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40 Jahre Deutsche Kinotechnische Gesellschaft im Lichte der kinotechnischen Entwicklung - Teil 2

aus KINO-TECHNIK Nr. 2/1961 - es ist die Fortsetzung aus KINO-TECHNIK 1961 Nr. 1, S. 7
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V. Magnetton und Breitwand 1947-1956

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Der Wiederbeginn nach dem April 1945

Schon kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges fanden sich einige Mitglieder der DKG in Berlin zusammen, um die unterbrochene Arbeit der Gesellschaft wiederaufzunehmen. Am 24.11.1945 erkannte das Vereinsregistergericht Berlin das Weiterbestehen der DKG an und bestellte Prof. Dr. Gustav Leithäuser zum Notvorstand.

Da jede Gesellschaft die Zulassung durch die alliierten Militärbehörden erwirken mußte, wurden entsprechende Anträge gestellt. Die US-Militärregierung erteilte ihre Genehmigung, die die Unterschrift des damaligen amerikanischen Filmoffiziers Peter van Eyck trägt, am 17.7.1946, die britische Militärregierung am 3.1.1947.

Am 25.4.1947 fand die erste Vortragssitzung und Mitglieder-Hauptversammlung nach dem Kriege statt. Es wurden Prof. Dr. G. Leithäuser als Vorsitzender sowie Dr. A. Narath und Dr. H. Etzold als stellvertretende Vorsitzende gewählt.

Prof. Leithäuser hielt einen Vortrag über Organisation und Arbeitsprogramm der DKG, Dr. Etzold über die im Aufbau befindliche kinotechnische Prüfstelle. 1947 wurden insgesamt sieben Vortragssitzungen veranstaltet.

Die Führungspersonen der DKG nach 1945

Nachdem, am 24.1.1950 die DKG vom Magistrat von Berlin offiziell anerkannt worden war, wurden in der Mitglieder-Hauptversammlung vom 3.4.1950 Prof. G. Leithäuser als Vorsitzender, Dr. M. Ulner und Dr. L. Busch als stellvertretende Vorsitzende und in der Hauptversammlung vom 9.3.1951 Prof. Dr. A. Narath als Vorsitzender, Dr. L. Busch und Dr. M. Ulner als stellvertretende Vorsitzende gewählt.

Am 16.4.1953 trat Dr. R. Seidelbach an die Stelle von Dr. Ulner, der nach München übergesiedelt war, und am 12.4.1956 wurde nach dem Wegzug von Dr. Busch nach Köln und dem Tode von Dr. Seidelbach der Vorstand neu gewählt und gleichzeitig erweitert.

Es gehörten ihm an: als Vorsitzender Prof. Dr. A. Narath, als stellvertretende Vorsitzende Obering. H. Orlich, Dir. Dr. F. Gössler und Dr. H. Atorf. Zum Geschäftsführer war schon am 7.4.1951 der Betriebswirt A. Laufmann bestellt worden.
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Auch in Hamburg und München geht es weiter

Bereits 1947 wurden DKG~Sprechabende veranstaltet, die im Casino Berlin abgehalten wurden und ebenso wie die Vortragsveranstaltungen großes Interesse fanden, da nach den langen, durch den Krieg und die ersten schweren Nachkriegsjahre verursachten Unterbrechungen eine Menge Probleme vorlagen, die nach einer Lösung drängten.

Auch die Abteilungen Hamburg und München wurden wieder aktiv. Am 30.9.1947 erhielt die Abteilung München die Anerkennung durch die US-Militärregierung für Bayern, wählte in ihrer ersten Sitzung Obering. J. H. Henkel zum Vorsitzenden, Dir. Leo Mayer zum stellvertretenden Vorsitzenden und W. Heydecke zum Geschäftsführer.

Nach Wegzug von Obering. Henkel nach Berlin trat an seine Stelle Dr. A. Kochs, der den Vorsitz auch heute (1960) noch führt. Am 13.5.1948 fand in München die erste Vortragssitzung nach dem zweiten Weltkrieg statt, in Hamburg, das sich zu einem neuem Filmzentrum entwickelte, die erste am 22.5.1948.

Die Leitung lag zunächst in den Händen von Ing. A. Reimer und D. Graßmann, nach dessen Ausscheiden am 1.2.1950 F. Skupke an seine Stelle trat.

Am 5.1.1954 erfolgte auf Anregung von Dipl.-Ing. H. Tümmel eine Neubesetzung der Abteilungsleitung Hamburg, die jetzt in den Händen von Dir. Karl A. Geyer, Dipl.-Ing. H. Tümmel, Ing. A. Reimer, Dipl.-Ing. F. Wilken und Dipl.-Ing. R. Fehrmann liegt.

Das Erbe des verlorenren Krieges

Die ersten Nachkriegsjahre waren vorwiegend dem Aufbau der deutschen Filmwirtschaft und der Kinoindustrie gewidmet. Zerstörte Anlagen mußten ersetzt und neue, moderne Fabrikationsstätten aus dem Boden gestampft werden.

