonaufzeichnung und nach diesem Zweikanal-Magnetton-System zu spielen.
- Anmerkung : Das obige war wirklich ein "einziger" Satz !!!
Durch diesen Vorschlag, der sich im übrigen mit einem Vorschlag der „Commission Superieure Technique" (Höhere Technische Kommission) in Frankreich vom 26.2.1954 vollkommen deckt, sollen eine zufriedenstellende Einspielung der deutschen Filme in allen Theatern gewährleistet und zugleich Grundlagen für eine zukünftige Normung geschaffen werden.
Bild
Normales Bild-Ton-Verfahren mit 2 Magnettonspuren
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Die Machbarkeit des Verfahrens
Der Vorschlag der Bavaria-Filmkunst G.m.b.H. wird in nebenstehender Skizze erläutert und zeigt u. a. auch die sich aus der zusätzlichen Auftragung der beiden Magnettonspuren ergebenden Abmessungen des Filmes. Man erkennt aus der Skizze, daß sich die Lage und Breite der Lichttonaufzeichnung gegenüber dem Normal-Tonfilm nur unwesentlich ändert, daß die Bildabmessungen die gleichen geblieben sind, wie beim Normalfilm (15,2 x 20,9mm), ebenso auch die Perforation, und daß beiderseits am Filmrand neben der Perforation je eine Magnettonspur von 1,27mm Breite vorgesehen ist. Die Abweichung Mitte Film - Mitte Bildfenster beträgt 1,25 mm.
Dieses Verfahren ermöglicht es, sowohl Filme im Normalformat 1:1,37 als auch solche im Breitwandformat, etwa 1:1,85, vorzuführen, wobei vorausgesetzt ist, daß der Einbau einer Wand im Seitenverhältnis 1:1,85 in den bestehenden Lichtspieltheatern in fast allen Fällen möglich ist.
Bild 1
Vierkanal-Magnetton beim CinemaScope-Verfahren
Bild 2
Hypergonar-Objektiv am Bauer B 12-Projektor zur Vorführung von CinemaScope-Filmen
Für die Tonwiedergabe wäre außer dem normalen Lichttongerät ein zweikanaliges Magnettonabtastgerät sowie 2 zweikanalige Verstärker- und Lautsprechergruppen erforderlich, womit einerseits eine hohe Tonwiedergabequalität erzielt und andererseits die Anschaffungskosten gegenüber der Vierkanal-Stereophonie- Anlage erheblich gesenkt werden könnten.
Die modernen, nach dem Baukastenformat entwickelten Kassetten-Verstärker von Klangfilm könnten hier die Möglichkeit bieten, zunächst eine Anlage für Zweikanal-Magnetton und Lichtton zu beschaffen und diese dann später zu einer Vierkanal-Anlage auszubauen.
Es wäre auch denkbar, daß zum Abtasten der beiden Magnetspuren Vierkanal-Magnettongeräte verwendet werden, bei denen vorläufig nur die beiden außenliegenden Abtastknöpfe benutzt werden.
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Noch ein "Vorteil"
Ein weiterer Vorteil dieses vorgeschlagenen Verfahrens würde darin liegen, daß in bezug auf Filmherstellung und Filmbearbeitung keine Änderungen der Fabrikationseinrichtungen erforderlich sind, im Gegensatz zu den Maßnahmen, die für die Herstellung von CinemaScope-Filmen mit Vierspur-Magnettonaufzeichnung und geänderten Perforationsabmessungen getroffen werden müssen.
Die hierfür (für CinemaScope-Filme) aufzuwendenden Kosten für Umänderung bzw. Neubeschaffung von Maschinen und Geräten sind bedeutend höher als man auf den ersten Blick denkt und müßten in irgendeiner Form von den Produktionsgesellschaften mit getragen werden, also die Produktion verteuern.
Verwendet man jedoch das von der Bavaria vorgeschlagene System, z.B. für die Herstellung von Filmen nach dem Garutso-Plastorama-Verfahren, so könnten die Rohfilmmaße wie bisher unverändert bleiben und das Filmmaterial kann wie bisher ohne Änderung der Maschinen in den Entwicklungs- und Kopieranstalten verarbeitet werden; lediglich die für die Tonaufnahme, Tonmischung, -umspielung und -kontrolle erforderlichen Maschinen müßten die zusätzlichen Einrichtungen für die zweikanalige Magnetton - Aufzeichnung erhalten.
Es wäre auch nicht nötig, sämtliche Kopien neben der Lichttonaufzeichnung auch mit den beiden Magnet - Spuren zu versehen, sondern nur einen gewissen Prozentsatz, der den Theatern entspricht, die mit dieser Zweikanal-Tonabtastvorrichtung versehen sind, einschl. der Theater, die für Vierkanal - Magnetton - Einrichtung ausgerüstet sind.
In diesem Fall würden nur die Verstärker- und Lautsprechergruppen für den linken und rechten Kanal beansprucht, während der Mittelkanal unbenutzt bleibt. Für den Fall, daß sich das Verfahren mit zwei Magnettonspuren durchsetzen sollte, könnte später der Platz, der durch den Fortfall der Lichttonspur gewonnen wird, zur Verbreiterung der Filmbildfläche verwendet werden.
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Vierkanal-Stereophonie - die bisher vollkommendste Lösung
Der Bavaria-Vorschlag hat bestimmt manches für sich, wenn auch nach wie vor nicht abgestritten werden kann, daß die ideale Bild- und Tonwiedergabe im CinemaScope- oder VISTAVISION - Breitwand -Verfahren und der Vierkanal-Stereophonie ihre bisher vollkommendste Verwirklichung gefunden hat.
