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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 5 - 1958 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum.

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Die Titel-Seite von Heft 4/1958 (April 1958)
"Der UFA-Palast am Gänsemarkt in Hamburg"

An der gleichen Stelle, (wo) früher das „Lessing-Theater" am Gänsemarkt in Hamburg stand, das von der UFA im Jahre 1917 übernommen wurde, ist vor kurzem der UFA-Palast Hamburg mit 988 Sitzplätzen entstanden. Das nach den Plänen der Architektengemeinschaft Klüppelberg und Lichtenhahn, Hannover, geschaffene Haus hat einen Zuschauerraum, der mit dem Podium, auf dem sich der verstellbare Bildwand-Rahmen befindet, eine Einheit bildet.

Um auch für die vordersten Sitzplätze gute Sichtverhältnisse zu schaffen, ist zwischen der ersten Reihe und der 16 x 10m großen Bildwand ein Abstand von 30m (Anmerkung : 30m Abstand sind unglaubwürdig) - vorgesehen. Zur Erreichung einer guten Raumakustik sind an den Seitenwänden und an der Rückwand des Zuschauerraumes Holzflächen aus 23mm starkem Teakholz und außerdem Rigipsflächen mit Lochung angeordnet. Die Decke des Zuschauerraumes wird zur Schalleitung benutzt und ist in ihrer Krümmung so gehalten, daß die von ihr reflektierten Schallstrahlen vorzugsweise auf die mittleren und hinteren Sitzplatzreihen geleitet werden.

Die Polsterung der Löffler-Bestuhlung ist so gewählt, daß jeder Sitz etwa der Schluckwirkung einer Person entspricht, so daß die akustischen Verhältnisse im leeren, teilbesetzten und vollbesetzten Haus praktisch gleich sind.

Der Fußboden des Zuschauerraumes ist zur Unterdrückung des Trittschalles mit einem schallschluckenden Fußbodenbelag versehen. Die Beleuchtung des Zuschauerraumes erfolgt indirekt durch Leuchtvouten und durch Direktstrahler, sowie durch Effektleuchten an den Seitenwänden.

Die drei Lautsprecher-Kombinationen sind fahrbar angeordnet. Weitere Lautsprecher für Effekte und für die Mikrophon-Anlage sind im Zuschauerraum verteilt. Die Induktionsschleife für die induktive Schwerhörigen-Anlage ist im Fußboden verlegt. - Der Bildwerferraum, der Scheinwerferraum und die Schalt- und Aufenthaltsräume befinden sich im Zwischengeschoß. Die Lage des Bildwerferraumes, in dem zwei Ernemann-X-Bild-Ton-Maschinen, ein Doppel-Dia-Projektor und eine Zeiss Ikon-DOMINAR VARIANT-Verstärker-Anlage aufgestellt sind und Platz für einen weiteren Projektor vorgesehen ist, ermöglicht eine fast horizontale Projektion.

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Der Drehstrommotor - Prinzip und Wirkungsweise (1958)

Die große Bedeutung, die der Drehstrom heute in der gesamten Technik hat, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß sich für diese Stromart die einfachsten und billigsten Motore bauen lassen. Der Vorteil liegt vor allem darin, daß der normale Drehstrommotor keinen Kollektor benötigt und der Läufer keine Wicklung trägt, sondern in einem Gußverfahren hergestellt werden kann. Ersteres trägt auch dazu bei, daß Drehstrommotore kaum einer Wartung bedürfen.

Das Drehfeld

Unter der Bezeichnung Drehstrom versteht man bekanntlich einen dreiphasigen Wechselstrom, dessen Phasen zeitlich um 1/3 Periode, oder, was das gleiche ist, um einen Winkel von 120° gegeneinander verschoben sind.

Die drei Wicklungsstränge eines Drehstromgenerators lassen sich derart zusammenschalten, - in Stern oder in Dreieck - daß zur Fortleitung nur drei, oder wenn ein Nulleiter erforderlich ist, vier Leitungen benötigt werden.

Speist man nun mit diesem Drehstrom ein dreiphasiges Magnetgestell, dessen Erregerpole in Stern geschaltet sind, so fließt durch jede der drei Wicklungen ein einfacher Wechselstrom von gleicher Größe, jedoch zu verschiedenen Zeiten. Im Innern des Magnetgestells wird sich daher ein magnetisches Kraftfeld ausbilden, welches zu den verschiedenen Zeiten auch eine verschiedene Richtung einnimmt.

Zu einem angenommenen Zeitpunkt a (s. Bild) sei Phase S gerade stromlos, die angeschlossene Magnetspule 2 wird also nicht erregt. Phase R ist zu dieser Zeit positiv, Phase T negativ. Beide Phasen sind aber gleichstark und erzeugen deshalb auch zwei gleichstarke Pole, und zwar erzeugt Phase R einen Nordpol, Phase T einen Südpol. Es bildet sich im Innern des Gestells ein Gesamtfeld aus, dessen Richtung von Nordpol 1 zum Südpol 3 geht. Zum Zeitpunkt b ist der Strom in der Spule 2 so weit angewachsen, daß sein Feld genauso stark negativ ist wie die Spulen 1 und 3 zusammen positiv sind. Dadurch ergibt sich eine Kraftfeldrichtung von unten nach oben. Das gesamte Magnetfeld hat also eine Drehung nach links gemacht.

Im Augenblick c ist Phase S wieder stromlos, während Phase R und T gleichstark, aber entgegengesetzt wie im Zeitpunkt a sind. Auch das Magnetfeld nimmt jetzt eine entgegengesetzte Richtung ein. Der Zeitpunkt d hat einen gegenteiligen Stromverlauf wie Zeitpunkt b und erzeugt ein von oben nach unten gerichtetes Feld.

Würde man die Überlegungen weiterführen, könnte man feststellen, daß sich zum Zeitpunkt e wieder die gleiche Stellung des Feldes ergibt wie bei a.

Obwohl also jede der drei Spulen nur ein einfaches Wechselfeld erzeugt, das zwischen positiv - null - und negativ wechselt, ist das Gesamtfeld doch niemals Null. Es behält vielmehr einen konstanten Wert, ändert dagegen aber laufend seine Richtung.

Ein solches Feld bezeichnet man als „Drehfeld". Im gewählten Beispiel macht das Feld während der Dauer einer Periode eine Umdrehung. Bei den üblichen Drehstromnetzen mit 50 Perioden/Sek. macht das Feld demnach 50 Umdrehungen in der Sekunde, in der Minute also 3.000 Umdrehungen.

Übrigens verdankt der Drehstrom dieser Möglichkeit, mit seiner Hilfe ein magnetisches Drehfeld zu erzeugen, seinen Namen. Die Drehrichtung des Feldes kann umgekehrt werden, wenn zwei Anschlußphasen - etwa R und T - gegenseitig vertauscht werden.

Das Prinzip

Zur Erklärung der Wirkungsweise eines Drehstrommotors denke man sich folgende Versuchsanordnung: Um einen drehbar gelagerten Anker befindet sich ein um die gleiche Achse drehbar gelagertes vierpoliges Magnetgestell. Die Pole sind entweder Dauermagnete oder werden durch Gleichstrom erregt. In den Anker sind Kupferstäbe eingelassen, die an den Stirnseiten des Ankers durch einen Ring kurzgeschlossen sind. Wird nun das Magnetgestell gedreht, so schneiden die Kraftlinien die Kupferstäbe und erzeugen in ihnen eine EMK.

