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Schlager, Lieder, Musik und der Film - die Bedeutung .....

Auf diesen Seiten wird die biografishe Aufarbeitung der Zusammenhänge von Kultur und Politik der Jahre 1918 bis 1945 skizziert. Ab etwa der Hälfte der Seiten wird dem Film die größere Aufmerksamkeit gewidmet als der Musik bzw. den Liedern. Manche Filmlieder wurden zu Gassenhauern - aber erst, nachdem der Tonfilm den Durchbruch hatte. Viele Verweise und Zitate aus den dicken Film-Büchern von Curt Riess und auch von Heinrich Fraenkel kennen unsere Leser bereits. Weitere Bücher sind zum Verständnis der End-Zeit bis April 1945 von großem Informationsgehalt.

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1942

Deutsche Truppen erreichen den Kaukasus und die Wolga - die 6. Armee bei Stalingrad eingeschlossen - Erste »Terror«-Luftangriffe auf deutsche Städte - »Beginn des Atomzeitalters« - am 2. Dezember 1942, 15.30 Uhr Chicagoer Zeit: Enrico Fermi gelingt erste fortlaufende Erzeugung von Atomenergie durch Kettenreaktion der Uranspaltung - Lindgren >Pippi Langstrumpf< - Hochgekämmte Frauenfrisuren (»Entwarnungsfrisur«)

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KATHARINA DIE GROSSE - POLITISCH FRAGWÜRDIG

Curt Riess schreibt :

  • »Es geht der Filmindustrie besser, als es ihr jemals gegangen ist, denn es gibt keine Konkurrenz mehr. Da die Menschen sich nichts mehr zu essen kaufen können, von Kleidern und Möbeln gar nicht zu reden, tragen sie ihr Geld ja sowieso ins Kino. So werden in diesen letzten zwei Jahren vor Kriegsende alle Kassenrekorde geschlagen.
  • Zwanzig oder fünfundzwanzig Millionen ReichsMark Einspielergebnis für einen guten Film sind keine Seltenheit mehr.«

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Gegen die russischen Interessen: Brigitte Horney als Katharina die Große mit

Das 25-jährigen UFA-Jubiläum kündigt sich an

Zum 25-jährigen UFA-Jubiläum wünscht sich Goebbels einen Spitzenfilm. Erich Kästner, der Schreibverbot hat, wird (Qualität geht vor) für das Drehbuch zum »Münchhausen« geholt. Er schreibt es unter dem Pseudonym "Berthold Bürger" (den Original-Münchhausen hatte 1786 Gottfried August Bürger verfaßt).

Der Film mit Hans Albers und großem Staraufgebot (bis heute noch ein Kassenknüller) wird 1945 von den Siegermächten verboten werden (und fällt damit für kurze Zeit von der Leinwand in die Statistik).

Von 1.097 Filmen, die im Dritten Reich gedreht wurden, verbietet die Alliierte Kontrollkommission 96 Propagandafilme und 45 andere politisch fragwürdige Filme. Der >Münchhausen< fällt in die letzte Kategorie, weil sich die Russen wegen der »frivolen« Darstellung Katharinas der Großen durch Brigitte Horney (sie zeigt sich sogar in Reifrock-Dessous) historisch falsch dargestellt fühlen.
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1943

Geschwister Scholl hingerichtet - Aufstand im Warschauer Ghetto - Bergarbeiterstreik in USA - Hesse >Das Glasperlenspiel< - Thomas Mann >Joseph und seine Brüder< - Sartre >Sein und Nichts< - Otto H. Warburg klärt die Grundprozesse der Photosynthese - Weizsäcker, Theorie der Planetenbildung - Hungersnot in Bengalen verursacht über 1 Million Tote - Verbot der »Frankfurter Zeitung« als letzte nicht streng gleichgeschaltete Zeitung

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AUF DEM KARUSSELL

Spätestens nach der Katastrophe von Stalingrad im Januar bis März 1943 muß auch der Blindeste sehen, daß die Katastrophe des Dritten Reichs unaufhaltsam und total ist.

