Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 4 - 1957 - geparkt
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Die Titel-Seite von Heft 9/1957 (Sept. 1957)
"Lichtdecke mit natürlichen Raumlichtbedingungen"
Leuchtstofflampen werden heute in steigendem Maße für die Ausleuchtung von Foyers und Kassenhallen von Lichtspieltheatern benutzt, weil sie einen guten technischen Wirkungsgrad haben und in der Farbe beliebig variiert werden können. Infolge ihrer Bauform können sie wesentlich zur innenarchitektonischen Raumgestaltung beitragen und sind darüber hinaus in bester Weise geeignet, im Zusammenwirken mit entsprechenden Materialien eine diffuse Raumbeleuchtung zu erzielen, die dem Tageslicht sehr nahe kommt.
Die wesentlichste Eigenschaft solcher Materialien muß darin bestehen, punkt- oder linienförmige Lichtquellen mit den ihnen eigenen Blendungserscheinungen und den grellen Schattenbildungen in großflächige Lichtwirkungen umzuwandeln; d. h. eine Lichtdecke ohne sichtbare Lichtquellen zu erhalten.
Diese Forderung kann nunmehr erfüllt werden, nachdem es gelungen ist, ein Kunststoff-Material zu entwickeln, das eine postkartenähnliche Steife und eine gute Licht streuende Wirkung hat. Das unter der Fabrikationsbezeichnung MARLUX von der Fa. Herbert Anger, Frankfurt/M., hergestellte Material wird in gewellten 90cm breiten Bahnen verwendet und man erzielt damit eine sehr angenehme, dem Tageslicht ähnelnde Lichtverteilung im Raum mit dem Eindruck, daß die Beleuchtung nicht mehr als künstlich empfunden wird.
Die Installation der MARLUX-Decke ist sehr einfach, da die in sich versteifte, quer gewellte Bahn nur ca. 0,2mm dick ist und dadurch ein geringes Gewicht hat. Das Material verfärbt sich nicht und vergilbt nicht. Es ist außerdem nicht elektrostatisch, d. h. es zieht Staub nicht an, so daß die Lichtdurchlässigkeit der Decke für lange Zeit gewährleistet ist.
Das MARLUX-Material wird in einem Abstand von etwa 25 bis 30cm unterhalb der Lichtquelle aufgehängt, so daß ein genügend großer Lichtraum entsteht, der zur besseren Lichtausnutzung weiß gestrichen wird. Der lichttechnische Wirkungsgrad der MARLUX-Decke ist sehr hoch, da das Material nur etwa 5% absorbiert, so daß 95% nutzbares Licht erzielt wird. Das untenstehende Bild zeigt eine MARLUX-Lichtdecke in einem Foyer.
Die Bild-Ton-Maschine ERNEMANN VIIIB (aus 1957)
Das Fabrikationsprogramm der Zeiss Ikon-Bild-Ton-Maschinen hat durch die Schaffung einer neuen Maschinentype, ERNEMANN VIII B, eine weitere Bereicherung erfahren.
Diese neue Kinomaschine ist eine Weiterentwicklung der bekannten ERNEMANN VIII, bei der - ähnlich wie s. Z. bei der Weiterentwicklung der ERNEMANN VII B aus der ERNEMANN VII - der inzwischen eingetretene technische Fortschritt den maßgebenden Faktor bildet.
Bei der ERNEMANN VIII B, die einen Projektor mittlerer Größe darstellt, war dieser Sprung in der Weiterentwicklung noch größer, da außer den technischen Änderungen die Maschine auch äußerlich durch flüssige Formgebung und durch die moderne Hammer-schlag-Lackierung das Gesicht eines neuzeitlichen Gerätes erhalten hat.
Die ERNEMANN VIII B ist für alle bekannten und gebräuchlichen Wiedergabe-Verfahren eingerichtet. Ein besonderer technischer Vorteil besteht ferner darin, daß die Maschine so konstruiert ist, daß sie ohne Umbauten und mit relativ geringem Aufwand die Umstellung auf Automatik-Betrieb projektorseitig ermöglicht.
Zu diesem Zweck wurde für die ERNEMANN VIII B neben den bekannten Kohlebogenlampen der IKOSOL-Reihe als Lichtquelle die Xenonlampe IKOSOL II Xe mit 300mm Spiegel und Wabenkondensor vorgesehen, die erst den automatischen Vorführbetrieb ermöglicht, weil sie praktisch ohne Wartung arbeitet.
Das Getriebe, mit senkrechter Welle wie bei allen ERNEMANN-Typen der Nachkriegszeit, läuft im ölgekapselten Gehäuse. Der Antrieb erfolgt durch einen Flanschmotor, der sich an der Stirnseite des Projektorwerkes befindet. Hierdurch wird ein direkter Antrieb ohne Zwischenschaltung von zusätzlichen Antriebselementen ermöglicht und ein störungs- und wartungsfreier Lauf gewährleistet.
Das nach vorn herausragende Wellenende des Antriebsmotors ist als Handknopf zum Durchdrehen des Getriebes von Hand (zum Filmeinlegen usw.) ausgebildet.
