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Eine Ausstellung historischer Fernsehtechnik in Stockholm :

2012 - eine Fernsehmuseums-Ausstelllung

Steffen Gasse von Grass Valley aus Weiterstadt war vermutlich genauso überrascht wie wir, (die wir die Firmenbezeichnung "Fernseh" noch in natura gesehen hatten) daß dort jede Menge deutsche Technik zu sehen ist. Also die Schweden haben das nicht nur alles gekauft sondern auch alles aufgehoben, das einstmals aus Darmstadt in die Welt verkauft wurde. (Die Finnen haben übrigens auch fast alles aufgehoben.)

Diese Museums-Ausstellung befindet sich nämlich im internen Bereich des staatlichen schwedischen Fernsehsenders SVT (Sveriges Television AB) in Oxenstiernsgatan 34, 115 27 Stockholm, Schweden. Uns jedenfalls hat überrascht, daß es so viel ist, das dort zur Zeit ausgestellt wird.

Viele (der unscharfen) Fotos wurden sicherlich so richtig "im Vorbeigehen" geschossen, um die Gastgeber nicht durch zu viel Zeitverzug zu irritieren. Herr Gasse hat uns zugesagt, beim nächsten Besuch in Schweden die große DSLR Kamera mitzunehmen und weitere tolle Fotos zu machen. Dann werden diese Handyfotos ersetzt.

Unser analoger 1250 HDTV Recorder (BCH 1000) steht an exponierter Stelle.

Das war 1988/92 wirklich etwas Besonderes, der schrankhohe "Open Reel" HDTV Recorder der Fese. Es war der (vermutlich weltweit) letze Recorder seiner Art, danach waren die Spulen alle in verschiedensten Kassetten untergbracht.

In den nächsten Bildern schaut man ganz weit zurück in die Jahre 1957/58, als es weltweit erstmalig möglich war, Video-Bilder auf Magnetbändern zu speichern. Da steht eine der allersten Ampex VR1000 Recorder neben einer der Nachfolgetypen.

Und gleich einen Schritt weiter stehen die beiden erfolgreichsten FESE Magnetbandmaschinen aus der BCN Reihe. Sicherlich paßt der Quadruplex Scanner unten auf dem Boden links neben der BCN 21 nicht zu diesem Gerät, doch das wird bei keinem der jetzigen Mitarbeiter noch irgendwie auffallen. Sie wissen es nicht mehr.


Auch auf dem 4. Bild sind auch zwei FESE Geräte zu sehen, links vermutlich ein Standbld Filmataster und rechts ein früher Dia-Abtaster.

Ein frühes Wunderwerk aus der Schweiz. ein Eidophor Fernseh-Projektor.

Es muß einer der ersten schwarz weißen Eidophor Projektoren gewesen sein, mit dem man schon ganz schöne Entfernungen von mehr als 50 Metern überbrücken konnte. Das Gerät war zwar groß und schwer und unhandlich und laut und teuer und verbrauchte sehr viel Strom, doch es war zu seiner Zeit absolut einzigartig.

Es gab nichts auch nur Vergleichbares. Mit den daneben liegenden weißen Unterwasserkameras hatten wir hier in Deutschland im "öffentlich rechtlichen Fernsehen" nicht so viel zu tun.

Der 3-Röhren Beamer war vermutlich schon der HDTV Color Beamer aus 1996-99. In de Vitrine sieht mandie ersten EB-Kameras, die dann schonaus Japan kamen.

Ganz links in den Vitrinen sieht man die Maihak Federwerk Bandmaschine aus den ganz frühen 50er Jahren. Auch dieses Hamburger Gerät war einzigartig, bis wiederum aus der Schweiz die NAGRA kam.

Wie man sieht, sind diese Geräte sehr gefragt, darum sind (auch hier) die Vitirnen abgeschlossen.

Hier kommt ein Fese "Videorecorder" aus der Zeit vor der AMPEX Maschine (vor 1956), als die jeweils laufende Fernsehsendung von zwei Arriflex 16mm Film-Kameras alternierend aufgezeichnet wurde.

Der alte FESE Filmgeber war super.

Fernseh Programm senden aus der Konserve hieß damals : 35mm Filme abspielen. Und für die Spielfilme braucht man zwei dieser Filmgeber, die dann auch professionell wie im Kino von einer Rolle zur nächsten überblenden konnten. Die Kinotechnik kam von der BOSCH Tochter Bauer aus Stuttgart und die Fernsehtechnik von der BOSCH Tochter aus Darmstadt.

Auf dem nächsten Foto sieht man das schwarze 35mm Bauer B8 Projektorenlaufwerk, wie es auch in den Kinos gestanden hatte, jedoch hier mit der Fernsehkamera und ohne die dicke Kinolichtquelle hinten drauf.

