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Filmgeschichte(n) und Filmchronik(en) - Von 0 bis 1957

überarbeitet, korrigiert und kommentiert von Gert Redlich im Juli 2016 - Hier findenSie die bislang umfangreichste und detailierteste Historie der weltweiten Entwicklung des Films, der Filmwirtschaft (und des Kinos). Der Deutsch-Engländer Heinrich Fraenkel (geb. 1897) war hautnah dabei gewesen und beschreibt 1956/57 zwei weltweite Epochen des Films : Es beginnt mit -- Teil I -- "Von der Laterna Magica bis zum Tonfilm" und geht weiter mit -- Teil II -- "Vom Tonfilm bis zum Farbfilm"

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Ereignisse aus dem Jahr 1923

Der Fritz-Lang-Film „Dr. Mabuse der Spieler" kommt in London zur erfolgreichen Erstaufführung.
[III. 1923]

Der frühere Zirkus Schumann in Frankfurt am Main wird in einen Kinopalast umgewandelt und festlich eröffnet.
[IX. 1923]

Die „Deutsche Filmgewerkschaft", die spätere Dachorganisation aller Filmschaffenden übersiedelt mit ihrem Verwaltungspersonal von Berlin nach Hamburg.
[15. X. 1923]

Gründung einer Spitzenorganisation für die deutsche Filmindustrie {Spio).
[29. X. 1923]

Der Chaplin-Film. "The Kid", wird von der deutschen Filmüberprüfstelle zur Vorführung vor Jugendlichen freigegeben.
[8. XL 1923]

Die Vita-Film-A.G. in Wien bezieht ein neues Atelier.
[1. XII. 1923]

In der Alhambra am Berliner Kurfürstendamm zeigen die Tonfilmpioniere Vogt, Engl und Masolle ihre ersten Tri-Ergon-Vorführungen.
[1923]

Unter dem Titel „Eine Fuchsjagd auf Skiern durchs Engadin" und gewissermaßen als Nachfolger seines Films „Wunder des Schneeschuhs" produziert Arnold Fanck für die Freiburger Berg- und Sportfilm-GmbH. einen weiteren Film zur Verherrlichung der winterlichen Berglandschaft und des Wintersports. Hauptdarsteller: Hannes Schneider und Lietta Korii. An der Kamera der Regisseur.
[1923]

In dem Film „Alles fürs Geld" spielt Emil Jannings in eigener Firma die Hauptrolle. Unter den Mitwirkenden sind Reinhold Schünzel und Dagny Servaes. Das Buch behandelt die Tragödie eines Schiebers, dessen Sohn durch die Skrupellosigkeit seines Vaters tödlich verunglückt.
[1923]

Seine erste Filmregie führt Berthold Viertel in dem nach Motiven von Ibsens Schauspiel bearbeiteten Film „Nora". Die Titelrolle spielt Olga Tschechowa. [1923]

Bei der "Efa" bekommt der Schauspieler Lothar Mendes seine erste Regieaufgabe und inszeniert den Film „Scheine des Todes" mit Eva May und Ivan Petrovitch in den Hauptrollen.
[1923]

Unter dem Titel „Der Kampf seines Lebens" bringt die Luther-Film-GmbH, einen Spielfilm, der das Leben Martin Luthers behandelt.
[1923]

Für die Lotte-Neumann-Filmgesellschaft inszeniert Wilhelm Dieterle den zweiteiligen Film „Schweigen im Walde". Er selbst spielt neben Lien Deyers die Hauptrolle.
[1923]

Laut Gesetz wird ein Anerkennungsschein für künstlerisch wertvolle Filme eingeführt, der mit steuerlichen Vorteilen für den Hersteller verbunden ist. [1923]

In Rom wird unter der Regie von Georg Jacoby „Quo vadis" verfilmt. Emil Jannings und Lillian Hall-Davis spielen die Hauptrollen. Das ist die dritte - wenn man einen Kurzfilm der ersten Frühzeit mitrechnet, die vierte - Verfilmung des berühmten Stoffes. Da der Film zu der ungewöhnlichen Länge von 3.372m anwächst, ist es die (bis dahin) umfangreichste Quo-vadis-Verfilmung.
[1923]

In den Filmateliers in Staaken bei Berlin wird ein Rundhorizont eingebaut, durch den neuartige Perspektiven und Fernwirkungen ermöglicht werden.
[1923]

