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Filmgeschichte(n) und Filmchronik(en) - Von 0 bis 1957

überarbeitet, korrigiert und kommentiert von Gert Redlich im Juli 2016 - Hier findenSie die bislang umfangreichste und detailierteste Historie der weltweiten Entwicklung des Films, der Filmwirtschaft (und des Kinos). Der Deutsch-Engländer Heinrich Fraenkel (geb. 1897) war hautnah dabei gewesen und beschreibt 1956/57 zwei weltweite Epochen des Films : Es beginnt mit -- Teil I -- "Von der Laterna Magica bis zum Tonfilm" und geht weiter mit -- Teil II -- "Vom Tonfilm bis zum Farbfilm"

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Ereignisse aus dem Jahr [1948]

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In London stirbt erst 56jährig und noch immer im Zenit seines Weltruhms der Kammersänger Richard Tauber. Er verließ Deutschland kurz nach Hitlers Machtergreifung. Mit der Geschichte des Operettenfilms ist sein Name durch Filme wie "Melodie der Liebe", "Die große Attraktion" und vor allem "Das Land des Lächelns" verbunden.
[8. I. 1948]

Im Alter von 50 Jahren stirbt in Moskau Sergej Michailowitsch Eisenstein, einer der Pioniere der russischen Filmkunst und einer der bedeutendsten Regisseure aller Zeiten.
[11. II. 1948]

Kurz nachdem er mit >Macadam< seine letzte Regiearbeit vollendet hat, stirbt Jacques Feyder, einer der großen französischen Regisseure.
[24. V. 1948]

In Hollywood stirbt im Alter von 68 Jahren David Wark Griffith, einer der Großen der Filmgeschichte. Er hat schon vor dem Ersten Weltkrieg Filme eines für damalige Begriffe erstaunlichen Ausmaßes geschaffen. Er war zudem einer der ersten Regisseure, denen die Verwendung der Großaufnahme und der Fahraufnahme als ein selbstverständlicher Begriff der Filmregie zu danken ist.
[VIII. 1948]

Nach zweijährigen Vorarbeiten gelingt es Hans Abich und Rolf Thiele, den Gründern und Inhabern der Firma Filmaufbau-Göttingen ihre eigene Atelieranlage zu eröffnen. Die drei Aufnahmehallen haben eine Gesamtfläche von 1.500qm.
[21. VIII. 1948]

Im Zusammenschluß der regionalen Organisationen in den Westzonen entsteht der Verband der Filmverleiher.
[12. VIII. 1948]

Unter der Regie von Boleslav Barlog kommt es zum ersten in der französischen Zone gedrehten deutschen Spielfilm "Wohin die Züge fahren".
[IX. 1948]

Kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres stirbt Paul Wegener in Berlin. Er war seit dem Jahre 1912 einer der bedeutendsten Künstler des deutschen Films.
[13. IX. 1948]

Die Ziffer der ortsfesten Kinotheater (Anmerkung : Wo ? in den 3 Westzonen ?) ist im Laufe des Kalenderjahres auf 2.975 gestiegen, was einer jährlichen Besuchsfrequenz von 9,1 pro Kopf der Bevölkerung entspricht.
[31. XII. 1948]

Der Kampf zwischen Bauern und Banditen gibt den Stoff für "Tragische Jagd", das Erstlingswerk des italienischen Regisseurs Guiseppe de Santis.
[1948]

Die Leihmietensätze werden in den Westzonen durch die Verwaltung für Wirtschaft auf 30-43% festgestezt.
[1948]

Nach eigenem Drehbuch inszeniert Helmut Käutner eine modernistisch stilisierte Schöpfungsgeschichte unter dem Titel "Der Apfel ist ab". Hauptdarsteller: Bettina Moissi, Bobby Todd, Joana Maria Gorvin. Musik: Bernhard Eichhorn. Kamera: Igor Oberberg.
[1948]

Das in Budapest eröffnete Filmwissenschaftliche Institut steht unter Leitung von Bela Baläsz, der sich schon in der Frühzeit des deutschen Films als Essayist sowie als Drehbuchautor einen großen Namen gemacht hat.
[1948]

Der erste von Jean Cocteau nicht nur geschriebene, sondern selbständig inszenierte Film ist "Der Doppeladler". Der Stoff entstammt dem gleichnamigen Stück des Autors. Die Hauptrollen spielen Jean Marais und Pierre Billon.
[1948]

