Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 9 - 1962 - geparkt
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Die Titel-Seite von Heft 6/1962 (Juni 1962)
"L0K0RAMA - eine neuartige Wiedergabe-Anlage"
In FV 10/1961 brachten wir auf Seite 7 eine Notiz über eine neuartige Projektionseinrichtung, die im Oktober 1961 auf der Deutschen Industrie-Ausstellung in Berlin erstmals in Deutschland der Öffentlichkeit im Betrieb vorgestellt wurde. Das Besondere dieser Einrichtung, die von Zeiss Ikon in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesbahn erstellt wurde, besteht darin, daß mit Hilfe einer ERNEMANN IX mit Xenonlampe XENOSOL Farbfilme projiziert werden, deren Aufnahmen von fahrenden Zügen aus mit Spezialapparaturen gemacht wurden.
Die zugehörige Tonanlage ist eine DOMINAR VARIANT-Vierkanal-Magnetton-Anlage, deren Lautsprecher so in dem Zuschauerraum untergebracht sind, daß sowohl die Schienengeräusche wie auch die Fahrgeräusche wiedergegeben werden können, während zwei weitere Lautsprecher an den beiden Seiten zur Wiedergabe der seitlich auftretenden Fahrgeräusche dienen.
Der 50 Personen fassende Zuschauerraum war dem Lokstand eines TEE-Triebwagens nachgebildet, so daß die Zuschauer einen imponierenden Eindruck einer Fahrt mit dem TEE erhielten u. zw. von der Sicht des Lokführers aus. Die Bildwiedergabe erfolgte hierbei durch Rückprojektion über einen kleinen oberflächenversilberten Spiegel auf eine Spezial-Bildwand von 3 x 5,8m Größe, die in etwa 3m Entfernung vom angedeuteten Fenster der TEE-Lok angebracht war, dessen Abmessungen den wirklichen Verhältnissen auf dem Lokstand nachgebildet wurden.
Im Zusammenwirken mit der Lautsprecheranlage entstand auf diese Weise der Eindruck einer wirklichen Fahrt mit dem TEE-Zug; die Landschaft flog auf den Beobachter zu, entgegenkommende Züge wurden in Bild und Ton naturgetreu erfaßt, wobei der Bildeindruck durch die CinemaScope-Projektion besonders effektvoll und eindrucksvoll gestaltet wurde und dem Zuschauer ein einmaliges Erlebnis vermittelte, das noch dadurch verstärkt wurde, daß auch das Surren der Triebwagenmotoren, die Fahrgestell-und Gleisgeräusche und die von Felswänden und Brückendurchfahrten zurückgeworfenen Geräusche naturgetreu erfaßt und wiedergegeben wurden. - Die untenstehende, von der Bildstelle der Deutschen Bundesbahn zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt den Führerstand der TEE-Lok mit dem Blick auf die Bildwand.
Kinotechnische Neuerungen (Juni 1962)
In der Vorschau auf die Deutsche Industrie-Messe Hannover brachten wir in FV 4/62 - in der Erwartung, daß die angekündigten Neuerungen dort auch gezeigt und demonstriert würden - Mitteilungen über kinotechnische Neuerungen, die in FV 5/62 durch weitere Andeutungen („Nicht in Hannover - aber neu.") ergänzt wurden.
Es handelte sich dabei um neue Xenonlampen mit dem Xenonkolben XBO 2500 W und um Neuerungen auf dem Gebiet der automatischen Vorführung. Nachstehend soll über diese Neuerungen berichtet werden, soweit das nicht bereits in den vorhergehenden Ausgaben geschehen ist und soweit entsprechende Unterlagen vorliegen.
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Xenonlampen mit XBO 2500 W
Die zuerst bekannt gewordene Neukonstruktion auf diesem Gebiet ist die Zeiss Ikon-Xenonlampe XENOSOL III und der Einbausatz XENOBLOCK III, über die in FV 4/1962, Seite 2, ausführlich berichtet wurde. Ergänzend hierzu kann in bezug auf den verwendeten Xenonkolben XBO 2500 W auf Grund der bisherigen praktischen Versuche noch mitgeteilt werden, daß dieser Kolben eine Versorgungsspannung, d. h. Gleichrichter- Leerlaufspannung im Augenblick der Zündung, von mindestens 85 V und eine Brennspannung von 30 V (Mittelwert bei Nennstromstärke) benötigt.
Die max. Stromstärke des Kolbens beträgt 95 A, die Nennstromstärke 83 A; der Nutzregelbereich liegt zwischen 60 und 95 A. Als Lampenleistung wurde bei max. Stromstärke 3.000 W ermittelt; bei Nennstrom 2.500 W, wobei Mittelwerte für neue Kolben zugrunde gelegt sind.
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- Anmerkung : Bei Gleichspannung und Gleichstrom gilt wirklich Spannung x Strom = Leistung. Nich jedoch bei Wechslspannung und Wechselstrom !)
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Die mittlere Lebensdauer des Kolbens XBO 2500 W beträgt - wie auch die der Kolben XBO 900 W und 1600 W - jetzt 1500 Stunden.
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Extrem hohe Lichtströme
Die mit der XENOSOL III und dem XENOBLOCK III erzielbaren hohen Lichtströme ermöglichen die einwandfreie Ausleuchtung von Bildwänden mit Bildbreiten, wie sie bisher mit Xenon-Lampen nicht erzielt werden konnte. Nach Angaben von Zeiss Ikon ergeben sich bei der Nennstromstärke von 83 A Lichtströme, die je nach verwendetem Bildwandmaterial bzw. Leuchtdichtefaktor des Bildschirms und Leuchtdichte von 100 asb bzw. 120 asb, imstande sind, Normal- und Breitbildwände bis zu 17 m Breite (120 asb) und 19 m Breite (100 asb) auszuleuchten.
Bei CinemaScope-Projektion liegen diese bei einem Leuchtdichtefaktor von 2,5 bei 24m (120 asb) bzw. 26m (100 asb). Bei geringerem Leuchtdichtefaktor (z. B. 1,0) liegen diese Werte naturgemäß entsprechend niedriger. Die angegebenen Bildbreiten gelten im übrigen, wie bei solchen Messungen üblich, für laufende Blende ohne Film und bei Verwendung eines Objektives der Lichtstärke 1:1,8 (z. B. ERNOSTAR mit Bildfensterlinse).
Ebenso sind bei diesen Angaben die Lichtverluste im Wärmereflexionsfilter KLi 36, in der Kabinenfensterscheibe und in der Bildwandabdeckung berücksichtigt, wie auch die im Anamorphoten bei CinemaScope-Betrieb. Damit steht nunmehr eine Xenonlampe zur Verfügung, die auch für große Innenraumtheater ausreicht.
2500-W-Xenonlampe BAUER BL 9X
Wie in FV 4/62 bereits angedeutet, wurde auch von Eugen Bauer in der Zwischenzeit eine Xenonlampe für die Verwendung von Xenonkolben XBO 2500 W herausgebracht, welche die Bezeichnung BAUER BL 9X erhielt und ebenfalls Lichtströme erzielen kann, die ausreichen, Bildwände in großen Theatern auszuleuchten, die bisher nur mit HI-Lampen mit mehr als 75 A Belastung ausgeleuchtet werden konnten.