Ein weiterer Vorschlag zur Erzielung einer - angenäherten - stereophonischen Tonwiedergabe wurde von SONOPTIC, Paris, gemacht. Bei diesem Verfahren wird der Ton einer normalen Lichttonspur mit Hilfe von drei photographischen Aufzeichnungen verschiedener Transparenz der jeweils der Filmhandlung entsprechend in Frage kommenden Lautsprecher-Kombination von drei hinter dem Bildschirm stehenden Lautsprechern zugeführt.
Dadurch ist z. B. nur die linke Lautsprecherkombination in Tätigkeit, wenn sich die Schallquelle auf der linken Seite des Bildschirms befindet usw. Es handelt sich also - wie bei Perspecta und den anderen mit gerichtetem Ton arbeitenden Verfahren - nicht um reine Stereophonie, sondern eben nur um einen gerichteten Ton, der ohne Überleitung von einem zum anderen Lautsprecher „springt".
Die drei Steueraufzeichnungen befinden sich zudem zwischen den einzelnen Filmbildchen, deren Höhe bei gleicher Breite des Normalbildes nur noch etwa die halbe Höhe des Normalfilmbildes (also etwa 7,6 mm) hat. Dadurch ergeben sich bei der Bildwiedergabe Schirmbilder im Seitenverhältnis von etwa 1:2,6.
Zur Wiedergabe dieses Verfahrens werden benötigt: Zwei kurzbrennweitige Projektionsobjektive, eine Breitwand, zwei Bildfenster mit kleinem Ausschnitt (7,6 x 20,9), zwei Spezialtongeräte, 3 Hauptverstärker und 3 Lautsprecher-Kombinationen. Das Verfahren hat bisher noch keine praktische Bedeutung erlangt.
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Ein vorausschauender Blick auf das SUPER-SCOPE-Verfahren
Zum Schluß sei noch auf ein neues Bildwiedergabe-Verfahren hingewiesen, welches von der "RKO RADIO FILMGESELLSCHAFT LTD." unter der Bezeichnung SUPER-SCOPE Verfahren propagiert wird, wobei eine sog. „Tushinsky-Linse" verwendet wird, die die Eigenschaft hat, je nach Bedarf Bilder im Seitenverhältnis 1:1,37 (Normalfilm) bis etwa 1:2 zu projizieren.
Die ersten Vorführungen dieses Verfahrens finden z. Z. im Ausland statt, Vorführungen in Deutschland sind für die nächste Zeit angekündigt. Da technische Einzelheiten bisher nicht vorliegen, werden wir in Kürze über dieses neue Bildverfahren gesondert berichten. -Z-
(Fortsetzung folgt)
Filmprojektion mit Reinkohle anstelle HI Kohle
Die Abbrandbedingungen bei Reinkohle genauestens einzuhalten ist Voraussetzung für eine zufriedenstellende Lichtleistung. Bevor jedoch eine Bogenlampe mit Kohlen bestückt wird, muß festgestellt werden, welches Durchmesserverhältnis zwischen positiver und negativer Kohle bestehen muß.
In der Regel nimmt man eine stärkere positive Kohle, denn zwei Kohlen gleichen Durchmessers würden verschieden schnell abbrennen. Die Abbrandgeschwindigkeit der positiven Kohle wäre dann doppelt so groß wie die der negativen. Um gleiche Abbrandverhältnisse zu schaffen, muß also die Positivkohle etwa doppelt so großen Querschnitt aufweisen wie die negative Kohle.
Durch diese Bestückung wird zugleich eine recht günstige Formung der negativen Spitze erreicht, so daß die erstrebte zentrische Führung des Lichtbogens gewährleistet ist. Als gebräuchlichste Kohledurchmesser haben sich die Zusammenstellungen 10 x 7mm und 12 x 8mm ergeben.
Das feste Abbrandverhältnis bleibt bei diesen Zusammenstellungen stets erhalten, wenn mit richtiger Belastung „gefahren" wird. Bei Überbelastung tritt jedoch eine Störung dieses Verhältnisses auf.
Die Abbrandgeschwindigkeit beträgt je nach Kohletyp und Belastung 0,8 bis 1,1mm/min. Wenn in Sonderfällen mit einem Abbrandverhältnis von 2:1 gearbeitet werden soll, so beträgt die Abbrandgeschwindigkeit 0,5 bis 0,7mm/min für die negative Kohle, während die Positivkohle mit der normalen Abbrandgeschwindigkeit abbrennt.
Jede Kohle besitzt eine bestimmte Belastbarkeit. Sie wird auf den Kohlequerschnitt bezogen und beträgt 1 Amp. auf 4-5mm² bei einer Stromdichte von 0,20 bis 0,25 A/mm².
Optimal sind die oberen Grenzwerte
Innerhalb dieser Bereiche sollte möglichst stets der obere Grenzwert gewählt werden. Während für kleinere Filmtheater die negative Kohle aus
homogenem Kohlematerial besteht und für eine geringe Belastbarkeit geeignet ist, wobei ein ruhiger Abbrand erreicht werden kann, kommen für höhere Anforderungen Negativkohlen zur Verwendung, die entweder elektrolytisch mit einer dünnen Kupferhaut überzogen sind (z. B. „Kino Noris hv.") oder einen verkupferten, hartgebrannten Kern besitzen.