Als zweiten seiner großen Dickensfilme inszeniert David Lean seine eigene Bearbeitung von "Oliver Twist". In den Hauptrollen: Alec Guinness, Robert Newton, Frances L. Sullivan, Kay Walsh. Musik: Sir Arnold Bax. Kamera: Guy Green.
[1948]

In der US-Zone sind zwar die meisten Kinotheater noch unter Sequester-Verwaltung, aber die drei Militär-Regierungen gestatten den allmählichen Aufbau privater deutscher Verleihnetze in den Westzonen und in West-Berlin.
[1948]

In seinem letzten und vielleicht bedeutendsten Werk "Die Louisiana-Legende" hat Robert J. Flaherty (von Standard Oil finanziert) jene völlige Arbeitsfreiheit und Unabhängigkeit, die für diesen Regisseur unerläßlich ist. Durch die Augen eines kleinen Jungen gesehen, schildert er die ölgewinnung in tropischem Sumpfland, und das Resultat seiner zweijährigen Arbeit ist ein in jeder technischen Einzelheit ungemein gründlicher und anschaulicher „Lehrfilm", der freilich nicht nur belehrt, sondern auch zu Herzen geht und somit ein Kunstwerk ist.
[1948]

Unter dem Titel "Abenteuer in Brasilien" erscheint der von Derek Twist für Michael Powell & Emeric Pressburger inszenierte Film >The end of the river<. Drehbuch: Wolfgang Wilhelm. Hauptrollen: Sabu, Bibi Ferreira, Esmond Knight, Robert Douglas.
[1948]

In Norwegen wird eine Staatliche Filmzentrale („Statens Filmsentral") gegründet, die sich mit dem Erwerb und Vertrieb norwegischer Lehr- und Kulturfilme befaßt.
[1948]

In dem von Ulrich Erfurth inszenierten Real-Film "Finale" spielt Peter Schütte die Rolle eines Pianisten, der im Kriege seine Hände verloren hat. In weiteren Hauptrollen: Peter Mosbacher, Willy Fritsch, Edith Schneider, Franz Schaiheitlin, Else v. Möllendorff, Leopold v. Ledebur.
[1948]

In dem sehr groß angelegten und von Charles Frend inszenierten Ealing-Film >Scott of the Antarctic< spielt John Mills die Titelrolle. Sir Michael Balcon hat die Produktionsleitung.
[1948]

Für den CCC-Film Morituri schreibt Gustav Kampendonk das Buch nach einer Idee von Arthur Brauner, der mit diesem aus eigenem KZ-Erlebnis geschöpften Stoff ein für die Menschlichkeit und internationale Verständigung plädierendes Werk schafft, das eigentlich seine Produktion einleiten sollte. Es wurde aber erst der zweite Film. In den Hauptrollen: Lotte Koch, Winnie Markus, Hilde Körber, Catja Görna, Karl-Heinz Schroth. Musik: Wolfgang Zeller. Kamera: Werner Krien.
[1948]

Für den von Kurt Hoffmann inszenierten NDF-Film "Das verlorene Gesicht" schreiben Harald Braun und Rolf Reißmann das Drehbuch. In den Hauptrollen: Marianne Hoppe, Gustav Fröhlich, Paul Dahlke, Hermine Körner, Erich Ponto. Kamera: F. Koch.
[1948]

In den Westzonen werden im Laufe des Kalenderjahres 23 Filme hergestellt.
[1948]

Nach einem Drehbuch von Werner Illing inszeniert Heinz Hilpert den Comedia-Film "Der Herr vom anderen Stern", ein satirisches Lustspiel über die Fragwürdigkeit irdischer Gewohnheiten. Die Titelrolle spielt Heinz Rühmann; in anderen Hauptrollen Anneliese Römer, Hilde Hildebrand, Hans Cossy, Bruno Hübner. Kamera: G. Bruckbauer.
[1948]
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Filme aus dem Jahr 1948

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  • ARCHE NORA
    Real. Regie: Werner Klingler. Buch: H. G. Peterson. Hauptdarsteller: Edith Schneider, Willy Maertens, Claus Hofer, Harry Meyen, Peter Schütte. Musik: Willi Kollo. Kamera: Eugen Klagemann. - Eine lebensbejahende Nachkriegsgeschichte von jungen Menschen, die sich auf einem alten Segelschiff eingerichtet haben. Als erste Produktion der von Walter Koppel und Guyla Trebitsch begründeten Firma hat dieser Film, der noch unter den großen materiellen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit entstanden ist, filmgeschichtliche Bedeutsamkeit.
    [1948]