- Anmerkung : Es folgen noch viele aber bereits allseits bekannte Eigenschaften nochmal und nochmal und nochmal. Wir finden kein Wort davon, daß die Zeit der Neueinrichtungen ebenso vorbei ist wie die Zeit der Nachrüstungen.
Die neue ERNEMANN VIII B von Zeiss Ikon entspricht somit allen Anforderungen der heutigen Wiedergabetechnik und kann darüber hinaus als zu-kunftssicher bezeichnet werden. -Z-
Glimmröhren und ihre Verwendungsmöglichkeiten (1957)
Auf Grund ihres niedrigen Anschaffungspreises, geringen Stromverbrauches und der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten ist die Glimmröhre - fälschlich auch oft als Glimmlampe bezeichnet - ein häufig benutztes Anzeige- und Kontrollsignal in elektrischen Stromkreisen und Geräten.
Im Gegensatz zu den normalen Glühbirnen besitzen die Glimmröhren zwischen ihren Elektroden keine metallisch leitende Verbindung. Das Innere der Röhre ist mit einem Edelgas, wie Neon, Krypton, Argon o. ä. gefüllt. Für den Betrieb der Glimmröhre ist eine bestimmte Mindestspannung erforderlich.
Einst wenn diese sogenannte „Zündspannung" erreicht ist, tritt der Elektronenfluß plötzlich ein und bringt das Gas An der Röhre zum Leuchten. Hat die Glimmröhre einmal gezündet, so genügt zur Aufrechterhaltung der Glimmeintladung eine niedrigere Spannung, deren untere Grenze als „Löschspannung" bezeichnet wird.
Um die Stromstärke nicht über den zulässigen Wert ansteigen zu lassen, muß vor jede Glimmröhre ein genügend großer Widerstand zur Strombegrenzung geschaltet werden. Bei einem Teil der Glimmröhrentypen ist dieser Vorwiderstand bereits im Sockel der Röhre eingebaut.
Infolge ihrer geringen Lichtabgabe sind die Glimmröhren für Beleuchtungszwecke nicht geeignet. Lediglich als Richtungsanzeiiger in dunklen Räumen oder bei Nacht werden die mit spiralförmigen Elektroden versehenen Bienenkorb-Glimmröhren verwendet. Ihr Stromverbrauch ist minimal, ergeben doch erst ca. 200 Brennstunden eine Kilowattstunde.
Allgemein bekannt sind auch Glimmröhrenprüfer, mit denen man elektrische Leitungsnetze über 100 Volt auf vorhandene Spannung kontrollierein kann. In seiner einfachsten Form besteht er aus einem mit einer Prüfspitze versehenen Isolierrohr, in dessen Inneren sich eine Glimmröhre mit einem Vorwiderstand befindet.
Der aus einem Metallplättchen oder einer Buchse bestehende Gegenpol am Ende des Isolierrohres wird beim Prüfen gefahrlos mit dem Finger berührt und so der Stromkreis gegen Erde geschlossen.
In der einfachsten Schaltung zeigt die Glimmröhre, wann eine Spannung am Verbraucher liegt. Es ist sowohl eine Kontrolle für die Sicherung wie auch für die Stellung des Schalters. Bei Drehstromnetzen ist es wichtig, zu wissen, ob alle drei Phasen vorhanden sind.
Hierzu ist eine Anordnung mit drei Glimmröhren erforderlich.
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Überwachung abgesicherter Stromkreise
Überwachung zweipolig abgesicherter Stromkreise durch Glimmröhren
Soll dagegen das Durchschlagen einer Sicherung durch Aufleuchten einer Glimmröhre zur Anzeige gebracht werden, wird diese parallel zur Sicherung geschaltet.
Solange die Sicherung in Ordnung ist, überbrückt sie die Glimmröhre, wobei letztere dunkel bleibt. In dem Augenblick des Durchbrennens der Sicherung wird der Kurzschluß der Glimmröhre aufgehoben. Nunmehr bekommt sie über den Verbraucher, welcher jetzt als Vorschaltwiderstand für die Glimmröhre wirkt, Spannung und leuchtet auf.
In Anlagen, die dauernd unter Spannung bleiben, läßt sich die Sicherung durch einen Schalter ersetzen, Sinngemäß leuchtet die Glimmröhre dann auf, wenn von unberufener Hand der Schalter ausgeschaltet wird. Auch zweipolig abgesicherte Stromkreise lassen sich mittels Glimmröhren überwachen, wobei jede der beiden Glimmröhnen ihre Spannung über eine der Sicherungen bekommt. Brennt Sicherung 1 durch, so wird Glimmröhre 1 dunkel, unterbricht Sicherung 2, dann erlischt Glimmröhre 2.
In größerein Gleichrichterteilen von Verstärkeranlagen lassen sich Lade-und Siebkondensatoren absichern, um bei einem eventuellen Durchschlagen derselben größeren Schaden zu vermeiden. Zur unmittelbaren Sichtbarmachung eines solchen Fehlers werden auch hier Glimmröhren verwendet.