Wegen des geringeren spezifischen Widerstandes kann der Durchmesser dieser Kohlen geringer gehalten werden als der Durchmesser einer gleich belastbaren homogenen Kohle. Außerdem läßt sich bei Verwendung einer derartigen Kohle die Positivkohle höher belasten.
Die Reinkohlen-Bogenspannung liegt praktisch zwischen 40 und 50 Volt. Auch durch Dochtbeimengungen wird diese Normalspannung nur wenig verändert. Bekanntlich steigt die Lichtbogenspannung an, wenn positive und negative Kohle voneinander entfernt werden. Sie sinkt, wenn die Kohlen einander nähergebracht werden. Die Stromstärke verhält sich umgekehrt hierzu: sie sinkt mit der Entfernung und steigt bei der Annäherung der Kohlen.
Die für jede Kohle erforderlichen Strom- und Spannungswerte dürfen nicht durch Abweichen von der richtigen Bogenlänge (2-4 mm) eingestellt werden, sondern durch die richtige Dimensionierung von Stromquelle und Vorwiderstand.
Bei zu kleiner Lichtbogenlänge entsteht der gefürchtete „Pilz" an der Kohlespitze, der sich aus dem Niederschlag des unverbrannten Kohlenstoffs bildet. Ist der Lichtbogen zu lang, brennt der Krater schief und läßt einen unruhigen Lichtbogen entstehen, der zudem leicht abreißt.
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Das „Zundern" der Kohlen
Natürlich ist unter diesen Umständen die Bildwandausleuchtung mangelhaft oder völlig unbrauchbar. Das „Zundern" der Kohlen ist auf eine Überbelastung zurückzuführen und zeigt sich auch auf der negativen Kohle infolge erhöhten Abbrandes.
Durch dieses „Zundern" erhält die Kohle eine lange Spitze, wodurch sich die spezifische Strombelastung erhöht. Hierdurch wird wiederum das „Zundern" noch mehr verstärkt und in kurzer Zeit die Kohle völlig unbrauchbar.
Es kommt jedoch nur selten hierzu, weil ein aufmerksamer Filmvorführer durch den Lichtbogen (Anmerkung : bzw dessen Abbild) auf diese Überbelastung aufmerksam wird. Obwohl die Fertigung von Reinkohlen seit langem unverändert geblieben ist und die mögliche Lichtausbeute gegenüber einer Beckkohle verhältnismäßig gering erscheint, kann sie in Verbindung mit einer Bogenlampe neuer Konstruktion doch zu recht ansehnlichen Leistungen gebracht werden.
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Die Reinkohle ergibt eine doch recht hohe Lichtausbeute
Die neuesten Reinkohlebogenlampen bieten hohe Lichtausbeute bei Stromstärken von 25-50 Amp. Die Philips- Reinkohlenbogenlampe Typ 3619 z. B. besitzt einen elliptischen Spiegel von 250 mm Durchmesser und eine Kohlenachschubautomatik mit kadmierten Wellen, wie sie bei modernen Hochintensitäts-Bogenlampen verwendet werden.
Die Leistungsfähigkeit moderner Reinkohlenlampen bietet heute in kleinen und mittleren Filmtheatern eine zufriedenstellende Bildwandausleuchtung bei z. T. erheblicher Lichtreserve. So können Filmtheater, die mit Reinkohlen arbeiten, Farbfilme und Breitwandfilme ohne weiteres zufriedenstellend vorführen, wenn die Konstruktion der Bogenlampe die Ausschöpfung der vollen Lichtleistung einer homogenen Kohle ermöglichen läßt.
Das Charakteristikum des Reinkohlelichtbogens ist die Konstanz und weitgehende Stromstärkeabhängigkeit der Kraterleuchtdichte.
Stromstärkesteigerung bewirkt eine Steigerung des optisch nicht mehr erfaßbaren Lichtstroms. Somit sind der Verwendung bestimmte Grenzen gesetzt, d. h. bei größeren Projektionsentfernungen und höheren Lichtanforderungen muß auf H.I.-Betrieb mit Beckkohlen übergegangen werden. -dbs-
Die Philips-Reinkohlenbogenlampe Typ 3619 mit elliptischem Spiegel von 250 mm Durchmesser und Kohlenachschubautomatik
Ölung und Ölwechsel des Projektors
Es gab eine Zeit, da hatten unsere Projektoren noch Einzelschmierungen. Einstmals mußte der Vorführer mit dem Ölkännchen vor jeder Vorstellung alle Lagerstellen durch einzelne Öler schmieren.
Unsere heutigen Bildwerfer haben im Laufe der Zeit große Wandlungen durchgemacht. Erst wurde die Einzelschmierung verbessert, indem alle ölrohre an einer Stelle zusammengeführt wurden, um so das Ölen zu erleichtern. Bald aber wurde die Einzelschmierung durch die Zentralschmierung abgelöst.
Die Projektoren von heute besitzen in der Regel ein gekapseltes Gehäuse, in dem sich sämtliche Getriebeteile einschließlich dem Malteserkreuzgetriebe befinden. Je nach Konstruktion, Fabrikat und Type liegen bis zu 18 Zahn-und Schneckenräder und Lagerstellen im Gehäuse.
Es dürfte wohl klar sein, daß der gekapselte Projektor das Getriebe und alle Lagerstellen gegen Staub und Fremdkörper schützt und eine Zentralschmierung bequem und sicher für völlige gleichmäßige Schmierung sorgt.
