Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 8 - 1961 - geparkt
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Die Titel-Seite vom Heft 10 1961 (Oktober 1961)
"Zwei Filmtheater aus einem entstanden"
In unseren Mittel- und Großstädten gibt es noch eine beträchtliche Zahl von Filmtheatern mit großen Sitzplatzzahlen, die unwirtschaftlich arbeiten und auch in räumlicher Beziehung nicht mehr den Anforderungen entsprechen, welche die modernen Wiedergabe-Verfahren mit sich gebracht haben. Es handelt sich dabei meist um veraltete Rang-Theater mit sehr schräger Projektionseinrichtung, deren bauliche Modernisierung zwar mit großen Kosten möglich ist, die aber nach dem Umbau zwangsläufig wieder ein Haus mit großen Sitzplatzzahlen ergeben, die bei der heutigen starken Konkurenz nicht genügend ausgenutzt werden kann.
Diese Überlegungen haben schon in vielen Fällen in den letzten Jahren dazu geführt, durch einen entsprechenden Umbau aus dem großen Theater zwei Theater zu gestalten, deren Sitzplatzzahlen in angemessenen Grenzen liegen und die eine bessere Ausnutzung der einzusetzenden Filme ermöglichen. Diese als „Kombi - Theater" bezeichneten Häuser haben den großen Vorteil, daß die durch den Umbau - oder auch durch einen Neubau - entstehenden Zuschauerräume so angelegt werden können, daß sie übereinander liegen, wobei für den größeren, oben liegenden Zuschauerraum der bisherige Vorführraum benutzt werden kann, während für den kleineren, darunter liegenden Zuschauerraum ein neuer Vorführraum angelegt wird (oder auch umgekehrt), so daß in beiden Fällen mit günstigen Projektionsverhältnissen, d. h. praktisch mit Horizontal-Projektion, gearbeitet werden kann.
Der weitere Vorteil solcher „Kombi-Theater" besteht darin, daß die Kassenhalle und z. T. auch das Foyer für beide Theater gemeinsam benutzt werden können und daß bei entsprechender Festsetzung der Anfangszeiten auch Kontroll-Personal gespart werden kann, abgesehen von der gemeinsamen Auswertung der Wochenschau und des Beiprogrammes.
Ein Beispiel für die Errichtung eines solchen Kombi-Theaters ist der vor kurzem beendete Umbau des „Film-Palast" in Mainz, der vor dem Umbau über 1154 Sitzplätze verfügte. Durch die Neugestaltung, die ebenfalls durch einen horizontalen Schnitt des früheren Hauses erfolgte, entstand im Erdgeschoß die neue „Film-Palette" mit etwa 500 Sitzplätzen und darüber der neue „Film-Palast" mit etwa 600 Sitzplätzen. - Die Aufnahme zeigt den Blick zur Bühne des Mainzer „Film-Palast" nach dem Umbau.
- Anmerkung : Das obige ist leider dummes Gelaber, um der Klientel "Honig um den Bart zu schmieren". Die Kinos wurden mit oder ohne Konkurrenz nicht mehr voll. Die Zeit war abgelaufen. Das gezeigte Programm entsprach nicht mehr den Sehnsüchten und Vorstellungen der Kinobesucher. Gebrauchte ältere und auch fast neue Kinomaschinen gab es wie Sand am Meer. Und eine nur 5m breite Cinemascope Bildwand lockte keinen mehr hinter dem Ofen vor. Den Kinoeinrichtern war es ziemlich wurscht, wie sie ihre Mitarbeiter beschäftigten, gegen Entgelt natürlich. Der Vater des Autors baute viele Kinomaschinen dort aus und etwas weiter weg in ein verkleinertes Zweit-Kino wie das Bambi unter dem Walhalla in Wiesbaden wieder ein.
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Ein neuer Universal-Projektor
Zu den bereits seit längerer Zeit bekannten Universal-Projektoren für 70- und 35mm-Film, wozu die Projektoren DP70 von Philips, der BAUER U2 von Eugen Bauer, der Universalprojektor FH99U von Frieseke & Hoepfner und der Projektor FEDI-S70 der Fa. Fedi, Mailand (in Deutschland vertrieben durch Schwarz-Film-Ton und deren Vertretungen) gehören, ist nunmehr ein weiterer Universal-Projektor FAVORIT 70 gekommen, der auf der Photokina 1960 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dieser von der Officine Prevost, Mailand, entwickelte Universalprojektor wurde für die Bedürfnisse des Vorführbetriebes in Deutschland von Zeiss Ikon vervollkommnet und mit Zubehörteilen eigener Entwicklung ausgerüstet.
Der Universal-Projektor FAVORIT 70
Der in FV 10/60, Seite 3, bereits kurz beschriebene Universalprojektor für 70- und 35mm-Film ist für die Wiedergabe von 70mm breiten Filmen, wie z. B. für die nach dem Todd-AO-Verfahren und dem von Technicolor in Zusammenarbeit mit United Artists Corp. entwickelten Super-Technirama-Verfahren, sowie für alle 35mm-Verfahren einschließlich Cinemascope vorgesehen.
Der FAVORIT 70 besitzt als Antrieb einen seitlich angebrachten Flanschmotor (Drehstrom 380/220 V) für eine Bildgeschwindigkeit von 24 Bildern/Sek. Für den Fall, daß bedarfsweise noch ältere Todd-AO-Filme mit 30 Bildern/Sek. vorgeführt werden sollen, kann der Antrieb auf diese höhere Bildgeschwindigkeit durch einen Handgriff umgestellt werden.
Die Druckknopf-Steuerung
Der FAVORIT 70 wird durch Druckknopf-Steuerung bedient und kann mit Direktstart ohne Filmreißgefahr betrieben werden. Er besitzt einen gesonderten Aufwickelmotor und ermöglicht den Formatwechsel bei 35mm-Film (Normalfilm, Breitwand-Film und CinemaScope-Film) bei laufendem Projektor. Für die zu diesem Zweck erforderlichen Projektionsobjektive ist ein Dreifach-Objektivrevolver vorgesehen, der zum Filmeinlegen ausgeschwenkt werden kann. Zwei der drei Fassungen dieses Objektivrevolvers haben einen inneren Durchmesser von 62,5 mm; die dritte Fassung - für kurzbrennweitige Objektive (Breitwand-Wiedergabe mit Bildabdeckung) - hat einen Durchmesser von 70,8 mm.
An der Vorderseite des Projektorkopfes befindet sich außerdem ein abschwenkbarer Halter für den Anamorphoten. Der Objektivrevolver kann herausgenommen und an seine Stelle eine Fassung mit 101,6 Millimeter Durchmesser zur Aufnahme des Objektivs für die 70mm-Projektion eingesetzt werden. Für die Verwendung von kurzbrennweitigen Objektiven können außerdem besondere Bildfensterlinsen eingesetzt werden.
Das Bildfenster hat eine gekrümmte Filmbahn und ist auswechselbar für 35mm und 70mm breiten Film. Beide Bildfenster sind für Formatschieber eingerichtet, wobei der Formatschieber für 35mm-Film drei Ausbrüche (für Normalfilm, Breitwand und Cinemascope) aufweist. Eine besondere Vorrichtung am Projektorkopf gestattet den Ausgleich der Bildversetzung bei den verschiedenen Projektionsverfahren.
