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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 4 - 1957 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum.

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Die Titel-Seite von Heft 6/1957 (Juni 1957)
"Wiedergabe-Technik auf neuen Wegen"

Wie schon einmal in der Stummfilmzeit und in den Entwicklungsjahren des Tonfilms beginnt heute die kinotechnische Projektion wieder Gebiete zu erobern, auf denen die Vorteile der neuen Bild- und Tonverfahren besonders zur Geltung kommen.

Die ältere Generation unserer Leser wird sich erinnern daß die Filmvorführung bereits in den 1920er Jahren in verschiedenen Groß-Varietes des In- und Auslandes den ständigen Abschluß des Programms in Form einer Wochenschau bildete, und daß etwa seit 1935 Film-Großveranstaltungen im Freien mit großem Erfolg durchgeführt wurden.

Die Erfahrungen, die bei diesen Großveranstaltungen in bildlicher und tonlicher Beziehung gewonnen wurden, bildeten die Grundlage für die heutigen Lampen- und Verstärker- und Lautsprecher-Konstruktionen.

Diese Erkenntnisse und Erfahrungen im Verein mit dem technischen Fortschritt in der Bild- und Tonwiedergabe haben dazu geführt, daß Wiedergabe-Anlagen heute wieder in modernen Mehrzweckbauten eingebaut werden und hier dem Film als modernem Ausdrucksmittel die Möglichkeit geben, einen großen Kreis von Zuschauern in geeigneter Form anzusprechen.

Eine Anlage dieser Art wurde vor kurzem in dem neuen „Konzerthaus Liederhalle Stuttgart" durch die Fa. Eugen Bauer installiert. Das 2.000 Sitzplätze fassende Haus erhielt zu diesem Zweck eine große gekrümmte CinemaScope-Bildwand von 8 x 17m, deren Bildwandrahmen an vier Stahlseilen aufgehängt ist. Für Veranstaltungen, bei denen die Bildwand nicht benötigt wird, kann diese unterhalb des Bühnenfußbodens versenkt werden und ebenso in wenigen Minuten bei Bedarf wieder hochgezogen werden.

Für die Vorführung von Filmen aller Verfahren wurde im Vorführraum des Konzerthauses Liederhalle ein Bauer B12-Projektor mit HI110-Spiegellampe und eine Klangfilm-Tonanlage aufgestellt. Die Anordnung der Sitzplätze ist so getroffen, daß überall gute Sicht besteht. Die akustische Abstimmung des Raumes für die Konzert-Wiedergabe (großer Nachhall) und die Tonfilm-Wiedergabe (kleiner Nachhall) konnte durch geschickte Maßnahmen zufriedenstellend gelöst werden. Das untenstehende Bild zeigt die Bildwand im hochgezogenen Zustand (Foto: Bauer)

Das Schaltschütz in der Kinopraxis (1957)

Schaltschütze - auch kurz Schütz genannt - finden in der Kinopraxis ein breites Anwendungsfeld. Fast in jedem Bildwerferraum übernimmt es die Aufgabe des Hauptschalters, nicht zuletzt darum, weil durch seine Anwendung die vorschriftsmäßige Anbringung des Fluchtschalters sehr einfach wird.

Ferner findet man Schaltschütze in den Notbeleuchtungs- Schaltgeräten, in den Bildwerfern zum Anlassen des Antriebsmotors und vor allem finden Schaltschütze bei der Steuerung der Vorhangzüge, der elektrischen Verdunkler und dgl. Anwendung. Für den Vorführer ist es daher wichtig, sich mit der Arbeitsweise und den z. T. nicht unkomplizierten Schaltungen der Schütze vertraut zu machen.
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Allgemeines

Schaltschütze sind elektromagnetisch gesteuerte Schalter, die zumeist auch elektromagnetisch in der Betriebstellung gehalten werden. Mit Hilfe solcher Schaltschütze ist es möglich, durch kleine Ströme bzw. Leistungen andere, bedeutend größere Ströme bzw. Leistungen zu schalten.

Schaltschütze werden aber auch dann angewendet, wenn zwischen Betätigungsschalter und Betriebsschalter eine große Entfernung liegt, so daß man Leitungskupfer erspart, wenn man nur den schwachen Steuerstrom des Schützes zur Betätigungsstelle führt. Die Steuerung der Schütze erfolgt dabei entweder durch Dauerstrom oder Stromimpulse. Die Steuerspannung beträgt entweder 220V~ oder 24V Gleichspannung.

Anmerkung : Wir sprechen heute von Last-Relais oder gar Hochlast-Relais.

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Das Prinzip

Jedes Schaltschütz benutzt den elektrischen Strom zur Erzeugung eines magnetischen Kraftfeldes, welches einen Bewegungsvorgang auslöst und dadurch die Kontaktgabe bewirkt. Der Hauptbestandteil eines Schaltschützes ist demnach eine Magnetspule mit Eisenkern und ein beweglicher Anker, auf dem die Kontakte sitzen, oder der durch seine Bewegung die Schließung der Kontakte bewirkt.