Daß dieser Aufbau in verhältnismäßig kurzer Zeit von Menschen geleistet wurde, die durch den verlorenen Krieg und die These von der Kollektivschuld des deutschen Volkes unter einer schweren seelischen Depression standen und durch die Hungerjahre der Nachkriegszeit vollkommen entkräftet waren, wird immer ein Wunder bleiben.

Wenn dieser Neuaufbau auch alle Kräfte beanspruchte, so wurde schon frühzeitig an der Verbesserung bestehender Einrichtungen und an der Einführung neuer Verfahren gearbeitet, die insbesondere eine Rationalisierung der Filmherstellung erwarten ließen.
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Das Magnettonverfahren an der Spitze aller Neuerungen

An der Spitze aller Neuerungen nach dem Kriege steht das Magnettonverfahren. Es ist das Verdienst von Dr. M. Ulner, daß er dieses Verfahren trotz aller Widerstände und geäußerter Bedenken in konsequenter Weise in den Ufa-Ateliers in Berlin-Tempelhof einführte und damit eine neue Ära der Filmherstellung einleitete.

Sehr bald darauf hat dann das Magnettonverfahren die Ateliers aller Länder erobert. Es hat zu einer Qualitätsverbesserung der Tonaufnahme geführt, zu einer Beschleunigung des Produktionsprozesses und zu einer Herabsetzung der Produktionskosten.

Daß die zu überwindenden Widerstände nicht gering waren, ist verständlich, wenn man sich vor Augen hält, daß allein schon die Schnitt-Technik sich umstellen mußte, da man die Tonspur nicht mehr wie beim Lichttonverfahren sehen, sondern nur noch abhören konnte. Auch sonst waren noch zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden.

Nur den außerordentlichen Vorteilen, die das Magnettonverfahren bot, war es zu verdanken, daß eine völlige Umstellung in so kurzer Frist überhaupt möglich war. In einem Vortrag vor der DKG in Berlin am 27.1.1950 erläuterte Dr. Ulner anschaulich die von ihm angestrebte schrittweise Einführung des Magnettonverfahrens von der Aufnahme bis zur Wiedergabe im Filmtheater.

Ausgehend von der damals bereits bei der Ufa praktisch verwendeten Aufzeichnung auf 6,5mm-Band, bezeichnete er als „Zukunft I" dessen Verwendung oder diejenige perforierten Magnetfilms auch für die Muster- und Arbeitskopie sowie für die Mischbänder, als „Zukunft II" die weitere Verwendung für das gemischte Tonband und als „Zukunft III" die Verwendung für die Theaterkopie.

Diese Zukunftsziele sind rascher verwirklicht worden, als man damals allgemein glaubte, und wenn heute der Lichtton noch nicht ganz ausgestorben ist, so hat das Gründe, auf die näher einzugehen hier zu weit führen würde.
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Das neue Breitwandverfahren und die Magenttontechnik

Daß das Magnettonverfahren auch im Filmtheater seinen Einzug halten konnte, hängt mit einer zweiten Nachkriegsneuerung zusammen, die von einschneidendem Einfluß auf die Bildtechnik gewesen ist. Es handelte sich dabei um die Änderung des bisher üblichen Bildformates und um die Einführung der Breitwandverfahren.

Das auslösende Moment war die (erkennbar) zunehmende Konkurrenz des Fernsehens (Anmerkung : Due USA waren uns beim Fernsehen um 5 Jahre voraus), dem man eine besondere Attraktion entgegenstellen wollte, um die Besucher wieder in die Filmtheater zu locken.

Zunächst versuchte man es mit dem echten stereoskopischen Film. Den Startschuß gab die Vorführung des Films „Bwana Devil" am 26.11.1952 in Los Angeles, dem am 10.4.1953 der in New York uraufgeführte Film „House of Wax" folgte.

Trotz großen Beifalls, den diese Vorführungen erregten, konnte sich der echte stereoskopische Film nicht durchsetzen. Die Notwendigkeit, alle Zuschauer mit Polarisationsbrillen auszustatten, die Tatsache, daß nur ein gewisser Prozentsatz überhaupt stereoskopisch sehen kann, daß Augenermüdungen auftreten, zusammen mit den noch vorhandenen erheblichen technischen Mängeln, waren die Gründe, die eine Einführung des plastischen Fihns scheitern ließen.

Ein durchschlagender Erfolg war dagegen dem Breitwandverfahren beschieden. Man erkannte, daß eine erhebliche Steigerung der Illusions-Wirkung in einfacher Weise schon durch eine Verbreiterung der Bildwand erzielt werden kann - unter gleichzeitiger Änderung des Bildformates.
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Es begann 1952 mit dem Cinerama-Verfahren

Nachdem das Cinerama-Verfahren, das mit drei nebeneinander projizierten 35mm Filmbildern arbeitet, durch die Uraufführung des Films „This is Cinerama" am 30.4.1952 in New York einen außerordentlichen Erfolg zu verzeichnen hatte, wurden weitere Verfahren entwickelt, die das gleiche Ziel mit einfacheren Mitteln zu erreichen versuchten.

