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Eduard Rheins Buch über sein Leben (1990)

Der langjährige Chefredakteur der HÖRZU schreibt über sein Leben, seine Jugend, seine Zeit in Berlin bis 1945, den Wiederanfang 1946 und die Zeit im Springer-Verlag in Hamburg. So sind es fast 480 Seiten, bei uns im Fernsehmuseum etwa 120 Kapitel, in denen so gut wie alle "Größen" dieser Zeit vorkommen. Und er schreibt als 90jähriger rückblickend über die Zeit und sich selbst. Darum lesen Sie hier natürlich seine Sicht der Ereignisse bzw. "seinen Blick" teilweise durch die "rosarote Brille". Das sollte man beachten und verstehen. Die Inhaltsübersicht finden Sie hier.

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Kapitel 66
1946 - Aufbruch nach Norden - nach Hamburg

Nachdem wir unsere Lizenz hatten, ging es nun ums nötige Papier. Und diese Sorge war nicht geringer. Woche um Woche verging. Schon fingen sogar die Rundfunkanstalten Hamburg und Köln an, bei den Engländern vorstellig zu werden.

Es fehlte nur noch das "Papier"

Springer war zweifellos ein ungemein geschickter Verhandlungspartner, aber bis es endlich so weit war, daß die Zeitschrift nicht bloß acht, sondern zwölf Seiten haben durfte und für die Erstauflage statt der zuerst vorgesehenen 100.000 sogar 350.000 Exemplare genehmigt wurden, vergingen noch Monate. Was >nur< noch fehlte, war eben das Papier...

Schon wieder im D-Zug nach Hamburg

Inzwischen hatte Moische Covents unsere zunächst auf zwei Monate befristete Wohngenehmigung - was nicht bedeutete, daß wir eine Wohnung gehabt hätten - und eine Betriebserlaubnis erwirken können.

Wo konnten wir wohnen, wo arbeiten? Woher bekamen wir die nötigen Büroeinrichtungen? Wo es für Papiergeld nichts gab, verlor es seinen Wert.

Am 15. Oktober war es endlich soweit. Der Lastwagen kam aus Hamburg, um unsere Kisten abzuholen - und wir setzten uns in den D-Zug nach der Stadt unserer großen Zukunftspläne...

Was uns dort blühte, ahnten wir nicht.

War es einmal ein Tanzsaal? Ein Festsaal? Oder am Ende nur das Wohnzimmer eines stolzen Hanseaten gewesen?

Es war ein riesengroßer, hoher Raum mit breiten, erkerförmig vorgezogenen Fenstern, die über den weit vorragenden Garten direkt auf die Außenalster blickten. Reich geschmückt mit üppigen Gipsfiguren und süßlichen Putten, die engelsgleich unter der Decke schwebten.

Harvestehuderweg 7

Versunkene Pracht, verkommener Wohlstand von ehedem. Wehmütig stimmende Erinnerungen an einen Weltuntergang, der schon mit dem Ende des Ersten Weltkriegs begonnen hatte. Verkommen und verdreckt das alles, mit bröckelndem Außenputz und zerbrochenen, hier und da nur notdürftig durch Pappe ersetzten Fensterscheiben. Mit einem Vorgarten, in dem nur Unkraut wucherte. Mit einer Eigentümerin, die einst >bessere Zeiten< gesehen hatte und nun mutlos über das sich wölbende Parkett schlurfte ...

Das war unsere Unterkunft mit der immer noch vornehm klingenden Adresse: Harvestehuderweg 7.

Ein Dutzend schwere Kisten wohlbehalten in Hamburg

Die Rückseite der Großmannsvilla hatte eine bescheidenere Adresse. Dort heißt diese Erinnerung an Glanz und Gloria der kaiserlich-wilhelminischen Ära schlicht Magdalenenstraße 14.

Dort landete der Lastwagen, der das Wunder fertiggebracht hatte, über ein Dutzend schwere Kisten wohlbehalten nach Hamburg zu bringen.

So fing es an ...

So - an einem nebeltrüben Oktobermorgen, an dem wir entmutigt fröstelten.