Die Ölpumpe befindet sich am tiefsten Punkt des Projektors, dem sogenannten „Ölsumpf". Sie ist meist eine Zahnradpumpe, die, vom Projektorgetriebe in Tätigkeit gesetzt, das Öl über eine stärkere Rohrleitung zu einem ganz oben im Projektor befindlichen Ölverteiler fördert.
Durch ein Schauglas am Ölverteiler kann man den einwandfreien Ölumlauf kontrollieren. Vom Ölverteiler führen eine Anzahl dünner Röhrchen zu den zu schmierenden Stellen. Von dort läuft das Öl wieder nach unten, sammelt sich im „Ölsumpf" und wird durch die Pumpe in ununterbrochenem Kreislauf wieder nach oben gefördert.
Füllt man zu wenig Öl in den Projektor, ist die Förderung der Pumpe zu gering und die Schmierung ungenügend. Bei allzu reichlicher Ölmenge jedoch besteht die Gefahr, daß Öl an den unteren Lagerstellen austritt.
Man sollte stets die Ölsorte und Ölmenge verwenden, die von der Herstellerfirma des Projektors auf Grund umfangreicher und genauer Untersuchungen ermittelt wurde und angegeben wird.
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Ölsieb und Magnetfilter periodisch reinigen
Um das umlaufende Öl wegen der recht empfindlichen Lagerstellen frei von Abrieb und unkontrollierbaren Verunreinigungen zu halten, besitzen die meisten Projektoren im Ölverteiler ein Ölsieb. Die modernen Projektoren haben zusätzlich noch ein Magnetfilter, das die im Öl befindlichen Eisenpartikelchen anzieht und festhält.
Beide Filter müssen regelmäßig bei jedem Ölwechsel gereinigt werden. Das Ölsieb wird mit Benzin oder besser Trichlor-Actylen ausgewaschen und der Magnet mit einem Lappen abgewischt, um den anhaftenden Abrieb zu entfernen. Vor dem Einsetzen der gereinigten Filter ist natürlich darauf zu achten, daß alle Rückstände des Reinigungsmittels entfernt oder verdunstet sind. Trotz der Filtermaßnahme tritt aber nach einer gewissen Zeit durch den Luftsauerstoff und dem im Öl befindlichen Abrieb eine Verschlechterung des Öls ein. Daher wird von Zeit zu Zeit ein Ölwechsel erforderlich.
Bei neuen Projektoren wird der erste Ölwechsel in der Regel nach 100 Betriebsstunden durchgeführt. Bei mittlerer Belastung von drei Vorstellungen täglich sind das etwa vier Wochen. Der nächste Ölwechsel erfolgt nach 200 Betriebsstunden, anschließend regelmäßig alle 300 Betriebsstunden.
Nach Entfernen der Ablaßschraube läßt man alles öl aus dem Projektor herauslaufen. Um alle Ölreste zu entfernen, schwenkt man das Malteserkreuzgetriebe einige Male und dreht das Werk von Hand mehrfach durch. Im allgemeinen genügt dies, um alles Öl bis auf einen schwachen Ölfilm zu entfernen. Sollte das alte Öl aber sehr schlecht gewesen sein, nimmt man eine kleine Menge vom neuen Öl, spült damit das Projektorwerk gut aus und läßt das Öl wieder restlos ab.
Das alte, abgelassene Öl ist für Projektoren nicht mehr zu gebrauchen, für andere, untergeordnete Zwecke kann es aber noch verwendet werden. Den alten Ölfilm sollte man keinesfalls mit einem Lösungsmittel (Petroleum, Benzin, Tri oder dergleichen) entfernen, es könnte sonst vorkommen, daß der Ölfilm aus den Lagerstellen mit ausgewaschen wird und beim Anfahren des Projektors die Gefahr besteht, daß die trockenen Lager fressen und so erheblicher Schaden entsteht.
Ist es aber unbedingt erforderlich, mit einem Lösungsmittel das Projektorwerk zu reinigen, weil es ganz besonders verschmutzt oder durch Verwendung ungeeigneter Öle verharzt ist, so nehme man Petroleum oder Benzin.
Sind alle Schmutz- und Ölrückstände entfernt und ist alles wieder sauber, entfernt man das Lösungsmittel und läßt das Getriebe trocknen.
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Alle Lagerstellen einzeln reichlich "ölen"
Um beim Anfahren ein Fressen der Lager zu verhindern, füllt man nicht nur die vorgeschriebene Menge neuen Öls ein, sondern ölt auch alle Lagerstellen einzeln und reichlich mit gleichem Öl, dabei das Getriebe von Hand mehrere Male langsam durchdrehend.
So hat man die Gewähr, daß das Öl in eventuell trockene Lagerstellen fließt und diese gut benetzt. Dann erst schalte man den Antriebsmotor ein und kontrolliere gleichzeitig das einwandfreie Arbeiten der Ölpumpe. Nach dem Ölwechsel müssen alle außenliegenden Teile des Projektors, die versehentlich mit Öl in Berührung gekommen sind, insbesondere die Teile, die mit dem Film in Berührung kommen, vom Öl gereinigt werden, um das Verölen der Filmkopien zu vermeiden.
Es genügt hier ein sorgfältiges Abreiben mit einem sauberen Putzlappen. Für die Lager des Antriebsmotors gelten besondere Vorschriften, je nachdem ob es sich um Kugel- oder Sinterlager handelt. Die Kugellager werden mit einem Spezialfett nach etwa 1.900 Betriebsstunden gefettet.
