Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 5 - 1958 - geparkt
.
Die Titel-Seite von Heft 8/1958 (August 1958)
"CINETARiUM - das Filmtheater in der Kugel"
Das Bestreben, den Zuschauer mitten in die Filmhandlung hinein zu versetzen, hat über die Panorama-Verfahren - Cinerama, Cinemiracle und Circarama -, die mit 3 und mehr Projektionseinrichtungen arbeiten, nunmehr zu einer - vorläufig noch utopisch anmutenden - neuen Film-Wiedergabe-Einrichtung, dem "CINETARIUM" geführt, dessen Erfinder der Hamburger Kulturfilm-Produzent Albert Baltes ist.
Bei diesem Verfahren erfolgt die Aufnahme mit einer normalen 35mm-Kamera in vertikaler Richtung, wobei das aufzunehmende Bild in Form eines Rundblick-Panoramas von 360° in einer Spiegelkugel eingefangen wird.
Auf dem Negativ entstehen auf diese Weise verzerrte kreisrunde Bilder, die bei der Wiedergabe gegen die Kugelinnenfläche, die von einem Projektor unterhalb der radial angeordneten Sitzreihen ebenfalls vertikal erfolgt, wieder entzerrt werden.
Das CINETARIUM ist - wie die untenstehende schematische Darstellung zeigt - ein Rundbau mit kreisförmig angeordneten Sitzplätzen, die um 360° drehbar eingerichtet sind, damit der Zuschauer nach Belieben einzelne Bildausschnitte betrachten oder durch langsames Drehen des Sitzes die Filmhandlung in ihrer Bewegung verfolgen kann.
Die Ein- und Ausgänge des Theaters liegen zwischen der Projektionsfläche und der äußeren Sitzplatzreihe, die erhöht angeordnet ist, während sich die übrigen Reihen nach der Raummitte zu muldenförmig senken. Der Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß - entgegen den Mehrfilmverfahren - nur eine einzige Kamera und ein einziger Projektor erforderlich ist und daß handelsübliche Filmbearbeitungsgeräte verwendet werden können.
Der Nachteil besteht im wesentlichen darin, daß für die Ausleuchtung der großen Kugelfläche sehr starke Lichtquellen erforderlich sind, die zur Schonung des Filmmaterials wiederum ausreichende Kühlmittel benötigen und daß die Herstellung einer projektionstechnisch einwandfreien Kuppelinnenfläche besondere Schwierigkeiten bereiten dürfte. (Foto: Harry Hörn)
Verbraucher im Stromkreis - Theorie und Praxis (1958)
.
- Anmerkung : Auch hier wird der verdummende und dazu falsche Begriff des "Verbrauchers" mißbraucht. So hatte sich die allgemeine Vorstellung des Stromverbrauchs in die Köpfe der Menschen eingeprägt. Jedoch elektrische Energie und Energie ganz allgemein verbraucht sich nicht. Sie wird oft einfach nur in Wärme umgewandelt, aber weg (verbraucht) ist sie nicht - nie.
.
Wie jeder weiß, wird beim Anschluß eines elektrischen Gerätes der speisenden Spannungsquelle ein bestimmter Strom entnommen. "Man (dr Volksmund) sagt auch", das Gerät "verbraucht" Strom und bezeichnet es als Stromverbraucher oder kurz als "Verbraucher".
Jeder Stromverbraucher - sei es nun die Wicklung eines Transformators oder der Lichtbogen einer Bogenlampe, - stellt im Grunde nichts anderes dar als einen Widerstand. Ein Widerstand übt aber bekanntlich auf den Strom eine bremsende Wirkung aus, d. h. er sucht das Zustandekommen eines Stromes zu verhindern.
Die Spannung, die zur Überwindung dieses Widerstandes erforderlich ist, fällt längs des Verbrauchers ab, wird also immer geringer. So betrachtet, stellt der Widerstand keinen Stromverbraucher, sondern einen Spannungsverbraucher dar. Ähnlich, wie es auch falsch ist, beispielsweise eine Batterie als Stromquelle zu bezeichnen. Da die Batterie keine Elektronen liefert, sondern nur die zur Elektronenbewegung erforderliche Kraft - die elektromotorische Kraft oder abgekürzt die EMK - erzeugt, spricht man "richtiger" (kann man "richtig" wirklich steigern ???) von einer Spannungsquelle. Dasselbe gilt natürlich nicht nur für die Batterie, sondern auch für andere Spannungserzeuger.
- Anmerkung : Strom wird auch nicht erzeugt, sondern aus anderen Energien gewandelt. Auch dieser Begriff ist genauso dumm wie der von den "Erneuerbaren Energien". Energie kann man nicht erzeugen, sie ist da oder nicht da.
.