Erwähnt seien hier das CinemaScope-Verfahren mit optischer Zerrlinse, das Vista-Vision-Verfahren mit auf dem 35mm Film querliegenden, sich über acht Perforationslöcher erstreckenden Bildern und schließlich Verfahren, die mit Film von 55mm, 65mm oder 70mm Breite arbeiten, wie beispielsweise Todd AO und andere.
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Der Ton mußte jetzt "mithalten"

Diese Verfahren stellten die Tonwiedergabe vor neue Probleme. Es mußten Lautsprecher über die ganze Breite der Bildwand verteilt und diesen von mindestens drei verschiedenen Tonspuren die Schallereignisse zugeführt werden, wozu noch ein Effektkanal für den Zuschauerraum hinzukam, so daß sich Filme mit vier, ja sogar mit sechs und sieben Tonspuren ergaben, die sich dann allerdings nur auf überbreitem Film unterbringen lassen.

Auf diese Weise ist eine Wiedergabe möglich, die einer echten stereophonischen nahekommt, in jedem Fall aber eine Illusionssteigerung mit sich bringt, wie man sie in analoger Weise beim Bild durch die Breitwand unter Verzicht auf die echte stereoskopische Wiedergabe erreicht.
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Viele weitere Themen und umwälzende Neuerungen beim Film

Neben den beiden genannten umwälzenden Neuerungen ist noch eine ganze Reihe damit zusammenhängender oder andersgearteter Entwicklungen in dem betrachteten Zeitraum zu verzeichnen, über die in den Vortragssitzungen der DKG und in den Arbeitsausschüssen berichtet wurde.

Genannt seien spezielle Probleme des Magnettonverfahrens, seine Theorie, das Sichtbarmachen der Aufzeichnung nach der Methode von Dr. Guckenberg, Eigenschaften der verschiedenen Bandmaterialien, Bespurungsverfahren, Synchronisationsverfahren, wie das Pilotton-Verfahren oder das Rotosyn-Verfahren, Bandspieler, Stereo-Mischpulte und Schneidetische, ferner Probleme der allgemeinen Ateliertechnik, der Filmemulsionen und ihrer Verarbeitung, Farblichtbestimmung und Farblichtsteuerung bei Kopiermaschinen.

Einen breiten Raum nahmen wieder Fragen der Schmalfllmtechnik und der wissenschaftlichen Anwendung der Kinematographie ein, wie zum Beispiel die Röntgen-Kinematographie, für die Dr. med. J. G. J. Metzner das „Diakin"-Gerät entwickelt hatte.

Kinotechnik, Tontechnik, Kopiertechnik, Ateliertechnik

Am 24. 1. 1952 wurden wieder DKG-Ausschüsse konstituiert für Geschichte der Kinotechnik, Tontechnik, Kopiertechnik, Ateliertechnik und ein Ausschuß für Fernsehen und Filmtechnik, der in der Folgezeit besonders aktiv war.

Die DKG war ferner an vier internationalen Farbfilmkongressen beteiligt, die in den Jahren 1951 und 1952 in Köln, 1953 in Düsseldorf und 1954 wieder in Köln stattfanden, und an der Deutschen Gesellschaft für Filmwissenschaft, die sich mit Fragen der Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Publizistik des Films beschäftigt und wertvolle Beiträge zur Frage der Wirkung des Films auf den Menschen beisteuert, ein Problem, das auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.

Schließlich war die DKG an den Veranstaltungen der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie e. V. beteiligt, von denen besonders diejenige vom 11.2.1953 zu erwähnen ist, auf der das 25jährige Bestehen dieser Gesellschaft gefeiert wurde und die ganz im Zeichen des plastischen Films stand, um dessen Einführung in die Filmtheater man sich damals intensiv bemühte.
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Eine erste Ausstellung auf der Jahrestagung 1954

Ein großer Erfolg war die anläßlich der Jahrestagung 1954 erstmalig von der DKG veranstaltete Ausstellung „Studio-Technik", der eine Reihe von Vorträgen gewidmet war und die in den folgenden Jahren mit steigender Beteiligung der Industrie mehrfach wiederholt wurde und großem Interesse begegnete.

Die Arbeiten des Fachnormenausschusses Kinotechnik (FAKI) wurden nach dem Kriege erneut aufgenommen und energisch vorangetrieben. Die neue Magnettontechnik und die Breitwandverfahren stellten den FAKI Infolge der Vielzahl der auf dem Markt erschienenen Systeme vor schwierige Aufgaben, die auch auf der ISO-Tagung vom 11. bis 16.6.1955 in Stockholm erörtert wurden.

Besondere Aufmerksamkeit schenkte die DKG der Herstellung von Bild- und Ton-Prüffilmen, von denen 1952 der neue DKG-Prüffüm Nr. 4a für Filmtheater (35 mm) herauskam.