Die Konstruktion der BAUER BL 9X ist auf Grund der bisherigen Erfahrungen mit Bauer-Xenonlampen so gewählt, daß das Licht des Xenonkolbens fast vollkommen für die Projektion ausgenutzt v/erden kann. Diesem Zweck dient ein Bauer-Spezial-Kaltlichtspiegel 380 mm und ein Hilfsspiegel von 100mm, die einen Lichtaufnahmewinkel von je 180° besitzen und den Xenonkolben vollkommen einschließen.
Hierdurch ergibt sich eine ideale Lichtausbeute, verbunden mit großer Wirtschaftlichkeit. Wie bei den bisherigen Xenonlampen mit XBO 900 und 1600 W erzeugt auch die neue BAUER BL 9X ein tageslichtähnliches, rein weißes Licht, das auch bei Schwankungen der Netzspannung oder Änderung der Strombelastung keinerlei Veränderungen unterworfen ist.
Die beiden Spiegel der BAUER BL 9X werden für den jeweils verwendeten Kolben nur einmal eingestellt und können mit einem Bogenreflektor ständig kontrolliert werden. Hierdurch wird eine gleichmäßige und gute Ausleuchtung der Bildwand garantiert und die Bedienung der Lampe beschrankt sich lediglich auf das Ein- und Ausschalten der Lampe.
Das Auswechseln verbrauchter oder defekter Kolben kann innerhalb kurzer Zeit also auch kurz vor Beginn der Vorführung erfolgen. Zur Kontrolle der Lebensdauer ist in die BAUER BL 9X ein Betriebsstundenzähler eingebaut.
Der verwendete Bauer-Spezial-Kaltlichtspiegel reflektiert zum Bildfenster und zum Film nur das sichtbare Licht. Die übrigen Strahlungsanteile, insbesondere die Wärmestrahlen, gehen durch den Kaltlichtspiegel hindurch und werden hinter dem Spiegel vom Lampenhauskamin abgezogen, so daß besondere Wärmefilter, deren Verwendung mit Lichtverlusten verbunden ist, überflüssig werden.
Da der Film und die filmführenden Teile auf diese Weise nur noch geringfügig erwärmt werden, trocknen die Filme nicht aus, sodaß eine gleichbleibend gute Bildwiedergabe gewahrleistet ist. Für die Kühlung des Hilfsspiegels wurde ein wirksames Geblase zur Erhöhung der Betriebssicher-neu an die Lampe angebaut.
Bilder
Innenansicht der Xenonlampe BAUER BL 9X mit Xenonkolben XBO 2500 W. Vor dem Kolben der Hilfsspiegel, der durch ein Gebläse gekühlt wird. Hinter der Halterung des Hauptspiegels das Z*ndgerät. (Foto: Bauer)
Lampenhaus-Dom der XENOSOL III mit aufgesetztem Lüfter zur Unterstützung der Saugwir-k"n9- (Foto: Zeiss Ikon)
Neue Geräte für automatische Vorführung (Juni 1962)
In FV 5/62 wurde auf Seite 3 darauf hingewiesen, daß Zeiss Ikon zu dem bekannten Vorführautomat ERNEMAT nunmehr eine vereinfachte Ausführung ERNEMAT II herausgebracht hat. Diese Einrichtung besteht aus insgesamt 3 einzelnen Geräten, nämlich 2 Überblenderautomaten und 1 Saalautomat.
Diese Überblenderautomaten wurden bereits früher für solche Theater geschaffen, die zunächst noch nicht die vollständige Automatik einführen wollen, jedoch dem Vorführer während der Laufdauer des Hauptfilms und von Vorfilmen das Anlassen der Projektoren und die Überblendung abnehmen sollen.
Demzufolge übernimmt der Überblendungsautomat den automatischen Start des ersten Projektors und das Zünden der Xenonlampe nach Betätigen eines Druckknopfes, der sich an beliebiger Stelle des Bildwerferraumes oder im Zuschauerraum befinden kann.
Die weiteren Funktionen des Zeiss-Ikon-Überblenderautomaten sind das Aufblenden von Bild und Ton am angelaufenen Projektor, der automatische Start des zweiten Projektors und das gleichzeitige Zünden der Xenonlampe nach Ablauf eines Aktes, die Überblendung von Projektor I auf Projektor II und das Stillsetzen von Projektor I. In dieser Reihenfolge arbeitet diese Automatik bis zum letzten Akt.
Sofern die Projektoren Filmspulen für 1.800m Film besitzen, läuft daher das gesamte Programm ohne manuelle Hilfe ab. Lediglich bei Verwendung von 600m-Filmspulen muß zwischendurch in den jeweils automatisch stillgesetzten Projektor der nächste Akt eingesetzt werden. Der Start erfolgt dann, wie oben beschrieben, weiter automatisch.
Für jeden Projektor ist ein Überblendungs-Automat erforderlich, der aus einem kleinen Synchronmotor mit Getriebe besteht. Auf der Getriebeachse befinden sich mehrere Nockenscheiben, die eine gleiche Anzahl von Mikroschaltern steuern. Über diese werden die gewünschten Funktionen, wie das Anlassen, Überblenden, Anhalten des abgelaufenen Projektors sowie das Selbst abschalten des Laufwerks nach einem Umlauf gesteuert.
Zur Ausrüstung gehören ferner besondere Feuerschutzkanäle mit Kontakteinrichtung und gewisse Erweiterungen in den Anlaß- und Überblendungseinrichtungen der verschiedenen Projektoren.
Bild :
Vorführautomat ERNEMAT II, bestehend aus den zwei Überblenderautomaten (links und rechts) für Projektor I und II und dem Saalautomat (Mitte) für die im Zuschauerraum wirksamen Funktionen der Automation. (Foto: Zeiss Ikon)
Die Bedienung
Der Start erfolgt entweder durch Druckkontakt oder automatisch mit selbstklebender Metallfolie, die auf den Film aufgebracht wird. Im übrigen können Projektoren, die mit diesem Überblendungsautomat ausgerüstet sind, bei Bedarf wie bisher von Hand bedient werden.
Der zum Vorführautomat ERNEMAT II gehörige Saalautomat übernimmt zusätzlich einige Funktionen, die sich im Zuschauerraum bzw. an der Bildwand auswirken. Hierzu gehören das öffnen und Schließen des Vorhanges, das Betätigen der Rampenbeleuchtung und der Zuschauerraum-Beleuchtung, sowie das Ausblenden des zuletzt laufenden Projektors.
Die Impulsgabe erfolgt beim ERNEMAT II wie bei dem vollautomatischen Gerät, das nunmehr die Bezeichnung ERNEMAT I erhalten hat. Auch hierbei werden metallische Kontaktstreifen am Filmrand in den entsprechenden Abständen vor dem Aktende angebracht. In dem Moment, "wo" diese Kontaktstreifen durch den Automatik-Feuerschutzkanal (s. o.) laufen, wird der Überblenderautomat in Tätigkeit gesetzt.
Bei der letzten Filmrolle wird der Kontaktstreifen an einer anderen Stelle angebracht, wodurch erreicht wird, daß nicht der Überblenderautomat, sondern der Saalautomat zu arbeiten beginnt und die Funktionen durchführt, die zum Beenden der Vorstellung erforderlich sind, d. h. Schließen des Vorhanges und Einschalten des Saallichtes.
