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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 5 - 1958 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum.

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Die Titel-Seite von Heft 10/1958 (Okt. 1958)
"Leistungsschau der Kinotechnischen Industrie in Köln"

Die diesjährige photokina, die am 5. Oktober ihre Pforten geschlossen hat, kann als hochwertige Leistungsschau der photo- und kinotechnischen Industrie gewertet werden. Sie gab Gelegenheit, einen umfassenden Überblick über die Fertigungsprogramme unserer einschlägigen Industrie zu erhalten und Vergleiche anzustellen. Das Hauptmerkmal des kinotechnischen Teiles der photokina war zweifelsohne die Automation des Vorführbetriebes, die auf verschiedenen Ständen unserer Herstellerfirmen im Betrieb vorgeführt wurde und gleichzeitig zeigte, daß die verschiedenen für diese Zwecke angewendeten Verfahren aus dem Entwicklungs- und Versuchs Stadium inzwischen herausgewachsen sind und praktische Bedeutung erhalten haben.

Ein weiterer wichtiger Ausstellungsgegenstand waren die von den einzelnen Firmen entwickelten Projektionseinrichtungen mit Xenonlampen und Kaltlichtspiegeln, die infolge ihrer technischen und wirtschaftlichen Vorteile immer mehr an Bedeutung gewinnen und in zunehmendem Maße Eingang in die Lichtspieltheater gefunden haben. In diesem Zusammenhang erregte auch eine neuartige, von Philips entwickelte SPP-Lampe berechtigtes Interesse, die mit pulsierendem Gleichstrom betrieben wird und die Verwendung der Umlaufblende im Projektor überflüssig macht, so daß ein hoher Lichtgewinn erzielt werden kann.

Neben diesen sensationellen Neuerungen konnten noch weitere bedeutsame Neuentwicklungen festgestellt werden, so u. a. ein neuer Projektor von Bauer für 35-, 55- und 70mm-Film und ein Philips-Projektor, der für die Verwendung der SPP-Lampe konstruiert wurde und durch seinen einfachen Aufbau Aufsehen erregte. Eine weitere Sensation der photokina war die von Siemens-Klangfilm im praktischen Betrieb demonstrierte magnetische Bildaufzeichnung, die nach dem Prinzip der Tonaufzeichnung auf Magnetband arbeitet und voraussichtlich allmählich den Film aus dem Fernseh-Studiobetrieb verdrängen wird, jedoch für den Spielfilm-Aufnahme- und -Wiedergabe-Bereich vorläufig noch keine Verwendung finden wird.

Eine weitere als Sensation angekündigte Neuerung war die Demonstration des CINETARIUM, die jedoch sehr enttäuschte, da die Projektion über die Spiegelkugel auf die Innenfläche des halbkugelförmigen Zuschauerraumes sehr verzerrt war und die Ausleuchtung der Projektionsfläche in keiner Weise befriedigte. Außerdem wurden die Zuschauer durch das auf die verspiegelte Kugel von unten projizierte Bild geblendet, wodurch der Gesamteindruck ebenfalls stark beeinträchtigt wurde. Sofern es überhaupt gelingen sollte, diese technischen Schwierigkeiten zu beheben, dürfte das an sich interessante Verfahren kaum eine Bedeutung für die Wiedergabe im Lichtspieltheater erhalten. - Die untenstehende Aufnahme zeigt die Hauptfront des Ausstellungsgeländes der photokina in Köln.
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Die Kinotechnische Industrie auf der PHOTOKINA

Wie auf der Titelseite bereits angedeutet, konnte die diesjährige pihotokina wieder mit einigen bedeutsamen technischen Überraschungen aufwarten. Sie gab andererseits Gelegenheit, festzustellen, daß die kinotechnische Entwicklung nicht stillsteht, sondern immer neue Wege sucht und findet, die ihrem Hauptzweck nach das Bestreiben kundtun, die Qualität der Filmvorführung weiter zu verbessern und gleichzeitig den Vorführbetriefo durch entsprechenden Bedienungskomfort zu vereinfachen. An oberster Stelle steht hierbei die Automation bzw. die Fernsteuerung der Filmvorführung, die weitere Vervollkommnung der Xenon-Lichtquellen und die Entwicklung neuer Projektoren für die Wiedergabe von Filmen bis 70mm Breite.

  • Anmerkung : Der obige Text ist leider auch Unsinn, denn er verschleiert, daß es für die deutschen Kinos so gut wie nichts Neues mehr gab - außer der Xenon Nachrüstung. Der 70mm Film krankte an der geringen Anzahl solcher Filme und war kein Anreiz, dort etwas zu investieren. Und die wenigen deutschen Hersteller verkauften so gut wie keine neuen Maschinen mehr und kamen in arge Schwierigkeiten.

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Automation und Fernsteuerung des Vorführ-Betriebes

Nachdem Frieseke & Hoepfner und Zeiss Ikon bereits vor längerer Zeit Anlagen und Einrichtungen für die Automation des Vorführbetriebes entwickelt hatten, ist nunmehr auch Philips und Klangfiilm dazu übergegangen, entsprechende Einrichtungen zu schaffen, die auf der photokina praktisch demonstriert wurden und Gelegenheit gaben, Vergleiche hinsichtlich der praktischen Verwertbarkeit dieser Anlagen anzustellen.

Hierbei konnte festgestellt werden, daß die Verfahren zur Erreichung dieses Zieles unterschiedlich sind und daß die angewendeten Methoden von der automatischen Überblendung mit Fernsteuerung der wichtigsten Handgriffe bis zur vollkommenen Automation des Vorführbetriebes reichen.