Die Oskar-Messter-Medaille und Ehrenmitgliedschaften

Die Oskar-Messter-Medaille wurde am 27.3.1953 an August Arnold in München verliehen für seine hervorragenden Verdienste um die Entwicklung und den Bau von Entwicklungsmaschinen für Schwarzweiß und Farbe, für die 35mm-„Arriflex"-Handkamera, die 16mm-Handkamera und den Dreikohle-HI-Scheinwerfer.

Die Ehrenmitgliedschaft wurde an folgende Persönlichkeiten verliehen:
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Chefredakteur Karl Weiss am 20.9.1949
Dr. Rudolf Fischer am 9.3.1951
Dr. Max Brenzinger am 9.3.1951
Ing. Erwin Gerlach am 21.5.1951
Prof, Dr. Gustav Leithäuser am 20.12.1951
Joseph Massolle am 20.12.1951
Obering.Hans Friess am 16.4.1953
Dir. Dr. Alfred Miller am 6.4.1954
Eugen Bauer am 5.9.1954
Dir. Fritz Thiery am 12.4.1956

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Im gleichen Zeitraum bis 1956 hatte die DKG den Tod folgender Fachleute auf kinotechnischem Gebiet zu beklagen:

1952 Prof. Dr. Fritz Fischer, 1953 Prof. Carl Froelich und Denes von Mihaly, 1954 Prof. Dr. Carl Foreh, Dr. F. W. Petersen, Hermann Fritzsching, 1955 Dr. Hanns A. Plaumann und Hermann Birkhofer.

Überblickt man die erste Nachkriegsepoche, so muß man feststellen, daß sie umwälzende Neuerungen auf kinotechnischem Gebiet gebracht hat und daß diese in überraschend kurzer Frist eingeführt wurden. Besonders bemerkenswert ist aber, daß die damit verbundenen Umstellungen, die große finanzielle Opfer erforderten, trotz der wirtschaftlichen Not in Deutschland ermöglicht werden konnten.
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VI. Film und Fernsehen

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Die Fernsehtechnik

Nachdem sich die Breitwandverfahren durchgesetzt und die Filmtheater sich auf das neue Format umgestellt hatten, nachdem ferner das Magnettonverfahren bei der Aufnahme das Lichttonverfahren bis einschließlich der Mischung vollständig verdrängt hatte und, begünstigt durch die großen Bildbreiten, auch bei der Wiedergabe sich immer mehr durchsetzen konnte, begann eine neue Epoche, die durch den ständig wachsenden Einsatz elektronischer Mittel in der Filmtechnik gekennzeichnet ist und insbesondere eine enge Verflechtung der Film- und Fernsehtechnik mit sich gebracht hat.

Dementsprechend nahmen auch fernsehtechnische Probleme einen immer größeren Raum im Vortragsprogramm der DKG ein.
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Fernsehbilder speichern und das „Elektronic-Cam-System"

Als Speichermittel ist der photographische Film im Fernsehen vorläufig noch nicht zu entbehren.

Die Aufzeichnung kann entweder dadurch gewonnen werden, daß man das auf dem Schirm einer Bildaufzeichnungsröhre entworfene Szenenbild filmt oder daß man es, wie in der Filmtechnik üblich, mit einer Filmkamera direkt aufnimmt. In diesem Fall kann man sich des sogenannten „Elektronic-Cam-Systems" bedienen, bei dem durch eine an die Bildkamera angebaute kleine Fernsehkamera mit Vidikon-Röhre im Regieraum auf einem Bildmonitor die aufzunehmende Handlung beobachtet und beurteilt werden kann.

Auf diese Weise ist es möglich, unter Verwendung mehrerer Kameras und einer entsprechenden Anzahl von Monitoren die gesamte Handlung mit allen Einstellungen durch Einschalten der gerade gewünschten Kamera in einem Zuge aufzunehmen.

Eine solche Einrichtung ist nicht nur bei der Herstellung von Fernsehfilmen, sondern vielleicht in der Zukunft auch für die Spielfilmherstellung von Bedeutung. Sie wurde bereits in den Ateliers der Bavaria eingebaut und erprobt. Ein elektronischer Sucher ist auch bei der Filmaufnahme von Vorteil und wurde erstmalig in Deutschland von der Firma Arnold & Richter, München, auf der „photokina" 1958 in Köln ausgestellt.
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Eine erste Filmabtastanlage

Schließlich wurde von der Real-Film in Hamburg eine Fernseh-Filmabtastanlage erprobt, mit der es möglich ist, die Verwendbarkeit von Filmen für Fernsehzwecke zu beurteilen.

Solange im Fernsehen der Film als Speichermittel verwendet wird, können alle in der Filmtechnik gesammelten Erfahrungen hinsichtlich Aufnahmematerial, Bearbeitung und Wiedergabe von der Fernsehtechnik übernommen und ausgenutzt werden. Das hat zu einer engeren Zusammenarbeit der beiden Techniken geführt, von der beide Nutzen haben.

