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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 8 - 1961 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum.

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Die Titel-Seite vom Doppel-Heft 5/6 1961 (Mai/Juni 1961)
"70mm-Projektion im Berliner Titania-Palast"

Der „Titania-Palast" in Berlin-Steglitz, eines der repräsentativsten Filmtheater West-Berlins erhielt - als drittes Berliner Filmtheater - nunmehr auch eine Einrichtung für die Wiedergabe von 70mm breiten Filmen. Zu diesem Zweck wurde in umfangreichen Umbauarbeiten vor der bisherigen Bühne eine seitlich ausfahrbare gekrümmte Bildwand mit den Abmessungen 10 x 22m aufgestellt, so daß jetzt auf eine Fläche von 220qm projiziert werden kann.

Im Zusammenhang mit diesen Umbauarbeiten wurde auch im Parkett des Theaters ein neuer Vorführraum eingebaut, dessen Einrichtung sich für alle Verfahren der Großbild-Projektion eignet. Er ist so angelegt, daß praktisch Horizontal-Projektion möglich ist und dadurch eine gute Bildwirkung erzielt wird.

Die Abmessungen des neuen Vorführraumes wurden so gewählt, daß gleichzeitig sechs Projektoren in Betrieb genommen werden können. Die technische Einrichtung des „Titania-Palast" wurde durch die Kinoton GmbH, München, in Zusammenarbeit mit der Fa. Kino-Conrad, Berlin, durch die Aufstellung von Philips-Universalprojektoren DP 70 für 70- und 35mm-Film ergänzt, und dabei die Wiedergabe von Filmen mit Sechs-Kanal-Magnetton-Aufzeichnung geschaffen.

Die Wiedereröffnung des umgebauten „Titania-Palast", Berlin-Steglitz, der über 1.888 Sitzplätze verfügt, fand Anfang April 1961 mit der festlichen Premiere des Films „SPARTACUS" statt, der nach dem Super-Technirama-Verfahren von Technicolor in 70mm Breite hergestellt ist, und auf der auf Sechs-Kanal-Magnetton erweiterten Tonanlage von Siemens-Klangfilm wiedergegeben wird. - Die untenstehende Aufnahme zeigt die Außenfront des „Titania-Palast" mit der wirkungsvollen Reklame für den „Spartacus-Film".

Zur Beachtung ! (wieder eine Doppelausgabe .....)

Aus betrieblichen Gründen erscheint auch die nächste Ausgabe des FV als Doppelheft 7/8 (Juli/August) Anfang August 1961 mit erweitertem Umfang. Wir bitten unsere Leser um Verständnis für diese Maßnahme. Die Redaktion.

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Rückschau auf die Industrie-Messe 1961

In unserem Vorbericht für die Deutsche Industrie-Messe Hannover 1961 in FV 4/61 deuteten wir bereits an, daß die kinotechnische Industrie in Hannover zwar ein umfangreiches Ausstellungsprogramm zur Schau stellen wird, daß aber kaum mit Überraschungen zu rechnen sein würde, wie man es von der Photokina gewohnt ist.

Wie auf den Ständen unserer kinotechnischen Firmen festzustellen war - von den fünf namhaften Firmen hatten nur drei ihr kinotechnisches Fabrikationsprogramm zu Schau gestellt - hatte man sich in Hannover im wesentlichen darauf beschränkt, die schon von der Photokina her bekannten Neuerungen zu zeigen, wie z. B. Ausrüstung steile für die Vervollkommnung vorhandener Projektoren, Xenon-Einbausätze und Zubehörteile für die Verbesserung und Erleichterung des Vorführbetriebes.

Wir können uns daher in unserer „Rückschau auf die Deutsche Industrie-Messe Hannover 1961" darauf beschränken, über Neuerungen zu berichten, die im wesentlichen auf dem Gebiet des kinotechnischen Zubehörs liegen und bisher durch Veröffentlichungen im FV nicht bekannt geworden sind.

Kinotechnisehes Zubehör weiter verbessert

Der Schwerpunkt der kinotechnischen Fertigungsprogramme unserer einschlägigen Industrie liegt nach wie vor auf dem Xenon-Gebiet, den Maschinen und Geräten für die Wiedergabe von 70mm breiten Filmen und auf dem Gebiet des Zubehörs für die Vervollkommnung der Projektionseinrichtungen in Richtung auf die Teil- und Vollautomation.

Wie aus den laufend bei der Redaktion eingehenden Meldungen der kinotechnischen Industrie und ihrer Vertretungen hervorgeht, nimmt die Umstellung vorhandener Theater auf Xenonbetrieb einen immer größeren Umfang an. Das Gleiche ist bei Neu- und Umbauten von Filmtheatern festzustellen, da sich die Erkenntnis, daß der Xenonbetrieb bedeutende technische, betriebliche und wirtschaftliche Vorteile bietet, immer mehr durchsetzt.

Hinzu kommt, daß die Teil- und Vollautomation des Vorführbetriebes eine Lichtquelle erfordert, die nicht von Hand bedient wird, sondern - wie z. B. die Xenonlampe - durch einen Schaltkontakt oder ein Relais in Betrieb gesetzt werden kann.

Wie schon in FV 4/61 angedeutet, wird die Typenreihe der Osram-Xenonkolben für Kinoprojektion, die bisher aus der XBO 900 W und XBO 1600 W bestand, um einen weiteren Xenonkolben XBO 2500 W erweitert, der voraussichtlich gegen Ende 1961 lieferbar sein wird. Dieser Xenonkolben XBO 2500 W, der sich ebenfalls durch eine hervorragende Wiedergabe des farbigen Bildes auszeichnen wird, da seine Lichtfarbe unabhängig von Spannungsschwankungen und Veränderungen der Stromstärke ist, hat eine Gesamtlänge von 423 ±5mm - also etwa 6cm länger als der Kolben XBO 1600 W - einen größten Durchmesser von 56mm, eine Brennspannung von 30 V, einen Nennstrom von 83 A und eine Nennleistung von 2500 W, die max. bis 3000 W gesteigert werden kann.

Über die Lichtleistungen dieses neuen Xe-nonkolbens XBO 2500 W, die sich im Zusammenwirken mit der optischen Einrichtung der Xenonlampe ergeben, werden wir gesondert berichten, sobald die Meßergebnisse der kinotechnischen Industrie vorliegen. Es ist zu erwarten, daß mit diesem neuen Kolben Lichtleistungen erreicht werden können, mit denen die noch bestehende Lücke zu den Höchstleistungslampen für Kohlebetrieb geschlossen werden kann, so daß dann auch große und größte Bildwände mit Xenonlicht einwandfrei ausgeleuchtet werden können.

Xenon-Zusatzsiebmittel der Fa. Heinrich Schrieber, Bremen, für die Umstellung von Kohlebogenlampen auf Xenonbetrieb. Das Gerät kann nachträglich an vorhandene Gleichrichter angebaut werden. (Foto: Schrieber)

Vervollkommnung des Vorführbetriebes

Der ständige Formatwechsel innerhalb der Filmprogramme erfordert vom Vorführer erhöhte Aufmerksamkeit, wenn die Wiedergabe einwandfrei sein soll. Beim Übergang von einem Filmformat zum anderen müssen die Objektive und die Filmbahneinsätze gewechselt und die Stellung des Vorhanges und der Blenden verändert werden.

Für diese Manipulationen und eine Reihe weiterer wurden seitens der kinotechnischen Industrie Vorrichtungen geschaffen, die dem Vorführer die Arbeit erleichtern oder - bei Teil- oder Vollautomation - ganz abnehmen. Zu diesen Vorrichtungen gehören z. B. die Objektivrevolver, die schwenkbar und im allgemeinen zur Aufnahme von drei Objektiven eingerichtet sind, die Schnellwechselschieber für den raschen Übergang von einem Format zum anderen, automatische Überblendungseinrichtungen und Fernsteuerungen für die Bildschärfe sowie für schnellen Objektivwechsel in Verbindung mit elektrisch gesteuertem Objektivrevolver und für die Bildstrichverstellung.

Diese Zubehörteile können sowohl einzeln verwendet werden, wie auch vor allem in teil- und vollautomatisierten Anlagen. Für die Verwendung von vollautomatischen Überblendungen, die in der Zwischenzeit weiter verbessert und vervollkommnet wurden und im allgemeinen mit Fernsteuerung arbeiten, ist Voraussetzung, daß die verwendeten Projektoren über Schaltschütze in Betrieb gesetzt und abgeschaltet werden können, über eine durch Schaltkontakt betätigte Lichtabblendung verfügen und (s. o.) eine Lichtquelle besitzen, die ebenfalls durch einen Schaltkontakt oder ein Relais in Betrieb gesetzt werden kann.
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Objektivrevolver für drei Objektive, angebracht am Projektorkopf der FH 66/77. (Werkfoto: Frieseke & Hoepfner)

Rampenleuchte mit Leichtmetallreflektoren der Fa. Emil Niethammer, Schutzgitter und Farbrahmen für die Farbfilter abgeklappt. (Foto: Niethammer)
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Die Fernsteuereinrichtung

Die Fernsteuereinrichtung kann hierbei soweit vervollkommnet werden, daß die gesamte Vorstellung vom Zuschauerraum aus gesteuert wird, sofern Filmspulen mit 1.800m Fassungsvermögen benutzt werden und die Vorstellung nicht vollautomatisch durch die bekannten Vorführautomaten EUROMAT (Bauer/Klangfilm) oder ERNEMAT (Zeiss Ikon) abgewickelt wird, wobei die Größe der Filmspule keine Rolle spielt.

In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, daß Zeiss Ikon für die Teilautomation des Vorführbetriebes ein Erweiterungsgerät mit der Bezeichnung „Saal-Automat" entwickelt hat, mit dem die „Saalfunktionen", d. h. die Betätigung der Vorhang- und Blendenzüge und der Saalverdunkelung, zusätzlich zur automatischen Überblendung ferngesteuert vorgenommen werden können, so daß auf diese Weise in Verbindung mit der automatischen Bild- und Tonüberblendung eine „Klein-Automatik" geschaffen wurde.
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Die Tontechnik in Hannover 1961

Auf dem Tongebiet (Verstärker und Lautsprecher) konnte in Hannover festgestellt werden, daß die Verwendung von Transistoren im Verstärkerbau weitere Fortschritte gemacht hat. Während bisher Transistoren für diese Zwecke nur in Vorverstärkern, d. h. für kleine Leistung, Verwendung finden konnten, werden nunmehr auch - wie schon die Photokina zeigte - Endverstärker mit Transistoren bestückt, die (wie der TRANSDOMINAR 636 von Zeiss Ikon) für eine Leistung von 30 Watt ausgelegt sind.