Und trotzdem wird gefilmt und gefilmt, werden Lieder geschrieben wie "Durch dich wird diese Welt erst schön", "Haben Sie schon mal im Dunkeln geküßt", "In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine".

Johannes Heesters:
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  • »Unsere Arbeit war die verlogenste, die es in dieser Zeit gab. Wir spielten heile Welt in Frack und Abendkleid. Aber andererseits gab es noch immer ein riesiges Publikum, das inmitten der Not und des Elends in den Kinos Vergessen und Zerstreuung suchte und von uns, den Protagonisten des Musiktheaters, nichts anderes als Gesang und Tanz und Heiterkeit erwartete.«

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Eine Teilwahrheit.
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Wer nicht filmt, spielt, singt, komponiert, textet, muß an die Front

Herren-Ballett mit Doris Kreysler in >Karneval der Liebe<

Genauso entscheidend mindestens ist die Selbsthilfe zum Überleben. Denn wer nicht filmt, spielt, singt, komponiert, textet, muß an die Front, muß möglicherweise noch in den letzten Wochen und Monaten sein Leben verlieren ...

Eine Überlebens-Welt, die sich völlig einspinnt, abkapselt, isoliert. Eine künstliche Welt, die doch von einer ungeheuren Dynamik getrieben wird. »Für den Film >Karneval der Liebe<«, schreibt Johannes Heesters,

  • »nahmen wir die Musiknummer "Das Karussell fährt immer, immer rundherum" auf: Ein Sechzigmann-Orchester im Studio - damals drehte man noch nicht Playback - und Michael Jary dirigierte. Er war souverän und verbrauchte pro Musiknummer, die er einstudierte, eine Flasche Wodka. Wie macht der Kerl das nur? fragte ich mich. Ich sang "Durch dich wird diese Welt erst schön" und meinte damit nicht den Schnaps.«


Warum Jary das schaffte? Er war Schüler der Societas Verbi Divini im schlesischen Kloster Heiligkreuz gewesen. Jary:

  • »Ein Missionar, der dort herangezogen wurde, verhält sich zu einem gewöhnlichen Priester wie ein Fallschirmspringer zu einem Landser. Ich habe gelernt, mich in zwei Sekunden zu entspannen und zu konzentrieren. Dadurch ist es mir möglich gewesen, viel schneller zu arbeiten. In meinen besten Zeiten konnte ich 58 Stunden hintereinander Musikaufnahmen machen. Wenn die Musiker, die ohnehin wechselten, nicht mehr konnten, habe ich mich ans Klavier gesetzt und die Klavierstimme auf die Aufnahme drauf gespielt.«

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1944

20. Juli: Bombenattentat auf Hitler mißglückt - Erfolgreiche Invasion der Anglo-Amerikaner und ihrer Verbündeten an der Küste der Normandie - Einzug de Gaulles in das unzerstörte Paris - Chemie-Nobelpreis an Otto Hahn - Bildfunkübertragung von Zeitungsdruckplatten von New York nach San Francisco - Britisches Strahlantrieb-Flugzeug überschreitet 800 km/h - Modell-Uranbrenner in Berlin-Dahlem erreicht bescheidene Neutronenvervielfachung - Sartre >beschlossene Gesellschaft<

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»So frivol tanzt eine deutsche Frau nicht!« Marika Rökk mit Partner Frumann in >Frau meiner Träume<
Eine deutsche Arbeiterin im »Bombenwald« einer Bombenfabrik

SO TANZT EINE DEUTSCHE FRAU NICHT!

1944 erreicht die Spielfilm-Produktion noch die erstaunliche Zahl von 75 Filmen. Und Goebbels zeigt im Wahnwitz immer noch konsequenter Methode.

Der Musikfilm >Die Frau meiner Träume< muß von Anfang Februar bis zum 2. August 1944 viermal durch die Zensur, weil Marika Rökk in einer Tanzszene ein bis zum Nabel dekolletiertes Kleid mit Netzeinsatz trägt.