... mit dem großartigen leeren Saal,
... mit zwei durchgelegenen Couches als Betten,
... mit einem wackeligen antiken Tisch, der sich nur noch schwach an die vergangenen Jahre des Wohlstands erinnerte,
... mit nichts zu essen ... und mit ständig wachsenden Sorgen.

Wir hatten uns das alles anders vorgestellt. Notdürftig zwar, aber doch ein paar bescheiden hergerichtete Räume mit Arbeitstischen, Arbeitsgerät und Telefon.

Dieses Nichts war lähmend.

»Wir müssen erst mal ein paar Kisten mit unserm Kram öffnen«, sagte Will.
Aber womit die stählernen Spannbänder zerschneiden?

Moische Covents versuchte es bei der Hausbesitzerin; sie konnte uns nur ein paar alte, rostige Schraubendreher und eine stumpfe Zange anbieten.

Wir gaben es auf. Covents hatte schon die Zuzugsanträge fürs Einwohnermeldeamt ausgestellt. Wir unterschrieben sie, damit er sie am nächsten Morgen gleich dorthin bringen und Lebensmittelkarten beschaffen konnte.

Bis dahin hungern?

Moische wußte Rat: »Wir gehn zu Paul L'Arronge; da gibt's immer was zu essen. Und die nötigen Brotkarten strecke ich euch vor.«
»L'Arronge? Wer ist L'Arronge?«

Das gutgehende Cafe lag gegenüber der Staatsoper und war bei Künstlern aller Richtungen beliebt. »Max Schmeling und Springer waren dort Stammgäste.«
»Max Schmeling?« sagte Will. »Dann nichts wie hin!«

Ein Empfang wie alte Freunde

L'Arronge empfing uns wie alte Freunde. Moische stellte uns gleich als die größten Zeitungsmacher Europas vor, aber das war nicht nötig. Springer hatte seinen Bekannten schon Monate vorher von seinen Plänen erzählt, und Max, der als Mitherausgeber beteiligt werden sollte, erinnerte sich lebhaft an unser erstes Interview für die SIEBEN TAGE.

In Dahlem waren wir - um zwei Ecken - fast Hausnachbarn gewesen. In Hamburg war er mit seiner Anny draußen auf der Heide untergekrochen.

Max beschaffte eine kräftige Blechschere

Der erste dauerhafte Nagel war schon eingeschlagen ... Wir erzählten unseren Kummer mit den stahlarmierten Kisten. Max beschaffte im Nu eine kräftige Blechschere und kam gleich mit, um uns zu helfen. Das Gefühl des Verlorenseins war mit einem Schlag verschwunden. Die immer wieder verblüffende Beliebtheit von Max und seine menschliche Anteilnahme öffneten uns in Hamburg Tür und Tor. Cafe L'Arronge wurde und blieb unser Stammlokal.
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Kapitel 67
Startschwierigkeiten

Vier Kisten waren geöffnet. Wir stellten sie hochkant und ernannten sie zu Schränken, denn einen Schrank gab es nicht. Also mußten wir aus den Kisten leben.

Das ging zur Not ... Bis auf das, was wir unsere Garderobe nannten. Und das war nicht viel: ein Mantel und ein >guter< Anzug von mir, ein paar Jacken und Hemden und Wills gegen Zucker, Marmelade, Butter, Milchpulver, Zigaretten und zwei Büchsen Cornedbeef erstandener >wenig getragenen< grauer Anzug, dem ein Heimkehrer in den Kriegsjahren völlig entwachsen war.

Eine Schnur war unser Kleiderschrank

Die Kleider dauernd in einer Kiste aufzuheben war schlecht.
Doch Will wußte Rat: Zwei Meter über seinem >Bett< schlug er übereck je einen Haken ein, spannte dazwischen eine kräftige Schnur - und fertig war der Kleiderschrank.

Der einzige Wasserhahn war über einem winzigen Handwaschbecken im WC angebracht, und dieses wiederum befand sich im nur spärlich erhellten... Keller, dem >Waschraum< für den ehemaligen Gärtner aus glorreichen Zeiten. Er war verdreckt und mit allerlei Gerumpel vollgestellt.