Für die Umstellung bzw. Umschaltung von Ein-kanal- auf Vierkanalbetrieb wurden für vorhandene Verstärkergestelle, soweit diese schaltungsmäßig dafür eingerichtet sind, entsprechende Einschübe entwickelt. Das Gleiche gilt für die Erweiterung von Vierkanalverstärkern auf Sechskanalbetrieb, sofern bei Neuanlagen nicht spezielle Sechskanalverstärker - vor allem für automatischen Betrieb - verwendet werden. Auf dem Lautsprechergebiet konnten außer den bereits bekannten und in der Praxis bewährten Systemen und Kombinationen keine Neuerungen festgestellt werden.
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Umfangreiches Projektoren-Angebot

Das Gebiet der 70mm-Wiedergabe brachte ebenfalls keine Neuerungen. Das Angebot an Universalprojektoren für 35- und 70mm-Film, zu denen der Bauer U2, der FH-Universalprojektor von Frieseke & Hoepfner, der DP70 von Philips, der Fedi-Universalprojektor FD-S70 und der Favorit 70 der Firma Prevost, Mailand, gehören, der in Zusammenarbeit mit Zeiss Ikon hergestellt und vertrieben wird, hat sich also nicht vergrößert und genügt im übrigen vollkommen für den deutschen Markt, zumal das entsprechende Angebot an 70mm-Filmen noch nicht den Umfang angenommen hat, der diesem Maschinen-Angebot entspricht.

Immerhin kann jedoch festgestellt werden, wie aus Meldungen über Filmtheaterneu- und umbauten hervorgeht, daß die Ausrüstung mit Universalprojektoren Fortschritte macht, weil diese ja auch für alle Verfahren im 35-mm-Gebiet verwendbar sind, so daß eine solche Investition durchaus tragbar ist, auch wenn der 70-mm-Teil des Universalprojektors vorläufig noch nicht entsprechend ausgenutzt werden kann.
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Austausch der alten und veralteten Projektoren

Wichtiger bleibt es jedoch nach wie vor, daß die immer noch zahlreich vorhandenen und im Betrieb befindlichen alten und veralteten Projektoren allmählich durch moderne Maschinen ersetzt werden. Hierfür hält - wie die Hannover-Messe wieder zeigte - unsere kinotechnische Industrie umfangreiche Fabrikations- und Lieferprogramme zur Verfügung, die für jede Theatergröße die entsprechende und zweckmäßige Ausrüstung umfassen.

Die Konstruktion dieser modernen Projektoren ist so gewählt, daß sie je nach Bedarf durch den An- oder Einbau der oben erwähnten Zubehörteile allmählich vervollkommnet werden können und damit auch für teil- oder vollautomatischen Betrieb geeignet sind.

In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, daß von Zeiss Ikon für die Vorführung von 35mm-Kopien, die nach dem „arc"-Verfahren hergestellt sind (s. FV 11/60, Seite 1 und 6), ein Vorsatz entwickelt wurde, der an jeden normalen Projektor angebaut werden kann.
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Kino-Gleichrichter für Xenonbetrieb

Auf dem Gebiet der Kino-Gleichrichter brachten zwei bekannte Spezialfirmen einige Neuerungen, insbesondere für den Betrieb von Xenonlampen. Das umfangreiche Fabrikationsprogramm der Firma Dr.-Ing. JOVY enthält u. a. sogenannte „Einzweckgleichrichter" zur Speisung von Xenonlampen, die mit Stufenschalter ausgestattet sind und „Universal-Gleichrichter" mit stufenloser Fernsteuerung mit den Bezeichnungen XENOGA 80 und XE-NOGA 120.

Der Letztere ist auch für den Betrieb der neuen Xenonkolben XBO 2500 W (s. o.) eingerichtet. Durch den Einbau von stromsteuernden Trans-duktoren ist es möglich, den Xenon-Lampenstrom unabhängig von Netzspannungschwankungen im Bereich von ±15% mit einer Genauigkeit von ±l% konstant zu halten.

Für Bogenlampen höherer Leistung steht nunmehr außer dem bereits bekannten Silizium-Gleichrichter AD-MIRA 175, für Stromstärken von 20 bis 175 A, auch ein Silizium-Gleichrichter FORTIMA 225 mit einer Nennleistung von 225 A zur Verfügung, der für Atelier-Scheinwerfer vorgesehen ist und auch bei Freilichtprojektion verwendet werden kann. Er ist in zwei Einheiten zerlegbar, so daß er leicht transportabel ist.

Apparatebaufirma Heinrich Schrieber, Bremen

Die Gleichrichter- und Apparatebaufirma Heinrich Schrieber, Bremen, zeigte im Rahmen ihres Gesamtfertigungsprogrammes, das u. a. auch Tonlampengleichrichter, Ladegleichrichter und elektronische Regel- und Steuergeräte umfaßt, außer ihren Kinogleichrichtern für Kohle-Bogenlampen verschiedene Ausführungen von Gleichrichtern für Xenonbetrieb in Form von Einfach- und Doppelgleichrichtern ohne und mit Regelung, wobei die Regelung verlustfrei und stufenlos durch einen gleichstromgesteuerten Drosselsatz über Fernsteuer erfolgt.

Für die nachträgliche Umstellung von Bogenlampengleichrichtern auf Xenonbetrieb stehen Xenon-Zusatzsiebmittel zur Verfügung, die bei Schrieber-Gleichrichtern zwischen den Gestellfüßen befestigt werden, während bei der Verwendung dieses Zusatzgerätes für Fremdfabrikate das Siebmittel in ein Gehäuse für Wandbefestigung eingebaut ist.
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Automatischer Motorumroller von Fa. Dr.-Ing. A. Jotzoff

Einen neuartigen automatischen Motorumroller für Normalfilm, Schmalfilm und Breitfilm zeigte die Firma Dr.-Ing. A. Jotzoff, Bubenreuth über Erlangen, auf dem Stand von Frieseke & Hoepfner. Dieser motorisch angetriebene Umroller ermöglicht das gleichmäßige Umrollen aller Filmrollen bis zu 1800m- Spulen praktisch ohne Aufsicht. Er ist mit einem schwenkbar angebauten Wechselstrommotor 220 V mit Motorschutzrelais ausgestattet, wobei das Ein- und Ausschalten des Um-rollers durch entsprechendes Schwenken des Motors erfolgt.

Die Konstruktion und Schaltung ist so eingerichtet, daß sich der Umroller automatisch bei Umrollende, bei Leerlauf und bei Überlastung abschaltet, so daß volle Sicherheit beim Umrollen gewährleistet ist.

Der automatische Umroller ermöglicht daneben eine bequeme Filmkontrolle, da der Filmlauf unbedenklich durch Schnellstopp zum Stillstand abgedrosselt werden kann. Das mit Steuerschütz, End- und Leerlaufschalter und Filmzugregler ausgestattete Gerät besitzt außerdem eine selbsttätige Laufregelung für Filmzug und Spulendrehzahl. Das Getriebe ist zuverlässig konstruiert und bietet Schutz gegen unachtsame Bedienung. Eine Auslaufbremse verhindert das Ansteigen der Umrollgeschwindigkeit; für das Rückwickeln ist eine Rückwickelkurbel vorgesehen.

Umrollen leicht gemacht - 1961

Der automatische Umroller von Dr.-Ing. A. Jotzoff ist zur Aufnahme von Filmspulen bis zu 1800m Film vorgesehen und je nach Ausrüstung für 35mm-, 16mm- und 70mm-Film verwendbar. Im Bedarfsfall kann der Umroller auch mit zwei Umrollgeschwin-digkeiten geliefert werden, wobei die höhere Geschwindigkeit auf Spulen für 600 m Film begrenzt ist. Als Zubehör kann eine Glattwickelscheibe für 35-Millimeter-Normalfilm mit Stützscheibe, Theaterfilmkern und Klemmfeder geliefert werden.

Das besondere Merkmal des automatischen Motorumrollers von Dr. A. Jotzoff ist die hervorragende Filmschonung, da sich die einzelnen Filmlagen beim Umrollen infolge die Filmzug- und Laufregelung nicht gegenseitig verschieben können und daher Filmschrammen ausgeschlossen sind. Man kann sich von dieser Tatsache leicht durch einen Umrolltest überzeugen. Zu diesem Zweck wird die Filmrolle bis zur Hälfte umgerollt und der Umroller in diesem Stadium angehalten. Der soweit umgerollte Film wird nun stirnseitig mit Signierkreide markiert, wobei der Markierungsstrich auch auf das Kernstück des Spulenflansches gezogen wird. Darauf wird der Film zu Ende umgerollt und die Kreidemarkierung betrachtet.

Man kann nun mehr feststellen, daß die Markierung bei dem automatischen Motorumroller (AMU) nicht verläuft; ein Beweis, daß die Kopie weder verregnet noch verschrammt werden kann. Eine weitere Neuerung der gleichen Firma, über die allerdings schon früher berichtet wurde, ist ein automatischer Vorhangaufzug für Kinobildwände, Typ VA, der an alle Bühnen-und Vorhangbreiten bis 20 m durch zwei umsteckbare Geschwindigkeiten angepaßt werden kann. Mit Hilfe eines getrennten Befehlsgerätes kann je nach Wunsch von einer Befehlsstelle oder von beliebig vielen Befehlssteilen der Aufzug bedient werden; außerdem besteht die Möglichkeit der Umsteuerung während der Fahrt.