Da alle Stäbe miteinander verbunden sind, hat die EMK einen Strom zur Folge, dessen Richtung von der Richtung des Erregerfeldes abhängt. Die Kupferstäbe stellen nun strom-durchflossene Leiter in einem Magnetfeld dar. Sie erfahren also eine Kraftwirkung. (Jeder stromdurchflossene Leiter in einem Magnetfeld sucht sich zu bewegen.)

Die Anwendung der „Linke-Hand-Regel" ergibt für alle Stäbe eine Kraft in der Drehrichtung des Magnetgestells. Mit anderen Worten: Der Anker wird mit dem gedrehten Magnetgestell mitlaufen.

Natürlich stellt diese Versuchsanordnung noch keinen Motor dar, denn das Magnetfeld wird ja durch Drehen des Gestells mechanisch bewegt. Ein Motor entsteht erst dann, wenn das Magnetfeld sich selbsttätig bewegt.

Wie man mit Hilfe des Drehstroms ein solches Feld erzeugen kann, wurde eben gezeigt. Magnetgestelle mit ausgeprägten Polen sind hierbei aber wenig zweckmäßig. Man baut es vielmehr aus geschichteten Blechringen auf, die in Nuten eingebettet, die drei Erregerwicklungen tragen.

Beim Drehstrommotor bezeichnet man das Magnetgestell als Ständer oder Stator, während der innen drehbare Teil Läufer oder Rotor genannt wird.

Die drei um 120° räumlich versetzten Ständerwicklungen erzeugen also ein Drehfeld, welches bei der üblichen Frequenz von 50 Hz mit der synchronen Drehzahl von 3.000 Umdrehungen pro Minute umläuft.

Es soll nun untersucht werden, mit welcher Geschwindigkeit der Rotor läuft. Liefe er mit derselben Geschwindigkeit wie das Drehfeld, so würde jeder Leiter stets in der gleichen relativen Lage zu den Erregerpolen bleiben. Es könnten dann keine Kraftlinien geschnitten und damit auch kein Strom im Läufer erzeugt werden. Dann ist aber auch kein Drehmoment vorhanden.

Der Rotor kann also niemals mit dem Drehfeld im Gleichlauf sein, sondern muß hinter diesen immer etwas zurückbleiben. Man sagt auch, der Rotor läuft asynchron und man bezeichnet einen solchen Motor als asynchronen Drehstrommotor oder kurz als Asynchronmotor.

Das Zurückbleiben des Läufers hinter dem Drehfeld nennt man Schlupf. Er wird in Prozenten ausgedrückt und beträgt bei normalen Drehstrommotoren 3-6% der synchronen Drehzahl. Außerdem ist er von der Belastung abhängig.

Läuft der Motor im unbelasteten Zustand, so hat er nur die Reibung der Lager zu überwinden. Dazu ist ein sehr geringes Drehmoment erforderlich, das schon bei verhältnismäßig kleinen Strömen erzeugt wird. Da die in dem Rotor induzierte Spannung nur gering zu sein braucht, wird er sehr schnell laufen. Das bedeutet, daß der Motor im Leerlauf fast die synchrone Drehzahl erreicht, sein Schlupf also sehr gering ist.

Wird der Motor belastet, muß er auch ein größeres Drehmoment entwickeln und dazu muß der Läuferstrom ansteigen. Das wird aber nur möglich, wenn die sekundlich geschnittene Kraftlinienzahl zunimmt. Der Schlupf des Motors muß also bei wachsender Belastung zwangsläufig ansteigen.

Die Spannung im Läufer wird beim asynchronen Drehstrommotor auf rein transformatorischem Wege erzeugt. Die Frequenz der induzierten Wechselspannung ist beim laufenden Motor aber nicht gleich der Netzfrequenz. Im Moment des Ein-schaltens, wenn also der Rotor noch stillsteht, ist die induzierte Frequenz 50 Hz. Mit zunehmender Umdrehungszahl wird die Relativgeschwindigkeit des Drehfeldes gegenüber dem Läufer immer kleiner. Dadurch sinkt die sekundlich geschnittene Kraftlinienzahl, wodurch die Frequenz, aber auch die induzierte Spannung kleiner wird. Mit abfallender Frequenz wird aber ebenfalls der induktive Scheinwiderstand der Läuferwicklung kleiner. Dadurch fließt trotz der verhältnismäßig geringen Spannung ein genügend hoher Strom zur Erzielung eines ausreichenden Drehmoments.

Bilder
Darstellung des zeitlichen Verlaufes eines Drehfeldes in vier Phasen. Der innen angedeutete Pfeil zeigt die jeweilige Richtung des Drehfeldes an
Drehmoment-Verlauf eines Drehstrommotors: Kurve a = Motor neuerer Bauart, Kurve b = Motor älterer Bauart
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Der Läufer oder Rotor

Der Läufer oder Rotor des Drehstrommotors besteht zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten ebenfalls aus zusammengeschichteten Eisenblechen. In den Nuten des Läufers sind die Kupferstäbe - welche die Wicklung des Läufers bilden - mit ihren beiderseitigen Kurzschlußringen untergebracht.

Man bezeichnet diese Ausführung auch als Kurzschlußläufer oder auch wegen der käfigartigen Leiteranordnung als Käfigläufer. Bei modernen Motoren wird der gesamte Käfig aus Aluminium gegossen oder Aluminiumleiter in das Blechpaket hineingespritzt.

Es leuchtet wohl ein, daß ein so gebauter Läufer sehr robust und betriebssicher ist. Als Nachteil steht demgegenüber aber der starke Einschaltstrom des Motors. Im Augenblick des Einschaltens wirkt das Drehfeld mit der vollen Periodenzahl auf den noch stillstehenden Läufer ein. Es entsteht in diesem eine hohe EMK und ein starker Strom.

Der Läufer erzeugt nun ähnlich wie ein Transformator ein magnetisches Gegenfeld, durch welches das Drehfeld geschwächt wird. Um dieses auszugleichen, muß auch die Ständerwicklung einen größeren Strom aufnehmen.

Da der Einschaltstrom den sechs- bis achtfachen Wert des normalen Betriebsstromes annehmen kann, entstehen insbesondere bei schwachen Netzen starke Spannungsschwankungen.

Die Dauer des Einschaltstromes ist natürlich sehr gering, denn der Läufer setzt sich ja gleich danach in Bewegung und schneidet dann weniger Kraftlinien. Trotz des hohen Einschaltstromes entwickelt der Asynchronmotor beim Anlauf nur ein geringes Drehmoment. Verantwortlich ist hierfür die hohe Induktivität der Läuferstäbe, die durch die umgebende Eisenmasse noch verstärkt wird.

Der induktive Widerstand, der bekanntlich von der Frequenz abhängt, kommt im Einschaltmoment voll zur Geltung und behindert den Stromfluß. Das bedeutet aber, daß der Läuferstrom gegenüber der vom Drehfeld induzierten Spannung eine Phasenverschiebung von nahezu 90° aufweist. Damit ist in dem Moment, in dem das Drehfeld in einem Läuferstab gerade Höchstspannung induziert, der Strom in diesem Stab fast Null.

Da die Wechselstromleistung von der Phasenlage abhängig ist, können Drehfeld und Läuferstrom zur Drehmomentbildung nicht beitragen. Mit zunehmender Umdrehungszahl wird aber der induktive Widerstand der Läuferwicklung kleiner und damit auch die Phasenverschiebung. Das Drehmoment steigt an, erreicht einen Höchstpunkt - das Kippmoment - und fällt dann wieder etwas ab.