In eigener Firma stellt Conrad Veidt einen „Paganini"-Film her, in welchem er selbst unter der Regie von Heinz Goldberg die Titelrolle spielt.
[1923]

Für die UFA inszeniert Ludwig Berger nach dem Lustspiel von Scribe den Film „Ein Glas Wasser". In den Hauptrollen: Mady Christians, Helga Thomas und Hans Brausewetter. Der Film hat großen Erfolg.
[1923]

In Essen wird mit technischer Hilfe der Deulig ein Kinotheater eröffnet, das ausschließlich der Vorführung von Lehrfilmen dient.
[1923]

Der Decla-Bioskop-A.G. wird eine Decla-Bioskop-GmbH. für Verleihzwecke angegliedert.
[1923]

Ernst Lubitsch wird von Paramount-Famous-Players langjährig nach Hollywood verpflichtet und bekommt schon in seinem ersten Film („Rosita") den größten Star der Firma, Mary Pickford, unter seine Regie.
[1923]

Auf der Leipziger Messe ist der Film als Industriezweig durch eine Kino-Sondermesse vertreten.
[1923]

Durch den Austritt der UFA spaltet sich die "Vereinigung deutscher Filmfabrikanten" in zwei Verbände: den bestehenden und den neuen Verband der Filmindustriellen, dem 24 Filmfabrikanten beitreten.
[1923]

Die May-Film-GmbH. wird in eine A.G. umgewandelt.
[1923]

Die neuen Technicolor-Fabrik in Boston hat eine Kapazität von ca. 300.000m pro Monat.
[1923]

Die Phoebus-Film-AG. eröffnet in der Hasenheide in Berlin ein neues Kunstlichtatelier.
[1923]

Hans Schomburgk unternimmt eine Filmexpedition in das westafrikanische Gebiet von Liberia.
[1923]

Auf den großen Ozeandampfern hat jetzt auch die UFA unter der Leitung von Paul Schlesinger Schiffskinos eingerichtet.
[1923]

Walter Jerven eröffnet in München in der Kaufingerstraße das erste größere Filmarchiv, mit dem er in späteren Jahren durch Vorführung sogennanter Retrospektiven (Filmrückblicke) an die Öffentlichkeit tritt.
[1923]

Die "Deutsche Lichtbildgesellschaft e.V." nominiert für ihren Plakatwettbewerb als Preisrichter den Reichskunstwart Dr. Redslob, der in einem Vorspruch des „Deutschen Lichtbildbuches" für eine nationale Repräsentation im Film aufruft. Das Buch erscheint im Scherl-Verlag.
[1923]

Der Intendant der Bayerischen Landesbühne, Dr. E. L. Stahl, wird zum Herbstsemester als Dozent an die Münchener Filmschule berufen.
[1923]

Das allrussische Photokinokomitee in Moskau wird auf Anordnung des Rates der Volkskommissare zu einer Monopol-Zentrale unter dem neuen Namen Goskino erweitert.
[1923]

Die Columbia-Film A.G. in Verbindung mit der Cob-Film-GmbH. übernimmt die Filmateliers der "Efa" am Berliner Zoo.
[1923]

Unter der Regie von Robert Wiene entsteht für die Neumann-Produktion eine Verfilmung von Dostojewskijs „Raskolnikow".
[1923]

Unter der Regie von Dimitri Buchowetzki und mit Emil Jannings in der Titelrolle erscheint bei der UFA der Film „Peter der Große". Den Höhepunkt bildet die mit erheblichem Massenaufwand gestaltete Schlacht von Poltawa.
[1923]

Unter dem Titel „Platz oder Sieg" erscheint ein Buster-Keaton-Film mit gutem Erfolg. Thema: ein entsprungener Zuchthäusler, der auf dem Golfplatz mit einem der Spieler die Kleider wechselt.
[1923]

Die höchstbezahlten Stars sind: Charles Chaplin, Douglas Fairbanks, Mary Pickford und Harold Lloyd. Die drei Erstgenannten sind mit D. W. Griffith - seinerseits der höchstbezahlte Regisseur der Welt - in der Firma "United Artists" verbunden.
[1923]
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Filme aus dem Jahr 1923

