Ein Film- und Kino-Fan hatte sie alle gesammelt.
Sommer 2025 - von Gert Redlich - Es waren noch deutlich mehr als diese 16 Modelle von diesen 8mm Kameras in der privaten Sammlung des Harald Knapitsch, die sich dann im Nachlass befanden. Die einzelnen 8mm Kameras sind heutzutage für den normalen Betrachter nicht mehr von besonders großem Wert, die Sammler sind nämlich fast alle ausgestorben, aber dennoch sind sie viel zu schade zum Entsorgen.
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Für uns hier im Fernseh-Museum sind jedoch ganz andere Betrachtungen von Wert. Es geht um das Auf und Ab dieser 8mm Filmtechnik, die ja nach dem Kriegsende 1945 so richtig in Gang kam.
Bis April 1945 war der 16mm (Schmal-) Film der Liebling der damals betuchten Reichsbürger, die sich das privat überhaupt leisten konnten. Die Kriegsberichter im 3. Reich hatten fast alle die 16mm Kameras von Zeiss-Íkon im Gepäck. Die bekamen auch die 16mm Rohfilme, die ab 1938/39 sehr rar wurden. Es ging ums Silber, das für die Filmherstellung gebraucht wurde und das war knapp.
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An dem 8mm Film erkennt man die Glockenkurve des Herrn Gauss - Aufstieg und Niedergang
Der Physiker Gauss erklärte uns die gaussche "Normalverteilung", auch die sogenannte gaussche "Glockenkurve" genannt. Ein Produkt wird entwickelt, findet erfolgreich den Weg zum Konsumenten, nimmt einen gewaltigen Aufschwung und erreicht den Höhepunkt seiner Existenz. Und von nun an gehts nur noch abwärts, mal schneller, mal langsamer.
Die Schallplatte, das Magnetband samt der Tonbandgeräte und der Videorecorder, der Film insgesamt und natürlich auch der 8mm Hobby-Film sind markante Beispiele. Als die ersten transportablen Videogeräte, später die Camcorder, aus Japan zu uns kamen, war der 8mm und der Super8 Film out, und zwar extrem schnell out. Diese Glockenkurve ging am Ende viel steiler und schneller abwärts als ganz am Anfang der Weg nur langsam aufwärts ging.
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