Tritt bei dem Kondensator ein Kurzschluß auf, so brennt die Sicherung durch, unterbricht die Überbrückung der Glimmröhre und bringt diese zum Leuchten. Schlägt in der Siebkette eines Gleichrichterteils einer der beiden Kondensatoren durch, so löst die Sicherung aus und die Glimmröhre bekommt über den defekten Kondensator Spannung. Um den Fehler hier sichtbar zu machen, muß die Glimmröhren-Sicherungs-Kombination in der Spannungszuführung liegen.
Noch ein Beispiel
Ein weiteres Anwendungsgebiet der Glimmröhren liegt in der Glättung und Stabilisierung von Gleichspannungen. Da die Brennspannung der Glimmröhre weitgehenst gegen Spannungsschwankungen und Belastungsänderungen konstant bleibt, behält auch die an ihr abgenommene Verbraucherspannung praktisch die gleiche Höhe.
Um die Glimmentladung in der Röhre nicht abreißen zu lassen, muß dauernd ein Mindestquerstrom fließen. Darüber hinaus fließt durch die Glimmröhre immer der Strom, welcher vom Verbraucher nicht aufgenommen wird. Die Serienschaltung zweier Glättungsröhren für höhere Spannungen wirkt so, daß die über je einen Hochohmwiderstand angeschlossenen Hilfsanoden der Vorionisierung dienen.
Hierdurch liegen Zünd- und Löschspannung auf fast gleichem Spannungswert. Außerdem wird verhindert, daß bei sehr starken Spannungsschwankungen oder hohen Belastungen die Glimmentladung unterbrochen wird.
Der Glimmröhren-Stabilisator
Bei einem Glimmröhren-Stabilisator, wie er in älteren Verstärkern verwendet wurde, fallen an jeder Brennstrecke 70 Volt ab. Während die vom Netzteil des Verstärkers im Leerlauf ohne eingesetzten Stabilisator abgegebene Anodenspannung weit über
Serienschaltung zweier Glättungsröhren für höhere Spannungen
300 Volt beträgt, bleibt sie mit Stabilisator auf 280 Volt konstant.
An der ersten inneren Elektrode werden 70 Volt für die Gittervorspannungen der Endröhren abgenommen. Die verbleibenden 210 Volt dienen als Anodenspannungen für die Vorröhren. Die beiden nächsten Elektroden werden zur Erleichterung des Zündvorganges über Widerstände von einigen hunderttausend Ohm mit dem Pluspol verbunden.
Bedingt durch die Eigenart der Glimmröhren, deren Zünd- und Löschspannungen verschieden hoch sind, läßt sich diese Differenz zur Gewinnung von Kippschwingungen bis zu etwa 5 kHz ausnutzen, indem mit einer Gleichspannung über den Ladewiderstand LW der Kondensator C aufgeladen wird. Hat letzterer die Zündspannung der Glimmröhre erreicht, wird der Kondensator über die, durch die Zündung leitend gewordene, Röhre entladen.
Ist die Spannung am Kondensator unter die Löschspannung der Glimmröhre gesunken, erlischt die Röhre und der Kondensator wird erneut bis zur Zündspannung aufgeladen. In Abhängigkeit von der Größe von LW und C setzt sich dieses Spiel periodisch fort. Die hier gewonnene Frequenz ist nicht sinusförmig, sondern sägezahnähnlieh.
Der Glimmröhrem-Summer
Bei einem Glimmröhrem-Summer liefert ein kleiner Selengleichrichter in Verbindung mit einem 4uF Ladekondensator die zum Betrieb erforderliche Gleichspannung. Über einen veränderlichen und einen festen Widerstand von je 500 kOhm wird der parallel zu der Glimmröhre liegende Kondensator von 10000 pF bis zur Höhe der Zündspannung aufgeladen. Dann folgt Entladung, Aufladung usw. Die Frequenz ist abhängig von der Höhe der Gleichspannung, der Größe des Vorwiderstandes und der Kapazität des parallel zur Glimmröhre liegenden Kondensators.
Mit einem Potentiometer als erstem Vorwiderstand läßt sich die Spannung verändern und damit die Frequenz beziehungsweise Tonhöhe variieren. Der Ausgang ist aus Sicherheitsgründen durch einen Niederfrequenztransformator mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:3 bis 1:5 gleichstrommäßig vom Netz getrennt. An ihn können ein bis mehrere Kopfhörer oder ein Verstärker angeschlossen werden.
Die Glimmröhre als Stroboskop
Infolge ihrer Trägheitslosigkelt sind die Glimmröhren auch gut für stroboskopische Untersuchungen geeignet, z. B. zur Kontrolle von Drehzahlen und des Verhaltens von Zahnrädern beim Eingriff oder Transport.
Die durch Kippschwingungen gesteuerten Lichtblitze werden auf die rotierenden Teile geworfen. Stehen Lichtfrequenz und Drehzahl im richtigen Verhältnis zueinander, ergibt sich ein scheinbar stehendes Bild. Andernfalls tritt ein Wandern im oder gegen den Drehsinn ein.
In einfacherer Form lassen sich mit handelsüblichen Sektorenscheiben und vom Wechselstromnetz betriebenen Glimmröhren die Tourenzahlen von Plattenspielern kontrollieren.
Weniger gebräuchliche Verwendungen
Da in der Glimmröhre erst nach Erreichen der Zündspannung ein Strom fließt, läßt sie sich zur Steuerung von Relais verwenden. Wird ein Potentiometer P so eingestellt, daß die abgenommene Spannung unter der Zündspannung liegt, kann kein Strom fließen.