Der unverzweigte Stromkreis
Legt man einen Widerstand an die Klemmen einer Spannungsquelle, so fließt ein Strom, dessen Größe außer vom Widerstandswert von der Spannung der Batterie abhängt. Der Zusammenhang zwischen den drei Größen : Strom, Spannung und Widerstand ist durch das ohmsehe Gesetz J = U/R gegeben.
Dieses Gesetz besagt, daß die Stromstärke in einem Stromkreis der Spannung direkt und dem Widerstände umgekehrt proportional (verhältnisgleich) ist. Bei gegebener Spannung wird also der Strom um so größer, je kleiner der Widerstand ist. Umgekehrt muß für einen bestimmten Strom die Spannung um so höher sein, je größer der Widerstand ist.
Sind zwei Größen bekannt, so läßt sich die unbekannte Dritte errechnen. Zur Bestimmung von Spannung und Widerstand muß die Gleichung J = U/R entsprechend umgeformt werden. Da beim praktischen Rechnen solche Umformungen recht oft vorgenommen werden müssen, soll hier einmal kurz darauf eingegangen werden.
Jede Formel wird als Gleichung angeschrieben, d. h. die linke Seite der Gleichung entspricht wertmäßig der rechten Seite (z.B. 8 = 4 + 4). Dieses wird durch das Gleichheitszeichen (=) zum Ausdruck gebracht. Um nun in einer Gleichung einen Wert auf die andere Seite zu bringen, muß mit diesem Wert auf beiden Seiten die umgekehrte Rechenoperation vorgenommen werden. Andernfalls würde das Gleichgewicht der Gleichung gestört werden.
In obiger Gleichung sei R auf die andere Seite zu bringen, um U ausrechnen zu können. Beide Seiten der Gleichung müßen also mit R multipliziert werden:
J = U:R
J x R=U:(R x R)
J x R = U
Die Spannung U errechnet sich also aus der Formel U = J x R. Um U auf die andere Seite zu bringen, muß zunächst mit R multipliziert und dann durch J dividiert werden. Man erhält R = U/J.
.
Beispiel :
Ein Widerstand von R = 100 Ohm wird an eine Spannungsquelle von U = 220 V angeschlossen. Diese Spannung drückt einen Strom von 220/100 = 2,2 A durch den Widerstand. Der Strom tritt aus dem negativen Pol der Spannungsquelle aus, durchfließt den Verbraucher (der Widerstand der Zuleitungen soll hier zunächst noch vernachlässigt werden) und tritt in den Pluspol wieder ein.
Ein in den Stromkreis eingeschalteter Strommesser wird an jeder Stelle den gleichen Wert anzeigen. Daraus ergibt sich: In einem unverzweigten Stromkreis ist die Strom-Stärke J in allen Teilen der Anlage, d. h. im Verbraucher, den Zuleitungen und in der Spannungsquelle gleich. Die Spannung selbst zehrt sich entlang des Verbraucherwiderstandes auf.
.
Der verzweigte Stromkreis
Unverzweigte Stromkreise kommen in der Praxis relativ selten vor. Meist liegen mehrere Verbraucher parallel an der Spannungsquelle. Man denke beispielsweise daran, daß im Filmtheater alle Geräte, Maschinen und auch Glühlampen usw. von dem gleichen Drehstromnetz gespeist werden.
Alle diese Verbraucher liegen parallel zur Spannungsquelle, dem Stromnetz. Man weiß aber auch, daß für alle Verbraucher die gleiche Klemmenspannung zur Verfügung steht, gleichgültig, wieviel Geräte angeschaltet sind. Das Kennzeichen einer Parallelschaltung ist also, daß alle Verbraucherwiderstände an gleicher Spannung liegen.
Für ein Beispiel werden zwei Widerstände von R1 = 110 Ohm und R2 = 200 Ohm an eine Spannung von 220 V parallel angeschlossen. Nach dem Ohmschen Gesetz, welches ja auch für Teilstromkreise gilt, fließt durch den Widerstand R1 ein Strom von J1 = 220/110 = 2A und durch den Widerstand R2 ein Strom von J2 = 220/200 = 1,1A.
Der Gesamtstrom J, den die Spannungsquelle zu liefern hat, ergibt sich aus der Addition der die beiden Widerstände Ri und R2 durchfließenden Teilströme J1 und J2. Es ist also J = J1 + J2 = 2 + 1,1 = 3,1 A. Diese Stromstärke muß die Spannungsquelle liefern, sie fließt in den Zuleitungen zum Verzweigungspunkt p und teilt sich dort in die beiden Teilströme auf. In einem verzweigten Stromkreis hat man es also mit unterschiedlichen Stromstärken zu tun.
