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Ein Film Lexikon von 1953/1954

Die aufgeführten Begriffe und Schlagwörter sowie die allgemeinen erklärenden Informationen sind auf dem Stand von Ende 1953 und stark von der Filmindustrie geprägt und vermutlich auch gesponsert. Der ganz neue Cinemascope-Film steckte noch in den allerersten Anfängen - und es gab noch keine Anzeichen dafür, daß der Höhenflug des Films 1956 abrupt endete. Und das Fernsehen spielte überhaupt noch keine Rolle.

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Film-Lexikon nach Alphabet - Teil 2

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DACHO
„Dachorganisation der Filmschaffenden in Deutschland e. V.", in der fast alle Sparten, der in der Filmproduktion tätigen, nichtgewerblichen Kräfte zusammengeschlossen sind. Vorsitzender des Präsidiums: Josef von Baky (Filmregisseur). Sitz: München-Geiselgasteig, Bavaria-Film-Platz 7. Die Dacho hat als Mitglieder folgende Verbände:
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  • Verband deutscher Filmautoren,
  • Deutscher Verband der Filmregisseure,
  • Verband Deutscher Produktionsleiter,
  • Club Deutscher Filmarchitekten,
  • Club Deutscher Kameraleute e. V.,
  • Club Deutscher Filmkomponisten,
  • Deutsche Filmtonmeister --►vereinigung,
  • Club Deutscher Aufnahmeleiter,
  • Vereinigung der Deutschen Spielfilm-Cutter,
  • Arbeitsgemeinschaft Presse-Film,
  • Club Deutscher Filmmaskenbildner,
  • Vereinigung der Filmgewandmeister,
  • Club der Filmsekretärinnen (Regie u. Produktion),
  • Deutscher Verband der Filmdarsteller,
  • Vereinigung Deutscher Film-Requisiteure,
  • Verband der Kleindarsteller und Komparsen im Film,
  • Filmsynchronisationsverband,
  • Vereinigung der Filmregieassistenten,
  • Verband der Filmgeschäftsführer und Kassierer.

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Dädaleum
s. geschichtliche Einleitung!
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Darsteller
--► Schauspieler, --► Komparsen, --► Statisten.
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DEFA
Die deutsche Film A. G., DEFA, wurde 1945 von der deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Zone gegründet. Der DEFA, einer volkseigenen Gesellschaft unter besonders strenger staatlicher Kontrolle, wurde für die sowjetische Zone ein Monopol der Filmproduktion übertragen. Durch einen zentralen staatlichen Film --► Verleih werden im sowjetzonalen Filmwesen den --► Lichtspieltheater alle Filme zugeteilt. Alle Besitzer von Lichtspieltheatern wurden enteignet; sämtliche Kinos der Sowjetzone befinden sich seit 1947 in den Händen der zentralen Staatsverwaltung; seit 1949 sind sie volkseigene Betriebe.
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Detektivfilm
zusammen mit dem --► Verbrecherfilm den --► Kriminalfilm repräsentierend. „Detektivfilme" zeigen die Entlarvung der Verbrecher, also den Sieg des Guten; „Verbrecherfilme" das mehr oder weniger düstere Schicksal des Bösen.
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Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Kultur- und Dokumentarfilms
Gegründet am 14, 5. 1949 während der 1. Internationalen Kulturfilmtagung in Hamburg. Sitz: Hamburg 36, Urania, Fehlandstraße 40.
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Deutsche Filmtonmeister--►vereinigung
--►Dacho
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Deutsche Kinotechnische Gesellschaft e. V.
Die DKG, gegründet 1920 in Berlin, ist ein Zusammenschluß von Fachleuten und Wissenschaftlern zur Förderung und Erforschung der Kinotechnik, ebenso zur Belehrung der Mitglieder in Fachvorträgen. Zugehörig ist der „Deutsche Fachnormenausschuß für Kinotechnik".
Vorsitzender: Prof. Dr. Leithäuser, Techn. Hochschule, Berlin. Sitz der DKG: Berlin-Charlottenburg 2, Jebenstr. 1. Abteilung München: München 2, Thorwaldsenstr. 34.
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Deutscher Fachnormenausschuß für Kinotechnik
Ausschuß zur Regelung und Vereinheitlichung der Vielzahl von Erscheinungen, wie Benennungen, Kennzeichnungen, Arten, Größen, Formen, Abmessungen usw. in der Kinotechnik. --► DKG.
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Deutscher Verband der Filmregisseure
--► Dacho
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Deutscher Verband der Filmdarsteüer
--► Dacho
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Deutsches Institut für Filmkunde
Sitz: Wiesbaden-Biebrich (Schloß); Leitung: Hans Wilhelm Lavies, der das Institut auch aufgebaut hat. Eine gemeinnützige Einrichtung für filmwissenschaftliche Forschung und Lehre. Seit 1950 regelmäßige Veröffentlichungen der Arbeitsergebnisse des Instituts.
Vollständige Sammlung aller neueren Filmpublikationen, insbesondere der in- und ausländischen Film-Fachzeitschriften, ständig erweitert, eine internationale Sammlung von Drehbüchern und Filmplakaten. Das Filmarchiv des Instituts besitzt interessante Filmkopien aus der Entwicklungsgeschichte des Films. Die Arbeitsergebnisse und Veröffentlichungen des Instituts stehen allen Hochschulen, Filmschaffenden und der fachlich interessierten Oeffentlichkeit zur Verfügung.
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Dialogist
--► Drehbücher entstehen meist in sehr weitgehender Arbeitsteilung; der D. formuliert und pointiert die Dialoge sprachlich wirksam.
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Dialoge
Alle Gespräche zu zweien oder mehreren im Film. Da Monologe im Film verhältnismäßig selten sind, bezeichnet man mit Dialog mitunter auch das gesamte gesprochene Wort in einem Film. --► Dialogist und --► Dialogregie.
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Dialogregie
Dieser Teil der Regie, die Gesprächsleitung, wird im allgemeinen von dem leitenden --► Regisseur mitgeführt (neben der „Bild"-, der allg. „Ton"- und der technischen Regie). Manche Regisseure, die sich, besonders in großen Spielfilmen, auf diese viel Organisationskraft erfordernden Regiebereiche konzentrieren, ziehen noch einen besonderen Dialogregisseur zu ihrer Unterstützung heran.