Bilder
Schematische Darstellung eines Stern-Dreieck-Schalters. Links: Sternschaltung, rechts: Dreieckschaltung
Schematische Darstellung eines Ständeranlassers
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Der Stromverdrängungsläufer

Die Nachteile des gewöhnlichen Kurzschlußläufers - hoher Einschaltstrom und geringes Anzugsmoment - versucht man durch besondere Nut- und damit Stabformen zu beheben. Derartige Läufer sind unter den verschiedensten Namen, wie etwa Doppelnut-, Doppelkäfig-, Wirbelstrom- oder Stromverdrängungsläufer bekannt.

Dabei dürfte die letzte Bezeichnung für die Wirkungsweise am zutreffendsten sein. Sie beruht nämlich auf dem Stromverdrängungseffekt, auch Haut- oder Skineffekt genannt. Hierunter versteht man die Erscheinung, daß die Elektronen nach den höheren Frequenzen zu mehr die Außenhaut eines Leiters zur Fortbewegung benutzen.

Durch geeignete Formgebung der Läuferstäbe läßt sich dieser Effekt noch unterstützen. Beim Doppelstabläufer ist der Leiter in zwei Stäbe aufgeteilt, so daß zwei übereinanderliegende Käfige entstehen. Der innere Käfig besteht aus starken Stäben, die tief im Eisen liegen. Dieser Käfig hat daher einen geringen ohmsehen, aber einen hohen induktiven Widerstand.

Der äußere Käfig, der hart am Läuferrand liegt, besteht aus dünnen Stäben und weist einen hohen ohmschen, jedoch geringen induktiven Widerstand auf. Im Moment des Einschaltens wird der Strom vorwiegend im äußeren Käfig fließen, da wegen des hohen Scheinwiderstandes in dem inneren Käfig kein nennenswerter Strom zustande kommen kann.

Während des Anlaufs wird also der Strom sozusagen aus dem inneren Käfig verdrängt. Da die äußeren Stäbe einen hohen Wirkwiderstand und nur einen geringen induktiven Widerstand haben, wird auch die Phasenverschiebung zwischen Läuferstrom und Drehfeld sehr viel kleiner sein. Derartige Motore entwickeln daher ein kräftiges Anzugsmoment, welches oft noch über dem Nennmoment liegt.

Mit zunehmender Drehzahl vermindert sich dann die Frequenz im Läufer, so daß die Selbstinduktion der inneren Stäbe bedeutungslos wird und der Strom auch über diesen Käfig fließt. Die scheinbare Widerstandserhöhung des Läufers beim Anlauf bringt daneben auch eine Verringerung des Einschaltstromes auf das etwa Drei- bis Fünffache des Nennstromes mit sich.
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Das Anlassen (Starten) der Drehstrommotore

Ein direktes Anschalten (Einschalten) des Drehstrommotors an das Netz ist nur für Motore kleinerer Leistung zulässig. Das Einschalten geschieht in solchem Fall über einen Hebel- oder Walzenschalter. Um mit dem Nennstrom absichern zu können, verwendet man zweckmäßigerweise träge Sicherungen.

Die größeren Motore wird man zum Abfangen des Einschaltstromes - aber auch zur Erzielung eines weichen Anlaufs - mit verminderter Spannung einschalten. Grundsätzlich läßt sich das auf zwei verschiedene Arten verwirklich ein: mit dem Sterndreieckschalter und mit dem Ständeranlasser.

Beim Sterndreieckschalter ist Voraussetzung, daß der Motor betriebsmäßig für die Dreieckschaltung bemessen ist. (Anmerkung : Der BAUER B8 Projektor hat solch einen Sterndreieckschalter). Legt man die Ständerwicklung dann zunächst in Sternschaltung an das Netz, so läuft der Motor mit der verminderten Spannung von z. B. 380 : 1,73 = 220 V pro Phase an.

Dementsprechend ist auch der Einschaltstrom vermindert. Er beträgt jetzt etwa nur noch das l,5fache des Nennstromes. Ist der Motor auf Touren gekommen, schaltet man auf Dreieck um, wobei dann allerdings wieder ein Stromstoß auftritt.

Infolge des geringeren Stromes ist aber auch das Anzugsmoment auf der Sternstufe kleiner. Motore mit Sterndreieckschaltung können daher nur unbelastet oder mit geringer Last anlaufen. Vor Anwendung des Sterndreieckschalters ist immer zu prüfen, ob der Motor für diese Anlaßart geeignet ist. Andernfalls würde der Motor in der Sternstufe überlastet werden.

Der Ständeranlasser besteht aus drei regelbaren Widerständen, die in Reihe mit den drei Wicklungssträngen des Ständers liegen. Beim Anschalten erzeugt der Einschaltstrom einen Spannungsabfall an diesen Widerständen, so daß der Motor mit verringerter Spannung anläuft. Der Einschaltstrom ist kleiner als beim Sterndreieckschalter, aber auch das Anlaufmoment ist sehr klein. Der Motor läuft sehr weich an, so daß diese Anlaßart auch für Kinoprojektoren fast ausschließlich verwendet wird. Die Wicklungen des Ständers werden immer in der gleichen Weise zum Klemmbrett des Motors geführt. In der einen Reihe liegen die Anfänge U V W in der richtigen Reihenfolge. Die Enden aber werden in der vertauschten Reihenfolge Z X Y angeschlossen. Dadurch wird ein einfaches Umklemmen von Stern- auf Dreieckbetrieb ermöglicht.

Schema eines Schleifringläufers. Oben die Ständerwicklung, unten die Rotorwicklung mit den Schleifringen und dem Anlaßwiderstand
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Der Schleifringläufer

Der Ständeranlasser wie auch der Sterndreleckischalter weisen also beide Nachteile auf. Diese bestehen in erster Linie darin, daß der Motor im Ständer geregelt wird. Wie aber gezeigt wurde, werden Einschaltstrom und Anlaufmoment im wesentlichen durch das Verhalten des Läufers bestimmt.

Versieht man den Läufer, wie den Ständer, mit einer Phasenwicklung, so besteht die Möglichkeit, den Läuferstrom zu regeln. Während die Enden der Läuferwicklung in einem Sternpunkt miteinander verbunden werden, werden die Anfänge zu drei isoliert auf der Achse sitzenden Schleifringen geführt. Man bezeichnet diese Läuferart daher als Schleifringläufer.

Über die Schleifringe kann nun ähnlich wie beim Ständeranlasser ein dreiteiliger Regelwiderstand eingeschaltet werden. Dieser Widerstand ist beim Anlassen voll eingeschaltet und vergrößert damit den Läuferwiderstand, was einen geringeren Läuferstrom zur Folge hat.

Hierdurch wird die Stromaufnahme des Ständers ebenfalls verringert. Der Einschaltstrom wird also kleiner. Die Vergrößerung des Läuferwiderstandes durch den Ohmschen Widerstand des Reglers bringt aber auch eine Verminderung der Phasenverschiebung zwischen Läuferstrom und Drehfeld mit sich.

Dadurch entwickelt der Motor ein kräftiges Anzugsmoment. Das Anlassen eines Asynchronmotors mit Schleifringläufer geht nun so vor sich, daß zunächst der Ständer über einen dreipoligen Schalter an das Netz gelegt wird. Der Motor läuft jetzt schon langsam an. Der Anlaßwiderstand wird nun stufenweise ausgeschaltet und auf der letzten Stufe kurzgeschlossen.