  • BERLINER BALLADE
    Alf Teichs-Comedia. Regie: R. A. Stemmle. Buch: Alf Teichs, Günther Neumann. Darsteller: Gert Fröbe, Tatjana Sais, Aribert Wäscher, Ute Sielisch, O. E. Hasse, Hans Deppe, Eric Ode. Musik: Werner Eisbrenner. Kamera: Georg Krause. Bauten: G. Pellon. Eine ungemein witzige und wahrhaft geistreiche Satire aus der „Kalorienzeit"; ein mit bescheidenen Mitteln, aber viel Phantasie gestalteter Film, worin „Otto Normalverbraucher" durch die Höhen und Tiefen des deutschen Nachkriegs-Alltags geschleudert wird. Ein bei aller Persiflage nachdenkliches Werk mit einer optimistischen Schlußpointe.
    [1948]

  • DIE ERDE BEBT (>La Terra Trema<)
    Universalia. Buch und Regie: Luchino Visconti. Musik: W. Ferrero. Kamera: G.R.Aldo. Die Rubrik „Hauptdarsteller" bleibt hier unausgefüllt, weil dieser sehr groß angelegte Film ausschließlich von den anonym gebliebenen Einwohnern eines sizilianischen Fischerdorfes gespielt wurde. Es ist ihr Schicksal, dem Meere unter ständiger Lebensgefahr einen kargen Lebensunterhalt abzuringen, wobei ein Großteil des Gewinns von den Mittelsmännern eingestrichen wird, die den Fischfang weiter verhandeln. Hier liegt das sozialkritische Thema, das sich Visconti stellte, als er daran ging, die Armut und die hartherzige Ausnützung dieses Fischervolkes zu schildern.
    [1948]

  • DIE ROTEN SCHUHE (>The red shoes<)
    owell-Pressburger. Regie: Michael Powell. Buch: Emeric Pressburger. Hauptdarsteller: Moira Shearer, Adolf Wohlbrück, Robert Helpman, Leonide Massine, Albert Bassermann. Musik: Brian Easdale. Kamera: Jack Cardiff. Ausstattung: Hein Heckroth. Ein nicht nur farbtedinisch sondern vor allem tänzerisch ausgezeichneter Film, in dem zum ersten Mal große Ballettszenen eine völlig adaequate filmische Gestaltung erfahren, nicht zuletzt dank der dem Märchenstil der Gesamtkonzeption gut angepaßten Ausstattung. Für das deutsche Publikum gewinnt der Film noch dadurch Interesse, daß darin der große Menschendarsteller Albert Bassermann in der Rolle eines Impresario die letzte Filmrolle spielt.
    [1948]

  • FAHRRADDIEBE (>Ladri di Biciclette<)
    RKO. Buch und Regie: Vittorio de Sica. Hauptdarsteller: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Llianella Carell, Gino Saltamerenda. Kamera: Carlo Montuori. - Einem armen Teufel wird das soeben aus der Pfandleihe erlöste Fahrrad gestohlen, das er für die ihm endlich zugewiesene Arbeitsstelle benötigt. Mit seinem kleinem Sohn macht er sich auf die vergebliche Jagd nach seinem Eigentum. Eines der bedeutendsten Werke der neueren Filmgeschichte. Beide Hauptrollen wurden mit Nichtschauspielern besetzt.
    [1948]

  • HAMLET
    Two Cities. Regie: Laurence Olivier. Buch: Allan Dent (nach William Shakespeare). Hauptdarsteller: Laurence Olivier, Jean Sim-mons, Felix Aylmer, Eileen Herlie, Stanley Holloway. Musik: William Walton. Kamera: Desmond Dickinson. - Die zweite von Oliviers großen Shakespeare-Verfilmungen. Schon vom Stoff her nicht ganz so hinreißend wie der besser für den Film geeignete „Henry V", aber doch eines der bedeutenden Werke der Filmgeschichte.
    [19481

  • KLEINES HERZ IN NOT (>Fallen idol<)
    Korda. Regie: Carol Reed. Buch: Graham Greene. Hauptdarsteller: Ralph Richardson, Bobby Henrey, Michele Morgan, Walter Fitzgerald. Kamera: Georges Perinal. Bauten: Vincent Korda. - Ein im Milieu einer vornehmen Botschaft aufwachsender kleiner Junge hängt mit schwärmerischer Liebe an dem Butler und leidet tiefe Enttäuschung, als sein Glaube an diesen Menschen erschüttert wird.
    [1948]