Der Projektor kann nach oben um 2°, nach unten bis zu 16° geneigt werden. Die Feuerschutztrommeln haben ein Fassungsvermögen von 1.500m Film von 35mm Breite oder von 1.300 Meter Film von 70mm Breite. Die Spulen für 35mm-Film werden durch Mitnehmer-Zwischenstücke in die richtige Spurlage gebracht. Die Gesamthöhe des FAVORIT 70 beträgt (ohne Neigung) 230 cm; die Breite (bei geöffneten Feuerschutztrommeln) 88 Zentimeter.
Bild:
Projektorkopf des Universalprojektors FAVORIT 70 mit eingesetztem Objektiv für 70-mm-Film. Darüber die Schwenkhalterung für den Anamorphoten. (Werkfoto: Zeiss Ikon)
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Auswechselbares Bildfenster des FAVORIT 70 für Film von 35mm Breite, aufgeklappt. Die gebogene Filmbahn und die Ausfräsungen für die Formatschieber sind deutlich zu erkennen. (Werkfoto: Zeiss Ikon)
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Auswechselbares Bildfenster des FAVORIT 70 für Film von 70 mm Breite. Das Bildfenster wird an Stelle des Bildfensters für 35mm-Film am Blendengehäuse eingehängt. (Werkfoto: Zeiss Ikon)
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Drei verschiedene Lichtquellen
Als Lichtquellen kommen für den FAVORIT 70 je nach Lichtbedarf Bogenlampen oder Xenonlampen in Frage. Für größte Lichtleistungen, die - wenigstens vorläufig - mit der Xenonlampe noch nicht erreicht werden können, wird eine universell für alle Bildformate verwendbare Hochleistungs-Bogenlampe UNISOL benutzt, die bis 150 A belastbar ist, einen Arbeitsbereich von 80 bis 140 A hat und in Winkelkohlenstellung ausgeführt ist, wobei die Positivkohle in wassergekühlten Klemmbacken rotiert.
Es können Pluskohlen mit Durchmessern zwischen 9 und 13,6mm eingespannt werden. Der Spiegel der UNISOL hat einen Durchmesser von 450 mm und eine Apertur 1:1,7. Im Vorderteil des Lampenhauses ist ein Wärmereflexionsfilter eingebaut, das die Wärmestrahlen der Lichtquelle in das Lampenhaus zurückreflektiert und vom Film und den filmführenden Teilen abhält.
Der vordere Teil des Lampenhauses wird durch ein Gebläse gekühlt, das im oberen Teil des Lampenhauses untergebracht ist. Die UNISOL ist mit automatischem Kohlennachschub, Blasmagneten für die Stabilisierung des Lichtbogens und Mikrometer-Spiegeleinstellung ausgerüstet, sowie mit einem Strommesser mit einem Bereich bis 180 A. Außerdem ist noch ein Abzuglüfter für die Verbrennungsgase vorhanden.
Für den Fall, daß für den Vorführbetrieb mittlere Lichtleistungen genügen, wird die bekannte MAGNASOL IV/2 verwendet, die für Stromstärken bis 100 A vorgesehen ist, horizontale Kohlenstellung besitzt und mit einem Hohlspiegel aus Ignalglas von 356 mm Durchmesser ausgerüstet ist. Sie kann ebenfalls mit dem Wärmereflexionsfilter ERNOTHERM ausgestattet werden.
Als dritte Lichtquelle kommt für den FAVORIT 70 schließlich noch die Xenonlampe in Frage, die ebenfalls für mittlere Lichtleistungen ausreicht und bekanntlich gegenüber dem Bogenlampenbetrieb den Vorteil der größeren Wirtschaftlichkeit, der gleichmäßigen Bildwand-Ausleuchtung, der naturgetreuen Farbwiedergabe und der bequemen Bedienung aufweist. Da es inzwischen gelungen ist, die Belastbarkeit der Xenonkolben von OSRAM ohne nennenswerte Beeinträchtigung ihrer Lebensdauer zu steigern und dadurch die Lichtleistung wesentlich zu erhöhen, und je nach dem Leuchtdichtefaktor der verwendeten Bildwand mit Xenonlampen, die mit dem Xenonkolben XBO 1600 W und entsprechender Beleuchtungsoptik ausgerüstet sind, CinemaScope-Bildwände bis etwa 18 Meter Breite einwandfrei auszuleuchten, kann diese Lichtquelle - wie die Praxis der letzten Zeit gezeigt hat - auch für die 70mm-Projektion in mittleren Theatern eingesetzt werden.
Von Zeiss Ikon wird für diesen Zweck die XENOSOL-Lampe verwendet, die mit dem Xenonkolben XBO 1600 W bestückt und mit dem bekannten Wabenkondensor ausgerüstet ist. Hierdurch wird ein hoher lichttechnischer Wirkungsgrad und eine gleichmäßige Lichtverteilung im Bildfenster erzielt. Sie ist - wie auch die sonstigen Xenonlampen - mit den erforderlichen Sicherheits- und Schutzvorrichtungen versehen, die den Vorführer vor Unfällen sichern.
Eine besonders wirksame Kühlung
Die durch die großen Stromstärken erzeugte Wärme, die sich im Blendengehäuse und an der Filmführung ungünstig auswirken kann, wird durch eine besonders wirksame Kühlung kompensiert. Sie besteht aus einer Wasser-Umlaufkühlung der Filmführung am Vorderteil des Blendengehäuses und einer Luftkühlung des Blendengehäuses durch ein an der Seitenwand des Projektors angebrachtes Gebläse.
Tonanlage für den FAVORIT 70
Der FAVORIT 70 ist mit je einem Tonlaufwerk für Lichtton und Magnetton ausgerüstet. Das Lichttongerät ist in üblicher Weise zwischen Schaltrolle und unterer Feuerschutztrommel untergebracht. Das Magnetton-Laufwerk, das zwischen oberer Feuerschutztrommel und der Filmführung angebracht ist, besitzt zwei Magnetköpfe für Vierkanal-Magnetton (Cinemascope) und für Sechskanal-Magnetton (Todd-AO und Super-Technirama).
Für den Sechskanal-Magnetton-Betrieb steht der Vorverstärker-Schrank C6 in Verbindung mit beliebigen Endverstärkern oder die Verstärker-Kombination DOMINAR VARIANT 563/6 + 598/6 zur Verfügung, die auch für den Vierkanal-Magnetton-Betrieb und für Einkanal-Lichtton geeignet ist.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, durch Verwendung von Sechskanal-Ergänzungs-Verstärker-Einschüben SKEVV normale Verstärker-Einheiten der DOMINAR VARIANT-Serie 563 + 598 auf Sechskanal-Betrieb umzurüsten.
Die Lautsprecher-Kombinationen
Da es sich bei diesen Ton-Systemen um hochwertige Tonaufzeichnungen mit breitem Frequenzband handelt, werden zweckmäßig Lautsprecher-Kombinationen mit Druckkammer-System verwendet, die auch die hohen Töne einwandfrei wiedergeben können, wie z. B. die Zeiss Ikon-Kombinationen IKOVOX AD, IKOVOX BD oder IKOVOX WD. Die Tonausrüstung wird vervollständigt durch (umschaltbare) Kontroll-Lautsprecher und Sechskanal-Lautstärkeregler.