Der Motor verhält sich jetzt wie ein normaler Kurzschlußläufer. Laut VDE-Vorschrift müssen Läuferanlasser so gebaut sein, daß der Läuferstromkreis nicht unterbrochen werden kann. Die Anlasser dürfen also keine Leerkontakte aufweisen. Es könnte sonst der Fall eintreten, daß
der Läufer einmal versehentlich eingeschaltet wird, ohne daß der Motor zu laufen beginnt.

Im allgemeinen spielt der Spannungs- und Leistungsverlust in den Bürsten und in der Anlasserzuleitung keine Rolle. Um aber Bürsten und Schleifringe zu schonen, besitzen insbesondere die größeren Motore und solche für Dauerbetrieb eine Bürstenabhebevorrichtung. Nach dem Anlassen werden hierbei zunächst die Schleifringe kurzgeschlossen und dann die Bürsten abgehoben.
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Der Synchronmotor

Wenn man von einem Drehstrommotor spricht, so versteht man darunter im allgemeinen einen Asynchronmotor. Es gibt aber auch noch eine andere Art des Drehstrommotors: Den Synchronmotor.

Der Ständer ist der gleiche wie beim Asynchronmotor. Der Läufer aber unterscheidet sich wesentlich von den bisher besprochenen. Er besitzt ausgeprägte Magnetpole, welche entweder mit Gleichstrom erregt werden oder aus Dauermagneten bestehen. Da der Läufer keine Kraftlinien des Drehfeldes zu schneiden braucht, läuft er mit der gleichen Geschwindigkeit, wie das Drehfeld, d. h. er läuft mit diesem synchron. Die Kraftwirkung des Motors entsteht auch hier wieder durch die Einwirkung der beiden Magnetfelder.

Der Unterschied liegt aber darin, daß beim asynchronen Motor das Magnetfeld des Läufers auf induktivem Wege durch das Drehfeld erzeugt wird, wahrend beim Synchronmotor der Läufer über eine Hilfsspannung erregt werden muß.

Der Synchronmotor hat aber noch einen weiteren Nachteil: er läuft nicht von selbst an. Der Motor muß erst von Hand oder durch einen Hilfsmotor auf die synchrone Drehzahl gebracht werden. Diese behält er dann aber selbst bei Belastungsschwankungen starr bei.

Wird der Synchronmotor überlastet, bleibt er stehen. Man sagt dann auch, der Motor ist „außer Tritt" gefallen. Zwischen synchroner Drehzahl und Stillstand gibt es keine weitere Zwischenstufe. Um aber auch beim Synchronmotor einen selbsttätigen Anlauf zu erreichen, kann man den Läufer mit einer zusätzlichen Kurzschlußwicklung versehen. Der Motor verhält sich dann beim Anlauf wie ein Asynchronmotor, läuft dann aber mit synchroner Drehzahl. Derartige Motore sind unter der Bezeichnung „synchronisierter Asynchronmotor" bekannt.

Klemmbrett eines Drehstrommotors. Links: Sternschaltung, rechts: Dreieckschaltung, durch Schaltbrücken hergestellt
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Das Verhalten des Drehstrommotors

Die Drehzahl des Asynchronmotors wie auch des Synchronmotors ist abhängig von der Frequenz des Drehstromnetzes und der Polzahl des Motors. Das Drehfeld des bisher besprochenen Ständers mit drei Wicklungen macht in der Minute 3.000 Umdrehungen. Eine solche Wicklung wird als 2polig bezeichnet.

Versieht man den Ständer mit einer 4-poligen Wicklung (6 Spulen), so macht das Drehfeld bei jeder Periode nur noch eine halbe Umdrehung, bei 50 Perioden also 1.500 U/m. Bei 6poliger Wicklung (12 Spulen) nur 1.000 U/m.

Die Höhe der Netzspannung ist ohne jeden Einfluß auf die Umdrehungszahl des Drehstrommotors. Dagegen hat sie eine große Einwirkung auf das Drehmoment. Das Drehmoment hängt ab von der Höhe des Läuferstroms und der Stärke des Drehfeldes. Bei halber Netzspannung ist auch der Läuferstrom und das Drehfeld nur noch halb so groß. Das Drehmoment ist damit nur noch ein Viertel des Nennmomentes. Es sinkt also mit dem Quadrat der Spannung ab.

Da der Schlupf des Läufers - wie gezeigt wurde - mit steigender Belastung größer werden muß, ist die Drehzahl des Asynchronmotors leicht belastungsabhängig. Der Motor hat also Nebenschlußcharakter.

Durch starke Überdimensionierung des Motors läßt sich auch bei schwankender Belastung eine hinreichend konstante Drehzahl im Arbeitsbereich erzielen.

Dahlander - Schaltung. Oben: Wicklungen in Reihe, darunter: Wicklungen parallel geschaltet (Zeichnungen v. Verf.)
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Der Antrieb der Kinoprojektoren

Für den Antrieb der Kinoprojektoren werden ebenfalls überdimensionierte Asynchronmotoren verwendet. Eine wechselnde Belastung entsteht hier z. B. dadurch, daß das öl des Getriebes im kalten Zustand dickflüssiger ist als im warmen.

Dabei muß allerdings der Nachteil eines kleineren Leistungsfaktors in Kauf genommen werden. Der Leistungsfaktor eines Drehstrommotors ist am günstigsten bei normaler Belastung. Er sinkt bei Unter- und Überbelastung und ist am kleinsten im Leerlauf.

Ebenso ist der Leistungsfaktor bei größeren Motoren günstiger als bei kleinen. Die Werte liegen zwischen 0,7 und 0,94. Die Umkehrung der Drehzahl gestaltet sich beim Drehstrommotor recht einfach. Es braucht hierzu nur die Richtung des Drehfeldes geändert zu werden, was durch Vertauschen zweier Anschlußphasen geschieht.

Wie aus dem Vorgesagten schon hervorgeht, ist die Drehzahl der Drehstrommotore im allgemeinen nicht regelbar. Eine stufenweise Regelung wird möglich bei Verwendung polumschaltbarer Motore. Wie schon beschrieben, ist die Drehzahl bei gegebener Netzfrequenz von der Polzahl des Ständers abhängig.

Versieht man den Ständer mit zwei getrennten Wicklungen, von denen die eine beispielsweise zweipolig, die andere vierpolig gewickelt ist, so besteht die Möglichkeit, durch Umschalten der Wicklungen die beiden Drehzahlen 3000 U/m und 1500 U/m einzustellen. Durch eine besondere Schaltungsart (Dahlander-Schaltung) lassen sich auch mit einer Wicklung zwei im Verhältnis 1:2 stehende Drehzahlen erreichen.

Man wickelt hierzu die einzelnen Wicklungsstränge mit einer Anzapfung in der Mitte, so daß der Ständer praktisch sechs Phasenwicklungen hat. Die beiden Wicklungshälften lassen sich nun in Reihe oder parallel schalten und ermöglichen dadurch eine niedrigere und eine höhere Drehzahl.

Die Umschaltung kann entweder über einen Walzenschalter oder durch Umklemmen am Klemmenbrett des Motors vorgenommen werden. Versieht man den Ständer mit zwei Dahlander-Wicklungen, so sind vier verschiedene Drehzahlen - etwa 3000/1500/1000/500 U/m - möglich. Da bei den niedrigen Drehzahlen die Wicklungshälften in Reihe liegen, ist die Leistung des Motors natürlich etwas verringert.