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  • ALT-HEIDELBERG
    Cserepy-Film. Regie und Buch: Hans Behrend. Kamera: Guido Seeber. Bauten: Ernö Metzner. Darsteller: Paul Hartmann, Eva May, Werner Krauß. - Der bekannte Stoff von der Liebe eines in Heidelberg studierenden Erbprinzen zu einem Bürgermädchen wird hier nicht zum ersten und nicht zum letztenmal verfilmt.
    [1923]

  • DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME
    Universai-Film. Regie: Wallace Worsley. Darsteller: Lon Chaney, Patsy Ruth Miller, Norman Kerry, Brandon Hurst, Ernest Torrence. - Die Verfilmung von Victor Hugos berühmtem Roman vom verkrüppelten Glöckner, der die schöne Esmeralda, die Tochter des „Königs der Unterwelt", entführt und in der Kathedrale von Notre Dame verborgen hält, bis sie von einem tapferen jungen Hauptmann der Garde befreit wird.
    [1923]

  • DER PILGER (Originaltitel "The Pilgrim")
    Regie und Buch: Charles Chaplin. Hauptdarsteller: Charlie Chaplin, Mack Swain, Sydney Chaplin, Edna Purviance, Chuck Reisner. - Chaplin spielt einen entsprungenen Zuchthäusler, der durch ein Mißverständnis für einen Pfarrer gehalten wird. Andere frühere Sträflinge wollen ihn zu Verbrechen verleiten, er aber ist entschlossen, als „Pilger" ein besseres Leben zu führen. Er kommt freilich trotzdem vor den Sheriff und wird des Landes verwiesen.
    [1923]

  • DER STÄRKSTE TRIEB
    Gioria-Film. Regie: Karl Grüne. Kamera: Karl Hasselmann. Darsteller: Erika Gläßner, Fritz Schultz, Fritz Kortner, Rudolf Forster, Henry Bender, Frieda Richard. - In der Rahmenhandlung eines Traumes erlebt eine Frau einen Giftmordprozeß, in welchem sich ihr Geliebter sehr heldenhaft benimmt.
    [1923]

  • DIE HERRENHOFSAGE
    Svenska-Film. Regie: Mauritz Stiller. Darsteller: Pauline Brunius, Hugo Björne, Einar Hansson, Stina Berg. - Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Selma Lagerlöf.
    [1923]

  • DIE STRASSE
    Stern-Film. Regie: KarJ Grüne. Kamera: Karl Hasselmann. Darsteller: Eugen Klopfer, Aud Egede Nissen, Lucie Höflich. - Ein Mensch wird für kurze Zeit aus seiner ruhigen Bahn gerissen und in der Spanne einer einzigen Nacht durch die Höhen und Tiefen des Lebens gezerrt, um am Ende zum Ausgangspunkt seiner kleinbürgerlichen Existenz zurückzukehren.
    [1923]

  • DIE ZEHN GEBOTE (Originaltitel: "The ten commandments")
    Paramount-Film. Regie: Cecil B. de Mille. Buch: Jeannie MacPherson. Darsteller: Richard Dix, Beatrix Joy, Rod la Rocque, Theodore Roberts. - Die biblische Rahmenhandlung vom Auszug der Kinder Israel aus Ägypten überragt in diesem Film die eigentliche Handlung von einem Sünder, der die Existenz Gottes leugnet, die Gebote bricht und schließlich von seinem Schicksal ereilt wird, während sein frommer Bruder die Familie rettet. Die biblische Rahmenhandlung ist in einem wahrhaft „monumentalen" Stil. Der Film hat 14 Akte und eine Länge von 4.000m.
    [1923]

  • GIER NACH GELD (Originaltitel: "Greed")
    Mefro-Film. Buch und Regie: Erich v. Stroheim. Kamera: Ben Reynolds, William Daniels. Darsteller: Zasu Pitts, ehester Conklin, Jean Hersholt. - Zwei Freunde, durch ihre Gier nach Geld zu Todfeinden geworden, verlieren durch eigene Torheit und Mißgunst auf einer Wüstenreise ihre Pferde und Wasservorräte. Der eine mordet den anderen und ist durch eine Handfessel, deren Schlüssel verloren ist, an die Leiche des Todfeindes geschlossen; aber noch in seinen einsamen Todesqualen liegt er inmitten der Goldstücke, deren unheilvoller Reiz die Gierigen vernichtet hat.
    [1923]