Das Grundprinzip der Automation des Vorführbetriebes besteht, wie in FV 12/1957 und FV 9/1958 ausführlich dargelegt wurde, darin, daß die Betätigung der einzelnen für die Abwicklung der Vorführung erforderlichen Maßnahmen durch Kontakte und Impulse in der Weise erfolgt, daß jeweils der vorhergehende Vorgang den nächsten automatisch auslöst. Diese Auslösung kann entweder auf elektro-mechanischem Wege oder auf elektro-optischem Wege oder auch mit Unterstützung durch Fernsteuerung mit Hand erfolgen.

Voraussetzung für die einwandfreie und betriebssichere Abwicklung der automatischen Filmvorführung ist die Verwendung von Xenonlampen oder anderer Lichtquellen, die nach einmaliger Justierung keine zusätzliche Bedienung - wie die Kohlebogenlampe - erfordern und sich durch Druckknopf oder über Schaltkontalkte ein- und ausschalten lassen, ferner die Verwendung von automatischen Dia-Geräten und schließlich auch die Verwendung von 1.800m-Trommeln, die im Zweimaschinen-Betrieb eine pausenlose Vorführung ohne Filmeinlegen ermöglichen. Hierbei hat es sich als zweckmäßig herausgestellt - und vom Technischen Ausschuß der SPIO empfohlen -, daß die einzelnen Rollen des Hauptfilms mit ihren Start-und Endbändern in der Weise auf die beiden Projektoren verteilt werden, daß der eine Projektor die Rollen 1, 3 und 5 aufnimmt, der andere die Rollen 2, 4 und 6.

Die von den einzelnen Herstellerfirmen für die Automation des Vorführbetriebes entwickelten Einrichtungen und Schaltmöglichkeiten lassen es ohne weiteres zu, daß die Abschaltung des auslaufenden Projektors erst am Startpunkt der neuen Rolle erfolgt, so daß die Start- und Endlosbänder bei einem solchen Verfahren nicht entfernt und später wieder angeklebt werden müssen.
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Im übrigen hat es sich inzwischen herausgestellt, daß es zweckmäßig erscheint, wenn die Automation des Vorführbetriebes nicht zu weit getrieben wird.
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  • Anmerkung : Der letzte Satz ist der angesprochenen Klientel der Filmvorführer geschuldet und ganz großer Unsinn. Die Kinobetreiber mußten automatisieren, fast um jeden Preis. Die Zuschauer blieben in Größenordnungen von über 50% weg, die die Existenz bedrohten.

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Markierungs-Abtaster des EUROMAT-Steuör-gerätes, montiert an einem Bauer-Projektor B 14 (Werkfoto: Siemens)
Der Taktgeber des EUROMAT-Steuereinsaties ist mit Schaltfedereinsätzen und Nockenscheiben ausgerüstet (Werkfoto: Siemens)
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EUROMAT-Anlage von Klangfilm

In Zusammenarbeit mit der Fa. Eugen Bauer wurde von Klangfilm ein Steuergerät EUROMAT für den automatischen Ablauf der Filmvorführung entwickelt, das auf der photolkina im praktischen Betrieb zu sehen war.

Das Gerät besteht aus Nockenschaltwalzen und den zugehörigen Steuereinsätzen, die als Einschübe für ein Drehrahmengestell ausgebildet sind. Zur Auslösung der Schalt- und Betätigungs-Impulse werden bei dem Klangfilm-Verfahren an den entsprechenden Stellen des Filmes schmale Metallfolien aufgeklebt. Am Lichttongerät des Projektors ist ein kleiner Abtaster eingebaut, der beim Durchlaufen der Markierungsfolie einen Lichtimpuls erzeugt, über den der für die Betätigung zugehörige Steuereinsatz in Betrieb genommen wird.

Da die EUROMAT-Anlage nach dem Baustein-Prinzip zusammengestellt ist, besteht die Möglichkeit des stufenweisen Ausbaues, indem z. B. zunächst nur die mit der Überblendung zusammenhängenden Vorgänge automatisch ausgelöst werden, so daß in diesem Fall lediglich die für diesen Vorgang erforderlichen Bausteine eingebaut werden.

Eine spätere Erweiterung zur automatischen Ausführung weiterer Funktionen ist jederzeit möglich. Die komplette EUROMAT-Steueranlage umfaßt die Steuereinsätze für den Plattenwechsler oder Magnetband-Gerät, für den automatischen Dia-Projektor, Gong, Projektor1, Projektor 2 und für die Vorhang- und Saalibeleuchtung. Für die Betätigung des Vorhangzuges, der Blendenverstellung und der Saalverdunkelung kann eine Individuell zu bedienende Fernsteuer-Einrichtung mit Druckknopf-Schaltpult verwendet werden.

Der Steuer-Einsatz des EUROMAT-Steuergerätes besteht aus einem Taktgeber mit Schaltfedersätzen, deren Kontakte durch eine Nockenscheiben-Welle geöffnet und geschlossen werden. Die Nockenwelle wird von einem Synchronmotor angetrieben. Durch entsprechende Einstellung der Nockenscheibe läßt sich jeder gewünschte zeitliche Ablauf für die einzelnen Teile des Programms erreichen.

Durch die Abtastung am Projektor erleidet der Film keinerlei zusätzliche mechanische Beanspruchung, da keine Schleifkontakte verwendet werden. Die Schaltkontakte des Steuergerätes sind im übrigen den in der Theateranlage vorhandenen Druckknopf-Steuerkontakten parallel geschaltet, so daß im Bedarfsfall jederzeit auf Fernsteuerung von Hand übergegangen werden kann.
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Fernsteuerung von FH-Kinomaschinen

Für die Xenonmaschine FH 99 X mit Kaltlicht-Planspiegel wurde von Frieseke & Hoepfner schon vor längerer Zeit eine Fernsteuerungs-Einrichtung für die an den Projektoren auszuführenden Schaltvorgänge entwickelt, die - wie früher bereits ausführlich berichtet wurde - eine zwischen Lampenhaus-Vorderwand und Projektorkopf eingeschobene „Schalttasche" benutzt, deren elektrische Zuleitungen zu einem Fernsteuergerät geführt sind, das an beliebiger Stelle des Theaters angebracht werden kann.