Durch Abschalten des Erreger- oder Steuerstromes fällt der Anker (durch eine Rückholfeder) in seine Ruhelage zurück und die Kontakte öffnen sich wieder. Bei manchen Schützen bewegt sich nicht der Anker, sondern die Magnetspule bewegt sich zum Eisenkern hin.

Die Anzahl der vorhandenen Kontakte richtet sich nach dem Verwendungszweck des Schützes. Die Kontakte können sich entweder in der Arbeitsstellung oder in der Ruhestellung schließen. Dabei können die Kontakte auch so angeordnet sein, daß sie sich z. T. schließen und z. T. öffnen, also eine Umschaltung bewirken.

Die Stärke der Kontakte richtet sich nach der zu schaltenden Stromstärke. Neben den Arbeitskontakten besitzen die Schütze in der Regel noch einen oder mehrere Hilfskontakte, die sich in Arbeitsstellung entweder öffnen oder schließen. Alle Kontakte unterliegen der Abnutzung durch den sogenannten Kontaktabbrand.

Dieser wird hervorgerufen durch den beim öffnen der Kontakte entstehenden Lichtbogen. Größere Schütze werden daher mit einer Lichtbogenlöschkammer versehen. Der beim Ausschalten auftretende Lichtbogen wird hier durch eine magnetische Blasspule sofort gelöscht. Bei anderen Schützen erfolgt die Löschung des Lichtbogens unter Öl (ölschütze). Schütze kleiner Leistung werden häufig auch mit Quecksilberkontakten versehen, wobei der Kontaktabbrand ganz entfällt.
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Die Steuerung der Schütze

Wie schon erwähnt, werden die Schaltschütze durch Dauerstrom oder Stromimpulse gesteuert. Bei der Steuerung durch Dauerstrom wird der Stromkreis der Steuerspule über einen kleinen Schalter geschlossen. Das Schütz zieht an und die Arbeitskontakte schließen den Hauptstromkreis.

Die Steuerung mit Stromimpulsen ist in der Kinopraxis vorherrschend. Die Anordnung hierzu besteht aus der Serienschaltung der Spannungsquelle mit der Steuerspule und zwei Drucktasten zum Ein- bzw. Ausschalten. Während die erstere Taste einen Arbeitskontakt besitzt, stellt die „Aus-Taste" einen Ruhestromkontakt dar. Durch Betätigung der „Ein-Taste" bekommt die Steuerspule einen Stromimpuls, der das Schütz zum Ansprechen bringt. Die Arbeitskontakte und ein Hilfskontakt schließen sich. Über diesen Hilfskontakt fließt jetzt der Steuerstrom, so daß die „Ein-Taste" wieder losgelassen werden kann.

Durch Niederdrücken der „Aus-Taste" wird der Steuerstrom unterbrochen und das Schütz fällt ab. Häufig soll die Betätigung des Schützes automatisch durch die Auslösung eines Vorganges erfolgen, so z. B. im Notbeleuchtungsschaltgerät. Hier wird die Steuerspule direkt an die Spannungsquelle - Netz oder Trafo - gelegt. Bei Ausfall der Stromversorgung schaltet das Schütz die Notbeleuchtungsstromkreise auf die Batterie um.

Eine ähnliche automatische Schaltung erfolgt beim Saalschütz. Dieses bekommt beispielsweise seine Steuerspannung über einen Hilfskontakt des Hauptschützes. Wird das Hauptschütz stromlos, schließt sich der Hilfskontakt und das Saalschütz schaltet die Saalbeleuchtung durch Überbrücken des Verdunklers ein.
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Die Steuerung der Vorhangzugmaschine

Zur Betätigung der elektrischen Vorhangzugeinrichtung ist es erforderlich, daß der verwendete Motor einmal rechts und einmal links herum läuft. Dieses wird erreicht durch die Anwendung eines sogenannten Wendeschützes. Ein solches Wendeschütz besteht aus zwei normalen Schützen in entsprechender Zusammenschaltung. Jedes Schütz besitzt drei Arbeitskontakte, durch die der Motor an die drei Phasen des Drehstromnetzes gelegt wird. Diese sind dabei so geschaltet, daß durch die wechselseitige Betätigung des einen oder anderen Schützes jedesmal zwei Anschlußphasen des Motors vertauscht und damit die Drehrichtung geändert wird. (Die Drehrichtung eines Drehstrommotors kann bekanntlich durch vertauschen zweier Anschluß-Phasen geändert werden.)

Die Steuerung eines Wendeschützes ist nicht ganz so einfach wie die eines einzelnen Schützes. Die Schaltung muß so gewählt werden, daß in der Betriebsstellung des einen Schützes das andere keine Steuerspannung erhalten kann. Andernfalls würde durch versehentliches Drücken der „Zu-Taste" beim Auflaufen des Vorganges oder umgekehrt ein Kurzschluß entstehen. Die Schütze müssen daher gegenseitig über Hilfskontakte verriegelt werden.

Schaltungsmäßig wird dieses dadurch erreicht, daß der Steuerstrom des ersten Schützes über einen Hilfskontakt des zweiten Schützes geführt wird und umgekehrt. Der Hilfskontakt ist in Arbeitsstelluing des Schützes geöffnet und stellt somit eine Unterbrechung im Steuerstromkreis des anderen Schützes dar. In den beiden Endstellungen des Vorhanges muß sich der Motor automatisch ausschalten.