Erhöht sich die Spannung, zündet die Röhre, und das mit ihr in Serie liegende Relais zieht an, wobei seine Kontakte ein Signal zur Auslösung bringen können. Ebenso läßt sich das Potentiometer auch oberhalb der Löschspannung einstellen. In diesem Falle fällt das Relais ab, wenn die Spannung sinkt.
Heute weniger gebräuchlich ist die Verwendung der Glimmröhren als Gleichrichter, da der durchgelassene Strom von der Größe der Elektrodenoberfläche abhängig ist. Macht man die beiden Elektroden ungleich, etwa in der Größenordnung 100:1, fließt beim Anlegen einer Wechselspannung in der einen Halbperiode ein hundertmal größerer Strom als in der folgenden. - T. Vieweg
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Bilder
Anordnung mit drei Glimmröhren für Drehstromnetze zur Phasenkontrolle
Glimmröhre als Kontrolle für die Sicherung und die Schalterstellung
Glimmröhre als Kontrolle für das Durchschlagen einer Sicherung
Glimmröhre als Kontrolle für Lade- und Siebkondensatoren
Siebkette eines Gleichrichterteils mit Glimmröhre als Anzeigesignal
Oben: Erzeugung von Kippschwingungen mittels einer Glimmröhre
Unten: Schaltbild eines Glimmröhrensummers mit Potentiometer
Oben: Verwendung einer Glimmröhre zur Steuerung eines Relais
Unten: Glimmröhre mit ungleichen Elektroden als Gleichrichter (Zeichnungen v. Verfasser)
Erfahrungen mit der Fernseh-Großraumprojektion im Filmtheater ( in einem Nürnberger Filmtheater im Sept. 1957)
Das noch ungelöste Problem „Film-Fernsehen" führt immer wieder zu Kontroversen zwischen den Beteiligten. Für den Theaterbesitzer dürfte es daher nicht uninteressant sein, welche Erfahrungen mit der Fernseh-Großprojektion in einem Nürnberger Filmtheater gesammelt wurden.
Seit über einem Jahr arbeiten die „Museum-Lichtspiele" mit dem Philips-Fernseh-Großprojektor VE 2600. In bezug auf Bild und Ton arbeitete das Gerät zur vollen Zufriedenheit des Publikums und der Theaterleitung.
In technischer Hinsicht stehen keinerlei Hindernisse entgegen, ähnlich wie in England, auch in Deutschland das Fernsehen im Filmtheater einzuführen.
Die Technik ist zur Zeit nur für kleinere Säle geeignet
Für die kaufmännische Seite sind allerdings noch einige wesentliche Faktoren mitbestimmend, da ein „verkaufsfähiges Bild" mit dem Fernsehprojektor VE 2600 nur in einem Raum mit einer Breite von 8 bis 10m und einer Länge von 15, höchstens 20m möglich ist.
Damit steht die Leistung des Gerätes fest. Die einwandfrei zu versorgende Besucherzahl liegt demnach zwischen 180 bis 250 Personen.
Das hier benannte Filmtheater hat 352 Sitzplätze und immer wieder wurde die Beobachtung gemacht, daß die Besucher die guten Mittelplätze den weiter nach hinten liegenden Plätzen vorzogen.
Die ersten Erfahrungen
Die fast ein dreiviertel Jahr allabendlich durchgeführten Fernsehübertragungen der FS-Tagesschau und eines FS-Teilprogramms zeigten, daß in der ersten Zeit des Einsatzes das „Neue" viele Besucher anzog.
Später ebbte der Besuch ab und erreichte Anfang dieses Jahres den tiefsten Stand. Zwischenzeitlich zeigte sich ein Auf und Ab der Besucherzahlen und nur zweimal während der Gesamtzeit wurden absolute Höhepunkte erreicht, so zur Zeit des Ungarnaufstandes und während der Suez-Krise.
Die Besucher der Tagesschauen setzten sich aus Angehörigen aller Altersklassen und der verschiedensten Berufe zusammen und bestanden zu etwa 75 Prozent aus Männern und 25 Prozent Frauen.
Man konnte beobachten, daß ein Großteil der Besucher die Sendungen regelmäßig besuchte und nicht nur die Zeit bis zur anschließenden Kinovorstellung überbrücken wollte. Es bildete sich gewissermaßen eine große Familie, die nach Schluß der FS-Übertragung gegenseitig ihre Meinung austauschte.
Aktuelle Berichte wurden günstiger aufgenommen als langatmige Reden u.ä. Die Schnelligkeit der aktuellen Berichterstattung beeindruckte die Zuschauer allgemein, so z. B. der Besuch des Negus in Hamburg, wo zwischen der Aufnahme am Flughafen und der Wiedergabe bei der Tagesschau nur etwa 4 Stunden lagen.
Die frühen Fernseh-Highlights
Von den übrigen, nur teilweise übertragenen Sendungen gefielen immer wieder am besten „Was bin ich", „Familie Schölermann", „Zwei auf einem Pferd", „Sieben Wünsche" sowie gute FS-Spiele („Die schmutzigen Hände") und natürlich Spielfilme.