Der Strom ist in den Zuleitungen am stärksten und er verringert sich bei jeder Abzweigung um den Betrag des betreffenden Teilstromes. Ebenso wie vom Verzweigungspunkt p mehr als zwei Teilströme abfließen können, so können auch auf p mehr als ein Strom zufließen. Da sich im Stromkreis keine Elektronen anhäufen können, müssen vom Punkt p genauso viele Elektronen abfließen wie zufließen. Diese Erkenntnis wird im ersten Kirchhoffschen Gesetz ausgedrückt: In jedem Stromverzweigungspunkt ist die Summe der zufließenden Ströme gleich der Summe der abfließenden Ströme.
.
Der Ersatz- oder Gesamtwiderstand
Die beiden parallelgeschalteten Widerstände stellen für den Stromkreis einen Ersatz- oder Gesamtwiderstand dar, Dieser beträgt nach dem Ohmschen Gesetz Rffes = 220/3,1 = 71 Ohm. Man erkennt, daß der Gesamtwiderstand kleiner ist als jeder der beiden einzelnen Widerstände. Da beide Widerstände an der gleichen Spannung liegen, muß auch das Produkt aus Strom und Widerstand in jedem Falle das gleiche sein, es ist also Ji x Ri = J2 x R2. Jede Produktengleichung läßt sich in eine Proportion umwandeln, so daß sich die Formel J1/J2 = R2/R1
ergibt. Die Formel sagt aus, was auch schon aus dem obigen Beispiel hervorgeht, daß bei Parallelschaltung sich die Zweigströme umgekehrt wie die Zweigwiderstände verhalten, d. h. durch den kleineren Widerstand fließt der stärkere Strom und durch den größeren Widerstand der schwächere Strom.
In vielen Fällen wird es notwendig sein, zunächst den Ersatzwiderstand zu bestimmen, um die im Stromkreis auftretenden Stromstärken voraus berechnen zu können. Er kann dann direkt aus den parallelgeschalteten Widerständen ermittelt werden. Jeder Widerstand besitzt neben der stromabbremsenden Wirkung eine gewisse Leitfähigkeit. Diese wird ausgedrückt als der reziproke (umgekehrte) Wert des Widerstandes R.
Zur Berechnung des Gesamtleitwertes brauchen deshalb nur die Einzel werte addiert zu werden.
Die Reihenschaltung
Werden die Strom Verbraucher in Reihe an die Spannungsquelle (gelegt, so bekommt man einen unverzweigten Stromkreis. Der Strom durchfließt nacheinander die Verbraucher bzw. die Widerstände Ri, R2 und R3. Es ist also der Gesamtstrom J = J1 = J2 = J3. Anders verhält es sich mit der Spannung U. Ein Teil der Gesamt Spannung U wird schon am ersten Widerstand verbraucht, so daß am Widerstand R2 schon eine um diesen Betrag verminderte Spannung steht. Bis zum Widerstand R3 ist die Spannung noch weiter abgefallen, hier steht somit die geringste Spannung zur Verfügung. Die geringe Spannung an R3 vermag aber auch nur einen geringen Strom durch den Widerstand zu treiben. Da die Stromstärke aber an jeder Stelle des Stromkreises gleich groß sein muß, so ergibt sich, daß der Strom, den die geringe Spannung am letzten Widerstand durch die Leitungen zu drücken vermag, der Gesamtstrom J ist.
Aus den Beispielberechnungen der Teilspannungen geht noch ein wesentlicher Punkt hervor. Wie man sieht, gehört zu dem größeren Widerstand auch die größere Teilspanniung. Das ist verständlich, denn je größer ein Widerstand ist, um so mehr Spannung wird benötigt, um einen bestimmten Strom durch ihn hindurch zu treiben. Man kann somit auch sagen: Bei der Reihenschaltung verhalten sich die Teilspannungen wie die Teilwider stände, an denen diese Spannungen auftreten.
Die eben besprochenen Zusammenhänge sind das zweite Gesetz von Kirchhoff, welches die Reihenschaltung von Widerständen behandelt. Die Reihenschaltung von "Stromverbrauchern" - auch manchmal als Serienschaltung oder Hintereinanderschaltung bezeichnet - wird in der Praxis nicht so oft angewendet wie die Parallelschaltung. Man findet die Serienschaltung aber manchmal dort, wo sie zunächst nicht vermutet wird. So ist zum Beispiel bekannt, daß jeder Leitungsdraht einen gewissen, wenn auch meist sehr kleinen Widerstand aufweist. An diesem Widerstand können bei niedrigen Spannungen und hohen Stromstärken relativ große Spannungsabfälle auftreten.