Klar, daß es in einem ehemals so vornehmen Haus auch anständige Toiletten gab, doch die zu benutzen war uns nicht erlaubt. Man könnte auch sagen verboten. Um den Kellerraum einigermaßen sauberzumachen, brauchten wir zwei Stunden. Wir mußten sogar die Wände abwaschen.

Eine Zubereitungsmöglichkeit für heißes Wasser gab es im ganzen Haus nicht. Kaffee und Tee mußten wir uns also zunächst verkneifen.

Und Fenstervorhänge ?

Die waren nicht nötig, denn der Harvestehuderweg führte weit jenseits des urwaldähnlichen Vorgartens vorbei, und der natürliche Schmutz der Scheiben machte Vorhänge ohnehin überflüssig.

Bettzeug?

Der Verleger mußte wohl angenommen haben, das brächten wir in unsern vielen Kisten mit, während wir von einer bescheidenen Unterkunft in einer Privatpension geträumt hatten.

Und Telefon ? Fehlanzeige

Viele Anfangsschwierigkeiten dieser Art hätten sich leicht vermeiden lassen, wenn das Telefon zwischen Königswinter und Hamburg funktioniert hätte.
Was blieb uns also anderes übrig, als diese erste Nacht angezogen auf unseren Couches zu verbringen ...

Es war bitter kalt im Winter 1946

Ich schlief trotzdem schon bald vor Müdigkeit ein, wurde jedoch gegen drei Uhr wieder wach, weil mich fror. Ich angelte mir meinen dicken Mantel aus dem Kleiderschranks benutzte ihn als Bettdecke und schlief weiter.

Das Erwachen war trostlos.

Ich sah auf die Uhr. Es war sieben. Will schlief noch. Wenn ich jetzt wenigstens eine Tasse heißen Kaffee bekommen könnte! Trübsinnig starrte ich durch die riesengroßen Fenster auf die Alster. Sie war grau wie alles an diesem sonnenlosen Morgen.

Um mich zu beschäftigen, ordnete ich alles in den geöffneten Kisten nach praktischen Gesichtspunkten. Dann setzte ich mich auf die Couch und tat das, was mir zeitlebens immer besonders schwer gefallen ist: Ich wartete.

Herr Springer ist am Telefon

Endlich, gegen neun, klopfte jemand an die wuchtige zweiflügelige Zimmertür. Es war der Sohn des Hauses. Herr Springer wolle mich am Telefon sprechen.
Unser Verleger war sehr beunruhigt, denn Covents hatte ihm schon ausführlich über unsere trostlose Lage berichtet. Er selber und Direktor Wirths vom Rundfunk waren unablässig bemüht gewesen, das halb abgedeckte, beschädigte Haus in der Johnsallee zu bekommen, aber die deutschen Behörden - nicht die Engländer - machten immer neue Schwierigkeiten.

Inzwischen - so bat er - sollten wir uns am Harvestehuderweg >so gut es geht< einrichten. Moische Covents sei schon unterwegs zu uns und stünde uns voll zur Verfügung.

Covents erschien eine halbe Stunde später. Will war inzwischen
aufgestanden. Den fehlenden Kaffee ersetzte ihm eine amerikanische Zigarette. Covents war bestürzt, als er erfuhr, unter welchen Umständen wir die Nacht hatten verbringen müssen.

Um einen Telefonanschluß "bemüht" . . . .

Das einzig Gute, das er mitbrachte, war die Nachricht, daß Direktor Wirths sich persönlich bei der Post um einen Telefonanschluß für uns bemüht und ihn als dringend notwendig bezeichnet hatte.
»Und mit welchem Erfolg?« fragte Will.
»Ihm ist zugesagt worden, daß der Anschluß noch heute gelegt würde.«
»Können Sie uns auch zu Bettzeug verhelfen?«
»Wäsche gibt es ebensowenig zu kaufen wie alles andere, aber ich kenne ein Geschäft, wo man Bettzeug leihen kann, das dann jede Woche gewechselt wird. Ich werde es heute noch bestellen.«