Marika Rökk:

  • »Heute würde so ein Kostüm allenfalls als >Oma-Look< durchgehen, aber damals wurde es als >zu erotisch< gerügt. Was dem Ganzen jedoch die Krone aufsetzte, waren meine schmiegsamen, sinnlichen Bewegungen. Goebbels ließ mich wissen: >Das ist frivol - so tanzt eine deutsche Frau nicht!< Da hatten wir den Salat. Entweder die Szene rausschmeißen - oder nachdrehen.
  • Die Schritte wurden nun Goebbels' moralischen Erfordernissen angepaßt. Das Kostüm blieb so. Die Nummer wurde nachher trotzdem einer der Höhepunkte der Revue. Immer hatte ich ein sauberes Gretchen gespielt - und nun das.«

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Am 25. August 1944 - Premiere

Premiere ist dann am 25. August 1944. Allein in Deutschland spielt der Film innerhalb von drei Monaten 8 Millionen Reichsmark ein. Mitte Januar 1945 teilt der Leiter des UFA-Palastes in Danzig mit, »daß der Andrang zu diesem Film derartig gewaltig war, daß es täglich einige Verwundete gab und viele Fensterscheiben dabei in Trümmer gingen«.

Marika Rökks Lied "In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine" ist (so unglaublich es klingen mag) einer der späten Kriegsschlager, die auch im besetzten Ausland Sympathie für deutsche »Kultur« wecken.

Da schmuggelt sich der 17-jährige Athener Panos F. (heute '1978' ist er Spezialist für Computer-Software-Produktion und ihre Universal-Anwendungen in München) mit seinem Freund Agamemnon mit einem frechen »Heil Hitler« an den Kontrollen vorbei allabendlich ins Soldaten-Kino - und zu Hause spielt er auf dem Klavier sofort alle die frisch gehörten Melodien nach ... und hat sie bis heute nicht vergessen.
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Die >Große Freiheit Nr. 7< scheitert an Goebbels

Zensiert: > Große Freiheit Nr. 7< mit Hilde Hildebrand

Ein anderer Film, Käutners >Große Freiheit Nr. 7< scheitert ganz an der Zensur. Und das, obgleich die Publikumslieblinge Hans Albers und Ilse Werner mitwirken. Der Film spielt in St. Pauli, dem Hamburger Paradies für Matrosen auf Landurlaub, der »Großen Freiheit«. Hans Albers und Hilde Hildebrand singen "Beim erstenmal, da tut's noch weh" von Helmut Käutner und Werner Eisbrenner.

Albers, immer noch einer von den Aufrechten, einer, der die Nazis vom ersten Tag an abgelehnt hat. Er hat sogar den Verkehr mit seinem Bruder abgebrochen, als der in die Partei eingetreten ist. Aber der blonde Hans ist als ideale Verkörperung des »Germanischen« für den Film unentbehrlich.
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Der Titel sei nicht gut .....

Und nicht seinetwegen tut der Film einigen Leuten weh. Goebbels stößt sich an dem Titel >Große Freiheit. Außerdem treten da deutsche Prostituierte auf. Bürgerinnen des Dritten Reichs haben über den Verdacht, eine solche Betätigung auszuüben, erhaben zu sein. Admiral Dönitz wiederum will nicht, daß man sieht, daß deutsche Matrosen auf Landurlaub trinken. Unterstützt von Hamburgs Gauleiter Kaufmann beschwert er sich, Käutners Film schade dem Ansehen der Kriegsmarine.

Schließlich wird >Große Freiheit Nr. 7< verboten und nur für das Ausland und das Protektorat Böhmen-Mähren freigegeben. Erst nach dem Ende des Kriegs wird der Film in West- und Ostdeutschland gezeigt. Und ist immer noch so progressiv, daß nach 1946 nun die Kirche gegen seine »Unmoral« protestiert.
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1945 - Das Ende des 3. Reiches

Konferenz von Jalta - Luftangriff auf Dresden - 30. April 1945: Selbstmord Hitlers im Bunker der Reichskanzlei - Am 9. Mai, 00.01 Uhr tritt die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft - Potsdamer Abkommen über die Verwaltung Deutschlands durch die Alliierten - Verluste im zweiten Weltkrieg etwa: 30 Millionen getötete Zivilisten, 10 Millionen getötete Soldaten; direkte Kosten 1 Billion Dollar, indirekte Kosten: 2 Billionen Dollar