Da Stromzuleitung und Stromverbraucher in Reihe liegen, geht diese Spannung natürlich für den Verbraucher verlustig. Aus diesem Grunde werden z. B. für die Überlandleitungen Hochspannungen verwendet, denn bei der höhen Spannung fließt - gleiche Leistungsentnahme vorausgesetzt - ein wesentlich geringerer Strom. Dadurch wird auch der Spannungsveriust entlang der Leitung stark herabgemindert. Im allgemeinen besteht die Vorschrift, daß der Spannungs- und Leistungsverlust entlang einer Leitung 5'°/o der Gesamtspannung bzw. Leistung nicht überschreiten soll. Durch entsprechend großen Kabelquerschnitt läßt sich diese Forderung leicht erfüllen.
Reihenschaltung von Widerständen wird auch oft benutzt, um eine Gesamtspannung in mehrere Teilspannungen zu zerlegen oder wenn nur ein Bruchteil der Gesamtspannung benötigt wird. Wie ausgeführt wurde, fällt ja die Spannung entlang des Widerstandes ab und da sich die Teilspannungen wie die Teil wider stände verhalten, läßt sich durch entsprechende Bemessung der Widerstände jede beliebige Teilspanniung bis zur Höhe der Gesamtspannung abgreifen. Derartige Spannungsteiler werden sehr oft in Verstärkerschaltungen angewendet.
Die Gemischtschaltung
Unter der Gemischtschaltung (Serien-Parallel-Schaltung) versteht man eine Schaltunigsart, bei der im Verbraucherkreis ein Widerstandsnetzwerk liegt, dessen Einzelwiderstände teils in Serie, teils parallel geschaltet sind. Auch solche Schaltungen kommen sehr oft im Verstärker vor, wobei ohmsche, kapazitive und induktive Widerstände zusammengeschaltet sein können. Die Berechnung einer Gemischtschaltung sieht zunächst etwas kompliziert aus, es gelten hier aber die gleichen Beziehungen wie oben besprochen.
Man wird, wenn ein solches Netzwerk berechnet werden soll, erst alle in Serie bzw. parallel liegenden Widerstände zusammenfassen und die Ersatzwiderstände bestimmen. Diese liegen wiederum teils in Serie, teils parallel, so daß auch hier wieder Ersatzwiderstände gefunden werden können. In dieser Weise fährt man fort, bis man den Gesamtwiderstand des Netzwerkes ermittelt hat und kann jetzt an die Berechnung der Stromstärke und der Teilspannungen gehen.
Man wird auch hier wieder die Feststellung treffen können, daß sich die Spannungen wie die Widerstände und die Ströme umgekehrt wie die Widerstände verhalten. Ferner, daß sich die Gesamtspannung U und der Gesamtstrom Jges aus der Addition der Teilspannungen bzw. der Teilströme ergibt. Man erkennt damit, daß die Gesetze von Kirchhoff auch für die Gemischtschaltung gültig sind.
.
EMK und innerer Widerstand
Unter der elektromotorischen Kraft oder kurz EMK versteht man bekanntlich das Vermögen einer Spannungsquelle, die elektrischen Ladungsträger zu trennen und an ihren Polen eine Potentialdifferenz, d. h. eine elektrische Spannung hervorzurufen. Als Spannungsquelle gilt in diesem Sinne nicht nur die Batterie, sondern auch der Transformator, die Verstärkerröhre, die Fotozelle, also kurz jeder Generator im allgemeinen.
Die Spannung des Generators ist im unbelasteten Zustand mit der EMK identisch. Wird er belastet, fließt also ein Strom, so sinkt die Spannung ab und zwar um so mehr, je höher der Belastungsstrom ist. Dieser Spannungsverlust entsteht am inneren Widerstand der Spannungsquelle, den jeder Generator nun einmal aufweist.
Ebenso wie sich die Spannung aufzehrt, wenn sie einen äußeren Nutzwiderstand durchfließt, so wird auch ein gewisser Teil der Spannung an dem inneren Generatorwiderstand verbraucht, nämlich die Spannung, die erforderlich ist, um den Belastungsstrom durch den Innenwiderstand zu treiben.
Daß dieser Spannungsbedarf um so größer wird, je höher der Innenwiderstand ist, geht aus dem Ohmschen Gesetz hervor. Es ist auch einleuchtend, daß der Spannungsabfall am inneren Widerstand für den äußeren Stromkreis verloren geht. Man braucht sich nur vor Augen zu halten, daß der Innenwiderstand mit dem äußeren Belastungswiderstand in Reihe liegt.
Wo in Schaltbildern auf den Einfluß des Innenwiderstandes besonders hingewiesen werden soll, wird er - besonders in Ersatzschaltbildern - getrennt.
Festzuhalten ist aber, daß die EMK selbst ihren Wert bei Belastung nicht ändert. Addiert man, wie oben gezeigt, die einzelnen Teilspannungen des Stromkreises unter Berücksichtung des inneren Spannungsverlustes, so erhält man als Gesamtspannung wieder den Wert EMK. Beide Größen, EMK und Klemmenspannung, stellen im Grunds das gleiche dar, nämlich eine elektrische Potentialdifferenz. Manchmal ist aber eine Unterscheidung sehr wichtig.
