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Der 35mm Kino-Film war und ist Weltstandard

Ein BAUER B8 Kinoprojektor aus 1939
ein 35mm Steenbeck Schneidetisch

Das war und ist (jedenfalls bis 2006) immer noch das Standard Kino-Format für alle Kinofilme.

Angeblich wurde die 35mm Filmbreite von Edison und Eastman (später Kodak) auf Zuruf definiert, sagt die Legende.

Rechts im Bild:
Zwei richtige historische über 75 Jahre "alte" 35mm Bauer B8 Kino-Projektoren
aus dem Jahr 1939 und ein 35mm Steenbeck Schneidetisch im Bild darunter bei unserem Kino-Film Liebhaber Harald Knapitsch in seinem wunderschönen kleinen Privat-Kino im Keller seines Hauses im Taunus. Und sie funktionieren alle beide heute immer noch !

Von dem 35mm Film gab und gibt es haufenweise abgewandelte Film-Formate vom uralten (Pantoffel-) Kino (Seitenverhältnis 1.33:1) als Stummfilm Format und mit 1.375:1 als Licht-Ton-Film (wie beim Fernsehen mit 4:3 Format) bis zu diversen Breit-Film- Variationen von 1,5:1. 1.66:1 über 1.85:1 (welches dem 16:9 Fernsehformat mit 1.78:1 am nächsten kommt) bis sogar 2:1.

Und am Ende gab es das beeindruckende Cinemascope- Format mit seinem 2.35:1 (es ging sogar bis 2.55:1) Bildverhältnis (also immer noch deutlich mehr als 16:9), bei dem das natürliche Bild bei der Aufnahme in der Breite optisch "gestaucht" wurde und das beim Vorführen dann ganz spezielle Entzerrungs- Optiken (Anamorphot) erfordert.
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Der 35mm BAUER Film-Projektor (im Bild ganz oben) ist sowohl mit der 4 Kanal Magnetton-Einheit (hellblau) ausgestattet wie auch vorrne rechts mit einer Anamorphot- (Vorsatz-) Optik.

Für dieses 35mm Cinemascope Fomat hatten die Amerikaner nämlich eine 4 Kanal Magnetton Version entwickelt, bei der auf den extrem schmalen Streifen jeweils neben der Perforation 4 einzelne Magnetspuren aufgebracht wurden.

Jedoch auch die Cinemascope-Technik war eigentlich eine alte französische Erfindung von Professor Henri Chrétien Ende der 1920er Jahre, dessen Patent aber nach mehr als 25 Jahren (noch vor dem eigentlichen Durchbruch 1953) abgelaufen war.
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Die monumentalen Grossbildwände in den großen Kinos konnten richtig begeistern.

Ein Traumkino (nicht aus Wiesbaden)

Die großen Kinos hier in Wiesbaden hatten beeindruckende riesige große "Leinwände" (oder besser Bildwände) und sie hatten natürlich auch die Kino- "Theatralik" voll im Griff.

 

Der Autor gr erinnert sich an den gewaltigen "Neuen Filmpalast", den "Residenz-Palast", das "Arkarden am Ring" und das "UfA im Park", das heutige Caligari. Ja, das waren noch Kinos.

Der Langnese Eiskrem Trailer

Damals wurde nach der Fremd-Werbung der (zwangsläufige) Kulturfilm (notgedrungen) in 4:3 abgespult . . . .

dann kam (endlich) der Langnese Eiskrem Werbefilm in Breitbild-Format (1,8.1), dann die obligatorische Eis- (Verkaufs-) Pause mit der mehr oder weniger hübschen "Langnese Tante" . . . . .

Das Caligari in Wiesbaden (ehemals "UFA im Park")

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und dann endlich wurden die schwarzen Leinwand- Begrenzungen (die Abdeckungen oder die Blenden) hinter dem großen dunkelroten Samt-Vorhang auf das gewaltige 2.35:1 Cinamascope Format "aufgefahren" und dann ging zum Beispiel "Ben Hur" oder "Das war der wilde Westen" los.

