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Die Titel-Seite von Heft 7/1960 (Juli 1960)
"CITY-Karlsruhe für Cinemiracle und Todd-AO"
In zentraler Lage in Karlsruhe wurde am 24.5.1960 das den EM-Filmtheaterbetrieben Mertz oHG, Stuttgart und Karlsruhe, gehörende „CITY-Filmtheater" eröffnet, das in bezug auf seine bauliche Ausführung und moderne technische Einrichtung zu den bemerkenswertesten Neuschöpfungen der letzten Zeit auf diesem Gebiet gehört und als ein „Universaltheater" anzusprechen ist.
Die von den Philips-Vertretungen PHOTO-HILDENBRAND, Stuttgart, und KINOTON GmbH, München erstellte kinotechnische Einrichtung umfaßt zwei Universalprojektoren Philips DP70 für die Wiedergabe von 35- und 70mm-Filmen mit eingebauter Dia-Einrichtung und Feuerschutztrommeln für je 900m Film, ausgerüstet mit Philips-Lampenhäusern mit Xenonblocks für 2000W-Kolben und Doppel-Gleichrichter 2 x 80 A für pausenlosen HI- oder Xenon-Überblendbetrieb, sowie 3 Spezialprojektoren PHILIPS FP20S, ohne Blende, mit Gasentladungslampen SPP 800 und 1.800m-Trommein für die Projektion von Cinemiracle-Filmen.
Für die Tonwiedergabe steht eine PHILIPS-Sechskanal-Magnetton- und Einkanal-Lichtton-Anlage mit Reserve für alle Tonverfahren zur Verfügung, nebst einem zusätzlichen Verstärker für die induktive Schwerhörigen-Anlage. Die Grundfläche des geräumigen Vorführraumes erstreckt sich über die ganze Breite des Zuschauerraumes und ragt über die letzten Parkettreihen vor.
Die Bildwand (Fabr. Mech. Weberei) nach Art der „Miracle-Mirror-Screen" hat die Ausmaße von 6 x 13,2m; die max. ausgeleuchtete Bildhöhe beträgt 5,8m, die max. Bildbreite 12,7m. Um bei allen wiederzugebenden Bildverfahren eine plastische Wirkung zu erzielen, ist die Bildwand gekrümmt mit einer Durchbiegung von 1,47m in der Mitte. Die Projektionsentfernung beträgt 21,7m.
Fünf große Lautsprecher-Kombinationen hinter der Bildwand mit getrennter Höhen- und Tiefen-Wiedergabe sorgen für eine gut verteilte Schallabstrahlung, die noch unterstützt wird durch Effektlautsprecher, die im Zuschauerraum verteilt sind, und in Verbindung mit denn, überdimensionalen Bild dem Zuschauer eine hervorragende optische und akustische Wirkung vermitteln und ihn dadurch in das Filmgeschehen hineinversetzen. - Die untenstehende Aufnahme zeigt den hinteren Teil des Zuschauerraumes mit dem ansteigenden Parkett und dem vorgezogenen Bildwerferraum. Um dem Vorführer eine einwandfreie Kontrolle der Vorführung zu ermöglichen, sind in der Kabinenwand große Schau- und Projektionsöffnungen für die Dia-Projektion angeordnet. (Foto: G. Brechter)
Italienischer Universal-Projektor FEDI FD-S-70 (Juli 1960)
Die Zahl der deutschen Filmtheater, die bei der Neueinrichtung oder bei der Modernisierung der technischen Anlage Universalprojektoren für die Wiedergabe von 70mm und 35mm breiten Filmen aufstellen, ist ständig im Wachsen begriffen.
Das hat seinen Grund darin, daß einmal das Angebot an 70mm-Kopien allmählich zunimmt und daß zum anderen diese Projektoren, wie ihre Bezeichnung ausdrückt, universell verwendbar sind, d. h. sie können sowohl für 70mm-Film, als auch für 35mm-Film benutzt werden, und besitzen aus diesem Grund auch neben dem üblichen Lichttongerät kombinierte Magnetton-Abtastgeräte für Vierkanal-Magnetton (CinemaScope-Film) und für Sechskanal-Magnetton, wie er bei den 70mm-Filmen benutzt wird.
Die zusätzliche Verwendung normaler 35mm-Projektoren erübrigt sich also in diesem Falle, sofern nicht aus Bequemlichkeitsgründen oder weil die Umstellung von Normalfilm- auf Breitfilm-Wiedergabe im Programmablauf zu zeltraubend ist, daß ein zusätzlicher Normalfilm-Projektor für das Beiprogramm aufgestellt wird, mit dem gleichzeitig die Dia-Einrichtung gekuppelt ist.
Werden hingegen nur zwei Universalprojektoren aufgestellt, so ist in den meisten Fällen ein getrennter Dia-Projektor erforderlich. Wie aus früheren Veröffentlichungen bekannt, stehen seitens der deutschen kinotechnischen Industrie bisher drei Typen von Universalprojektoren für diese Zwecke zur Verfügung. In zeitlicher Reihenfolge betrachtet sind das der Universal-Projektor DP70 von Philips, ferner der Universal-Projektor BAUER U2 und der FH-Universal-Projektor 35/70 von Frieseke & Hoepfner.
In der letzten Zeit sind nun zwei weitere Ausführungen von Universalprojektoren auf dem deutschen Markt erschienen. Es handelt sich dabei um italienische Fabrikate und zwar um den „PREVOST"-Projektor und den Universal-Projektor FEDI FD-S70 der Fa. Fedi, Mailand, der von der Fa. Süd-Ton Hans W. Rüdiger, Frankfurt, der Schwarz-Filmton OHG, Velbert, der Fa. Rudolf Bergfelder, Köln, der Fa. Bayerische Kinotechnik KG, München und der Fa. Filmton-Holzmer KG, Stuttgart in Deutschland vertrieben wird.
Nachstehend folgt eine kurze Beschreibung dieses Universalprojektors, der sich durch verschiedene technische Merkmale, eine gut überlegte Konstruktion und auch durch seine Preiswürdigkeit auszeichnet.
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Konstruktive Einzelheiten
Der Universal-Projektor FEDI FD-S-70 ist eine sog. „Monoblock-Maschine" mit organisch eingebautem Motor, Lichttongerät und kombiniertem Vier/Sechskanal-Magnettongerät.
Der Projektorkopf ist mit Luft- und Wasserkühlung ausgestattet und besitzt einen kräftigen Antriebsmotor, dessen Getriebe schnell und leicht von 24 auf 30 Bilder/Sek. umgeschaltet werden kann. Diese Umschaltmöglichkeit ist bekanntlich erforderlich, weil - wenigstens vorläufig noch - die 70mm-Filme wegen der größeren Höhe des Filmbildes mit einer Geschwindigkeit von 30 Bildern/Sek. vorgeführt werden müssen.
Für die Zukunft will man sich einheitlich auf 24 Bilder/Sek. beschränken. Der FD-S70 besitzt Feuerschutztrommeln für Filmspulen bis 1800 m Film und als konstruktive Besonderheit vier Objektivhalterungen, deren Arme in ihrer Formgebung an den Projektorkopf angepaßt sind und während des Laufes der Maschine eingeschwenkt werden können. Sie dienen zur Aufnahme der vorjustierten Objektive für das Normalbild, das Breitwand-Bild, das GinemaScope-Bild und für den Anamorphoten.