"Wie man weiß", ist der Spannungsabfall an einem Widerstand um so größer, je größer dieser Widerstand ist. Bei einer Spannungsquelle mit hohem Innenwiderstand wird demnach die Differenz zwischen EMK und wirksamer Klemmenspannung bei Belastungsschwankungen sich dauernd ändern. Mit anderen Worten: Jede Belastungsänderung wird auch eine Spannungsänderung nach sich ziehen. Wo also mit laufenden Belastungsschwankungen gerechnet werden muß, lassen sich nur Spannungserzeuger mit einem kleinen Innenwiderstand verwenden. So z. B. im Lichtnetz und in den Netzteilen für Gegentakt-Endverstärker. Günter E. Wegner
Bilder
Verbraucher im Stromkreis: Links eine Glühlampe, rechts ein allgemeiner Verbraucher als Widerstand
Zeichnerische Darstellung der Parallelschaltung von Widerständen
Zeichnerische Darstellung der Serienschaltung von Widerständen
Graphische Darstellung des ersten Kirchhoffschen Gesetzes über das Verhältnis der zufließenden und abfließenden Ströme
Schematische Darstellung des Spannungsabfalles entlang einer Widerstandskette
Schematische Darstellung eines Stromverbrauchers mit eingezeichneten Leitungswiderständen
Der Spannungsteiler in der Praxis: Erzeugung der Schirmgitterspannung einer Verstärkerröhre über den Spanungsteiler R R
Prinzipschaltbild für einen Spannungsteiler
Schematische Darstellung einer einfachen Gemischtschaltung
Eine etwas kompliziertere Gemischtschaltung, auch Serien-Parallel-Schaltung genannt
Auch dieses Klang-Regel-Netzwerk ist eine Gemischtschaltung, bestehend aus Ohmschen und kapazitiven Widerständen
Die gleiche Schaltung wie vorher mit Belastung durch Verbraucher
(Sämtliche Zeichnungen vom Verfasser)
Eine Spannungsquelle mit Innenwiderstand Rj im unbelasteten Zustand
Auch das Vorprogramm verlangt Aufmerksamkeit 1958
Unsere Ratschläge zur Pausenmusik sollen diesmal mit einer kritischen Feststellung beginnen. Verfolgt man nämlich die Art und Weise der Musikwiedergabe in den kleineren Vorstadtkinos, so ist es erstaunlich, festzustellen, mit welcher Lieblosigkeit dieses Gebiet in verschiedenen Filmtheatern behandelt wird. Hier und da beginnt es schon mit der Musik-Aufblendung.
Oft wird das Ein- bzw. Ausblenden ganz vergessen und der Ton mit Saallautstärke eingeschaltet. In anderen Filmtheatern fällt bei wiederholten Filmbesuchen der einfallslose Einsatz immer wieder ein und derselben - in der Regel bereits recht abgespielten - Platten auf.
Statistische Meinungsumfragen unter dem Filmpublikum haben immer wieder bestätigt, daß ein Großteil der Filmtheaterbesucher sein „Stammkino" hat und öfters, d.h, bei halbwöchigem Spielplan manchmal sogar zweimal pro Woche ins Kino geht. Ist ein solcher Besucher erst einmal an das Fernsehen verloren, so ist er nur schwer wiederzugewinnen und evtl. als Stammgast für lange Zeit für das Filmtheater „abzubuchen".
Das Kino hat gegenüber dem Fernsehen einen großen Vorteil: Es bietet dem Besucher ein abgeschlossenes zweistündiges Programm in aller Abgeschlossenheit störungsfrei. Ist der Besucher erst einmal in die Kino-Atmosphäre eingefangen, stört ihn - wie beim Fernsehen - kein klopfender Besuch, kein vorbeifahrendes Auto usw. mehr, er kann sich in Ruhe auf das Filmprogramm konzentrieren.
Die gute „Kino-Atmosphäre" (August 1958)
Zur Schaffung einer guten „Kino-Atmosphäre" gehört aber auch die sorgfältige Gestaltung des Vor- und Einleitungsprogramms, also die Dia-Werbung. Während beim Einsatz der Dia-Werbung die Vorführung der gleichen Dias über längere Zeit werbemäßig durchaus von Vorteil ist (Herbeiführung des Besuchs- oder Kaufentschlusses durch Dauerwerbung), so wirkt es doch nachteilig auf den Zuschauer, wenn er immer wieder dieselbe Untermalungsmusik auf sich eindringen lassen muß und hier und da feststellt, wie lieblos der Vorführer sein Plattenrepertoire behandelt.
