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Kein Fernsehen für die Kleinen

Ist Fernsehen für Kinder im Vorschulalter schädlich? Die Intendanten beschließen jedenfalls: Keine Sendung mehr für Kinder unter sechs Jahren.

Da bleibt als Lichtblick nur die >Augsburger Puppenkiste< (Foto rechts) von Walter Oehmichen.

Diese hübschen Marionetten können auch Kleinkinder entzücken.

Krimis nach Akten der Polizei

Jürgen Rolands >Stahlnetz<-Serie hat Premiere. Schon die Vorspannmusik, geblasen von Jazztrompeten, geht durch Mark und Bein. »Dieser Fall ist wahr«, hört der Zuschauer eine Stimme sagen, »er hat sich so zugetragen, wie wir ihn schildern.«

Funkautor Wolfgang Menge verarbeitet heiße Kriminalfälle, die Schlagzeilen gemacht haben, zu spannenden Fernsehdrehbüchern. Die Kripo gibt fachmännischen Rat. >Stahlnetz< zeigt authentische Verbrechen, die dazu meist noch nicht abgeurteilt sind. Rolands Serie wird ein >Straßenfeger<.

Autor Wolfgang Menge (links) und Regisseur Jürgen Roland überprüfen kritisch einen 16-Millimeter-Film. »Bankraub in Köln< und >Die blaue Mütze< heißen die ersten von sechs Fällen, die 1958 gesendet werden. Das Fernsehpublikum schreibt begeisterte Briefe.
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Weisheit aus Glaskästen

Aus Bayern kommt ein neues Quiz: >Hätten Sie's gewußt ?< Die Fragen stellt Sportreporter Heinz Maegerlein. Mit Methode fühlt dieser Meister ohne Witz und Tadel seinen Kandidaten auf den Zahn, hochamüsant für den Zuschauer, sie in ihren Glaskästen schwitzen zu sehen. Das Halbstundenspiel mit der guten Allgemeinbildung und ohne Stars und Sternchen wird schnell zur beliebtesten Tele-Show ihrer Art.

Quizmeister Maegerlein
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Schwarze Liste für Überläufer

Oben: >Vater ist der Bestem mit Robert Young (r), erste Erfolgsserie aus den USA im Werbefernsehen, eine Konkurrenz für die >Familie Schölermann<.

»Jetzt lohnt es sich endlich. Ja, jetzt können auch wir mit gutem Gewissen sagen: Fernsehen müßte man haben!«

Das schreibt HÖR-ZU im Januar in einem Leitartikel. 1,5 Millionen Geräte gibt es im April, zu Weihnachten sind es bereits zwei Millionen. Leidtragender aber ist die Filmindustrie. Wenn Horst Frank und Ingrid Andree (>Blick zurück im Zorn<) oder Martin Held und Hannelore Schroth (>Das Glas Wasser) über den Bildschirm sozusagen gratis ins Wohnzimmer kommen, warum soll man dann noch ins Kino gehen?

1956 wurden noch 818 Millionen Kinobesucher gezählt, 1958 nur 753 Millionen, 1960 werden es nur noch 610 Millionen sein. "Der Film" (Anmerkung : Falsch, die FIlmindustrie und die Verleiher) stellt eine >schwarze Liste< der Stars auf, die zum Fernsehen >übergelaufen< sind. An erster Stelle steht die Valente.
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toi toi toi

Hunderte von jungen Künstlern stehen in Frankenfelds Talentshow >Toi, toi, toi< erstmals vor der Fernsehkamera. Bauchredner, Sänger, Zauberkünstler, alles ist vertreten. Peter Beil (l.) erkämpft sich ebenso einen Schallplattenvertrag wie das Medium-Terzett (Mitte). Auch Carl-Dieter Heckscher (Dieter Thomas Heck, r) wird entdeckt. Der Autoverkäufer aus Hamburg hat seine Stimme ausbilden lassen. Jetzt will er als Showsänger Karriere machen.
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Chronik 1958

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  • • Weil die 5-Tage-Woche sich immer mehr durchsetzt, wird das Samstag- Nachmittagprogramm erweitert.
  • • Am 6. März erste Direktübertragung aus Ost-Berlin : WM-Hallenhandball.
  • • Am 11. März wird die 1000. >Tagesschau< aus Hamburg gesendet.
  • • Für die TV-Lotterie >Kleine Leute - Große Reise< rollt am 12. April eine 7stündige Nonstop-Showab.
  • • Schauspielerisches Glanzstück: Elisabeth Bergner in Heinrich Bölls TV-Spiel >Stunde der Wahrheit<.
  • • Eine Programmstunde Fernsehen kostet in der Bundesrepublik durchschnittlich 24 .000 Mark, in England 40.000 Mark, in den USA 80.000 Mark.

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