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Umstellung von 35 auf 70 mm
Die Umstellung von einer Filmbreite auf die andere erfordert beim FAVORIT 70 nur wenige Minuten. Hierbei ist es erforderlich, daß die Schaltrolle und die zugehörige Andruckrolle ausgetauscht und die Andruckrollen der Vor- und Nachwickel-Zahnrollen weggeschwenkt werden. Diese Zahnrollen sind doppelspurig und brauchen nicht ausgetauscht zu werden.
Außerdem müssen die Filmberuhigungsrollen und die Bildfenster ausgetauscht werden, wobei lediglich das eine Bildfenster herausgezogen und an seine Stelle das andere Bildfenster an dem Blendengehäuse eingehängt wird. Die weiteren Maßnahmen für die Umstellung des FAVORIT 70 von 35- auf 70mm-Film und umgekehrt bestehen darin, daß der Objektivrevolver abgenommen und gegen die große Objektivfassung für das 70mm-Projektionsobjektiv (s. o.) ausgetauscht wird.
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Ferner müssen für die 70mm-Projektion die Mitnehmer-Zwischenstücke, die zur Begrenzung und Einstellung für die Spurlage für die 35mm-Projektion dienen (s. o.), herausgenommen werden und - falls vorher ein Film mit Vierkanal- Magnetton- Aufzeichnung vorgeführt wurde - der Magnetkopf gegen den für Sechskanal-Magnetton ausgewechselt werden. Im Bedarfsfall ist außerdem der Antriebsmotor für die Vorführung von älteren Todd-AO-Filmen auf die Bildgeschwindigkeit von 30 Bildern/Sek. umzustellen.
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- Anmerkung : Auch dieser Werbe-Artikel für Zeiss Ikon ist für den Vorführer völlig uninteressant, da er bei der Kaufentscheidung nicht das geringste Wörtchen mitzureden hat und hatte.
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Oktober 1961 - Die UFA-Handel wird aufgelöst
Nach Mitteilung der UFA-Handelsgesellschaft mbH und der Zeiss Ikon AG - Werk Kiel hat die UFA-Handelsgesellschaft mbH mit Wirkung vom 30. September 1961 ihre Geschäftstätigkeit eingestellt.
An ihre Stelle treten als Tochtergesellschaften der Zeiss Ikon AG die Kinotechnische Vertriebsgesellschaft mbH Erich Schulz und die Kinotechnische Vertriebsgesellschaft West mbH mit Vertretungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/M., Hamburg, Mannheim, Nürnberg und Stutgart, die nunmehr die Interessen der früheren UFA-Handelsgesellschaft mbH in gewohnter Weise wahrnehmen und den Vertrieb der kinotechnischen Erzeugnisse der Zeiss Ikon AG weiterführen, ein Lager in allen kinotechnischen Artikeln des laufenden Bedarfs und in Ersatzteilen sowie einen technischen Kundendienst unterhalten.
- Zusatzinfo : Nach den Entscheidungen der Alliierten Kontrollkommission der drei Westmächte sollten die UFA an sich sowie sämtliche UFA Tochtergesellschaften bereits zum Ende der 1940er Jahre aufgelöst bzw. stillgelegt werden. Das haben sogenannte interessierte Kreise über 10 Jahre verhindert, bis die Interessenslagen abgesteckt und genhmigt worden waren.
Aber 1961 war dann wirklich Schluß. Die Mitarbeiter einschließlich des Vaters des Autors erhielten am 20. Sept. 1961 alle ihre Kündigung sowie zum 1. Okt. 1961 einen Übernahmevertrag in diese KTV = Kinotechnik Erich Schulz Firma. Warum unser Vater diesen Übergang 1961 nicht mitgemacht bzw. die Übernahme nicht akzeptiert hatte, ist nicht mehr überliefert.
Wichtig zu wissen war, daß die UFA Handel noch aus Vorkriegszeiten der schalgkräftige deutschlandweite Vertriebsarm der Zeiss Ikon Werke in Dresden war. Die UFA Handel hatte gut plazierte Vertriebsbüros mit spezialisierten Zeiss Ikon Technikern
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Vorführer-Ausbildung in der Ost-Zone (Sept. 1961)
Das Lichtspielwesen in der Sowjetzone ist bekanntlich anders geartet als bei uns. Die Filmtheater-Unternehmen sind fast ausschließlich sogenannten „volkseigene Betriebe" (VEB) und dementsprechend sind in den meisten Fällen die früheren Theaterbesitzer und auch die Vorführer staatliche Angestellte.
Hierzu kommt noch die Vielzahl der Wanderbetriebe, die in erster Linie politischen Zwecken dienen und in staatlichen Händen liegen. Diese groß angelegte Organisation erforderte natürlich sehr viele Vorführer und man hatte daher anfangs große Schwierigkeiten, genügend fachlich ausgebildete Vorführer zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 1953 in Halle/Saale eine „Zentrale Schule für Filmvorführer" gegründet, in der zunächst in Kurzlehrgängen von acht Wochen Dauer Vorführer für die Kreislichtspiel-Betriebe ausgebildet wurden.
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Die Zentrale Schule für Filmvorführer
Da es sich jedoch bald herausstellte, daß die Ausbildungszeit von 8 Wochen nicht ausreichte, wurde diese ab Januar 1954 auf 12 Wochen verlängert. Außerdem genügte die Kapazität der Schule in Halle nicht, um den Bedarf dieser Kreislichtspiel-Betriebe zu decken, so daß es erforderlich wurde, Sonderlehrgänge in Weimar, Neuglobsow, Heringsdorf, Dahlen und Meißen abzuhalten, die ebenfalls unter der Leitung der Schule in Halle standen, deren Lehrkräfte sich jedoch aus ortsansässigen, erfahrenen Vorführern und Kreismechanikern zusammensetzten. Da jedoch diese Ausbildung in Sonderlehrgängen mit erheblichen Kosten verbunden war, ging man von dieser Methode wieder ab und gründete in Wernigerode im Jahre 1955 eine Zweigstelle der Hallenser Schule.
Gleichzeitig wurde der Aufgabenkreis dieser beiden Schulen dadurch erweitert, daß besondere Qualifizierungs-Lehrgänge für Betriebsleiter, Theaterleiter, Lehrvorführer und Spieltruppleiter durchgeführt wurden.
Im Sommer 1956 wurde in Mitteldeutschland der Filmvorführer-Beruf zum Lehrberuf erklärt, und die Schulen in Halle und Wernigerode mit der Durchführung der Ausbildung beauftragt. Zu diesem Zweck mußten die Einrichtungen der Schulen durch Lehrwerkstätten und Räume für ein Internat ergänzt werden. Da zu dieser Zeit die fortschreitende Technik mit den modernen Wiedergabe-Verfahren laufend neue technische Probleme brachte, mußten sich die Schulen in ihrem Ausbildungsprogramm - wie in unseren Vorführer-Lehrgängen - umstellen, um mit der Entwicklung Schritt halten zu können. Gleichzeitig wurde das vorhandene „Lehrkino" entsprechend den Anforderungen der modernen Technik in eigener Regie umgebaut.