Das Bild zeigt ein Kuriosum der Vorführautomatik: Herr Hinterhauser, iVorführer im Cinema Odeon, Montreux (Schweiz), bedient seine FH 99-Projektoren durch Fernsteuerung von der Kasse aus (F'oto: Frieseke & Höpfner)
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Zeiss Ikon-Vorführautomat

Wie die FH-Fernsteuerungs-Anlage wurde auch der Zeiss Ikon-Vorführ-Automat in Köln im Betrieb gezeigt und fand bei den Besuchern berechtigtes Interesse. Bekanntlich wurde vor kurzem das erste deutsche Filmtheater in Essen mit einer Zeiss Ikon-Vorführ-Automatik ausgerüstet. Über diese Anlage berichteten wir ausführlich in FV 9/1958, so daß an dieser Stelle nicht nochmals auf die technischen Einzelheiten dieses Verfahrens eingegangen werden soll.

Als zusätzliche Neuerung für die Automation stellte Zeiss Ikon einen automatisch arbeitenden Dia-Projektor und eine Einrichtung zur Ferneinstellung der Bildschärfe vor. Über die von Philips entwickelte Fernsteuer-Vorrichtung für den Vorführbetrieb berichten wir an anderer Stelle dieses Berichtes.

Bilder
Beleuchtungsoptik für die Filmprojektion mit der SPP 800 mit schematisch eingezeichnetem Strahlenverlauf. Links die SPP-Lampe mit dem zylindrischen Spiegel und einem UV-Filter, anschließend von links nach rechts: Linse im Lampenhalter, asphärische Kondensorlinse, Bildmaske und Objektiv (Zeichnung: Philips)

Dr. Jensen (Deutsche Philips GmbH.) erläutert einem Interessenten den einfachen Aufbau des neuen Philips-Projeklors FP 20, der hier mit einem Lampenhaus für Spiegelbogenlampen zu ... (Foto: FE L. Bartosen)
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Ab hier die Kinotechnische Neuerungen der photokina

Wie schon in unserem Vorbericht in FV 9/1958 kurz angedeutet, brachte der kinotechnische Teil der photokina einige sensationell anmutende Neuerungen, über die nachstehend kurz berichtet werden soll.

Philips-SPP-Lampe und Projektor FP20S (von 1958)

Die neue, von Philips entwickelte SPP-Lampe besteht aus einem Quarzröhrchen von 80mm Länge und einem größten Durchmesser von 5,6mm.

  • Anmerkung : Hier fehlt im Original-Heft ein erklärender Absatz ???


Die Entladung findet in einer dünnen Kapillare mit einer Bogenlänge von 17mm statt. Die Speisung der Lampe erfolgt mit pulsierendem Gleichstrom von 72 Impulsen/Sek., d.h. mit 3 Impulsen/Bild. Die Lichtabstrahlung erfolgt während der kurzen Stromimpulse von 2 bis 3 Millisekunden Dauer.

Mit Hilfe dieser neuartigen Lichtquelle ist es möglich geworden, einen Projektor ohne Umlaufblende zu konstruieren, so daß sich ein enormer Lichtgewinn gegenüber Projektoren mit Umlauf blende ergibt, um so mehr als die mit 800 Watt betriebene SPP-Lampe eine Lichtleistung besitzt, die der einer mit 60A betriebenen HI-Lampe gleichkommt.

Nach vorgenommenen Messungen erzeugt die SPP-Lampe eine Leuchtdichte von 200 asb - gegenüber den genormten 100 asb bei der bisherigen Projektionsart -, sodaß eine große Lichtreserve vorhanden ist. Die Lebensdauer der SPP-Lampe liegt allerdings bei nur 33 Betrietosstunden; sie kann jedoch bis auf etwa 70 Stunden gesteigert werden, sofern die Belastung der Lampe auf etwa 600 W heruntergeregelt wird.

In diesem Fall geht der Lichtstrom - im Gegensatz zum Kohlebogenlampen-Betrieb - nur prozentual mit der Belastung zurück, ohne daß sich die Lichtfarbe der SPP-Lampe verändert. Da die SPP-Lampe sehr klein ist und ohne Bedenken in unmittelbarer Nähe des Bildfensters betrieben werden kann, konnte auch die Beleuchtungsoptik klein gehalten werden.
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Die Beleuchtungsoptik

Die Beleuchtungsoptik besteht aus einem zylindrischen Spiegel von 11 x 9mm Größe und zwei Linsen, die den Lichtbogen der SPP-Lampe direkt in das Objektiv abbilden. Hierdurch ergibt sich eine sehr gute Lichtausbeute und eine gleichmäßige Ausleuchtung der Bildwand, so daß der Randabfall nur etwa 5 bis 10% beträgt. Jedes Filmbild wird während der Stillstandszeit dreimal durchleuchtet. Das Fortschalten des Films erfolgt in einer Dunkelpause der Lampe.

Die gute Lichtausnutzung der SPP-Lampe gestattet es, je nach verwendetem Bildwandmaterial und Projektionsverfahren, sowie bei Benutzung einer Projektionsoptitk mit der Lichtstärke 1:1,8 Bildwände bis zu 16m Breite, bei stark gerichteten Bildwänden mit dem Reflexionsfaktor 3 sogar bis zu 20,5m Breite auszuleuchten, wobei als Normleuchtdichte 100 asb zugrunde gelegt sind.