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Ereignisse aus dem Jahr [1949]

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Für den ersten Münchener Film- und Presseball der Nachkriegszeit ist das Interesse so stark, daß gefälschte Eintrittskarten „schwarz" gehandelt werden. Somit kommen anstatt der namentlich geladenen 2.000 Gäste mindestens doppelt so viele.
[II. 1949]

Mit fünf Angestellten eröffnet Ilse Kubaschewski die Gloria-Film-Verleih-G.m.b.H.
[III. 1949]

Vor dem Hamburger Schwurgericht muß sich Veit Harlan wegen seines "Jud Süß-Films" verantworten. Die Anklage lautet auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber die Verhandlung endet mit Freispruch.
[4. III. 1949]

Gründung des Arbeitsausschusses der Filmwirtschaft.
[31. III. 1949]

Im Rahmen der von sechzehn Nationen beschickten ersten internationalen Kulturfilmtagung der Nachkriegszeit in der Hamburger Urania kommt es zum Zusammenschluß der deutschen Kulturfilmproduzenten.
[V. 1949]

In den neuen Wiesbadener Afifa-Ateliers geht "Mordprozeß Dr. Jordan" in Arbeit. Hauptrolle: Dorothea Wieck.
[V. 1949]

Im Alter von 66 Jahren stirbt Weiß-Ferdl, einer der populärsten und in zahllosen Filmen herausgestellter bayerischer Komiker.
[19. VI. 1949]

Im Rahmen der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (Spio) beginnt die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) in Wiesbaden die Prüfung sämtlicher Filme nach folgenden Gesichtspunkten zu übernehmen. Zu vermeiden sind:

"Verletzung des sittlichen oder religiösen Empfindens oder verrohende Wirkung, Förderung militaristischer und rassenhetzerischer Tendenzen, Gefährdung der Beziehungen Deutschlands zu anderen Staaten, sowie der verfassungsmäßigen Grundlagen des deutschen Volkes, Verfälschung geschichtlicher Tatsachen durch tendenziöse Beleuchtung. Die drei Sparten der Industrie sind vertraglich verpflichtet, die Entscheidungen der FSK zu beachten."

[23. VII. 1949]

Im Göttinger Atelier beginnt Harald Braun mit den Aufnahmen zu "Nachtwache". Dieser geistig anspruchsvolle Film von der Gewissensnot eines Seelsorgers erhält das erste FSK-Prädikat „künstlerisch und kulturell wertvoll".
[VII. 1949]

Als erster bundesdeutscher Kostümfilm der Nachkriegszeit erscheint der von Gustav Fröhlich inszenierte "Bagnosträfling" mit Paul Dahlke, Käthe Dorsch und Winnie Markus in den Hauptrollen.
[23. IX. 1949]

Mit der Gründung der Filmwirtschaftsgruppe der Ostvertriebenen in Düsseldorf ist die Voraussetzung für den späteren Rechtsstreit um die Entflechtung der Ufa geschaffen.
[26. IX. 1949J

In Wiesbaden erfolgt der Zusammenschluß der westdeutschen Produzentenverbände zum Verband der deutschen Filmproduzenten.
[29. IX. 1949]

Nach der in einem feierlichen Festakt in Schloß Biebrich (in Wiesbaden) erfolgten Übergabe der Kontrollbefugnisse durch die drei "Hohen Kommissare" an die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle) wird Curt Oertel, der sich um das schnelle Gelingen dieses Ereignisses besonders verdient gemacht hat, zum Ehrenpräsidenten der Spitzenorganisation (Spio) ernannt.
[30. IX. 1949]

Von den amerikanischen und englischen Überwachungsbehörden wird die Lex-Ufi unterzeichnet, wonach das früher reichseigene Filmvermögen den Ländern übergeben wird, und zwar mit der Maßgabe, es innerhalb von achtzehn Monaten an Privatinteressenten zu verkaufen.
[IX. 1949]

Nach der Sicherung des freizügigen Wochenschau-Austausches zwischen den Zonen eröffnet auch "Fox Tönende Wochenschau" den Betrieb im Bundesgebiet, neben den schon vorhandenen Unternehmen "Welt im Film" und "Blick in die Welt".
[30. XII. 1949]

