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Wirbel um Schlangen und eine durchsichtige Bluse

Gelobt und getadelt: Dietmar Schönherr, Vivi Bach
Wünsch dir was<: In voller Kleidung ist Schönherr in das Delphin-Becken gesprungen

»Unser Familienspiel soll alte Zöpfe abschneiden«, sagt Dietmar Schönherr, als er am 20. Dezember das Quizspiel >Wünsch dir was< eröffnet.

Es hagelt auch sofort Proteste, als die Kandidaten - vierköpfige Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - in einem Glaskasten, eine Pythonschlange vor der Nase, Geldstücke raffen müssen.

Schönherr und sein junges Team wollen provozieren. Die Fragen an die Kandidaten sind gesellschaftskritisch, zeitbezogen, die ausgefallenen Gags und Drehbuchüberraschungen gezielt placiert und einkalkuliert:

  • • Buchautorin Esther Vilar (>Der dressierte Mann<) darf ihre umstrittenen Theorien vortragen.
  • • >Normalfamilien< sehen sich plötzlich Mitgliedern einer Münchner Kommune gegenüber, die ihre Auffassung übers Zusammenleben verteidigen.
  • • Maler Hundertwasser streicht - in Abwesenheit der Kandidatenfamilien - deren Hausfassaden knallbunt an.


Den größten Wirbel aber löst die durchsichtige Bluse einer siebzehnjährigen Kandidatin aus. Frauenverbände und Elternvereine protestieren: »Anstößig, geschmacklos, jugendgefährdend.« Junge Zuschauer hingegen sind begeistert und gratulieren dem hübschen Mädchen.

»Endlich eine Unterhaltungssendung, die mit dem Friedhofs-Frieden in dieser Sparte aufräumt«, anerkennt die >Süddeutsche Zeitung<. Die Hamburger >Zeit< ermuntert den cleveren Showmaster Schönherr und seine Ehefrau und Assistentin Vivi Bach: »Hart bleiben!« Und HÖRZU wird >Wünsch dir was< die Goldene Kamera verleihen.
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Alexander ist der Gewinner

Peter Alexander

Die Goldene Kamera für 1969 erhalten: Stanislav Barabas (Regie >Der ewige Gatte<), Martin Held (>Rumpelstilz<), Loriot (>Cartoon<), Wolfgang Schröder (>Bilanz<), Hans-Gerd Wiegand (>baff<), Lester Wilson (Choreograf), Christine Wodetzky (mehrere Rollen).

Und Peter Alexander, der >Spezialitäten< servierte, wird von den HÖRZU-Lesern als bester Showmaster ausgezeichnet. Es ist die Sendereihe, die 1969 auch die höchste Sehbeteiligung (77 Prozent) hatte.
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>Lederstrumpf<: Hellmut Lange als Waldläufer

Lederstrumpfs Marterpfahl wurde naß

Schmankerl unterm Weihnachtsbaum: der vierteilige farbige >Lederstrumpf< nach Coopers weltberühmtem Jugendbuch. Titelheld Hellmut Lange erinnert sich mit Grauen an die monatelangen Dreharbeiten in Rumänien. Kälte und Regen, eisige Hotelzimmer und kaum ein warmes Essea. Selbst die Streichhölzer waren so feucht, daß die >Indianer< Mühe hatten, das Feuer unter dem Marterpfahl zu zünden. Lange, der zwischendurch noch Szenen für >John Kling< und >Salto mortale< drehen mußte, brauchte Wochen, um sich von diesen Mohikaner-Abenteuern zu erholen.
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Chronik 1969/III

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  • • Unter 60 Prozent sinkt die Sehbeteiligung bei Torrianis >Goldenem Schuß< und Kulis >EWG<,
  • • Die >DDR< startet 2. Programm und Farbfernsehen.
  • • 29 Prozent der Zuschauer schlafen beim Fernsehen gelegentlich ein.
  • • Nach der Bundestagswahl am 28.9.1969 : Um 19.01 zeigt die erste Hochrechnung bereits das fast genaue Endergebnis an.
  • • Im TV-Spiel Transplantationen verpflanzt >Chirurg< O.W. Fischer Nieren.
  • • Gern gesehen werden >Luftsprünge< mit Toni Sailer.
  • • Jahresende: 750.000 Farbgeräte sind in Betrieb.

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