Die Bedienung der SPP Lampe ist sehr einfach und beschränkt sich auf das Ein- und Ausschalten, das entweder von Hand oder automatisch vorgenommen werden kann. Die Lampe erzeugt weder Staub noch schädliche Gase und erfordert daher keine Entlüftungs-Einrichtung. Sie läßt sich, wie die praktische Vorführung auf der photokina zeigte, bequem mit jedem Automationssystem bedienen.

Infolge der kleinen Abmessungen der SPP-Lampe ist es möglich, eine Reservelampe mit automatischer Umschaltung in den für die SPP-Lampe entwickelten neuen Projektor FP20S einzubauen.

Philips-FP20S - technische und wirtschaftlichen Vorteile

Um die technischen und wirtschaftlichen Vorteile der SPP-Lampe voll ausnutzen zu können wurde von Philips ein Spezial-Projektor entwickelt und konstruiert, der für alle heute üblichen 35mm-Wiedergabe-Verfahren geeignet ist und durch seinen mechanisch einfachen Aufbau besticht, der in vielen Punkten von dem bisher herkömmlichen abweicht.

Das zeigt schon die äußere Form des FP-20-Projektors, der aus einem gepreßtem Stahlgehäuse mit viereckigem Querschnitt besteht. Besonders einfach ist das Getriebe des Projektors, das durch eine geschickte Kombination verschiedener Übertragungssysteme und durch die Verwendung einer neuartigen Bildverstellung ermöglicht wurde.

So genügt z. B. eine einzige Kette für den Antrieb von Nachwickelrolle und Aufwickelspule. Da die Ketten langsam laufen und mit Kettenrädern aus Kunststoff arbeiten, hat der Projektor einen sehr geräuschlosen Lauf. Die zentrale Bildverstellung erfordert keine Blendenphasen- Korrektur (da ja keine Blende vorhanden ist) und erspart dadurch die sonst dafür benötigten Zahnradübertragungen.

Die Achsen des FP20S- Projektors laufen in geschlossenen Kugellagern und bedürfen keiner Schmierung. Alle Führungsrollen bestehen aus selbstschmierendem Material, so daß lediglich das Malteserkreuz im Ölbad läuft und dadurch die Gefahr der Filmölung entfällt. Da außerdem eine Abdichtung des Getriebegehäuses nicht erforderlich ist, bleibt das Getriebe immer leicht zugänglich.
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Infolge der einfachen Konstruktion des Projektors ergibt sich auch ein sehr einfacher Filmlauf. So sind z. B. die Rollen der Feuerschutzkanäle gleichzeitig Vor- bzw. Nachwickelrolle, die Tür des Feuerschutzkanals erfüllt gleichzeitig die Aufgabe der Andruckrolle, die Filmtür, die beiden Kufen und das Andruckstück für die Schaltrolle bilden eine Einheit usw. Auf diese Weise sind auch weniger Handgriffe beim Filmeinlegen erforderlich, so daß dem Vorführer die Arbeit sehr erleichtert wird.
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Die Filmbahn beim FP20 und beim DP70 ist gebogen

Der FP20-Projektor hat - wie der Philips- Universal-Projektor DP70 - eine gebogene Filmbahn, wodurch ein guter Bildstand erreicht und Filmverwölbungen unterbunden wenden. Die Einlagen mit den Laufflächen der Filmbahn können nach Abnutzung einer Seite umgekehrt werden, so daß sie die doppelte Lebensdauer haben.

Die Länge der Filmbahn und der Kufen ist so bemessen, daß Klebestellen im Moment geringster Filmgeschwinidiigkeit ein- und austreten können, so daß sie praktisch nicht gefährdet sind.

Die seitliche Führung des Films wird durch vier Röllchen aus Keramik übernommen, die paarweise am oberen und unteren Ende der Laufflächen sitzen. Ihre federnde Befestigung ermöglicht einen schnellen Austausch und garantiert guten Filmlauf. Die Bildmasken für die verschiedenen Bildformate werden in einen Schlitz eimgescholben, der dicht hinter den Laufflächen liegt. Die Auswechselung kann während der Projektion vorgenommen werden.
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Malsergetriebe wird durch Stromimpulse gesteuert

Zur Synchronisierung der Malterserkreuz-Bewegung und der erzeugten Stromimpulse sind am Rand der Schwungmasse des Malsergetriebes Schlitze eingefräst, mit denen die Impulse magnetisch gesteuert werden. Der Objektivhailter des Projektors FP20S besteht aus einem fest montierten Bett und einem darauf gleitenden auswechselbaren Schlitten zur Aufnahme von Objektiven bis zu 70,6mm Außendurchmesser.

Mit Hilfe einer Zusatz-Einrichtung kann die Scharfstellung des Objektivs durch eine elektrische Fernsteuerung von beliebiger Stelle aus vorgenommen werden. In ähnlicher Weise kann auch die Bildstrich-Verstellung von einem Steuerpult aus ferngesteuert werden.

Das Einschalten, Überblenden und Ausschalten des Projektors erfolgt mit einem gemeinsamen Schalter. Sobald der Film seine richtige Geschwindigkeit erreicht hat, wird die SPP-Lampe automatisch eingeschaltet. Beim Albschalten des Motors wird gleichzeitig auch die SPP-Lampe ausgeschaltet.

Der Vorführer hat darüber hinaus noch die Möglichkeit, durch leichtes Hin- und Herkippen des Schalters den Film um kurze Längen weiter zu befördern. Ein Schleifenautomat sorgt beim Filmriß für automatische Abschaltung von Motor und Lampe. Das Lampenhaus besitzt einen Lampenrevolver mit zwei Lampen, der bei Ausfall der Betriebslampe automatisch und schnell auf die Reservelampe umgeschaltet wird, so daß keine merkbare Unterbrechung des Projektionslichtes und keine Störung der Vorführung eintreten kann.