Den absoluten Besucherrekord erzielten die Sendungen „Zauber der Magie" (eine Direktübertragung aus dem Nürnberger Opernhaus) und „Sauerstoff - Helfer der Menschheit" (ein Bericht aus den Linde-Sauerstoffwerken).
Allerdings läßt sich hier einwenden, daß der große Erfolg dieser Sendungen darin zu suchen ist, daß Nürnberg hier unmittelbar beteiligt war und reges Allgemeininteresse bestand.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß mit den vorstehend genannten Sendungen noch bessere Erfolge im Filmtheater zu erzielen gewesen wären, hätte die Möglichkeit einer Gesamtübertragung bestanden. So aber mußten die Sendungen jeweils nach einer Stunde abgeblendet werden, was viele Besucher enttäuschte.
Die Theaterleitung stellte ferner fest, daß sich ein großer Teil der Besucher auf Grund des einwandfrei wiedergegebenen FS-Teilprogramms entschloß, ein eigenes FS-Gerät anzuschaffen. Das erklärt auch den schlagartig einsetzenden Besucherrückgang nach Weihnachten.
Resumé dieses Versuchs
Die übertragenen Fußball-Wettspiele waren durchweg überragende Erfolge, selbst dann noch, als (beim Spiel Holland gegen Deutschland) in einem 1.000-Platztheater der bekannte Philips Fernsehprojektor „Mammut" eingesetzt wurde. Der Besucherkreis wurde dadurch nicht gemindert.
Noch ist es im Moment unmöglich, die Film-Wochenschau durch die Tagesschau zu ersetzen, denn letztere besitzt noch nicht das Niveau der Wochenschauen. Außerdem wäre augenblicklich nur die Versorgung einer einzigen Vorstellung am Tage möglich, so lange die preisgünstige Selbstaufzeichnung von FS-Berichten (ähnlich der Apparatur in den US-Studios) und beliebig häufige Wiederholung nicht möglich ist.
Zur kommerziellen Auswertung des Fernsehens müßte man, um ein gutes FS-Geschäft zu erzielen, in guten Lauflagen, oder aber auch in Bahnhöfen der Großstädte kleine, nur auf die Besonderheiten des Fernsehens abgestellte Räume schaffen, in denen das Gesamtprogramm übertragen werden müßte.
Sicher würden diese kleinen FS-Theater außer von einem bestimmten Stammpublikum auch von einem großen Teil Laufkundschaft besucht werden, wenn die Werbung in einer, dem Zweck entsprechenden Weise erfolgt. Inwieweit sich hierbei zur besseren Kapazitätsausnutzung die gleichzeitige Installation von Schmalfilmgeräten anbietet, soll noch der Zukunft überlassen bleiben.
Zum Schluß noch ein Wort zur Genehmigungspflicht. Die Genehmigung des Amtes für öffentliche Ordnung wird in allen Fällen anstandslos zu bekommen sein, wenn die Aufstellung und Montage der FS-Anlage in einer nicht zu beanstandenden Weise erfolgt. Schwieriger hat sich die Situation in bezug auf die Bundespost entwickelt.
Es ist bekannt, daß außer der normalen FS-Rundfunk-Genehmigung zur Wiedergabe vor einem größeren Kreis, sei es unentgeltlich oder entgeltlich, auch noch eine „kommerzielle FS-Rundfunkgenehmigung" notwendig ist. Letztere wurde widerrufen, da eine Neuregelung in Aussicht steht. Augenblicklich können Übertragungen nur noch mit Ausnahmegnehmigung durchgeführt werden. Es bleibt daher zu hoffen, daß durch den Bund bald eine befriedigende Lösung dieses Problems gefunden wird, damit nicht neue Hemmnisse die Weiterentwicklung der Fernsehtechnik aufhalten. Hugo Wolf
Neuartige Notbeleuchtungseinrichtungen (im Sept. 1957)
Die gesetzlichen Vorschriften über die Anlage und Errichtung von Filmtheatern und die Sicherheitsbestimmungen bei Filmvorführungen werden - soweit bereits jetzt zu erkennen ist - im wesentlichen auch nach der Einführung des Sicherheitsfilms unverändert beibehalten.
Da trotz verringerter Brandgefahr in Zukunft auch bei Sicherheitsfilm-Verwendung eine Panikgefahr und der Ausfall der Hauptstromanlage möglich sind, deren Ursachen ganz verschiedener Natur sein können, wird auch in dem zu erwartenden neuen Sicherheitsgesetz für Filmtheater die Einrichtung einer besonderen Notbeleuchtungsanlage gefordert werden.
Diese Notbeleuchtungsanlage muß so bemessen sein, daß sich die Besucher auch bei vollständigem Versagen der Hauptbeleuchtung in allen zum Filmtheater gehörigen Räumen zurechtfinden können, wobei besonderer Wert auf intensive Beleuchtung der Flure, Treppen und Türen gelegt wird.
Bisher wurden Notbeleuchtungseinrichtungen installiert, die über Kabelverbindungen mit einer leistungsfähigen Akkumulatoren-Station verbunden waren. In diesem Fall ist eine sorgfältige Überprüfung und Wartung der Akkustation unerläßlich und setzt gewisse Vorkenntnisse und Erfahrungen voraus.