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Diapositive
abgekürzt Dias genannt, auf Glas oder Zelluloid kopierte sog. „Fensterbilder", feststehende Einzelbilder, zu Vorführungs-(Projektions-) Zwecken. Dias --► Diapositive
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Diaskop
Projektionsapparat zur Vorführung von --► Diapositiven, --► Dias.
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Dokumentarfilm
Filmische Wiedergabe des Lebens selbst, d. h. des Volks-, des gesellschaftlichen, des kulturellen Daseins - wie auch der Natur.
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Double
Zu deutsch Doppel. Eine dem --► Hauptdarsteller möglichst ähnlich aussehende Person, die in zwei Fällen vertretungsweise einspringt: Erstens in akrobatischen, womöglich lebensgefährlichen Szenen, zweitens während der meistens sehr zeitraubenden Vorproben (Beleuchtungs- und Bewegungsproben).
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Doubnegativ
Ein Negativ zur schnellen Herstellung der --► Verleihfropien, von der ersten --► Positivkopie gezogen. --► Negativfilm.
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Drama
Neben dem --► Roman die dem Film und seinem Drang zu möglichst starker Handlung nächste Dichtungsgattung. Wie im Drama ist im Film die Handlung „dramatisch" auf wenige Stunden zusammengedrängt. In beiden läßt der Autor die Helden, die Akteure, handeln, während er selbst mit seinem Urteil und seinen Auffassungen, Haltungen und Stimmungen möglichst zurücktritt Die für die Bühne seit Lessing empfohlenen Gesetze der Einheit der Zeit und erst recht des Ortes gelten allerdings für den Film nicht
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Dramaturg
Künstlerischer (literarischer) Berater einer Produktionsfirma, der die eingereichten Filme --► Exposes, Manuskripte --► Treat-ments und --► Drehbücher prüft, eventuell bearbeitet und Änderungsvorschläge dazu unterbreitet
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Drehbuch
Miederschrift der Filmhandlung mit allen Einzelheiten. Es enthält alle Angaben in der tatsächlichen Reihenfolge der Handlung, der Handlungsplätze, der Kameraeinstellungen, die Hinweise für die Bewegungen und die Darstellung. Es bringt alle Dialoge vollständig. Schließlich enthält es alle Anweisungen für die Bauten und Dekorationen. --► Autor, --► Expose, --► Treatment, --► Manuskript, --► Rohdrehbuch, --► Diagolist. Auf dem Drehbuch, das in seiner ersten „Autoren"-Fassung meist noch vielen Abänderungen durch den --► Produzenten, den --► Dramaturgen und den --► Regisseur unterworfen ist,
werden schließlich --► Inszenierung und --► Drehplan aufgebaut. Das Drehbuch wird in zwei Spalten aufgeteilt: Linke Seite „Bild", rechte Seite „Ton" (Dialoge und Geräusche).
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Drehpause
Für den --► Regisseur technisch-organisatorische Vorbereitungszeit, für die Akteure, die --► Darsteller: Pausen zwischen zwei --► Aufnahmen. ^
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Drehplan
Grundlage für den Ablauf der --► Aufnahmen und damit insbesondere die --►Produktionskosten. Sämtliche --► Einstellungen werden nach --► Außen- und --► Innenaufnahmen geordnet, genau eingeteilt und bis ins einzelne vorgeplant. Auch geht aus dem Plan die Arbeitszeit für die Darsteller, das künstlerische und technische Personal hervor.
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Drehtage
Die Tage, an denen gedreht wird. --► Drehplan, --► Drehzeit.
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Drehzeit
Die festgelegte Zeit für alle --► Aufnahmen. Eine Drehzeit richtet sich keineswegs nach der Länge des Films. Das Schauspielerische und die Technik spielen dabei neben den Umständen des „Ortes" (d. h. der möglicherweise sehr vielen Plätze --► Bilder, an denen ein Film spielt!) die entscheidende Rolle. Zur Vorbereitung der Drehzeit dient nicht zuletzt der --► Drehplan. Die Drehzeit eines Films schwankt in Europa und Amerika zwischen 3 und 100 Tagen. In anderen Ländern wird oft noch viel länger gedreht, In Indien ein halbes Jahr und in der Sowjetunion bis zu einem Jahr.
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Dreidimensionaler Film (3-D-Film)
--► Raumfilm.
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Dufaycolor
--► Farbfilm--►erfahren.
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Dunkelpause
Für das normale Sehen und Empfinden nicht wahrnehmbare Verdunkelungen in Bruchteilen von Sekunden während der Vorführung, der --►Projektion, um in den Augen der Zuschauer durch den Wechsel der in hoher --► Frequenz ablaufenden Bilder das --► Flimmern abzudämpfen.
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Einblenden
Meist Ein-----► Kopieren, das plötzliche Erscheinenlassen von Gegenständen im Film, die nicht zur Handlung gehören. Kindheitserinnerungen, Vorstellungen von verbrecherischen Handlungen erscheinen durch Einblenden (auch z. B. Richtungspfeile, Spruchbänder usw.). Der Trick des Einblendens wird heute nicht mehr technisch-fotografisch, sondern chemisch in der --► Kopieranstalt erzielt. --► Blenden.
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Einspiegeln
--► Schilfftan-verfahren.
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„Einspielen"
Abdecken der Unkosten für die --►Produktion eines Films über den --► Verleih aus den --► Aufführungen in den --► Lichtspielhäusern. „Einspielergebnis" --► Bürgschaften.
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Einspielergebnis
--► Einspielen.
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Einstellungen der Kamera
--► Einstellung.
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Elektro-Akustik
Schallübertragungen auf elektrischem Wege. --► Akustik.
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Empfindlichkeit
Unterschiedliches Reaktionsvermögen der Filmstreifen auf Licht und Farben. Je anspruchsvoller ein Film hinsichtlich --► Licht und Schatten, dazu in den --► Farben ausfallen soll, um so „empfindlicheres" Filmstreifen-Material wird gebraucht. In die Film-Schicht eingebettetes Bromsilber gewährleistet natürliche Empfindlichkeit gegenüber blauen, violetten und ultravioletten Strahlen. Empfindlichkeit auch für die Farben anderer spektraler Bezirke kann man nur durch Zusatz bestimmter Farbstoffe erreichen --► Farbenempfindlichkeit.
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Emulsion
Im photographischen Sprachgebrauch ist „Emulsion" die Bezeichnung für die lichtempfindliche Bromsilber-Gelatineschicht auf Filmstreifen, vor der Benutzung hoch elastisch, nach Aufnahme und Entwicklung fixiert und also erstarrt.
