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Onkel Lou findet sich >wunnebar<

Pech gehabt: Der Bagger öffnet sich über der erschrockenen Kandidatin

Monatelang schmort das Manuskript in den Schubladen des Hamburger und Frankfurter Fernsehens. Dann kommt die Ablehnung: >Nicht geeignet<.

Aber Lou van Burg, der die Idee zu diesem Quiz mit seinem Freund Jean-Paul Blondeau ausgebrütet hatte, läßt nicht locker und bietet sie dem Wiener Fernsehen an. Dort greift man mit beiden Händen zu, und am 24. Januar geht >Jede Sekunde ein Schilling< erstmals über die Bühne. Den Zuschauern gefällt diese Mischung aus Klamauk, Spannung, Schadenfreude und Sentimentalität. Sie jubeln, wenn der Kandidat auf einem Schemel sitzt und bei einem falschen Handgriff mit Wasser, Mehl oder Ruß überschüttet wird. Eitel Wonne, wenn der Sieger (wie etwa ein junger Perser) erklärt, er werde den Gewinn zum Besuch seiner kranken Mutter verwenden.

Als das Deutsche Fernsehen im Sommer die mißglückte Serie >Das ideale Bräutpaar< nach der ersten Folge absetzt, übernimmt es das Schilling-Quiz, und Onkel Lou ist mit einem Schlag populär wie Frankenfeld und Kulenkampff.

Louis van Weerdenburg, wie der 1917 geborene Holländer laut Paß heißt, findet alles >wunnebar. Am >wunnebarsten< sich selbst und seine Liedchen, mit denen er die Sendung garniert »Wer sprechen kann, der kann auch singen«, glaubt er zu wissen.
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Sie machen die Politik populär

Eugen Kogon - Thilo Koch - KurtWessel

Die Politik erobert in diesem Jahr den Bildschirm. >Blick in die Zeit< ergänzt die neue Form der >Tagesschau< mit aktuellem Hintergrundmaterial. Dr. Eugen Kogon, Professor für wissenschaftliche Politik an der TH Darmstadt, schöpft alle technischen Möglichkeiten wie Filmeinblendungen, Einschaltung in Konferenzen oder Gespräche mit Experten aus, um ein schillerndes Kaleidoskop zu schaffen.

In der Reihe >Die rote Optik< analysiert Thilo Koch das Fernsehen in der >DDR<. Der >gelernte Berliner< aus Halle (wie er sich selbst bezeichnet) setzt sich sachlich mit der kommunistischen Propaganda auseinander.

Im Dämmerschoppen >Unter uns gesagt< diskutiert Kurt Wessel vom Bayerischen Fernsehen mit Journalistenkollegen innenpolitische Probleme.
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Zum Gedenken an Grzimeks Sohn Michael

In der Gedenksendung zum Tod seines Sohnes und Mitarbeiters Michael zeigt Prof. Grzimek Szenen aus seinem Film >Serengeti darf nicht sterben<, der in Hollywood den >Oscar< erhielt. Grzimeks Stimme zittert, als er den Unfall Michaels schildert und ein Foto von dem Gedenkstein zeigt. Eingemeißelt heißt es: >Er gab alles, was er hatte - sogar sein Leben -, für die wilden Tiere Afrikas<.

Mit diesem Sportflugzeug stürzt am 10 Januar Professor Grzimeks Sohn Michael (24) in der Serengeti-Steppe tödlich ab. Ein Gänsegeier war gegen
den Tragflügel geprallt. Auf afrikanischem Boden findet der junge Tierforscher seine letzte Ruhe.
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Ein Täßchen Kaffee in den Wolken

Mit 218 m ist der Dortmunder Fernsehturm das höchste Bauwerk der Bundesrepublik. In 135 Meter Höhe rotiert ein Cafe. Einweihung ist am 30. April 1959.
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Chronik 1959/II

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  • • 50 Autos gibt es bei der Fernseh-Lotterie >Die Glückskarosse< zu gewinnen.
  • • 86 Prozent sehen Gerhart Hauptmanns >Die Ratten< mit Ingrid Andree.
  • • Mit >sprechender Eule< auf der Schulter startet Vico Toniani >Grüezi Vico<.
  • • Wegen zu hoher Gagenforderungen übernimmt das Fernsehen keine Opern-Übertragung von den Salzburger Festspielen.
  • • Erster Durbridge-Reißer: sechs Folgen »Der Andere<.
  • • >Kulis< neue Quiz-Serie heißt »Der große Wurf.
  • • Von Kritik und Publikum gefeiert: Inge Langen in Strindbergs >Traumspiel<.
  • • Zuschauer protestieren gegen die neue Frisur der Ansagerin Irene Koss.
  • • Die Bundesregierung beauftragt die Gesellschaft »Freies Fernsehen« mit der Vorbereitung eines zweiten Programms.

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