Völlig neuartige Notbeleuchtungseinrichtungen werden jetzt vom Hersteller der seit drei Jahren bekannten, selbstladenden „Accu-Lux"-Taschenlarnpe angeboten, die wartungsfrei arbeiten und eine sehr einfache Installation ermöglichen.
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Das stationäre ACULA-Notlichtgerät Type FN
Eine Notlichtlampe geringer Abmessungen (75 x 185 x 70mm), die auf einer Montageplatte befestigt und für den direkten Wandeinbau vorgesehen ist, stellt die Type FN dar. Das Gerät ist mit berührungsisicheren Anschlußklemmen versehen und wird direkt an den vorhandenen Lichtstromkreis angeschlossen. Das in weißem oder schwarzem Lack lieferbare Gehäuse enthält einen gasdichten Stahlakkumulator (Nickel-Cadmium) und eine Ladevorrichtung mit Transformator, Trockengleichrichter und Nullspannungsrelais. Dieses neuartige Notlichtgerät läßt sich an jede Wechselstromleitung (50 Hz) von 110-125 V bzw. 220-250 V anschließen.
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Die ACULA-Notbeleuchtungs-Handlampe Type HN
Neben dieser Type FN, die nur für stationären Einbau vorgesehen ist, gibt es eine Notbeleuchtungs-Handlampe Type HN, deren Vorteil darin zu suchen ist, daß hier eine vorschriftsmäßige Notbeleuchtungseinrichtung zur Verfügung steht, die bei Bedarf auch als Handlampe Anwendung finden kann.
Für die Anbringung in Räumen, die dem Publikumsverkehr zugänglich sind, dürfte sich diese Lampe aus vielerlei Gründen nicht eignen, zumal der Gesetzgeber eine Notbeleuchtungseinrichtung verlangt, die nicht nur jederzeit bei Ausfall der Hauptstromanlage arbeitet, sondern auch unverrückbar an einem bestimmten Ort zur Verfügung stehen muß.
Man könnte sich jedoch denken, daß eine derartige Notbeleuchtungs-Handlampe in Kellerräumen, an der Kellertreppe und anderen, nur dem Personal zugänglichen Stellen besonders wertvolle Dienste leisten kann, weil sie sich aus ihrer Halterung herausnehmen läßt und wie jede normale Handlampe (Taschenlampe) zu benutzen ist.
Die Type HN besteht aus der schwarz emaillierten Handlampe in Stahlblechausführung mit feststellbarem Blinkschalter und dem Ladebehälter, der an der Wand montiert wird und mit dem Lichtnetz in Verbindung steht. Die Handlampe enthält einen gasdichten Stahlakkumulator, während das Ladegerät in der Lampenhalterung untergebracht ist.
Hier befinden sich auch die zur Strombegrenzung erforderlichen Widerstände, ein Transformator, ein zur Aufladung erforderlicher Trockengleichrichter und ein Nullspannungsrelais. Die Handlampe wiegt 340 Gramm und hat die Abmessungen 65 X 120 X 40 mm. Die Abmessungen der gesamten Notlichteinrichtung (Wandmontage) betragen 80 X 180 X 45mm.
Vorteile der wartungsfreien Notlichteinrichtung
Die mit völlig wartungslosen Stahlakkumulatoren ausgerüsteten Notbeleuchtungseinrichtungen weisen neben ihrer stets vorhandenen Betriebsbereitschaft den Vorteil auf, widerstandsfähig gegen rauhe mechanische und elektrische Behandlung (Überladungen oder Tiefentladungen) zu sein, eine ungewöhnlich lange Lebensdauer zu besitzen und stets in voll geladenem Zustand einsatzbereit zu sein.
Die Ladeeinrichtungen der ACULA-Notbeleuchtungsgeräte sind so konstruiert, daß eine Dauerladung der Akkumulatoren mit einer geringen Stromstärke erfolgt, die sich auf die Batterien auch dann nicht schädlich auswirken kann, wenn sie bereits voll aufgeladen sind. Anmerkung : WIr sprechen von der "Erhaltungsladung")
Da der einzellige, gasdichte Stahlakkumulator, der in diesen Lampen zur Anwendung kommt, völlig oxydationsfrei arbeitet, ist er als Stromquelle besonders günstig. Die Stärke des Ladestromes beträgt bei der Type HN (Handlampe mit Notbeleuchtung kombiniert) 80mA. Bei einer Lampenleistung von 1,0 Watt wird eine ununterbrochene Brenndauer von drei Stunden erreicht. Die Höhe des Dauerladestromes beim ACULA-Notlichtgerät FN (stationär) beträgt 150mA. Bei einer Lampenleistung von 1,0 Watt wird eine Brenndauer von 5 Stunden ermöglicht. Sasse
Bild
UCULA-Notbeleuchtungsgeräte. Links Type HNr gleichzeitig als Handlampe verwendbar, rechts Type FN für Wandmontage (Foto: Sasse)
Neue Filmmusik-Schallplatten (im Sept. 1957)
Die Sommermonate sind, ähnlich wie im Kinogeschäft, so auch auf dem Schallplattenmarkt allgemein die ruhigsten. In diesem Jahr ist jedoch kaum davon etwas zu spüren. Entsprechend der Vielzahl von Film-Uraufführungen ist auch eine ganze Reihe neuer Filmmusikschallplatten erschienen, die sich zum Einsatz in der Vorwerbung der Filmtheater eignen.