Die Umschaltvorrichtung für die Lampen läßt sich mit einem Hebel leicht zurückschieben. Durch die gleiche Hebelbewegung kann bei Verwendung eines Anbau-Dia-Gerätes von Film- auf Dia-Projektion und umgekehrt umgeschaltet werden.

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Der neue Philips-Projektor FP 20 S mit der Philips-SPP-Lampe hat ein von den üblichen Projektor-Konstruktionen abweichendes Gesicht. Er ist für Licht- und Magnetton-Wiedergabe eingerichtet und besitzt Trommeln für 1800-m-Film (Werkfoto: Philips)

Der neue Universal-Projektor BAUER U2 mit der vollautomatischen Hochleistungslampe BAUER HI170 auf dem photokina-Stand von Kino-Bauer. Links im Bild: Dipl.-Ing. Häufler von der Fa. Bauer und der Technische Redakteur des Verlags Film-Echo, Dipl.-Ing. Zschoche. (Foto: FE/L. Bartosdi)

Automation der Vorführung mit Projektor FP20S

Die einfache Arbeitsweise der Philips-SPP-Lampe, die Einknopfbedienung des Projektors, die Verwendung von 1.800m-Filmtrommeln und die verschiedenen Möglichkeiten der Fernbedienung machen den Projektor FP20S für die Automation des Vorführbetriebes besonders geeignet, wie die praktische Demonstration auf der photokina bewies. Mit Hilfe einer zusätzlich lieferbaren Steuervorrichtung können alle bei der Überblendung regelmäßig wiederkehrenden Betätigungen automatisiert werden. Die Herabsetzung der Lampenleistung, die Bildstrich-Verstellung und die Schärfeneinstellung des Objektives können ebenfalls durch Fernsteuerung betätigt werden, so daß der Vorführer weitgehend entlastet werden kann.
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Philips-Projektor FP20

Der ebenfalls von Philips neuentwickelte Projektor FP20 ist an Stelle der SPP-Lampe mit einer Spiegelbogenlampe ausgerüstet und besitzt statt der Synchronisier-Einrichtung eine Umlaufblende, die als Einflügel-Scheibenblende ausgeführt ist und mit der doppelten Drehzahl des Malteserstiftes läuft (2880 UpM).

Infolge des großen Durchmessers der Blenden Scheibe und ihres geringen Abstandes vom Bildfenster sowie infolge der hohen Geschwindigkeit ergibt sich mit dieser Blende ein Wirkungsgrad von 54%. Die Blendenscheibe besitzt Ventilatorflügel, die einen starken Luftstrom gegen den Film blasen, so daß das Filmmaterial auch bei hohen Stromstärken kühl bleibt. Der erzeugte Luftstrom bewegt gleichzeitig eine zweite, parallel zur Umlaufblende angeordnete Scheibe, die den Strahlengang verschließt und ihn nur dann öffnet, wenn die Umlaufblende ihre richtige Geschwindigkeit hat und einen ausreichenden Luftstrom liefert.

BAUER U 2-Projektor und HI 170

Wie bereits in FV 9/1958 angedeutet, brachte die Fa. Eugen Bauer zur photokina einen neuen Universal-Projektor BAUER U2 heraus, der für die Wiedergabe von 35, 55 und 70mm breitem Film geeignet ist. Bei der Konstruktion dieses Projektors wurden unter Verwendung von Bauteilen des B14-Projektors völlig neue Wege beschritten. Die Umstellung von einer Filmbreite auf die andere ist schnell möglich, indem der Antriebs-Synchronmotor, dessen Getriebe für 35 und 55mm breite Filme für eine Filmgeschwindigkeit von 24 Bildern/s ausgelegt ist, durch einen Handgriff auf 30 Bilder/s für die Wiedergabe von 70mm-Film umgestellt werden kann.

Ebenfalls mit einem Handgriff auswechselbar sind die beiden Schleifenbildner mit den Vor- und Nachwickelrollen. Zur Verhütung von Filmverwölbungen ist die Filmbahn leicht gekrümmt und im übrigen auswechselbar konstruiert. An Stelle der sonst üblichen Filmkufen werden Kunststoffbänder benutzt, die ein Absetzen der Filmschicht auch bei frischen Kopien verhindern und das Aufkleben von Samt auf die Andruckteile überflüssig machen.

Für den Wechsel der Objektive für die verschiedenen Filmbreiten und Wiedergabe-Verfahren wurde der BAUER U2 mit einem neuartigen Schnellwechsel- Obektivhalter ausgerüstet, bei dessen Konstruktion auf das verhältnismäßig hohe Gewicht der modernen Projektionsobjektive und Vorsätze Rücksicht genommen wurde.

Dieser Halter kann Objektive bis zu einem Durchmesser von 160mm aufnehmen und ist so eingerichtet, daß nach dem Auswechseln der Optik ein nachträgliches Scharfstellen mit Licht nicht mehr erforderlich ist, sofern nicht Unterschiede im Filmmaterial bestehen. Der mit einer Kegelblende ausgestattete Projektor BAUER U2 ermöglicht in Verbindung mit der ebenfalls neu entwickelten BAUER-Hochleistungslampe HI170 die Ausleuchtung der größten vorkommenden Bildbreiten einschließlich der Drivein-Theater und sonstiger Freilicht-Vorführungsanlagen.

