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Rühmanns erste Fernseh-Rolle

Im Mai 1968 - Heinz Rühmann

Noch nie hat Heinz Rühmann vor einer Fernsehkamera gestanden, aber er ist trotzdem der beliebteste Fernsehstar. Seine alten Kinofilme - sieben allein in diesem Jahr - erreichen die höchsten Einschaltquoten. Körbeweise erhält der Schauspieler nach jeder Sendung begeisterte Zu-schauerbriefe.

Fünfzehn Jahre lang hat das Fernsehen ihn vergeblich umworben. Heinz Rühmanns Antwort war stets die gleiche: »Das wäre unfair gegenüber dem Film, dem ich alles verdanke.« Jetzt, 66jährig, wechselt er quasi als letzter Star der alten Filmgarde zum neuen Medium über.

Zwei Gründe sind es, die dem Schauspieler seinen Entschluß erleichtern: Der Kinobesuch ist in den vergangenen Jahren rapide gesunken. Die Jungfilmer haben die Studios erobert, und es gibt kaum noch akzeptable Rollen für ihn. Rühmann. enttäuscht: »Soll ich vielleicht einen alten, vertrottelten Trapper spielen?«

Als erste Fernsehrolle wählt er den Willy Loman in Arthur Millers Schauspiel >Der Tod des Handlungsreisenden<, den er bereits vor sieben Jahren am Wiener Burgtheater gespielt hat. Doch Heinz Rühmann ist überrascht, daß dieses Stück nur knapp die Hälfte aller Fernsehzuschauer an den Bildschirm lockt, viel weniger als seine Kinofilme aus längst vergessenen Tagen.

  • Anmerkung : Diesen Fernsehfilm gab es vor Jahren schon mal - auch mit erstklassiger Besetzung, es war also nichts Neues mehr und darum kein Renner.


Am 15. Mai 1968 gibt Heinz Rühmann sein Debüt im Fernsehen: >DerTod des Handlungsreisenden<. Ein alternder, erfolgloser Mann, der in den Tod fährt, um seiner Familie 20.000 Dollar Versicherung hinterlassen zu können. Käthe Gold spielt seine Frau, seine Söhne sind Christoph Bantzer und Peter Thom
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Chance für Rainer Holbe

Rainer Holbe an einer neuen Philips LDK3 Farbkamera

Als die ARD vor drei Jahren in mehreren Funk-Sendungen einen neuen Quizmaster suchte, hieß der Sieger unter 1593 Bewerbern Rainer Holbe. Bewähren durfte er sich kaum. Jetzt gibt ihm das ZDF die große
Chance in gleich zwei Sendungen: In >Der verflixte Monat< plaudert er mit Leuten, die Schlagzeilen gemacht haben, in der >Starparade<, einer abendfüllenden Unterhaltungsserie, wird er selber ein Star.

Der Frankfurter Zeitungsjournalist Rainer Holbe, vorn im Bild, hat den Sprung zum Fernsehen geschafft
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Kulenkampff spielt Theater

Hans Joachim Kulenkampff

Während >EWG< im Sommer pausiert, spielt Kulenkampff in Basel Theater. Über seinen Harras in Carl Zuckmayers >Des Teufels General< reicht die offizielle Kritik von >peinliche Fehlbesetzung< bis >sein General ist ganz große Klasse<.
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  • Anmerkung : Natürlich wird Kulenkampff mit Curd Jürgens (in der gleichen Rolle) verglichen, doch das eine ist Film, das andere ist Theater.

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Karriere auf dem Feuerstuhl

39 Folgen sind bereits gesendet, 13 weitere werden vorbereitet. Damit zählt die Serie >Polizeifunk ruft< zu den erfolgreichsten deutschen Produktionen. Sie wurde bereits in zwölf Länder verkauft, darunter Frankreich, Japan, Kanada und die Schweiz. Star aller
Folgen, die teilweise auch im Ausland gedreht wurden, ist der Frankfurter Karl-Heinz Heß. Als Hauptwachtmeister Hartmann
jagt er auf seinem 600ccm-Feuerstuhl Ganoven. Auch in der Nachfolge-Serie >Hamburg Transit< wird er die Hauptrolle übernehmen.

Polizist Hartmann im Einsatz (Karl-Heinz Heß)
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Chronik 1968/I

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  • • 13,8 Millionen Fernsehgeräte gibt es am 1. Januar.
  • • Caterina Valente erhält das Bundesverdienstkreuz.
  • • Farbfernsehgeräte werden um ca. 150 Mark billiger.
  • • Bei den Vorarbeiten zur Winterolympiade in Grenoble stirbt WDR-Sportchef Hugo Murero. Nachfolger wird Ernst Huberty.
  • • In Stuttgart bewähren sich die Sekretärinnen der Fernseh-Chefs als Ansagerinnen.
  • • Fast jeder zweite Zuschauer schaltet jetzt die Tagesschau der ARD ein.
  • • Am 26. Oktober ist der 100. >Blaue Bock< im Programm. Es ist zugleich der erste in Farbe.
  • • Mit 100.000 Holzschindeln soll der 42 Meter hohe Fernsehturm auf dem Feldberg (Schwarzwald) verkleidet werden. Grund: Der Betonmantel wirkt zu nüchtern.
  • • Lehrstunde für Hobby-Astronauten: Prof. von Ditfurths Serie >Wir und der Kosmos<.

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