Der Steuerstrom wird deshalb noch zusätzlich über die sogenannten Endausschalter geleitet. Diese werden durch eine mechanische Vorrichtung in den Endstellungen betätigt. Hieraus ergibt sich eine weitere Sicherheit gegen Bedienungsfehler. Der Motor kann nicht in falscher Richtung geschaltet werden, da der Steuerstromkreis des betreffenden Schützes durch den Endausschalter unterbrochen ist.

Analog ist die Steuerung der Blenden-Zugmaschinen zur Einstellung der Bildformate und auch die Steuerung der elektrischen Saalverdunkler.

Der Motorschutzschalter

Zur Absicherung der Drehstrommotore werden Schmelzsicherungen und sogenannte Motorschutzschalter (Überstromselbstschalter) benutzt. Der Nachteil der Schmelzsicherung ist, daß meistens immer nur eine Phase durchbrennt und der Motor dann u. U. auf zwei Phasen weiterläuft.

Diesen Nachteil vermeidet der Motorschutzschalter, da er auch bei Überlastung nur einer Phase alle drei Phasen gleichzeitig abschaltet. Daneben gestattet der Motorschutzschalter die Einstellung einer sehr feinen Begrenzung. Beim Motorschutzschalter unterscheidet man zwei einstellbare Auslösevorrichtungen: die magnetische Auslösung und die thermische- oder Wärme- Auslösung.

Die magnetische Auslösung erfolgt ähnlich wie bei einem Schaltschütz. Die thermische Auslösung kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Der Strom fließt z. B. durch ein Widerstandsband, welches durch eine Feder gespannt wird. Bei Überstrom bewirkt die entwickelte Wärme eine Dehnung des Bandes, wodurch die Abschaltung getätigt wird.

Bei einer anderen Konstruktion wird die Abschaltung durch einen Bimetallstreifen vorgenommen. Ein Bimetallstreifen besteht aus zwei verlöteten oder vernieteten Metallen mit verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten. Bei Erwärmung biegt sich der Streifen und bewirkt die Abschaltung. Die magnetische Auslösung dient als Schnellauslösung, d. h. zum Schutz gegen Kurzschluß, Erdschluß und dgl. Die Wärmeauslösung schützt dagegen gegen länger dauernde Überlastungen.
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Das Relais (das Schütz für Niederspannung)

Unter einem Relais kann man sich ein den Erfordernissen der Schwachstromtechnik entsprechend abgewandeltes Schaltschütz vorstellen. Es ist sehr viel leichter gebaut und besitzt auch dementsprechend kleinere Kontakte. Die Anzahl der vorhandenen Arbeits- und Hilfskontakte richtet sich auch hier nach dem Verwendungszweck.

Die Steuer- oder Erregerspule wird entsprechend der vorhandenen Steuerspannung dimensioniert. In der Kinopraxis findet das Relais z. B. in den sogenannten Fernschaltgeräten Anwendung. Hier werden durch Relais die einzelnen Tonspannungsquellen wie Tonabnehmer, Gong, Tonbandgerät usw. auf den Verstärkereingang geschaltet. Die Steuerung geschieht auch hier wieder mit Stromimpulsen über Drucktasten von einer oder mehreren Stellen aus.

Damit nicht zwei Tonquellen zur gleichen Zeit auf den Verstärker geschaltet werden, muß dafür gesorgt sein, daß bei Betätigung des einen Relais das oder die anderen automatisch abfallen. Der Steuerstrom eines jeden Relais wird daher über einen Hilfskontakt des anderen geleitet. Dieser Hilfskontakt öffnet sich beim Anziehen des betreffenden Relais und unterbricht dadurch den Steuerstrom des zuvor eingeschalteten Relais.

Die Schaltung ist also ähnlich wie oben beschrieben. Die gleiche Schaltung kann auch für die Tonüberblendung angewendet werden. Hier schalten die Relais die Ausgänge der Fotozellen-Vorverstärker bzw. der Magnetton-Vorverstärker auf den Eingang des Hauptverstärkers um. Getrennte Tonüberblendung wird heute aber kaum noch angewendet. Sie wird in der Regel mit der Bildüberblendung zur „automatischen Bild-Tonüberblendung" kombiniert.

Hierbei arbeiten die Relais gewöhnlich mit Dauerstrom. Hilfskontakte sind dabei nicht erforderlich. Im Stromkreis liegt ein Quecksilberschalter, der bei der Überblendung geschlossen bzw. geöffnet wird. Die Bildüberblendung arbeitet ebenfalls mit Relais, die ebenso gesteuert werden. An Stelle der Kontakte treten hier aber die Arretierungsvorrichtungen für die Lichtabschlußklappen.

Die Elektronische Regelung (1957)

Die Verdunkelung der Kinosäle, Rampen und dergleichen wird in der Regel mit Hilfe von Widerständen oder Regeltrafos (besser : Stelltrafos) vorgenommen. Der Antrieb der Verdunkler geschieht durch einen Elektromotor mit Steuerung über ein Wendeschütz wie beschrieben. In der letzten Zeit hat sich daneben auch die elektronische Regelung eingeführt, welche insbesondere zur Lichtstärkeregelung von Leuchtstoff- und Neonröhren angewendet wird.