Unabhängig von der Laufrichtung ist hohe Haltegenauigkeit für die Endstellungen und alle Zwischenformate gewährleistet. Das Getriebe ist gekapselt und bietet dadurch Sicherheit gegen Unfälle. Der elektrische Teil mit Motorschutzschalter und Wendeschützen bildet eine getrennte auswechselbare Elektrobaugruppe. Für die Bedienung des automatischen Vorhangaufzuges stehen je nach Verwen-wendungszweck stoßfeste Druckknopfkombinationen für AUF-STOPP-ZU zur Verfügung, sowie Tastenschalter mit fünf gegenseitig verriegelten Tasten mit Anzeige der jeweiligen Vorhangstellung und mit Beschriftungsfeld hinter abnehmbarer Klarsichtkappe. Für Fernbedienung kann ein Relaistaster in sonst gleicher Ausführung mit der Typenbezeichnung R 5 geliefert werden. Mit diesem können von beliebig vielen Befehlsstellen aus folgende Haltestellen angefahren werden: ZU - Normalbild - Breitbild - CinemaScopebild - STOP.
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  • Anmerkung : Es st schon erstaunlich und bemerkenswert, daß man über einen Umroller ganze Seiten im Heft verplempern kann - ein weiteres Zeichen dafür, daß dem Redakteur die Themen ausgehen.

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Vorhang-Anstrahlung durch Rampenleuchten - Niethammer

Die Firma Emil Niethammer, Elektrotechnische Fabrik, Stuttgart-Vaihingen, die ein vielseitiges Fabrikationsprogramm aufweist, zu dem für den kinotechnischen Sektor u. a. Kassenanzeiger mit Ausverkauftanzeige, Programmanzeiger, Notschaltgeräte und Bühnenbeleuchtungsschalt- und Regelgeräte gehören, zeigte in Hannover eine neuartige Rampenleuchte für Bühnenbeleuchtung, die auch für die Anstrahlung des Bühnenvorhanges gut verwendbar ist.

Diese Rampenkörper, die bei Verwendung von Aufhängebügeln auch als Oberlichter bei Bühnendarbietungen benutzt werden können, werden in Längen von 500 und 1000mm geliefert. Sie können je nach Länge und gewünschter Lichtleistung mit drei Lampen von 100 W, sechs Lampen von 100 W oder mit vier Lampen von 200 W bestückt werden und sind entsprechend dieser Bestückung in einzelne Kammern aufgeteilt.

Zur Erzielung einer gleichmäßigen Beleuchtungsstärke werden die einzelnen Rampenkörper durch entsprechende Laschen zu Lichtbändern zusammengefaßt, deren Länge etwa der Breite der Bühnenöffnung bzw. der Breite des geschlossenen Vorhanges entsprechen soll. Die einzelnen Kammern des Rampenkörpers sind mit je einer Fassung E 27 und einem hochwertigen Leichtmetallreflektor ausgestattet. Die Lichtwirkung dieser neuartigen Reflektoren ist der des Glassilberspiegels zumindest gleichwertig. Die Mehrfarbenverdrahtung der Rampenleuchten ist so ausgeführt, daß die Rampen durch einfaches Umklemmen schraubbarer Kontaktbrücken wahlweise für das Durchschalten des Lichtbandes (s. oben) im Drei- oder Vierfarbensystem - oder auch einfarbig - ohne zusätzliche Verdrahtungsarbeit verwendet werden können.

Die Möglichkeit einer durchgehenden Führung des Schutzleiters nach VDE 0108/4.59 und VDE 0710 ist gegeben. Zum Abdecken der äußersten Klemmen an Einzelrampen oder Oberlichtern bzw. Fußrampen, zur Leitungseinführung und Zugentlastung des Kabels stehen Klemmenabschlußgarnituren zur Verfügung, die aus zwei anschraubbaren trapezförmigen Abschlußblechen und einer auf den Gewindebolzen für die Halterung der rückwärtigen Abdeckung aufschraubbaren Zugentlastungsschelle mit einer Gummidurchführung bestehen. Jedes Gerät enthält ein Schutzgitter und einen Farbrahmen zum Einsetzen der Farbfilter für die einzelnen Lichtkammern. Diese Filter sind in Cellon oder Farbglas serienmäßig in den Farben Weiß, Blau, Rot, Orange, Gelb und Grün lieferbar. Zum schnellen Auswechseln der Farbscheiben kann der Farbrahmen nach dem Lösen zweier Schnellverschlüsse und dem Abklappen der scharnierten vorderen Abdek-kung leicht herausgenommen werden.

Sonstige Neuerungen für das Filmtheater - Schmalfilm-Anamorphote

Das Fabrikationsprogramm der Optischen Werke GmbH J. D. Möller, Wedel (Holstein), auf dem Gebiet der Anamorphote wurde weiter ergänzt und das Anwendungsgebiet bis zum 8mm-Film erweitert. Während die für 35mm-Filme nach dem CinemaScope- Verfahren benutzten Aufnahme- und Wiedergabeanamorphote einen Dehnungsfaktor 2 haben, bei dem das aufgenommene Bild eine Pressung in horizontaler Richtung im Verhältnis 2:1 erfährt und bei der Wiedergabe im Verhältnis 1:2 gedehnt wird, arbeiten die Möller-Schmalfilm-Anamorphote mit dem Dehnungsfaktor 1,5.

Sie nehmen also eine Bildszene auf, die l,5mal so breit ist, wie die von einem normalen Objektiv erfaßte, und erzielen bei der Wiedergabe ein Bild, das l,5mal so breit wie das normale ist. In dieser Breite vermittelt das Bild bei kurzen Projektionsentfernungen, wie sie vom Amateur benutzt werden, dem Betrachter einen Eindruck, der dem natürlichen Seherlebnis entspricht.
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Bild:
Möller - Schmalfilm - Anamorphot, Type 32/l,5x, für Aufnahme und Projektion von 16-mm-Schmalfilm mit Dehnungsfaktor 1,5. (Foto: Möller)
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Elektrolumineszenz-Leuchtplatten

Der Lichtstand von Philips zeigte auf der Deutschen Industrie-Messe in Hannover eine interessante Neuerung in Form von sogenannten „LU-Platten", eine flächenförmige Lichtquelle mit gleichmäßiger Ausleuchtung und Blendungsfreiheit, die sich durch geringe Leistungsaufnahme und unmerkliche Wärmeentwicklung auszeichnet, eine einfache Betriebsweise ohne besonderes Zubehör, sowie sehr geringe Bautiefe bei einfacher Montage und Un-empfindlichkeit gegen Erschütterungen hat. Diese Elektrolumineszenz-Platten, die bisher mit Erfolg in Fotolabors an Stelle von dunkelgrünen Dunkelkammerlampen benutzt wurden, sind auch unter der Bezeichnung „Leuchtkondensatoren" bekannt.

Sie haben eine sehr geringe Einbautiefe von nur 3 bis 4 Millimeter, sind zum Anschluß an Wechselstrom 220V/50 Hz bestimmt und haben eine sehr niedrige Leistungsaufnahme von nur 0,3 mW/cm2. Die Wirkungsweise der „LU-Platten" beruht auf dem Prinzip, daß an den beiden Elektrodenschichten der Leuchtplatten eine Wechselspannung angelegt wird. Unter dem Einfluß des hierdurch erzeugten Wechselfeldes leuchtet der dazwischen befindliche Leuchtstoff in jeder Halbwelle auf. Das Licht tritt auf der einen Seite durch die durchsichtige Elektrodenschicht und die Trägerplatte aus Glas nach außen. Auf der anderen Seite wird es von der undurchsichtigen Elektrodenschicht reflektiert und erhöht dadurch die Gesamthelligkeit.

Die LU-Patten werden in den Farben Grün, Blau und Orange geliefert und haben in Innenräumen eine mittlere Lebensdauer von einigen tausend Stunden, unabhängig von der Schalthäufigkeit. Für das Filmtheater ergeben sich mit diesen Philips-LU-Platten Anwendungsmöglichkeiten zur Ausleuchtung von Hinweisschildern, zur Kennzeichnung der Sitzreihen und für Stufenbeleuchtung.

In Zusammenhang hiermit sei auch auf die von OSRAM entwickelten Leuchtplatten mit Lumogen-Farbstoff hingewiesen, die ein mildes, grünliches Licht ausstrahlen und jetzt auch als rote Leuchtplatten geliefert werden. Sie sind mit einem Lumogenfarbstoff überzogen, der die Strahlung der Leuchtplatten in rotes Licht umwandelt. Durch diesen roten Farbstoff ist eine deutliche Unterscheidung gegenüber normalen Leuchtplatten auch dann gewährleistet, wenn die Platten ausgeschaltet sind. Die roten Leuchtplatten können in den Standardgrößen 2X8 und 6 X 20 cm geliefert werden.

Bild:
Anwendungsbeispiel der Philips - LU -Leuchtpl,atten als Stufenbeleuchtnug in einem Filmtheater. Sie zeichnen sich durch flache Bauweise und geringen Stromverbrauch aus. (Foto: Philips-Pressestelle)
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Gestelle aus DEXION-Profilen

Die DEXION Metallbaugesellschaft mbH, Frankfurt (Main), zeigte auf der Hannover-Messe ihre DEXION-Profile, die aus Metallstreifen bestehen, welche in festen Abständen mit Löchern versehen sind, so daß mit Hilfe von Befestigungsschrauben Metallkonstruktionen jeder beliebigen Größe hergestellt werden können. Die als Winkel- und Flachprofile lieferbaren Konstruktionsteile sind phosphatiert und mit einem grauen Einbrennlack versehen. Auf Wunsch können sie auch aus Aluminium und verzinkt hergestellt werden.

Neben vielen anderen Verwendungsmöglichkeiten eignen sich diese DEXION-Profile, die in verschiedenen Längen hergestellt werden, u. a. sehr gut für die Fertigung von Regalen für die Filmlagerung beim Verleih und im Kopierbetrieb. Das System hat den großen Vorteil gegenüber Regalen, die mit festen Abmessungen hergestellt sind, daß ein nach dem DEXION-Verfahren zusammengebautes Regal jederzeit bei Bedarf mit den gleichen Bauteilen in anderer Form wieder zusammengestellt werden kann. Ebenso können die Regale beliebig hoch - bis zur Decke - gebaut werden, so daß eine gute Raumausnutzung gewährleistet ist und das Regal außerdem von beiden Seiten leicht zugänglich ist.