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Dresden 1945: Blick vom Rathausturm nach Süden
Wo einst vor dem Brandenburger Tor die prächtigen Baumbestände des Tiergartens standen, bauten die Berliner nach 1945 in Schrebergärten Kartoffeln und Gemüse an.
Filmmusik mit der Stoppuhr: Lothar Brühne
Er verschenkte seine Geige: Georges Boulanger

BACH IM BOMBENKELLER IN PRAG

Das Dritte Reich befindet sich in Auflösung. Die Studios in Berlin, Hamburg und München sind zerstört.

Fast alle Produktionen setzen sich nach Prag ab, was sich ebenfalls als ein großer fehler erwies. Als Theo Mackeben 1953 stirbt, erinnert sich der Augenzeuge Otto Richter in der »Oberhessischen Presse« vom 27. Januar 1953:
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  • »Es war im letzten Kriegsjahr, einen Tag nach dem großen Bombenangriff auf Dresden. Wir waren in Prag zu Filmaufnahmen. In der Bar eines Hotels, die sich im Keller befand, wurde gedreht. Schauspieler, Statisten, Aufnahmestab waren eifrig bei der Arbeit, als die Sirenen ertönten. Die Aufnahmen wurden abgebrochen.
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  • Gerade waren die ersten Nachrichten von der Vernichtung Dresdens bekannt geworden, eine gewisse Unruhe lagerte auf uns allen. Es war eine merkwürdige Spannung, die uns jetzt gegen Ende des Krieges im Spürbarwerden der nahenden Katastrophe gefangen hielt - und doch trug jeder seine Maske. Man sprach, erzählte sich, es lachte wohl auch einer.
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  • Da setzte sich Theo Mackeben, der Komponist des werdenden Films, an den Flügel und begann zu spielen. Leise, zögernd erst, dann immer mehr sich ans Spiel verlierend. Langsam verstummten die Gespräche, ein letztes Lachen verrann in der Stille, in der nur die Musik zu leben schien. War das derselbe Mann, der mit seinen graziös-leichten Filmmelodien die Menschen zu verzaubern wußte?
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  • Schweigen - man achtete nicht mehr auf das nähere oder entferntere Brummen der Flugzeuge, nicht auf nahe oder entfernte Einschläge; jeder war ganz auf sich selbst und sein Inneres gestellt, jeder ging mit sich zu Rate. Wer würde davonkommen, und wie würde man dem begegnen, was vor einem stand? Würde man es so gefaßt, so still und großartig tun können wie dieser Künstler, der in sich versunken, mit ernstem verhaltenem Gesicht - Bach spielte, Johann Sebastian Bach - eine halbe, eine ganze, anderthalb Stunden lang?
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  • Als die Entwarnungssirenen ertönten, ging es wie ein allgemeines Bedauern durch den Raum. Nur langsam lockerte sich die Spannung, aber es war nicht mehr jene unruhige gehetzte Stimmung, sondern eine Atmosphäre, in der jeder wie auf einer Insel zu sich selbst gefunden hatte und aus der jeder neue Kräfte sich zuwachsen fühlte.
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  • Niemand wagte Beifall zu klatschen; Mackeben erhob sich langsam, mit einem gelösten Lächeln stand er da, ein Mensch, befreit von der Last dieser Tage, ein Mensch, jederzeit bereit zum Sterben, dem Sterben, dem keiner von uns entgehen kann.«

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DIE VERSCHENKTE GEIGE

Der Krieg ist zu Ende. Der Wiederaufbau beginnt.

Auch in der Unterhaltungsmusik. Übergänge fließen. Einige dieser Komponisten-Generation, die noch »Metier« hatte und ein ganz breites Spektrum, von der Symphonik bis zum Schlager, werden ihre Erfolge noch in den 19fünfziger Jahren weiter schreiben wie Michael Jary und Franz Grothe.
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Die Flucht in die Oberflächlichkeit - beim Schlager und beim Film

Doch die Zeit verändert sich. Die Flucht des Nachkriegs-, des Wirtschaftswunder- Deutschland in die Oberflächlichkeit produziert immer mehr »Schlager«, wie wir sie heute verstehen. Produziert immer mehr Tages-Hits, die einen Bedarf nicht einmal wecken, sondern nur decken wollen, immer weniger Lieder, die (eben weil sie nicht drauf spekulieren) eine Evergreen-Zukunft haben.