  • GÖSTA BERLING
    Svenska-Film. Regie: Mauritz Stiller. Buch: Ragmar-Hylten-Cavalius. Kamera: Julius Jaenzon. Darsteller: Greta Garbo, Lars Hanson, Ellen Hartmann-Cederström, Mona Martenson, Gerda Lundequist, Jenny Hasselquist. Die Verfilmung von Selma Lagerlöfs berühmten Roman.
    [1923]

  • HAUS OHNE LACHEN
    Rex-Film. Buch und Regie: Gerhard Lamprecht. Darsteller: Edith Posca, Harry Nestor, Henryk Galeen. - Ein im Kammerspieltyp gehaltener Kriminalfilm, in welchem neben den dramatischen Konflikten auch Stimmungs- und Milieuschilderungen betont sind.
    [1923]

  • QUO VADIS
    Unione-Cinematographica-Italiana. Regie: Georg Jacoby und Gabriellino D'Annunzio (der Sohn des Dichters). Kamera: Kurt Cou-rant. Darsteller: Emil Jannings, Elena Sangro, Alfons Fryland, Elga Brink, Lillian Hall-Davis. - Der Film beruht auf dem berühmten Roman von Sienkiewicz und behandelt die Christenverfolgungen zur Zeit des Kaisers Nero und den Brand von Rom.
    [1923]

  • SYLVESTER
    Regie: Lupu Pick. Buch: Carl Mayer. Kamera: Guido Seeber. Darsteller: Eugen Klopfer, Edith Posca, Frieda Richard. - Tödlicher gegenseitiger Haß zwischen Mutter und Schwiegertochter. Der schwache Mann zwischen diesen beiden Frauen bricht zusammen, als die herrschsüchtige Mutter ihn bestürmt, die Frau wegzuschicken. Symbolhafte Schlußszene, in der er seinen Kopf im Schöße der Mutter birgt, bevor er seinem Leben ein Ende macht.
    [1923]

  • WILHELM TELL
    Aafa-Film. Regie: Rudolf Dworsky, Rudolf Walther Fein. Kamera: Guido Seeber, T. Mülleneisen. Darsteller: Conrad Veidt, Erich Kaiser-Tietz, Eduard v. Winterstein, Agnes Straub, Wilhelm Diegelmann, Otto Gebühr, Grete Reinwald, Johannes Riemann, Xenia Desni, Erna Morena, Käte Haack, Max Güls-torf, Fritz Kampers. - In freier Anlehnung an historische Motive und an Schillers Drama werden die Freiheitskämpfe der Schweizer gegen ihre Zwingherren geschildert.
    [1923]

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Ereignisse aus dem Jahr 1924

Die MGM (Metro-Goldwyn-Mayer) entsteht aus den Muttergesellschaften:

  1. "Metro Picture Corporation",
  2. "Goldwyn Picture Corporation",
  3. "L.B.Mayer-Productions, Marcus Loew.


[16. V. 1924]

Die LBB („Lichtbildbühne"), die erste deutsche Filmfachzeitschrift, feiert das 30jährige Jubiläum der Kinematographie durch die Ausgabe einer Luxusnummer, für die Reichskanzler Marx das Geleitwort schreibt.
([VI. 1924]

Der Fritz-Lang-Film der UFA „Der müde Tod" hat seine erfolgreiche New Yorker Premiere im Capitol-Theater unter dem Titel "Between Worlds".
[VII. 1924]

Die Trianon-Filmverleih-GmbH. beginnt unter dem Titel „Trianon-Auslands-Woche" mit der regelmäßigen Herstellung einer im wesentlichen aus ausländischem Material zusammengesetzen Wochenschau.
[ab 27. XL 1924]

Käthe von Nagy spielt eine ihrer ersten größeren Rollen in dem von Robert Dinesen für Mercanton inszenierten Film „Der Weg durch die Nacht". Der Film, nach einem Buch von Sven Gade und mit G. Bruckbauer an der Kamera, wird in Paris gedreht. Unter den Mitwirkenden: Rene Navarre, Margita Alien, Imre Raday.
[1924]