Darüber hinaus eignet sich das DEXION-Material sehr gut für die Herstellung von Tischen, z. B. für den Umroller, wie auch für die Umkleidung von Mauervorsprüngen und von störenden Unebenheiten. Mit DEXION-Profilen lassen sich auch andere Konstruktionen herstellen, z. B. Podeste, Stege, Leitern, Brücken, Rampen, Ständer, Transportbehälter usw., so daß sich auch für das Filmtheater genügend Verwendungsmöglichkeiten für diese Profile ergeben.
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Bild:
Gestelle aus DEXION-Profilen für Filmlagerung. Diese Profile sind in verschiedenen Längen als Winkel- und Flachprofile lieferbar und eignen sich auch sehr gut für die Herstellung von Umrolltischen und für die Umkleidung von Mauervorsprüngen, da sie in jeder beliebigen Form zusammengestellt werden können. (Foto: DEXION)
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Tonband- und Schmalfilmgeräte

Ohne auf technische Einzelheiten einzugehen, sei abschließend noch darauf hingewiesen, daß auch auf dem Tonbandgerätegebiet verschiedene Neuerungen in Hannover festzustellen waren. So zeigte u. a. Philips das Tonbandgerät RK35, das für viele Zwecke verwendbar ist und die Anwendung interessanter Tricktechniken gestattet, wie z. B. das von Philips eingeführte „Multiplay-Verfahren".

Telefunken zeigte u. a. ein Studio-Tonbandgerät MAGNETOPHON M10 mit Vierspurtechnik, ein neues Heim-Tonbandgerät „Magnetophon 35" mit drei Bandgeschwindigkeiten und eine vollautomatische Trickblende ohne Drehknopf.

Der Schmalfilmsektor

Der Schmalfilmsektor brachte ebenfalls verschiedene Neuerungen, so u. a. den BAUER Selecton IIO- Zweiband-Projektor von Bauer und die Bauer 88L, mit Gangautomatik, Vario-Objektiv und Belichtungsautomatik. Die Gangautomatik gibt die Möglichkeit, während der Aufnahme zwischen Normal- und Zeitlupengang bei automatischem Belichtungsausgleich zu wechseln. Der Zweiband-Projektor Selecton IIO ist eine Sonderausführung für Film- und Fernsehstudios, die aus dem stationären 16mm-Projektor Selecton IIO entwickelt wurde und für die Wiedergabe von licht- und magnettonbespurten 16mm-Bildfilmen, sowie zur Magnettonaufnahme auf dem bespurten Bildfilm dient.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind die zusätzliche Wiedergabe von Magnetton-Aufzeichnungen auf einseitig perforiertem 16mm-Magnettonfilm bis 600m Länge für sogenannte Mitten- oder Randspur mit Hilfe kombinierter Wiedergabeköpfe, und das Umspielen einer Tonaufzeichnung vom 16mm-Magnettonfilm mit Mitten- oder Randspur auf die Magnettonspur des Bildfilms (Voll- oder Halbspur).

Damit werden für die Arbeit im Filmstudio, vor allem aber bei der Gestaltung von Fernsehprogrammen neue, bisher nur durch die Verwendung von Normalfilm-Zweiband-Projektoren übliche Möglichkeiten erschlossen. Als Lichtquelle wird eine Xenonlampe mit 900 W-Xenonkolben benutzt.

Fachlehrgang für Filmvorführer (Mai/Juni 1961)

In der Bayrischen Landesgewerbeanstalt in Nürnberg beginnt am 3. Juli 1961 unter der Leitung von Karl Haarmann, Vorstandsmitglied des WdF-Bayern, ein neuer Fachlehrgang für Filmvorführer. Der Fachkurs dauert bei ganztägigem Unterricht drei Wochen und endet mit der Abschlußprüfung. Bereits im Beruf stehende, aber noch nicht geprüfte Vorführer haben die Möglichkeit, durch Besuch eines Kurzlehrganges den Vorführerschein nach Ablegung der Prüfung zu erwerben. Anfragen und Anmeldungen nehmen noch entgegen: Kursleiter Karl Haarmann, Hilpoltstein, Mittelfranken, Johann-Friedrich-Straße 1, und die Geschäftsstelle des Wirtschaftsverbandes der Filmtheater in München, Sendlinger Torplatz 9. -ma-

Organisation des Ausschüsse des FAKI „Fachnormenausschuß Kinotechnik"

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  • Anmerkung : Das sind wirklich reine Füllartikel, denn dieses Thema hatte zu der Zeit (Juni 1961) weder die Filmvorführer noch die Theaterbesitzer interessiert. Die hatten ganz andere Probleme mit den ausbleibenden Zuschauern und den riesigen inzwischen fast leeren Kinosälen. Auch starteten schon die ersten Anzeigen - Filmvorführer sucht neue Beschäftigung -. Das Neugeschäft mit Kinotechnik ist völlig eingebrochen. Die wenigen 70mm Projektoren konnte man an einer Hand abzählen.

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Der „Fachnormenausschuß Kinotechnik" (FAKI) umfaßt z. Z. insgesamt 18 Arbeitsausschüsse mit 534 Mitarbeitern und die Normenarbeit unterstützenden Firmen und Institutionen. Vorsitzender des FAKI ist Dir. Leo Mayer (Perutz); stellv. Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. K. O. Frielinghaus (Hochschule Ilmenau/Thüringen - das war im Ossiland); als Geschätfsführer fungiert Betr.-Wirt A. Laufmann, Berlin W 15, Schaperstr. 15, an den auch Zuschriften zu richten sind. Nachstehend bringen wir eine Übersicht über die Organisation und Stellenbesetzung der einzelnen Arbeitsausschüsse des FAKI.
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Die Arbeitsausschüsse des FAKI

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1. Arbeitsausschuß Ateliertechnik
Komm. Obmann: Dipl.-Ing. R. Fehrmann - Aufgabengebiet: Vereinheitlichung von Bühnenbauteilen und Elektroeinrichtungen, Scheinwerfer

2. Arbeitsausschuß Benennungen
Obmann: Prof. Dr. A. Narath Aufgabengebiet: Schallaufzeichnungsverfahren, Magnettonträger und -Geräte, Filmbearbeitung, Filmschäden

3. Arbeitsausschuß Bewertung von Laufbildwerfern
Obmann: Ing. W. Buchelt Aufgabengebiet: Festlegung der Meßmethoden für die Bestimmung des Nutzlichtstromes, der Ungleich-mäßigkeit der Bildfeldausleuchtung und der Erwärmung im Bildfenster

4. Arbeitsausschuß Bildfenster
Obmann: Dipl.-Ing. A. R. Schulze Aufgabenbereich: Festlegung der Bildgrößen der Aufnahme und Wiedergabe für 35-, 16-, 8- und 70-mm-Film, für anamorphotische Verfahren unter Berücksichtigung der Seitenverhältnisse

5. Arbeitsausschuß 3-D- und Panoramafilm
Obmann: Dipl.-Ing. G. Haufler Aufgabengebiet: Stereoskopische Filmverfahren, Breitwandverfahren durch Bildabdeckung

6. Arbeitsausschuß Filmlagerung
Stellv. Obmann: Dr. Lindau Aufgabengebiet: Festlegung der klimatischen Bedingungen beim Lagern und Verarbeiten Zweiband-Projektor Selecton II O für verschiedene Aufgaben in Film- und Fernsehstudios bei der Bearbeitung von 16-mm-TonaufZeichnungen. (Foto: Bauer)

7. Arbeitsausschuß Filmspulen
Obmann: Dipl.-Ing. A. R. Schulze Aufgabengebiet: Filmkerne, Aufnahme- und Wiedergabespulen, Filmdosen

8. Arbeitsausschuß Filmtheatertechnik
Obmann: Obering. H. Rudolph Aufgabengebiet: Methoden für die Bildwandausleuchtung, Richtlinien für Bildwerferräume, Kohlestifte :-:ür Projektoren

9. Arbeitsausschuß Filmtransportrollen
Obmann: Prof. Dr.-Ing. K. O. Frielinghaus - Aufgabengebiet: Festlegung der Maße für die Filmauflage und Zahnkränze für Verarbeitungs- und Wiedergabegeräte

10. Arbeitsausschuß Grundnormen
Obmann: Dr. W. Behrendt Aufgabengebiet: Festlegung der Rohfilmmaße für Negativ- und Positivfilm 35-, 16-, 8- und 70-mm, Sicherheitsfilm - Begriff, Prüfverfahren und Kennzeichnung

11. Arbeitsausschuß Lichtquellen für Filmaufnahme und -wiedergäbe
Obmann: Herr Tanner Aufgabengebiet: Festlegung der Meßverfahren zur Bewertung von Lichtquellen zur Beleuchtung der Szene und Wiedergabe von Farbfilmen

12. Arbeitsausschuß Magnettontechnik
Obmann: Dr. H. Hörmann Aufgabengebiet: Magnetfilme, Magnettestfilme, Tonaufzeichnungen, Synchronisationsverfahren, Bildpositivfilme mit Magnettonstreifen, Bildaufzeichnung auf Magnetband

13. Arbeitsausschuß Meß- und Prüfmittel
Obmann: Prof. Dr.-Ing. Frielinghaus - Aufgabengebiet: Testfilme für Projektor-, Bild- und Tonprüfungen

14. Arbeitsausschuß Projektionsobjektive
Obmann: Dr.-Ing. R. Tiedeken Aufgabengebiet: Festlegung der optischen Kenngrößen und Durchmesser für Kinoprojektion sowie der Brennweite für 70-mm-Breitfilm

15. Arbeitsausschuß Start- und Endbänder
Obmann: Prof. Dr.-Ing. K. O. Frielinghaus - Aufgabengebiet: Theaterkopien für 35-mm-Film, Steuermarkierung zur automatischen Überblendung

16. Arbeitsausschuß Theaterton
Obmann: Obering. H. Orlich Aufgabengebiet: Prüfverfahren für die Tonfilmwiedergabe in Filmherstellungsbetrieben und Theatern

17. Arbeitsausschuß Tonspurlage
Obmann: Dipl.-Ing. H. Tümmel Aufgabengebiet: Spurlagen und Spaltbild für 35- und 16-mm-Film

18. Arbeitsausschuß Verstärkertechnik
Obmann: Obering. H. Schmidt Aufgabengebiet: Richtlinien für die Bemessung von Kinoverstärkern und Lichttonabtastgeräten, Meßbedingungen für Tonfilmfotozellen
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Die Kernfrage : Wen hatte das noch interessiert ?