Bei der Umschaltung der Drehzahl wird auch die Drehrichtung des Motors umgekehrt. Soll die gleiche Drehrichtung beibehalten werden, müssen bei der Drehzahlumschaltung auch gleichzeitig zwei Anschlußphasen vertauscht werden. Beim Schleifringläufer ist über den Läuferanlasser eine Drehzahlregelung in geringen Grenzen möglich. Für ein bestimmtes Drehmoment ist ein bestimmter Läuferstrom erforderlich. Dieser sinkt durch den Widerstand im Läuferkreis zunächst ab. Um den Verlust auszugleichen, muß die im Läufer induzierte Spannung ansteigen, was aber nur möglich ist, wenn ihre Frequenz größer wird. Der Läufer muß daher zwangsläufig seinen Schlupf vergrößern.

Daraus sind aber auch die Nachteile zu erkennen: Eine Drehzahlregelung ist nur am belasteten Motor möglich und muß bei jeder Belastungsänderung neu eingestellt werden. Die Drehzahl wird belastungsabhängig, der Motor verliert also seinen Nebenschlußcharakter. Daneben ist diese Art der Drehzahlregelung unwirtschaftlich, da an den Widerständen des Anlassers große Energieverluste entstehen. Der Läuferanlasser muß für diesen Zweck besonders gebaut sein und wird dann auch als Regelanlasser bezeichnet.
Günter E. Wegner

Kaltlichtprojektion mit Xenon-Projektor FH 99 im Dortmunder Odeon

Im „Odeon" in Dortmund, konnte eine wesentlich bessere Bildausleuchtung durch Installation von zwei FH-99-X-Projektoren mit Kaltlichtspiegel erzielt werden. Bei einer Projektionsentfernung von 31,50m wurde bisher das 9,50 x 4,05m große CS-Bild auf einer Bildwand, die einen Reflexionsfaktor von 0,7 hat, im HI-Betrieb mit 65 A ausgeleuchtet. Mit FH 99 X konnite nicht nur die Ausleuchtung eindrucksvoll verbessert, sondern auch gleichzeitig die Stromstärke auf etwa 55 A gesenkt werden. Der in der FH 99 X eingebaute Kaltlichtspiegel (s. FV 11/1957) /trennt die unerwünschte Wärmestrahlung von der Lichtstrahlung und bewirkt dadurch, daß auch nach den täglichen fünf bis sechs Vorstellungen die bildführenden Teile kalt bleiben. M.

XENOSOL - die neue Zeiss Ikon-Xenonlampe (April 1958)

Die erste serienmäßige Zeiss Ikon-Xenonlampe für Kinoprojektion, IKOSOL II Xe, war durch Umbau aus einer Kohlebogenlampe entstanden. Die Erfahrungen, die mit dieser Lampentype im praktischen Theaterbetrieb erzielt werden konnten, haben nunmehr zu einer Neukonstruktion - XENOSOL - geführt, die ganz auf die besonderen Eigenschaften des Xenonkolbens abgestimmt ist.

Diese Neuentwicklung dokumentiert gleichzeitig die steigende Bedeutung, die heute der Bildwandausleuchtung mit Xenonlicht zukommt und ihre Ursache in den vielen Vorteilen hat, die der Xenonbetrieb bietet. Neben hoher Lichtleistung und Wirtschaftlichkeit verbunden mit bequemer (Einmal-) Justierung der Lampe, besteht der besondere Vorteil des Xenonbetriebes bekanntlich darin, daß die Lichtquelle wartungsfrei arbeitet, daß die Vorführdauer - im Bereich der Lebensdauer der Lampe - praktisch unbegrenzt ist, da keine Kohlen auszuwechseln sind, und daß die einmal justierte Lampe immer ein gleichmäßiges, reinweißes Licht ohne Lichtschwankungen und Verfärbungen auf der Bildwand ergibt, so daß sie für Schwarzweiß- und Farbfilm gleich gut benutzbar ist.

Die Zündung des Xenonkolbens erfolgt durch ein Zündgerät, das einen hohen Spannungsstoß zum Zünden der Lampe erzeugt. Da dieser Spannungsstoß sich störend auf die Tonwiedergabe bemerkbar machte, mußten im Vorführbetrieb anfangs beide Lampen vor Beginn der Vorführung eingeschaltet werden und bis zum Ende der Vorstellung durchbrennen, was sich auf die Lebensdauer der Xenonlampe ungünstig auswirkte. Mit Hilfe eines neuartigen Zündgerätes ist es nunmehr bei der Zeiss Ikon-XENOSOL möglich, daß die Lampen erst kurz vor der Überblendung bzw. mit der Überblendung eingeschaltet werden.
Bild
Gesamtansicht der Zeiss Ikon-XENOSOL-Lampe, vorn der Wabenkondemsor
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Das XENOSOL-Lampenhaus

Das Lampenhaus der XENOSOL-Lampe entspricht in seinen Abmessungen dem der IKOSOL-Lampe, weist aber in seinen Einzelheiten verschiedene Abweichungen auf. Da der fest eingestellte Xenonkollben nicht wie der Bogen einer Kohlebogenlampe ständig beobachtet werden muß, besitzen die Lampenhaustüren keine Beobachtungsfenster.

Für die Überwachung der Lampe genügt daher das vom Kraterreflektor auf die Rückwand des Lampenhauses entworfene Bild. In der XENOSOL können alle bisher gebräuchlichen drei Xenonkolbentypen: XBO 501, XBO 1001 und XBO 2001 ohne Auswechselung von Teilen verwendet werden. Auch das Zündgerät ist für all drei Typen das gleiche. Der Einspannhalter für den Xenonkolben läßt sich der unterschiedlichen Länge des 1000- und 2000-Watt-Kolbens anpassen.

Der für die Projektion auf kleine Bildwandflächen vorgesehene 500-Watt-Kolben kann ebenfalls durch entsprechende Verlängerungsstücke auf die Abmessungen des 1000-Watt-Kolbens gebracht werden. Die Kolbenhalter sind für Kolben mit Stiftsockel ausgelegt, so daß eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet ist.

Der konstruktive Aufbau des optischen Systems der XENOSOL ist den besonderen Eigenschaften des Xenonbetriebes angepaßt. Der Xenonkolben ist ortsfest im Lampenhaus untergebracht. Es ergibt sich dadurch gegenüber der beweglichen Halterung, wie sie in der IKOSOL II Xe angewendet wurde, der Vorteil, daß sowohl der Haupt- als auch der Hilfsspiegel unabhängig voneinander auf optimale Leistung eingestellt werden können.

Der Hauptspiegel mit 356 mm Durchmesser ist in einer Fassung an der Rückwand des Lampenhauses untergebracht und durch Spindeln von der Rückwand her nach allen Richtungen verstellbar eingerichtet. Der Halter für den Hilfsspiegel, der sich vor dem Xenonkolben in Projektionsrichtung befindet und das nach vorn abgestrahlte Licht sammelt und auf den Hauptspiegel zurückwirft, gleitet auf Spindeln, die ebenfalls von der Rückwand des Lampenhauses aus eingestellt werden. Beide Spiegel (Haupt- und Hilfsspiegel) lassen sich unabhängig voneinander zum feststehenden Xenonkolben justieren, wobei durch Verwendung von Steckschlüsseln Vorsorge getroffen ist, daß die Spiegel nicht unbeabsichtigt verstellt werden können.