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Endband
--► Startband. Entwicklung
Dieses früher sehr zeitraubende komplizierte Verfahren wird heute durch große, langdimensionierte Maschinen, durch die gleichzeitig ganze Filme hindurchlaufen können, technisch vollendet und vereinfacht. Der Entwicklungs Vorgang als solcher ist der gleiche geblieben.
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Entwurf
Auch Expose genannt, schriftliche Ausarbeitung einer Film-„Idee", d. h. des Grundgedankens eines Films, ohne Rücksicht auf Einzelheiten der --► Einstellungen. Er ist eine erste Arbeitsskizze für die weitere Ausarbeitung. Vorstufe zum --► Treatment, nächste Stufe das --► Rohdrehbuch, dann das --► Drehbuch.
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Epidiaskop
Bildwerfer für undurchsichtige Bilder (Fotos, Karten), die durch ein Spiegelsystem an die --► Bildwand projiziert werden.
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Epischer Film
Man kann auch sagen „Romanhandlungs-Film", also eine Art Gegenstück zum „Dramenhandlungs"-Film! An Stelle eines einzelnen Schicksals verflechten sich mehrere Schicksale, meist auf dem Hintergrund von Zeitereignissen und -entwicklungen.
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Erstaufführung
Erste Aufführung eines Filmes in einer Stadt oder einem Lande (z. B. Berliner oder deutsche Erstaufführung), im Gegensatz zur --► Uraufführung als erster Aufführung eines Filmes überhaupt.
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Erstaufführungstheater
Qualifizierte Lichtspieltheater, Kinos, auf deren Spielplänen in der Regel nur - Erstaufführungen, natürlich auch --► Uraufführungen von Filmen stehen.
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Erzählender Film
--► epischer Film.
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Evangelische Filmarbeit
--► Evangelische Filmgilde. --► Filmbeauftragter der Ev. Kirche.
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Evangelische Filmgilde
Organisation der Evangelischen Kirche in Deutschland, deren Aufgabe die Koordinierung und Aktivierung aller Kräfte innerhalb der Kirche ist, die am Film interessiert sind. Die Zentrale ist in Frankfurt-Main, bei ihr liegen Geschäftsund Federführung der Gilde.
Träger der Filmarbeit der Landeskirchen sind die Landesstellen. Die eigentlichen und wichtigsten Stützen der Filmarbeit bilden die örtlichen Arbeitskreise der Gemeinden.
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Evangeliseher Film-Beobachter
Wöchentlich erscheinendes Mitteilungsblatt. --► Filmpresse, --► Filmbeauftragter der Etmngelischen Kirche.
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Expeditionsfilme
Filme aus dem Aufnahmematerial von vorwiegend wissenschaftlichen Expeditionen. Meist über völkerkundliche und naturwissenschaftliche Themen, zu Informations- und Lehrzwecken, --► Kulturfilm.
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Expose
--► Entwurf.
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„Extras"
--► Komparsen, die einmal „extra" verwendet werden, die z. B. einen --► Star in einer Straßenszene um Feuer bitten. Als „Extras" begannen u. a. Rita Hayworth, Betty Grable usw., bevor sie selbst ein Star wurden.
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Fachschulung
In einigen Ländern gibt es bereits eine fach- und teilweise sogar eine hochschulmäßige Ausbildung für Film-Wissenschaftler, Kinotechniker, Dramaturgen, Regisseure, Kameramänner und Darsteller (England, Frankreich, Italien, USA, Sowjetunion). In Deutschland ist die Deutsche Film-Akademie in Berlin-Babelsberg nach 1945 nicht weitergeführt worden. Eine Art Nachfolge hat das --► Institut für Filmwesen in München übernommen. Außerdem gibt es verschiedene Ansätze für filmische Bildung an technischen Fachschulen, ferner an technischen Hochschulen. Alles Nähere durch das --► Deutsche Institut für Filmkunde in Wiesbaden.
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Fächerblende
--► Überblendung, bei der sich das neue Bild fächerartig über das alte Bild schiebt. Fahraufnahme
Aufnahmen mittels fahrbarer Filmkamera, um Personen und Gegenstände, die sich bewegen, laufend im Blickfeld zu behalten (Eisenbahnzüge, Reiter, Fußgänger, Autos usw.). Die Kamera fährt auf einem Schienenwagen oder einem Fahrkran nebenher. --► Kamerabewegung.
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FAKI
Fachnormenausschuß Kinotechnik im Deutschen Normenausschuß e. V. Berlin, Technische Hochschule, Institut für angewandte Photochemie.
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Farbenempfindlichkeit
--► Empfindlichkeit.
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Farbfilm (Achtung : Unsinn imText)
Im Jahre 1897 wurden erstmalig Filme „von Hand" koloriert, später mit der Maschine. Die französische Firma Pathe entwickelte dieses umständliche Verfahren weiter.
Nach der Jahrhundertwende setzten die Bemühungen ein, die Farben in der gleichen Weise wie --► Licht und Schatten automatisch-chemisch über ihre Einwirkung auf die --► Emulsion des Filmbandes in das Bild, in den Film hineinzubekommen. Dabei wurden die verschiedensten Wege beschritten: methodisch z. B. der neg. Auswahl von Farben (d. h. auf Grund von nicht vorhanden gewesenen) oder umgekehrt der positiven Auswahl von tatsächlich wirksam gewesenen Farben unterschiedlich „beeindruckter" Filme bzw. des Ausfil-trierens solcher verschiedener Filme.

Dann gab es einen prinzipiellen Unterschied in der modernen Farbfilmaufnahme. Eine erste Gruppe von Produzenten, repräsentiert durch die amerikanische --► Technicolor, suchte und fand den Weg, gewissermaßen anknüpfend an die alte Kolorierungsidee, auf drei verschiedene Farbgruppen unterschiedlich reagierende Filmstreifen durch den Aufnahme-apparat laufen zu lassen und in diese drei Streifen dann nachträglich die Farbeffekte bei planmäßigem Abstimmen aufeinander zu kopieren.

Eine zweite Gruppe, an der Spitze die deutsche --► Agfacolor, suchte den gesamten Hergang noch automatisch-chemisch zusammenzuziehen und zugleich mit dem Reizen der --► Farbenempfindlichkeit der Filme auf diese oder jene Weise ihr Farbaufspalten, ihr Farbigwerden hervorzurufen. Die in der Wirklichkeit vorhanden gewesenen Farben wurden dann also nicht hinein-, sondern herauskopiert.