Für die Wiedergabe von 70mm-Filmen wird ein Spezial-Objektiv mit sog. „Magnifier" verwendet, der eine Bildgrößenveränderung auf der Bildwand bis zu ±8% zuläßt und auf diese Weise eine Anpassung an die gegebene Bildwandgröße in gewissen Grenzen ermöglicht.
Für den Filmtransport der beiden Filmformate besitzt der Projektor doppelt verzahnte Rollen. Um einen längeren Eingriff in den zu transportierenden Film und damit eine größere Filmschonung zu erreichen, haben die Transportrollen für den 35mm-Film einen größeren Durchmesser und demzufolge eine größere Zähnezahl als beim Normalfilm-Projektor, d. h. sie besitzen 40 Zähne statt 32.
Das hat zur Folge, daß diese Transportrollen mit 40 Umdrehungen weniger als die mit 32 Zähnen laufen. Die Zahnkränze für den 70-mm-Film besitzen 50 Zähne. Die Schaltrollen für den 35-mm-Film haben die üblichen 16 Zähne; die entsprechenden Zahnkränze für den 70-Millimeter-Film besitzen 24 Zähne. Sie sind - was besonders für den einwandfreien Transport des 70 mm breiten Filmbandes von Wichtigkeit ist - zweiseitig gelagert.
Die Rollen bestehen aus einer Leichtmetall-Legierung mit gehärteter Oberfläche, sind leicht aber stabil und laufen auf Kugellagern. Die Andruckrollen sind mit einer ausschwenkbaren Rollenachse für 35- und 70mm-Film versehen, so daß ein Auswechseln beim Übergang von einer Formatbreite auf die andere nicht erforderlich ist.
Wie bei den übrigen Universalprojektoren ist auch hier die Filmbahn gewölbt und für beide Filmbreiten auswechselbar eingerichtet. Um die jeweils richtige Bildgröße auf der Bildwand bei laufender Maschine einstellen zu können, wird eine - durch Patent geschützte - Einrichtung benutzt, die drei kleine Stellhebel besitzt, mit deren Hilfe einzelne Teile der Bildfenstermaske verändert werden können, so daß auswechselbare Masken nicht erforderlich sind.
Von diesen drei Hebeln dient der oben liegende zur Verstellung der Bildfensterhöhe (bei 70mm-Wiedergabe), der mittlere für die seitliche Verschiebung des Bildfensterausschnittes nach links und der untere für die entsprechende Verstellung nach rechts. Auf diese Weise ist der Vorführer in der Lage, bei laufender Maschine den Bildrand genau einzustellen und das projizierte Bild den durch die Bildwandgröße gegebenen Verhältnissen anzupassen.
Das Bildfenster besitzt Luft- und Wasserkühlung und ist zusätzlich mit Wärmeschutzfiltern ausgestattet, die eine übermäßige Erwärmung verhindern. Eine weitere wirksame Kühlung des Films und der filmführenden Teile des Projektors erfolgt durch die Filmgebung der Blendenflügel. Die 1800m-Filmspulen können wahlweise für 35- und 70mm-Film ohne Verstellung der Achsen und Anschläge verwendet werden. Das geräumige Lampenhaus ist mit einer Hochleistungslampe mit einem Spiegel von 420 mm ausgerüstet, die einen rotierenden Positiv-Kohlenhalter besitzt und bis 160 A belastbar ist. Sie wird durch ein besonderes Gebläse gekühlt und ist mit einer Schnellzündanlage versehen, die beim Einschalten der Lampe automatisch den Zündstrom so weit herabsetzt, daß Beschädigungen des Spiegels beim Zünden vermieden werden.
Die Regelung des Kohlennachschubs erfolgt durch einen Nachschubmotor, der durch eine optisch-thermische Einrichtung sehr exakt gesteuert wird. Die Regulierung erfolgt also nicht, wie sonst üblich, elektrisch in Abhängigkeit von der Bogenspannung. Die Beobachtung des Lichtbogens ermöglichen Mattscheiben, die an beiden Seiten des Lampenhauses angebracht sind. Am Projektortisch befindet sich ein zentrales Schaltpult mit schräger Bedienungsfläche, das in übersichtlicher Weise die Bedienungsorgane enthält.
Bild
Bildfenster des Universalprojektors FEDI-FD-S-70 mit Stellhebeln für die Bildfenstermaske nach Höhe und Seite. Die gewölbte Filmbahn ist abgenommen (Foto-Süd-Ton)
Tonanlage für Vier- und Sechskanal-Magnetton
Das Lichttongerät und das kombinierte Vier/Sechs-Kanal-Magnettongerät sind organisch in den Projektorkopf eingefügt. Die Magnetköpfe für die Abtastung der vier- und sechsspurigen Magnetton-Aufzeichnung sind auswechselbar, gegen äußere Einflüsse abgeschirmt und mikrometrisch regulierbar eingerichtet. Schwung- und Beruhigungsrollen sorgen für einwandfreie Tonabtastung und -wiedergabe.
Die kombinierte Verstärker-Anlage besteht aus dem Vorverstärker mit zwei Lichtton-Vorverstärkern und 2 x 6 Magnetton-Vorverstärkern, so daß praktisch volle Reserve vorhanden ist. Ferner aus dem Hauptverstärkergestell mit herausschwenkbaren und leicht zugänglichen Einsätzen, die mit Hilfe einer Wähleinrichtung so geschaltet sind, daß beim Ausfall eines Endverstärker-Einsatzes während des Betriebes auf einen anderen Einsatz schnell und ohne Unterbrechung der Vorführung umgeschaltet werden kann.
Die übrigen Einsätze des Hauptverstärkergestells sind für Lichtton-Wiedergabe, Tonüberblendung und die sonstigen elektroakustischen Ereignisse, wie Gong, Pausenmusik usw. vorgesehen. Die Überblendung von Lichtton oder Magnetton erfolgt auf elektro-magne-tischem Wege. Für die Tonwiedergabe im Zuschauerraum sind fünf Lautsprechergruppen hinter der Bildwand und mehrere Effektlautsprecher vorgesehen, di-e in der Decke des Zuschauerraumes verteilt sind.
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Wie funktionieren moderne Lichttongeräte (Juli 1960)
Das Lichttongerät dient zur Abtastung und Umwandlung der auf dem Film optisch aufgezeichneten Toninformation in elektrische Spannungen. Seit der Einführung des Magnettones in den Filmtheatern ist das Lichttongerät etwas in den Hintergrund getreten. Trotzdem hat es keineswegs an Bedeutung verloren und es gibt z. B. noch keinen Normalfilmprojektor, der auf den Einbau eines Lichttongerätes verzichten könnte. Grundsätzlich läßt sich beim Lichttongerät eine Aufteilung in drei Hauptteile vornehmen, nämlich in den mechanischen Teil, den optischen Teil und den elektrischen Teil.
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Der mechanische Teil
Zur Erzielung einer einwandfreien Tonwiedergabe ist es einmal erforderlich, daß der Film mit der gleichen Geschwindigkeit wie bei der Aufnahme die Tonabtaststelle passiert. Zum anderen muß die Filmgeschwindigkeit im Tongerät vollkommen konstant sein, d. h. es dürfen weder langsame noch schnelle Geschwindigkeitsschwankungen vorkommen.