Als Beispiel für ein solches Gerät soll nachstehend das Lichtstärke-Reguliergerät Thyralux der Firma Brown, Boveri & Cie. beschrieben werden. Es handelt sich um ein elektronisches Steuergerät für die stufenlose Steuerung der Leistungsaufnahme einphasiger Wechselstromverbraucher. Das Gerät ist mit zwei Thyratron-Röhren in Antiparallelschaltung bestückt.

Über die Gitter dieser Röhren wird der zu steuernde Stromkreis im Takte der Netzfrequenz ein- und ausgeschaltet. Das Thyralux-Gerät arbeitet also wie ein Schalter, welcher den Wechselstromkreis in rascher Folge schließt und öffnet. Hierdurch liegt am Verbraucher immer entweder die volle Netzspannung oder gar keine Spannung. Dieses ist besonders wichtig für Leuchtstoffröhren, die in jeder Wechselstromhalbwelle neu zünden müssen. Die Lampen finden auch dann, wenn das Thyralux-Gerät weit heruntergeregelt ist, eine genügend hohe Zündspannung vor und zünden sicher und flackerfrei.

Die Arbeitsweise des Gerätes ist im Prinzip folgende: Da ein Thyratron immer nur in einer Richtung Strom durchläßt, fließt der Wechselstrom jeweils abwechselnd durch die beiden Röhren. Über ein Potentiometer kann dem Gitter ein negatives Potential erteilt werden, welches das Einsetzen des Stromes nach dem Null-Durchgang der Wechselspannung verhindert.

Je nach der Stellung dieses Einstellpotentiometers werden die Gitter früher oder später nach dem Null-Durchgang positiv und geben somit den Strom im Verbraucherkreis frei. Es ist also eine stufenlose Regelung von Null bis Vollast möglich.

Das Einstellpotentiometer wird über ein Getriebe durch einen kleinen Verstellmotor mit einer Drehzahl von etwa 5 U/min. betätigt. Die Steuerung des Motors erfolgt über Relais durch Drucktasten von einer beliebigen Stelle aus. Der volle Regelbereich wird in etwa 12 Sekunden durchfahren.

Das Thyratron-Gerät ist in zwei Ausführungen für eine Belastung von 7 A und 14 A erhältlich. Die Geräte unterscheiden sich nur durch die Röhrenbestückung. Die Kathoden werden über einen Transformator mit 2,5 V geheizt. Bei der elektronischen Steuerung von Leuchtstoffröhren entfallen die sonst üblichen Starter. Statt dessen ist für die Heizung der Kathode für jede Leuchtstoffröhre ein Heiztransformator erforderlich.
Günter E. Wegner

Bilder :
Arbeitsprinzip eines Schaltschütezs
Grundsätzliche Schaltung eines Schützes
Einschalten der Sonderbeleuchtung mittels Schaltschütz
Steuerung des Schützes 2 für die Saalverdunkelung über einen Hilfskontakt des Hauptschützes 1
Beispiel eines Umschaltschützes in einem Notbeleuchtungs-Schaltgerät
Schütz als SpannugsWächter: Beim Absinken der Batteriespannug schaltet das Schütz den Verbraucher ab
Schaltbild eines Motors mit Motorschutzschalter
Steuerung eines Motors, z. B. Vorhangzug-Motor, über Wendeschütz
Drehstrommotor mit Motorschutzschalter für Wärme- und Schnellauslösung
Schaltung eines Relais mit Arbeitsstrom
Relaisschaltung mit Ruhestrom
Prinzipschaltbild einer elektronischen Antiparallelschaltung
Beispiel für die Ausführung von Motorschutzschaltern.
(Zeichnungen und F1oto: G. E. Wegner)

Bildwand-Ausleuchtung bei Farbfilm-Wiedergabe 1957/58

Bei der Durchsicht des Verleih-Programms 1957/58 (also aller Verleiher-progamme) kann man feststellen, daß der Anteil der Farbfilme im ständigen Wachsen begriffen ist. Wenn es auch im Laufe der Zeit gelungen ist, das Kopienmaterial der Farbfilme so herzustellen, daß das Dichteverhältnis zum Schwarz-Weiß-Film nicht mehr so stark unterschiedlich als früher ist, so erfordert die Farbfilm-Wiedergabe trotz der laufenden Verbesserung und Vervollkommnung der Projektions-Einrichtungen doch weit mehr Sorgfalt als die Wiedergabe von Schwarz-Weiß-Filmen, weil jede Verfärbung der Bildwand störende Farbverfälschungen im Gefolge hat.

Die Automatik unserer modernen Spiegelbogenlampen ist zwar heute so ausgebildet, daß bei einigermaßen sachkundiger Einstellung und Bedienung der Lampe solche Störungen nicht auftreten dürften; man findet aber leider immer noch sehr viele Theater - nicht nur kleine und mittlere Häuser - die eine unzureichende Bildwand-Ausleuchtung aufweisen und dadurch Anlaß zu berechtigter Kritik geben, wobei fälschlicherweise die Schuld für die unzureichende Wiedergabe der Kopie in die Schuhe geschoben wird.