Die verschiedenen Fernseher scheinen etwas zufällig dort zu stehen, eine Zeitschiene wäre da von Vorteil.

Diese Teile müssten aus dem Bereich Rundfunk stammen, ich jedenfalls kann die nicht zuordnen. Unter dem Tisch scheint ein Fernschreiber zustehen.

Zwei echte Unikate hinter Glas

Links in der Vitrine steht eine uralte Klebeeinrichtung für das 2" Magnetband der Quadruplex Videorecorder. Es war anfänglich die einzige Methode, Magnetbänder zu schneiden und die "Stücke" wieder sendefähig aneinander zu kleben.

Rechts davon liegt nocheinmal ein Quadruplex Scanner aus einer Ampex Maschine. Daneben das Ampex Schmuckstück, einer der ganz seltenen mobilen 2" Recoder, die in Zusammenarbeit mit Kudelski in der Schweiz entwickelt wurden.

Jetzt kommen wieder FESE Produkte

Dieser Kontroll-Monitor war eines der damals herausragenden Kontrollgeräte mit einer bereits nahezu "eckigen" Bildröhre und einer hervorragenden Randschärfe bis in die äußersten Ecken. Die meisten Studios hatten nur einen oder evtl. 2 Stück davon, er war nämlich reichlich teuer. Heute in 2011 würde man diese Eigenschaften neudeutsch als "alternativlos" bezeichnen.

Und hier werden Programm und Technik mitsamt der Requisite vermischt.

Die offene Kamera riecht nach einer Philips LDK3. Das weckt die unseligen Erinnerungen an den Beginn des deutschen Farbfernsehens 1967, als die FESE ihre Orthicon Farbkameras einfach nicht "fertig" bekam und die ARD die Philips LDK3 kaufen mußte. (Diese Story steht hier).

Neben dran steht ein Zeichen für die schon ganz frühe Beliebtheit von Kochsendungen. Bei uns war es 1961 ein Clemens Wilmenrod, der sich damit einen Namen machte. Wer es in Schweden war, steht nicht dabei. Jedenfalls die Plastik-Blutwurst als Requisite hat es überlebt.

Das hier ist das Steuergerät für eine frühe FESE Kamera Typ KOD auf Röhrenbasis, die auch dahinter etwas tiefer steht. Die damaligen Steuergeräte waren in sogenannten (stapalbaren) Koffern untergebracht.

Hinter diesen FESE Geräten steht ein sogenanntes Cord-Laufwerk der Berliner Firma Albrecht (MWA).

Neben dem Fese Koffer rechts unten, vermutlich einem Oszilloskop, steht links ein mir gänzlich unbekanntes Gerät. Unten in dem Wagen scheint ein Spannungskonstanter zu "wohnen".

Die Pumpe von Vinten aus England

Die Vinten Pumpen (die Stative) gab es wirklich in der ganzen Welt. Auf der zweiten von vorne ist auf dem Vinten Neigekopf eine FESE schwarz weiß Kamera mit 5fach Revolver montiert. Die Kamera ganz vorne hat bereits eines der ersten Zoom Objektive, vermutlich ein Rank Taylor Hobson.

Wo die Kamera herkommt , kann ich nicht sagen.


und hier ein Mix aus Allem

Ein mobiles Mayhak ?? Bandgerät, ein ganz frühes Microport Drahtlos-Mikro oder der Mikrofon-Mixer ??, links daneben eine FESE KOD Kamera auf einem leichten AÜ Stativ, rechts neben dem Kontrollmonitor eine Orthicon Aufnahmeröhre, das wird einige Besucher sicher verwirren, wie das zusammen gehört.

Hier noch einmal die Fese KOF mit einigen AÜ - Utensilien. Ganz links schon ein Blick auf die erste richtige Pumpe Typ 556 der Firma Vinten etwa aus dem Jahr 1957.

Übrigens haben wir hier in Wiesbaden in unserem kleinem Fundus auch solch eine "Pumpe", die nach so langer Zeit immer noch ihren Druck hat, um eine LDK6 oder eine KCM125 oder eine LDK9 völlig einwandfrei zu heben und zu senken. Das ist wirklich beeindruckend.


Auf dieser Pumpe steht leider auch eine Philips LDK3. Ob die Schweden unsere FESE/BTS KCM 125 überhaupt jemals zu Gesicht bekommen hatten ?


Das schwedische Fernsehen arbeitet inzwischen wieder mit HDTV Kameras von
Philips - Thomson - Grass Valley und deshalb sind die Chancen groß, daß wir in Kürze weitere Bilder von dieser Ausstellung bekommen.


So weit also ein Schnellschuß-Portrait dieser schwedischen senderinternen Ausstellung, um auch den jüngeren und jungen Mitarbeitern ein Gefühl zu geben, womit früher gearbeitet wurde.


Ob die technischen "Macher" das beim großen ZDF auch mal hingekommen ?



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