Aufgabe des mechanischen Teils ist es daher, für die Einhaltung dieser Bedingungen zu sorgen. Da der Film für die Bildprojektion bekanntlich ruckweise transportiert wird, liegt die Hauptschwierigkeit darin, diese ruckweise Bewegung in eine völlig gleichförmige Bewegung zu überführen.
Hierzu wurden im Laufe der Jahre verschiedene Konstruktionen angewendet, auf die hier allerdings nur kurz eingegangen werden kann. Die Tonbahn - also die Stelle, an welcher die Tonabtastung vorgenommen wird - war bei den ersten Lichttongeräten flach. Der Film wurde durch federnde Kufen auf die Bahn gedrückt und durch eine hinter der Tonbahn liegende Zahnrolle transportiert.
Der Nachteil dieser Konstruktion lag zunächst einmal in der zusätzlichen Abbremsung des Films durch die Kufen. Der Transport des Films über die Zahnrolle bewirkte dazu immer eine etwas ruckartige Bewegung, die sich über den Film zur Tonabtaststelle fortpflanzte und eine gewisse Rauhigkeit des Tones zur Folge hatte. Hinzu kam die Wölbung des Films, die bekanntlich nie gleichmäßig ist und damit eine einwandfreie Tonabtastung in Frage stellte.
Die gebogene Tonbahn
Sehr bald ging man deshalb von der flachen Tonbahn zu einer gebogenen über, um die Wölbung des Films an der Abtaststelle zu vermindern. Mit feststehenden Tonbahnen konnte aber bei keiner Konstruktion das erforderliche hohe Maß an Gleichförmigkeit der Filmbewegung erreicht werden, schon weil das die Reibung nicht zuläßt.
Ferner war bei den Antriebsgeräten immer die erwähnte Rauhigkeit des Tones, hervorgerufen durch die Zahnrollenmodulation, vorhanden. Befriedigende Verhältnisse brachte erst die Einführung des Durchzugsgerätes mit rotierender Tonbahn.
Bei diesen Geräten ist die Tonbahn als Rolle ausgebildet, die durch die Reibung zwischen Film und Bahn von dieser selbst angetrieben wird. Um ausreichende Reibung zu erzielen, wird der Film vor der Tonbahn über eine oder mehrere Rollen geleitet; zur Sicherung eines einwandfreien Gleichlaufes wird die Tonbahn mit einer großen Schwungmasse versehen.
Auf Grund der Trägheit der Schwungmasse, d. h. des Bestrebens großer Massen, eine einmal aufgezwungene Drehzahl beizubehalten, werden alle Ungleichmäßigkeiten im Lauf des Films weitgehend herausgefiltert. Das Prinzip des Durchzugsgerätes mit rotierender Tonbahn wurde bis heute beibehalten. Jedoch wurden im Laufe der Zeit wesentliche Verbesserungen in der Konstruktion vorgenommen.
Der Schleifenfänger
Um die Übertragung der ruckweisen Filmbewegung auf die Tonabtaststelle herabzumindern, wird zwischen dieser und der Kreuzrolle eine Vorberuhigungseinrichtung, meist als Schleifenfänger bezeichnet, eingefügt. Man kann grundsätzlich zwei Arten von Schleifenfängern unterscheiden.
Bei der ersten Art besteht er aus einer relativ großen Rolle mit leicht bremsenden Kufen, bei modernen Geräten aus Gummiandruckrolle und einer in die große Rolle eingebauten Friktion. Bei der zweiten Form wird die Vorberuhigung durch mehrere hintereinanderliegende Rollen bewirkt, über die der Film geführt wird.
Sehr wesentlich für eine einwandfreie Funktion der umlaufenden Tonbahn ist, daß Rückwirkungen von der Nachwickelrolle des Projektors ferngehalten werden. Hierfür werden besondere Däimpfungseinrichtungen in Form von federnden Rollen oder Rollenpaaren eingebaut.
Während des Filmlaufs steht die Dämpfungseinrichtung, auch Filmzugregler, Ausgleichsrollen oder ähnl. genannt, in der Mittelstellung. Ankommende Störimpulse werden vom Regler aufgenommen und damit von der Tonbahn ferngehalten. Die Rollen geraten dabei in Pendelbewegung. Um ein schnelles Ausschwingen zu erreichen, ist ein Schwingungsdämpfer vorgesehen.
Die Optik des Tongerätes
Die Aufgabe des optischen Teils des Lichttongerätes liegt in der Erzeugung eines hellen schmalen „Spaltbildes" auf dem Film. Bekanntlich läuft der Film entsprechend der Bildwechselfrequenz von 24 Bildern pro Sekunde mit einer Geschwindigkeit von 456 mm/s durch den Projektor.
Fordert man eine obere Grenzfrequenz von 10.000 Hz, so steht für die Aufzeichnung einer Schwingung eine Filmlänge von rund 50u zur Verfügung. Um eine Schwingung mit ihren Feinheiten abtasten zu können, muß der Lichtspalt, an welchem der Film vorbeiläuft, klein im Vergleich zur Wellenlänge der höchsten noch wiederzugebenden Frequenz sein.
Klein bedeutet hierbei etwa 1/10 der Wellenlänge, womit für 10.000 Hz also eine Spaltbreite von 50u erforderlich wäre. Ein solcher Lichtspalt ist aber sehr schwer herstellbar und auch aus verschiedenen anderen Gründen nicht vertretbar, da sich u.a. durch einen so kleinen (schmalen) Spalt nur sehr schwer die notwendige Lichtmenge hindurchbringen läßt.
Man arbeitet daher in der Praxis mit einer Spaltbreite von ca. 18u und nimmt dafür einen stärkeren Höhenabfall in Kauf, der aber z. T. durch den Verstärker wieder ausgeglichen wird. Auch ein Spalt von 18u Breite (ln = 10 hoch -3 mm) läßt sich auf mechanischem Wege nicht mehr herstellen und wird deshalb optisch erzeugt.
Die Spaltherstellung - zwei verschiedene Verfahren
Gebräuchlich sind zwei verschiedene Verfahren, nämlich die mikroskopische und die makroskopische Spaltoptik. Bei dem ersten Verfahren wird das Licht einer Lichtquelle, der sogenannten „Tonlampe", über eine Linse auf einen mechanischen Spalt geworfen. Dieser in seinen Abmessungen größere Spalt kann nun als Lichtquelle aufgefaßt werden und wird durch die nachfolgende Mikrooptik verkleinert in der Ebene des Tonstreifens abgebildet.
Die Einstellung der Spaltoptik wird in der Fabrik mit großer Genauigkeit vorgenommen und sollte vom Vorführer nicht geändert werden. Fehlerhafte Spaltbilder bringen immer eine Verschlechterung der Tonwiedergabe mit sich. Ein unscharfes oder schrägliegendes Spaltbild wirkt wie ein vergrößerter Spalt, hat also einen Verlust an hohen Tönen zur Folge. Die Breite des Spaltes beträgt 2,2 mm. Bei den meisten Lichttongeräten ist die Spaltlänge und Spaltlage in gewissen Grenzen einstellbar, um bei fehlerhaften Kopien eine Korrektur vornehmen zu können.