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Zentralschule des Lichtbildwesens (Ostzone)
Im Jahre 1957 befaßte man sich bei den zuständigen Stellen in Mitteldeutschland mit der Diskussion über die Schaffung des Titels „Filmvorführer-Meister".
Als Ergebnis dieser Überlegungen wurde ein Berufsbild und ein Studienplan ausgearbeitet, der am 1.9.1958 für die „Ausbildung von Meistern der Volkseigenen Industrie Fachrichtung Wiedergabetechnik" bestätigt wurde. Träger dieser Ausbildung wurde die „Ingenieurschule für Filmtechnik" in Babelsberg; mit der Durchführung wurde die inzwischen in „Zentralschule des Lichtspielwesens" umbenannte ehemalige Filmvorführerschule beauftragt.
Der erste Meister-Lehrgang begann im Januar 1959. Da neben diesen Meister-Lehrgängen auch die Lehrlingsausbildung weitergeführt werden mußte, stellte es sich bald heraus, daß die Räume der Schule nicht mehr ausreichten. Hinzu kam, daß ein Teil der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten alt und baufällig waren, so daß sie baupolizeilich geschlossen werden mußten.
Die Bemühungen, an anderer Stelle größere und geeignetere Räume zu finden, zogen sich über mehrere Jahre hin, bis es gelang, das Gebäude der ehemaligen „Fachgrundschule für Musik" in Neustrelitz für diese Zwecke zu erhalten bzw. zu konfiszieren und Anfang September 1960 zu beziehen.
Aber auch hier traten noch eine Menge Schwierigkeiten auf, da außer den Unterrichtsräumen und
Lehrwerkstätten wieder ein Lehrkino eingerichtet werden mußte und auch ein Mangel an Lehrkräften bestand. Daher konnte auch der für September 1960 geplante Meisterlehrgang nicht rechtzeitig beginnen und mußte auf Februar 1961 verlegt werden, wobei allerdings nur etwa die Hälfte der Anwärter zum Studium zugezogen werden konnte, da die zur Unterbringung erforderlichen Räume nicht rechtzeitig freigemacht werden konnten.
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Dazu der Kommentar des Autors dieses Artikels:
Die vorstehenden Ausführungen, die einem Aufsatz der in Ost-Berlin erscheinenden Fachzeitschrift „Bild und Ton" entnommen wurden, zeigen deutlich, daß hinsichtlich der Vorführer-Ausbildung in Mitteldeutschland wesentliche Unterschiede gegenüber dem bei uns gehandhabten Verfahren bestehen. Immerhin dürfte es aber interessieren, wie „drüben" in dieser Beziehung gearbeitet wird, umsomehr als auch bei uns schon seit längerer Zeit die Frage diskutiert wird, ob aus dem „Lernberuf" des Vorführers ein „Lehrberuf" mit seinen Folgerungen (Lehrling, Geselle, Meister) gemacht werden soll.
Zündgeräte für Xenon-Lampen (Sept. 1961)
Der Xenonkolben besteht bekanntlich im wesentlichen aus einem Quarzglasgefäß mit eingeschmolzenen Elektroden und einer Füllung mit Xenongas, das dem Kolben den Namen gegeben hat. Um den Xenonkolben zu zünden und den Lichtbogen zu erzeugen, ist eine sehr hohe Zündspannung an den Elektroden erforderlich, die von dem Zündgerät erzeugt wird, das entweder durch Druckknopf-Schaltung betätigt wird oder neuerdings auch vollautomatisch als „Zündautomat" arbeitet.
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Der Zündvorgang I
Durch diese hohe Zündspannung, die z. B. bei dem OSRAM-Xenonkolben XBO 1600 W etwa 40.000 V beträgt, wird das unter Druck stehende Xenongas innerhalb eines schmalen Entladungskanales von der Anode zur Kathode leitend. (Anmerkung : Heutzutage sprechen wir von einem Plasma.)
Wird nun gleichzeitig eine Versorgungsspannung von etwa 65V "Gleichstrom" ??? (das ist natürlich Unsinn !) an den Kolben gelegt, so wächst der Strom stark an, bis der eingestellte Betriebswert des Kolbens (bei XBO 1600 W etwa 65 A) erreicht ist und der Lichtbogen mit großer Helligkeit brennt.
Als Betriebsstromquelle ist ein Gleichrichter erforderlich, der sofort nach dem Zünden des Kolbens genügend Strom abgeben kann. Hierfür stehen besondere Xenon-Gleichrichter zur Verfügung, die diesen Anforderungen entsprechen. Besitzt der Gleichrichter eine Transduktor-Regelung mit Glättungsdrossel, muß an den Ausgang der Stromversorgung ein ca. 1000uF- Kondensator geschaltet werden, der dafür sorgt, daß sofort der hohe Strom geliefert werden kann.
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Der Zündvorgang II und Zündgerät
Der Zündvorgang selbst spielt sich beim Handbetrieb mit Druckknopf-Schaltung so ab, daß über einen Kontakt die Netzspannung von 220 V kurzzeitig an die Primärseite eines Netztransformators gelegt und auf etwa 9000 V hochtransformiert wird. Diese hochtransformierte Spannung wird einer Löschfunkenstrecke zugeführt, durch deren Funkenüberschläge ein Hochfrequenz-Schwingungskreis bei einer Frequenz von etwa 3 MHz zum Schwingen angeregt wird.
Hierdurch entsteht eine hochfrequente Spannung von etwa 40.000 V, die dem Xenonkolben zugeführt wird. Beim Zünden liegen also diese hohe Spannung und die Gleichspannung (hier jetzt korrekt) von 65 V (s. o.) gleichzeitig am Xenonkolben, in der Weise, daß der Gleichstrom ungehindert fließen kann. Ein parallel geschalteter Kondensor hat die Aufgabe, den Gleichrichter für die hochfrequente Hochspannung zu überbrücken.
Da die elektrischen Bauteile des Zündgerätes nur für eine kurzzeitige Betätigung auszulegen sind, kann das Zündgerät klein gehalten werden, so daß es bequem am oder im Lampenhaus untergebracht werden kann. Die Zündimpulse werden sofort abgeschaltet, wenn der Kolben brennt.
Außerdem wird die Zündzeit begrenzt, wenn der Kolben nicht sofort zündet. Darüber hinaus besitzen die Zündgeräte eine Einrichtung, die eine Betätigung bei falschem Anschluß des Kolbens oder bei falsch gepoltem Gleichrichter verhindert, da bei umgekehrtem Stromdurchgang die Kathode des Xenonkolbens schnell zerstört würde.
Sicherheitsvorrichtungen gegen unbeabsichtigtes Berühren der Hochspannung führenden Teile sind in das Zündgerät selbst und in das Lampenhaus eingebaut. So ist z. B. bei geöffnetem Zündgerät oder bei offener Lampenhaustüre die 220-V-Netzleitung automatisch unterbrochen.
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Verwendung von Zündautomaten
Der Xenonbetrieb ist bekanntlich eine der technischen Voraussetzungen für die Automation der Filmvorführung. Das setzt aber weiterhin voraus, daß die Xenonlampe nicht von Hand, sondern ebenfalls automatisch gezündet wird.