Der Hilfsspiegelhalter wird durch einen Hebel arretiert. Nach Umlegen dieses Hebels läßt sich der Halter nach vorn bewegen und in dieser Endlage festklemmen. Dadurch wird genügend Platz zum Aufsetzen der Schutzhülle für den Kolben und zur Reinigung beider Spiegel freigemacht.

Bild
XENOSOL mit Rasterspiegel für Dia-Projektion. Links ist das eingebaute Zündgerät sichtbar, rechts der Xenonkolben mit Hilfsspiegel
Xenonkolben XBO 1001 und XBO 2001 (rechts) mit Stiftsockel

Elektrische Schaltung

Der Xenonkolben wird durch ein Zündgerät gezündet, das vorn im Lampenhaus untergebracht ist. Da die Hochfrequenzzuleitungen (Anmerkung : Hochfrequenz oder Hochspannung ? Wo ist die Erklärung dafür ?) für den Kolben durch diese Anordnung sehr kurz gehalten werden können, werden Leitungsverluste vermieden.

In das Zündgerät ist eine Entstörung eingebaut, die es ermöglicht, daß der Kolben während der laufenden Vorführung - über ein Kurzzeitrelais - jederzeit gezündet werden kann, ohne die Tonanlage zu stören.

Kabelanschlüsse und Funkenstrecke des Zündgerätes sind von außen, d. h. von der Stirnseite des Lampenhauses aus, nach Abnehmen des Deckels zugänglich. Um ungewollte Kurzschlüsse beim Abnehmen des Deckels zu verhindern, sind die Anschlußklemmen durch eine Kappe aus Plexiglas abgedeckt. Auf der Rückseite des Lampenhauses ist ein Strommesser für den Lampenstrom und - als wichtige Neuerung - ein Betriebsstundenzähler untergebracht, der sich automatisch einschaltet, sobald Strom durch den Xenonkolben fließt, so daß sich die Benutzungsdauer des Kolbens, ohne auf Schätzungen angewiesen zu sein, voll ausnutzen läßt. Zwischen beiden Instrumenten ist der Zündknopf für den Xenonkolben untergebracht.

Bild
XENOSOL-Lampenhaus, Betriebsseite geöffnet. Links der von außen einstellbare Hauptspiegel, davor Xenonkolben mit Schutzhülle und Hilfsspiegel

Sicherheitsvorrichtungen

Die XENOSOL besitzt sorgfältig durchgebildete Schutzeinrichtungen, die den Vorführer gegen Unfälle durch die hohe Zündspannung sowie durch evtl. Platzen des Kolbens sichern. Diese bestehen darin, daß die Lampenhaustür auf der Bedienungsseite mit einem Schalter gekuppelt ist, der die Wechselstromzuleitung zum Zündgerät erst dann freigibt, wenn die Tür geschlossen und ordnungsgemäß verriegelt ist.

Außerdem kann ein automatischer Türverschluß verwendet werden, der durch den Lampenstrom betätigt wird und verhindert, daß das Lampenhaus bei brennender Lampe geöffnet wird. Die linke Seitentür des Lampenhauses ist fest verriegelt, da sie im allgemeinen nur bei der Erstinstallation geöffnet zu werden braucht. Sie läßt sich im Bedarfsfall durch einen Steckschlüssel öffnen, der gleichzeitig zum Festziehen und Lösen der Kabelklemmen am Xenonkolben dient und seinen Platz im Innern des Lampenhauses hat. Die an den unteren Längsleisten des Lampenhauses befestigten elektrischen Zusatzteile sind durch Abdeckbleche gegen Berührung geschützt.
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Lichtleistungen der XENOSOL

Die erreichbaren Lichtstromwerte hängen in starkem Maße von der Lichtleistung der einzelnen Kolben ab, die zwischen ±10% streuen kann, abgesehen davon, daß auch durch fertigungsbedingte Einflüsse in den letzten Jahren Änderungen eingetreten sind, die u. a. dazu geführt haben, daß die mittlere Lebensdauer der 1000-Watt-Kolben von z. B. anfangs 600 auf nunmehr 1200 Stunden gesteigert werden konnte.

Die XENOSOL gibt mit dem XBO-2001-Kolben ca. 10% mehr Licht als die IKOSOL II Xe. Bei Verwendung von Kolben mittlerer Lichtleistung kann man mit Normalbildfenster bei neuen XBO-1001-Kolben bei 38 A Betriebsstromstärke mit etwa 2.500 lm, bei XBO 2001 bei 60 A mit etwa 4.500 lm rechnen. Diese Werte gelten betriebsmäßig bei laufendem Programm ohne Film, mit Kabinenscheibe und mit einer Randabdeckung der Bildwand.

Die Stromstärken von 38 bzw. 60 A entsprechen der Belastung neuer Kolben. Für den Ausgleich der Kolbenalterung ist dadurch bis zur maximalen Betriebsstromstärke von 45 bzw. 70 A eine gewisse Lichtreserve vorhanden, so daß eine angenähert konstante Bildwandausleuchtung während der ganzen Lebensdauer der Kolben aufrecht erhalten werden kann.

Unter diesen Bedingungen erhält man für die XENOSOL die in umstehender Tabelle zusammengestellten Bildbreiten für Normal- und Breitbild sowie für CinemaScopebild unter Zugrundelegung einer Leuchtdichte von 100 asb in Bildmitte und eines Objektives der Lichtstärke 1:1,8 unterteilt nach XBO 1001 und XBO 2001.

Die obere Grenze dieser Tabellenwerte gilt für die Stromstärke 38 bzw. 60 A; die untere Grenze dient der Überlegung, ob es wirtschaftlicher ist, die kleinere Kolbentype zu verwenden, falls deren Lichtleistung zur Ausleuchtung der gewünschten Bildwandbreite noch ausreicht. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß nach den bisherigen Erfahrungen ältere Kolben bei zu geringen Stromstärken nicht mehr genügend stabil brennen, so daß die XBO 1001 nicht wesentlich unter 25 A, die XBO 2001 nicht wesentlich unter 40 A betrieben werden sollte.

Bei den Werten für CinemaScopebild ist der Lichtverlust im Anamorphoten berücksichtigt. Die in dieser Rubrik angegebenen Werte sind unterteilt für die Formate 1:2.34 (Cinemascope-Lichtton) und 1:2,55 (CinemaScope-Magnetton), wobei darauf hingewiesen sei, daß in Zukunft das Format 1:2,34 als Einheitsformat für CinemaScope-Lichtton und -Magnetton gilt.