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Blimp 120 S für ARRIFLEX 35 (eine Normalfilkamera für Profis)

Um bei synchronen Bild- und Tonaufnahmen das Laufgeräusch der Kamera so abzuschirmen, daß keine störenden Einflüsse bei der Tonaufzeichnung entstehen, werden Schallschutzgehäuse, sog. „Blimps", benutzt. Zu diesem Zweck werden auch die von Arnold & Richter, München, hergestellten Kameras ARRIFLEX 35 mit solchen Blimps ausgerüstet.

Neben den bereits auf dem Markt befindlichen Blimps entwickelte Arnold & Richter nunmehr auch einen „Blimp 120 S (Spezial)", der so konstruiert ist, daß er eine ARRIFLEX 35 mit 60- oder 120m-Kassette aufnehmen kann. Der Blimp 120 S kann mit Balgenkompendium und aufgesetztem Vorderlicht ausgerüstet werden und ist für Netzbetrieb oder Batteriebetrieb (24 V) eingerichtet.

Die Konstruktion ist so ausgeführt, daß kurzbrennweitige Objektive, wie z. B. das 20mm Schneider-Cinegon oder das 18 mm Cooke-Speed-Panchro, eingesetzt werden können. Nach dem Auswechseln des rechteckigen Frontfensters können auch anamorphotische Aufnahmeobjektive, wie z. B. das ULTRASCOPE-Anamorphot von Arnold & Richter, verwendet werden. Die Blenden- und Schärfeneinstellung der Objektive kann von außen bedient und die eingestellten Werte von großen beleuchteten Skalen abgelesen werden.

  • Anmerkung : Weder der Filmvorführer noch der Theaterbetreiber hatte irgend einen Bezug zu den 35mm Profi-Film-Kameras am Set oder im Filmstudio  noch irgend ein Wissen, was dort notwenig war und was nicht.


Bild :
ARRIFLEX 35 mit dem neuen Schallschutzgehäuse „Blimp 120 S", sowie Balgenkompendium und aufgesetztem Vorderlicht. (Foto: Arnold & Richter)

Eine Werbeanzeige für einen fast toten Kino-Markt (Juni 1961):

Technisch vollendet und zukunftsicher - Bauer-Projektoren

Bereits im Jahre 1907 entstand" der erste Bauer-Kinoprojektor. Seit dieser Zeit ist der Name Bauer eng mit der kinotechnischen Entwicklung verbunden und in internationalen Fachkreisen ein Begriff. Wie damals sind Bauer-Maschinen auch heute beste deutsche Qualitätsarbeit und in ihrer technischen Ausstattung vorbildlich. Überall da, wo es gilt, einem anspruchsvollen Publikum vollendete Bild- und Tontechnik zu bieten, haben Bauer-Kinoprojektoren für 16mm-, 35mm- und 70mm-Film ihren festen Platz.

Bei allen Typen können Kohlenbogen- oder Xenon-Lampen mit dem bewährten Bauer-Kaltlichtspiegel verwendet werden. Das erlaubt, die Kombination Projektor-Lampe genau auf die örtlichen Belange abzustimmen. Aber nicht nur im Lichtspieltheater, sondern auch in den Film- und Fernsehstudios, in den Hörsälen der Universitäten und in der Industrie sind Bauer-Maschinen zuverlässige und unentbehrliche Helfer. Tradition und Fortschritt waren für den Erfolg bestimmend.

Eugen Bauer GmbH Stuttgart-Untertürkheim eine Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH

Stand der Normungsarbeit des FAKI

In FV 2/61 berichteten wir auf Seite 4 und 5 über den Stand der Normungsarbeit des Fachnormenausschuß Kinotechnik (FAKI) im Deutschen Normenausschuß (DNA), wie er sich nach der Herbsttagung des FAKI am 4. 11. 1961 in München-Geiselgasteig ergeben hatte.

Inzwischen hat in der Zeit vom 10. bis 15. April 1961 die Frühjahrstagung des FAKI im Sowjetsektor von Berlin stattgefunden, auf deren Hauptversammlung am 13.4.1961 im Sitzungssaal des DNA in West-Berlin die Obmänner der einzelnen Arbeitsausschüsse bzw. deren Stellvertreter über die in der Berichtszeit geleistete Normungsarbeit referierten. Nachfolgend bringen wir eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte dieser Normungsarbeit, soweit sie für den Vorführer von Interesse sind.

  • Anmerkung : Das interesierte bereits niemenden mehr - außer den beleiligten Personen, die sich irgendwie noch wichtig fühlten und diese Normen für unabdingbar notwenig erachteten.

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Hier nur einige der Überschriften :

Veröffentlichte Normblätter und Entwürfe Berichte der Arbeitsausschüsse des FAKI Der „Arbeitsausschuß Filmtheatertechnik" Der Arbeitsausschuß „Bewertung von Laufbildwerfern"Arbeitsausschuß Meß und Prüfmittel Arbeitsausschuß Filmspulen Im Arbeitsausschuß „Benennungen" Arbeitsausschuß „Abtast- und Verstärkergeräte"Diesen mehrseitgen Salmon haben wir komplett asgelassen.

Neuerungen auf dem Patentgebiet

In FV 6/61 haben wir mit der Veröffentlichung von Patentanmeldungen aus dem Gebiet der Film- und Kinotechnik begonnen und diese Berichterstattung in der Rubrik „Neuerungen auf dem Patentgebiet" in FV 3/61 fortgesetzt. Nachstehend folgen zwei weitere Veröffentlichungen dieser Art, von denen wir annehmen, daß sie unsere Leser interessieren werden.

  • Anmerkung : Auch diese Annahme ist - für diese Zielgruppe - völlig daneben. Das Patentrecht ist dermaßen komplex, daß sich weder die in der Rgel ganz einfach gestricken Vorführer noch die Besitzer der Kinos irgend eine Erleuchtung davon versprechen konnten.


Wir übergehen diese ganzen Artikel, die ohnehin seit 50 Jahren überholt sind.

Projektionseinrichtung für Filmtheater mit Panorama-Bildwand

Mit dieser amerikanischen Erfindung, die jetzt in Deutschland zum Patent angemeldet wurde, wird eine Projektions-Einrichtung für Filmtheater mit Panorama-Bildwand geschaffen, mit der eine einheitlich scharfe Panorama-Ansicht erzielt wird, ohne daß spezielle Projektionsoptiken benutzt werden müssen.

Das Problem wird in der Weise gelöst, daß im Strahlengang zwischen dem Seitenbildwerfer und dem zugehörigen Seitenteil der Bildwand Reflektormittel angeordnet sind, welche die Bildweite der Seitenprojektoren gegenüber der des Mittelprojektors vergrößern. Die Seitenprojektoren enthalten zur Verbesserung der Bildschärfe auf den gebogenen Seitenteilen der Bildwand optische Systeme längerer Brennweite als der mittlere Bildwerfer.

Die langbrennweitigen optischen Systeme, deren Anwendung in den Seitenprojektoren durch die Verlängerung des optischen Weges zwischen gebogenen Bildwand-Seitenteilen und zugehörigen Seitenbildwerfern möglich wird, erzeugen auf den gebogenen Bildwandteilen kleinere Zerstreuungskreise als kürzer brennweitige Systeme, und man erhält scharfe Bilder auf den Seitenteilen der Leinwand, trotzdem sie eine konkave Form aufweisen.

Bilder:
Grundriß eines Zuschauerraumes mit Anordnung der Projektoren für die „Projektionseinrichtung für Filmtheater". Die eingesetzten Zahlen verweisen auf die zugehörigen Textstellen des nebenstehenden Berichtets. (Zeichnung: Dr. H. Friedemann)

Skizze zu dem nebenstehenden Bericht: „Laufbildwerfer mit vom durchlaufenden Film gesteuerten Schalteinrichtungen". Die beigefügten Zahlen deuten auf die entsprechenden Textstellen hin.
(Zeichnung: Dr. H. Friedemann)

Die optische Achse des mittleren Bildwerfers (7) verläuft, wie in der Zeichnung dargestellt, rechtwinklig zum mittleren Bildwandteil (9), so daß bei diesem Bildwerfer ein Projektionsobjektiv mit längstmöglicher Brennweite benutzt werden kann. Da der Teil (9) im wesentlichen eben ist, erscheint das auf ihn projizierte Bild im wesentlichen auf seiner ganzen Fläche scharf, auch wenn dieser Teil eine leichte Biegung aufweist. Der Bildwerfer (6) ist für den Bildwandteil (10) vorgesehen.

Ein Reflektor (14) ist an der Seitenwand (2) in einer Stellung angebracht, in der er das vom Bildwerfer (6) ausgestrahlte Bild direkt auf den Bildwandteil (10) reflektiert und zwar im wesentlichen im rechten Winkel hierzu. Der Bildwerfer (6) kann ein lang-brennweites Projektionsobjektiv mit den schon beschriebenen Vorteilen besitzen.

Der Bildwandteil (10) weist eine größere Krümmung als der Bildwandteil (9) auf, doch ist der Projektionsweg vom Bildwerfer (6) über den Reflektor (14) zum Bildwandteil (10) länger als der vom Bildwerfer (7) zum Bildwandteil (9). Daher ist die Brennweite des Projektionsobjektives für den Bildwerfer (6) auch größer als die beim Bildwerfer (7). Dies bewirkt gleichmäßige Bildschärfe über die gesamte Bildwand. Zum Bildwerfer (8) und dem Bildwandteil (11) gehört ebenfalls ein Reflektor (15), jedoch an der Wand (1), so daß der entsprechende Vorgang um die gleiche Wirkung, wie sie im Zusammenhang mit dem Bildwerfer (6) und dem Bildwandteil (11) beschrieben wurden, entstehen.