Im Filmtheater ist der Einsatz fernsehtechnischer Mittel ebenfalls möglich. Es sei hier als Beispiel auf die von Zeiss Ikon entwickelte Telekinoanlage hingewiesen, mit der man aus dem Projektionsstrahlengang einen Teil des Lichtes auf eine Kameraröhre lenkt und das Bildsignal Fernsehempfängern zuleitet, die im Vorraum des Filmtheaters aufgestellt sind.
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Die Fernsehgroßprojektion mit dem „Eidophor"-Projektor

Die wichtigste Anwendung stellt die Fernsehgroßprojektion dar. Die DKG konnte erstmalig in Deutschland am 23.4.1958 im großen physikalischen Hörsaal der Technischen Universität Berlin vor einem Auditorium von über 700 Personen das von Prof. F. Fischer erfundene und von Dr. Gretener bis zur Praxisreife entwickelte „Eidophor"-System vorführen.

Der jeweils Vortragende wurde von einer Fernsehkamera aufgenommen und im selben Raum mit dem „Eidophor"-Projektor in Schwarzweiß auf einen Bildschirm von 18 m2 Größe projiziert. Außerdem wurde von Dr. med. J. G. J. Metzner eine kleine Operation im Hörsaal vorgenommen, die ebenfalls gleichzeitig auf dem Bildschirm in Großprojektion verfolgt werden konnte.

Der Farb-„Eidophor"-Projektor von 1959

Als weiterer Meilenstein in der Fortentwicklung dieser Technik darf die Vorführung des Farb-„Eidophor"-Projektors in einer Vortragssitzung der DKG in der Technischen Hochschule in München am 18.9.1959 bezeichnet werden.

Nach einem einleitenden Vortrag von Prof. Dr. A. Narath über die Grundlagen des „Eidophor"-Systems für die Wiedergabe von Schwarzweiß- und Farbbildern wurden von Dr. Lutz Heck Tiere aus dem Tierpark Hellabrunn - vom Meerschweinchen über eine Riesenschlange bis zum Krokodil - in einem Nebenraum des Hörsaales mit einer Fernsehkamera aufgenommen und in farbiger Großprojektion auf die etwa 20m2 große Bildwand des Hörsaales übertragen.

Die Demonstration interessanter, im Mikroskop zu beobachtender Vorgänge durch Hans Traber zeigte überzeugend den großen Wert einer solchen Anlage besonders für Unterrichtszwecke. Die Übertragung einer Herzoperation (Prof. Zenker) auf dem zu gleicher Zeit in München tagenden Deutschen Chirurgenkongreß war ein weiterer großer Erfolg.
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Die magnetische Bildaufzeichnung

Eine Neuentwicklung, deren Bedeutung in ihrem vollen Umfang wohl heute schon überblickt werden kann, ist die magnetische Bildaufzeichnung. Der Vorteil, unmittelbar nach der magnetischen Tonaufnahme diese abhören, ihre Qualität beurteilen und sie auch wieder löschen zu können, hatte bereits die Lichttonaufnahme aus dem Atelier verdrängt.

Das entsprechende Prinzip auf die Bildaufnahme angewandt, ist zweifelsohne von ungeheurer wirtschaftlicher Bedeutung. Beide Methoden laufen darauf hinaus, den umständlichen photochemischen Prozeß völlig auszuschalten.

Nachdem die RCA den experimentellen Nachweis erbracht hatte, daß das Problem der magnetischen Bildaufzeichnung grundsätzlich lösbar ist, konnte jedoch eine für die Praxis der Bildaufnahme brauchbare Lösung erst in dem Ampex-Verfahren gefunden werden, das von der Firma Siemens & Halske (Karlsruhe) mit amerikanischer Lizenz in Deutschland eingeführt wurde und über das Obering. H. Friess in einer Vortragssitzung der DKG am 7.11.1957 in Berlin sprach. Es wurde anläßlich der „photo-kina" 1958 öffentlich vorgeführt.
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Weitere technische Fortschritte

Neben diesen bedeutenden Neuentwicklungen, die sich vielleicht erst in Jahren voll auswirken werden, dürfen andere im gleichen Zeitraum erzielte technische Fortschritte nicht übersehen werden.

Bestehende Ateliers wurden durch Einbau moderner Apparaturen auf den neuesten Stand der Technik gebracht und neue Studios errichtet. Für die gleichzeitige Aufnahme von Bild und Ton kam 1956 die „Arricord 35" heraus. In Vorträgen der DKG wurden die Tonstudiotechnik und stereophonische Probleme behandelt, ferner über neue Farbfilmemulsionen und den fast unzerreißbaren „Cronar"-Film berichtet.
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Die Xenonlampe und die 70mm Technik von 1933

Auf dem Wiedergabegebiet waren die Xenonlampe und der Kaltlichtspiegel bemerkenswerte Neuerungen, vor allem aber die Automation der Filmvorführung, die am 18.2.1959 in einer Vortragssitzung der DKG in Berlin auch praktisch demonstriert werden konnte.