Der Einsatz guter, passender Musik-Untermalung ist wirklich kein großes Problem, auch finanziell nicht. Das Angebot an Platten ist z. Z. sehr groß und neuerdings sind die Preise gerade für die preislich ohnehin günstigen Langspielplatten mit 33 UpM, 30 cm von 19,- auf 17,- DM (die der 25cm- Platten für 33 UpM von 15,50 auf 12,- DM) gesenkt worden.
Wir möchten nachstehend wiederum einige Ratschläge für neutrale „Backgroundmusic" geben. Wie bereits früher an dieser Stelle ausgeführt, soll die Pausen- und Werbe-Dia-Untermalungsmusik möglichst neutral, d. h. nicht zu aufdringlich und doch abwechslungsreich sein.
Eine praktische und einfach herzustellende Werbemöglichkeit (Fotos vom Verfasser)
- Dance to Lester Lanin.......... Fontana . . 662 112 TR, 33 UpM
- The Art van Damme Quintet....... Philips ... 429 074
- Love letters in the Sand......... Coral . . . 94 119
- Cocktail time............. RCA . . . EPB 1221
- Oscar Peterson............. Clef .... SEB 10 022
- Hamp's Sweet Cocktail.......... Brunswick . 10 018 EPB
- Artie Shaw.............. clef .... SEB 10 049
- Houseparty Hop............ Capitol . . EAP-2-292
- Arties Art............... Philips ... 429 074 BE
- Nighters............... RCA . . . EPC-1274
- Talke it Bunny............. Philips . . . B 07099 L
R.H.K.
Neue Filmmusik-Schallplatten (August 1958)
Bernardine | London | DL 20 155 |
Bonjour Tristesse | RCA | EPA 9531 |
The Case Against Brooklyn | Brunswick | 12 128 NB |
The Duke wore Jeans | Telef unken | EG 8780 |
Ein Amerikaner in Salzburg | Electrola | 450224, 450 232 |
Der Elefant im Porzellanladen | Heliodor | DW 5621 |
Gold aus heißer Kehle | Electrola | D 18 734 |
Das Herz von StPauli | Decca | U 55 041 |
Immer wenn der Tag beginnt | Telefunken | EG 8779 |
Electrola | 345 046 PF | |
Die James-Dean-Story | Philips | EG 8808, London RE |
Junges Glück im April | Electrola | 3016 |
Les Girls | Coral | 93 256 NC |
Electrola | EG 8789 | |
Mississippi-Melody | Electrola | DW 507 |
Marjorie Morningstar | Philips | 322 238 BF |
O diese Frauen | Decca | 18 784 |
Pal Joe | Electrola | EAP-1-45 912 |
Rhythmus hinter Gittern | RCA | 47-9154, EPA 1541 |
Sayonara | Mercury | B 45-752 |
Seidenstrümpfe | MGM | C 760 (33) |
Selten so gelacht | Brunswick | 12 118 NB |
Siebenmal in der Woche | Telefunken | DX 1956 |
Sing Boy Sing | Philips | 326 309 BF |
Spiel mit dem Feuer | Brunswick | 12 106 NB |
Sweet Smell of Success | Brunswick | 12 128 NB |
Teacher's Pet | Philips | 322 238 BF |
This Happy Feeling | Coral | 93 266 |
Die Tommy-Steele-Story | Electrola | DW 5623 |
.
Die Heuer-Falt-Bildwand
Auf der Titelseite von Heft 1/1958 des FV brachten wir eine Abbildung der „Harmonika-Bildwand" der Fa. Edmund Heuer, Ullersricht b. Weiden (Opf.), die - in einzelne Flügel aufgeteilt - im Bedarfsfall zusammengelegt und zur Seite geschoben werden kann.
Bildwände dieser Art kommen für Filmtheater in Betracht, die neben ihrer eigentlichen Bestimmung auch für andere Zwecke benutzt werden (sog. Mehrzweck-Theater"), bei denen die Bühne frei sein muß. Man kann sich bei räumlich großen Anlagen und wenn der doppelte Verwendungszweck bereits beim Bau des Theaters bekannt ist und berücksichtigt werden konnte, natürlich dadurch helfen, daß der Bildwandrahmen nach oben gezogen oder in seiner vollen Breite zur Seite geschoben wird, jedoch dürften in den wenigsten Fallen die räumlichen Verhältnisse ein solches Verfahren ermöglichen. Mit Hilfe der von der Fa. Heuer entwickelten „Harmonika-Bildwand" ist es nun möglich, die in einen Spezialrahmen eingespannte Bildwand zusammenzuklappen und so an der Seitenwand der Bühne unterzubringen, daß sie die Darbietungen auf der Bühne - Variete, Vorträge usw. - nicht stört.