Kommentar zu den Tabellen

Bildbreitenbereiche der XENOSOL in m für 100 asb in Bildmitte bei Objektiv 1:1,8

Leucht- 1mal Normal- und Breitbild ab hier Cinema Scope- Bild  
dichte- in Bild- 1 : 1,37 bis 1 : 1,85 1 : 2,34 1 : 2,34 1 : 2,55 1 : 2,55  
faktor mitte                
ß   XBO 1001   XBO 2001 XBO 1001 XBO 2001 XBO 1001 XBO 2001  
0,8(1) 125 2-5   4-7 3-6 5 - 8,5 3 - 6,5 5,5- 9  
1,0(2) 100 2,5- 5,5   4,5- 8 3,5- 7 6 -10 3,5- 7,5 6,5-11  
1,8(3) 55 3,5- 7,5   6 -10,5 4-9 8 -13 4 -10 9,5-14  
3,0(4) 33 5 -10   8 -14 6 -11,5 10 -17 6 -12,5 11 -18,5  

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In der ersten Rubrik bedeuten:

  • 1. Mattweiße Wand
  • 2. Weiße Wand mit erhöhtem Reflexionsvermögen
  • 3. Geriffelte Silber wand
  • 4. Glatte Silberwand

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Dia-Projektion mit der XENOSOL

Für die Dia-Projektion wird das gleiche Diazusatzgerät benutzt, wie es für die IKOSOL II Xe benutzt wird. Der Dia-Zusatz wird an die XENOSOL organisch angebaut, wobei der optische Aufbau so gewählt ist, daß das vom Hauptspiegel kommende Licht des Kinostralhlenganges durch einen Rasterspiegel und einen Planspiegel auf das Diapositiv umgelenkt wird. Der Rasterspiegel hat dabei die Aufgabe, die Struktur der auf dem Diapositiv liegenden vergrößerten Abbildung des Xenonbogens aufzulösen. Er dient zugleich als Lichtafoschlußklappe für das Lampenhaus. Das Dia-Zusatzgerät der XENOSOL, das die gleiche Lichtleistung aufweist wie das Zeiss Ikon-Zusatzlampenhaus, ist zur Projektion von Normal- und Breit-Dias geeignet.

Bilder
XENOSOL - Lampenhaus mit Dia - Zusatz und Wabenkondensor
Zündgerät mit Funkenstrecke und Entstörung (Fotos und Tabellen: Zeiss Ikon)
Rückseite der XENOSOL-Lampe. Links: Strommesser für die Betriebsstromstärke, Mitte Zündknopf, rechts: Betriebsstunden-Zähler
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Lebensdauer und Betriebskosten

Die XBO 1001 und 2001 wird mit einer Versorgungsspannung von 75V betrieben. Die Brennspannung beträgt bei der XBO 1001 etwa 22V; bei der XBO 2001 ist sie 26V. Als max. Brennspannung werden entsprechend 28 und 36 V angegeben.

Die max. Stromstärke der XBO 1001 ist 45 A, die der XBO 2001 70 A. Die Betriebsstrombereiche sind für die XBO 1001 bei neuen Kolben 25-38 A, bei alten Kolben 30-45 A. Für die XBO 2001 sind diese Werte 40-60 A bzw. 45-70 A. Die elektrische Leistung der XBO 1001 beträgt bei max. Stromstärke 1000 Watt, bei Betriebsstromstärke 500 bis 800 Watt. Die entsprechenden Werte für die XBO 2001 betragen 1800 Watt und 1000 bis 1500 Watt. Die mittlere Lebensdauer der XBO 1001 beträgt 1200 Stunden; ihre maximale Benutzungsdauer 1500 Stunden.

Für die XBO 2001 sind diese Werte 1000 bzw. 1250 Stunden. Bei vorzeitigem Ausfall der Xenonlampen sind von Osram Garantiezeiten festgelegt worden, die in entsprechender Staffelung bis zu 100% Ersatz zugestehen.

Die Betriebskosten der Xenonlampen setzen sich aus den Kosten für den Verbrauch der Xenonlampen und den Kosten für die aufzuwendende elektrische Energie zusammen. Die Kosten für die Xenonkolben sind natürlich um so geringer, je höher die Lebensdauer des Kolbens ist.

Die Tabelle auf Seite 6 gibt einen Überblick über diese Kosten für verschiedene Werte der Lebensdauer unter Zugrundelegung eines Stromkostenpreises von DM 0,12 je kWh, wobei Mittelwerte zwischen neuen und alten Kolben zugrunde gelegt sind, so daß der Einfluß der Alterung auf den Stromverbrauch berücksichtigt ist.

Vergleicht man die in dieser Tabelle ermittelten Betriebskosten mit den Kosten für Reinkohle- und Beckbetrieb, so ergibt sich, daß die Betriebskosten der XENOSOL erheblich unter denen der Becklampen mit entsprechender Lichtleistung liegen und z. T. sogar die Kosten eines Reinkohlenbetriebes erreichen. Die vorstehend gemachten Zahlenangaben wurden Unterlagen entnommen, die von Zeiss Ikon zur Verfügung gestellt wurden. -Z-

  • Anmerkung : Die genannten Kosten sind natürlich Verkaufsargumente und nur darum ging es in einem zusammenbrechenden Markt. Zeiss Ikon war sicher eine seriöse Firma, aber ein bißchen Aufhübschen hatte dem Verkauf noch nie geschadet. Das Neukundengeschäft war quasi zum Erliegen gekommen und das Ersatzgeschäft schleppte sich mühsam hin - Alles Ausagen des Vaters Gerhad Redlich über die Tätigkeit bei der UFA Handel in Frankfurt.

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Das Zwischenstück (April 1958)

Die Programmgestaltung und die damit verbundene Zeiteinteilung bzw. deren geschickte Ausnutzung machen es in manchem Theater erforderlich, daß mehrere vorhandene Werbefilme und die wöchentlich zu zeigenden Vorspannfilme mit der Wochenschau oder dem Kulturfilm gekoppelt, pausenlos (Anmerkung : vor jedem Hauptfilm) vorgeführt werden müssen.

Bei dieser Nonstopvorführgestaltung wird es um die Feiertage - ganz besonders aber in der Vorweihnachtszeit - keine Seltenheit sein, daß fünf bis zehn Werbefilme auch in dem kleinsten Theater den Programmwechseltag für den Vorführer zum arbeitsreichsten Tag der Woche machen.

Leider muß man als Nachspieler von Werbe- und Vorspannfilmen oft feststellen, daß ganz gleich, ob die einfachen, kaum 30m langen Werbestreifen, ob sie als Trick- oder Spielprogramme aufgenommen wurden, oder bei 100m langen Vorspannfilmen, welche Ausschnitte aus kommenden Hauptprogrammen zeigen, obwohl es sich auch hier bei diesen in der Art verschiedenen Filmkategorien gleichfalls um Kunstwerke handelt, in der Behandlung derselben meist schon vom Hersteller schwer gesündigt wird.

Selten findet man auch bei neueren Filmen dieser Art ein Start- oder Endband. Sehr oft sind dadurch die durch Schneiden und Zusammenkleben technisch bedingten Schnittstellen bis in die Tonaufzeichnung hineingetragen, so daß bei der Vorführung Verstümmelungen entstehen, welche durch das Verschlucken von Worten bzw. ganzen Sätzen dem Sinn und Zweck des Filmes entgegenstehen.

Wer macht "sowas" ?

Jedoch nicht nur allein der Hersteller selbst trägt durch die Einsparung der für eine gute Vorführung wichtigen Start und Endbänder zur Wertminderung bei. Meistens sind die Hauptschuldigen unter den Vorführern zu suchen.

Die gedankenlos arbeitenden Kollegen können mit einem einzigen - zwar zum Kleben benötigten, jedoch unbedacht geführten - Kopienschnitt die zur Herstellung des Werbefilms meist tage- und wochenlang benötigte und teuer bezahlte künstlerisch wertvolle Arbeit zunichte machen.

Viele dieser Vorführerunarten konnte sicher schon mancher Kollege selbst feststellen, wenn er freitags den ankommenden Werbefilmkarton geöffnet und das kleine Röllchen des vorzuführenden bzw. jetzt erst spielfertig zu machenden Werbeprogramms vor sich auf dem Arbeitstisch zu liegen hatte.