Unter der Regie von Otto Heller und nach einem Drehbuch von Vladimir Majer bringt die Prager Tespis-Filmgesellschaft einen Kriminalfilm „Über dem Abgrund", dessen Handlung sich mit der Aufdeckung eines Versicherungsschwindels befaßt. In den Hauptrollen: J. Pawikowsky, K. Hanusch, Fr. Kudlazek, Ludmilla Borsta.
[1924]

Mit Ernst Reicher in der Hauptrolle erscheint der Stuart-Webbs-Film „Der Todesstern". Handlungskern: Der Detektiv deckt den geheimnisvollen Tod eines Astronomieprofessors auf.
[1924]

Für die Maxim-Filmgesellschaft inszeniert Robert Dinesen nach einem Buch von Robert Liebmann das Gesellschafts- und Sittendrama „Claire, die Geschichte eines jungen Mädchens". Eduard v. Winterstein, Lya de Putti, Theodor Loos, Erich Kaiser-Tietz und Karl Platten sind die Darsteller.
[1924]

Unter der Regie von Fritz Kaufmann spielen Asta Nielsen und Grigori Chmara - jetzt auch im Privatleben ein Ehepaar - die Hauptrollen in dem Film „Das Haus am Meer", eine Liebesgeschichte im Milieu italienischer Fischer, Soldaten und Bauernmädchen. Unter den Mitwirkenden: Albert Steinrück, Hermann Valentin, Carl Auen.
[1924]

„Ausgerechnet Wolkenkratzer" ist der deutsche Titel, den man einer der amüsantesten und in Deutschland erfolgreichsten Sensationskomödien von Harold Lloyd gibt. Bebe Daniels ist seine Partnerin in diesem Film, der größtenteils aus scheinbar halsbrecherischen Eskapaden auf den Dächern von Wolkenkratzern besteht.
[1924]

Unter dem Titel „Ballett Mecanique" und mit Dudley Murphy an der Kamera produziert Ferdinand Leger einen „Avantgarde"-Film; durch die rhythmische Gestaltung geometrischer Figuren werden ästhetisch befriedigende Wirkungen erzielt. Bemerkenswert ist, daß für diesen kurzen Film (ein Einakter von 240m Länge) von George Antheil eine Originalmusik geschrieben wurde, und zwar für acht Klaviere.
[1924]

Für die französische Neo-Film-Gesellschaft inszeniert Jean Renoir eine Verfilmung von Emile Zolas Roman „Nana". Die Titelrolle wird von der Pariser Schauspielerin Catherine Hessling dargestellt, aber auch Werner Krauß, der für eine der tragenden Rollen nach Paris geholt wird, erzielt einen bedeutenden Erfolg.
[1924]

Bela Balazs Buch „Der sichtbare Mensch", das in Wien und Leipzig erscheint und Richtlinien für die Filmdramaturgie sucht, findet weit über die Fachkreise hinaus ernste Beachtung.
[1924]

Internationale Gemeinschaftsproduktionen kommen in steigendem Maße zustande, wie etwa zwischen dem englischen Produzenten Herbert Wilcox und der UFA. Auch die Berliner Trianon-Film-Gesellschaft hat ein ausländisches Vertriebsabkommen, und zwar mit der amerikanischen Firma Selznik. Das Trianon-Atelier im Berliner Grunewald wird von Selznik für Filmaufnahmen benutzt.
[1924]

Der berühmte Sänger Michael Bohnen spielt unter der Regie von Lothar Mendes eine große Filmrolle in dem Film „Santa Maria, das Geheimnis einer Brigg".
[1924]

Im Kiepenheuer-Verlag in Potsdam erscheint das Drehbuch des Films „Sylvester" in Buchform: Eine erstmalige und in literarischen Kreisen viel beachtete Würdigung eines Filmmanuskripts.
[1924]

Die neue Spitzenorganisation der Filmindustrie erweist ihre Bedeutung dadurch, daß die Prüfstellen in zweifelhaften Fällen nunmehr Vertreter der Organisation zuziehen.
[1924]

Der deutsdie Reichsminister des Innern erläßt eine Verfügung, wonach amtlich anerkannte Kulturfilme als steuerbegünstigt zu behandeln sind.
[1924]
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Filme aus dem Jahr 1924