Ein winziger primitiver Kanonenofen

»Großartig. Wir brauchen allerdings dicke Decken, denn es wird nachts recht kalt.«
»Das Problem habe ich gestern schon erkannt - einerseits die riesigen undichten Fenster und anderseits der winzige primitive Kanonenofen. - Der wird es im Winter nicht schaffen, selbst wenn Sie ihn auf Rotglut bringen. Und dazu fehlt es an Heizmaterial. Hoffentlich können Sie vorher noch in die Johnsallee umziehen. Da gibt's eine Zentralheizung, und ich denke, daß uns die Engländer und der Rundfunk dann bei den Behörden helfen können.«

Wir brauchen Büromöbel

»Gibt es auch Büromöbel zu mieten?« - »Schwerlich.« Ich sah ihm an, wie gut er all unsere Sorgen schon vorausgeahnt hatte, und verlor den Mut, weitere Wünsche anzubringen.

»Ich schlage vor, daß wir jetzt durch die Stadt bummeln und uns ein bißchen umsehen«, sagte Covents nach einer peinlich langen Verlegenheitspause. »Sie brauchen ja auch einen elektrischen Wasserkocher oder Tauchsieder, vielleicht finden wir so was in einem Trödlerladen. Außerdem müssen wir gleich mit LArronge sprechen, damit Sie dort regelmäßig zu Mittag essen können.«

Die verfallne Villa in der Johnsallee

Auf dem Weg ins Zentrum kamen wir an der Johnsallee vorbei. Ein freistehendes Eckhaus mit Vorgarten, ganz dicht bei der Rothenbaumchaussee. Kein heiles Fenster, das Dach halb abgedeckt - aber trotzdem eine Hoffnung. Wenn wir diese ehemalige Villa bekämen, würden wir sie trotz aller Schwierigkeiten in Ordnung bringen. Mit Care-Paketen ließen sich Berge versetzen...

Covents fragte, ob wir Geld brauchten. Was sollten wir mit dem Geld anfangen, für das wir nichts kaufen konnten? Ich hatte deshalb mit Springer bis dahin auch nie über Geld gesprochen. Geld, das man nicht erdient, verdient man nicht. Erst mußte einmal die Zeitschrift auf dem Markt sein, und dann würde sich alles andere von selbst ergeben.

Paul L'Arronge und Schlagersängerin Gisela Griffel

Paul L'Arronge war der beste Konditor Hamburgs. Er war mit der ehemaligen, immer noch sehr beliebten Schlagersängerin Gisela Griffel verheiratet. Wenn man seinen Laden betrat, glaubte man ins Schlaraffenland zu kommen. Die feinsten Torten, das beste Gebäck - und alles zu angemessenen Preisen ... Man mußte nur eine 50-Gramm-Brotmarke dazugeben. Die gab man gerne - wenn man noch eine hatte.

Max Schmeling saß bereits dort . . . .

Schmeling saß schon im Restaurant mit seiner filmberühmten Anny, die ich zuletzt in ihrem großen Film >Kiki< bewundert und dann sechshundertvierunddreißigmal in den technischen Versuchssendungen des Fernsehens gesehen hatte, in denen sie mit Harald Paulsen das geistreiche Liedchen trällerte:

  • »Humsti-dibumsti, wie schön ist die Welt,
  • hat man das nötige kleine Geld...«


Ich singsummte es ihr als Zeichen meiner Verehrung zu, und sie ergänzte ebenso überrascht wie amüsiert:

  • »Humsti-dibumsti, nun halt deinen Mund,
  • Hauptsache ist doch, man bleibt gesund.«


Wir umarmten uns stürmisch, und Max schüttelte sich vor Lachen: »Nein, daß Sie das behalten haben!«
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Erzählen Sie mir bitte von Berlin!