Man achte aber darauf, daß nicht zu viel Fett in die Kugellager gepreßt wird, da sonst für das Arbeiten der Kugeln und Käfige kein Platz ist und das Lager unter Umständen heiß werden kann. Sinterlager öle man nach 300 Betriebsstunden an den vorgeschriebenen Ölstellen am Motor mit einigen Tropfen Projektoröl. Zur Aufbewahrung des Öls sei noch ein Hinweis gestattet: das Öl stets vor Licht, Wärme und Verunreinigungen schützen.
ölverteiler und Ölrohre bei der Ernemann X
Einzelschmierung bei der Ernemann I
Prinzip der Zahnrad-Ölpumpe
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Der Plattenspieler streikt - was nun ? (Wir sind in 1954 !)
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Kleine Winke zur Fehlerbeseitigung
Obwohl die modernen Filmtheater heute bereits größtenteils mit Magnetband-Spielern versehen sind, spielt der einfache Plattenspieler im Filmtheater doch immer noch eine wichtige Rolle.
Im kleineren Filmtheater findet man zumeist nur den Einfach-Plattenspieler, der auch nur das Abspielen normaler Schallplatten (das waren die alten Schellackplatten) mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 78 U/min. erlaubt.
Da man heute auch die Füllschriftplatten mit 78 U/min. besitzt, genügt dieser Plattenspieler für normale Ansprüche. In größeren Filmtheatern hat man aber zumeist Plattenwechsler neuester Konstruktion, die das Abspielen normaler und Füllschriftplatten mit 78 U/min., sowie auch von Mikrorillen-Platten mit 45 und 33 1/3 U/min. gestatten.
Die Geschwindigkeitsumschaltung erfolgt bei diesen Plattenspielern durch Einstellen auf die gewünschte Umdrehungszahl. Eine Veränderung der Umdrehungszahl darf aber nur bei nichtlaufendem Motor erfolgen.
Wird diese Anweisung nicht beachtet, können sich Getriebeschäden einstellen. Um dem Filmvorführer Hinweise zur Beseitigung der am häufigsten auftretenden Fehler an Plattenspielern zu geben, wird im folgenden eine systematische Aufstellung der Fehler, ihrer möglichen Ursachen und ihrer Abhilfe gegeben, die in den weitaus meisten Fällen eine sofortige Abstellung eines auftretenden Fehlers, vor allem aber das schnelle Erkennen der Fehlerursache erlaubt.
Der Filmvorführer sollte sich mit dieser Aufstellung jedoch nicht erst befassen, wenn ein Schaden am Plattenspieler festgestellt ist, sondern tut gut daran, sich die verschiedenen Fehler dieser Tabelle einzuprägen und sich mit der möglichen Ursache und deren Beseitigung zu beschäftigen. Im Notfall wird er dann in kürzester Zeit eine Fehlerbeseitigung vornehmen können, die sonst länger dauern und den Programmablauf der Filmvorführung stören würde.
Verstärkeranlagen für alle neuen Tonverfahren (in 1954)
Seit einiger Zeit werden auch bei Rundfunkgeräten die Bezeichnungen „Raumton", „3D-Klang" usw. benutzt. Die mit diesen Namen belegten Verbesserungen in der Tonwiedergabe stellen zwar einen begrüßenswerten Fortschritt dar, haben aber mit räumlicher Tonwiedergabe nach Art der Stereophonie nichts zu tun.
Das Wesen der Stereophonie besteht darin, daß man Ort und Bewegungsrichtung eines aufgenommenen Schall-Ereignisses wiedererkennt. Dazu muß es gleichzeitig mit mehreren Mikrophonen aufgenommen, über ebenso viele Kanäle getrennt übertragen und über getrennte Lautsprecher wiedergegeben werden.
Die plastische Wirkung wächst mit der Zahl der Übertragungskanäle. Die wirtschaftlich sinnvolle Grenze, bei der ein sehr gutes räumliches Klangbild erzielt wird, liegt bei etwa vier Kanälen (das war die später in 1970 eingeführte analoge QUADROPHONIE). Darum arbeiten die oben genannten Raumfilm-Verfahren mit vier Tonspuren.
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Weitere stereo-phonische Filmverfahren
(eine versteckte Klangfilm- Stereodyn- Verstärker Werbung)
In letzter Zeit sind noch weitere stereophonische "Film-"verfahren bekannt geworden, die mit weniger Tonspuren auszukommen versuchen. Da gibt es Lichtton- und Magnetton-Verfahren, bei denen die Schall-Ereignisse entsprechend dem Bildgeschehen auf mehrere räumlich getrennte Lautsprechergruppen gegeben werden.
Wie weit sich diese Verfahren einführen werden, läßt sich noch nicht übersehen; doch kann man wohl annehmen, daß sie nur Zwischenlösungen auf dem Weg zum Vierspur-Magnettonverfahren sein werden.
Die neuen Klangfilm- Stereodyn- Verstärker- Anlagen dürften nicht ohne Einfluß auf den Umstellungszeitraum sein; denn sie gestatten es, die vorhandenen Einrichtungen weiterzuverwenden und sie stufenweise und wirtschaftlich bis zur vierkanaligen Magnetton-Anlage zu ergänzen.
Diese Möglichkeit erwächst aus dem vervollkommneten Bausteinprinzip der Geräte. Die einzelnen Baugruppen sind kleiner und leistungsfähiger geworden, sodaß eine vollständige Stereophonie- Verstärkereinrichtung nur noch einen Hauptverstärker und ein Vorverstärker-Gestell umfaßt.