Die Zahl der ortsfesten Kinotheater ist im Laufe des Kalenderjahres auf 3.360 gestiegen, die verkauften Eintrittskarten auf 467,2 Millionen, was einer jährlichen Besucherfrequenz von 9,5 pro Kopf der Bevölkerung entspricht.
[31. XII. 1949]

Die im Laufe des Jahres von der FSK geprüften 656 Streifen umfassen 212 deutsche und 136 ausländische Spielfilme, 5 Kurzspielfilme, 163 Kulturfilme, 20 Werbevorspanne, 113 Werbefilme, 7 Schmalfilme.
[31. XII. 1949]

Für die Real-Film inszeniert Wolfgang Staudte nach eigenem Buch den gegen den Unfug der „Hellseher" gerichteten Tendenzfilm "Schicksal aus zweiter Hand". Hauptrollen: Marianne Hoppe, Wilhelm Bordiert, Erich Ponto, Heinz Klevenow, Ernst Waldow, Albert Florath. Musik: Wolf gang Zeller. Kamera: Willy Winterstein.
[1949]

In Wien inszeniert G. W. Pabst mit Ernst Deutsch in der Hauptrolle den Film "Der Prozeß", eine Darstellung der in den 80er Jahren in Ungarn veranstalteten Judenpogrome.
[1949]

Das Lizenzierungsverfahren wird von den westlichen Besatzungsmächten aufgehoben, und somit Gewerbefreiheit eingeführt.
[1949]

Mit der Schließung der Sheperds-Bush-Ateliers (Gaumont British) und der Atelieranlage in Denham (Sir Alexander Korda) ist der Großteil der englischen Filmproduktion auf die erheblich erweiterten Pinewood-Ateliers angewiesen, die nunmehr von J. Arthur Rank übernommen werden.
[1949]

Nach einem Theaterstück von Friedrich Hartau schreiben Otto Heinz Jahn und H. G. Petersson das Drehbuch für den Real-Film "Die letzte Nacht". Es ist eine im besetzten Frankreich spielende Liebesgeschichte zweier todgeweihter Menschen. Regie: Eugen York. Hauptdarsteller: Sybille Schmitz, Karl John, Karl Heinz Schroth, Peter Mosbacher, Franz Schafheitlin. Kamera: Willy Winterstein.
[1949]

Für Nova-Schorcht stellt Karl Heinz Stroux nach eigenem Drehbuch den Film "Der große Mandarin" fertig, ein etwas seltsamer, im Kleinstadt-Milieu zwischen Alt-China und der modernen Zeit pendelnder Lustspielstoff. Hauptrollen: Paul Wegener (+ 1948), Kate Haack, Hubert von Meyerinck, Carsta Lock, Annemarie Hase, Margarete Schön. Musik: H. O. Borgmann. Kamera: Werner Krien.
[1949]

In dem von Ingmar Bergman inszenierten Svenska-Film "Durst" spielen Eva Henning, Birger Malmsten, Birgit Tengroth und Bengst Eklund. Dieses Dreiecksthema ist von Herbert Grevenius nach einer Novelle von Birgit Tengroth bearbeitet. Kamera: Gunnar Fischer.
[1949]

Mit Stromboli inszeniert Roberto Rossellini den ersten seiner Filme, in dem Ingrid Bergman die Hauptrolle spielt, eine Tschechin, die im DP-Lager einen sizilianischen Fischer kennenlernt, dem sie in seine Heimat folgt. Die Rolle des Leuchtturmwächters, in den sie sich dort verliebt, spielt Mario Sponza. In anderen Rollen: Mario Vitale, Renzo Cesana. Kamera: Otello Martelli.
[1949]

Nach einem Drehbuch von Walter Ulbrich (Ulbrich ohne das t am Ende - Anmerkung : Also nicht DER "Walter Ulbricht" aus der Ostzone ???) und unter der Regie von Boleslav Barlog spielen Cczri Raddatz, Heidemarie Hatheyer, Gunnar Möller die Hauptrollen in dem Film "Wohin die Züge" fahren. Raddatz und Möller spielen zwei Kumpels, die sich gern als Heiratsschwindler etablieren möchten, aber von der als erstes Opfer ausersehenen vernünftigen Frau auf den rechten Weg zurückgeführt werden. Musik: Wolfgang Zeller. Kamera: Klaus v. Rautenfeld.
[1949]

