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Die Ausgaben von Bild und Ton (Ost-Berlin)

Lange Zeit ist uns diese Zeitschrift nicht zugänglich gewesen und damit gab es auch keinen Einblick in die ostzonale bzw. ostdeutsche Kinolandschaft nach 1945. Wir wußten nur, daß die russischen Besatzer in ihrer Zone viel früher den Wert einer funktionierenden Indoktrinations- und Propaganda- Maschine erkannt hatten und die intakten Kinos von staatswegen förderten, mit den entsprechenden Filmen natürlich. Im kapitalistischen Westen in der Trizone war das zwar irgendwie ähnlich, aber nicht ganz so offensichtlich und es gab keinen direkten Zwang für bestimmte Filme. Hier kommen Sie zur einführenden Start-Seite.

"Bild und Ton" 2. JAHRGANG - JANUAR 1949 - HEFT NR.1

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20 JAHRE TONFILM IN DEUTSCHLAND
Ein Rückblick und Ausblick

Das vorliegende 1. Heft des Jahrganges 1949 will eine Übersicht über den Entwicklungsgang der Tonfilmtechnik in Deutschland geben. Der Aufsatz van Paul Zschoche bringt zunächst eine Betrachtung über die gesamte technische Entwicklung.

In einem Artikel von Fritz Kleffel wird der Nadeltonfilm behandelt, der zwar inzwischen völlig überholt ist, doch in der Anfangsentwicklung des Tonfilmes ein wesentlicher Faktor war.

In einer weiteren Arbeit betrachtet Dr. Klaus Jungk den Entwicklungsweg, den die Tonaufzeichnungsverfahren im Film gegangen sind.

Werner Löffler gibt anschließend einen Einblick in die Konstruktionsprobleme von Tonwiedergabe-Projektoren, während der dann folgende Artikel einmal den Weg aufzeigt, den die Entwicklung der Tonfilmlautsprecher genommen hat.

In der Beilage »Fototechnik« berichtet W. Krauspe über Einrichtung und Arbeitsmethoden in einem neuzeitlichen Filmkopierbetrieb.

Endlich schildert Dr. Werner Gabler den Einfluß, den die Kinematografie und Tonfilmtechnik auf die Bauformen des Lichtspielhauses ausübt und dabei im Vergleich zum Bühnentheater ganz selbständige Richtungen und Ergebnisse gezeitigt hat.

Die Artikelreihe klingt aus mit einer Betrachtung der Möglichkeiten für die Anwendung des Schmaltonfilms im Theater, da ja auch der Schmaltonfilm in den vergangenen Jahren eine aufwärtsstrebende und vom Normalfilm stark befruchtete Entwicklung genommen hat.

Mit diesen Veröffentlichungen wollen wir nicht nur die Arbeit der Vergangenheit würdigen, sondern gleichzeitig zu neuer Arbeit anregen. Technische Weiterentwicklung ist nur möglich, wenn man den jeweiligen Stand der Technik genau beherrscht und Forderungen und zukünftige Ziele klar erkennt.

Zur Zeit bescheidener Fortschritt

Wir sind in Deutschland durch den Krieg und seine Nachwirkungen in vieler Hinsicht gegenüber dem Ausland zurück. Trotzdem kann man feststellen, daß auch in Deutschland an einer Weiterentwicklung der Tonfilmtechnik gearbeitet wird.

Diese Arbeiten haben bislang jedoch nur einen sehr bescheidenen Rahmen. Die Filmproduzenten schenken ihre volle Aufmerksamkeit im wesentlichen nur der künstlerischen Seite, während sie in technischer Hinsicht sich mehr oder weniger mit den vorhandenen Möglichkeiten zufrieden geben, zum Teil sogar die technischen Schwierigkeiten unterschätzen. Hierin liegt für die Zukunft des deutschen Filmes eine sehr große Gefahr.

Eine volle künstlerische Leistung kann im Film auf die Dauer nur verwirklicht werden, wenn die technischen Voraussetzungen vollkommen sind. Für das Tonfilmatelier wie auch für das Filmtheater ist bereits wieder eine ganze Reihe neuzeitlicher Einrichtungen, Geräte und Apparaturen im Werden; eingehendere Veröffentlichungen hierüber mußten aus Raumgründen einem der folgenden Hefte unserer Fachzeitschrift vorbehalten werden.

Wir verbinden aber mit dem im vorliegenden Hefte gebrachten Rückblick über die ersten 20 Jahre praktischer Tonfilmtechnik den Wunsch, daß alle in der deutschen Filmtechnik tätigen Fachkräfte dazu beitragen mögen, die Entwicklung der Tonfilmtechnik im Deutschland auch in Zukunft voranzutreiben.

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