Die Verkabelung ist für alle Ausbaustufen bereits in den Verstärkergestellen durchgeführt, wodurch sich auch die Installation im Vorführraum ganz wesentlich vereinfacht. Die entscheidende Neuerung bringt das Klangfilm- Vorverstärkergestell, durch das zum erstenmal der Kassetten-Verstärker, der sich seit Jahren im Rundfunkstudio durchgesetzt hat, in die Filmwiedergabe eingeführt wird.
Die Raumersparnis ist überraschend. Während man bisher zur Vierkanal-Übertragung für jeden Projektor ein Vorverstärkergestell von nahezu 1m Höhe benötigte, sind jetzt sämtliche Vorverstärker für zwei Maschinen in einem Gestell von 70cm Höhe zusammengefaßt.
Dieses neue Gestell enthält bei vollständiger Bestückung zwei Fotozellenverstärker, acht Magnettonverstärker, zwei Schleusenverstärker, je einen Schallplatten- und Mikrophon-Vorverstärker.
Außerdem eine Relais-Tonüberblendung für alle Systeme sowie einen Umschalter auf Gong, Mikrofon, Schallplatte, Film und schließlich zwei Netzgeräte für die Kassetten-Verstärker. Die Kassetten werden in das Gestell eingeschoben und über eine Steckverbindung angeschlossen.
Das Gestell kann je nach Bedarf bestückt werden. Für einfache Lichtton- Anlagen braucht man zunächst nur zwei Fotozellen-Verstärker. Durch Anschaffung weiterer Kassetten kann dann die Anlage, z. B. über einkanalige Magnetton-Wiedergabe, stufenweise bis zur vollständigen Vierkanal-Stereophonie ergänzt werden. Besondere Schaltungs- oder Einbauarbeiten sind hierzu nicht mehr erforderlich.
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Die beschreibung der neuen Hauptverstärker-Anlage
(auch das sind fast nur Klangfilm-Werbesprüche)
Auch die neue Hauptverstärker-Anlage ist trotz größerer Leistungsfähigkeit kleiner geworden. Eine Vierkanal-Einrichtung läßt sich jetzt ebenfalls in einem einzigen Gestell von 185cm Höhe unterbringen. Dieses Gestell enthält dann vier Hauptverstärker mit einer Sprechleistung von je 36 Watt, ein auf jeden Verstärker schaltbares Meßfeld und ein Klinkenfeld, mit dem nach Art einer Kreuzschienenverteilung Vorverstärker, Hauptverstärker und Lautsprecher in verschiedenen Kombinationen einander zugeordnet werden können.
Der Ausgangspegel der Hauptverstärker ist stufenlos einstellbar, eine steckbare Entzerrerschaltung erlaubt 36 verschiedene Frequenzband- Variationen, um die Anlage an alle möglichen akustischen Verhältnisse anzupassen.
Das Hauptverstärkergestell wird in vier verschiedenen Größen für kleine bis große Theater gebaut. Auch hierbei werden die einzelnen Geräte lediglich in den Gestellrahmen eingeschoben, so daß sich die Bestückung nach dem jeweiligen Bedarf richtet und eine stufenweise Ergänzung jederzeit möglich ist.
Sämtliche Gestelle sind in der bekannten staubgeschützten Wannen-Bauweise mit Schwenkrahmen aufgebaut. Der Platzbedarf ist gering; trotzdem werden durch Ausschwenken des Rahmens sämtliche Schaltelemente, auch im Betrieb, zugänglich.
Mit den neuen Klangfilm- Stereodyn- Verstärkeranlagen lassen sich alle Wünsche in technisch und wirtschaftlich vorteilhafter Weise erfüllen.
Die Anlagen können ohne Eingriff in den vorhandenen Teil und ohne Unterbrechung des Spielbetriebes von der einkanaligen Lichtton- bis zur vierkanaligen Magnetton-Wiedergabe stufenweise ergänzt werden, und zwar über alle Zwischenstufen, die sämtliche bisher bekanntgewordenen Tonwiedergabe-Verfahren einschließen. E. Tsch.
Bild
Blockschema der neuen Klangfilm-Tonanlage für ein Filmtheater mit Lichtton-Apparatur und Stereophonie-Ergänzungs-Einrichtung.
Die neuen Klangfilm-Kassetten-Verstärker. Linkes Bild: Fotozellen-Kassettenverstärker; rechtes Bild: Magnetton-Kassettenverstärker. - Die Nebeneinanderdarstellungen der beiden Bilder lassen deutlich die maßstäbliche Übereinstimmung der beiden Kassetten erkennen.
Ersatzteile für den Filmprojektor (Notfall-Vorrat)
Es ist eine bekannte Tatsache, daß gerade im Notfall die Ersatzteile fehlen, die dringend benötigt werden, um eine unterbrochene Filmvorführung einwandfrei fortsetzen zu können.
Aus diesem Grunde sollte man daran denken, nach Möglichkeit von allen austauschbaren Projektor teilen, die erfahrungsmäßig einem Verschleiß unterworfen liegen, zumindest ein Ersatzteil vorrätig zu halten.
Die für Filmprojektoren stets erforderlichen Ersatzteile lassen sich in drei Gruppen einteilen. Und zwar in Teile, die
- a) einem normalen Betriebsverschleiß unterliegen,
- b) durch den Filmdurchlauf einen Verschleiß erfahren,
- c) bei unsachgemäßer Bedienung beschädigt werden können.