Technicolor erfordert besondere Aufnahmeapparate, in denen drei Filmstreifen mit den einzelnen Farbschichten hintereinandergeschaltet sind und mehrfach zusammenkopiert werden müssen, bevor ein einheitliches Filmband entsteht. Agfacolor hat den Vorteil, daß das Material in jede normale --► Aufnahmekamera eingelegt werden und dann von den üblichen --► Kopiermaschinen verarbeitet werden kann, denn die einzelnen Farbschichten sind alle auf einen Filmstreifen aufgetragen.

Als nach 1945 die Agfa-Patente schutzlos wurden (Anmerkung : Auch das ist leider großer Unsinn von 1954 !!. Patente werden nie schutzlos,), stellten einige ausländische Firmen Farbfilme nach dem gleichen Verfahren her: Gevacolor (Belgien), Ferraniacolor (Italien), Ans-color (USA), Sowcolor (Sowjetunion).
Auf einem dritten, von Technicolor und Agfacolor grundsätzlich unterschiedenem Weg bringen Cinecolor und Super-Cinecolor die Farbstoffe durch chemische Reaktionen in einen farblosen Film. Zu den insgesamt drei Grundsystemen gibt es noch zahlreiche Varianten, und immer werden noch neue dazu erfunden.
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Ferraniacolor
--► Farbfilm.
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Fernaufnahme
Durch besondere Weitsicht-, sog. --► Teleobjektive aufgenommene Bilder, Landschaften, Geländeausschnitte, Häuser, Tiere, Schiffe, Menschen usw., die auf diese Weise auf große Entfernungen „herangeholt" weiden können.
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Film
Film, englisch „Häutchen", ursprünglich nur Bezeichnung für den biegsamen Zelluloidstreifen, auf den die licht- und farbenempfindliche --► Emulsion aufgetragen ist.
1. Alles mit dem Filmwesen Zusammenhängende.
2. Eine abgeschlossene gedrehte Handlung (Darstellung oder Bericht).
3. Das Aufnahme- und Vorführmaterial --► Negativ- und --► Positivfilm.
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Filmarchitekt
Ein Architekt, der sich ausschließlich mit Film-Bauten befaßt.
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Filmarchiv
Keine --► Filmothek. Vielmehr eine Unterlagensammlung bei den --► Produktions firmen, --► Wochenschauen, --► Instituten, über besondere Ereignisse usw. (Archivmaterial). Filmbeauftragter der Evangelischen Kirche Vertreter der Evangelischen Kirche in der --► Freiwilligen Selbstkontrolle. Offizieller Gesprächspartner der Ev. Kirche mit der Filmwirtschaft sowie in allen kulturellen und wirtschaftlichen Filmfragen mit dem Bund, den Ländern und allen Organisationen und Institutionen. Der Filmbeauftragte ist dem „Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland" verantwortlich.
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Filmbibliothek
Keine --► Filmothek. Vielmehr eine Büchersammlung Öffentlicher oder privater Art über Filmfragen.
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Filmberichter
Filmberichterstatter. Bezeichnung für die --► Kameramänner von --► Wochenschauen.
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Filmbewertungsstelle
Eine Einrichtung von Ländern und Bund in Bonn; --► Behörden.
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„Film-Bild-Ton"
Eine pädagogische Zeitschrift, herausgegeben vom --► Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, München. Diese Zeitschrift soll die Auswertung des Films als technisches Ausdrucksmittel unterstützen und wendet sich besonders an die Erzieher. Redaktion: H. Belstler und L. Demmeier, München 19, Heering--►erlag G. m. b. H., Seebruck am Chiemsee.
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„Filmblätter"
Fachorgan der deutschen Filmwirtschaft. Herausgeber und Chefredakteur: Robert G. Scheuer. Verlag und Redaktion: Berlin-Zehlendorf.
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Filmbörsen
Im internationalen Sprachgebrauch regelmäßige Märkte der Filmverleiher, Kinobesitzer, meist zum Vertrieb sog. „nachgespielter", also nicht ur- oder erstaufgeführter Filme, also keine Angelegenheit führender Filmtheater. In verschiedenen Ländern mißbräuchlich für --► Komparsenbörsen, also für Arbeitsvermittlungsstellen für Komparsen und Kleindarsteller angewendet. Filmbrand --► Brandgefahr.
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„Film-Bühne"
Gut eingeführte Filmprogrammhefte für alle in Deutschland gezeigten Spielfilme. Die Hefte bringen den --► Titelvorspann sowie eine kurze Inhaltsangabe mit vielen Standfotos aus dem jeweiligen Film. Der Verkauf erfolgt an der Kinokasse und durch die Platzanweiserin. Verlag FILM-BÜHNE G. m. b. H., München 2. Filmbüro --► Filmkontor.
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Film-Club
Der erste Film-Club, der den Namen „Club des Amis du Vlle Art" (C. A. S. A.-Club der Freunde der siebenten Kunst), wurde 1912 in Frankreich gegründet. Eine Gruppe von Kinobesuchern fand sich zusammen, um über Filme zu diskutieren. Diese Idee machte bald die Runde über die ganze Erde. So entstanden auch in anderen Ländern Film-Clubs. Im Jahre 1928 schlössen sich die Film-Clubs in Frankreich zu einem Verband der Film-Clubs zusammen. Nach 1945 wurden auch in Deutschland Film-Clubs gegründet, sie sind im „Verband der deutschen Film-Clubs e. V." zusammengeschlossen. Es gibt heute in fast allen großen Städten Film-Clubs.
Vorsitzender: Dr. Johannes Eckardt. Sitz und Geschäftsstelle: Bonn, Schedestr. 5. Geschäftsführer: Friedrich Carl Graf Perponcher.
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„Film, der neue"
Fachorgan für die Filmindustrie, mit den offiziellen Mitteilungen der Dachorganisation der Filmschaffenden in Deutschland. Erscheint zweimal wöchentlich. Herausgeber und Chefredakteur: Horst G. Feldt Verlag und Redaktion: Wiesbaden-Biebrich.
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„Filmdienst"
Wöchentlich erscheinende Zeitschrift der --► Katholischen Filmkommission in Deutschland, sie bringt Filmbesprechun-gen der neuesten Streifen, die im Bundesgebiet anlaufen. Die Wertung erfolgt nach religiös-sittlichen Gesichtspunkten. --► Katholische Filmarbeit. Redakteur: Klaus Brühne, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf.