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  • ARABELLA, DER ROMAN EINES PFERDES
    Stern-Film. Regie: Karl Grüne. Kamera: Karl Hasselmann. Buch: Hans Kyser. Darsteller: Mae Marsh, Fritz Rasp, Jakob Tiedte, Fritz Kampers, Jaro Fürth, Hermann Picha, Alphons Fryland. - Die Geschichte eines vom berühmten Rennpferd bis zum Abdeckergaul absinkenden Pferdes ist symbolisch mit dem Schicksal seines Besitzers verwoben.
    [1924]

  • CHU CHIN CHOW
    Graham Wiicox-Film. Regie: Herbert Wilcox. Kamera: Rene Guissard. Darsteller: Herbert Langley, Betty Blythe, Rändle Ayrton, Judd Green. Der Untertitel des Films lautet „Der unersättliche Räuber", und den Hintergrund gibt ein Märchen aus 1001 Nacht.
    [1924]

  • DAS VERBOTENE PARADIES
    Paramount-Film. Regie: Ernst Lubitsch. Buch: Hanns Kräly. Kamera: Charles van Enger. Bauten: Hans Dreier. Darsteller: Pola Negri, Adolf Menjou, Rodla Roque, Pauline Starke. - Ein satirisches Lustspiel, des nach Lajos Biros und Melchior Lengyels Bühnenstück "Forbidden Paradise" bearbeitet ist.
    [1924]

  • DAS WACHSFIGURENKABINETT
    Neptun-Film der UFA. Regie: Henryk Galeen. Bauten: Paul Leni und Alfred Junge. Darsteller: Emil Jannings, Conrad Veidt, Wilhelm Dieterle, Werner Krauß. - Die Rahmenhandlung ergibt sich aus dem Auftrag eines Schaubudenbesitzers an einen jungen Dichter, der zunächst die Geschichten von Harun-al-Raschid und Ivan dem Schrecklichen schildert, dann ermüdet einschläft und davon träumt, daß er auf einem Spaziergang mit der Tochter des Schaubudenbesitzers von „Jack the Ripper" (dem notorischen Bauchaufschlitzer der modernen Kriminalgeschichte) verfolgt wird.
    [1924]

  • DER DIEB VON BAGDAD
    United Artists. Regie: Raoul Walsh. Hauptdarsteller: Douglas Fairbanks, Anna May-Wong. Ein phantastischer Märchenfilm mit „fliegendem Teppich" und sehr viel orientalischem Prunk.
    [1924]

  • DER LETZTE MANN
    UFA-Film. Regie: F. W. Murnau. Buch: Carl Mayer. Musik: Guiseppe Becce. Darsteller: Emil Jannings, Maly Delschaft, Emilie Kurz, Hans Unterkircher, Olaf Storm, Hermann Valentin. - Die Geschichte eines alten Mannes, der vom Portier eines großen Hotels zum Toilettenwart degradiert wird und zum guten Ende einen Millionär beerbt.
    [1924]

  • DIE NIBELUNGEN
    UFA-Film. Regie: Fritz Lang. Buch: Thea von Harbou. Kamera: C. Hoffmann, G. Rittau. Darsteller: Paul Richter, Margarete Schön, Hanna Ralph, Theodor Loos, Bernhard Goetz-ke, Rudolf Klein-Rogge, H. A. v. Schlettow, Frieda Richard. - In seinen zwei großen Teilen „Siegfried" und „Kriemhilds Rache" schildert dieses Werk die Nibelungensage. Der Film galt in seiner Herstellungszeit als epochemachend
    [1924]

  • ENTR' ACT
    Regie: Rene Clair. Buch: Francis Picabia. Musik: Erik Satie. Darsteller: Man Ray, Jean Borlin, Erik Satie. - Einer der ersten avantgardistischen Versuche - und gewiß der bedeutendste - dem es geglückt ist, die Darstellung von tänzerischen Bewegungen sehr eindringlich zu gestalten; und zwar in einer „absoluten", also keineswegs immer gegenständlichen Form.
    [1924]

  • NJU
    Rimax-Film. Regie: Paul Czinner. Buch: Carl Mayer (nach einer Novelle von Ossip Dyrnow). Darsteller: Elisabeth Bergner, Emil Jannings, Conrad Veidt. - Thema: Eine Frau, die in einer für ihre Triebhaftigkeit allzu bürgerlichen Ehe nicht glücklich ist, einem faszinierenderem Manne folgt und an diesem Konflikt zugrunde geht.
    [1924]

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