Die schon am 26.4.1933 im Haus der Technik in Berlin von Zeiss Ikon vorgeführte Projektion mit 65mm breitem Film wurde nach mehr als 20 Jahren wieder aktuell. Die seiner Zeit von Zeiss Ikon nach Amerika gelieferten Projektoren wurden dort wieder hervorgeholt und als erste Projektoren für die neue Breitfilmtechnik verwendet, gewiß ein Zeichen für die Güte ihrer Konstruktion.

Breitfilmprojektoren, die gleichzeitig 70 und 35mm breiten Film vorzuführen gestatten, haben heute bereits in mehrere Filmtheater ihren Einzug gehalten und sind von den Firmen Eugen Bauer, Frieseke & Hoepfner, Philips und Zeiss Ikon auf den Markt gebracht worden.
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Die Ausbildung von Toningenieuren und Tonmeistern

Darüber hinaus steht die DKG in enger Verbindung mit verschiedenen Hochschulen, insbesondere mit der Technischen Universität Berlin, in deren Räumen die Vortragsveranstaltungen und Jahrestagungen abgehalten werden. Die Inhaber der Lehrstühle für Lichttechnik (Prof. Helwig), Optik (Prof. Slevogt), technische Akustik (Prof. Cremer) sowie Photochemie und Filmtechnik (Prof. Narath) unterstützen die Bestrebungen der DKG nicht nur durch Lehre und Forschung, sondern auch durch gutachtliche Tätigkeit, die sie im Auftrage der DKG ausführen.

Eine Besonderheit stellt die Ausbildung von Toningenieuren und Tonmeistern dar (Prof. Winkel), denen neben ihrer normalen Ingenieurausbildung Spezialkenntnisse für ihren späteren Beruf vermittelt werden.

Von dieser Möglichkeit machen auch Studenten der Musikhochschule nach entsprechender technischer Vorbildung Gebrauch. Ferner wird an der Fachschule für Optik und Fototechnik (Dir. Dr. Thiele) in dem Spezialzweig „Filmtechnik" (H. Osterwisch) für die Heranbildung eines qualifizierten Nachwuchses an Filmtechnikern gesorgt.
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Objektive mit veränderbarer Brennweite

Auch den Gebieten der wissenschaftlichen Kinematographie und der Schmalfilmtechnik wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der Amateur ist heute in der Lage, Objektive mit veränderbarer Brennweite und Anamorphoten für seine Aufnahmen einzusetzen und seine Filme zu vertonen, wobei das Gebiet des 8mm-Films ständig an Bedeutung gewinnt.

Alle diese Entwicklungen wurden in Vortragssitzungen der DKG oder anläßlich der jährlich abgehaltenen Tagungen behandelt, wobei die Frühjahrstagungen in Berlin, die Herbsttagungen in München veranstaltet werden. Um möglichst allen Mitgliedern der DKG die Vorträge zugänglich zu machen, wurden diese nicht nur in Berlin, sondern auch in den Abteilungen Hamburg, Köln und München wiederholt, die vielfach noch zusätzliche Vorträge zum Gesamtprogramm der DKG beisteuerten.

Nicht unerwähnt darf bleiben, daß laufend Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit anderen, befreundeten Gesellschaften und mit verschiedenen Organisationen durchgeführt wurden, worüber in den Jahresversammlungen der DKG regelmäßig berichtet wird.
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Vorträge und Ausschüsse der DKG

Von den 1952 konstituierten oder nach 1945 wieder ins Leben gerufenen fünf Ausschüssen für Geschichte der Kinotechnik, Tontechnik, Kopierteehnik, Ateliertechnik sowie Fernsehen und Filmtechnik war besonders der letztere, der bereits 1938 gegründet worden war, aktiv und führte unter Leitung zuerst von Dr. R. Seidelbach, dann von Prof. Dr. A. Narath sogar experimentelle Untersuchungen durch.

Ein Ausschuß für Kinematographie in Wissenschaft und Technik, geleitet von Dr.-Ing. J. Rieck, wurde 1953 gebildet und hat seitdem ununterbrochen wertvolle Arbeit geleistet, über die mehrfach in Vorträgen berichtet wurde.

Der Aufbau einer Sammlung historischer Geräte wurde veranlaßt durch Spenden mehrerer Mitglieder, insbesondere von Erich R. Schwab. Diese Sammlung wird dazu beitragen, die Arbeiten des historischen Ausschusses zu unterstützen.
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Aktivitäten und Ehrenmitglieder

Das Prüf- und Meßfilm-Programm der DKG wurde erheblich erweitert und umfaßt heute 10 Bild- und Tonprüffilme für 35, 16 und 8mm breiten Film.