Wie der Überblenderautomat enthält auch der Saalautomat als Schaltelemente Nockenscheiben, durch die Mikroschalter betätigt werden. Der Antrieb der Nockenscheiben erfolgt über ein Getriebe mit Synchronmotoren 220V. Durch das Einschalten des Saalautomaten wird das Saal- und Rampenlicht verdunkelt, der Vorhang geöffnet und der zum anlaufenden Projektor gehörende Überblenderautomat in Tätigkeit gesetzt. Dieser startet den Projektor, zündet die Xenonlampe und blendet Bild und Ton auf.
Am Ende des Aktes wird durch die biildseitig angebrachte Kontaktfoliie der zweite Überblenderautomiat eingeschaltet, der nun den zweiten Projektor istartet, die Xenonlampe zündet und die Überblendung vornimmt. Je nach Anzahl der vorzuführenden Akte werden die weiteren Überblendungen im gleichen Sinne durchgeführt. Beim letzten Akt isetzt die tonspurseitig angebrachte Kontaktfoliie wieder den Saalautomaten in Tätigkeit, der nunmehr den Vorhang schließt, Saal- und Rampenlicht einschaltet und den laufenden Projektor ausblendet.
Der Saalautomat besitzt zusätzlich einen Wahlschalter, der es gestattet, die Impulsgabe nach Wunsch für Maschine I oder II durchzuführen. Hierdurch wird erreicht, daß man volle Freiheit bei der Wahl der zu startenden Maschine für den ersten Akt hat, so daß es nicht nötig ist, immer so zu starten, daß der letzte Akt auf eine bestimmte Maschine eingelegt werden muß.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß dieser neue Vorführautomat ERNEMAT II eine preiswerte Einrichtung darstellt, die leicht zu montieren ist und vielen Ansprüchen genügen wird, da hiermit schon eine weitgehende Automatisierung der Filmvorführung möglich ist, allerdings ohne die Vielzahl der sonstigen Schaltmöglichkeiten, die der Vollautomat ERNEMAT I gestattet.
Vorführ-Automatik HASSOMAT
Die von der Hasso-Projektionstechnik entwickelte Einrichtung für die Automatisierung der Filmvorführung besteht aus dem eigentlichen Vorführautomat, der zweckmäßig zwischen den Projektoren angeordnet wird, und der Fernbedienungs- und Steuerstelle.
Der HASSOMAT führt die bei der Filmvorführung vorkommenden Funktionen automatisch aus. Hierzu gehören - in der Reihenfolge dieser Funktionen - das Verdunkeln des Saal- und Bühnenlichtes, öffnen des Vorhanges, Starten des Projektors, Zünden der Xenonlampe, das Einschalten der Ton-lampe und das Überblenden der einzelnen Akte. Nach Schluß der Vorführung wird ebenso automatisch der Bühnenvorhang geschlossen, Saal- und Bühnenlicht eingeschaltet, Xenonlampe und Tonlampe ausgeschaltet und der zuletzt laufende Projektor stillgesetzt.
Die Impulsgabe für diese einzelnen Betätigungen erfolgt auf elektronischem Wege über eine rotierende Abtastung. Die zugehörige Fernbedienungs- und Steuerstelle ist an einer günstigen Beobachtungsstelle im Zuschauerraum untergebracht, von wo aus die einzelnen Befehle erteilt werden, ohne an einen bestimmten Zeitplan gebunden zu sein.
Die automatische Vorführeinrichtung HASSOMAT, die übrigens in jeder kinotechnischen Anlage verwendbar ist, wird ergänzt durch eine automatische Endabschaltung und durch eine Sicherheitseinrichtung, die bei Filmriß selbständig in Tätigkeit tritt, so daß der Vorführer nahezu völlig entlastet wird und seine ganze Aufmerksamkeit der einwandfreien Bild- und Tonwiedergabe widmen kann.
Der günstige Preis des HASSOMAT erlaubt auch mittleren und kleinen Theatern die Ausnutzung der Vorzüge der automatischen Filmvorführung in bezug auf Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Batterien für die Sicherheitsbeleuehtung
Eine der wichtigsten Einrichtungen im Filmtheater ist die Sicherheitsbeleuchtung. Es ist immer wieder festzustellen, daß die Instandhaltung und Betreuung dieser Beleuchtungsanlage nicht mit der nötigen Sorgfalt durchgeführt wird, die zur Erhaltung der Einrichtung erforderlich ist. Insbesondere gilt das für die Wartung der Batterien.
Die Technische Kommission des Zentralverbandes der Deutschen Filmtheater hat sich daher intensiv mit diesem Problem beschäftigt und übergab uns einen Beitrag zu dieser Frage von Herrn Dipl.-Ing. Erich Witte, Obering. der Accumulatoren-Fabrik AG (AFA) und Mitarbeiter an den VDE-Vor Schriften 0108 sowie der VDE-Kommision 0510 (Vorschriften für Akkumulatoren), den wir nachstehend veröffentlichen.
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Allgemeine Anforderungen und Vorschriften
Notbeleuchtungsanlagen sind durch Polizeivorschriften der Länder nicht nur für Theater, Kinos, Versammlungsräume usw. vorgeschrieben, sondern darüber hinaus für alle Anlagen von Bedeutung, in denen die Ansammlung von Menschen oder die Art der Tätigkeit bei Netzausfall zur Gefährdung von Menschenleben oder sonstigen schweren Schäden führen kann. Daher werden Notbeleuchtungsanlagen immer mehr auch in Krankenhäusern, Kaufhäusern, Banken usw. angewendet und sind hierfür z. T. im Ausland sogar gesetzlich gefordert.
Im engeren Sinn versteht man unter „Notbeleuchtung" nur die vom Theater und Kino her bekannten - auch während der Vorstellung brennenden - roten Lampen, welche zur Markierung der Ausgänge dienen, während die bei Netzausfall automatisch eingeschaltete Beleuchtung als Panikbeleuchtung bezeichnet wird.
Der allgemeine Sammelbegriff für beide Beleuchtungsarten ist Sicherheitsbeleuchtung. Bei der Bedeutung des Sicherheitsproblems ist es verständlich, daß sich der VDE bereits seit langem hiermit befaßt hat, und es existieren seit vielen Jahren die VDE-Vorschriften 0108, die nach der letzten Überarbeitung im Jahre 1959 unter dem Titel „Vorschriften für das Errichten und den Betrieb elektrischer Starkstromanlagen in Versammlungsstätten und Warenhäusern sowie auf Sport- und Versammlungsstätten im Freien" veröffentlicht sind.
In ihnen ist im einzelnen festgelegt, wie die elektrischen Einrichtungen, insbesondere die Sicherheitsbeleuchtung, in den im Titel aufgeführten Anlagen beschaffen sein müssen und wie sie zu überwachen sind. An diesen Vorschriften haben nicht nur Hersteller und Verbraucher, sondern vor allem auch Vertreter der amtlichen Überwachungsstellen, wie Technischer Überwachungsverein (TÜV), Berufsgenossenschaften, Baubehörden der Länder, Versicherungsverbände usw. mitgearbeitet. In der zweiten Durchführungsverordnung (1937) zum sogenannten Energiewirtschaftsgesetz (1935) sind die VDE-Vorschriften als gesetzlich bindend festgelegt.