Während ein zu kurzer Spalt eine Verringerung der Ausgangsspannung bzw. eine Zunahme der Verzerrungen zur Folge hat, bewirkt ein zu breites Spaltbild immer eine Erhöhung der Grundgeräusche, hervorgerufen z. B. durch Mitabtasten von Teilen der Perforation oder des Bildstriches. Bei der makroskopischen Spaltoptik wird über ein Kondensorsystem eine größere Fläche des Tonstreifens beleuchtet. Eine hinter dem Film liegende Optik bildet diesen Ausschnitt des Tonstreifens auf einen vor der Fotozelle liegenden Spalt ab. Das System entspricht etwa einem Projektor mit Glühlampe.
Bild
Zeiss Ikon-Lichttongerät, angebaut an den Projektorkopf der ERNEMANN X. Rechts ist der geöffnete Zeilenkoppler sichtbar - (Werkfoto: Zeiss Ikon)
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Der elektrische Teil
Der elektrische Teil des Lichttongerätes besteht aus der Fotozelle und dem Fotozellenkabel. Die Fotozelle ist das eigentliche Organ, welches die Lichtschwankungen in entsprechende Spannungsschwankungen umwandelt. Die Wirkungsweise dürfte bekannt sein und soll deshalb nur ganz kurz angeschnitten werden.
In einem luftleerem oder mit Edelgas gefüllten Glaskolben befindet sich eine lichtempfindliche Schicht, die je nach der Intensität des einfallenden Lichtes mehr oder weniger Elektronen aussendet. Gegenüber dieser Schlicht - der Kathode - ist als weitere Elektrode die Anode angeordnet.
Legt man zwischen Kathode und Anode eine Gleichspannung (die Saugspannung oder Zellenspannung) an, so werden die Elektronen von der positiven Anode angezogen und kehren über die Spannungsquelle zur Kathode zurück. Es fließt somit ein Elektronenstrom, dessen Stärke von der Intensität des einfallenden Lichtes abhängig ist. Schaltet man einen Arbeitswiderstand in den Stromkreis, so fällt an diesem eine den Lichtschwankungen proportionale Wechselspannung ab. Die Fotozelle ist in der Regel im Innern der Tonbahn angeordnet. Das Licht erhält sie unmittelbar durch ein Fenster in der Tonbahn.
Bei manchen Konstruktionen befindet sich die Fotozelle auch außerhalb der Tonbahn. In diesem Falle wird eine Weiterleitung des Lichtes durch Umlenkspiegel oder durch einen Glasstab vorgenommen. Die von der Fotozelle abgegebenen Wechselspannungen sind auch bei Hochleistungszellen nur sehr gering und müssen daher möglichst ohne Verluste dem Verstärker zugeführt werden. Zur Verbindung wird daher ein kapazitätsarmes Spezdalkabel verwendet.
Aus der Praxis - für die Praxis
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Unfälle im Vorführraum
Man spricht zwar heute von einer gänzlich gefahrlosen Projektion, doch ist damit noch lange nicht gesagt, daß im Vorführraum jetzt überhaupt nichts mehr passieren kann. Abgesehen von den vielen durch Berührungsspannungen, durch Erdschlüsse oder durch sträfliche Vernachlässigungen der Sicherheitsmaßnahmen in Schalträumen, an Schalttafeln, an Abzweigdosen, Zähler- und Sicherungsstellen immer noch vorkommenden elektrischen Schlägen, Verbrennungen und Schocks, gibt es in unserem Berufsleben noch eine ganze Reihe anderer Unfallquellen, die bisher kaum erwähnt und doch zu größeren Schäden, zu Vorstellungsausfällen und schweren körperlichen Beeinträchtigungen führen können.
Erfahrungsgemäß birgt schon allein der Filmtransport, der über steile Treppen oder Leitern in die Vorführkabine führt, Gefahren in sich, so daß dieser nicht vorsichtig genug durchgeführt werden kann. Eine reißende Schnur, ein dadurch herabfallender Filmkarton hat schon manchen Kollegen zerquetschte Finger- und Zehenspitzen sowie Prellungen und Brüche des Schienbeins zugefügt.
Wiederum kann das Reißen einer Schnur beim Verpacken des Films - da die Verschnürung ja mit großer Kraft vorgenommen werden muß - Brillenträgern zum Verhängnis werden, und schon mancher Zahn ging durch den Schlag ins Gesicht verloren.
Falsch getragener Film, wenn er nicht auf der Schulter oder wie eine Kiste vor der Brust getragen wird, kann zu Leistenbrüchen führen.
Plötzlich herabfallende Kabinenfensterschieber
Sitzt man zu nahe am Kabinenfenster oder hält man sich aus Gewohnheit am unteren Rand desselben fest, so können plötzlich herabfallende Kabinenfensterschieber - ausgelöst durch Gewitter oder Kurzschlüsse - empfindliche Verletzungen an der Nase oder an den Fingerspitzen hervorrufen.
Zugluft, durch zu stark eingestellte Kühlluft erzeugt, kann Augenentzündun-gen oder Erklärungen zur Folge haben. Ein von der Schaltrolle oder von den Vor- und Nachwickelrollen erfaßter Selbstbinder oder Arbeitsmantelmanschette, sowie ungeschickt gehaltene Fingerspitzen bringen nicht nur schwere Beschädigungen der Maschine und des Films mit sich, sondern bringen den unüberlegt Arbeitenden in höchste Lebensgefahr.
Schlipse, Armmanschetten und Putzlappen müssen unbedingt vom laufenden und geöffneten Projektor ferngehalten werden. Schlecht schließende oder abgenutzte Verschlußeinrichtungen, besonders bei oberen Feuerschutztrommeln, führen nicht nur zu Vorstellungsunterbrechungen, sondern u. U. auch zu Verletzungen des an der Maschine sitzenden Kollegen.
Schließt wiederum das Lampenhaus nicht richtig, so wird der Kollege, der Brillenträger ist, es an den Gläsern seiner Brille am besten merken, was für Unheil aus undichten Lampenhäusern entweichende Kupferspritzer anrichten können.
Die Augengläser eines solchen, an einem schlecht verschließbaren Lampenhaus arbeitenden Kollegen sehen bei näherer Betrachtung kaum anders aus als ein mit Kupferspritzern übersäter Spiegel einer HI-Lampe. Schädigungen am Auge selbst und Brandlöcher in der Arbeitskleidung sind die Folge vernachlässigter Lampenhäuser.
Auch eine unter Spannung stehende nicht abgeschaltete Bogenlampe kann beim Einlegen neuer Kohlestifte zu schweren Verbrennungen an den Händen führen, zu Blendungen des Augenlichtes und zu Hornhautschäden. Arbeiten an der Notbeleuchtungsbatterie sollte man nie mit ungeschützten Händen durchführen. Alte Leder- oder Wollhandschuhe schützen gut gegen Verletzungen durch Säuretropfen. Vorsicht ist auch geboten, wenn mechanische Arbeiten an der Batterie durchgeführt werden. Denn trotz ausgeschraubter Sicherungen ist Spannung an den Klemmen der Batterie vorhanden. Zu bösartigen Quetschungen kann es auch bei Arbeiten am Vorhangzugmotor kommen und hier besonders beim Nachspannen des Vorhangzugseiles.