Besonders umfangreich gestalteten sich die Arbeiten des Fachnormenausschusses Kinotechnik (FAKI) unter der langjährigen Leitung von Dir. Leo Mayer. Auch der FAKI konnte im vergangenen Jahre auf ein 40jähriges Bestehen zurückblicken. Die Anzahl der Ausschüsse ist inzwischen auf 18 gewachsen. Insgesamt wurden etwa 70 Normen und Normblattentwürfe in zahlreichen Sitzungen bearbeitet, verabschiedet und veröffentlicht. Bereits bestehende Normen mußten laufend überprüft und, wenn erforderlich, dem neuesten Stand der Technik angepaßt und dann geändert werden. Weitere Normblätter sind in Arbeit. Zu Ehrenmitgliedern der DKG wurden ernannt am 25. 4. 1958 Dir. Leo Mayer und am 25. 9. 1960 Dr. h. c. Hans Vogt.
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Nachrufe

Wenn die DKG mit Genugtuung und Freude auf alle diese Leistungen und Fortschritte zurückblicken kann, so hat sie und mit ihr die gesamte deutsche Kinotechnik auf der anderen Seite den Verlust einer Reihe von hervorragenden Vertretern ihres Fachgebietes zu beklagen.
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  • 1956 starben Dr. Rudolf Seidelbach, Adolf Heine, Richard Ruhnau und Dr. phil. h. c. Alexander Ernemann;
  • 1957 Dr.-Ing. e. h. Joseph Massolle, Dr. Rudolf Fischer, Dr. H. J. Gramatzki, Kurt Breusing und Dr. Curt Stille;
  • 1958 Kurt Engelhorn und Eugen Bauer;
  • 1959 Dr. C. Schleussner und Fritz Kleffel;
  • 1960 Curt Oertel, Karl Weiss, Prof. Dr. Werner Meyer-Eppler und Dipl.-Ing. Gustav Kemna.

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Alle haben sich für die Kinotechnik eingesetzt und zu ihrem technischen Fortschritt beigetragen. Inzwischen ist jedoch eine neue Generation junger Kräfte herangereift, die die entstandenen Lücken ausgefüllt, laufende Entwicklungen fortgeführt und neue in Angriff genommen hat.

Während noch bis vor kurzem mechanische, lichttechnische, optische und chemische Probleme die kinotechnische Entwicklung beeinflußt haben, steht diese neuerdings vorwiegend im Zeichen der Elektronik. Sie hat nicht nur neue Probleme aufgeworfen, sondern auch eine ganze Reihe von Kräften aus diesem Fachgebiet der Filmtechnik zugeführt und gleichzeitig den Arbeitsbereich der DKG erweitert.
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VII. Ausblick

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Die zurückliegenden 40 Jahre

Die zurückliegenden 40 Jahre seit Gründung der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft umspannen einen Zeitraum stürmischer technischer Entwicklung.

Stummfilm, Tonfilm und Farbfilm kennzeichnen die großen Etappen dieser Entwicklung, die nach Bewältigung schwieriger technischer Probleme alte Wunschträume Wirklichkeit werden ließ und der Filmkunst neue, ungeahnte Ausdrucksmöglichkeiten schenkte. Im Bestreben, die Vorführung einer ablaufenden Handlung noch naturwahrer zu gestalten, versuchte man, eine echte stereoskopische und stereophonische Wiedergabe zu verwirklichen.

Man ging dabei von der irrigen Annahme aus, daß nur dadurch eine vollständige Vortäuschung wirklichen Geschehens möglich sei. Es zeigte sich jedoch sehr bald, daß dieses Ziel mit viel geringerem Aufwand zu erreichen war und gelangte zu den heutigen pseudostereophonischen und pseudostereo-skopischen Verfahren.

Insbesondere die starke Vergrößerung der Bildwand unter gleichzeitiger Aufgabe des bisher üblichen Bildformates bei allen modernen Breitwandverfahren hat zu einer erheblichen Steigerung der Illusionswirkung geführt, die durch Mehrkanal-Tonwiedergabe noch gesteigert wird.
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Der Blick in die Zukunft (aus der Sicht von 1960)

Bei einem Blick in die Zukunft muß man zwischen zwei Arten des technischen Fortschrittes unterscheiden; Das Ziel zukünftiger Entwicklungen kann entweder die Steigerung der Illusionswirkung sein oder aber die Einführung neuer Verfahren im Hinblick auf eine Rationalisierung des gesamten Prozesses von der Aufnahme bis zur Wiedergabe.

Fast gleichbedeutend wäre damit im ersten Fall eine Änderung der jetzigen Technik in dem Sinn, daß sie auch für den Zuschauer im Filmtheater sinnfällig wäre und als Fortschritt empfunden und dementsprechend gewertet würde, während sich im zweiten Fall die Verbesserungen gewissermaßen hinter den Kulissen vollziehen und sich der Wahrnehmung durch den Zuschauer entziehen.

Schon heute haben wir drei markante Beispiele für Fortschritte der zweiten Art: die magnetische Bildaufzeichnung, den Einsatz fernsehtechnischer Methoden in der Filmproduktion und die Automation der Filmvorführung.
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Die Illusion des wirklichen Geschehens

Diese Überlegungen lassen erkennen, in welcher Richtung die Entwicklung voraussichtlich in der Zukunft erfolgen wird.