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Die Vorschriften 0108
Die Vorschriften 0108 erstreckten sich zwar bisher nicht auf alle Arten von Bauwerken; trotzdem sollten sich die Errichter ihrer, soweit möglich, in allen Fällen bedienen, "wo" Sicherheitsbeleuchtung eingerichtet werden soll oder auf Grund von Bauvorschriften der Länder verlangt wird, z. B. in Krankenhäusern, Hochhäusern, Großgaragen usw.
Damit wird auf jeden Fall der Forderung nach Sicherheit im weitesten Sinne genüge getan. Auf gewisse Abweichungen von den VDE-Vorschriften 0108, entsprechend dem inzwischen fortgeschrittenen Stand der Technik, ist später hingewiesen.
Die Notbeleuchtung im engeren Sinne (wie oben angegeben), welche während der gesamten Dauer der Benutzung der Räume brennt, wird normalerweise vom Netz gespeist. Bei Netzausfall oder Unterspannung des Netzes muß sie automatisch auf Batteriespeisung umschalten.
Die Panikbeleuchtung, welche nur bei Netzausfall brennt oder von Hand eingeschaltet werden kann, wird nur aus der Batterie gespeist. Diese muß nach VDE 0108, § 10a, eine Zentralbatterie sein.
Als Ausnahme soll gemäß dem Ergänzungsentwurf 0108 a/ ... 60, § 25 d (für Sport- und Versammlungsstätten) zugelassen werden, daß als Ersatzstromquelle während der Betriebszeit auch ein dauernd laufendes Aggregat verwendet werden kann. Eine weitere Ausnahme ist in §15m (für Theater, Filmtheater, Versammlungsräume und feste Zirkusanlagen) zugelassen, wenn behördlich keine Zentralbatterie gefordert wird.
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Die Batterielaufzeiten im Notfall
Das gilt z. B. für Versammlungsstätten unter 200 Personen (siehe auch DIN-Entwurf 18 600 „Versammlungsstätten, Richtlinien für Bau- und Betrieb", Blatt 1). In diesen Fällen sind an Stelle einer Zentralbatterie z. B. auch Einzel-Leuchten mit gasdichten Zellen anwendbar. Die Batterien sollen nach § 10 c) 2. für dreistündige Kapazität ausgelegt sein.
Hierin liegt eine gewisse Reserve für den Fall, daß die Batterien infolge Alterung und längerer Standzeiten bis etwa vier Wochen in Ruhe stehen und daher nicht mehr ihre volle Kapazität haben. Bei Waren- und Geschäftshäusern genügt nach §20c eine Batterie für einstündige Speisung, wenn ein Notstromaggregat vorhanden ist, welches dauernd mitlaufen muß.
Zum Aufladen der Batterie muß nach § 10 f eine Ladeeinrichtung vorhanden sein, durch welche die entladene Batterie innerhalb zehn Stunden wieder auf ihre betriebsmäßige Kapazität gebracht wird.
Pufferbetrieb, d. h. dauerndes Parallelschalten von Batterien, Sicherheitsleuchten und Ladegerät während des Betriebes ist nicht zugelassen, weil bei Störungen an der Ladeeinrichtung eine unerwünschte Entladung der Batterien auftreten könnte; dann wäre unter Umständen bei Netzausfall keine genügende Batteriereserve mehr vorhanden.
Um den Kapazitätsverlust während der Standzeit auszugleichen, ist Erhaltungsladung zugelassen, das ist eine dauernde Ladung mit sehr geringem Strom, welche die innere Selbstentladung ausgleicht. Wird sie nicht angewendet, so muß nach § 27 c alle vier Wochen eine Entladung bis zur vorgesehenen Spannungsgrenze mit anschließender Vollaufladung vorgenommen werden. Bei Erhaltungsladung ist dieses nur in jährlichen Abständen erforderlich. Die Erhaltungsladung ist also auf jeden Fall vorzuziehen, erfordert aber aus Sicherheitsgründen ein selbstständiges kleines Gerät, das jedoch in dem Hauptgerät mit untergebracht werden kann.
Grundsätzlich können für Sicherheitsbeleuchtung sowohl Blei- als auch Stahlbatterien verwendet werden. Bei Bleibatterien bestehen die chemisch wirksamen Massen der Platten (Elektroden) im geladenen Zustand bekanntlich aus Bleiverbindungen (positive Platte) bzw. aus schwammigem reinen Blei (negative Platte); der Elektrolyt ist mit Wasser verdünnte Schwefelsäure.
Bilder:
3zellige Blockbatterie (Verbundbatferie) mit Bleizellen. (Foto: AFA)
Stahlzelle mit positiven Röhrchenplaftcn (R-Zelle. 1 = Zellenkasten, 2 = Positive Röh.-chen-Platte, 3 = Negative Taschenplatte, 4 = Zwischenisolator, 5 = Seitenisolator, 6 = Randisolator, 7 = Positiver Pol, 8 = Negativer Pol, 9 = Stopfbuchse (Poldichtung), 10 = Zellenverschluß (Klappenventil), 11 = Polverbinder, 12 = Knopfblech für Trägereinbau. (Foto: AFA)
Aufbau einer ortsfesten Blei-Batterie unter Verwendung von Zellen mit positiven Großoberflächen-Platten (Gro-Zellen). Von links nach rechts: 1 = Negative Endplatte, 2 = Miporscheider, 3 = Positive Platte, 4 = Negative Mittelplatte, 5 = Hartgummi-Seitenstab, 6 = Negativer Platter.satz (unverschweißt), 7 = Positiver Plattensatz (unverschweißt), 8 + 9 = Polleisten zum Anschweißen der positiven und negativen Plattenfahnen, 10 = Endbleibügel zum Anpressen der Plattensätze, 11 = Glasgefäß, 12 = Gefäß-Isolator, 13 = Glasabdeckscheibe, 14 (links oben) = Fertig aufgestellte 4zellige Batterie, 15 = Gestell-Isolator mit Abtropfkante. (Foto: AFA)
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Batterien für Sicherheitsbeleuchtung
Stahlbatterien haben ihren Namen nach den mechanischen Bauteilen (Gefäße, Träger der Masse). Die chemischen Bestandteile sind im geladenen Zustand Nickelverbindungen (positive Platte) und vorwiegend Cadmium in Pulverform (negative Platte); der Elektrolyt ist mit Wasser verdünnte Kalilauge.
Neben diesem Stahlakkumulator, der auch den Namen Nickel-Cadmium-Akkumulator trägt, gibt es noch einen anderen Stahlakkumulator, den Nickel-Eisen-Akkumulator, mit negativer reiner Eisenmasse. Dieser ist jedoch für Sicherheitsbeleuchtung wegen seiner größeren inneren Selbstentladung und anderer Nachteile nicht zu empfehlen.
Vom Bleiakkumulator, dessen Platten gegen gewisse Störungseinflüsse empfindlicher sind als der Stahlakkumulator, wird in VDE 0108 § 10 c verlangt, daß der Plattenzustand leicht erkennbar sein muß, z. B. durch Verwendung von Glasgefäßen. Dieses schließt jedoch nicht die Verwendung offener Zellen mit Hartgummigefäßen aus, deren Plattenzusand von oben ebenfalls erkennbar ist, nötigenfalls unter Verwendung einer Handleuchte.