In einigen wenigen Fällen mag das zutreffen. Im allgemeinen ist der Anlaß jedoch die unzureichende und ungleichmäßige Bildwand-Ausleuchtung, die sich besonders bei Farbfilmen sehr stark bemerkbar macht. Ein besonderer Fall dieser Art wurde vor kurzem zum Gegenstand einer Untersuchung gemacht.

Die in Frage stehende Farb-Kopie war in einem Theater sehr schlecht wiedergegeben und von der Kritik beanstandet worden, wobei die Vermutung ausgesprochen wurde, daß die Schuld nicht an der Vorführung, sondern an der Kopie liegen würde. Diese Kopie wurde daraufhin aus dem Verleih gezogen und von einem Gremium von Fachleuten unter theatermäßigen Bedingungen untersucht, wobei sich herausstellte, daß an der Kopie nichts zu beanstanden war.
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Es lag nicht an der Farbkopie ....

Es war damit erwiesen, daß der Grund für die unzureichende Wiedergabe der Kopie in dem betreffenden. Theater zu suchen ist. Untersuchungen, die daraufhin in etwa 40 Theatern unternommen wurden, kamen zu dem erschütternden Ergebnis, daß die dort gemessene Bildwandhelligkeit - normal etwa 120 Lux - zwischen 45 und 305 Lux (!) schwankte.

Es ist an dieser Stelle und auch in anderen Fachzeitschriften beinahe mehr als genug über richtige Bildwandausleuchtung geschrieben worden; scheinbar aber immer noch ohne Erfolg, wie dieses Beispiel wieder zeigt, und es muß daher nochmals und eindringlich auf die Anforderungen hingewiesen werden, die eine einwandfreie und gute Bildwandausleuchtung zur Voraussetzung haben.

Die Bestrebungen, zufriedenstellende Ausleuchtung der Bildwand und damit eine gute Bildwiedergabe zu erhalten, sind nicht neu, im Gegenteil, beinahe so alt, wie die Filmvorführung überhaupt. Nur war man Anfangs mangels geeigneter Projektions-Einrichtungen nicht in der Lage, diese Forderungen zu erfüllen.

Die steigenden Anforderungen führten aber bald zur Konstruktion besserer Projektions-Einrichtungen und schließlich zu den heutigen modernen Spiegel-Bogenlampen mit ihrer Automatik und zu dem Becklicht. Wenn auch der Betrieb mit Reinkohlen infolge des geringeren Abbrandes und der geringeren Einstellempfindlichkeit einfacher war, als der heutige, wohl allgemein verbreitete Beckkohlen-Betrieb, so sind andererseits die Projektions-Einrichtungen so vervollkommnet worden, daß bei einigermaßen sorgfältiger und aufmerksamer Bedienung eine gleichmäßige Bildwandausleuchtung erzielt werden kann.
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Die Norm für die Leuchtdichte ist 100 Apostilb

Um die für jedes Theater richtige Bildwandausleuchtung entsprechend der Größe der Bildwand festzulegen, wurde früher bereits eine mittlere Leuchtdichte von 100 Apostilb als Norm aufgestellt. Diese Norm liegt auch dem neuen Normblatt DIN 15571 („Richtlinien für die Vorführung von Normalfilmen in umbauten Filmtheatern") zugrunde. In diesem Normblatt ist festgelegt, daß eine mittlere Leuchtdichte von 100 Apostilb (asb) eingehalten werden soll, mit zulässiger Abweichung von 50 asb nach oben und 20 asb nach unten, d. h. also, mit einem Bereich von 80 bis 150 asb, bei einem zulässigen Randabfall von 25%. Wird diese Norm eingehalten, dann ist auch die Gewähr gegeben, daß die Filme einwandfrei, d. h. ohne Unterlicht oder ohne Überstrahlung, wiedergegeben werden.

Bei der Überprüfung der Ausleuchtung geht man von dem Lichtstrom aus, der von der Projektions-Einrichtung auf die Bildwand geworfen und in Lumen gerechnet wird. Dieser Lichtstrom erzeugt auf der Bildwand eine Beleuchtungsstärke in Lux, die mit einem handelsüblichen Luxmeter, das für Farbfilm-Wiedergabe geeicht ist, gemessen werden kann. Sofern ein solches Instrument im Theater nicht zur Verfügung stehen sollte, wird der zuständige Fachkinohändler gern bereit sein, diese Messung durchzuführen und gleichzeitig entsprechend der vorhandenen Projektions-Einrichtung die richtige Kohlenpaarung anzugeben, falls die vorhandenen Proj ektions-Einirichtungen überhaupt den erforderlichen Lichtstrom erzeugen können. Ist das nicht der Fall, dann muß die Spiegelbogenlampe gegen eine solche höherer Licntleistung ausgetauscht werden.