Hierfür wurden von Bauer und Zeiss Ikon sog. „Zündautomaten" entwickelt, die über ein Kurzzeit-Relais das eigentliche Zündgerät beim Anlegen der Gleichspannung an den Kolben selbsttätig für den Bruchteil einer Sekunde (im Durchschnitt 0,06 bis 0,1 Sekunde) einschaltet. Da es jedoch vorkommt, daß einzelne Xenonkolben nach längerer Betriebsdauer nicht mehr sicher mit einem einzigen Impuls zünden und andererseits eine Verlängerung der Einschaltdauer des Zündgerätes wegen der Gefahr der Überlastung vermieden werden muß, ist in einem solchen Fall eine mehrfache kurze Betätigung des Zündknopfes erforderlich.
Diese Zündwiederholung durch mehrfache Impulsgabe wird durch den Zündautomaten übernommen, in der Weise, daß der Automat die Zündstöße im Abstand von etwa 1 Sekunde wiederholt, falls der Kolben beim ersten Impuls nicht in Betrieb kommt.
Die Impulsabgabe wird sofort abgebrochen, sobald der Kolben gezündet hat. Da es auch vorkommen kann, daß defekte Kolben nicht mehr zünden, wird (bei dem Zündautomat von Zeiss Ikon) zur Verhinderung der Überlastung des Zündgerätes in dessen Netzzuleitung eine Thermosicherung gelegt, die so einreguliert ist, daß sie das Zündgerät nach etwa 10 bis 15 „Zündspielen" vom Netz abschaltet. Hierdurch wird größtmögliche Betriebssicherheit bei gleichzeitiger Schonung des Zündgerätes erreicht.
Im übrigen ist die Verwendung von Zündautomaten nicht auf den automatischen Vorführbetrieb beschränkt. Er wird in zunehmendem Maße auch im normalen Xenonbetrieb verwendet, da er den Vorführer entlastet, den Zündvorgang auf die zum sicheren Zünden notwendige Einschaltdauer begrenzt und damit auch die Lebensdauer der (auswechselbaren) Funkenstrecke erhöht. Außerdem macht sich durch die Verkürzung der Einschaltdauer der Zündimpuls in den meisten Fällen im Lautsprecher nicht mehr störend bemerkbar.
Bilder:
Schaltbild des neuen Zündautomat für Xenonlampen von Zeiss Ikon, das den Stromlaufplan und die Anordnung der Kurzschlußkontakte zeigt. (Zeichnung: Zeiss Ikon)
Prinzipschaltbild der Xenonlampe mit dem vollautomatischen Zündgerät von Bauer. (Zeichnung aus: BAUER Filmpost)
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Technische Einzelheiten der Zündvorrichtungen - BAUER
Die von Bauer entwickelten Zündvorrichtungen für Xenonlampen bestehen in ihrer einfachsten Form aus dem Zündgerät mit einem Schaltkontakt. Die Weiterentwicklung bestand darin, daß die Schaltung durch ein Relais, einen kleinen Gleichrichter für den Polungsschutz, ein Schaltschütz im Lampenstromkreis und eine Drucktaste in der Netzleitung ergänzt wurde.
Hierdurch wird erreicht, daß ohne Einschalten des Gleichrichters nicht von Hand gezündet werden kann und daß beim Zünden der einsetzende Lampenstrom sofort die Zündimpulse unterbricht. Das Zündgerät ist also nur so lange im Betrieb, bis die Lampe brennt.
Als vorläufig letzte Stufe der Entwicklung von Bauer-Zündeinrichtungen für Xenonlampen entstand schließlich eine Schaltung mit vollautomatischem Zündgerät. Auch hier ist ein Klein-Gleichrichter für den Polungsschutz und ein Relais vorhanden. Außerdem ist in Reihe mit dem Relais ein Kondensator und parallel zu dieser Reihenschaltung ein Widerstand angeordnet. Mit Hilfe dieser Automatik-Schaltung von Bauer ist es lediglich erforderlich, um die Xenonlampe in Betrieb zu setzen, den Xenon-Gleichrichter durch das Lampenschütz einzuschalten; der Zündvorgang läuft dann automatisch ab. Die Zündzeit wird auf eine bestimmte kurze Zeit begrenzt, so daß die Funkenstrecke weitgehend geschont wird. Eine neuere Ausführung dieser Automatik-Schaltung von Bauer sieht vor, daß beim Ausgehen der Lampe sofort automatisch nachgezündet wird.
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Technische Einzelheiten der Zündvorrichtungen - Zeiss Ikon
Die Xenonlampen-Zündeinrichtungen von Zeiss Ikon wurden ebenfalls von einer einfachen Ausführung mit Betätigung durch einen Zündknopf allmählich - wie schon kurz beschrieben - zur vollautomatischen Zündung mit einem Zündautomaten vervollkommnet, wobei auch entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden, um zu verhindern, daß der Zündimpuls die Tonwiedergabe stört.
Aus diesem Grund war man übrigens bei der Einführung des Xenonbetriebes zunächst gezwungen, beide Xenonlampen während der ganzen Vorführdauer brennen zu lassen. Die praktischen Erfahrungen der letzten Zeit haben jedoch gezeigt, daß Zündstörungen in einigen Vorführräumen infolge ungünstiger Leitungsführung oder unübersichtlicher Erdungsverhältnisse nicht vollkommen beseitigt werden konnten.
Man kam daher auf die Idee, diese Störungen durch Kurzschluß der Tonfrequenz während des Zündvorganges zu beseitigen. (Eine Maßnahme übrigens, wie sie in ähnlicher Form bei Wehrmachts-Funkempfängern mit Erfolg angewendet wurde, um Luftstörungen im Empfänger zu kompensieren.)
Nach diesem Prinzip wurde von Zeiss Ikon ein neuer Zündautomat entwickelt, der eine Kombination von Zündautomat mit dem vorher verwendeten Kurzzeitrelais darstellt. Das hierbei benutzte Kurzzeitrelais besitzt jedoch nicht nur den Einschaltkontakt für das Zündgerät, sondern zusätzlich noch vier Arbeitskontakte für den Kurzschluß der Tonfrequenz, sowie einen Polungsschutz gegen falschen Anschluß der Gleichspannung.
Da beim Einbau dieses Zündautomaten in das Lampenhaus die Tonfrequenz durch die Lampenhäuser geführt werden müßte, wurde die Anordnung so gewählt, daß die Zündautomaten für die beiden Xenonlampen in einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefaßt werden, das entweder zwischen den Projektoren oder in der Nähe des Verstärkers angebracht ist. Die Kurzschlußkontakte werden wie bei dem früheren Zündrelais von Zeiss Ikon wahlweise entweder in die Saalreglerleitungen am Eingang des Verstärkers oder an dessen Ausgang in die Lautsprecherleitungen gelegt.
Bei Einkanal-Tonanlagen werden zweckmäßig alle 4 Kontakte parallel geschaltet. Das beigefügte Schaltbild des neuen Zeiss Ikon-Zündautomaten erläutert die schaltungsmäßigen Zusammenhänge und die Anordnung der Kurzschlußkontakte.