»Ach Max, ich behalte alles, was sich reimt - besonders, wenn es mit Musik verbunden ist -, aber fragen Sie mich nie nach einem Datum; statt eines Zahlengedächtnisses habe ich ein Loch im Kopf.«

Anny, klein und zierlich, nun schon seit 1933 mit ihrem treuen Max verheiratet, zog mich gleich neben sich: »Erzählen Sie mir bitte von Berlin! Ist auch Dahlem dem Erdboden gleichgemacht worden?«

Sie dachte an ihr wuchtiges Haus in der Podbielski-Allee, doch ich konnte ihr leider nicht sagen, ob es noch stand.

Jürgen und Röschen

Covents führte uns anschließend noch durch die Mönckebergstraße und wurde nicht müde, immer wieder nach einem Wasserkocher zu fragen. Vergeblich, wie zu erwarten war. Vier Tage später bekam ich den schönsten für - eine Packung Navy Cut und fünfzehn Mark ...

Als wir gegen vier Uhr zurückkamen, steckte an der Tür ein Zettel: »Wir waren hier. Kommen heute abend noch mal vorbei. Jürgen und Röschen.« Ich gab den Zettel verständnislos an Covents weiter.

»Ach, die beiden!« sagte er lachend. »An denen werden Sie Ihre helle Freude haben!«

Normalerweise hätte ich nun gefragt, wieso und warum, doch als wir eintraten, verschlug es mir die Sprache: Auf dem Tisch lag ein gelbes, nagelneues, dickes Hamburger Telefonbuch, und daneben stand ein Schatz von unsagbarem Wert: ein Telefon.

Die Post hatte Wort gehalten.

Ich nahm gespannt den Hörer auf. >Tut-tut - Tut-tut<, ein langentbehrtes Lebenszeichen. Wir waren wieder mit der Welt verbunden ... und wenn es auch nur die Weltstadt Hamburg war. Ja, jetzt waren wir nicht mehr allein. Ein Telefon haben und nicht telefonieren - unmöglich!

In Hamburg sollten doch ein ganzes Dutzend ehemalige Ullsteiner sitzen. Zum Beispiel der Berndorff. Ich suchte unter B vergebens. Oder Hollander ... Ich suchte unter H - vergebens. Das Telefonbuch war zwar neu, aber es stammte aus dem Jahre 1943.

Um sechs wurde das Bettzeug geliefert.

Vier geblümte blütenweiße Laken, zwei geblümte Kopfkissen und zwei dicke Daunendecken in geblümten Bezügen. Mir wurde ganz blümerant vor Augen.
Will fand das >ganz witzig<. Ich fand es kitschig, doch Covents fand es äußerst praktisch.

»Wieso?« fragte Will, und »Wieso?« fragte auch ich.

Und da wurden wir um eine Erfahrung schlauer: »Das ist eine Schutzbemalung der Verleiher, um >versehentlichen< Verwechslungen vorzubeugen.« (Wie oft habe ich später von den Waschanstalten statt meiner teuren Damastwäsche verschlissene oder zerrissene Bettwäsche zurückbekommen! Kitsch hin - Kitsch her, man sollte nur farbiges Bettzeug kaufen!)

»Nun kann ich ruhig schlafen, denn meine Augen haben das Heil gesehen, daß auch Sie gut schlafen werden«, sagte unser Kümmerer schließlich, indem er sich verabschiedete.

Klang das nicht ein bißchen nach Bibel? Na ja, der Moische!

Wenn es tutut macht und rauscht

Wir hatten nun ein Telefon, aber telefonieren - war nicht. Covents hatte mir zwar seine Telefonnummer genannt, doch ich hatte sie nicht aufgeschrieben und das hieß - verloren. Was hätten wir auch mit ihm telefonieren sollen? Dem Armen hingen wir ohnehin mit unsern Sorgen und Wünschen am Hals.
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»Man könnte ja mal irgendeine Nummer anrufen, um zu sehn, ob es auch funktioniert«, sagte Will, dessen Telefoniersucht uns schon bei SIEBEN TAGE manchen Kummer gemacht hatte.

»Wenn es tutut macht und rauscht, sobald du in die Muschel bläst, ist alles in Ordnung«, erklärte ich mit großer Sachkenntnis, womit ich allerdings nicht verhindern konnte, daß er ab und zu einen neugierig-sehnsüchtigen Blick auf die Sprechmaschine warf.

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