Ein durch das Schwingen der Membrane aus seiner Halterung gelockerter und beim Reinigen leicht herabfallender Saal-Lautsprecher kann durch
das Eigengewicht des Magneten dieselbe Wucht haben, wie ein herabfallender voller Filmkarton. Zu stark gebohnerte oder geölte Kabinenfußböden haben schon manchen sonst umsichtigen Kollegen auf dem Wege von einer Maschine zur anderen verletzt. Alte und morsche Leitern, die nicht selten auch heute noch in sonst modernen Betrieben zu finden sind, haben beim Auswechseln der Glüh- und Notbeleuchtungsbirnen zu schweren Körperbeschädigungen geführt und Anlaß zu kostspieligen Gerichtsverfahren gegeben.
Man sieht an den hier sicher nicht vollzählig erwähnten, jedoch in der Praxis öfters vorkommenden Unfällen, daß auch im Zeltalter der gefahrlosen Projektion überall noch Gefahren lauern. F. K.
Kopienschonung und Befundberichte (1960)
Zu diesem beinahe unerschöpflichen Thema, das seiner Wichtigkeit wegen im FV immer wieder behandelt werden muß, erhielten wir von Herrn Hans-Joachim Wriedt, Vorführer in Glückstadt / Elbe, eine weitere Zuschrift, die sich insbesondere mit der Praxis der sog. „kleinen" Verleiher befaßt und an beigefügten Mustern erläutert, was für unglaubliche Klebestellen z. T. heute noch möglich sind und in welchem Zustand sich Kopien befinden, die längere Zeit von Spielort zu Spielort wandern, ohne zwischendurch vom Verleih überprüft zu werden. Herr Wriedt schreibt u. a.:
„Wenn Sie sich die beigefügten Klebestellen näher betrachten - es sind nur einige aus einem einzigen Film -, dann werden auch Sie sich fragen, wie so etwas möglich ist. (Es handelt sich dabei um ähnliche ,Kunststücke', wie sie in FV 4/1960, Seite 6, abgebildet sind). Als Vorführer muß man sich immer wieder fragen, ob es allein unsere Aufgabe ist, die Kopien in Ordnung zu halten. Zugegeben, daß es meist die kleinen Verleiher sind, die sich solche Zustände leisten.
Aber was passiert, wenn man die Vorführung einer solchen Kopie verweigert und der Verleih vielleicht ca. 500 km vom Spielort entfernt ist? Eine Ersatzkopie ist in einem solchen Fall in kurzer Zeit aus dieser Entfernung nicht zu beschaffen!
Der Grund für den schlechten Zustand solcher Kopien liegt darin, daß die Filme lange Zeit direkt von Theater zu Theater laufen, ohne daß sich jemand vom Verleih darum bemüht, einmal nachzusehen, ob die Kopie im Laufe der Zeit nicht unbrauchbar geworden ist.
Gibt es denn in einem Verleih nicht eine Kleberin, die damit beschäftigt wird, die Kopien zu überprüfen? Auf diese Weise könnten die Fehler in der Kopie leicht beseitigt werden, und wenn die Kleberin etwas Verständnis für die Vorführer aufbringen würde, müßte sie in einem Fall, wie dem eingangs geschilderten, von selbst darauf kommen, daß eine solche fehlerhafte Kopie keinem Theater mehr zugemutet werden kann. Aber wer denkt dort schon an den Vorführer; der Film muß laufen, wie, das ist gleich! Dabei sollten die kleinen Verleiher im heutigen Fernseh-Zeitalter gerade auf gute Kopien sehen!" - H.-J. Wriedt
Signierkreide für Schlußseichen (1960)
Die in FV 5-1960 veröffentlichte Zuschrift des Herrn Kurt Bohn: „Loch oder Kreuz als Schlußzeichen?" hat Herrn Alfred Kujawski, Kiel, zu einer Stellungnahme veranlaßt, der wir die nachstehenden Ausführungen entnehmen.
„Den Ärger, den Herr Bohn empfindet, wenn er die vielen Zeichen am Ende des Films vorüberziehen sieht, kann ich nachfühlen. Zu dem gleichen Thema habe ich bereits im FV 1/1957 eine entsprechende Anregung gegeben. Seit dieser Veröffentlichung sind inzwischen drei Jahre vergangen, jedoch hat sich an der Verschandelung der Endbänder, wie man feststellen kann, nichts geändert. Auch nach weiteren drei Jahren wird sich jeder verantwortungsbewußte Vorführer darüber ärgern. Wie sollte auch eine Wandlung zu erwarten sein, wenn völlig Berufsfremde nach 2-4 Wochen Anlernzeit in den Vorführraum gestellt werden! Noch schlimmer ist es, wenn von solchen „Vorführern" schon wieder neue angelernt werden. Was am Ende dabei herauskommt, sind Filmeinleger, die ausgediente Lochzangen von Straßenbahnschaffnern benutzen, um die bekannten „Blinklichter" zu erzeugen.
Herr Bohn hat es mit seinem Vorschlag, Signierkreide zu verwenden, sehr gut gemeint. Trotzdem möchte ich davon abraten. Vorführer, die neben bereits vorhandenen 10 bis 20cm langen Zeichen noch eigene Erkennungsmarken setzen - d. h. die Kollegen, die wir ansprechen wollen -, werden sich kaum die Mühe geben, so akurate Kreuzchen zu machen, wie es Herr Bohn in seiner Veröffentlichung in FV 5-6/60 zeigt.
Die Erfahrung hat ja deutlich gezeigt, zu welchen Malereien manche Kollegen durch die bunte Kreide angeregt werden. Als Voranzeige läuft dann zunächst eine schöne lange Wellenlinie ab; es folgen 3 große Kreuze und als Abschluß noch ein schöner, langer Strich. Das Ganze drückt sich dann im Laufe der Zeit, weil ja so schön dick aufgetragen werden mußte, auf der nächsten Lage ab. In den meisten Fällen wird zudem Ölkreide benutzt und - weil es besser haftet - auf die Schichtseite gemalt. Auch saubere, kleine Zeichen lassen sich dann ohne Beschädigung des Film kaum entfernen.
Wenn überhaupt besondere Vorhangzeichen erforderlich sind, möchte ich auf meinen schon einmal gemachten Vorschlag zurückkommen, der darin besteht, daß ein kleines Stückchen Tesa-Krepp von einer Länge, die der Höhe eines Filmbildes entspricht und etwa einen halben Zentimeter breit ist, auf die Blankseite des Films geklebt wird. Ein solches Zeichen kann nicht übersehen werden und wird für den Zuschauer unsichtbar bleiben, wenn es mit der Formatgröße des Filmbildes übereinstimmt.
Allerdings können mit dem „Pflasterkleben" auch Auswüchse erreicht werden. Es gibt tatsächlich Vorführer, denen es auf 10 oder 20cm nicht ankommt.
Wenn Tesa-Krepp benutzt wird, ist kaum eine Beschädigung des Films zu erwarten, da diese Kreppstreifen sich auch von der Schichtseite ohne Beschädigung des Films entfernen lassen. Unangenehm wird die Sache erst, wenn Streifen verwendet werden, die eine sehr fette Klebeschicht haben, die sich an den Rändern herausdrückt und die einzelnen Filmlagen zusammenklebt. Bei Tesa-Krepp ist das jedoch nicht der Fall, und es erscheint mir diese Art der Kennzeichnung doch am vorteilhaftestem für die Kopien und den Nachspieler.