Diese in Lux bestimmte Beleuchtungsstärke, die auf die Bildwand trifft, ist nun aber noch nicht die Bildhelligkeit, die in den Zuschauerraum zurückgeworfen wird. Diese Bildhelligkeit ist abhängig von dem Zustand der Bildwand bzw. ihrem Reflexions-Faktor, der je nach dem Material (weiße oder metallisierte Wand) und dem Verschmutzungsgrad sehr schwanken kann.

Als mittlere Norm kann ein Faktor von 0,8 angenommen werden. Das bedeutet, daß bei dieser Bildwand nur 80% des auffallenden Lichtes in den Zuschauerraum zurückgeworfen wird, während die restlichen 20% durch Verschmutzung und durch die Tonwand-Perforierung verloren gehen.

Als Maß für die Bildhelligkeit wurde das „Apostilb" (asb) bestimmt. Wenn also in dem Normblatt gesagt ist, daß eine mittlere Bildhelligkeit von 100 asb eingehalten werden soll, dann bedeutet das bei einem Reflexionsfaktor von 0,8, daß auf der Bildwand eine Beleuchtungsstärke von 100:0,8 = 125 Lux (Lx) vorhanden sein muß.
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Reflexionsfaktor oder „Leuchtdichte-Faktor" ermitteln

Der Reflexionsfaktor oder „Leuchtdichte-Faktor" läßt sich mit Hilfe von Bildwandproben ermitteln, die von den Fachfirmen bzw. den Fachkinohändlern bezogen werden können. Diese Bildwandproben, die geeicht sind, werden vor die ausgeleuchtete Bildwand gehalten und durch Vergleiche festgestellt, welches Reflexionsvermögen die vorhandene Wand bat.

Der Filmverleih, der die Farbfilm-Kopien in den Verkehr bringt und auch die Kopier-Anstalt kann daher nur dann eine einwandfreie und gleichmäßige Wiedergabe erwarten und garantieren, wenn diese Bedingungen eingehalten werden. Bei den hohen Kosten einer Farbkopie kann es jedenfalls dem Verleih nicht zugemutet werden, Kopien verschiedener Art und Dichte zur Verfügung zu halten, um sie den jeweiligen Ausleuchtungsverhältnissen im Theater anzupassen.

Es ist also unbedingt erforderlich, daß diese vom Fachnormenausschuß Kinotechnik vorgeschlagene Norm für die Einhaltung der Bildwand-Ausleuchtung genau eingehalten wird, um auf diese Weise eine technisch einwandfreie Vorführung - nicht nur von Farbfilmen - zu erzielen.

Jeder gewissenhafte Vorführer sollte diese Ratschläge beachten und bei seinem Theaterleiter darauf drängen, daß die vorbeschriebenen Untersuchungen angestellt und gegebenenfalls für Abhilfe gesorgt wird. Das Publikum wird dem Vorführer und dem Theaterbesitzer dafür Dank wissen! -Z-

Bilder
Beispiel einer Tonumschaltung mit Relais. Die Arbeitskontakte sind weggelassen
Darstellung des Zusammenhanges zwischen Lichtstrom, Beleuchtungsstärke und Bildhelligkeit

Kennzeichnung von Filmschäden (Stand 1957)

Zur einheitlichen Kennzeichnung von Filmschäden und zur Vereinfachung des damit zusammenhängenden Schriftverkehrs zwischen den Verleih- und Theaterbetrieben wurden vom „Fachnormenauschuß Kinotechnik" (FAKI), Arbeitsausschuß „Benennungen" Vorschläge ausgearbeitet und in einem Normblatt (DIN 15 581) im Entwurf zusammengestellt.

Obwohl die vorgeschlagenen Abkürzungen noch nicht endgültig feststehen, veröffentlichen wir nachstehend die bisherigen Vorschläge, bei denen für die am meisten vorkommenden Filmschäden Kurzbezeichnungen mit 2-3 Buchstaben gewählt wurden, die an Stelle der bisher üblichen ausführlichen Beschreibung der Schäden in Zukunft für die Begleitkarten der Kopien verwendet werden sollen.

Der Arbeitsausschuß „Benennungen" des FAKI bittet alle beteiligten Stellen um Mitprüfung der in nachstehender Aufstellung aufgeführten Filmschäden und deren Kurzzeichen. Etwaige Änderungs- oder Ergänzungswünsche seitens der Theaterbesitzer und Filmvorführer bitten wir der Redaktion mitzuteilen, die für Weitergabe an den Fachnormenausschuß Kinotechnik sorgen wird. Die Redaktion

