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1061 - Die verbliebenen Hersteller von "Kino-Kohlen"

In der KINO-TECHNIK Nr. 3/1961 finden wir bei dem photokina 1960- Messebericht eine Liste der letzten Hersteller von solchen Kohlestiften für die Bogenlampen.
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Kohlestifte

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Auf dem Gebiet der Kohlestifte gab es keine grundsätzlichen Neuerungen.

Die einschlägigen Firmen führen im allgemeinen die bewährten Kohle-Kombinationen weiterhin in ihrem Programm, konnten jedoch bei einzelnen Typen Verbesserungen erreichen, die insbesondere eine Verbesserung der Stabilität des Lichtbogens und einen gleichmäßigeren Abbrand zum Ziel haben.

Carbone

Für HI-Gleichstromlampen sind die „Orlux"-Kohlen bestimmt. Bei feststehender Positivkohle wird eine Lichtbogenlänge von etwa 6mm und eine Lichtbogenspannung von 30 ... 42V empfohlen. Die verkupferten Kohlen sind für Stromstärken zwischen 30 und 115 A erhältlich. Für hohe Stromstärken (75 ... 180 A) empfehlen sich die rotierenden Positivkohlen der Serie „Orlux 522" und die verkupferten Negativkohlen der Serie „Orlux 557".

Die „Cielor"-Kohlen sind für Reinkohlenlampen im Bereich 8 ... 40 A bestimmt. Die Negativkohlen sind als „Cielor 257" mit verkupfertem Docht, als „Cielor 259" als homogene Kohle und als „Cielor 259 vk" als außen verkupferte Kohle erhältlich. Daneben stehen auf dem Programm noch Kohlen für Wechselstromlampen niedriger und hoher Intensität sowie die „Mirrolux"-Kohlen für Gleichstromlampen niedriger und mittlerer Intensität (30 ... 65 A).

Gelter

Für HI-Betrieb sind die „Super-Lenkos" bestimmt, die verkupferten Positiv- und Negativkohlen sind für Belastungsbereiche 40 ... 55 A, 50 ... 70 A und 65 ... 85 A. Für Rein-kohlenbetrieb sind die „Akron-Extra brillant" bestimmt. Diese verkupferte und mit Docht versehene Kohle läßt sich auch in jeder normalen Bogenlampe verwenden. Automatischer Nachschub ist nicht erforderlich, weil die Abbrandgeschwindigkeit nicht höher ist als bei unverkupferter Reinkohle. Die Lichtleistung ist aber erheblich höher und der Lichtbogen vollkommen ruhig.

Ringsdorff

Für Reinkohlenbetrieb wird die Kohlenpaarung „Mira" und „Gamma S" empfohlen. Die unverkupferte Positivkohle „Mira" enthält einen Docht, der ausschließlich zur Führung des Lichtbogens dient. Er besteht aus Kohlematerial ohne Zusatz von Leuchtsalzen. Die Negativkohle „Gamma S" wird sowohl verkupfert als auch unverkupfert hergestellt, Die Verkupferung ermöglicht eine Verkleinerung des Kohledurchmessers, wodurch die störende Abschattung des Positivkraters kleiner wird.

Die positiven HI-Kohlen haben einen Docht mit Leuchtsalzen. Der Docht der Negativkohle „Gamma D" besteht aus zusatzfreiem Kohlematerial. Die Kombination „Sola Spezial" und „Gamma D" wird für HI-Projektion mit kleineren Stromstärken in den Paarungen 5x4 mm und 6x5 mm geliefert und für normale HI-Projektion bei niedriger Belastung in den Paarungen 7x5 mm und 8x6 mm. Unter Verzicht auf den Beck-Effekt kann man auch mit Unterbelastung arbeiten.

Die Standardpaarung für HI-Betrieb ist „Sola-Effekt" und „Gamma D" für normale Betriebsverhältnisse und „Sola Ultra" und „Gamma D" für hohe Belastungen. Für Belastungen über 75 A steht die neue Negativkohle „Gamma TJ" zur Verfügung, die bei Stromstärken bis zu 120 A ein völlig einwandfreies und ruhiges Projektionslicht gibt. Zu beachten ist, daß für die „Sola Ultra" der Belastungsbereich vergrößert werden konnte.

Siemens

„Siplalux"-Kinokohlen gibt es für Reinkohlenbetrieb und Gleichstrom-HI-Betrieb. Für Reinkohlenbetrieb ist die „Siplalux-Karat" bestimmt. Das Kohlepaar besteht aus einer Positivkohle mit Kohlenstoffdocht und einer homogenen Negativkohle, die verkupfert oder unverkupfert lieferbar ist. Die verkupferten Negativkohlen haben bei gleicher Belastbarkeit einen kleineren Durchmesser, und außerdem ist die Lichtausbeute etwas größer.

Die HI-Kohlen „Siplalux-Standard" sind für normale Betriebsverhältnisse vorgesehen. Die verkupferten Positivkohlen haben Leuchtsalzdocht und die verkupferten Negativkohlen einen Kohlenstoffdocht. Diese Standard-Kohlen brennen auch an ihrer oberen Belastungsgrenze noch sehr ruhig und mit verhältnismäßig niedriger Abbrandgeschwindigkeit. Der Beck-Effekt ist nur wenig von der Lichtbogenlänge abhängig, so daß ein Nachstellen des Kohlevorschubs nur selten erforderlich ist.

Bei der „Siplalux C" handelt es sich um eine beachtenswerte Neuentwicklung. Bei ihr ist die Positivkohle verchromt. Die Chromschicht oxydiert während der Verbrennung weniger und schmilzt erst bei höheren Temperaturen als eine Kupferschicht. Die metallische Stromleitung wird dadurch näher an den Lichtbogen herangebracht, und es ergibt sich bei gleicher Strombelastung eine größere Helligkeit, wobei die Abbrandgeschwindigkeit infolge des besseren Oberflächenschutzes sogar geringer ist als bei normalen HI-Kohlen.
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