Da die Phase der Wechselstrom-Zuleitung über den Zündautomaten in die Lampe eingeführt wird, muß diese einen zusätzlichen Phasenanschluß für den Fall erhalten, daß im Inneren des Lampenhauses eine dauernde Wechselspannung, z. B. für den Betriebsstundenzähler (s. FV 12/60, Seite 8), vorhanden sein muß. In diesem Fall muß die Verbindung zwischen dem Zündgerät und dem Betriebsstundenzähler aufgetrennt und an Stelle des dreiadrigen Verbindungskabels zwischen Lampenhaus und der Klemmleiste im Projektorfuß ein vieradriges Kabel verwendet werden.
Aus der Praxis - für die Praxis (Sept. 1961)
Die nachstehende Zuschrift unseres ständigen Mitarbeiters Ferd. Kubaszek befaßt sich wieder einmal mit Vorfällen im Vorführbetrieb, die auf den ersten Blick als übertrieben erscheinen, immerhin aber Veranlassung geben sollten, auch solchen Dingen Aufmerksamkeit zu widmen, da deren Nichtbeachtung ernstliche Folgen für den Vorführer und die Betriebssicherheit haben können.
Wenn man „betriebsblind" ist
„Betriebsblindheit" ist ein Übel, das in allen Berufen vorkommt und in jedem Betrieb mehr oder weniger stark vorzufinden ist. Meist fördert ein schlechtes „Betriebsklima" die Betriebsblindheit, die besonders in unserer Branche vorzufinden ist, weil wir in unseren dunklen Kabinen allein auf uns gestellt sind und oft lange Zeit ohne Kontrollen, ohne Verbindung zur Außenwelt und ohne einmal mit einem Fachmann sprechen zu können, unsere Arbelt verrichten müssen. Erst wenn einmal ein Kollege aus einem anderen Betrieb kommt, sieht er es und macht uns aufmerksam, daß hier und dort etwas nicht stimmt.
Wenn die ganze Treppe wackelt .....
Schon beim Betreten der ersten Stufe der zum Vorführraum führenden Wendeltreppe wundert sich der fachmännische Besucher, daß die ganze Treppe wackelt, weil sich einige Befestigungen aus der Mauer gelöst haben. Es ist ja immer gut gegangen denken wir und gehen weiter.
Am Hauptschalter, der sich oft im Freien befindet, fehlt die Bezeichnung „Gefahrenschalter". Niemand hat sich bisher daran gestoßen, also bleibt es so. Beim Öffnen der Vorführraumtür merkt der besuchende Kollege, daß die Tür schlecht schließt. Mit ein oder zwei Schrauben wäre der Fehler behoben.
Nachdem die Tür, da auch das Schloß nicht funktioniert, mit einiger Mühe zugemacht wurde, stehen wir im Vorraum der Kabine. Auf einmal bleibt der besuchende Kollege mit dem Schuh am Fußboden hängen, und es hätte nicht viel gefehlt, so wäre er hingefallen.
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Ein Nagel schaut aus dem Fußboden
Was war die Ursache? Ein Nagel stand zu weit aus dem Fußboden. Jeden Tag gehen wir mehrere Male an diesem Übel vorbei - bewußt vorbei - denn wir wissen es ja, aber ausgezogen oder ganz eingeschlagen hat noch keiner den Nagel, auch unsere Vorgänger nicht.
Nach diesem nicht störungsfreien Einzug in die Kabine fällt dem besuchenden Kollegen auch schon auf, daß in den Verteilertafeln mehrere Sicherungen fehlen. Hier ist ein Schalter, dessen Bezeichnung nicht mehr stimmt. Ein Schalter hängt samt dem seinerzeit eingegipsten Dübel in der Luft. Wie man sehen kann, hat das Holz gar nicht die richtige konische Form, die es haben muß, um nach dem Vergipsen auch zu halten. Sicher hat einer unserer Vorgänger diesen Murks fabriziert. Wir sehen es jeden Tag, doch es wird schon noch halten, denken wir und gehen weiter. Es gibt aber nichts häßlicheres, als wenn lockere und zerbrochene Schalter, Lampen und Notleuchten an der Wand hängen.
Hier steht ein Heizkörper, der in kalten Tagen den Vorführraum erwärmen soll. Das Kabel selbst ist in mehreren Schlingen verknotet und die Baumwollisolierung hängt in langen Fäden herab. Der Gerätestecker ist verschmort und mit Isolierband zusammengehalten. Die Schnur übrigens ohne Schukostecker! Das kleinste Übel wird hier einmal ein Kurzschluß sein.
Gerade in unserem Beruf, in den einsamen Kabinen, "wo" niemand zu Hilfe kommt, "wo" die Verständigungsmöglichkeiten zum Saalpersonal nicht oder nur sehr schlecht durch Klopfzeichen möglich sind, sollte besonderes Augenmerk der Unfallverhütung geschenkt werden.
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Weitere Macken ....
Ungeschützte Riemenscheiben bei älteren Maschinen, Zahnräder, Wellen mit vorstehenden Keilen, sollte man nicht dulden. Ebenso sollten sogenannte „Fallen", wie abgebrochene Leitersprossen, wackelige Fußbänke und kleine Treppen für Regale sofort repariert werden.
In den Vorräumen zum Vorführraum oder in den Nischen desselben findet man die Abfallkiste oder den Eisenwinkel. In jedem Betrieb, der sparsam wirtschaftet, gibt es das. Aber es soll nicht vorkommen, daß Eisenteile, Schrauben, alte Lampenfassungen durcheinander liegen.
Viel Zeit verschwendet man mit dem Suchen, nur weil man sich nicht entschließen kann, einmal energisch Ordnung zu machen, oder weil man gegen all diese Übelstände schon blind geworden ist.
Herausstehende Nägel an Stühlen, an der Bühnenumrandung, an Schränken und Bilderrahmen oder im Foyer werden meist dem Vorführer zur Last gelegt, da er der einzige Fachmann im Betrieb ist, der sich auch um diese Dinge kümmern soll oder sollte.
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Ja, die Kollegen und Kolleginnen
Ein gutes kollegiales Verhältnis zu einem Platzanweiser, Tonsteuerer oder Kontrolleur kann hier viel helfen. Er wird dann rechtzeitig den Vorführer auf diese Übelstände im Saal, Foyer und Passage aufmerksam machen, oder als Freund und Kollege sogar selbständig für Abhilfe sorgen.
Auch an den Maschinen selbst kann man es zu einer gewissen Betriebsblindheit kommen lassen. Es ging ja immer gut denkt man, und läßt ein veröltes Fotozellenkabel weiter liegen; läßt verschmorte Bogenlampenanschlüsse nach dem Motto - es wird schon noch gehen - weiter im Betrieb. Man macht sich nicht die Mühe, schlagende Filmspulen auszusortieren, kratzende und schnarrende Schallplatten wegzuwerfen oder den Vorhangzug einmal genau zu überprüfen. Abgebrochene Schraubenzieher, verschmorte Kohleverlängerer, in der Isolierung verletzte Kabel, schlechte Stecker und Schalter gehören nun einmal nicht in den Vorführraum.
Schauen wir uns einmal im eigenen Vorführraum wie ein Fremder um, vielleicht hilft uns das im Kampf gegen die Betriebsblindheit. F. K.