Fachabkürzungen für Filmschäden

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  1. PA =
    Perforation angeschlagen. Perforationslochkante infolge starker Beanspruchung durch die Zähme der Transportrollen deformiert.
  2. PE =
    Perforation eingerissen. Perforationislochkante infolge zu starker Beanspruchung durch die Zähne der Transportrollen eingerissen.
  3. PS =
    Perforation ausgezackt. Perforationslöcher bis zum Filmrand unter gleichzeitiger Abrundung aufgeschnitten, wenn Perforation bis zum Filmrand eingerissen. Bei aufeinanderfolgend beschädigten Perforationslöchern ist auch der Steg zwischen diesen Löchern weggeschnitten,
  4. PZ =
    Perforation zerrissen. Perforation bei mehreren aufeinanderfolgenden Perforationslöchern total zerstört.
  5. FG =
    Film gerädert. Beschädigung des Filmes durch die Zähne der Transportrollen, wenn die Zähne nicht in die Perforationslöcher eingreifen.
  6. LP =
    Laufstreifen in der Perforation (oder Perforations-Schrammen). Strichförmige Beschädigung der Filmoberflächen im Bereich der Perforation parallel zur Filmlauf r ichtung.
  7. SP =
    Schnittstreifen in der Perforation. Ausgeprägte strich-förmige Beschädigung des Filmträgers parallel zur Laufrichtung im Bereich der Perforation.
  8. LB =
    Laufstreifen im Bild (Bild-Schrammen). Strichförmige Beschädigung der Filmoberflächen parallel zur Laufrichtung im Bereich des Bildteiles.
  9. LT =
    Laufstreifen im Ton (Ton-Schrammen). Strichförmige Beschädigung parallel zur Laufrichtung im Bereich des Tonteiles.
  10. Qu =
    Querschrammen. Strichförmige Beschädigung der Filmoberflächen quer zur Laufrichtung.
  11. SchS =
    Schrägschrammen. Strichförmige Beschädigung der Filmoberflächen schräg zur Laufrichtung.
  12. FS =
    Film verschrammt (Film verregnet). Strichförmige Beschädigung der gesamten Filmoberfläche durch viele nebenelnianderliegenide Schrammen. Schrammen vorwiegend parallel zur Laufrichtung und meist kürzer als Bildschritt.
  13. SpS =
    Sprungschrammen. Strichförmige, periodisch auftretende Beschädigung der Bildoberflächen, Schrammen vorwiegend parallel zur Laufrichtung und im allgemeinen im Abstand eines Blildschrittes.
  14. OV =
    Oberflächen verschmutzt. Z. B. Fingerabdruck, Ölflecke, Staub.

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Zeiss Ikon-Außenstelle in Düsseldorf (vom April 1957)
(das ist doch auch wieder Reklame bzw. Werbung)

In Erkenntnis der steigenden Wichtigkeit des rheinisch-westfälischen Raumes für den Bereich der Kinotechnik hat sich das Kieler Werk der Zeiss Ikon AG. entschlossein, neben der bereits schon länger bestehenden süddeutschen Außenstelle in Stuttgart eine weitere Außenstelle mit der Bezeichnung „Vertriebsleiltung West" in Düsseldorf zu errichten. Die Leitung dieser seit dem 15. April 1957 bestehenden Außenstelle wurde Herrin Walter Hierse übertragen, der in den Kreisen der Kinotechnik und der Theaterbesitzer als routinierter Fachmann bestens bekannt ist und sich allseitiger Wertschätzung erfreut. Herr Hierse sieht, neben der Pflege des engen Kontakts mit den Filmtheatern, seine Hauptaufgabe in einer objektiven Beratung der Theaterbesitzer in allen einschlägigen Fragen. Zur Betreuung des Zeiss-Ikon-Kundenkreises steht Herrn Hierse ein Techniker mit einem gut ausgerüsteten Service-Kombiwagen zur Verfügung mit der Aufgabe, zu helfen und technisch zu beraten. Diese begrüßenswerte Einrichtung wird sich bei den Theaterbesitzeirn des rheinisch-westfälischen Raumes der gleichen Wertschätzung erfreuen, wie es bei der süddeutschen Außenstelle bereits der Fall ist.

Löten - aber richtig (im Jahr 1957)

Zu dem in den Vorführräumen vorhandenen Kleinwerkzeug für die „erste Hilfe" bei auftretenden Störungen sollte auch ein guter elektrischer Lötkolben gehören. Nun wird mancher meinen: Löten, na, Kleinigkeit! Und doch zeigt es sich immer wieder, daß dem doch nicht so ganz sein kann.

In der Praxis trifft man nämlich noch häufig auf fehlerhafte Lötstellen, hervorgerufen durch unsachgemäße Arbeitsweise und schlechtes Lötwerkzeug. Dabei läßt sich die ganze Lötweisheit in einem einzigen Satz zusammenfassen, nämlich:

Saubere Lötstelle mit sauberem Kolben heiß und schnell löten. Bei dem hier besprochenen Weichlöten handelt es sich, im Gegensatz zu dem Hartlöten mit Messing- oder Silberlot, um die metallische Verbindung von zwei oder mehreren Metallstücken mittels einer Blei-Zinnlegierung.

Gutes Lötzinn soll ein Verhältnis von 40% Blei zu 60% Zinn haben. Der Schmelzpunkt dieser Legierung liegt je nach ihrer Zusammensetzung bei 190 bis 260 Grad. Lötzinn ist in Stangenform und als Lötdraht im Handel erhältlich. Letzterer ist teilweise innen mit einer dünnen Seele aus dem als Binde- und Flußmittel dienenden Trockenkolophonium versehen. Gutes Stangenzinn erkennt man an dem sogenannten „Zinnschrei". Man hört ihn, wenn man dicht vor dem Ohr eine Lötzinnstange zusammenbiegt.