Entlarvend, wie sich der (Anmerkung : dennoch sehr erfogreiche) Produzent Arthur Brauner seiner Schlager-Filme der fünfziger und frühen sechziger Jahre rühmt:

  • »Ein großer Schlager-Erfolg, der einen Filmtitel und möglicherweise auch -Thema abgibt, erscheint mir, geschäftlich gesehen, sicherer als ein Film mit neuen Schlagern, die erst einmal beweisen müssen, daß sie Schlager werden.«


Der deutsche Musikfilm (Nachfolger von Revue und Operette) hat nach der Befreiung immer weniger Freiraum und stirbt mangels Nachwuchs-Förderung aus. Die Evergreens der Zukunft werden (Ausnahmen bestätigen die Regel) hauptsächlich aus dem angelsächsischen Raum kommen, vom Musical über den Rock'n Roll bis zu den Beatles.
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Der Sohn Frank Brühne erinnert sich ...

Lothar Brühne (seine Lieblingsmelodie war die Titelmusik zu Käutners >Romanze in Moll<, nicht die Leander-Hits "Der Wind hat mir ein Lied erzählt" und "Kann denn Liebe Sünde sein") ist einer der ersten, die die Nachkriegs-»Branche« total ablehnen.

Die Beschreibung seines Komponisten-Alltags um das Jahr 1950 herum, die sein Sohn Frank Brühne gibt, klingt wie ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten:

  • »Einmal im Jahr läutete ein Glöckchen. Dann wußten wir, meine Schwester und ich, daß sich jetzt unser Vater an den großen, schwarzglänzenden Flügel setzen und für uns ein Weihnachtslied spielen würde. Ein kostbarer Augenblick, denn normalerweise sahen wir unseren Vater nie beim Klavierspielen und schon gar nicht an der Orgel, die er meisterhaft beherrschte. Manchmal, wenn wir nachts nicht schlafen konnten, saßen wir auf der Treppe und hörten ihn komponieren.

  • Leise hatte es während dieser Arbeitsphasen in unserem Haus zu sein. Volle Aschenbecher wurden geräuschlos aus seinem Zimmer entfernt, dampfende Kaffeekannen hineingetragen. Jede Art von Singen oder Pfeifen war dann strikt verboten. Falsch Intoniertes konnte er nicht ertragen.

  • Als er ein großes Cafe gepachtet hatte, - neben einer eigenen Filmproduktion der erste seiner >nebenberuflichen< Fehlschläge - spielte dort ein mehrköpfiges Orchester, dessen Mitglieder wegen kleiner Fehler gerügt wurden, auch wenn (wie häufig) niemand im Lokal war außer uns.

  • Mein Vater war aber durchaus nicht pedantisch. Er war Vollblutmusiker. Er mochte die Zigeuner und ihre Musik, spielte gern und trank auch mal einen über den Durst. Er hatte einen ausgeprägten Berliner Humor und verstand sich großartig mit seinen Orchestermusikern, die allerdings oft auf ihn warten mußten, da wir Kinder ihn auch durch wildes Herumturnen auf seinem Bett nicht aus dem Schlaf zu holen vermochten.«

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Der kleine Frank bekommt die Geige

Der berühmte Geiger Georges Boulanger (wegen seines todtraurigen Liedes "Einsamer Sonntag" sollen sich neunundzwanzig Menschen das Leben genommen haben, so daß die Platte verboten wurde) schenkte dem kleinen Frank aus Dankbarkeit für Lothar Brühne sein wertvolles Instrument.

Frank Brühne:

  • »Zwischen den Saiten entdeckte ich eine kleine Karte: >Lieber kleiner Brühne - um ein berühmter Musiker zu werden, mußt du sehr fleißig sein!<«


Weder Frank Brühne noch seine Schwester spielen ein Instrument...
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