Ich stehe im übrigen auf dem Standpunkt, daß es genügen müßte, sich unter den vorhandenen Zeichen, die auf dem Endband bei der Kopienherstellung angebracht werden, das zu merken, das der eigenen Abmessung, - die von der Laufgeschwindigkeit des Vorhanges abhängig ist (d. Red.) - am nächsten liegt, z.B. einen halben Meter nach Zeichen 3 o. ä. Schon beim zweiten Durchlauf kann man dann bei einiger Übung nach einer bestimmten Szene, nach einem Stichwort im Text oder einem Musiktakt, den Vorhang ziehen. Und wenn sonst noch kein Zeichen zu finden ist, so haben die Filmenden immer einen Bildpunkt, der sich schon beim Umwickeln leicht einprägen läßt." A. Kujawski
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Filmvorführer auf See und im Ausland
Die Fabrikate unserer kinotechnischen Industrie finden bekanntlich nicht nur in Deutschland und auf dem Festland Verwendung. Auch auf deutschen und ausländischen Fahrgastschiffen sind deutsche Tonfilm-Apparaturen installiert und die Zahl der deutschen Anlagen, die im Ausland aufgestellt werden, macht einen beträchtlichen Prozentsatz der Gesamtlieferung unserer einschlägigen Industrie aus.
Kinoanlagen gehörten schon in der Stummfilmzeit zum festen Bestandteil der Ausrüstung unserer Ozeandampfer, und die Tonfilmzeit brachte einen weiteren Aufschwung auf diesem Gebiet. Begnügte man sich zunächst bei den Bordkinoanlagen mit Kofferapparaturen, die leicht von einer Klasse in die andere transportiert werden konnten, so ging man später dazu über, stationäre Apparaturen einzubauen und theatermäßige Zuschauerräume einzurichten.
Eine Anlage dieser Art, über die wir in FV 2/1959 berichteten, wurde u. a. auf dem im Jahre 1958 in Dienst gestellten Flaggschiff T. S. „Hanseatic" der Hamburg-Atlantik-Linie installiert, die seitdem dort zur vollsten Zufriedenheit arbeitet. Diese aus einem Philips-FP3-Projektor mit zugehöriger Verstärker- und Lautsprecheranlage bestehende Tonfilmeinrichtung konnte nunmehr auf der 23. Fahrt (New York - Cuxhaven) das Jubiläum der 1000. Filmvorführung feiern.
Die Feier wurde umrahmt von einem Ständchen der Bordkapelle, einem Glas Sekt für die wie immer zahlreichen Filmfreunde an Bord und einem
Toast auf den Bordvorführer, Herrn Adolf Sievers, der auf den zahlreichen Reisen der „Hanseatic" zur Unterhaltung der Fahrgäste beigetragen hat.
Das Bordkino der „Hanseatic" verfügt über 230 Plätze und gibt täglich 3-4 Vorstellungen bei täglichem Programmwechsel. Neben einer deutschen Wochenschau und einem unterhaltsamen Vorfilm läuft jeweils im Wechsel ein deutscher oder amerikanischer Hauptfilm, das sind je Überfahrt 8 abendfüllende Spielfilme. Rund 250 000 Fahrgäste nahmen an diesen Vorführungen teil, die zu den beliebtesten Unterhaltungen auf den Seereisen zählen.
Daß sich deutsche Kinoanlagen trotz starker ausländischer Konkurrenz großer Beliebtheit erfreuen, ist bekannt. Schon seit Jahrzehnten finden wir deutsche Anlagen im Ausland, die wegen der Präzision ihrer Ausführung und wegen der guten Leistungen sehr beliebt sind.
Insbesondere die technische Entwicklung der letzten Zeit hat dazu beigetragen, das Ansehen der deutschen kinotechnischen Industrie im Ausland zu stärken. So konnte u. a. die Firma Eugen Bauer vor kurzem im „Teatro Huerfanos" in Santiago de Chile zwei Bauer-Universalprojektoren U2 aufstellen und damit gleichzeitig die ersten Xenonlampen in Verbindung mit 70mm-Projektoren in Südamerika einführen. Die untenstehende Aufnahme zeigt die beiden Vorführer des Teatro Huerfanos neben ihren Bauer U2-Projektoren.
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Adolf Sievers, Vorführer auf T.S. „Hanseatic" bei der Bedienung des Philips-Projektors FP 3 - (Foto: Pressedienst T.S. Hanseatic)
Presse-Information : Photokina im Herbst 1960
Die diesjährige photokina findet in Köln in der Zeit vom 24. September bis 2. Oktober statt. Sie feiert damit zugleich ihr zehnjähriges Bestehen, da die erste internationale Foto- und Kino-Ausstellung dieser Art im Jahre 1950 veranstaltet wurde. Die photokina wird auch in diesem Jahr wieder einen umfassenden Überblick über den Entwicklungsstand der in- und ausländischen Kino- und Tonfilmtechnik geben und den Besuchern Gelegenheit bieten, sich ausführlich zu informieren.
Vorführung von Sicherheitsfilmen (Juli 1960)
Für den Fall, daß ausschließlich Filme auf Sicherheitsmaterial vorgeführt werden, sind bekanntlich die Vorschriften der Lichtspieltheaterverordnung teilweise überholt und es können wesentliche Erleichterungen, besonders für die technische Einrichtung und die Beschaffenheit des Vorführraumes, sowie für die Bildwerfer und deren Zubehör zugestanden werden.
Aus diesem Grunde haben bereits einzelne Länder Ausführungsbestimmungen erlassen, die diesen Verhältnissen Rechnung tragen, um bis zur Veröffentlichung einer Bundes-Lichtspielverordnung schon jetzt die Möglichkeit zu geben, bauliche und technische Vereinfachungen in der Einrichtung der Vorführräume anzuwenden.
Dem Beispiel der Länder: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen ist nunmehr auch Hamburg gefolgt, und hat eine „Fachliche Weisung BOA 2/59" für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Vorführung von Sicherheitsfilmen mit dem Datum vom 31.3.1959 herausgegeben. In den als Anlage beigefügten „Grundsätzen für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Vorführung von Sicherheitsfilmen" ist u. a. - übrigens gleichlautend mit den Bestimmungen der vorerwähnten Länder - gesagt, daß ein Bildwerferraum nur noch erforderlich ist, wenn die Stromstärke der benutzten Bogenlampen mehr als 10 A beträgt, wenn Bogenlampen mit HI-Kohlen oder Glühlampen bzw. Entladungslampen (z. B. Xenon- oder Quecksilber-Hochdruck-lampen) mit einem Anschlußwert von mehr als 1000 W benutzt werden.
Allerdings wird man auch bei Lichtquellen, die unter dieser Grenze liegen, aus betrieblichen Gründien nicht auf einen Vorführraum verzichten, jedoch unterliegt dieser hinsichtlich seiner Abmessungen nicht mehr den Bestimmungen der LIVO. Die Ausführungsbestimmungen regeln weiterhin die Abmessungen des Vorführraumes, sofern ein solcher gefordert wird, und legen u. a. fest, daß die Grundfläche für die Aufstellung von zwei bis drei Bildwerfern mindestens 16 qm betragen muß und daß die Raumtiefe 3 m nicht unterschreiten soll. Neben, zwischen und hinter den Bildwerfern oder den Dia-Projektoren müssen freie Zwischenräume von mindestens 1 m Breite eingehalten werden. Weitere Bestimmungen regeln die Ausführung der Bild- und Schauöffnungen. Zu den Vorschriften gehört auch der Aushang eines Plakates mit dem Text: „In diesem Bildwerferraum darf nur Sicherheitsfilm verwendet und aufbewahrt werden."