Doch in den größeren Kinos allermeist in den Städten kam da noch etwas dazwischen - ein überwältigendes Kontrastprogramm - es war nicht der 2. Kulturfilm, es war Werbung, aber sehr gut gemachte Werbung - sogar für Nichtraucher wie mich.
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"Der Duft der großen weiten Welt" war begeisternd.

In solchen Kinos kam nämlich zwischendurch oder besonders werbewirksam ganz am Ende der normalen of primitiven Werbefilmchen eine absolut beeindruckende "Peter Stuyvesant" Zigaretten Werbung in volle Pulle Cinemascope mit voller Bildbreite und oft mit 4 Kanal Magnetton, jedenfalls in den Kinos mit 4-Kanal Tonanlage.

Das war ein Flug mit dem Hubschrauber über die nächtliche Skyline von Manhatten zusammen mit gewaltigem klassischem 4-kanal Stereosound. Sollte es doch so den "Duft der großen weiten Welt" verkörpern und vermitteln. Das hat dann auch immer wieder den hartgesottenen Kino-Freak begeistert, ("jedoch geraucht habe ich dennoch nie", so der Autor gr). Und den Zuschauern fielen fast die Augen aus dem Gesicht, so beeindruckend war das, dieses superbreite Riesenbild.

  • Nachtrag: Als ich so um 1965 im Wiesbadener UFA im Park vorführen "durfte", hatte ich ohne Wissen des Haupt-Vorführers Gerhard Steiner die Reihenfolge der Werbefilme (bösartiger weise) manipuliert und den "Peter Stuyvesant" Werbetrailer ganz zuletzt direkt nach dem HB-Männchen Film eingespielt. Der Kontrast war beeindruckend und echt gewaltig, als nach dem etwas blöden Strichmännchen der HB-Werbung (wer wird denn gleich in die Luft gehen) die schwarzen Cinemascope "Abdeckungen" links und rechts "aufgefahren" wurden und der Hubschrauber in Stereo an der Skyline von Manhatten vorbei brummte.

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Der 25 Watt Riesensound aus richtigen Ungetümen

Klangfilm Euronor Junior Kinolautsprecher

Jetzt kam der gewaltige Stereo-Sound von allen Seiten, so etwas gab es ja damals noch nicht, schon gar nicht im eigenen Heim.

Und man beachte, es waren in den Kinos ja nur vier "schwache" 25 Watt Sinus Röhrenverstärker von Siemens/ Klangfilm oder Zeiss-Ikon oder STB oder Lorenz an hocheffizienten Riesenschallwänden. Dieser Klang gilt heute noch als richtungsweisend.

Die damaligen und heutigen Fernseh- aufführungen dieser Filme können und konnten "diesem Ambiente" nie das Wasser reichen und haben den Eindruck eher verhunzt als die Zuschauer begeistert.

Erst mit dem modernen Home Cinema Surround (ab etwa 2010) und den ersten 100cm Flachbildfernsehern und bezahlbaren Beamern hat sich das (aber nur etwas) geändert.

Der Autor gr erzählt:
Ich hatte "Die Endlose Geschichte" zuerst im Kino gesehen und dann später noch einmal im Fernsehen, eigentlich war das im Fernsehen nur grausam. Gleiches gilt für Harry Potter, dem ersten Film. Selbst die uralten Filme "Wie angelt man sich einen Millionär" und "20.000 Meilen unter dem Meer" entfalten im Fernshen überhaupt kein Flair.

 

Und dann kam die Steigerung, der 70mm Großbild-Film mit 6 Kanal Stereo Ton. Das war dann (jedenfalls damals) ein völlig irres Kino-Erlebnis.

Das Taschenbuch legt Wert auf die Aussage von 1955:

Der Vollständigkeit halber sind hier noch zwei Sonderverfahren erwähnt, die wegen ihres hohen technischen Aufwandes zwar nicht bei der Mehrzahl der Filmtheater Bedeutung erlangt haben, aber doch von technischem Interesse sind.
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CINERAMA (3 x 35mm und separatem 7 Kanal Stereo)

TODD-AO (1 x 70mm und auf dem Film integrierten 6 Kanal Stereo)
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(es fehlt Cinemiracle mit 3 x 35mm und mit 7 Kanal Stereo)
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