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„Film-Echo"
Fachzeitschrift der deutschen Filmtheaterwirtschaft. Offizielles Organ des --► Zentralverbandes der deutschen Filmtheater e. V. und seiner Mitgliederorganisationen. Erscheint wöchentlich. Verlagsleiter und Chefredakteur: Horst Axtmann. Verlag und Redaktion: Wiesbaden.
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Filmformate
--► Bild.
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„Filmforum"
Unabhängige Zeitschrift für den guten Film. Erscheint monatlich. Herausgeber: Johannes Eckardt, Walter Hagemann, Fritz Kempe, Konrad Maria Krug, Kurt Oertel, Hannes Schmidt. Redaktion: Theo Fürstenau, Münster. Druck und Verlag: Heinrich Lechte, Emsdetten in Westfalen.
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Filmgewerbe
Sammelbegriff für --► Verleih und --► Lichtspieltheater, während man die Film --► Produktion als --►* Filmindustrie bezeichnet.
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Filmgeschichte
--► Geschichte des Films.
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Filmherstellung
--► Herstellung r>on Filmen.
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Filmindustrie
Eine Industrie, die sich mit der Herstellung von Filmen befaßt. Dieser Industriezweig gehört heute mit zu den stärksten Gruppen der Industrie überhaupt, er umfaßt die Rohfilmfabrikation, die filmtechnischen Betriebe (Atelieranlagen und Kopieranstalten) sowie die Produktion selbst, bis zur Fertig-
Stellung, also bis der Film eine „Ware" ist, die verkauft werden kann. (Dann tritt die --► Film-Wirtschaft in Erscheinung.jT Die Filmindustrie steht zum großen Teil unter der Herrschaft großer Banken, Konzerne und Großunternehmungen, in deren Besitz auch die maßgeblichen Patente sind. (In den USA „Morgan", „Rockefeiler", „General Electric Co." u.a.; in Deutschland früher: die „A. E. G.", „Siemens-Halske", „Polyphon" u. a.y. Aber auch heute stehen bereits wieder große Firmen und Konzerne hinter der Filmindustrie. In verschiedenen Ländern steht die Filmindustrie unter strenger staatlicher Kontrolle, oder der Staat ist selbst alleiniger Inhaber aller damit verbundenen Industrien (Sowjetunion); dazu gehört auch die praktisch monopolosierte --► DEFA.
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Filmkleberin
Helferin des Schnittmeisters, des --► Cutters. --► Kleber (innen).
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Filmkontor
Eine Einrichtung mehrerer Banken zur Finanzierung von Filmen, insbesondere von Spielfilmen, unter Beteiligung der Länder und des Bundes. Es gibt verschiedene solcher „Filmkontore", auch „Filmbürcs" genannt jeweils mit Direktor und Geschäftsführer, Produktionschef und Beirat bzw. Auf sich ts-rat. Die Filmkontore haben also einen maßgeblichen Einfluß in der --► Filmindustrie.
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Filmkunst
--► Kunst im Film.
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Filmlehranstalt
--► Institut für Filmwesen.
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Filmmaterial
Gewöhnlich der „unbelichtete" oder Rohfilm. --► Schwarz-Weiß-Film, --► Farbfilm, --► Tonfilm, --► Sicherheitsfilm.
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Filmmiete
--► Verleih vertrag.
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Filmmusik
Die Musik, die für einen Film zusammengestellt oder komponiert wird. Am Anfang der Stummfilmzeit wurden die Filme von einer Drehorgel oder einem Klavier begleitet. Mit dem Großfilm trat eine filmeigene Musik auf den Platz. Komponisten schufen eigene Kompositionen zu Filmen, die sie in den Filmtheatern mit einem kleinen Orchester spielten.
Mit der künstlerischen Entwicklung hielt auch die Filmmusik Schritt, es gab eine durchkomponierte Musik, die von einem großen Orchester zum Film gespielt wurde. Mit der Entwicklung des Tonfilms begann auch eine Neugestaltung der Filmmusik, nunmehr Tonfilmmusik. Nach der Stoppuhr muß der Komponist sich die Längen der Musik abmessen. Dann erst kann er komponieren, denn seine Zeit ist knapp bemessen. Wenn der Film im Atelier abgedreht ist, muß auch die Musik dazu fertig sein.
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Filmoper, Filmoperette
Filme, bei denen als Grundlage für das --► Drehbuch bekannte Opern oder Operetten vorliegen. Auch gibt es eigene Operettenstoffe, die nur für einen Film geschrieben wurden. --► Filmrevue.
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Filmothek
Sprachlich der „Bibliothek" nachgebildet. Eine „Dokumenten-Sammlung" von Filmen, die aus dem Verleih gezogen sind. Diese Filme dienen zur Ausbildung (Schulung) des Nachwuchses und zur filmwissenschaftlichen Bearbeitung.
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Filmpreise
--► Oscar, --► Bambi, --► Kassenschimmel (Bambi), --► Filmfestspiele, --► Cannes, --► Filmpreise der Bundesregierung, --► Biennale.
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Filmpreise der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat fünfzehn Filmpreise als Auszeichnung für die besten Jahresleistungen im deutschen Filmschaffen gestiftet.
Vier Geldpreise zu insgesamt 15 000 DM und elf Wanderpreise in Form von versilberten und vergoldeten Pokalen und Leuchtern.
Für den besonders nachhaltig zur Weckung staatsbürgerlichen Bewußtseins beitragenden Film sind jährlich ein Wanderpreis für den Produzenten und ein Geldpreis von 5000 DM für den Drehbuchautor ausgesetzt.
Die deutschen Filmpreise 1954 wurden zu den --► Berliner Filmfestspielen verteilt. Es erhielten: den Wanderpreis „Goldene Schale" für den besten deutschen Spielfilm die Produzenten des Films „Weg ohne Umkehr".
Silberne Filmbänder empfingen: Jochen Huth für das beste Drehbuch („Solange du da bist"), für Regie Helmut Käutner („Die letzte Brücke"), als „beste Hauptdarstellerin" Ruth Leuwerik für ihre Mitwirkung in dem Film „Geliebtes Leben" und als „bester Hauptdarsteller" Rene Deltgen für sein Spiel in dem Film „Weg ohne Umkehr",
Lil Dagover für die „beste Neberolle" in „Königlich^ Hoheit".