Die Forderung nach Erkennbarkeit der Platten gestattet nur eine Verwendung von Zellen mit positiven Großoberflächenplatten (Gro-Zellen). Nur diese Zellenbauart hat Glasgefäße, bzw. wird in offener Ausführung gebaut. Die beiden anderen Bleizellen-Bauarten, nämlich die Gitterplattenzelle und die Panzerplattenzelle, sind, da sie geschlossene Hartgummigefäße haben, von der Verwendung für Sicherheitsbeleuchtung ausgeschlossen.
Sie erreichen auch nicht die hohe Lebensdauer wie die Gro-Zellen, deren positiven Großoberflächenplatten bei der vorliegenden Betriebsweise über zehn Jahre, und deren negativen Platten doppelt so lange halten. Dieses gilt in erhöhtem Maße auch für die mit besonders leicht gebauten Gitterplatten versehenen Kraftfahrzeug-Starterbatterien, die wegen ihrer geringen Beschaffungskosten früher gelegentlich für Sicherheitsbeleuchtung verwendet wurden. Nur in fliegenden Bauten sind solche Batterien nach § 23a von VDE 0108 wegen der leichten Trans-portierbarkeit zugelassen. Wesentlich geeigneter für dieses Zwecke wären jedoch Stahlbatterien.
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Graphische Darstellung des Verlaufes von Strom, Spannung, Temperatur und Säuredichte beim Laden einer Bleizelle mit abfallendem Strom. (Foto: AFA)
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Bauart der Zellen
Die normale Bauart der „Gro-Zellen" erfordert eine Montage am Aufstellungsort und eine anschließende längere Inbetriebsetzung. Verbundbatterien mit Bleizellen dagegen können gefüllt und geladen geliefert werden. Sie setzen sich aus einzelnen in Reihe geschalteten Blockbatterien (auch Verbundbatterien genannt) zusammen. Solche Batterien werden bis zu einer Kapazität von 162 Ah bei dreistündiger Entladung gebaut, entsprechend einem Entladestrom von 54 A.
Auch bei Stahlzellen kennt man mehrere Zellenbauarten. Für Zentralbatterien kommen im wesentlichen Zellen mit positiven Röhrchenplatten (R-Zellen) und Normalzellen mit positiven Taschenplatten (TN-Zellen) in Frage.
Die positive Masse ist hierbei in einer Anzahl Röhrchen untergebracht, die in einem Stahlrahmen befestigt sind; die Röhren bestehen aus fein gelochtem, vernickeltem Stahlblech. Die negative Masse befindet sich in ähnlich gebauten Taschen.
Bei den TN-Zellen ist auch die positive Masse in Taschen untergebracht. Die Gefäße der Stahlzellen sind ebenfalls aus vernickeltem Stahl und haben einen festverschweißten Ventildeckel, der ein Nachfüllen von Wasser und ein Entweichen von Gasen ermöglicht, aber den Zutritt von Luft erschweren soll, da sich der Kohlenstoffgehalt der Luft mit der Lauge zu schlecht leitendem Kaliumkarbonat verbindet.
Ganz läßt sich das jedoch nicht verhindern und erfordert nötigenfalls ein Auswechseln der Lauge, wenn sich nach längeren Betriebsjahren ein Kapazitätsnachlaß bei den jährlichen Kapazitätsproben zeigen sollte.
R-Zellen sind nahezu unverwüstlich und halten über 20 Jahre; Taschenzellen zehn Jahre und mehr. Nach Ablauf dieser Zeit sind beide Plattenarten verbraucht.
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Transportabler Sicherheits-Lichtschalter mit eingebauter Batterie, Schalt- und Ladeeinrichtung. Einschalten und Begrenzungen der Ladedauer nach Beanspruchung der Batterie mittels Schaltuhr. Anschließend erfolgt Erhaltungs-ladung. (Foto: AFA)
Stahlzellen
Allgemein sind Stahlzellen sehr unempfindlich gegen Behandlungsfehler, besonders gegen zu reichliches oder ungenügendes Laden. Bei dem soliden Aufbau der Stahlplatten ist eine Erkennbarkeit der Platten von außen nicht erforderlich. Man kann ferner Stahlzellen mit größeren Stromstärken volladen als Bleizellen; ein Vorteil, der allerdings im vorliegenden Fall meist nicht ausgenutzt werden kann.
Andererseits ist die Nennspannung der Stahlzellen nur 1,2 V gegenüber 2,0 V beim Blei-Akkumulator; es ist also beim Stahlakkumulator eine höhere Zellenzahl erforderlich, und die Beschaffungskosten sind ebenfalls höher. Auch der Wirkungsgrad der Stahlzellen ist schlechter, was jedoch im vorliegenden Fall bedeutungslos ist, da die Batterien praktisch nur sehr selten geladen und entladen werden.
Neben den R- und TN-Zellen gibt es noch andere Bauarten von Stahlzellen, die dann Verwendung finden, wenn kürzere Belastungszeiten gefordert werden. Hierzu gehören auch Starterzellen für Notstromaggregate. In diesem Fall sind Blei-Starterbatterien, wie sie in Kraftfahrzeugen Verwendung finden, wegen ihrer geringen Lebensdauer weniger geeignet.
Eine Sonderausführung von Stahlzellen mit Taschenplatten (TS) und die während des Krieges neu entwickelten Stahlzellen mit gesinterten Platten (Sinterplattenzellen DURAC der Deutschen Edison Akkumulatoren Company) sind dagegen für Stoßbelastungen besonders geeignet. Vor allem die Sinterplattenzelle wird in ihrer Startfähigkeit von keiner anderen Bauart erreicht. Man verwendet sie u. a. für selbstanlaufende Dieselaggregate in unbemannten Verstärkerämtern.
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Gasdichte Zellen
Eine vollkommene Neuentwicklung sind die nach dem Krieg entstandenen gasdichten Zellen, welche allerdings nur bis zu einer Kapazität von 23 Ah gefertigt werden. Bei diesen Zellen ist es gelungen, die am Ende des Ladens auftretenden Gase wieder zu binden, so daß die Zellen vollkommen geschlossen werden können. Sie bedürfen damit keiner Wartung und arbeiten in jeder Lage einwandfrei, sind also besonders zum Einbau in Geräte geeignet. Für Sicherheitsbeleuchtung mit Zentralbatterie kommen sie weniger in Frage, wohl aber für die Einzelstromversorgung in Sicherheitsleuchten.
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Kombinierte Geräte
Um die Planung und Errichtung kleinerer Sicherheitsanlagen mit Zentralbatterie zu erleichtern, hat die Industrie komplette Geräte entwickelt, welche neben der Schalt- und Ladeeinrichtung auch die Batterie enthalten. Sie finden besonders in Büroräumen und Publikumsräumen Verwendung, für die keine Sicherheitsbeleuchtung vorgeschrieben ist und werden vielfach als „Notbeleuchtung" bezeichnet, obwohl es sich im Sinne der VDE-Vorschriften 0108 um sogenannte Panikbeleuchtung handelt. Soweit ihre Ausführung und Schaltung den VDE-Vorschriften 0108 entspricht, finden sie auch in kleineren Kinos, Theatern, Versammlungsräumen usw. Verwendung.