Inwieweit dabei zu den verschiedenen Platten zusätzlich besonderes Schaukasten-Werbematerial von den Plattenfirmen herausgegeben wird, ist von Fall zu Fall bei den Plattenfirmen bzw. in den einschlägigen Fachgeschäften zu erfragen.
Auf die günstige Möglichkeit einer Gemeinschaftswerbung mit ortsansässigen Schallplattengeschäften sei an dieser Stelle nochmals hingewiesen (Vergl. FV 11/1956). In der nachfolgenden Übersicht sind alle Aufnahmen, soweit nicht anders vermerkt, auf Platten mit 45 Upm herausgekommen.
"A Face in The Crowd", Coral 93 232 NC; 93 233 NC; 93 212 NC.
„Blaue Jungs", Polydor 23 470; 50 470 (78 Upm).
„Einmal eine große Dame sein", Polydor 23 469, 23 471; 50 469 (78 Upm), 50 471 (78 Upm).
„Der fröhliche Wanderer", Electrola EGW-ll-8012.
„Spielbankaffäre", Electrola DW 5575.
„Das Glück liegt auf der Straße", Polydor 23 445; 50 445 (78 Upm).
„Jazz-Rhythmus der Zeit", Philips 423 192 PE
„Liebesparade", Telefunken U 45 943; A 11943 (78 Upm).
„Run For The Sun", Coral 93 237 NC.
„Schlagerpiraten", London DL 30 105.
„Die Stimme der Sehnsucht", Electrola EGW-11-8318.
„Unter blauen Palmen am Meer", Polydor 23 470, 23 475.
„Viktor und Viktoria", Electrola EG 8691.
R. H. K.
Keine ausgetrockneten Farbfilmkopien mehr (im Sept. 1957)
Jeder Vorführer sollte wissen, daß frische Filme, besonders Farbkopien, die in einem Mehrschichtverfahren hergestellt wurden, bei unsachgemäßer Behandlung besonders schnell unbrauchbar werden können.
Solche Farbfilme, die mit drei und mehr Emulsionsschichten überzogen sind, haben die Eigenschaft zu atmen. Sie haben die Fähigkeit, Feuchtigkeit in die Emulsionsschichten einzusaugen, dadurch aufzuquellen, und dann so gesättigt stets frisch und plan zu bleiben.
Werden dieselben Filmrollen aber von trockener Luft umgeben, wie sie meist in den Vorführräumen vorherrschend ist, so wird dem frischen mit mehreren Emulsionen beschichteten Filmband die noch vom Kopierverfahren enthaltene natürliche Feuchtigkeit entzogen, und es schrumpft naturgemäß ein.
Diese Einschrumpfungen der Emulsion erzeugen an der Oberfläche des Films, also auf der Schichtseite parallele Spannungen, welche sich als Einbuchtungen auswirken. Die Schichtseite wird dann von der Lichtquelle her betrachtet gegen das Objektiv eingedrückt, so daß auf der Glanzseite die Erhebungen entstehen.
Wird ein solches durch schlechtes Lagern oder durch sonstige schlechte Behandlung ausgetrocknetes Filmband aufgespult, so entsteht die bekannte eckige und eiernde Filmrolle. Um diesen bei frischen Farbkopien naturbedingt auftretenden Mängeln weitgehendst entgegenzuwirken, geben die meisten Filmverleihe ihren empfindlichen Kopien „Behandlungsanweisungen" mit auf den Weg, so z. B. über das Rollen des Films mit der Schicht nach außen und das Lagern desselben in feuchten Räumen.
Jeder Vorführer kann hier, wenn er die Behandlungsanweisung wirklich durchführt, der Kopie und der Allgemeinheit einen großen Dienst erweisen. Ohne weiteres kann man sich im Vorführraum auf die andere „Drehrichtung" auf die vorgeschlagene „Schicht außen" umstellen.
Da nun aber, getriebemäßig gebunden, der Film in der unteren Feuerschutztrommel wieder mit Schicht nach innen aufgespult wird, muß beim Umrollen wieder die Schicht nach außen gebracht werden.
Es gibt da eine Lösung
Als beste Lösung konnten wir ein Schema finden, welches, von oben nach unten gerollt, eine bequeme Handhabe zum Prüfen des Films durch die Fingerspitzen auf aufgetretene Perforation- und Klebestellenschäden zuläßt.
Setzt man den nun nach „außen" gerollten Film in die obere Feuerschutztrommel ein, so muß man beachten, daß der Ablauf des Films stets nach hinten geht.
Um in der ersten Zeit - bei der Umstellung von Schicht „Innen" nach Schicht „Außen" - durch falsches Einsetzen evtl. Betriebsstörungen zu vermeiden, sichert man sich, indem man an allen wichtigen Stellen, wie Öffnungsgriffe an den oberen Feuerschutztrommeln und am Umrolltisch kleine Schilder anbringt, die auf die neue Arbeitsweise hinweisen.