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„Filmpress"
Korrespondenz für Film und Filmwirtschaft, verbreitet ausschließlich Originalbeiträge. Redaktion: Hamburg 13.
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Filmproduktion
Ein Unternehmen, das --► Spiel-, --► Dokumentar-, --► Kultur -oder --► Werbefilme herstellt, --► dreht. Allgemeine Bezeichnung für die Herstellung (Produktion) von Filmen einer Gesellschaft oder eines Landes.
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Filmprogramm
Ein --► Filmtheater- --► Programm für eine bestimmte Zeit, meist bestehend aus --► Wochenschau und --► Hauptfilm, dazu gebenenfalls ein --► Kultur- oder --► Dokumentarfilm.
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Filmprüfstelle
--► Freiwillige Selbstkontrolle.
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Filmprüfung
--► Zensur.
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Filmrecht
Gesetze, Bestimmungen, Verordnungen und Vorschriften, die sich auf alle Gebiete des Films erstrecken, sowie die Ergebnisse der Rechtsprechung und des Rechtsbrauchs im Filmwesen. Noch am wenigsten abgeklärt ist das Urheberrecht. In der wirtschaftlichen Auswertung der Filme, der sog. „Filmverwertung" spielen eine wichtige Rolle die „Leihverträge" in Form von Fixen oder Beteiligungsgebühren für die Verleiher und die --► Monopol- oder --► Lizenzverträge, nach denen Filme zur Alleinaufführung in bestimmten Bereichen oder für bestimmte Zeiten vom Produzenten über den Verleiher an bestimmte Kinobesitzer vermietet werden. Das öffentliche bzw. das Polizeirecht bestimmen dann die Voraussetzungen und Bedingungen für eine öffentliche und private Filmvorführung überhaupt. --► Verleihvertrag. Filmregie --► Regie
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Filmrolle
Die Rolle eines --► Darstellers in einem Film. Ein aufgerollter Filmstreifen auf einer --► Filmspule, --► Kassette.
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Filmschaffende
Alle Beschäftigten, die technisch, künstlerisch und wirtschaftlich am Film mitwirken. Die Filmschaffenden sind in Fachorganisationen zusammengeschlossen. --► Dacho.
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Filmschrank
Feuersicherer, meist metallener (Zink-) Kasten zur Aufbewahrung von Filmen. In diesem Schrank ist ein Behälter mit Wasser und Glyzerin, das die Luft feuchthalten soll. Hartholz- oder Metallkasten, in Fächer unterteilt, zur Aufbewahrung von --► Filmrollen im --► Vorführraum.
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Filmschriftsteller
--► Filmautoren, die für oder über den Film schreiben: Kritiken, --► Drehbücher, wissenschaftliche und unterhaltende Abhandlungen usw.
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Filmspule
Metallrolle mit seitlichen Führungsscheiben zum Auf- und Abspulen von Film- --► Streifen.
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Filmstatistik
Zusammenstellung von Zahlenmaterial über Filmproduktion, Besucherzahlen, Umsätze, Einspielergebnisse usw. Solche Statistiken sind wichtige Hinweise für die --► Filmwirtschaft und dienen als Unterlagen für weitere Planungen.
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Filmstoff
Bestimmt durch --► Idee und --► Handlung. Erst durch eine filmgerechte „Handlung" wird eine „Filmidee" zum „Film Stoff".
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„Film-Technikum"
Eine Zeitschrift zur Berufs-, Fach- und Fortbildung für alle Praktiker in der Filmaufnahme, Bearbeitung und Vorführung. Erscheint monatlich. Redaktion: Ingenieur Wilhelm Waegelein, Berlin-Wilmersdorf.
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„Filmtelegramm"
Filmkorrespondenz „als Manuskript" gedruckt. Herausgeber: Klaus Hebbecker, Hamburg.
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Filmtheater
Im Volksmund --► Kino genannt. Ein Theater, in dem ständig nur Filme vorgeführt werden. Im Jahre 1896 begannen die Filmvorführungen in primitiven Zelt- --► Wanderkinos auf dem Jahrmarkt. Ab 1906 gibt es ständige --► ortsfeste Filmtheater. Im Anfang noch in Ladenlokalen oder Kaffeehäusern. --► Nickelodeons. Seit 1910 gibt es große moderne Filmtheater. In den Großstädten entwickelten sich seit der Erfindung des --► Tonfilms aus den Filmtheatern „Filmpaläste".
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Filmtheaterbesitzer
Inhaber eines Kinos.
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„Film und Frau"
Publikums-Zeitschrift, die sich mit dem Film und vorwiegend mit Mode befaßt. Sie wendet sich, wie der Titel sagt, an die Frau. Verlag und Redaktion: Hamburg 13.
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„Film und Mode-Revue"
Publikums-Zeitschrift, die als Filmillustrierte einen Querschnitt durch den Internationalen Film gibt. Veranstalterin des -» Bambi-Wettbewerbs.
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Filmverleih
Der Filmverleih befaßt sich mit dem --► Verleih von Filmen der --► Produktionsgesellschaften an die --► Filmtheater. Der Filmverleih hat vergleichsweise die Stellung des Großhandels in anderen Wirtschaftszweigen. Der Filmverleih ist ein Mittler zwischen Produktion und Publikum. Er arbeitet deshalb bei der Planung (Auswahl und Besetzung) der Produktion beratend mit. Auch besorgt er vielfach die für die Produktionsfinanzierung notwendigen Kredite, denn diese werden erst gegeben, wenn ein --► Verleih vertrag vorliegt. Eine Filmverleihfirma hat eine umfangreiche kaufmännische und technische Organisation sowie Filialen in den wichtigsten Städten des Verleihgebietes. In der Bundesrepublik in: München, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Berlin. Der Verleih von Filmen erfolgt in der ganzen Welt durch den Filmverleih. --► Filmwirtschaft, --► Spielzeit.
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Filmverleihvertrag
--► Verleihvertrag
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Filmverwertung
Nachdem die --► Spielzeit eines Films beendet ist, kommt er zur Filmverwertung. Er wird entsilbert. Der von seinem Silbergehalt befreite Filmstreifen eines durchschnittlichen Unterhaltungsfilms wiegt etwa sieben Kilo. Der Filmstreifen wird zu einem dicken Brei zusammengeschmolzen. Die gewonnene Masse wandert in die Lackfabriken oder dient als Rohstoff für die Anfertigung von Kämmen und anderen Gegenständen.