Die Vorführkabine (5) kann fast so kleine Abmessungen haben, wie ein üblicher Vorführraum, weil die drei Bildwerfer (6, 7 und 8), wie veranschaulicht, ganz eng beisammen aufgestellt werden können. Die Vorführkabine ist an der Rückseite des eigentlichen Zuschauerraumes angeordnet, so daß alle in üblicher Art vorgesehenen Theatersitze zur Ausnutzung zur Verfügung stehen.

Die Reflektoren können in einem Kasten eingeschlossen sein, der eine Vorderwand aus Glas mit guten optischen Eigenschaften aufweist, das mit einer reflexmindernden Schicht überzogen sein kann. Ein jalousieartiges Gitter kann vor der Glaswand angebracht sein, wobei dieses Gitter so angeordnet ist, daß die bilderzeugenden Strahlen vom Bildwerfer zum Spiegel und von letzterem zur Bildwand hindurchgelassen werden, während die Zuschauer die Reflektorfläche nicht sehen können.

Wird eine exakte Schärfe auf den gesamten verhältnismäßig stark gekrümmten Bildwandteilen (10) und (11) gewünscht, können die Reflektoren oder Spiegel (14 und 15) mit leicht konkaven Oberflächen versehen werden, die optisch so berechnet sind, daß sie das von ihnen reflektierte Bild in einer Fläche fokussieren, die mit der konkaven Bildwand zusammenfällt.

Aus der Praxis - für die Praxis
"Erfahrungen im Betrieb mit Xenon-Lampen"

„Außer den Betriebsvorschriften der Herstellerfirmen und den Berichten in den verschiedenen Hauszeitschriften der kinotechnischen Industrie gibt es leider fast noch keine Erfahrungsberichte aus der Praxis des Xenonbetriebes.

Seit 1957, also seit vier Jahren, fahren wir in unserem Theater mit Xenon-Lampen. Es sind mit die ersten Lampen, die von Zeiss Ikon seinerzeit herausgebracht wurden. Sie sind in einem Kohle-Lampenhaus (IKOSOL II) der ERNEMANN VIII untergebracht; ihr optisches System besteht aus einem Hauptspiegel von 300mm, einem Hilfsspiegel und dem bekannten Wabenkondensor von Zeiss Ikon. Die Lampe, die mit einem Xenonkolben XBO 2001 (1600 W) bestückt ist, wird im Schnitt mit einem Lampenstrom von 55 A gefahren. Durch den zusätzlichen Einbau eines Wärmeschutzfilters ersparen wir uns jede weitere Kühleinrichtung. Selbst bei einer Stromstärke von 65 A wird die Filmbahn kaum mehr als handwarm.

Wartung und Pflege der Xenon-Lampen

Über die Bequemlichkeit der Bedienung und über den sauberen Betrieb der Xenonlampen braucht wohl nichts weiter gesagt zu werden. Ein bestimmter Pflegeplan sollte aber trotzdem eingehalten werden, da auch bei noch so rein gehaltenem Vorführraum durch die Entlüftungsschlitze des Lampenhauses Staub eindringen kann.

In den Sommermonaten wird das Xenonlampenhaus zu einem Massengrab für Mücken und Fliegen; eine Beobachtung, die ich in Kohlelampen nie gemacht habe. Bei vernachlässigter Reinigung wird der Staub, der Kolben und Spiegel bedeckt, durch die große Hitzeentwicklung des Kolbens eingebrannt.

Wie am Spiegel, sollte man auch am Kolben Schweißabdrücke von Fingern vermeiden, zumindest müssen sie vor dem Zünden auf jeden Fall gründlich entfernt werden. Nach einem Lampenwechsel empfiehlt es sich, am nächsten Tag noch einmal die Anschlüsse an den Stiftsockeln nachzuziehen, da sich insbesondere die Klemmbacken durch den ständigen Temperaturwechsel der Lampe häufig lösen. Die Folgen einer solchen losen elektrischen Verbindung sind ja zur Genüge bekannt.

Besonders am Stiftsockel eines Xenonkolbens lassen sich Schmorstellen kaum entfernen. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Fehlerquelle besonders aufmerksam machen, die bei Anschlüssen mit Klemmbacken auftreten kann und die uns beinahe eine erhebliche Störung eingebracht hätte.
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Beachtenswerte Vorkommnisse

Die Sitftsockel, an denen die Klemmbacken befestigt werden, sind nicht aus massivem Metall. Beim Anschluß der Klemmbacken, der vielleicht auch etwas zu fest erfolgte, deformierte sich der Sockelstift. Er erhielt eine ovale Form, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen war. Als nach einer Reinigung des Lampenhauses der Kolben wieder eingesetzt wurde, bekamen die Klemmbacken einen anderen Sitz und lagen durch die Deformierung des Sockelstiftes nicht mehr formschlüssig an, so daß ein Übergangswiderstand auftrat und sich eine Schmorstelle bildete.

Von dem verseilten Anschlußkabel brannte ein Drähtchen nach dem anderen durch; die Folge war eine funkenstiebende, völlige Unterbrechung des Gleichstromkreises. Zum Glück im Unglück lief gerade ein Werbefilm aus und nach einer kurzen Reaktionspause wurde mit der anderen Maschine weitergefahren.
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Glück im Unglück

Wie meistens üblich, passierte der Vorfall an einem Sonnabend in der letzten Vorstellung. Natürlich war um diese Zeit kein neues Anschlußkabel zu bekommen und es gab nur eine Lösung, um die Vorstellung nicht unterbrechen zu müssen, indem wir das abgeschmorte Kabel mit Hilfe von Hammer und Zange in einem Kabelschuh festklemmten, dessen Lötseite gerade groß genug war.

Die Herstellung einer Lötstelle war wegen der starken Oxydation des Kupferkabels nicht möglich. Die Lochseite des Kabelschuhes wurde an der Klemmbacke mit unter die Imbusschraube gelegt und damit ein - ziemlich fragwürdiger - Anschluß hergestellt.

Um weitere Ausfälle zu verhindern, regelten wir die Stromstärke auf ein Minimum herunter und konnten so die Vorstellung tatsächlich ohne Störungen zu Ende fahren. Obwohl ich noch nicht von einer gleichen Störung gehört habe, ist es jedoch kein Einzelfall, daß ein Sockelstift durch eine zu fest angezogene Klemmbacke deformiert wurde.

Aus diesem Vorfall ergibt sich die Lehre, daß beim Aufsetzen der Klemmbacke darauf geachtet werden muß, daß sie soweit wie irgend möglich an der oberen Kante des Sockelstiftes befestigt wird, da diese massiv ist und einen festeren Anschluß verträgt. Bei solchen Arbeiten darf nicht vergessen werden, die Schutzhülle um den Kolben zu legen und eine Gesichtsmaske zu tragen, was meistens vernachlässigt wird. Schutzhülle und Gesichtsmaske sollten daher an einer bequem zugänglichen Stelle aufbewahrt werden.
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Erfahrungen im Xenonlampenbetrieb

Wir fahren in unserem Theater täglich fünf Vorstellungen und haben somit einen entsprechenden Verbrauch an Kolben. Die Lebensdauer betrug immer zwischen 1.800 und 2.300 Betriebsstunden; in einem Fall erreichten wir sogar fast 3.000 Betriebsstunden. Wir haben aber auch schon Reklamationen bei 100 bis 600 Stunden gehabt. In diesem Zeitabschnitt scheint ein kritischer Punkt zu liegen, da wir beobachtet haben, daß der Lichtbogen in dieser Zeit häufig nach dem Zünden unruhig brannte und zeitweise sogar flackerte. Diese Unruhe legte sich jedoch nach gewisser Zeit völlig, oder der Kolben mußte, wie schon erwähnt, reklamiert werden.

Flackern des Lichtbogens bei 1400 Betriebsstunden

Im Normalfall trat stärkers Flackern des Lichtbogens und auch das Erlöschen unmittelbar nach dem Zünden im Schnitt bei 1400 Betriebsstunden auf. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß es in diesem Fall zweckmäßig ist, den Kolben sofort zu löschen und wiederholt zu zünden, wobei festgestellt werden konnte, daß sich der Lichtbogen nach gewisser Zeit wieder beruhigt.

Ein stark flackernder Xenonbogen trägt aber zur vermehrten „Warzenbildung" an der Anode des Kolbens bei. Nach unseren Beobachtungen verursachen diese zeitiger als sonst einen unruhig tanzenden Lichtbogen. Wiederholt habe ich zwar davon gehört, daß ein häufiges Zünden die Lebensdauer des Kolbens beeinträchtigen soll; wir sind aber immer, wie beschrieben, verfahren und stets weit über die vom Werk angegebene Garantiezeit gekommen.
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Wenn sich der Kolben trübt oder tanzt

Eine leichte Eintrübung in der oberen Hälfte des Kolbens begann meistens nach 1000 Betriebsstunden; sie verdichtet sich langsam bei 2000 Stunden zur Schwärzung. Aber auch bei dieser Schwärzung, die sich bei 2400 und 3000 Betriebsstunden weiter verstärkte, haben wir bei einer Erhöhung der Stromstärke auf 60-65 A noch ein ausreichend helles und gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild gehabt.

Störend dagegen ist ein stark tanzender Lichtbogen. In diesem Fall ist es ratsam, einen solchen Kolben auszuwechseln. Tritt diese Erscheinung frühzeitig ein, kann man den Kolben reklamieren, wenn nicht eine zu geringe Stromstärke die Ursache ist. Es ist bei uns in den vier Jahren nicht einmal vorgekommen, daß der Kolben während des Betriebes erlosch oder nicht mehr zündete. Ein Wechsel wurde immer nur wegen unruhigen Brennens oder aus Sicherheitsgründen bei weit über die Garantiezeit hinausgehendem Gebrauch vorgenommen.
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Aufpassen beim Auswechseln des Kolbens

Da die Schutzhüllen des Kolbens sehr wärmeempfindlich sind, muß man den Kolben vor einem Wechsel vollkommen abkühlen lassen. Einen sicher sehr selten eintretenden Schaden hat bei uns einmal ein Kolben angerichtet, der in den Hilfsspiegel ein kreisrundes Loch brannte, ohne daß der Spiegel gesprungen ist. Man sprach in diesem Fall von einem „Linseneffekt".