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Der schräggestellte Minuskohlen-Halter der BAUER HI 170 ist mit Blasmagneten ausgestattet und sehr robust gebaut. Oben ist die Mechanik für die rotierende Pluskohle sichtbar (Werkfoto: Bauer)
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BAUER-Hochleistungslampe HI 170

Die von Kino-Bauer entwickelte Hochleistungslampe HI170 ist eine Spiegelbogenlampe mit vollautomatischer Zünd- und Kohlennachschub- Steuerung. Um die Stabilität des Lichtbogens bei den hohen Stromstärken sicher zu stellen, erhielt die Lampe Winkel-Kohlenstellung und wurde außerdem mit einem Blasmagnet ausgerüstet. Der Arbeitsbereich der HI 170 beträgt in der Standard-Ausführung 160 bis 180 A.

Für Fälle, in denen (wo) so hohe Stromstärken nicht erforderlich sind, wurde eine Spezial-Ausführung der HI170 für einen Belastungsbereich von 120 bis 140 A konstruiert. Damit schließt diese Lampe belastungsmäßig an die normalen HI-Lampen für 75 bis 110 A an.

Die volle Ausnutzung der BAUER HI 170 mit dem Bereich von 160 bis 180 A ist dort gegeben, "wo" es sich um Theater mit Bildbreiten von 20m und mehr handelt. Die Lampe erreicht bei dieser Belastung etwa den doppelten Lichtstrom, der mit einer HI 110-Bogenlampe bei 110 A Belastung erzielt werden kann.

Die Hochleistungslampe HI 170 ist mit einem BAUER-Kaltlichtspiegel von 457 mm Durchmesser ausgerüstet, der es ermöglicht, auch mit 35mm-Film größte Bildbreiten ohne Gefahr für das Filmmaterial auszuleuchten.

Konstruktiv interessant ist die vollautomatische Steuerung der BAUER HI 170 für den Zündvorgang und den Nachschub der beiden Kohlen. Durch die Zündsteuerung werden die Kohlen automatisch gezündet und nach dem Zünden in die richtige Brennstellung zurückgefahren. Der Abbrand der Kohlen wird durch eine elektronische Steuerung vollautomatisch und unabhängig von der Bogenspannung oder von Fehlern an den Kohlen bzw. von Schwankungen der Netzspannung ausgeglichen, so daß der Krater bzw. der Gasball der Positivkohle immer an der gleichen Stelle festgehalten und eine stets gleichbleibende gute Blllidausleuchtung erzielt werden kann.

Die Steuerungsautomatik ist im Boden des Lampenhauses eingebaut und durch Abdeckbleche gegen Verschmutzung geschützt. Um zu verhindern, daß der Krater der Positivkohle nach der Seite ausbrennt, ist eine Vorrichtung zum Rotieren der Positivkohle vorgesehen, die mit dem Einschalten der Lampe automatisch einsetzt. Der Kopf der Positivkohle ist wassergekühlt. Das hierfür benötigte Kühlwasser wird einem für die HI 170 entwickelten Kühlwasser-Behälter mit Umlaufpumpe entnommen.
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Siemens-Klangfilm

Neben dem umfangreichen Fertigungs-Programm für die Tonaufnahme- und Wiedergabe-Technik, darunter die verschiedenen Kombinationen von Filmtheater-Tonanlagen und die neuartigen Kino-Lautsprecher mit akustischer Linse, wurde eine Interessante Neuerung in Form der von Klangfilm eingeführten Perlux-Bildwand „System Harkness" gezeigt, die mit Recht als „Bildwand nach Maß" bezeichnet wird und neben einem hohen Reflexionsvermögen die Eigenschaft hat, daß der Streuwinkel durch entsprechende Gestaltung der Kristall-Oberfläche in Anpassung an den Theater-Grundriß zwischen 80° und 110° eingestellt werden kann.

Diese neuartige Perlux-Bildwand „System Harkness" besteht aus einem weißen Plastikstoff, auf den ein weißscheinender Lack mit aufgeschwemmtem feinkörnigen Kristallpulver von Schwermetall-Verbindungen aufgetragen ist. Je nach Zusammensetzung des Lacks ergeben sich Reflexionsfaktoren des Bildwandmaterials die zwischen 1,4 und 2,5 - bezogen auf eine ideale weiße Wand mit dem Faktor 1 - liegen. Die von Klangfilm entwickelte EUROMAT-Steueranlage wurde an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben.

Über das magnetische Bildaufzeichnungsverfahren, das nach dem System Ampex entwickelt und von Klangfilm auf die europäische Fernseihnorm umgestellt wurde, berichten wir noch gesondert.
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Zeiss Ikon-Neuerungen

Auf dem Gebiet der Tonanlagen zeigte Zeiss Ikon verschiedene Neuentwicklungen. So wurde u. a. unter der Bezeichnung „Transdominar" eine Reihe von Verstärkern vorgestellt, deren Vorverstärkerteil mit Transistoren bestückt ist. Die nach dem Baustein-System hergestellten Verstärker werden in flachen, genormten Blechgehäusen für Wandmontage untergebracht. Die Schaltung ist so getroffen, daß für den Bedarfsfall ein Reserve-Verstärker mittels Tuchelstecker angeschlossen werden kann.

Die Zeiss Ikon-Transistor-Verstärker-Serie besteht aus einem Lichtton- und Einkanal-Magnetton-Verstärker Transdominar 636 mit 15W Endleistung, die durch Zuschalten von Endverstärkern DOMINAR 696 vergrößert werden kann, ferner aus dem Transdominar 611, einem ferngesteuerten Vorverstärker für Lichttonbetrieb mit tonfrequenter Überblendung, wie sie für den automatischen Vorführbetrieb erforderlich ist und einem Vorverstärker Transdominar 671 für stereophonische Schallplatten-Wiedergabe im Verbindung mit mehrkanaligen Tonfilmverstärkern.