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Filmvorführer
Ein „Vorführer", der auf Grund einer Spezialausbildung mit anschließender Fachprüfung Filme vorführen kann. Er muß mit allen sicherheitspolizeilichen Bestimmungen vertraut sein und einen --► Projektor (Projektionsapparat) bedienen können.
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Filmwirtschaft
Sammelbegriff für --► Filmindustrie und --►Filmgewerbe. Das wichtigste Problem der Filmwirtschaft ist die Finanzierung von Filmvorhaben. Seit der Erfindung des Films sind die Produktionskosten ständig gestiegen. Die Filme sind länger geworden. Färb- und plastischer Film haben zusätzliche Anlagen erfordert. Die Anschaffungen der Apparate und die fortschreitende Spezialisierung auf technischem Gebiet haben zu einer dauernden Kostenerhöhung geführt. Auch die Anforderungen an den künstlerischen Wert der Filme sind höher geworden. So ist immer mehr und mehr Kapital nötig. Das schwierigste Problem für die Filmwirtschaft ist die Kreditbeschaffung, da niemand im voraus mit Bestimmtheit sagen kann, ob der finanzierte Film die ausgegebenen Gelder auch wieder „einspielt". Der Kreditgeber will daher Sicherheit für eine fachgerechte bestmögliche Auswertung durch den --► Verleih haben. --► Verleihvertrag.

In Deutschland liegen wirtschaftliches Risiko und darum auch Initiative der Produktion eines Films fast ausschließlich beim Verleih. Darunter fallen auch die Synchronisationskosten für ausländische Filme, --► auch Spielzeit. Bund und Länder versuchen, mit --► Bürgschaften helfend einzugreifen. Die Wege der Kreditbeschaffung sind äußerst verschieden. Zum großen Teil erfolgt die Finanzierung von Großbanken und Konzernen. In den USA wird die Filmwirtschaft"--► Filmindustrie durch das Bank- und Industriekapital, d. h. durch Morgan, Rockefeiler, Elektric Co., Western Elektric usw. beherrscht.

In der Sowjetunion und den Ostblockstaaten befindet sich die Filmwirtschaft in den Händen des Staates, dessen Organe allein bestimmen. Die kapitalistische Methode wird hier zur staatskapitalistischen abgewandelt.
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Filmwirtschaftsverband der Heimatvertriebenen
Eine Interessengemeinschaft vertriebener Angehöriger des --► Filmgewerbes.
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Filmwirtschaftsverbände und Organisationen

  • --► Arbeitsgemeinschaft der Filmindustrie in Deutschland (AFD), Wiesbaden-Biebrich.
  • --► Arbeitsgemeinschaft Schmalfilm e. V. Berlin-Charlottenburg.
  • --► Bund Deutscher Kulturfilmhersteller e. V., Hamburg 13.
  • --► Deutsche Gesellschaft für Ton und Bild e. V., Berlin-Charlottenburg.
  • --► Deutsche Arbeitsgemeinschaft Schmalfilm, Wiesbaden.
  • --► Fachverband Film- und Diapositiv-Werbung e. V., Wiesbaden.
  • --► Fachverband für Film- und Lichtbildwerbung e. V., Essen.
  • --► Filmwirtschaftsgruppe der Ostvertriebenen, Düsseldorf.
  • --► Filmwirtschaftsverband der Heimat vertriebenen, Düsseldorf
  • --► Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Wiesbaden.
  • --► GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte), Berlin-Grunewald.
  • --► Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO), Wiesbaden-Biebrich, Schloß.
  • --► Spitzenorganisation der Berliner Filmwirtschaft (Spio Berlin), Berlin-Halensee.
  • --► Verband Berliner Filmtheater e. V., Berlin-Wilmersdorf.
  • --► Verband der Filmschaffenden, Berlin-Wilmersdorf.
  • --► Verband der filmtechnischen Betriebe e. V. Berlin-Halensee.
  • --► Verband der Filmverleiher e. V., Frankfurt a. M.
  • --► Verband Deutscher Filmproduzenten e. V., Wiesbaden.
  • --► Vereinigung Berliner Filmproduzenten e. V., Berlin W 15.
  • --► Zentralverband der Deutschen Filmtheater, Düsseldorf.

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Filmwissenschaft
Wie etwa die Zeitungswissenschaft eine „Sammelwissenschaft". Die F. beschäftigt sich mit allen Gebieten des Films (Geschichte, Filmkunst, Ästhetik, Psychologie, Wirtschaft, Physik, Chemie, Optik, Kinotechnik, Filmkunst, Mechanik, Photographie, Akustik u. a.). --► Institut für Filmwesen, --► Institut für Filmkunde.
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„Filmwoche"
Fachzeitschrift für das Deutsche Filmwesen, berichtet aktuell über das Filmgeschehen im In- und Ausland. Chefredakteur: Dr. Hannes Schmidt, Frankfurt a. M. Verlag: Neue Verlagsanstalt mbH, Karlsruhe, die auch Herausgeberin der „Film- und Mode-Revue" sowie des „Film-und Kino-Adreßbuches" ist.
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Filter
Gefärbte, lichtdurchlässige Scheiben, die bei der --► Aufnahme vor das --► Objektiv gesetzt werden, zur Verstärkung oder zum Abhalten einzelner Farben (z. B. hält Grünfilter rotes Licht zurück und verstärkt das grüne Licht, es zugleich in Weiß umsetzend).
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Fliegeraufnahme
Aufnahmen mit Spezialkameras vom Flugzeug aus. Die Aufnahmen werden aus großer Höhe mit einem --► Reihenbildner aufgenommen, um später zu einer „Luftbildkarte" zusammengestellt zu werden. Verwendung zu militärischen Aufklärungszwecken (Luftaufklärung) sowie bei der Erforschung unerforschter Länder. Erste Versuche von --► Oscar Meßter von einem Luftballon aus, im Weltkrieg 1914/18 erstmalig im Flugzeug.
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Flimmern
Eine Erscheinung aus der Anfangszeit des Films, hervorgerufen durch das abwechselnde Aufhellen und Verdunklen der Bildwand. Das störende Flimmern wurde später verhindert durch die --► Sektorblende,
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Formate
--► Bild, --► Streifen.
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Fotografische Flinte
s. geschichtliche Einleitung!