Man kann der Austrocknung eines empfindlichen Farbfilms noch weiter entgegenwirken, indem man nach dem „Schicht-Außen-Rollen" des Aktes jeweils eine Sperre aus einer Pappscheibe unter den Fallschieber des Filmschrankes stellt, damit dieser hochgehalten und das betreffende Abteil für die Luft zugängig wird.
Bild
Umrollen der „Schicht innen" aufgerollten Filmspule auf „Schicht außen"
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Ein Eimer Wasser würde helfen
Stellt man nun unter die Seite des Filmschrankes, welche die empfindliche Farbkopie beherbergt, einen Eimer mit Wasser, so trägt man dazu bei, daß die im Vorführraum naturgemäß bedingt ausgetrocknete Luft, zumindest in der Nähe des Filmschrankes, durch die nun eintretende Wasserverdunstung wieder etwas angefeuchtet wird.
Diese nun wenigstens in geringem Maße angefeuchtete Luft kann durch die geöffneten Schieber um die mit Schicht-Außen locker aufgerollte Farbfilmkopie streichen, und ihr so die im Projektor durch die Strahlungseinwirkung aus der Emulsion entzogene Feuchtigkeit zum Teil wiedergeben. Eine Verschrumpfung wird so auf ein Mindestmaß herabgedrückt.
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Laufende Kontrolle mit dem "Wetterhäuschen"
Um feststellen zu können, ob tatsächlich durch das Heranrücken eines gefüllten Wasserbehälters an den Filmschrank eine Luftanfeuchtung geschieht, befestigten wir ein Wetterhäuschen in Höhe der von den Pappscheiben festgehaltenen Fallschieber.
Bevor wir den gefüllten Wassereimer an den Filmschrank heranrückten, herrschte in dessen Umgebung eine trockene Luft, welches uns das aus dem Wetterhäuschen herausgetretene Weibchen bestätigte.
Nachdem aber der gefüllte Wassereimer in nächster Nähe des Filmschrankes seinen Platz gefunden hatte, veränderte sich schon nach etwa 4 Stunden unser Wetterprophet, indem sich das Schönwetterweibchen zurückzog, und dem Regenmännchen langsam Platz machte.
Also mußte feuchte Luft auf die empfindliche Sehne des Wetterhäuschens eingewirkt haben. Als wir am nächsten Morgen den Vorführraum betraten, hatte sich der Wasserspiegel im Eimer um etwa 8mm gesenkt. Es muß also auf dem Wege der Verdunstung eine Luftanfeuchtung stattgefunden haben. F. Kubaszek
Bild
Darstellung der vom Verfasser vorgeschlagenen Anordnung zur Frischhaltung von Farbfilmkopien im Vorführraum (Zeichnungen: F. Kubaszek)
Vorübergehende Theaterschließungen wegen Filmvorführermangel (1957)
In Untersuchungen, die vom Geschäftsführer des WdF Hessen, Herrn Gustav Zimmermann, durchgeführt wurden, mußte festgestellt werden, daß der jetzige Bestand an ausgebildeten Filmvorführern nicht mehr ausreicht, um den Bedarf in der gewerblichen Filmwirtschaft zu decken.
Es sind zwar andererseits noch vereinzelt stellungslose Vorführer vorhanden; diese übernehmen aber in den meisten Fällen nur die Vertretung von Filmvorführern an deren freien Tagen oder während der Urlaubszeit, weil sie dadurch höhere Wocheneinnahmen erzielen können, als in einem festen Arbeitsverhältnis.
Jedoch ist inzwischen auch dieser Bestand an unbeschäftigten Vorführern so gering geworden, daß es - vor allem in den kleinen Städten und in Landgemeinden - vielfach nicht mehr möglich ist, einen Filmvorführer als Urlaubsvertretung oder als Ersatzmann an den freien Tagen zu bekommen, so daß bereits mehrfach der Fall eingetreten ist, daß kleinere Filmtheater vorübergehend schließen mußten, wenn der ständige Vorführer nicht auf seinen Urlaub verzichten konnte oder wollte.
An anderen Stellen sind einige Theater aus dem gleichen Grund dazu übergegangen, an einem Wochentag zu schließen, um dem Personal auf diese Weise zu dem zustehenden freien Tag zu verhelfen. Es ergibt sich hieraus, daß dem Problem des Vorführernachwuchses erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden muß.
Es wurde daher vorgeschlagen - wie es bereits in Hessen geschehen ist - in allen Bundesländern das Mindestalter für Filmvorführer - bisher 21 Jahre - auf 18 Jahre herabzusetzen, daß ferner die gesetzlichen Prüfungsordnungen für Filmvorführer im Hinblick auf die ab 1. Dezember 1957 ausschließliche Verwendung von Sicherheitsfilm aufgehoben werden, daß als Ersatz dafür seitens der Filmwirtschaft eine einheitliche Filmvorführerausbildung unter erleichterten Bedingungen in den Filmvorführerschulen durchgeführt und an Stelle des bisherigen Vorführscheines ein von der Filmwirtschaft anerkannter Berufsausweis ausgestellt wird. -Z-