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Die beiden Vorführer des Theaters Huerfanos in Santiago (Chile) sind stolz auf ihre BAUER U 2-Projektoren (Foto: Bauer)
Einbau-Kleindieselmotor - 1960
Die Motorenfabrik Anton Schlüter, München, Werk Freising, hat einen Kleindieselmotor entwickelt, der sich sehr gut für den Einbau bzw. Anbau an Geräte, wie Pumpen zur Be- und Entwässerung, Elektroaggregate, Kompressoren usw. eignet. Infolge seiner vielseitigen Einsatzbedingungen wurden die Möglichkeiten der Kraftabnahme mannigfaltig entwickelt. Sie kann entweder am Schwunggrad oder an der Stirnseite mit voller Drehzahl bzw. an der Nockenwelle mit halber Drehzahl erfolgen.
Der Schlüter-Kleindieselmotor SD75L1 ist luftgekühlt und besitzt Diirekteinspritzung. Er ist - wie die sonstigen Schlüter-Dieselmotoren - für Kaltstart ohne Zündhilfsmittel eingerichtet unjd für einen Drehzahlbereich von 1500 bis 3600 Upm bei einer Leistung von 3,5 bis 8 PS mit einem Hubraum von 400 ccm ausgelegt. Infolge seiner kleinen Abmessungen und seines geringen Gewichtes von nur ca. 60 kg eignet er sich in besonderem Maße für Einbauzwecke und ist anspruchslos in Wartung und Pflege.
Die Kühlung wird durch ein Axialgebläse erzeugt. Gebläse und Motor zeichnen sich durch große Laufruhe aus und machen damit diesen Kleindieselmotor zu einem geeigneten Antriebsmittel auch für den Theaterbetrieb, z. B. als Notstrom-Erzeuger oder ähnliche Verwendungszwecke.
In der Grundausrüstung ist der Motor mit einem Schwungrad versehen, das so konstruiert ist, daß je nach Wahl ein angeflanschtes Wellenstück für die Befestigung von Riemenscheiben, Ritzeln oder Kettenrädern, eine nicht ausrückbare elastische Kupplung für den direkten Antrieb von Geräten bzw. einfach- oder doppeltbreite Riemenischeiben oder einfachbreite Flachriemenschreiben und Keilmemenscheiben mit eingebauter Schaltkupplung angebracht werden können.
Die Regulierung erfolgt mit Hilfe eines Fliehkraftreglers, der je nach Belastung und Einstellung die Regelstange der Bosch-Einspritzpumpe betätigt. Das Anlassen wird mit Kaltstart von Hand über die Nockenwelle vorgenommen, wobei für leichteren Start automatisch Kraftstoff-Mehrmen-genfreigabe erfolgt. Zur Verhütung von Unfällen ist eine Rückschlagsicherung vorgesehen. Auf Wunsch kann auch eine elektrische Anlaßanlage geliefert werden.
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Schlüter-Kleindieselmotor SD 75 L 1 mit Luftkühlung und Einrichtung für Kaltstart ohne Zündhilfsmittel (Werkfoto: Schlüter)
Frühjahrs-Tagung 1960 des FAKI in Eisenach
Am 13. Mai 1960 fand zum ersten Male nach 1945 die Frühjahrs-Hauptversammlung des Fachnormenausschusses Kinotechnik (FAKI) in der sowjetischen Zone (bei uns Ostzone enannt), in Eisenach, statt. Der Hauptversammlung waren Sitzungen der einzelnen Arbeitsausschüsse vorausgegangen, in denen eine Reihe von wichtigen Angelegenheiten behandelt wurden. So wurde im Arbeitsausschuß „Start- und Endbänder" über die Lage der Steuermarken für die automatische Überblendung diskutiert, wobei man zu der Überzeugung kam, daß die Lage der Steuermarke auf der Schichtselite, tonseitig mit einer Breite von 2 mm außerhalb der Perforation, am günstigsten ist und als bevorzugte Lösung für künftige Neukonstruktionen maßgebend sein soll.
Eine weitere wichtige Erörterung wurde hinsichtlich des Normblattes DIN 15 545 („Breitwandverfahren durch Bildabdeckung") durchgeführt, die von seiten der Kameraleute und der SPIO angeregt wurde. Der von der Aufnahmeseite vorgebrachte Vorschlag, die nach diesem Verfahren hergestellten Kopien mit einem breiten Bildstrich zu versehen, wurde abgelehnt und dafür vorgeschlagen, ein Aufnahmeforrmat im Seitenverhältnis von 1:1,66 zu verwenden, in dem alle bildwichtigen Teile der Aufnahme untergebracht werden sollen. Für die Bildwiedergabe soll demgemäß ebenfalls das Format 1:1,66 als Hauptformat vorgeschlagen werden, wobei die volle Bildhöhe erhalten bleiben soll, so daß bei der Wiedergabe im Format 1:1,85 mit einem Verlust an bildwichtigen Teilen gerechnet werden muß. Das Normblatt DIN 15 71 („Richtlinien für die Vorführung von Normalfilmen 35mm in umbauten Filmtheatern") entspricht nach Ansicht des Arbeitsausschusses „Theatertechnik" nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und soll daher bis zur Herbsttagung in München umgearbeitet werden. Diese Umarbeitung erstreckt sich insbesondere auf die Festlegung der Leuchtdichte in der Bildwandmitte und am Bildrand und soll der internationalen Norm angeglichen werden. Bei dieser Gelegenheit sollen auch die Werte für die Vorführung im Freien (Drive-in-Theater) festgelegt werden -Z-
Laudatio - Prof. Pirani - 80 Jahre alt
Am 1. Juli 1960 feierte Prof. Pirani, einer der Väter der heute auf der ganzen Welt verwendeten Leuchtstofflampe, seinen 80. Geburtstag. Prof. Pirani, der bereits im Jahre 1918 an der Technischen Hochschule seiner Heimatstadt Berlin einen Lehrstuhl innehatte, gilt als besonderer Fachmann auf dem Gebiet der Gasentladungslampen, zu denen auch die heute gebräuchlichen Xenonlampen gehören.
Im Jahre 1928 wurde er mit der Leitung der „Studiengesellschaft für elektrische Beleuchtung" bei der Firma OSRAM betraut und schuf dort in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern die Grundlagen für die Herstellung der ersten Leuchtstofflampen, denen dann weitere Arbeiten auf dem Gebiet der Natriumdampf- und Quecksilber- Hochdrucklampen folgten. Nach Kriegsende kehrte Prof. Pirani nach einem längeren Aufenthalt im Ausland wieder nach Berlin zurück und ist heute Ehrenmitglied angesehener internationaler und deutscher wissenschaftlicher Gremien.