Die Details der Heuer-Falt-Bildwand
Diese neue Konstruktion funktioniert im wesentlichen wie ein Vorhang und eignet sich u.a. auch für Lichtspieltheater mit beschränkten Bühnenverhältnissen, sofern die Bühne auch für andere Zwecke benötigt wird. Sie ermöglicht es, daß die Bildwand sehr schnell im Bedarfsfall zusammengefaltet und seitlich untergebracht werden kann.
Die Konstruktion der Heuer-Falt-Bildwand ist darüber hinaus so getroffen, daß bedarfswec.se die Bildwand auch um die Ecke geschoben werden kann, wodurch eine noch bessere Raumausnutzung möglich ist. Der für diesen Zweck verwendete Heuer-Vorhangzug DBP ermöglicht eine günstige Lösung dieses Problems, so daß alle Größen von Bildwänden in weniger als einer halben Minute nach der einen oder anderen Richtung gezogen und dabei gespannt oder entspannt werden können.
Als Bildwandmaterial eignet sich für diese Falt-Bildwände am besten Plastikmaterial sowie auch das Material wie es für die amerikanische „Miracle Mirror Screen" und für ähnliche metallisierte Bildwände verwendet wird. Bei ordnungsgemäßer Bedienung der Einrichtung kann kein Quetschen der sich frei bildenden Falten eintreten. Allerdings muß der sonst für die Bildwände übliche Verstärkungsrand - zumindest an den waagerechten Seiten der Bildwand - wegfallen, da dieser die saubere Faltenbildung verhindert. Nur an den Stellen, an dnene (wo) Ösen angebracht werden müssen, ist eine Verstärkung des Randes erforderlich. Der Ösen- und Gleiterabstand muß genau übereinstimmen, um ein einwandfreises Funktionieren der Falteinrichtung sicherzustellen. Daher ist es zweckmäßig, wenn die Falteinrichtung mit der Zugeinrichtung und der Bildwand zusammen geliefert wird.
Darstellung der konstruktiven Einzelheiten und des Verwendungszweckes der Heuer-Falt-Bildwand
Die modernen Wiedergabeverfahren und ihre technischen Merkmale
In der modernen Wiedergabetechnik (im Kino) unterscheidet man bekanntlich zwei Hauptgruppen von Wiedergabeverfahren - wenn man von den stereoskopischen, den sog. „3D-Verfahren" absieht -, die sich im wesentlichen dadurch unterscheiden, daß in dem einen Fall ein normal aufgenommenes Filmbild wiedergegeben wird, während im zweiten Fall sog. „komprimierte" Kopien, d. h. solche mit gepreßtem Bildinhalt, benutzt werden. Die weitere Unterscheidung besteht darin, daß die Fläche des projizierten Filmbildes bzw. der Ausschnitt des Projektorfensters verschieden groß ist und daß sich dadurch bei der Projektlion auf die Bildwand verschiedene Bildwandseitenverhältnisse ergeben. Um einen Überblick zu geben, wie sich die einzelnen heute bei uns verwendeten Wiedergabeverfahren hinsichtlich ihrer technischen Daten unterscheiden, bringen wir nachstehend eine Übersicht über diese neuen Verfahren, wobei die sog. „Drei-Film-Verfahren" (CINERAMA und CINEMIRACLE) noch nicht berücksichtigt sind.
Normal- und Breitwand-Verfahren
Verfahrens- Bezeichnung | Bildfenster- Abmessungen | Bildwand Seiten- verhältnis | Perforation | Bemerkung |
Normalfilm | 15,2X20,9 | 1 : 1,37 | N | |
Normalfilm kaschiert: | 12,6x20,9 | 1 : 1,66 | N | Paramount |
11,9x20,9 | 1 : 1,75 | N | MGM | |
11,3x20,9 | 1 : 1,85 | N oder S | Breitwand | |
Metrosscope | 11,3x20,9 | 1 : 1,85 | N | breiter |
Technirama | 11,3X20,9 | 1 : 1,85 | N | Büdstnich |
Garutso-Plastorama | von 15,2x20,9 | 1 : 1,37 | normal | |
bis 11,3X20,9 | 1 : 1,85 | N oder S | kaschiert | |
VistaVision | von 15,2X20,9 | 1 : 1,37 | Lichtton o. | |
bis 10,4x20,9 | 1 : 2 | N | Perspecta | |
Todd-AO | 22,0X48,6 | 1 : 2 | N | Sechskanal-Magnetton |
Anamorphotische Verfahren
Verfahrens- Bezeichnung | Bildfenster- Abmessungen | Bildwand Seiten- verhältnis | Perforation | Bemerkung |
CinemaScope | 18,2x21,3 | 1 : 2,35 | S | Lichtton |
und Magnetton | ||||
Cinepanoramic | 18,2X21,3 | 1 : 2,35 | S | |
RKO-Scope | 18,2x18,2 | 1 : 2 | N | |
Superscope | 18,2x18,2 | 1 : 2 | N | |
Technirama | 18,2x21,3 | 1 : 2,35 | N | Lichtton o. magoptische Kopie |
18,2x23,2 | 1 : 2,55 | N | Vierkanal Magnetton | |
Totalvision | 18,2x23,2 | 1 : 2,35 | S | Vierkainal-Magnetton |
18,2x21,3 | 1 : 2,35 | N | Lichtton | |
VistaVision | 18,8x20,9 | 1 : 1,66 | N | Lichtton o. |
(Dehnung 1,5) | Perspecta | |||
Einheitskopie | Lichtton und | |||
(magoptische Kopie) | 18,2x21,3 | 1 : 2,35 | S | Vierkanal-Magnetton |
.