Auf dem Kino-Lautsprechergebiet brachte Zeiss Ikon zwei neue Typen mit Permanent-Magneten hoher Feldstärke heraus und zwar die Lautsprecher IKOVOX AD und BD. Beide Lautsprecher sind Hi-Fi-Lautsprecher mit Tiefton-und Hochton-Druckkammer-System mit einem Frequenzumfang bis 10.000 Hz.

Als weitere Neuerung brachte Zeiss Ikon einen Kaltlichtspiegel mit Kaltlichtbelag auf der Spiegelrückseite heraus. Die ERNEMANN IX wird in Zukunft mit heller Hammerschlag-Lackierung geliefert und außerdem - wie die ERNEMANN VIII B - mit Formatschiebern ausgerüstet, die in Höhe des Bildfensters in eine Schiebeführung im Blendengehäuse eingeschoben werden und für die heute gebräuchlichen Formate lieferbar sind.

Mit Hilfe dieser Schieber kann das Bildformat ohne Entfernung der Filmbahneinlage gewechselt werden. Neben dem Formatschieber ist in Richtung zur Lampe ein weiterer Vorfensterschieber angeordnet, in den zusätzlich Bildfensterlinsen bei der Projektion mit kurzbrennweitigen Objektiven eingesetzt wenden können. Zur Verbesserung der Qualität des Bildstandes wurde oberhalb und unterhalb des Bildfensters - wie bei der ERNEMANN X - ein getrenntes Leitrollen-System angeordnet, das dem Film eine exakte Führung verleiht.

Bilder
Formatschieber und Vorfensterschieber am Blendengehäuse der ERNEMANN IX
(Werkfoto; Zeiss Ikon)
Die Aufnahme zeigt den von Zeiss Ikon entwickelten Transistor-Vorverstärker, der für die Transdominar-Anlagen verwendet wird (Werkfoto: Zeiss Ikon)


Kinotechnisches und sonstiges Zubehör

Im Ausstellungsteil der Deutschen Philips GmbH, zeigte die Fa. Kinoton München einen Kinokarten-Kassenautomat, der im Baukastemform hergestellt ist und für jede Platz-Kategorie zu einer Einheit für insgesamt 5 tägliche Vorstellungen zusammengefaßt ist. Die Automaten können für beliebig viele Platzkategorien aufgestellt werden. Der Einwurf des angezeigten Geldbetrages ist beliebig für alle gültigen Hartgeldsorten. Der Ausverkauf einer Platzikategorie wird durch ein Leuchttransparent angezeigt. Für den Fall, daß sich die  Eintrittspreise oder die Platzkategorien ändern, läßt sich der Automat mit wenigen Handgriffen umstellen.

Die Mechanische Weberei GmbH., Bad Lippspringe, hat vor kurzem die durch die „Ideal-Bildwand" bekannt gewordene Fa. Max Schumann, Hamburg, übernommen und liefert nunmehr u. a. ein neues Bildwand-Material mit der Bezeichnung „Sonora-Plastik-Ideal", bei dem die Fabrikations-Erfahrungen beider Firmen verwertet wurden.

Die Herstellerfirmen für Kino-Gleichrichter haben in der letzten Zeit ihr Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von Gleichrichtern für Xenonbetrieb bzw. von Zusatz-Einrichtungen für vorhandene Anlagen gerichtet. So zeigte die Fa. Dr.-Ing. Jovy auf ihrem Stand die Selen-Kinogleichrichter in ölgeschützter-ölgekühlter Ausführung mit Lichtsteuer-Drossel nach dem Magnetverstärker-Prinzip für Leistungen bis 200 A, einen Spezial-Xenon^Gleichrichter mit Siliziumdioden und einen neuartigen Verdunklungs-Transduktor für Glühlampen, Leuchtstoff-Lampen und Neonröhren.

Die Fa. Schrieber, Bremen, hat u. a. Xenonlampen- Gleichrichter und Bogenlampen- Gleichrichter mit eingebauten Beruhigungswiderständen und besondere Xenon- Zusatz-Siebmittel- Einsätze entwickelt, die zur Montage zwischen den Gestellfüßen vorhandener Gleichrichter vorgesehen sind.

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Der Konstrukteur des Kinokarten-Kassenautomaten, Ing. Zoller (Kinoton-München) erläutert auf dem Philips-Stand einem Interessenten den inneren Aufbau des Automaten.

Effektvolle Bühnenbeleuchtung mit dem Projektorlicht

In vielen mittleren und kleinen Filmtheatern wird es Beleuchtungs- Schwierigkeiten geben, wenn eine Bühnenschau, eine Theater- oder eine Variete-Veranstaltung dem üblichen Filmprogramm vorangehen soll. Meist dient dann als einzige Bühnenbeleuchtung der Lichtstrahl des Projektors, welcher die gesamte Veranstaltung in ein flimmerndes Schattenspiel verwandeln kann, wenn er ungeschickt verwendet wird.

Oft müssen auch die Darsteller ihr Programm vor der flimmernden Leinwand vortragen. Infolge der Lage der Leinwand, wobei die unterste Kante fast immer etwas höher als der Bühnenboden liegt, werden die Mitwirkenden nur bis zur Hälfte beleuchtet und so oft gespenstisch erscheinen.

Das unschöne Flimmern kann man zwar durch das Vorziehen eines in Falten gelegten blauen oder grauen Vorhangs stark herabmindern und auch eine Gesamtausleuchtung der Bühne erreichen, indem man die Bildfenstermaske herausnimmt.