Wir haben den Kolben um 90 Grad gedreht und der Fall wiederholte sich nicht. Eine klare Erkennung der Ursache konnte in diesem Fall auch ein Fachmann nicht geben; jedenfalls löste sich die Verspiegelung vom Mittelpunkt her langsam mehr und mehr auf. Am Anfang hatten wir beide Zündgeräte mit einer Sicherung abgesichert. Es kommt aber vor, daß die Löschfunkenstrecke ausfällt, was man jedoch leider erst beim Zünden merkt, also in den letzten Minuten vor der Überblendung. Will man die Löschfunkenstrecke ersetzen, während die andere Maschine in Betrieb genommen wird, ist es unerläßlich, eine getrennte Abschaltmöglichkeit für das defekte Zündgerät zu haben. In unserem Fall haben wir außer der getrennten Sicherung ein zweites Schaltschütz hinter das Maschinenschütz gelegt. So haben wir in jedem Fall bei abgeschalteter Maschine auch ein stromloses Zündgerät.

Außer einem neuen Kolben halten wir immer einen gebrauchten mit etwa 2000 Betriebsstunden in Reserve. Auf diese Weise ist auch im schlimmsten Fall noch Ersatz da. Alle sonstigen unbrauchbaren Kolben haben wir vernichtet, wobei wir den Kolben mit Schutzhülle mit mehreren Aufwischtüchern umwickelt haben, so daß beim Zerstören keine Splitter nach außen dringen konnten." A. Kujawski

Und wieder zwei Artikel für den "dummen" Vorführer .....

Bobby mit 125 mm Durchmesser

Die in FV 11/60 begonnene Diskussion um den „Bobby mit 125 mm Durchmesser", die in FV 12/60 und FV 2/61 fortgesetzt wurde, findet nach wie vor starkes Interesse bei unseren Lesern. Wie aus den Ausführungen in FV 11/60 ersichtlich, wurde der Vorschlag für die Einführung eines Bobbys von 125 mm Durchmesser von unserem Mitarbeiter Fredi Müller, Vorführer in Dudweiler/Saar, vorgebracht. Dem soeben bei der Redaktion eingegangenen Sitzungsbericht über die Hauptversammlung des Fachnormenausschusses Kinotechnik (FAKI) am 13. April 1961 in Berlin haben wir entnommen, daß im Arbeitsausschuß „Filmspulen" des FAKI dieser Vorschlag unseres Mitarbeiters Fredi Müller eingehend behandelt wurde. Zu dem gleichen Thema erhielten wir nunmehr auch eine Zuschrift aus der kinotechnischen Industrie, und zwar von dem bekannten Kino-Konstrukteur Dr. A. Jotzoff, der wir die nachstehenden Ausführungen entnommen haben.

„Es ist unbestritten richtig, daß der von Herrn Fredi Müller vorgeschlagene Filmkern von 125mm sehr zur Filmschonung beitragen kann. In der Zeichnung des vorgeschlagenen Filmkerns (FV 12/60, Seite 6) hat Herr Müller den zweiten entscheidenden Faktor für die Filmschonung erkannt und auch bildlich berücksichtigt, nämlich den Schlitz zum Befestigen des Filmanfangs, ähnlich dem Rohfilmkern DIN 15 531. Damit wollte Herr M sicher zum Ausdruck bringen, daß der Film nach dem Umrollen auf dem 125er Kern untrennbar mit ihm verbunden bleibt. Diese Maßnahme würde die Unsitte unterbinden, daß beim Fertigmachen der Kopie zum Versand alle Filme auf stets demselben, theatereignen, etwas größeren Filmkern (51 Millimeter Durchmesser) aufgespult werden und dann nach beendetem Aufspulen der eigene Kern aus dem Filmwickel herausgezogen und durch den etwas kleineren verleiheigenen Kern (50 mm 0) ersetzt wird. Wer eine solche Kopie mit locker eingelegtem Kern abspult oder umrollt, kann auch bei der besten Sorgfalt nicht verhindern, daß die Filmlagen, insbesondere gegen Filmende bzw. in der Nähe des Filmkerns, gegeneinander verrutschen und den Film verregnen.

Bild:
Bildliche Darstellung des auf Seite 4 geschilderten Umroll-Test, der zeigt, d,aß sich bei dem automatischen Motorumrol-ler die Filmlagen nicht verschieben und dadurch Filmschrammen ausgeschlossen sind. (Foto: Dr. A. Jotzoff)

Maßnahmen zur Filmschonung

Für den filmschonenden Umgang mit der Kopie ist daher Voraussetzung, daß der Film mit dem Kern, auf dem er aufgewickelt ist, unverrückbar verbunden wird, z. B. über den bekannten Einlegeschlitz nach Rohfilmkern DIN 15 531, und daß der Film ein für allemal bis zum nächsten Abrollen oder Umrollen unzertrennlich mit dem Kern vereint bleibt, auf dem er aufgerollt wurde. Wenn diese Regeln konsequent beachtet würden, wäre schon sehr viel für die Kopienschonung erreicht, selbst mit dem jetzigen 50er Kern. Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Filmschonung ist ein dichtes rutschfreies Aufwickeln des Films beim Umrollen.

Mit einem Stück Kreide kann man leicht seinen Projektor und seinen Umroller daraufhin prüfen, ob der Aufwickler am betreffenden Gerät einwandfrei ist oder nicht. Vor rund 30 Jahren hat Dipl.-Ing. A. R. Schulze (damals Zeiss Ikon AG, Dresden) diesen Kreide-Test im Zusammenhang mit der Aufwickelfriktion von Kinoprojektoren beschrieben. Heute findet man kaum einen Kinoprojektor, der nicht diesen Umroll-Test bestünde. Diese einfache Prüfmethode mit dem Kreidestrich scheint inzwischen jedoch wieder in Vergessenheit geraten zu sein.

Nun läuft der Film im Lichtspieltheater aber ebenso oft durch den Projektor, wie durch den Umroller. Für die Filmschonung sind beide Geräte gleich wichtig. Bei den Filmumrollern liegen die Dinge sehr im Argen und es gehört zu den ganz seltenen Ausnahmen, ein Theater anzutreffen, dessen Umroller den Umroll-Test besteht. (Dieser Umroll-Test wird an anderer Stelle dieser Ausgabe kurz beschrieben. D. Red.)

Beim Umrollen darf kein „Nachziehen" der einzelnen Filmlagen auftreten. Der Umroller muß so glatte, feste Wickel liefern, wie es beim Aufwickeln im Projektor geschieht, d. h. der Umroller muß den Umroll-Test mit dem Kreidestrich ebensogut bestehen, wie es für die Aufwickelfriktion der Projektoren schon lange selbstverständlich ist. Es ist eine betrübliche Erfahrung, daß bisher die Filme nicht in der Kinomaschine, sondern! beim Umrollen verschrammen und verregnen; es sollten daher nur Umroller benutzt werden, die das „Nachziehen" der Filmlagen wirksam unterbinden und glatte, feste Wickel liefern.
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Richtig umrollen

Lose, lockere Filmwickel sind Gift für die Kopie, weil sich das „wabbelige" Gebilde beim Transport im Karton bei jeder Erschütterung deformiert. Dieses ständige „Durchkneten" der Filmrolle verursacht jene Vielzahl kleinster Schrammen und Kratzer, welche die Kopie trüben und ein Regenerieren erforderlich machen. Andererseits ist es unvermeidlich, daß die lockeren Filmlagen, sei es beim Abspulen in der Maschine, sei es beim Abrollen auf dem Umroller, unter der Einwirkung der Abwickelbremse nachziehen und das gefürchtete Verregnen der Kopie hervorrufen, noch bevor der Nachspieler den Film vorführen konnte, auch wenn dessen Geräte noch so einwandfrei sind.

Bei der bisherigen Schilderung der Maßnahmen zur Schonung der Kopie ist eine gewissenhafte und sorgfältige Arbeit des Vorführers vorausgesetzt worden. Wir haben dabei gesehen, daß sowohl eine einheitliche Umrolltechnik bezüglich des Filmkerns, als auch einwandfreie Umrollgcräte erforderlich sind. Das erste liegt in der Hand des Vorführers, das zweite in der Hand des Geräteherstellers. Wie verheerend nachlässiges Umrollen - vielleicht bedingt durch Zeitmangel - auf einem nicht mehr einwandfreien Gerät sein kann, ist allen Beteiligten bekannt.

Bild:
Zeichnerische Darstellung und konstruktive Einzelheiten eines Plastik-Bobby von 125 mm Durchmesser nach dem Vorschlag unseres Mitarbeiters Fr. Müller, über dessen Verwendung in FV 12/60, Seite 6, eingehend berichtet wurde. Die nebenstehende Zuschrift befaßt sich ebenfalls mit diesem Vorschlag, der im übrigen auch vom Arbeitsausschuß Filmspulen des FAKI als Beratungsgrundlage benutzt wird, wie aus dem Bericht auf Seite 8 dieser Ausgabe hervorgeht. (Zeichnung: Fr. Müller)

Der Vorschlag des Herrn F. Müller

Der Vorschlag des Herrn F. Müller ist geeignet, den bisherigen Theaterfilmkern (Holzbobby) nach DIN 15 599 ganz zu ersetzen. Die in Anlehnung an DIN 15 531 von Herrn M. vorgeschlagene Bohrung von 26mm für seinen 125er Kern erscheint sehr günstig, weil dies vorausschauend in fernere Zukunft einen Übergang auf die an sich längst fällige stärkere Auf-und Abwickelwelle, einleitet. Der Übergang von der in Europa jetzt üblichen 9mm-Welle zur 26mm-Bohrung des F. Müllerschen Kerns, läßt sich durch ein einfaches Zwischenstück herstellen. Der bisherige Mitnehmerstift für die 9mm- Welle ist ohne Änderung geeignet, die Kupplung zwischen Welle, Zwischenhülse und Filmkern herzustellen. Wenn darüber hinaus der neue Filmkern an Stelle der einen Mitnehmernut deren zwei diametral gegenüber hätte, dann würden auch bei solchen Geräten, die jetzt zwei Mitnehmerstifte an der 9-mm-Welle haben, keinerlei Schwierigkeiten an den vorhandenen Geräten bei der Umstellung auf die vorgeschlagene bessere Technik auftreten." Dr. A. Jotzoff

Bild:
Rückansicht des automatischen Motor-Umrollers von Dr. A. Jotzoff mit schräg gestellten Spulenachsen und aufgetragener Umroll-Test-Markierung. (Foto: Dr. Jotzoff)

Das nachfolende Thema kam auch schon mehrfach vor :
"Dem Nachspieler eine einwandfreie Kopie hinterlassen"

Wenn wir Vorführer alle uns bekannten Regeln der Kopienschonung beachten würden, so dürften theoretisch keine größeren Filmbeschädigungen auftreten. Und doch kommt es immer wieder vor, daß vorher nicht vorhandene Laufstreifen plötzlich auf der Bildwand sichtbar werden, ohne daß man sich selbst den geringsten Vorwurf einer Vernachlässigung bei der Kontrolle des Films oder der Pflege der Maschinen machen könnte.