Erste Auswirkungen des Sicherheitsfilmgesetzes
Das am 1.12.1957 endgültig in Kraft getretene Sicherheitsfilmgesetz, das bekanntlich lediglich die Kennzeichnung, den Begriff und die Anwendung des Sicherheitsfilms, nicht aber seine Auswirkungen auf die bauliche und technische Einrichtung des Filmtheaters regelt, hat dazu geführt, daß sich in der letzten Zeit einige Bundesländer entschlossen haben, in Form von Verordnungen und Runderlassen vorläufige Richtlinien über die zukünftige Gestaltung der Vorführräume und über Erleichterungen herauszugeben, die in Verbindung mit der ausschließlichen Verwendung von Sicherheitsfilm zugestanden werden können.
So wurden u. a. in Nordrhein-Westfalen die zuständigen Baubehörden angewiesen, bei zukünftigen Prüfungen und Genehmigungen von Lichtspieltheatern nach besonderen Richtlinien zu verfahren, die u. a. den Bau und die Einrichtung von Bildwerferräumen und die Betriebsvorschriften regeln. Für das Land Bayern wurden am 11.7.1958 vorläufige Richtlinien für den Bau und den Betrieb von Bildwerferräumen bei Verwendung von Sicherheitsfilm erlassen, die entsprechende Erleichterungen enthalten, jedoch auch die Notwendigkeit eines Bildwerferraumes nach wie vor unterstreichen. Eine entsprechende Regelung auf Bundesebene ist seit längerer Zeit in Vorbereitung. -Z-
Laudatio - P. Pleger gehört zu den »alten Filmhasen«
Im Oktober 1917, also noch mitten in dem Ringen des ersten Weltkrieges, hat Herr Paul Pleger seine Vorführerprüfung bestanden und trat wenige Tage später in Kiel seine erste Arbeitsstelle an. Seitdem ist er ununterbrochen als Filmvorführer in deutschen Filmtheatern tätig. Über mancherlei Städte und Theater und nicht zuletzt an vielerlei Maschinen - mit der „Pathe III" fing es dereinst einmal an - kam der „alte Hase" dann 1950 nach Husum, wo er jetzt im „Capitol" mit einer modernen CinemaScope-Anlage arbeitet. (Anmerkung : Laut Foto eine uralte Gurke von Filmprojektor.)
Alle nur denkbaren Arten der Vorführtechnik sind an ihm ebenso vorbeigezogen, wie eine nicht zu übersehende Vielzahl von Filmen aus der Stummfilm- und Tonfilmzeit. Immer aber war er der Mann im Hintergrund, den das Publikum nie sah, von dem jedoch die Güte und Sicherheit jeder Vorführung abhing. Wer über 40 Jahre an der Vorführmaschine gestanden hat, ist mit dem Zelloloid verwachsen, wie kaum sonst jemand. Freude und Leid der Arbeit am und für den Film sind ihm vertraute Weggenossen auf seiner bisherigen Filmlaufbahn gewesen.
Paul Pleger in seinem Vorführraum im „Capitol", Husum
Xenonlampen nun auch in Niederbayern
Wie die Kinotechnische Vertriebsgesellschaft m. b. H. Erich Schulz, München, mitteilt, erhält in Kürze das „Thassilo-Lichtspiel-Theater" in Dingolfing/Ndb. Zeiss Ikon-Xenosol-Lampen für die dort aufgestellten ERNEMANN-VII-B-Maschinen, nachdem bereits eine größere Zahl von Filmtheatern in Oberbayern mit Xenonlampen ausgestattet wurden.
- Anmerkung : Diese alten ERNEMANN-VII-B-Maschinen sind Vorkriegs- Klapperkisten, die bis etwa 1949 auf verschlungenen Pfaden über die UFA Handel aus Dreden in den Westen Deutschlands kamen.