Meist hatte der gewitzte, sich stets in Eile befindende Vorspieler, der ja wie jeder andere am Donnerstagabend während der letzten Vorstellung sein Programm versandfertig machen muß, die gute Vorstellung des nachspielenden Kollegen vergessen, und hatte so absolut keine Zeit, um das Auslaufen der Rolle, an welcher die Werbe- bzw. Vorspannfilme angeklebt waren, abzuwarten.

Dieser Könner - als alter und geschickter Hase glaubte er es sich erlauben zu dürfen - öffnet an solchen Tagen verbotswidrig die untere Feuerschutztrommel, um so einen Werbefilm nach dem anderen noch während des Laufes abzutrennen, in der Absicht, die so aus der laufenden Maschine herausgerissenen Programme vom Lehrling vorzeitig und zeitsparend zum Versand bringen zu lassen.

Dere Blick auf die Praxis ? etwas übertrieben ?

Daß es diese fast unglaublichen Fälle in der Praxis tatsächlich geben muß, zeigen uns oft die neu eintreffenden Werbefilme, welche am Anfang und am Ende abgerissen und vor deren verbindenden Klebestellen an beiden Seiten noch die letzten Bildchen vom vor- bzw. nachgelaufenen Werbefilm zu finden sind.

Oft fragt man sich, wie die Vorführung eines solchen Spezialisten ausgesehen haben mag, wenn man einen solchen Werbe- bzw. Vorspannfilm in die Hände bekommt. Sicher werden sich in solchen Fällen die Zuschauer noch ganz begeistert im Banne der eben vorangekündigten Kriegsschnulze befinden und sich an dem Kanonendonner und an dem dazugehörenden Aufschreien der schwergetroffenen und verstümmelten Menschen mit entsprechender Begleitmusik aus den Lautsprechern geweidet haben, während sich auf der Leinwand schon längst ein vollkommen mit Schaum bedeckter weiblicher Oberkörper elastisch über den Rand einer Badewanne emporräkelte, um für ein bekanntes Schaumbad zu werben.

Mit etwas Liebe zum Beruf und ein wenig Sinn für die geschmackvolle Abwicklung auch des Werbeteiles kann man natürlich ohne weiteres mehrere Werbestreifen - Vorspannfilme mit der nachfolgenden Wochenschau oder dem Kulturfilm - verbinden, ohne daß die vorher zwar kraß geschilderte aber oft vorkommende Ton- und Bildüberschneidung als Vorführunart aufzutreten braucht.

Jeder Vorführer hat die Möglichkeit, sich von einem Filmverleih einige Meter Schwarzfilm zu besorgen, welche man ihm sicher gern und kostenlos bei Schilderung unseres Falles zur Verfügung stellen wird. Trifft es nun zu, daß mehrere Werbefilme mit einem Vorspann oder einem Kulturfilm gekoppelt werden müssen, so setzt man zwischen das Ende des einen und den Anfang des anderen Filmes 24 bis 48 oder besser noch einige Bilder mehr von dem vom Verleih angeforderten Schwarzfilm.

Sind die Klebestellen sauber ausgeführt und mit Tonüberblendern versehen, so hat man auf einfache Weise einen einwandfrei funktionierenden weichen Ton- und einen angenehmen Bildübergang geschaffen.

Der Zuschauer - angeblich mit einem "kritischen" Auge

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  • Anmerkung : Nach meinen Erfahrungen hatte der normale Zuschauer von dem ganzen Werbegedöns wenig bis gar nichts mitbekommen. Der wollte den Hauptfilm sehen und nicht den ganzen Beifang und die Dias. Die ganz Story hier ist an den Haaren herbeigezogen.

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Vor dem kritischen Auge des Zuschauers, welcher schon in Erwartung des Hauptprogramms gespannt die Leinwand betrachtet, rollt nun ein geschlossenes Werbeprogramm ab, welches jedoch durch die eingesetzten Zwischenstücke in einzelne, für die betreffenden Werbefirmen abgegrenzte Akte werbetechnisch richtig aufgeteilt und für das Auge des Betrachters wohltuend auf-und abgeblendet wird.

Hat der Vorführer einmal kein einwandfreies Stück Schwarzband zur Hand, so kann man die angenehm empfindenden Dunkelpausen zwischen den einzelnen Filmen auch durch Betätigen der Lichtabschlußklappe effektvoll improvisieren und dazu - falls es die Bauweise des Verstärkers zuläßt - durch Leisestellen des Lautstärkereglers bzw. durch darauffolgendes Aufblenden desselben den Tonübergang so angenehm wie möglich gestalten.

  • Anmerkung : Hehre Wünsche - aber im Tagesbetrieb völlig weltfremd.


Doch auch diese Vorführart setzt voraus, daß irgendein Zwischenstück eingeklebt wurde. Ferner muß der Kollege an der Maschine bei der Vorführung des Werbeprogrammis mit Auge und Ohr ganz bei der Sache sein und mit Fingerspitzengefühl effektvoll den Lautstärkeregler bedienen können.

Um schon bei der Herstellung der Werbe- bzw. Vorspannfilme die richtige Vorführauswertung zu berücksichtigen, wäre es angebracht, schon von Haus aus diese Art Filme mit einem dunklen tonaufklingenden Anfangsband und einem dunklen tonausklingenden Endband zu versehen. Bei einer einwandfreien Herstellung bzw. bei einer gekonnten Behandlung der angeführten Filme durch Verleih und besonders durch den Vorführer, dürfte es dann nicht mehr vorkommen, daß Werbefilme bis in den Tonträger beschnitten werden und Vorspannfilme mit dem Titel „Demnächst in diesem Theater" direkt anfangen oder enden. - F. Kubaszek

Lichtfarbenregler für Dia-Projektion

Mitunter kommt es vor, daß Werbe-Diapositive hinsichtlich ihrer farbigen Ausführung nicht einwandfrei sind und bei der Wiedergabe farbstichisch wirken. Um diese Erscheinung zu kompensieren oder zumindest zu verringern, hat die Fa. Göttinger Farbfilter, Göttingen, einen Lichtfarbenregler entwickelt, der aus einem Aufhängesystem besteht, das sich aus vier Teilen zusammensetzt und an jedem handelsüblichen Dia-Projektor auf dem Objektivtubus befestigt werden kann.

Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer Farbscheibe, mit verlaufenden Farbkeilen. Der eine dieser Farbkeile ist ein intensives Blaufilter, das etwa 1/4 der Farbscheibe einnimmt. Das zweite Viertel verläuft bis zum reinen Weiß. Der Rest der Scheibenfläche beginnt mit einer leichten Orangefärbung, die bis zum Ende der Fläche immer intensiver wird.

Durch Drehen der Farbscheibe, die sich direkt vor der Öffnung des Diaobjektives befindet, kann dem Projektionslicht je nach Bedarf eine zusätzliche kontinuierlich verlaufende Farbtönung von leichtem Orange über die Eigenfarbe bis zu leichtem Blau beigemischt werden, so daß farbliche Verfälschungen bis zu einem gewissen Grade aufgehoben werden können. Darüber hinaus gestattet der Lichtfarbenregler die Erzeugung besonderer Farbstimmungen und Farbeffekte zur Wiedergabe bestimmter Motive. -Z-
Einzelteile des Lichtfarbenreglers (Zeichnung: Sasse)

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