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Technicolor ist (war) ein uraltes erstes Farbfilm-Verfahren

von Gert Redlich im Mai 2025 - Zu diesem Farbfilm-Verfahren und den jewells 50 Jahr-Feiern und den 100 Jahr-Veranstaltungen ist ein Vorwot unabdingbar.

"Technicolor" ist ein ehemals patentiertes Farbfilmverfahren und hat mit den verschiedenen Filmformaten von 16mm bis 70mm sowie den Film-Materialien (Nitro- oder Sicherheitsfilm) nichts zu tun.

Rückblick in die 1960er Jahre .....

Als ich etwa 1960 von einem weit draussen liegenden kleinen Wiesbadener Vorort mit 1 (einem) Kino (mit unseren Eltern) runter in die Stadt ziehen mußte, bewunderte ich die beleuchteten Schaukästen unserer Wiesbadener Filmtheater - und wir hatten sogar ganz viele davon - und derer gab es in Mainz noch mehr. Der Kino-Film war zwar schon im Niedergang, aber noch nicht tot. Herausragend auf diesen Plakaten waren immer die Gesichter und die Film-Titel.

Darum ist es heutzutage ganz wichtig, was die restlichen Infomationen auf diesen Filmplakaten für eine Wertigkeit hatten. Auffallend herausstechend waren nämlich die bekannten amerikanischen Schauspieler und die lockenden Blondinen und sonstigen kindlichen Blondschöpfe, die aber uns 12 jährige Jungs nicht im Entferntesten interessierten.

Weiterhin konnten wir um 1960-1965 nur mit dem ebenfalls fett herausgestellten Begriff "Cinemascope" etwas anfangen. Das war das Synonym für das ganz breite Bild.

Was dann noch so alles auf dem Plakat stand wie Panavision und Ultravision, Vistavision und Technicolor und Technirama und Super-Scope und Techniscope usw. wurde nicht nur von uns Buben überhaupt nicht beachtet, weil wir und damit das Gros der Zuschauer damit nichts anfangen konnten.
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Viele heutige Publikationen stellen das einfach falsch dar.

Denn so war es nämlich nicht. Das publizistische Tamatam oder Trara um "100 Jahre Technicolor" gaukelt den Lesern oder Betrachtern etwas vor, das damals in den 1960er Jahren keinerlei Bedeutung hatte. Außer natürlich bei den Verleihern und den Kinobesitzern, die ja die spezielle Technik installiert haben mußten.

Da aber die Einspiel-Ergebnisse immer weiter sanken, investierten die Kinobesitzer auch nichts mehr und so wurden alle diese Formate und Farbtechniken auf einen Kodak Eastman Color Farbfilm in Cinemascope Technik umkopiert.
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Und als ich 1965/1966 zum ersten Male Filme vorführte .....

..... hatten wir im "UFA im Park"-Kino zwar mehrere Bildfenstermasken für die Ernemann 10 Maschinen zur Auswahl, aber nur je ein Anamorphot pro Pojektor.

Selbst mein Lehrer und Chefvorführer Gerhard Steiner kannte die anderen Scope-Formate und Farbprozesse nicht oder nicht mehr. Es war einfach bunt und dazu sehr sehr breit - fertig. - Natürlich hatten wir auch Kulturfílme in einem 1,85:1 Breitbildformat in bunt (andere nannten das Farbe) und da stand dann AGFA Color drauf, aber interessiert hatte das niemanden mehr. Für diese Filme wurde dann eben kein Anamorphot eingeschwenkt.
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Eine gesponserte Werbebroschüre der Kinemathek

In einem Nachlass fiel eine A5-Broschüre aus 2015 auf, in der das hundertjährige Technicolor Farbfilm-Verfahren ausgebreitet wurde. Und bis vor wenigen Jahren konnte auch ich nichts mit de Bezeichnung Technicolor Anfangen. Das war so ähnlich, als ich bei der Aufarbeitung der amerikanischen Hifi-Firma Marantz über die Brüder Tushinsky stolperte, die in den USA ein neues Breitbildformat "SUPERSCOPE" auf den Markt gebracht hatten.
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