Cinerama im Zelt - Sept. 1961
Nach Berichten aus den USA, Frankreich und England ist man jetzt dazu übergegangen, für die Wiedergabe von Cinerama-Filmen Zelt-Theater zu verwenden, die als Wanderbetrieb in solchen Städten eingesetzt werden, in denen aus technischen Gründen Cineramafilme (3 synchron laufende Bildfilme und ein Sechskanal-Magnettonfilm) nicht gezeigt werden können.
Für die Unterbringung der Anlage und der Sitzplätze für etwa 3.000 Zuschauer wird ein pneumatisches Zelt verwendet, das in der kurzen Zeit von nur 15 Minuten durch Preßluft aufgeblasen werden kann. Es ergibt sich dann ein Zuschauerraum von 64m Länge, 44m Breite und 19m Höhe. Die zusammenlegbare Bildwand hat eine Breite von 35m und eine Höhe von 14m. Eine Transport-Karawane von etwa 40 Lastkraftwagen ist erforderlich, um die umfangreiche technische Einrichtung, die zusammenlegbaren Sitze und das Zelt wie ein Zirkus-Unternehmen von Ort zu Ort zu befördern.
Lichtleistungssteigerung durch VENTARC (Sept. 1961)
Bei der Verwendung von Bogenlampen als Lichtquelle für die Kinoprojektion ist es - besonders bei hohen Stromstärken - von besonderer Wichtigkeit, den Beck-Bogen stabil zu halten.
Je höher die Betriebsstromstärke der Bogenlampe ist, umso schwieriger war es früher, diese notwendige Stabilisierung zu erreichen. In gewissem Grade gelang es dadurch, daß man bei höheren Stromstärken die Winkelkohlenstellung benutzt und außerdem Blasmagnete anwendet, die ein Magnetfeld erzeugen, das dazu beiträgt, dem Lichtbogen eine bestimmte Richtung zu geben und ihn lichttechnisch besser auszunutzen.
Anläßlich der Einführung des sog. „Siemens-Berton"-Verfahrens in den 1930er Jahren - ein Schwarz-Weiß-Film-Verfahren, das mit Linsenraster-Filmmaterial und -Bildwand arbeitete und naturfarbige Bilder ergab - wurde von dem Miterfinder dieses Verfahrens, Dr. Edgar Gretener, eine neuartige Bogenlampe entwickelt, bei der als Positivkohle eine Vierkant-Dochtkohle benutzt wurde, deren Lichtbogen durch einen Luftstrom stabilisiert werden konnte. Dieses Verfahren erhielt die Bezeichnung VENTARC (Blasbogen).
Eigenschaften des VENTARC-Systems
Die Hauptvorteile des VENTARC-Systems bestehen darin, daß eine höhere Kraterleuchtdichte gegenüber dem normalen Beck-Bogen sowie eine bessere Verteilung der Leuchtdichte über den Krater und ein sehr hell leuchtender Bogen erzielt wird.
Das wird dadurch erreicht, daß der beim Brennen der Kohlen entstehende Lichtbogen von einem konzentrischen Luftstrom umgeben wird, der aus der Richtung der positiven Kohle kommt und so gerichtet ist, daß der Mantel der positiven Kohle konisch abbrennt, während der Docht an der Stirnfläche der Kohle nicht abgebaut wird.
Da der Luftstrom außerdem verhindert, daß die Kohle schon auf den beblasenen Flächen des Mantels zum Glühen gebracht wird, kann - im Vergleich zum normalen HI-Bogen - bei gleicher Stromstärke eine Erhöhung der Stromdichte bzw. der Kraterleuchtdichte erreicht werden.
Außerdem bewirkt der Luftstrom, daß die Flamme, die bekanntlich in ihrem unteren Teil hauptsächlich aus dem leuchtenden Gasball (Beck-Effekt) besteht, in den Lichtbogen hineingeblasen wird. Hierbei tritt gleichzeitig eine Verdichtung der Leuchtdämpfe ein, die ebenfalls eine Erhöhung der Lichtemission zur Folge hat.
Der Erfolg dieser Maßnahmen besteht im wesentlichen darin, daß ein vor der Spitze der Positivkohle liegender langgestreckter Gasball erzeugt wird, der nicht nur in vertikaler, sondern auch in horizontaler Richtung einen großen Lichtstrom ausstrahlt.
Es kommt hinzu, daß bei Verwendung des VENTARC-Systems die Stromdichte und damit die Leuchtdichte gegenüber der herkömmlichen Beck-Lampe durch entsprechende Erhöhung des Bogenstromes gesteigert werden kann, da die Entladung durch die Lufthülle stabilisiert wird. Hierdurch ergibt sich der weitere Vorteil, daß der Docht der positiven Kohle nicht mehr mit Substanzen zur Bogenstabilisierung und zur Bogenberuhigung versehen werden muß, sondern so zusammengesetzt werden kann, daß eine maximale Helligkeit erzeugt wird.
Bilder :
So sieht das Brennende der positiven Kohie bei Anwendung des VENTARC-Systems aus. (Zeichnung aus: „Bild und Ton")
Die beiden zeichnerischen Darstellungen zeigen oben den normalen Beck-Lichtbogen bei Winkel - Kohlenstellung und darunter den Beck-Lichtbogen, wie er sich durch den aufgeblasenen Luftstrom bei der VENTARC-Lampe bildet. Hierdurch wird der Lichtbogen zusammengepreßt und eine Erhöhung der Leuchtdichte erreicht. (Zeichnungen aus: „Bild und Ton")
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Ein Luftstrom drückt den Lichtbogen zusammen
Die Lage des Lichtbogens im Raum, d. h. zwischen
positiver und negativer Kohle, spielt bei der VENTARC-Lampe keine ausschlaggebende Rolle, da durch den Luftstrom der Lichtbogen zusammengedrückt wird. Da außerdem ein Entladungsansatz auf dem Kohlemantel verhindert wird, ist der elektrische Widerstand bei diesem „Gretener-Bogen" etwas größer als beim normalen Beckbogen.
Das bedeutet, daß bei gleicher Stromstärke der Leistungsumsatz größer ist. Allerdings ergibt sich durch diese Erhöhung der Leistung eine starke Steigerung des Kohlenabbrandes, abgesehen davon, daß das VENTARC-System einen relativ hohen Aufwand an zusätzlichen technischen Mitteln erfordert.
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Technischer Aufbau der VENTARC-Lampe
Die Zuführung der Blasluft erfolgt durch einen besonderen, meist wassergekühlten Düsenkörper, der ringförmig um die Positivkohle herumgreift und einen von allen Seiten gleichmäßigen Luftstrom auf die Vorderkante der positiven Kohle richtet. Die Luftaustrittsöffnungen sind entweder ringförmige Spalten oder ringförmig angeordnete Lochreihen.
Da durch den Luftstrom die Verbrennungsprodukte und die Abgase in horizontaler Richtung abgeblasen werden, ist die Anbringung eines Saugrohres für deren Ableitung erforderlich, um zu verhindern, daß optische Teile der Lichtquelle beschädigt werden.