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Anmerkung zur Gruppe A :
Zur ersten Gruppe gehören alle Projektorteile, die durch lange Laufzeit abgenützt werden. In erster Linie also muß der Vorführer damit rechnen, daß Rollen ausgewechselt werden müssen und demzufolge eine genügend große Anzahl von Ersatzrollen im Ersatzteillager geführt werden.
Wird eine Rolle nicht rechtzeitig ausgewechselt, so ergeben sich daraus weitere Zerstörungen und Beschädigungen, so daß auch die Achsen der Rollen ausgewechselt werden müssen.
Selbstverständlich muß bei der Auswechslung einer Rolle oder der Rollenachse auch die Rollengabel überprüft werden. Oftmals stellt man dann ein unerwünschtes Spiel fest, das abgestellt werden muß. Klappern die Rollengabeln auf ihren Drehachsen, so spuren die Rollen nicht mehr zu den Zahntransportrollen. Es ist erklärlich, daß dadurch zum Teil erhebliche Filmbeschädigungen auftreten können. Als zweckmäßig hat sich in der Praxis erwiesen, bei festgestellten Rollenbeschädigungen die Rollengabel mit Rolle auszuwechseln.
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Das Getriebeöl des Filmprojektors
Ausschlaggebend für die Lebensdauer rotierender und beweglicher Teile des Filmprojektors ist selbstverständlich das verwendete Getriebeöl.
Wenn in den ersten Nachkriegsjahren nur selten das erforderliche Getriebeöl aufzutreiben war und sich der Vorführer mit allen nur möglichen Ersatzölen behelfen mußte, ist erklärlich, daß die einem normalen Verschleiß unterliegenden Getriebeteile des Filmprojektors schneller unbrauchbar wurden.
Da man heute (1954) jedoch wieder jedes erforderliche und von den einzelnen Fabriken vorgeschriebene Projektorenöl bekommen kann und verwendet, besitzen alle Getriebeteile eine außerordentlich hohe Lebensdauer.
Nicht selten können Filmvorführer auf eine einwandfreie Funktion ihres Filmprojektors ohne Auswechslung von Ersatzteilen über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweisen.
Das Malteserkreuzgetriebe und die Filmtür
Das Malteserkreuzgetriebe ist im Filmprojektor der am stärksten beanspruchte Teil. Von der einwandfreien Funktion dieses Getriebeteils hängt die Bildruhe und der Bildstand ab. Bei normalem Theaterbetrieb hat ein Malteserkreuzgetriebe viele Millionen Schaltungen im Jahr auszuführen.
Es versteht sich wohl von selbst, daß ein derart beanspruchter Getriebeteil schon bei geringsten Fehlererscheinungen ausgewechselt werden sollte. Ein schadhaftes Malteserkreuzgetriebe macht sich in der Bildprojektion besonders störend bemerkbar.
Für einen guten Bildstand ist auch das Funktionieren der Filmtür verantwortlich. Die verschiedensten Projektorfabrikate verwenden Drehbolzenverschlüsse für die Filmtür, die sich nach
jahrelangem Gebrauch natürlich auch abnutzen können, besonders wenn eine unsachgemäße oder den Erfordernissen nicht angepaßte Pflege festgestellt werden muß.
Filmprojektoren mit Flanschmotor unterliegen durch das häufige Ein- und Ausschalten einer Abnutzung der Kupplungsscheiben. Wirkt eine Scheibenkupplung jedoch nicht mehr richtig, tritt eine zusätzliche Beanspruchung der Getrieberäder des Filmprojektors ein.
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Filmbeschädigungen vermeiden
Die häufigsten Filmbeschädigungen treten bereits vor dem Durchlaufen des Filmkanals im Kanal der Feuerschutztrommel auf oder werden durch eine fehlerhafte Friktion verursacht. Die Filz- oder Lederscheiben der Friktion müssen frühzeitig erneuert werden und die Einstellung der Friktion muß sehr sorgfältig vorgenommen werden.
Bei zu loser Aufwicklung werden die einzelnen Filmlagen gegeneinander verschoben und der Film „verregnet" dadurch. Wenn dann beim Umspulen einer Filmrolle die lockere Rolle nochmals während der Umdrehungen verschrammt wird, bringt die schadhafte oder unsachgemäß eingestellte Friktion innerhalb weniger Vorführungen Filmschäden mit sich, die eine Kopie bald völlig vernichten.
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Anmerkung zur Gruppe B :
Die zweite Gruppe stets benötigter Ersatzteile, die durch den Film einer Abnutzung unterliegen, sind in erster Linie Rollen und Walzen, die sich an den Feuerschutztrommeln, an der Filmführung und dem Tonteil befinden.
Führungsplatten und Kufen im Bildfensterkanal unterliegen ebenfalls einem stärkeren Verschleiß, ebenso wie Laufleisten in der Filmführung und den Feuerschutzkanälen. Einige Zahntrommeln sollten für Links- und Rechtsmaschinen immer vorhanden sein. Es braucht nur einmal eine Zahntrommel schadhaft werden - schon ist die einwandfreie Filmprojektion in Frage gestellt.
Alle vorgenannten Teile rufen bei nicht rechtzeitiger Auswechslung mehr oder weniger starke Filmbeschädigungen hervor. Aber auch eine mangelhafte Bildqualität kann die Folge zu starker Abnutzung der vorgenannten Teile sein.