Den Weller Magnastat Lötkolben gab es damals noch nicht

Als passender Gebrauchskolben für die anfallenden Arbeiten im Vorführungsraum hat sich die 80Watt-Type bewährt. Wenngleich ein 30Watt-Kolben auch sparsamer im Verbrauch ist, so lassen sich hiermit jedoch nur dünne Drähte löten. Größere Teile kann er nicht genügend erwärmen und statt zu fließen, bleibt das Lötzinn breiig.

Die Folge sind dann die bekannten „kalten Lötstellen". Diese wiederum ergeben durch ihre mangelhafte Kontaktgabe die Ursache vieler Fehler. Nur einwandfrei saubere Teile lassen sich gut miteinander verlöten.

Oxydierte, angelaufene oder sonst unsaubere Stellen müssen vorher mit einem Messer, Schaber, einer Feile oder mit Schmirgel gereinigt werden. In allen Fällen ist es von Vorteil, die zu verbindenden Teile "vorher" zu verzinnen.

Da sich das Lötzinn nicht ohne weiteres mit den Metallteilen verbindet, bedarf es eines zusätzlichen Flußmittels. Es bildet einen Luftabschluß der zu verlötenden Stellen und verhindert so ein Anlaufen der Metalle vor der Lötung.

Hierfür kommt in erster Linie Kolophonium zur Anwendung, welches in flüssiger Form am geeignetsten ist. Es läßt sich leicht selbst herstellen. Ein kleines Fläschchen wird mit zerkleinertem Trockenkolophonium gefüllt, mit Spiritus Übergossen, verkorkt und über Nacht stehengelassen. Am nächsten Tag ist die Lösung gebrauchsfertig. Zur tropfenweisen Entnahme aus der Fasehe dient ein in den Korken gestecktes zahnstocherähnliches Holzstäbchen.

Verdickt sich die Lösung im Laufe der Zeit, so kann sie mit Spiritus wieder verdünnt werden. Wenn Lötfett auch eine zusätzliche Reinigungswirkung hat, so sollte man doch nach Möglichkeit sehr sparsam hiermit umgehen. Unvermeidbare Rückstände können zu späteren Oxydierungen sowie Bildung von Kriechströmen führen. Lediglich bei Eisen und Widerstandsdrähten, da Kolophonium nicht wirksam ist, muß auf das Lötfett zurückgegriffen werden.

Das aus Salzsäure und Zink hergestellte „Lötwasser", welches eine beizende Wirkung hat, ist nur für solche Teile verwendbar, welche nach dem Löten mit kochendem Wasser nachbehandelt werden können. Im Vorführraum hat es nichts zu suchen.
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Verwendung von Stangenzinn

Bei der Verwendung von Stangenzinn müssen vor dem Verzinnen die betreffenden Stellen mit flüssigem Kolophonium oder mit einem Lötfetthauch versehen werden. Aber auch beim Lötdraht mit Kolophoniumseele sollte ein zusätzliches Flußmittel nicht fehlen.

Es soll verhindern, daß die Lötstelle, bevor das im Innern des Lötdrahtes befindliche Kolophonium fließt, infolge Erwärmung durch den Kolben anläuft und die Verbindung erschwert. Bei einmal verzinnten Teilen ist die Frage des Flußmittels weniger kritisch.

Gebrauchsbedingt sind die Heizkörper aller elektrischen Lötkolben so bemessen, daß sie laufend Wärme zum Löten abgeben können. Treten nun mehr oder weniger lange Lötpausen ein, so kann es vorkommen, daß die Kupferspitze überhitzt wird, das Lötzinn verbrennt und eine Verzunderung der Kolbenspitze eintritt.

Hier hilft dann nur die Feile und anschließend ein Neuverzinnen der Kupferspitze. Auch die neuen, als zunderfrei bezeichneten Kolbenspitzen, sind nach längerem Gebrauch nicht frei von diesem Nachteil. Der sicherste Weg ist immer noch der, während der Lötpausen einen Widerstand vor den Heizkörper zu schalten. - T. Vieweg

Laudatio : 41 Jahre als Vorführer tätig

Trotz seiner 55 Jahre kann Herr August Dederich, der im „Metropol-Theater" in Bonn tätig ist, bereits auf eine 41jährige Tätigkeit als Vorführer zurückblicken. Er ist damit wohl einer der am längsten tätigen Vorführer der Bundesrepublik.

Im Jahre 1916 begann er im gleichen Theater, in dem er heute noch als Vorführer arbeitet, als 14jähriger seine berufliche Laufbahn, die ihn durch die gesamte Entwicklungszelt des Films vom Stummfilm über den Tonfilm bis zu den heutigen modernen Verfahren geführt hat.

In seinem Vorführraum im „Metropol-Theater", Bonn, das jetzt mit 1200 Sitzplätzen das größte Haus der Bundeshauptstadt ist, betreut er drei (uralte) Zeiss Ikon- Bild-Ton-Maschinen Ernemann VII B mit Vierkanal-Magnetton-Anlage. „Der Filmvorführer" wünscht dem „alten Hasen" weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei seiner weiteren Tätigkeit. -Z-

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