Eine weitere technische Schwierigkeit besteht bei der Anwendung des VENTARC-Systems darin, daß sich an der Spitze der Negativkohle Kohlenstoff- und Karbidteile pilzförmig ansetzen können, was darauf zurückzuführen ist, daß der Lichtbogen der VENTARC-Lampe sehr sauerstoffarm ist und kurz gehalten werden muß.
Um das zu verhindern, wurden bei horizontaler Kohlenstellung rotierende bzw. scheiben- oder ringförmige Negativkohlen verwendet, bei denen die Ablagerungen durch die Rotation ständig in sauerstoffreiche Zonen gebracht werden und dort oxydieren. Neuerdings geht man jedoch in den USA - wo diese VENTARC-Lampen im Einsatz sind - dazu über, rotierende stabförmige Negativkohlen mit Winkelstellung zur Positivkohle zu verwenden.
Die VENTARC-Lampe für die Kinoprojektion
Die für die Kinoprojektion entwickelte VENTARC-Lampe besitzt einen elliptischen Hauptspiegel und einen sphärischen Hilfsspiegel. Mit Hilfe dieser optischen Anordnung wird - wie bei den Xenonlampen - das gesamte abgestrahlte Licht nutzbar gemacht. Infolge der räumlichen Ausdehnung der Lichtquelle ist auch eine wesentlich gleichmäßigere Ausleuchtung des Bildfensters möglich, als beim normalen Beckbogen, da die Seitenstreuung der Beleuchtungseinrichtung ziemlich groß ist.
Wie schon erwähnt, werden Projektoren mit VENTARC-Lampen als Lichtquelle vornehmlich in den USA verwendet. Eine nach diesem System entwickelte Lampe wird von der amerikanischen Firma Strong Electric Corp. hergestellt.
Sie wird mit ULTREX-Kohlen von 10mm und 160 A betrieben. Mit einer Optik mit der Apertur 1:1,7 werden nach Angaben der Firma bei laufendem Projektor folgende Nutzlichtströme erzielt:
Normalfilm 23.000 Lumen
CinemaScope 27.500 Lumen
MGM 65 und Todd-AO 28.000 Lumen
Fox-CinemaScope 32.500 Lumen
Voraussetzung für die Erreichung der hohen Lichtströme, die etwa 20 bis 40% über den normal erzielbaren liegen, ist die Verwendung von Hauptspiegeln mit großem Durchmesser und des vorerwähnten Hilfsspiegels, durch welche die Lichtquelle vollkommen umschlossen und im Bereich von 180° ausgenutzt wird.
Das ist schon deshalb erforderlich, weil die Abschat-tungsverluste, die durch die großen Abmessungen des positiven Kohlen-halterkopfes, der die Düseneinrichtung
und den Hilfsspiegel trägt, sowie durch das Absaugrohr entstehen, verhältnismäßig groß sind und entsprechende Lichtverluste bedingen.
Den lichttechnischen Vorteilen, die das VENTARC-System bietet, stehen also eine ganze Reihe Nachteile gegenüber, die dazu beitragen, daß die VENTARC-Lampe nur eine beschränkte Verwendungsmöglichkeit für bestimmte Zwecke der Projektionstechnik hat.
Bild :
Bei der VENTARC-Lampe wird außer dem elliptischen Hauptspiegel zusätzlich ein sphärischer Hilfsspiegel zur vollkommenen Ausnutzung des abgestrahlten Lichtes verwendet. (Zeichnung: „Bild und Ton")
Neuartige Projektionsanlage (Oktober 1961)
Während der 12. Deutschen Industrie-Ausstellung, die vom 14. bis 29. Oktober 1961 in Berlin stattfindet, wird in einer Sonderschau „Deutsche Bundesbahn" eine von Zeiss Ikon entwickelte Spezial-Projektionsanlage der deutschen Öffentlichkeit vorgestellt, wie sie in ähnlicher Form auf der Weltausstellung in Brüssel 1958 in Betrieb war.
Hierbei werden in geschlossenen Vorstellungen in einem 50 Personen fassenden Zuschauerraum CinemaScope-Farbfilme gezeigt, die auf der Frontplattform einer TEE-Lok während einer Fahrt mit dem Trans-Europa-Expreß auf der Strecke Basel-Hamburg und in Südfrankreich gedreht wurden. Neben dem Bildeindruck auf einer 3 x 5,8 m großen Spezial-Bildwand, der sich einem Fahrgast im Führerstand der TEE-Lok bietet, werden auch alle mit der Fahrt zusammenhängenden Geräusche von einer Stereo-Tonanlage naturgetreu wiedergegeben.
Die von Zeiss Ikon hierfür geschaffene technische Einrichtung besteht aus einem Normalfilmprojektor ERNEMANN IX mit 1600 W-Xenon-lampe und einer Vierkanal-Magnettonanlage DOMINAR VARIANT mit vier Lautsprechern.
Das Bild wird in Rückprojektion seitenrichtig über einen Spiegel auf die Bildwand projiziert. Von den vier Lautsprechern ist einer für die Schienengeräusche im Fußboden angeordnet, je ein Lautsprecher in den Seitenwänden des Zuschauerraumes für die seitlichen Geräusche und ein Lautsprecher für die Geräusche von vorn. Auf diese Weise kann sich der Zuschauer in das Führerhaus eines TEE-Zuges versetzt sehen und die Eindrücke erhalten, die sich von dieser Stelle aus während der Fahrt bieten.
Laudatio - 25 Jahre Filmvorführer - Paul Benkert, 73 Jahre alt
Im September 1961 konnte Paul Benkert, 73 Jahre alt, auf eine 25jährige Tätigkeit als Filmvorführer in den Betrieben von Filmtheaterbesitzer Kurt Heintze, Bottrop, zurückblicken. Der trotz seines hohen Alters immer noch sehr rüstige Jubilar kam bereits vor 50 Jahren mit dem Celluloid in Berührung, als er sich aus Liebhaberei - sein eigentlicher Beruf war Spitzenzeichner - einen Liesegang-Vorführapparat kaufte und mit einem 2.000-Meter-Programm alle zwei Wochen einen Kinoabend veranstaltete.
Kurze Zeit später ging Paul Benkert nach Berlin und wirkte dort als Filmvorführer im Biograph-Theater. Während des ersten Weltkrieges verschlug es ihn ins Ruhrgebiet, wo er nach Kriegsende einige Jahre als technischer Leiter und Geschäftsführer die UFA-Theater in Dortmund leitete. Er war dann einige Zeit selbständig (Apollo-Theater, Buer), überstand aber die Krisenjahre 1929 bis 1936 nicht. So kam er dann zu Kurt Heintze nach Bottrop als Vorführer, in dessen „Scala-Theater" er noch heute hinter der Vorführmaschine steht.
Paul Benkert kann mit Recht behaupten, daß er die Entwicklung des Films von seinen Anfängen bis zu den heutigen modernen Filmverfahren miterlebt hat.
Theaterbesitzer Kurt Heintze, mit dem Paul Benkert seit Jahren eine echte Freundschaft verbindet, lud aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums die örtliche Presse zu einer Plauderstunde ein und überreichte dem Jubilar für dessen besondere Verdienste und seine Firmen- und Branchentreue eine Ehrenurkunde und eine Plakette des WdF NRW. Wir wünschen Paul Benkert noch weitere Jahre erfolgreichen Schaffens.