Anmerkung zur Gruppe C :
Projektorteile, die durch unsachgemäße Behandlung einer Beschädigung unterliegen, sind vor allem die Zahntransportrollen. Hier können sich Beschädigungen überaus schwerwiegend auswirken.
Perforationsverletzungen ergeben dabei Filmbeschädigungen, die eine ganze Kopie vernichten können. Auch Verletzungen an den Laufflächen oder Gleitschienen im Filmkanal, die von unsachgemäßer Behandlung herrühren, ergeben zumeist Laufschrammen, die selbst durch eine Regenerierung der Kopie nicht mehr zu beseitigen sind.
Die Umlaufblende des Filmprojektors ist natürlich besonders empfindlich und sollte mit der gebotenen Vorsicht gereinigt und kontrolliert werden. Schon geringfügige Beschädigungen der Umlaufblende machen sich bei der Filmprojektion unangenehm bemerkbar und erfordern baldiges Auswechseln der beschädigten Blende.
Daß das Tongerät des Filmprojektors einer laufenden Kontrolle und Wartung unterzogen wird, ist jedem verantwortungsbewußten Filmvorführer klar. Der Funktion des Dämpfungsausgleichs muß bei der Kontrolle besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wird die Dämpfung zu gering, ist dies ein Zeichen dafür, daß der Graphitkolben zu stark abgenutzt ist. Eine Erneuerung ist dann dringend erforderlich.
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Abschluß und Zusammenfassung
Abschließend muß noch hervorgehoben werden, daß zu den Ersatzteilen eines Projektors, worunter an dieser Stelle insbesondere Teile zu verstehen sind, die zur einwandfreien Funktion eines Projektors erforderlich sind, auch andere Teile gehören, wie etwa die Tonlampe, Kabelanschlußstück, Isolierteile und -stücke, Kohlenhalter und Spannhebel der Bogenlampe usw.
Insbesondere empfiehlt sich ein Reservelager der erforderlichen Kollektorkohlen für den Nachschubmotor der Bogenlampe wie auch für den Antriebsmotor. Im allgemeinen stellen die angeführten Ersatzteile keine hohen Werte dar und sollten deshalb immer rechtzeitig und in genügender Menge beschafft werden. Rechtzeitige Auswechslung bringt die geringsten "Un"kosten mit sich und erhöht die Wirtschaftlichkeit des Betriebes. Ganz abgesehen von der Qualitätsverbesserung der Filmprojektion.
Sasse
Fachliche Fortbildung in Nürnberg im November 1954
Großes Interesse bei den Nürnberger Filmvorführern fand eine, am 4. November 1954 im Nürnberger „Central-Theater" von der Fachgruppe Film im DGB durchgeführte Demonstration der neuen Projektionis- und Tonwiedergabe - Verfahren. Herr P. H. Zoller (von Kinoton, München) gab eine kurze Darstellung über Entstehung und Wirkung des Stereo-Bildes, des Cinerama- (1:3,25) und CinemaScope- Verfahrens (1:2,55).
Das Breitwandformat bezeichnete er mit 1:1,85 als standardisiert. Die neue Magnettontechnik habe im Gegensatz zum optischen Ton so viele Vorteile aufzuweisen, daß der Lichtton in absehbarer Zeit abgelöst werden wird. Im Gegensatz zum Lichtton hat Magnetton einen höheren Frequenzbereich und keinerlei Rauschen mehr aufzuweisen.
Die neuen Verfahren setzen jedoch nicht nur hervorragende Apparaturen voraus, sondern auch ein geschultes Wissen des Vorführers. Es sei daher jetzt an der Zeit, daß sich jeder Vorführer mit den neuen Wiedergabeverfahren vertraut macht, da er sonst eines Tages als nicht mehr geeignet beiseite stehen könnte.
So wie das vergrößerte Bild genauesten Bildstand voraussetzt, müssen auch an die Verstärker größere Anforderungen gestellt werden. Zur richtigen Magnetton-Wiedergabe sind gleichfalls neue Lautsprechersysteme, Höhen und Tiefen getrennt, nötig, denn die beste Magnetton-Kopie hilft nichts, wenn die Lautsprecher nicht in der Lage sind, die Töne richtig wiederzugeben.
Herr Heinz Bingel (Ringsdorff-Werke), vielen Vorführern persönlich bekannt, zeigte praktische Beispiele der Bildwand-Ausleuchtungsmöglichkeiten, die Lichthelligkeit der Bildwand mit dem Luxmeter messend. Dabei ergab sich, daß eine geringe Erhöhung der Stromstärke bei Cinemascope fast dieselbe Bildhelligkeit wie beim Normalbild erzielt, während beim Breitbild ein erheblicher Lichtabfall sich bemerkbar machte.
Es ergaben die Messungen mit dem Luxmeter bei einer Kohlenpaarung 8 x 7 und 60 Ampere Stromstärke:
- Normalbildausleuchtung Mitte 140 Lux - links und rechts 115 Lux -
- Breitbildausleuchtung Mitte 115 Lux - links 80, rechts 75 Lux
- CinemaScopeausleuchtung Mitte 135 Lux - links und rechts 80 Lux.
Die Bild- und Tonwiedergabe-Qualität der neuen Wiedergabeverfahren wurde durch vergleichsweise Filmvorführungen demonstriert.
Im Anschluß an die Veranstaltung fand unter Führung von Herrn Meister (Kinoton) eine Besichtigung des Vorführraums und der technischen Anlage des „Central-Theaters", geliefert und installiert von der Firma Deutsche Philips GmbH., statt.