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Fotozelle
Ein Gerät zur Umwandlung von Lichtenergien in Stromenergien. Verwendung in Tonfilm-Wiedergabegeräten. Die Lichtschwingungen, die durch die --► Tonspur des Film --►> Streifens hervorgerufen werden, setzen sich in elektrische Schwingungen um. Diese „Stromstöße" werden verstärkt und zu einem Lautsprecher geleitet, aus dem unser Ohr sie wahrnimmt.
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Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
Rechtlich getragen von der --► SPIO. Die FSdF hat eine besondere --► Filmprüfstelle mit dem Sitz in Wiesbaden eingerichtet. Diese besteht aus dem: Arbeitsausschuß, bestehend aus acht Mitgliedern, je vier Mitglieder werden von der Filmwirtschaft und vier von der öffentlichen Hand bestellt (Bund, Länder, Kirche, Bundesjugendring).

Der Hauptausschuß setzt sich aus fünfzehn Mitgliedern zu-zusammen. Aus dem Vorsitzenden und vierzehn ehrenamtlichen Mitgliedern. Davon stellen sieben die Filmwirtschaft und sieben die öffentliche Hand (zwei der Bund, zwei die Länder, zwei die Kirchen und einen Vertreter der Bundesjugendring). Der Vorsitzende wird von der Film Wirtschaft im Einvernehmen mit der öffentlichen Hand bestellt.

Der Rechtsausschuß besteht aus fünf Personen, welche die Befähigung zum Richteramt haben. Er bearbeitet Berufungen, und ihm unterliegen sowohl Sachentscheidungen wie VerfahrensmängeL Seine Entscheidung ist endgültig. „Aufgabe der FSK ist es, zu verhindern, daß der Film, der in erster Linie Unterhaltungsmittel ist, kulturelle und erzieherische Aufgaben erfüllen soll und einen maßgebenden Einfluß auf die Masse der Bevölkerung hat, negative Einflüsse auf moralischem, religiösem und politischem Gebiet ausübt" (Grundsätze der FSK v. 6. 8. 53).
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Frequenz
Häufigkeit; elektrophysikalisch: Anzahl der akustischen Schwingungen je Sekunde, elektiv-akustisch gemessen in --► Hertz.
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Fundus
Bezeichnung für das Bau-, Dekorations- und Gebrauchsmaterial einer --► Produktion, eines --► Films.
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Gag
Improvisierter komischer Einfall, bild- und tonwirksam.
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„Galgen"
Eine lange, leichte Stange, an der ein --► Mikrophon hängt, das zur --► Tonaufnahme verwendet, d. h. in die Szene hineingehalten wird.
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„Ganz groß"
--► Einstellung.
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„Ganz nah"
--► Einstellung.
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Gangsterfilm
Amerikanische Abart des --► Verbrecherfilms - den Bösewicht leider oft verherrlichend, statt ihn physisch wie moralisch vernichtend. Peinlicherweise meist auch die Technik des Verbrechens lehrend.
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Garantiesumme
Der Betrag, den der -± Filmtheaterbesitzer „auf jeden Fall" für einen bei ihm aufgeführten Film an den Film--► Verleih abzuführen hat. Sonst richtet sich die „Filmmiete" nach Prozenten aus dem Eintrittskarten--►erkauf --► Verleihvertrag.
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Garutso-Plastorama- Verfahren
--► Mehr sieht--►erfahren
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Gazeschleier
Streuschirm, über einen Rahmen gespannte Gaze, wird bei zu hartem Sonnenlicht vor das --► Aufnahmeobjekt gehalten, so daß das Licht weicher wird. Andererseits wird oft auch ein Gazeschleier zur ausgesprochenen Verschleierung eines Bildes vor die --► Kamera gehalten.
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Gegenlicht
Das Licht, welches das --► Aufnahmeobjekt von rückwärts beleuchtet. Es darf dabei nicht in das --► Objektiv der --► Kamera fallen (Abschirmen durch --► Sonnenblende).
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GEMA
Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Bei der Aufführung von Musikstücken muß ein kleiner Prozentsatz an den Komponisten (als Honorar) abgeführt werden. Die Aufführungen werden von der GEMA überwacht und die Beträge - für den Komponisten - eingezogen.
Hauptverwaltung: Berlin-Grunewald, Hohenzollerndamm 46/47
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Gemeinschaftsproduktion
Gemeinsames --► Drehen eines oder mehrerer Filme durch zwei --► Produktionsfirmen. Bessere Ausnutzung der --► Mit-arbeiterstabe, gleichzeitig zwei- oder mehrsprachige Ausführungen, wechselseitige Kapital- und Propagandahilfen.
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Geräusche
Werden gesondert vom Film selbst aufgenommen oder einem Tonarchiv entnommen und später am --► Mischpult eingeschaltet (Fahrender Zug, Vogel- und Tierstimmen, Wind usw.)
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„Gestorben"
Wenn der --► Kameramann die --► Aufnahmen beendet hat, der Film „abgedreht ist", so ist er „gestorben!", wie es im Filmjargon heißt.
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Gevacolor
--► Farbfilm
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Gilde deutscher Filmkunst-Theater
Am 1. Juli 1953 wurde die Gilde in Göttingen gegründet. Ihr Ziel ist es, den künstlerischen Film zu fördern. Mitglieder können alle Filmtheater werden, die nachweislich mindestens sechs Monate hindurch ausschließlich künstlerisch wertvolle Filme im Programm hatten. Sitz der Gilde ist Mannheim.
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Giraffe
Anderer Name für --► Galgen.
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Glashaus
Eine Aufnahmehalle, --► Atelier der --►Stummfilmzeit. Dach und Seitenwände waren aus Glas, um beim „Drehen" --► Tageslicht für die Aufnahmen zu haben.
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„Groß"
--► Einstellung.
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Grundgeräusch
Das - besonders bei leisen Stellen! - störende „Rauschen" während der --► Tonfilm-Wiedergabe nicht erstklassiger, vor allem schon oft gespielter Filme. Es rührt von Kratzern und Staub auf der --► Tonspur und von etwaiger Körnigkeit des Filmmaterials her. Durch verschiedene Methoden, unter dem Sammelbegriff „Klarton--►erfahren", ist das Grundgeräusch bei erstklassigen Filmen so gut wie beseitigt worden (Verbesserung des Film--► Materials, Abdeckung der --► Tonspur, insbesondere an leisen Stellen usw.
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