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Edy Dengel und seine frühen Filme ab 1918

Sie sind hier auf den Seiten eines ganz frühen Filmpioniers, der bereits 1918 mit 17 Jahren einen ersten 35mm Kinokrimi produziert hatte. Es war in dem kleinen selbständigen Städtchen Biebrich am Rhein - später ein Vorort südlich von Wiesbaden.
Diese Aufarbeitung des deutschlandweit einmaligen Engagements eines 17jährigen ist mit einer Menge originaler Unterlagen aufgearbeitet und hier nach Jahreszahlen aufzufinden.
Am besten beginnen Sie auf der einführenden Seite hier.

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Artikel von 1987 - jede Story ist anders

Ob es der Opa Edwin Georg Dengel jetzt so erzählt hatte oder ob der jeweilige Schreiber das Zeitzeugeninterview so interpretiert hatte, ist nicht mehr herauszufinden. Jedoch nach Sichtung der ganzen Artikel kommt ein Kauderwelsch an Wahrheiten raus, das dringend mal zurechtgerückt werden müsste.

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Die Biebricher Zeitung schreibt im August 1987
Erinnerung an Biebrich (ist hier leider doppelt)

Daß Wiesbaden in der Nachkriegszeit (Anmerkung : für ein ganz kurze Zeit) als Filmstadt galt, wird zur Zeit in den Wiesbadener Reisingeranlagen dokumentiert. Neben klassischen, alten schwarz-weiß- Spielfilmen werden an vier Freitagen vom 24.7. bis 14.8.1987 auch alte Wiesbadener Produktionen im Vorprogramm gezeigt. Eine Biebricher Filmproduktion, die noch heute existiert, spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

  • Anmerkung : Biebrichgehörte zu der Zeit der Produktion in 1918/1919 gar nicht zu Wiesbaden und das wird immer wieder unterschlagen.


Bereits im letzten Jahr (1986), als die „Wiesbadener Filmnächte" zum ersten Mal stattfanden - mehr als 10.000 Zuschauer hatte diese erste Freilicht-Kino-Veranstaltung zu verzeichnen - erregten die historischen Filme des Produzenten Edy Dengel Aufsehen. Dengel ist mit der Biebricher Zeitung von Anfang an eng verbunden.

In der dritten Filmnacht am 7. August 1987, ab 22 Uhr werden wieder zwei eigens dafür überarbeitete Filme der Dengels gezeigt. Ein Dokumentarfilm über den zugefrorenen Rhein, aus dem Jahr 1929, mit dem Titel „Der Rhein in Eisfesseln". Ein Naturschauspiel, zu dem tausende Schaulustiger geeilt waren und daß sich durch die vielen Menschen zum Volksfest mit Würstchenbuden entwickelt hatte. Edy Dengel verkaufte Ausschnitte dieses Filmes an die Wochenschau, die die Szenerie in ganz Deutschland in den Kinos präsentierte. Der zweite Filmbeitrag ist ein spannender Stummfilm-Krimi mit Edy Dengel als Detektiv in der Hauptrolle. Besonders die Biebricher Bürger werden da einige Überraschungen erleben, wenn sie erkennen daß die Bovery Street sich als Bachgasse entpuppt und der Rhein laut damaligem Drehbuch zum Hudson River „umfunktioniert" worden war.

Bild:
Drei Generattionen Dengel-Filmproduktion waren bei der Wiederaufführung ihrer Produktionen bei den Wiesbadener Filmnächten im letzten Jahr persönlich anwesend, (von links: Fred Dengel, Fredy Dengel und Edy Dengel). Sie trafen an diesem Abend mit einem berühmten Wahlwiesbadener zusammen. Eddy Constantins Film "Lemmy Cautio" wurde am selben Abend im Open-Air-Kino gezeigt. Begrüßt wurden sie von einem der Organisatoren der Filmnächte U. Schriefer und der Wiesbadener Kuturdezernentin Margarethe Goldmann.

Der WIESBADENER KURIER Schreibt am MONTAG, 10. AUGUST 1987
Wiesbadener Filmnächte

Als auflagenstärkstes Lokalblatt ist natürlich auch der Wiesbadener Kurier darauf erpicht, sich in den Erfolgen der eingemeindeten Briebicher Helden zu sonnen.
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Fellini-Erstaufführung
Im Vorprogramm: Dengel-Filme

Erstmals stellte das Wetter die Besucher des Freiluftkinos auf die Probe, während der beiden Vorfilme setzte kurzfristig ein leichter Nieselregen ein; doch nur ganz wenige ließen sich davon beeindrucken, das Interesse am Film und das Zusammengehörigkeitsgefühl vor der Leinwand waren zu groß.

Zumal extra ein Pianist engagiert worden war, der die Streifen „Der Rhein in Eisfesseln" und „Das Schloß des Schreckens" von Edy Dengel auf seinem Synthesizer untermalte. Ulrich Rüger, Musikwissenschaftler, der über das Thema „Stummfilmbegleitung" promoviert hat, läßt sich unmittelbar vom Leinwandgeschehen inspirieren — besonders virtuos spielt er dabei nicht, aber seine Improvisationen passen zum Bild.

Ausgelassenheit oder Spannung lassen sich gleichermaßen durch Klänge verstärken. Wenn Detektiv Fred Repps alias Edy Dengel dunkelhäutige Mädchenhändler zur Strecke bringt und die Szenen des 1919 entstandenen „Wiesbadener Thrillers" dann noch musikalisch umgesetzt werden, bringt das für alle großen Spaß.

  • Anmerkung : Es war eigentlich ein Biebricher Thriller aus der Gibb und kein Wiesbadner Thriller. Die wenigen Szenen vor dem Landesmuseum deklarieren die Film nicht als in Wiesbaden gemacht.


Den Menschen Spaß und Freude zu bereiten, das ist auch die Aufgabe der Zirkusclowns. In „Die Clowns" macht sich Frederico Fellini auf die Suche nach den vom Aussterben bedrohten Narren der Manege, versucht über den Weg einer fiktiven Fernsehreportage im Film ihre Welt darzustellen.

Gleichzeitig hat der Streifen autobiographischen Charakter, denn für Felline sind Clowns in ihrer totalen Irrationalität, ihrer Gewalttätigkeit, ihrer extravaganten Launen eine Erscheinung aus der eigenen Kindheit, der ewige Disput zwischen dem weißen Clown und dem dummen August Ausdruck vom Kampf mit der Vernunft.

Die Art, mit der der italienische Meisterregisseur das Zirkusmilieu anbietet, seine Gefühlswelt, den Zauber und die Überraschungen beleuchtet, beeindruckt, zumal die Typen und Gesichter in Fellinis Filmen jedem Cineasten das Herz aufgehen lassen.
TvD
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