Obwohl wir die Umwelt-Vorgänge mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, genügt zur Schaffung einer ausreichenden Illusion wirklichen Geschehens das Ansprechen der beiden höheren Sinne, des Gesichts- und des Gehörsinnes.

Es ist daher mit Sicherheit anzunehmen, daß die niederen Sinne Geruch, Gefühl und Geschmack in Zukunft nicht angesprochen werden - die beiden letzten allerdings im übertragenen Sinne dafür hoffentlich um so stärker, jedoch ist dies nicht ein Problem der Filmtechnik, sondern der Filmkunst.

Solange Gesicht und Gehör das Feld beherrschen, wird man eine beleuchtete Bildwand benötigen, deren Licht mit dem Auge wahrgenommen wird und das in seinem örtlichen und zeitlichen Wechsel eine ablaufende Handlung vortäuscht, sowie Lautsprecher, deren Schall das Ohr des Menschen trifft und das akustische Geschehen vermittelt.

Es ist jedoch für die Wirkung auf den Zuschauer im Filmtheater völlig gleichgültig, mit welchen technischen Mitteln die optischen und akustischen Eindrücke erzeugt werden, die eine Illusion wirklichen Geschehens hervorrufen sollen. Es ist daher auch gleichgültig, ob das projizierte Bild einem Film- oder einem Fernsehprojektor entstammt, vorausgesetzt, daß seine Herkunft nicht durch Qualitätsunterschiede erkennbar wird.
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Eien Zukunftsprognose ......... aus 1960

Will man eine Zukunftsprognose stellen, so kann man vielleicht voraussagen, daß der ständig zunehmende Einsatz elektronischer Mittel einerseits zu einer Verdrängung der photographischen Emulsion als Speichermittel führen wird, andererseits zum Einsatz von Fernsehprojektoren in den Filmtheatern.

Nach Überwindung der heute noch bestehenden technischen Schwierigkeiten handelt es sich dann nur noch um Probleme der Wirtschaftlichkeit und der Programmverteilung, die allerdings auch wieder die Lösung neuer technischer Probleme erfordern, um nämlich eine genügende Anzahl von Theatern gleichzeitig mit den verschiedenartigsten Programmen zu versorgen.

In Zukunft wird jedenfalls keine Konkurrenz zwischen Film- und Fernsehtechnik mehr bestehen. Beide Techniken werden so ineinander verschmelzen, daß man vom Standpunkt des Zuschauers aus nicht mehr zwischen beiden Techniken unterscheiden wird, sondern nur noch zwischen Vorführungen im Heim und in der Öffentlichkeit.

Aber auch hierbei wird sich eine gewisse technische Angleichung anbahnen durch Einführung von Fernsehprojektoren im Heim, da das bisherige Empfängerbild als zu klein empfunden wird und auf die Dauer nicht befriedigt.
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Eien sehr weise Prognose bezüglich Amateur-Film

Für den Amateur und für den Reporter wird die Filmtechnik wohl noch längere Zeit die bisher üblichen Methoden zur Verfügung stellen müssen, da für ihre Zwecke das Gewicht und der Preis einer elektronischen Aufzeichnungs- und Wiedergabeapparatur den Ersatz der photographischen Emulsion als Speichermittel für das Bild vorläufig verbieten.

Jedoch können auch hier ungeahnte technische Fortschritte einen plötzlichen Wandel herbeiführen, wie dies bei der magnetischen Tonaufzeichnung bereits der Fall war, von der heute sogar jeder 8mm-Filmamateur in zunehmendem Maße Gebrauch macht.

Alle diese Entwicklungen zu fördern, wird auch in Zukunft Aufgabe der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft sein. Wenn ihre Geschichte in den vergangenen 40 Jahren gleichzeitig die Geschichte der Kinotechnik war und ihre Entwicklung widerspiegelt, so kann sie mit Stolz auf die Leistungen derer zurückblicken, die dieser Entwicklung und dem technischen Fortschritt ihre Lebensarbeit gewidmet haben.

Sie schufen die Grundlagen und die Voraussetzungen für die Schöpfung einer neuen Kunstgattung, der Filmkunst, deren kulturelle Bedeutung ein nie geahntes Ausmaß erreicht hat. Dem Kulturgut Film aber die höchste technische Vollendung zu geben, wird auch in Zukunft das Bestreben und das Ziel unserer Gesellschaft sein.

Nachtrag: Im ersten Teil dieses Berichtes (Heft 1, S. G) wurde der 8. Internationale Kongreß für Kinematographie zitiert. Diese Veranstaltung führte jedoch den Titel: 8. Internationaler Kongreß für Photographie. Ferner ist zu berichtigen, daß von den Gründern der DKG außer Prof. Goldberg und Paul Tesch auch noch Karl Freund, der in die USA auswanderte, am Leben ist (vgl. Heft 10 (19GD) S. 300).
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Beide Ausführungen / FJT-Artikel stammen aus 1960 !!!

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