Andere komplette Geräte für Panikbeleuchtung von Einzelplätzen sind mit zwei Scheinwerfern ausgerüstet. Sie eignen sich besonders für Pförtner- und Kassierer-Logen oder ähnliche Stellen, die bei Ausfall der Normalbeleuchtung in ihrer Funktion besonders beeinträchtigt sind, sowie vor allem auch für beweglichen Einsatz. Zum Aufladen dient hierbei ein einziger Gleichrichter, der gleichzeitig die Funktion der normalen Ladung und der Erhaltungsladung ausübt. Während dieses Gerät mit normalen Stahlzellen mit Ventildeckel ausgerüstet ist und daher einer Wartung und Nachfüllung mit Wasser bedarf, wurden andere Kleingeräte für Einzel-Stromversorgung entwickelt, um hiermit, soweit zulässig, kleine Zentralbatterien zu ersetzen.
Sie werden an der Gebrauchsstelle an das normale Netz angeschlossen und enthalten die Notbatterie und eine Umschalteinrichtung und Ladeeinrichtung, sowie einen Anschluß für die Panikleuchte. Vielfach ist die Panikleuchte auch direkt in das Gerät mit eingebaut. Diese Einrichtung arbeitet natürlich vollkommen wartungsfrei. Sie hat gegenüber der Zentralbatterie den Vorteil, daß sich Störungen an der Umschalteinrichtung immer nur auf die betreffende Leuchte auswirken können. Ferner sind sie sehr einfach zu montieren. Bei einem weiteren kombinierten Gerät wurde die Leuchte mit der Batterie zu einer getrennten Einheit zusammengebaut, die jedoch in das Gerät eingesetzt wird. Die Leuchte ist mit zwei Lampen versehen, einer für Notlicht und einer anderen für Weitlicht. Dieses hat den Vorteil, daß Batterie und Leuchte im Bedarfsfalle auch als Handlampen für bewegliche Verwendung benutzt werden können. Witte
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- Anmerkung : Auch dieser Artikel ist viel zu umfangreich, um die Kenntnisse des Filmvorführers nachdrücklich zu verbessern. Die Thematik betrifft den Planungsingenieur und vielleicht noch den Verkäufer, nicht aber den Vorführer.
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Regelmäßige Revision (der Kinotechnik)! (Juni 1962)
Durch die Einführung der Automation im Vorführbetrieb herrscht bei vielen Vorführern und Theaterbesitzern die irrtümliche Meinung, es könnten keine Störungen mehr auftreten, da ja alles von selbst läuft.
Die Praxis beweist jedoch das Gegenteil. Die ständige Revision einer Filmtheateranlage, in regelmäßigen Abständen von 3 oder 6 Monaten, je nach Anlage und Theatergröße durch die kinotechnischen Vertragsfirmen ausgeführt, erspart dem Vorführer wie dem Theaterbesitzer finanzielle Rückschläge sowie Ärger mit dem heutzutage durch Fernsehen und andere Unterhaltungsmittel verwöhnten Publikum.
Bei einer gewissenhaften Revision sollte außer der Mechanik der Projektoren, der einwandfreien Funktion des Lampenhauses sowie des Verstärkers bis zu den elektrischen Anschlüssen in den Schalttafeln alles überprüft werden. Auch sollte der Vorführer beim wöchentlichen Maschinenpflegedienst über alle Vorkommnisse an der Anlage gewissenhaft Buch führen.
Solche Unterlagen erleichtern dem Störungstechniker und Vorführer eine gewissenhafte Revision. Wird daher in einem Filmtheater unter solchen Voraussetzungen gearbeitet, dann ließe sich manche Störung während des Spielbetriebes und mancher Kopienschaden vermeiden. -schö-
- Anmerkung : Diese periodisch eingeblendeten fast schon merkwürdigen Pflege-Aufrufe sind fast so weltfremd wie die Sexualberatung in der Bildzeitung.
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Neuzeitliche Ton-Anlagen für Filmtheater (Juni 1962)
Verstärker für Tonfilmwiedergabe unterscheiden sich im Grunde nicht von Verstärkeranlagen "üblicher Verwendungsart" (was ist eine übliche Verwendungsart ?). Sie weisen jedoch einige Besonderheiten auf, die durch den Zweck ihrer Verwendung bedingt sind, wie z. B. die Fernregelung der Lautstärke oder die Erzeugung der Saugspannung für die Fotozelle bei Lichtton-Anlagen.
Die heutigen Kinoverstärker unterscheiden sich im übrigen wesentlich von denen, die noch in älteren Theateranlagen verwendet werden. Das ist teils auf die fortschreitende Entwicklung der modernen Tonwiedergabe-Verfahren, nicht zuletzt aber auf die gestiegenen Ansprüche des Publikums zurückzuführen.
Als CinemaScope eingeführt wurde
Mit der Einführung des CinemaScope-Verfahrens kam auch das im Filmstudio und beim Rundfunk schon seit langem bekannte und verwendete Magnettonverfahren in die Lichtspielhäuser, und zwar als stereophonische Vierkanal-Aufzeichnung.
Man entschloß sich hierzu, trotz des erforderlichen hohen Aufwandes, weil mit der magnetischen Schallaufzeichnung ein wesentlich größerer Frequenzumfang und auch ein besseres Störspannungs-verhälitnis zu erreichen ist. Für eine möglichst naturgetreue Tonwiedergabe reicht es aber allein nicht aus, den gesamten Frequenzbereich, etwa eines Orchesters, wiederzugeben.
Der Zuhörer "muß" vielmehr in der Lage sein, die einzelnen Instrumente voneinander zu unterscheiden und die Stelle zu bestimmen, "wo" sie aufgestellt sind. Um diesen Effekt, nämlich das sog. stereophonische Hören, zu erreichen, ist es erforderlich, daß die Aufnahme über mindestens zwei Mikrophone erfolgt, welche die Funktion des rechten und des linken Ohres übernehmen.
Beide Aufzeichnungen müssen dann über getrennte Verstärkerkanäle verstärkt und mittels zweier im bestimmten Abstand voneinander aufgestellten Lautsprecher abgestrahlt werden, so daß das Schallereignis vom Gehör geortet und verfolgt werden kann.
Bei der stereophonischen Wiedergabe im Filmtheater wird der Ton bekanntlich über drei Hauptkanäle zur Wiedergabe gebracht. Außerdem ist noch ein sog. Effektkanal vorhanden, über den Geräusche von außerhalb des Bildgeschehens - z. B. ein Flugzeug oder entferntes Zuschlagen einer Tür - wiedergegeben werden können.
Die Lautsprecher des Effektkanals sind an den Wänden und an der Decke des Zuschauerraumes verteilt und werden mit Hilfe eines überlagerten 12kHz-Steuersignals bei den gewünschten Szenen eingeschaltet.
Der stereophonische Ton trägt bei "richtiger" Bedienung des Saalreglers sehr viel zum plastischen Eindruck des projizierten CinemaScope-Bildes bei.
- Anmerkung : In den zwei Jahren meiner Kinoerfahrung im UFA im Park in Wiesbaden (1966) hatte der Lautstärkesteller (auch Saalregler genannt) im Saal unten im Parkett keinen Einfluß auf den plastischen Eindruck des CinemaScope-Bildes. Und auch nach dem Studium der Nachrichtentechnik ist mir dieser hier beschriebene Zusammenhang nie klar geworden.