Vermeidung von Filmbeschädigungen

„Die meisten Filmbeschädigungen, bei denen man sehr oft vor einem Rätsel steht, sind die Laufstreifen. Meistens entstehen diese oft fingerdick auf der Bildwand erscheinenden und hin- und her pendelnden Streifen, indem das Filmband von fehlerhaften mechanischen Teilen der Filmführung durch Reibung fortlaufend beschädigt wird. Besonders schlimm wirkt sich das plötzliche Festsitzen einer Führungs- oder Andrucksrolle aus, weil das Filmband dann wie auf einer feststehenden Achse schleift und oft über die ganze Breite beschädigt wird. Die Verschmutzung und Verkrustung der Gleitflächen im Feuerschutzkanal, unrunde Führungsrollen und falsches Filmeinlegen - eventuell falsch unter statt über eine Führungsrolle gelegt - sind weitere Ursachen von Laufstreifen. Besonders zahlreich sind die Beschädigungen, die in der Bildfensterführung entstehen.
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Der Samtschlitten in der Bildfensterführung

Der in der Filmlaufbahn eingehängte Samtschlitten ist hier besonders als Laufstreifenerzeuger zu erwähnen. Schlechte Samtbänder stören nicht nur die Vorführung durch das Absetzen kleiner Härchen, die im Bildfenster fast unsichtbar sind, auf der Leinwand sich jedoch als große, sich hin- und herbewegende, vielverzweigte „Baumäste" abbilden; auch Laufstreifen auf Perforationsstegen und selbst im Tonstreifen können auf schlechte und abgenutzte Samtbänder zurückzuführen sein.

Ein Samteinsatz soll nicht über die Abnutzung der Samthaare hinaus benutzt werden, da schon das Spielen auf der Bandunterlage die vorerwähnten Beschädigungen entstehen läßt. Besonders viele Laufstreifen, die über der ganzen Breite des Films zu finden sind, entstehen fast immer in alten Maschinen, wenn die ganze Filmfläche an der Fenstertür scheuert, d. h. wenn die Fensterkufen so stark abgeschliffen sind, daß sie mit der Türfläche eine Ebene bilden. Andruckrollen sollen nicht auf der Filmfläche aufliegen und mitlaufen, sondern durch eine besondere Halteschraube auf einen Abstand eingestellt werden, der die doppelte Stärke des Filmbandes, also die Diecke wie die der Klebestellen hat. Gerade diese Andruckrollen-Einstellung kann nicht genug kontrolliert werden, da diese sich infolge dauernder Erschütterungen sehr leicht verändert und die Rollen auf dem Filmband mitlaufen.
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Maßnahmen zu ihrer Verhütung

Wie oft müssen wir, besonders in den älteren oder kleineren Filmtheatern, eine verbogene Filmspule verwenden, da zum Aufrollen mehrerer Programme keine andere Spule mehr vorhanden ist. Diese verbogenen, in den Feuerschutztrommeln schlagenden Filmspulen, die mit ihren verbogenen Scheiben das Filmband der eiernden Bewegung entsprechend bei jeder Spulenumdrehung seitlich aus der Filmführung des Feuerschutzkanals herausdrücken, so daß die Rollenlaufflächen bereits in das Bildfeld oder in den Tonstreifen hineinkommen, erzeugen unweigerliche Schrammen. Dieser Vorgang wirkt sich besonders schlimm aus, wenn die Abwickelfriktion sehr fest eingestellt ist, und außer Schrammen auch noch einseitiger Perforationsanschlag und Abschabung der Filmkante durch die Stege der Spulenscheiben eintritt.

Schrammen entstehen auch bei zu großen Filmschleifen, die gegen Metallteile schlagen oder sich daran reiben. Eine so entstandene Filmbeschädigung ist von der jeweiligen Länge der Schleife und deren Schwingungen abhängig und erfolgt ruckartig und unregelmäßig.

Besonders sorgfältig muß die untere Schleife zwischen Schaltrolle und Schleifenfänger eingestellt werden, weil der unter dem Lichttubus zur Verfügung stehende Raum für die Schleifenschwingungen bei vielen Maschinen sehr begrenzt ist. Es muß also beim Filmeinlegen immer auf den Stand der Bildstrichverstellung geachtet werden, die mit ihrer Mittelstellung die günstigste Betriebslage ergibt. Sehr aufmerksam muß man auch sein, wenn man neue Rollen und Kufen einsetzt.

Zu breite Laufflächen der neuen Rollen und Kufen oder zu großer gegenseitiger Abstand der Rollenflansche führen zu Grenzlaufstreifen, die sich dann nahe am Bild oder am Tonstreifen durch die Kopie ziehen. Sehr großen Filmschaden kann man auch durch Zusammenziehen einer Filmrolle von Hand verursachen. Leider lassen sich solche Manipulationen oft nicht vermeiden, da heute die meisten Kopien unfachmännisch gespult zum Versand kommen.
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Die Prüfung mit der Filmschleife regelmäßig durchführen

Eine aus einem neuen Stück Schwarzfilm zusammengeklebte Filmschleife, die man mehrere Male durch den Projektor laufen läßt, zeigt uns, wenn man die Prüfung regelmäßig durchführt, ob die Anlage in Ordnung ist. Allerdings werden so Filmbeschädigungen, die vor der Vorwickeltrommel und nach der Nachwickelrolle, also in den Feuerschutztrommeln und ihren Kanälen entstehen, nicht sichtbar.

Um auch diese Stellen ausfindig zu machen, kann man einige neue Schwarzfilmstücke, etwa 3 bis 4 Bildfelder lang, in die verschiedenen Rollen des Programms einkleben, was im Zuschauerraum kaum auffällt, um dann nach einigen Vorführungen den Zustand der Laufprobe mit der Filmrolle vergleichen zu können.

Diese kleinen Mühen, wie Schwarzfilmschleife, Zwischenstück, Andruckrollen- und Feuerschutzkanalkontrolle, sowie Samtstreifenerneuerung, Säuberung der Maschine und behutsames Umgehen mit Filmspulen, sollte man sich nicht ersparen, denn man ist dies auch dem Nachspieler schuldig, der, so wie wir es uns selbst wünschen, ebenfalls einwandfreie Kopien zum Ab-spiel bekommen möchte." F. Kub.

Jubiläuen :
20 Jahre Filmvorführer

Am 1.6.1961 konnte Viktor Czirnek (36) auf eine zwanzigjährige Tätigkeit als Filmvorführer zurückblicken und zugleich die 20-jährige Zugehörigkeit zur Firma Filmtheaterbetriebe Heukeshoven & Co. KG in Bochum feiern. Der junge Jubilar trat am 1. Juni 1941 bei den Filmtheaterbetrieben als Umroller und Vorführlehrling ein und erwarb im Jahre 1947 seinen Vorführschein. Seit etwa zwei Jahren ist Viktor Czirnek als Chefvorführer auch mit der Theaterleitung im „Capitol-Theater" in Bottrop beauftragt.

Er hat sich in den bisherigen 20 Jahren seiner Tätigkeit als Filmvorführer durch seine handwerklichen Kenntnisse und durch sein technisches Können ausgezeichnet und damit die Grundlagen für seine heutige umfassende und verantwortungsvolle Tätigkeit geschaffen. Vom Wdf-NRW erhielt Viktor Czirnek anläßlich seines Berufsjubiläums für seine treuen Dienste eine Plakette mit einer Ehrenurkunde und von den Filmtheaterbetrieben Heukeshoven & Co. KG ein wertvolles Geschenk.
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35 Jahre Filmvorführer

Auf eine 35jährige Tätigkeit als Filmvorführer konnte am 12. Mai 1961 Herr Hans Schäfer, z. Z. Vorführer in den „Parklichtspielen", Pirmasens, zurückblicken. Nach einer Lehre als Elektromechaniker, die er mit der Gesellenprüfung im Jahre 1925 beendete, begann der am 6.7.1902 in Frankfurt am Main geborene Jubilar seine Lehrzeit als Vorführer anschließend im Vorführraum der „Palastlichtspiele" in Hannover, in denen er auch im Jahre 1926 die amtliche Vorführerprüfung ablegte.

Von da an war Hans Schäfer als 1. Vorführer in den nachstehenden Häusern tätig: „Palastlichtspiele", Hannover; „UFA-Palast", Wiesbaden; „Atrium", Krefeld; „Scala-Theater", Dudweiler (Saar) und „Licht-Schauspielhaus", Pirmasens. Dazwischen lagen zwei Jahre Tätigkeit in einem Wanderkino einer Gaufilmstelle und die Teilnahme am zweiten Weltkrieg mit anschließender Gefangenschaft.

Seit dem 1.9.1950 ist Herr Schäfer in den „Parklichtspielen", Pirmasens, als Alleinvorführer tätig. In seiner langen beruflichen Tätigkeit als Filmvorführer hatte er reichlich Gelegenheit, sich mit allen vorkommenden Wiedergabeverfahren, angefangen vom Stummfilm über den Tonfilm und Farbfilm bis zum Vierkanal-CinemaScopefilm, eingehend vertraut zu machen und die verschiedensten Vorführanlagen zu bedienen, so z. B. die Ernemann I, den Hahn-Georz-Projektor, AEG-Projek-toren, Ernemann II, Ernemann V, Ernemann VII B bis zur Bauer B 8.

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