Die schwimmende Motor-Aufhängung beim PLattenspieler
(Ein Bißchen Telefunken Werbung)
Der neue Plattenspieler TP 5 von Telefunken (Sommer 1960) wurde mit einer sog. „schwimmenden Motoraufhängung" ausgerüstet. Hierdurch ist es gelungen, den Motor wirksam vom Chassis des Plattenspielers zu entkoppeln. Bei einem Plattenspieler können die vom Motor hervorgerufenen Erschütterungen auf das Tonabnehmer-System übertragen werden und dadurch „Rumpelspannungen" erzeugen. Diese Störungen können entweder vom Stator über die Befestigungselemente des Motors zum Abspiel-Chassis und weiter über das Tonarmlager und den Tonarm zum Tonabnehmer-System übertragen werden, oder auch von der Motorwelle über das Zwischentreibrad und den Plattenteller auf die Abtastnadel des Tonabnehmers.
Mit dem Einbau der schwimmenden Motoraufhängung konnte in Verbindung mit dem Riemenantrieb mit verhältnismäßig einfachen Mitteln eine gute Entkopplung der störenden Erschütterungen von Chassis erreicht werden. Die 100-Hz-Drehschwingungen des Stators, wie auch die Unwucht-Erschütterungen werden dabei von der weichen Federaufhängung nicht übertragen. Andererseits nimmt der Antriebsriemen alle Motorwellenstöße auf und verhindert so ihre Übertragung auf das Zwischentreibrad und den Plattenteller. Mit Hilfe dieser „schwimmenden Motoraufhängung" in Verbindung mit dem Riemen-Zwischenantrieb kann nunmehr eine Wiedergabe-Qualität erreicht werden, die im allgemeinen nur mit erheblichem Material- und Kostenaufwand, z. B. wie bei den Studiogeräten, möglich ist.
Anordnung der schwimmenden Motoraufhängung bei dem Telefunken-Plattenspieler TP 5 zur Entkopplung störender Erschütterungen vom Chassis des Plattenspielers - (Werkfoto: Telefunken)
Fernseh-Projektion bis 7 x 9m (Juli 1960)
Abgesehen von der Fernseh-Projektion nach dem Eidophor-Verfahren, das von der Lichtintensität des Kathodenstrahles der Fernsehröhre im Hinblick auf die Projektionsmöglichkedt auf größere Bildwandflächen in gewissem Grade unabhängig ist, weil als eigentliche Projektionslichtquelle eine Bogen- oder Xenonlampe dient, war es bisher noch nicht gelungen, mit einem Fernseh-Projektor Bildwandflächen über 3 x 4m einwandfrei auszuleuchten. Geräte dieser Art wurden bisher von Philips und SABA hergestellt.
Anmerkung : Die Strahlröhre und die Schmidt-Optik im Saba Telerama Projektor waren ein Baussatz von Philips ebenso wie in Philips eigenen Fabrikat.
Nunmehr ist es - wie auf der Deutschen Industrie-Messe angedeutet wurde - der Deutschen Philips GmbH gelungen, einen Kamerazug für Fernseh-Großbild-Projektion zu entwickeln, der die Projektion von Fernsehbildern auf Flächen bis 7 x 9m und die Übertragung auf Monitor zuläßt. Dieser Philips-Kamerazug besteht aus einem Kamerakopf mit Resistron-Aufnahmeröhre, Monitor mit 36cm-Bildröhre, die metallhinterlegt ist, und einem Steuergerät, an dem sämtliche Regelorgane angebracht sind. Die Kamera hat ein Gewicht von 4,5kg ohne Objektiv; der Monitor und das Steuergerät können getrennt aufgestellt werden.
Für die Fernbedienung des Monitors und des Steuergerätes ist eine Anschlußmöglichkeit vorgesehen. An ein Steuergerät können beliebig viele Kameras angeschlossen werden, wobei die Umschaltung von einer Kamera auf die andere durch Tastendruck erfolgt. Jede der angeschlossenen Kameras befindet sich beim Einschalten des Steuergerätes in Vorbereitungsstellung. Das Videosignal kann dm Kurzschlußverfahren oder über HF (gemeint ist eine Antenne) auf den Monitor übertragen werden. Der Philips-Kamerazug ist speziell für das industrielle Schwarzweiß-Fernsehen entwickelt worden; er kann auch an einen Röntgenbildverstärker der Firma Müller AG angeschlossen werden.
Die von dem Kamerazug erzeugten Bilder können entweder über den Philips-Großbildprojektor MAMMUT oder über eine Eidophor-Anlage übertragen werden. In diesem Zusammenhang wird es noch interessieren, daß die Deutsche Philips GmbH jetzt auch eine Farb-Fernsehanlage nach dem Großbild-Projektor für das Kurzschlußverfahren in ihr Lieferprogramm aufgenommen hat. Diese Anlage ist speziell vorgesehen für die Übertragung von Vorgängen, bei denen es auf naturgetreue Farbwiedergabe ankommt, sowie für Lehrzwecke an Universitäten und Fachschulen.
Kinotechnische Vertriebsgesellschaft West - Juli 1960
In der Erkenntnis, daß die Kinotechnik in ihrer ständigen Weiterentwicklung in zunehmendem Maße umfangreicher und komplizierter geworden ist und daher die für den technischen Betrieb des Filmtheaters Verantwortlichen mehr denn je einer guten fachlichen technischen Beratung bedürfen, haben sich einige bewährte Fachfirmen der Bundesrepublik zu einer leistungsfähigen Gesellschaft vereinigt, welche die Bezeichnung „Kinotechnische Vertriebsgesellschaft West mbH Düsseldorf" trägt und ihre Tätigkeit am 1. Juli 1960 aufgenommen hat.
Als Gesellschafter dieser neuen Fachfirma fungieren die Zeiss Ikon AG, Herr Ing. Julius Pietsch, vorm. „Rheinkipho", sowie die Herren Scheffler und Maibaum der früheren Firma Kinotechnik West. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen von Herrn Haimo Illies, Kaufm. Leiter der Zeiss Ikon AG, Werk Kiel, Herrn Walter Hierse, dem bisherigen Vertriebsleiter der Zeiss Ikon AG, Werk Kiel, und Herrn Jakob Müller, bisheriger Mitarbeiter der Firma Rheinkipho.
Der Hauptsitz der Gesellschaft ist in Düsseldorf, Bahnstr. 74, wo sich auch eine ständige Ausstellung befindet, die über das Lieferprogramm unterrichtet und alle für die moderne Filmvorführung erforderlichen kinotechnischen Artikel und Einrichtungsgegenstände umfaßt. Ein umfangreiches Auslieferungslager sorgt für schnelle Belieferung der Interessenten; für Montagen, Reparaturen, Service und Entstörungsdienst stehen erfahrene Techniker und eine Spezial-werkstatt zur Verfügung. Zur Betreuung der außerhalb des Raumes Düsseldorf ansässigen Kunden werden Außenstellen in Bielefeld, Bochum und Koblenz eingerichtet. Weitere Außenstellen sollen folgen.
- Anmerkung : Eine typische aufgehübschte Pressinformation, die das Wesentliche und viel Wichtigere verschweigt. Die UFA Filmgesellschaft sowie insbesondere die UFA-Handel mußten aufgrund des lange hinausgezögerten Entflechtungesgesetzes (die Lex UFA) geschlossen werden. Die UFA-Handel war der größte Zeiss-Ikon Partner in der damaligen Bundesrepublik. Für den Hersteller Zeiss Ikon Kiel war das ein harter Schlag, zumal das gesamte Neugeschäft seit 1957 eingebrochen war und die 70mm Maschine auf sich warten ließ. Philips und BAUER und andere hatten bereits eine solche 70mm Universal-Maschine in einigen Kinos stehen.
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