Legt man aber Wert auf eine Abwechslung in der bisher eintönig starren Ausleuchtung der Bühne, oder will man mit Beleuchtungseffekten das lebendige Geschehen vor der Leinwand theatermäßig untermalen, so kann auch hier der geschickte Vorführer durch Anwendung einfacher Tricks auch mit dem Projektorlicht zum guten Gelingen einer Bühnenveranstaltung viel beitragen.
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Wie der Trick funktioniert

Hat man durch Probieren die beste Ausleuchtung in bezug auf die Größe der Bühne gefunden, so schneidet man sich aus dunklem Karton Masken zurecht, welche den Lichtfleck auf der Kabinenfensterscheibe begrenzen sollen.

Kündigt nun ein Ansager das kommende Programm vor dem geschlossenen Hauptvorhang an, so braucht man nicht wie bisher die gesamte Bühne auszuleuchten, sondern man setzt eine Maske mit Kreisausschnitt vor das Kabinenfenster. Der Ansager erscheint nun in einem kreisrunden auf dem Vorhang abgebildeten Lichtfleck.

Öffnet sich der Vorhang, um einer breiten Bühnenszenerie Platz zu machen, wird die Lichtabschlußklappe kurz betätigt und die Maske mit einem ausgeschnittenen Rechteck eingesetzt, welches gerade die Ausleuchtung der Bühne zuläßt.

Tritt nach Beendigung der Schau eine Ansagerin vor den Vorhang, so wird wieder gewechselt, indem die Maske mit Herz- oder Sternform vor das Kabinenfenster geschoben wird. Diese Beleuchtungseffekte können noch eindrucksvoller hergestellt werden, indem man in den Ausschnitten bunte Glasscheiben befestigt oder eine runde Scheibe mit mehreren Farbgläsern vor das Objektiv bringt.

Eine ganz besondere Art von Bühnenbeleuchtung kann man erzielen, wenn man verschiedene Maskenausschnitte - wie Viereck, Herz, Stern, Kreis usw. auf einer langen Schiebeleiste zusammensetzt und diesen Maskenschieber mit vier beweglichen Halteknebeln am Kabinenfenster zur Seite verschiebbar anbringt.
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Bühnenanstrahler aus Bogenlampenspiegeln selbst bauen

Bewegt sich jetzt z. B. eine Tänzerin vor dem Vorhang nach der rechten Bühnenseite, so braucht man nur den Schieber in derselben Richtung zu bewegen, und erzielt damit, daß die Tänzerin trotz ihrer Seitwärtsbewegung ständig von dem Lichtfleck verfolgt, also ständig angestrahlt wird. Mit dieser einfachen Methode kann man eine bewegliche und fast theatermäßige Beleuchtung aller Vorkommnisse auf der Bühne erzielen.

Die Pappmasken müssen aus dunklem Karton hergestellt werden, damit ein Blenden des Vorführers vermieden wird. In den meisten Filmtheatern werden sicher noch alte ausrangierte Bogenlampenspiegel lagern. Diese Spiegel werden mit den vorhandenen Putzmitteln nochmals so gut es geht auf Hochglanz poliert und können dann noch einmal jahrelang als Bühnenanstrahler ihre Dienste versehen.

In den mittleren Spiegeldurchbruch wird eine Fassung für eine Glühlampe eingebaut, welche dann an einen Ständer - am einfachsten an einer alten Tischlampe - anmontiert wird. Kabelanschluß, Schalter, eine 60- oder 100-Watt-Glühlampe, und fertig ist der improvisierte jedoch überall verwendbare Bühnen- oder Vor-hanganstrahler.

Werden diese aus alten Bogenlampenspiegeln fast ohne Kosten hergestellten Strahler links und rechts der Bühne aufgestellt, oder von der Decke nach unten zum Strahlen gebracht, so reichen schon drei 60-Watt-Glühlampen, um auch einen größeren Bühnenraum gut auszuleuchten.

Mit diesen einfach hergestellten Strahlern kann man nicht nur auf der Bühne, in Blumen versenkt eingebaut, ein Theatergeschehen effektvoll beleuchten, sie können als Plakatanstrahler in Foyers und an der Außenwand, geschickt versteckt, ihren Dienst versehen. Auch bei seinen täglichen Reinigungsarbeiten können diese Strahler dem Vorführer, mit kleinster Glühlampenbestückung, eine größtmöglichste Ausleuchtung bei sparsamstem Verbrauch als Arbeitslampe dienen. F.K.

Bilder
Schematische Skizze für einen zum Strahler umgearbeiteten alten Spiegel einer Bogenlampe (Zeichnungen: F. Kubaszek)
Die Pappmaske wird als beweglicher Schieber für verschiedene Beleuchtungsarten vor dem Kabinenfenster angebracht

Die neue Stereo-Schallplatte (Okt.1958)

Wie der Film mit dem Fernsehen, so hatte auch die Schallplatte gegen das Magnettonband in den letzten Jahren einen mehr oder weniger heftigen Kampf um die Gunst des Publikums auszutragen. Daß die Schallplatte dabei trotz einiger Vorteile des Tonbandes nichts von ihrer Bedeutung auf dem Unterhaltungsmarkt eingebüßt hat, sich vielmehr steigender Beliebtheit in weitesten Kreisen erfreut, liegt wohl vor allem daran, daß die Plattenindustrie immer wieder mit einer Fülle von neuen Ideen aufwartet und sie auch verwirklicht.

War es zunächst die Mikro-Rillenschrift (aus 1948/49) und die Hi-Fi-Klanggüte, die weitere Käufer anzog, so ist jetzt als weitere Neuerung die Stereo-Schallplatte (Philips, Telefunken) erschienen.

Diese neue Plattenart soll bei gleicher bzw. erhöhter Tontreue den Eindruck der Raumfülle vertreten. Für die Filmtheater, die ohnehin mit dem Stereo-Ton experimentieren, ein wirklich interessantes Objekt. „Der Filmvorführer" wird gelegentlich, wenn größere Erfahrungen vorliegen, mehr berichten. R. H. Köhler

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