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Preiswerter mit dem Perspekta-Sound-Verfahren
Den relativ hohen Aufwand der vierkanaligen Magnettonwiedergabe versuchte das Perspekta-Sound-Verfahren herabzumildern. Perspekta-Sound ist ein sog. Tonsteuerverfahren und versucht mit nur einer normalen Lichttonspur einen räumlichen Schalleindruck zu erwecken. Das Verfahren arbeitet mit drei der Tonspur überlagerten Steuerfrequenzen, die über ein elektronisches Schaltgerät, den Integrator, den Ton anteilmäßig auf drei Verstärkerzüge verteilen.
Eine echte stereophonische Wiedergabe ist mit Perspekta-Sound nicht möglich, da die Aufnahme wie im Grunde auch die Wiedergabe einkanallg erfolgt. Neuzeitliche Verstärkeranlagen müssen in der Lage sein, alle gebräuchlichen Tonsysteme wiedergeben zu können.
Sie müssen also für mehrkanaligen Magnetton, für normalen Lichtton und gegebenenfalls für Perspekta-Sound eingerichtet sein. Ferner müssen alle Vorverstärker doppelt vorhanden sein, da zumeist im Tonkanal überblendet wird. Die Anlage ist also sehr umfangreich und nicht zuletzt aus diesem Grunde werden die Geräte fast ausschließlich nach dem Baukastenprinzip und in Gestellbauweise ausgeführt.
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Technische Einzelheiten moderner Verstärker
Zum Ausgleich unterschiedlicher akustischer Verhältnisse im Zuschauerraum, aber auch zur Geschmacksanpassung, ist bei fast allen Verstärkertypen ein einstellbarer Entzerrer vorgesehen. Dieser Entzerrer beeinflußt den Frequenzgang des Verstärkers und liegt entweder direkt im Verstärkungsweg oder in den Gegenkopplungskanälen. Seine Schaltungstechnik wurde bereits früher einmal ausführlich besprochen und kann daher hier unerwähnt bleiben.
Die angedeutete automatische Schaltung des Effektkanales bei Stereowiedergabe wird über einen sog. Schleusenverstärker bewirkt, wobei verschiedene Ausführungsarten verwendet werden. So wird z. B. mit Gitttervorspannungs- Verlagerung einer Verstärkerröhre gearbeitet. Die abgetasteten Signale der Effekttonspur werden durch Filter in den Nutzfrequenzbereich von ca. 40 - 10.000 Hz und in den Steuerfrequenzbereich über 11.000 Hz zerlegt.
Die Steuersignale werden verstärkt, gleichgerichtet und einer Röhre als Gitterspannung zugeführt. Nach einer anderen Ausführungsart wird der Effektkanal durch den Kontakt eines Relais in den Tonpausen ausgeschaltet. Dieses Relais liegt im Anodenkreis eines Thyratrons. Das Thyratron zündet beim Auftreffen der zuvor verstärkten und ausgesiebten Steuerfrequenz und betätigt das Relais.
Bilder
Prinzip-Schaltbild der niederohmigen Saalregelung hinter einer Katoden-Folgestufe. (Zeichnung: Wegner)
Prinzip-Schaltbild eines Schleusenverstärkers mit Thyratron und Schaltrelais (rechts außen). Die nach unten abgehenden Leitungen führen zum Saalregler. (Zeichnung: Wegner)
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Prinzip der Tonüberblendung
Die Überblendung des Tones erfordert bei einer vierkanaligen Anlage einen nicht unerheblichen Aufwand. Bekanntlich stehen für die Tonüberblendung grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung, d. h. sie kann entweder am Abtastgerät selbst oder hinter dem zum Abtastgerät gehörenden Vorverstärker vorgenommen werden.
Die letzte Methode erfordert für jede Tonspur zwei Vorverstärker, womit also acht Magnetton- Vorverstärker und zwei Fotozellen-Vorverstärker erforderlich werden. Um den hohen Aufwand zu reduzieren, arbeiten kleinere Filmtheater oft nach der ersten Methode mit der sog. „Kopfüberblendung", wobei sehr geringe Nutzspannungen geschaltet werden, was bei der Konstruktion der Umschalteinrichtung sorgsam beachtet werden muß.
Bei Lichtton wird ebenfalls sehr oft nach der ersten Methode gearbeitet. Hierzu werden die beiden Fotozellen parallel an den Verstärkereingang geschaltet und die Überblendung durch Umschalten der Tonlampenspannung bewirkt. Ein Nachteil ist, daß die Wendel der Tonlampe erst im Moment des Umschalters aufgeheizt wird, wodurch eine kleine, aber doch hörbare Verzögerung entsteht.
Diese entfällt bei der Überblendung nach der zweiten Art, "wo" die Lampe dauernd geheizt bleibt. Die Überblendung wird dann durch ein Relais durch Umschalten der Verstärkereingänge vorgenommen. Die Relais für die Überblendung werden in der Regel durch Kontakte an den Einrichtungen für die Bildüberblendung an der Maschine gesteuert, womit die Gleichzeitigkeit gewährleistet ist.
Anmerkung : Wenn man diese obige Erklärung liest, muß man sich wirklich vorstellen, für wie blöd Filmvorführer gehalten werden, um soetwas eingetrichtert bekommen zu müssen.
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Eigenschaften der Vorverstärker
Die von den Tonspannungsquellen abgegebenen Spannungen sind zur direkten Aussteuerung des Endverstärkers zu gering. Es sind daher Vorverstärker erforderlich, welche den Spannungspegel erhöhen und auch gegebenenfalls eine Korrektur des Frequenzganges - wie z. B. bei Magnettonwiedergabe oder magnetischen Tonabnehmersystemen - vornehmen.
Dem Fotozellenverstärker fällt außerdem die Aufgabe zu, die Saugspannung für die Fotozelle bereitzustellen. Diese Spannung muß gut gesiebt sein, da durch die hohe Verstärkung auch die Brummempfindlichkeit hoch ist.
Außerdem ist eine Verstärkungsregelung wünschenswert, um einen Pegelabgleich der verschiedenen Tonkanäle vornehmen zu können. Infolge der räumlichen Trennung von Bildwerferraum und Zuschauerraum ist der Vorführer nicht in der Lage, die richtige Wiedergabelautstärke von der Kabine aus einzustellen, so daß eine Lautstärkefernregelung des Tonfilmverstärkers erforderlich, ist.
Der "Lautstärkersteller" - wegen seiner Unterbringung im Zuschauerraum meist als „Saalregler" bezeichnet - wird von einer Platzanweiserin bedient. Eine einfache Möglichkeit zur Lautstärkefernregelung läge in der Veränderung der Fotozellensaugspannung. Wegen der hohen Zeitkonstante der Siebglieder setzt eine solche Regelung aber mit starker Verzögerung ein. Außerdem werden andere Tonquellen, wie Gong, Plattenspieler usw., nicht mit erfaßt.
Die konventionelle Lautstärkeregelung durch einen hochohmigen "Drehspannungsteiler" läßt sich beim Tonfilmverstärker nicht ohne weiteres verwirklichen. Die verhältnismäßig hohe Kapazität der notwendigen langen Zuleitung zum "Saalregler" würde diesen bei den hohen Frequenzen unzulässig stark belasten.
Abhilfe läßt sich schaffen, indem der hohe Innenwiderstand der Spannungsquelle auf einen niedrigeren Wert von ca. 200-600 Ohm transformiert wird. Der Regler (also der Steller) kann dann niederohmig ausgeführt werden, so daß der Scheinwidersland der Kabelkapazität auch bei den höchsten zu übertragenen Frequenzen noch groß gegenüber dem Regelwiderstand bleibt.