In dem von ihm selbst verfaßten Film "Der Ruf" spielt Fritz Kortner unter der Regie von Josef v. Baky die Rolle eines aus der Emigration heimgekehrten Professors, der mehr leidvolle als freudige Erlebnisse hat. In den anderen Hauptrollen: Johanna Hofer, Lina Karstens, Rosemarie Murphy, Friedrich Domin. Kamera: Werner Krien.
[1949]

Mit Vlasta Fialovä in der Titelrolle inszeniert der tschechische Regisseur Vladimir Zech den Film "Das Hexenkind". Der Stoff ist einer den Aberglauben der Bauern geißelnden Novelle entnommen.
[1949]

Ein Generationenstück gibt den Stoff für den von Kurt Maetzig inszenierten Defa-Film "Die Buntkarierten". Hauptdarsteller: Carsta Lock, Friedrich Gnaß, Lieselotte Lieck, Ursula Diestel. Musik: H. W. Wiemann.
[1949]

Unter dem Titel "Blankoscheck auf Liebe" inszeniert Guiseppe de Santis ein Lustspiel, das thematisch Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung" angelehnt ist. Hauptdarsteller: Sylvia Mangano und Vittorio Gassmann.
[1949]

In einer englisch-italienisch-französischen Gemeinschaftsproduktion inszeniert Rene Clair in Rom eine Verfilmung der Faust-Legende unter dem Titel "Pakt mit dem Teufel". Hauptdarsteller: Gerard Philipe, Michel Simon. Kamera: Michel Kelber.
[1949]

Von Pudowkins berühmtem Stummfilm "Sturm über Asien" wird unter Leitung des Regisseurs W. Goutschukow eine Tonfilmfassung hergestellt.
[1949]
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Filme aus dem Jahr 1949

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  • BITTERER REIS
    Lux. Regie: Giuseppe de Santis. Hauptdarsteller: Sylvia Mangano, Vittorio Gassmann, Doris Dowling, Raf Vallone. Eine unerhört realistische Darstellung der auf den Reisfeldern der Lombardei von hungrigen Frauen geleisteten Schwerarbeit; in dieser Atmosphäre entrollt sich eine leidenschaftliche Geschichte von Schuld und Sühne, Liebe und tödlicher Eifersucht.
    [1949]

  • DER DRITTE MANN (>The third Man<)
    Korda. Regie: Carol Reed. Buch: Graham Greene. Hauptdarsteller: Joseph Cotten, Orson Wells, Alida Valli, Trevor Howard. Musik (Zither): Anton Karasch. - Die aufregende Suche eines amerikanischen Schriftstellers nach einem in Wien totgeglaubten Freund gibt den Handlungskern dieses durch die atmosphärische Verdichtung der seelischen Trümmerwelt der Nachkriegszeit sehr beachtlichen und in mancher Hinsicht richtunggebenden Films.
    [1949]

  • DIE ERBIN (>The heiress<)
    Paramount. Regie: William Wyler. Hauptdarsteller: Olivia de Havilland, Montgomeiy Clift, Richard Richardson. Ein mit außerordentlichem psychologischem Feingefühl gestalteter Film vom Leid einer jungen Frau, die nicht darüber hinwegkommt, sich nur des Geldes wegen geliebt zu glauben.
    [1949]

  • NACHTWACHE
    NDF und Filmaufbau Göttingen. Regie: Harald Braun. Buch: Paul Alverdes. Hauptdarsteller: Luise Ullrich, Dieter Borsche, Hans Nielsen, Rene Deltgen, Käthe Haack, Gertrud Eysoldt. Kamera: Franz Koch. - Einer der ernstesten und geistig anspruchsvollsten Filme der deutschen Nachkriegsproduktion. Ein katholischer Priester weiß seinen protestantischen Amtsbruders zu überzeugen, daß er Unrecht täte, am Leben zu verzweifeln.
    [1949]

  • VULCANO
    Panaria. Regie: William Dieterle. Buch: Renzo Avanzo. Hauptdarsteller: Anna Magnani, Rossano Brazzi, Geraldine Brooks, Enzo Staiola, Edward Cianelli. Kamera: Arturo Gallea. Nach langen Jahren auf ihre vulkanische Insel heimgekehrt, wird Maddalena von den Dorfbewohnern ihrer unmoralischen Vergangenheit wegen geächtet. Um ihre jüngere Schwester vor einem von ihr durchschauten Verbrecher zu retten, wird sie zur Mörderin, und in der Glut des lavaspeienden Vulkans ihrer Heimat wird sie auch in den Augen ihrer Landsleute geläutert und entsühnt.
    [1949]

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