Das Superscope Breitbildverfahren ist etwas Besonderes
Beim "normalen" (alten) Kino-Breitbild wurde einfach das Filmfenster "maskiert" und so ein 1.85:1 Bildverhältnis eingefroren. Das war sowieso nur suboptimal, weil ein Teil des Bildfensters optisch abgedeckt war und gar nicht benutzt wurde und so auch nur ein Teil der Bildhelligkeit erreicht wurde. Dafür brauchte man aber keine weitere aufwendige Technik und auch keine weiteren extrem teuren Optiken. Diese Projektions-Objektive waren erschwinglich und die Besucher waren ganz angetan. Daß die optische Auflösung des - gegenüber dem 4:3 Format - breiteren Bildes getürkt (schlechter) war, fiel fast nicht auf.
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Ein paar mehr Informationen über die 3 Brüder von der US-Firma Superscope finden Sie erstaunlicherweise im Hifi-Museum, weil diese Brüder sowohl die US-Hifi-Firma Marantz gekauft hatten als auch von denbeiden SONY Chefs eta 1954 den alleinigen SONY Bandgeräte-Vertrieb für die USA über 15 Jahre lang vertraglich lizensiert hatten.
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Dann kam Cinemascope mit der Spezial-Optik
Erstens war das Cinemascope Prinzip namensrechtlich geschützt, das eigentliche Patent war aber bereits abgelaufen, und dann brauchte man an der Kamera und später am Projektor ein Anamorphot, eine sogenannte Verzerrungsoptik. Das 2.35:1 (oder sogar 2.55:1) Bild wurde ja bereits bei der Aufnahme auf 1:1 (nahezu quadratisch) gestaucht und bei der Projektion wieder expandiert / ausgeweitet.
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Bei Superscope ist es anders
Das Bild wurde bei der Aufnahme im 2:1 Format auf den Rohfilm aufgenommen, also mit einem normalen sphärischen Kamera-Objektiv ohne eine optische Stauchung (Verzerrung) auf den Film belichtet.
Im Kopierstudio wurde dann dieses 2:1 Format in der Kopiermaschine mit einer 2:1 Optik gestaucht und auf den eigentlichen Projektionsfilm belichtet.
Im Kino benötigte man dann schon solch ein Anamorhot, um das gestauchte Filmbild wieder auf 2:1 zu weiten. Das hatten viele Kinos aber wegen des Cinemascope Formates bereits und für dieses etwas schmalere 2:1 Format die schwarzen Abdeckungen etwas weiter "zu"- zufahren, das war ein Klacks.
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Ein gravierender Vorteil bei Superscope war die Kamera-Optik
Bei der Cinemascope-Kamera mit der großen schweren Anamorphot Vorsatzlinse ging doch eine Menge Helligkeit - also Lichtstärke - verloren, - aber das war nicht alleine ausschlaggebend.
Der kleinste Objektabstand betrug mehrere Meter, bei dem das Bild wirklich scharf und absolut unverzerrt aufgenommen werden konnte. Das war durch diese Optik prinzipbedingt und ließ sich damals nicht verbessern.
Schaun Sie in dem Film "Spiel mir das Lied vom Tod" auf die ganzflächigen Gesichtsaufnahmen. Die Landschaftsaufnahmen sind dagegen genial geworden.
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