Ein weiterer Übertrager vor dem Gitter der folgenden Röhre paßt diese dann wieder an den Regler (Steller) an. Damit die beim Übertrager etwas kritische Anpassung bei jeder Reglerstellung erhalten bleibt, verwendet man in hochwertigen Anlagen an Stelle von einfachen Potentiometern L- oder T- Regler.
Häufig werden in modernen Tonfilmverstärkern auch Röhren zur Impedanzwandlung, d. h. zur Widerstandstransformation, benutzt. Hierfür wird eine Röhre in Anodenbasisschaltung als sog. Katodenfolger oder Katodenverstärker betrieben. Der Arbeitswiderstand liegt in einer solchen Schaltung nicht wie üblich im Anodenkreis, sondern in der Katodenleitung und ist relativ klein. Da der Innenwiderstand des Katodenverstärkers sehr klein ist, können unbedenklich längere Leitungen angeschlossen werden.
Eine Lautstärkefernregelung läßt sich auch mit Regelröhren verwirklichen. Bei dieser Regelart wird die Krümmung der Ja/Ug-Kennlinie ausgenützt, da hierdurch die Steilheit veränderlich ist.
Sie ist groß bei kleiner «negativer Gittervorspannung und klein bei hoher negativer Gittervorspannung. Durch eine besondere Ausbildung des Steuergitters werden die bei der Arbeitspunktverlagerung entstehenden Verzerrungen klein gehalten. Die Regelröhren sollen bei der kleinsten Gittervorspannung eine möglichst hohe Steilheit haben, um eine möglichst hohe Maximalverstärkung und geringstes Rauschen zu erhalten.
Außerdem soll die sog. Regelsteilheit groß sein, d. h. mit einer kleinen Regelspannungsänderung soll eine große Verstärkungsänderung verbunden sein. Die erforderliche Regelspannung wird entweder einer besonderen Spannungsquelle entnommen oder sie wird durch Spannungsabfall an einem in der Katodenleitung liegenden Regelwiderstand erzeugt.
Der Regler kann ohne weiteres über eine längere, auch unabgeschirmte Leitung angeschlossen werden. Da sie nur Gleichspannung führt, ist die Regelleitung unempfindlich gegen Einstreuungen jeder Art. Als Nachteil ist auch hier wieder eine gewisse Verzögerung zu verzeichnen, die infolge notwendiger Siebkondensatoren auftritt, gew
- Anmerkung : Haben Sie das alles verstanden ? Damit haben sogar Ingenieure Probleme, die sich mit solchen Verstärkern und Röhren nicht oder nicht mehr auskennen. Und dieses Wissen wird nun dem einfachen Vorführer angedient, oft ein gelerner Elektriker, ein Wissen, mit dem er überhaupt nichts anfangen konnte und kann.
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Laudatio : Vorführer mit 71 Jahren !
Auf das ansehnliche Alter von 71 Jahren und auf eine über 50jährige Tätigkeit als Filmvorführer kann Herr Otto Köhler in Eschwege zurückblicken. Schon im Alter von 11 Jahren, im Jahre 1902, kam Otto Köhler mit dem Kino in Form eines wandernden Theaters „lebender Fotos" in Berührung - das noch mit einer Dampfmaschine betrieben wurde -, allerdings zunächst nur als jugendlich begeisterter Zuschauer.
Seine ersten beruflichen Kenntnisse erwarb Otto Köhler in dem ersten Kino „Apollo" in Eschwege, die er dann später in den „Central-Lichtspielen" und in den „Eden-Lichtspielen" in Eschwege erweitern konnte.
In seiner langjährigen beruflichen Tätigkeit als Filmvorführer hatte Otto Köhler Gelegenheit, alle Etappen des Films von seinen ersten Anfängen bis zum heutigen Stand mitzuerleben und praktisch zu verwirklichen. Im Jahre 1918 eröffnete er in Eschwege ein eigenes Filmtheater, das „Eschia-Kino", das er jedoch nach einiger Zeit wieder aufgab, um ein Wanderkino zu gründen.
Als in den 1920er Jahren in Eschwege der „Stadtpark" eröffnet wurde, holte man Otto Köhler als Vorführer in das neue Haus, "wo" er 19 Jahre lang tätig war und dort auch den ersten Tonfilm erlebte. Die spätere Zeit bis nach 1945 verbrachte er im „Gloria", Eschwege, in Bremen und als Vorführer bei den Amerikanern. Obwohl er sich einige Jahre später als Rentner bereits zur Ruhe gesetzt hatte, wurde er vom Besitzer des „Celi-" Eschwege, im Jahre 1955 nochmals „für einige Tage" als Aushilfe geholt. Aus diesen Tagen sind inzwischen Jahre geworden, so daß Otto Köhler wohl einer der ältesten noch tätigen Vorführer genannt werden kann. -Z-
Laudatio : Wilhelm Kreis - 40 Jahre im Beruf
Am 9. Juni 1962 beging Chefvorführer und Lehrer an der Nürnberger Filmvorführerschule, Wilhelm Kreis, das 40jährige Berufsjubiläum als Filmvorführer. Der am 26.2.1903 geborene Jubilar studierte nach dem Besuch der Realschule in Regensburg bis zum Jahre 1922 Maschinenbau und Elektrotechnik an einer Fachschule in Landshut.
Anschließend war er als Volontär-Vorführer in der „Neuen Bilderbühne" in Nürnberg tätig, "wo" er als erste Kinomaschine den Mechau-Projektor mit optischem Ausgleich kennenlernte. Seine weiteren Arbeitsplätze in Nürnberg waren das „Lu-Li" und der „Wintergarten".
Schon im Jahre 1929 konnte Wilhelm Kreis als erster Vorführer in Süddeutschland einen der ersten Tonfilme starten; im Dezember des gleichen Jahres folgte der Tonfilm „Titanic".
Seine erste Vorführerprüfung legte Herr Kreis in der Stummfilmzeit ab; eine zweite Prüfung folgte vor der Staatlichen Kommission in Nürnberg.
Nach 1945 war der Jubilar zunächst in einer amerikanischen Filmstelle in Nürnberg tätig und anschließend als Vorführer in den „Museum-Lichtspielen", im „Atlantik-Palast" und in den „Biberbau-Lichtspielen".
Seit dem Jahre 1957 ist Kreis im „Metropol-Theater" als Chefvorführer tätig. In seiner langen beruflichen Tätigkeit hat er die gesamte kinotechnische Entwicklung vom Stummfilm bis zu den heutigen Vierkanal-Magnetton-Verfahren praktisch miterlebt und sich umfassende Fachkenntnisse angeeignet.
Besondere Verdienste hat sich Wilhelm Kreis um die Ausbildung des Vorführernachwuchses erworben. Seit der Gründung der Nürnberger Vorführerschule gehört er als Lehrkraft dieser Ausbildungsstätte an, "wo" er seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen dem Nachwuchs widmet. Unter den zahlreichen Glückwünschen, denen sich auch DER FILMVORFÜHRER nachträglich anschließt, befand sich u. a. auch eine Glückwunschadresse des Wirtschaftsverbandes der Filmtheater e. V., Landesverband Bayern.