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Die Tonschriften auf der Lichtton-Spur ( aus 1951!)

deutlich zu sehen, der schmale Lichtstrahl

Tonlampe und Spaltbildgerät "entwerfen" auf der Tonspur des Films einen gleichmäßig hellen feinen Lichtstrich. Hinter dem Filmband hat der Lichtspalt keine gleichmäßige Helligkeit mehr; diese hat sich mit der Schwärzung der Tonspur geändert. Die Licht- schwankungen werden von einer Fotozelle in Strom- impulse umgesetzt, die damit erzeugte Tonfrequenz dann einem Verstärker und Lautsprecher zugeführt und von letzterem als Schallwellen abgestrahlt.

Die Verschiedenheit der Lichtdurchlässigkeit der Tonspur wird nach zwei Methoden erreicht.

  1. Schwärzungsverschiedenheit der Tonspur- breite als Intensitäts- oder Sprossenschrift.
  2. Durch Breitenänderung des lichtdurchlässigen Teils der Tonschrift als Amplituden- oder Zackenschrift.

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Intensitätsschrift (Sprossenschrift)
Tonspur besteht aus parallelen, mehr oder weniger stark geschwärzten Linien verschiedener Dicke. Die Lautstärke wird bestimmt durch die Schwärzung der Linien, die Frequenz durch ihre Dicke und Zusammendrängung.

Gegen Schräglage des Spaltes ist dieses System praktisch nicht empfindlich. Falls sich aber die Nichtlinearitäten der Schwärzungskurve (Gradation) bei Negativ-und Positiventwicklung nicht aufheben, bringt die Sprossenschrift Verzerrungen der Tonwiedergabe.

Amplitudenschrift (Zackenschrift)
Verschieden hohe Zacken gleicher Schwärzungsdichte. Höhe der Spitzen entspricht der Lautstärke, die Zahl der Zacken pro Längeneinheit der Frequenz. Tonumfang größer als bei der Intensitätsschrift, Schräglage des Spaltes bringt nichtlineare Verzerrungen. Durch unvermeidliche Lichtstreuung in der fotographischen Schicht gehen für hohe Frequenzen die Spitzen verloren und die Täler zu.

Doppelzackenschrift
Aufteilung der Zackenhöhe in zwei Hälften, die spiegelbildlich sich gegenüberstehen. Besserer Klirrfaktor als bei der Einfach-Zackenschrift.

Mehrfachzackenschrift
Aufteilung der Zacken in eine Vielzahl (7-14) von Einzelspuren kleinerer Höhe. Vorteil: Die bei Einfachzacken verlorenen Spitzen und Täler für die hohen Frequenzen werden hier erhalten. Außerdem Unempfindlichkeit gegenüber Spaltschräge, sowie geringe Störgeräusche.

Reintonschrift
Tonaufzeichnung als einfache Zackenschrift. Die hellen Partien des Tonstreifens außerhalb der Tonspur sind zur Herabdrückung des Störpegels abgedeckt. Diese Schwärzung folgt im Großen den Tälern und Höhen der Zackenschrift und trägt dazu bei, daß das Grundgeräusch vermindert wird.

Raumtonschrift (Ein Text aus 1951, als man das Wort Stereo noch nicht so kannte.)
Sie ermöglicht ein Richtungshören, erweckt damit den Eindruck erhöhter Klangtreue. Das Richtungshören ist von besonderem Einfluß auf mittlere und hohe Frequenzen.
Es sind auf dem Film zwei von verschiedenen Stellen des Aufnahmeraums herrührende Tonspuren aufgezeichnet, die von den beiden bei der Aufnahme an verschiedenen Orten aufgestellten Mikrophonen herrühren. Es werden also dem Gehör zwei getrennte Aufnahmen von Klangbildern zugeführt, so daß der Gehöreindruck den tatsächlichen Verhältnissen nahekommt. Durch ein besonderes System werden die beiden Tonspuren im Lichttongerät abgetastet und das Licht zwei verschiedenen Fotozellen, die Tonfrequenz zwei Verstärkern und zwei Lautsprechern getrennt zugeführt.

Aug-2010 - Anmerkung von SG aus Dresden

Informationen zu diesem 1951er Artikel zur Intensitätsschrift (Sprossenschrift) - Amplitudenschrift (Zackenschrift) - Doppelzackenschrift

Eine Schräglage des Spaltes wirkt sich sehr wohl bei der Sprossenschrift als auch bei der Doppelzackenschrift sehr negativ aus. Sie dämpft die Wiedergabe der Höhen abhängig vom Winkel. Sie hat die gleichen Auswirkungen wie ein unscharfer Spalt. Bei der Doppelzackenschrift ergeben sich zusätzlich nichtlineare Verzerrungen. Am verheerendsten wirkt sich die Schräglage des Spaltes bei einer Stereospur aus. Dann kommt noch ein Phasenversatz zwischen der linken und rechten Spur hinzu.

Das Spaltbildgerät (die Lichtton-Einheit)

Spaltbildgeräte dienen der Erzeugung eines feinen Lichtstriches auf der Tonspur des Filmbandes. Die drei wesentlichen Hauptbestandteile der Spaltoptik sind die Kondensorlinse, der Spalt und das Mikroobjektiv. Die von der Tonlampe ausgehenden Strahlen werden vom Kondensor gesammelt und durch den Spalt auf das Mikroobjektiv geworfen. Der Spalt kann zwischen zwei gegenüberstehenden Metallplättchen oder durch eine einseitig belegte Kondensorlinse gebildet werden, deren Belegung in der gewünschten Spaltform entfernt wird und an dieser Stelle einen Lichtdurchtritt ermöglicht.

Das Objektiv bildet den beleuchteten Spalt im verkleinerten Maßstab auf der Tonspur des Filmes scharf ab. Durch eine bei manchen Systemen im Objektiv vorhandene Zylinderlinse, wird außer der geometrischen Verkleinerung durch das Mikroobjektiv, die Spaltbreite nochmals verkleinert, so daß das Abbild des Tonspaltes jeweils 17u (1u = 1/1ooo mm) breit und 2,3 mm lang ist. Einstellung der Lage und Schärfe des Spaltes erfolgt jeweils im Werk.

Versuche, diese Einstellung zu verändern, bringen immer eine Verschlechterung der Tonwiedergabe. Die Spaltlänge kann durch Einstellhebel an den Spaltbildobjektiven verstellt und damit versetzten Tonspuren angepaßt werden.

4 Kanal und 6 Kanal Magnetton

Obwohl man mit dem Stereo Lichtton angeblich Töne bis 10 Kilohertz wiedergeben können sollte, es klang nicht so besonders. Mit dem Magnetton wurde das anders.

 

Auf die 4 Tonspuren mit fast 1,27mm Breite konnte man schon einiges an Qualität drauf kopieren. Nach heutigen Bezeichnungen ist (war) es eigentlich ein 3 + 1 Tonverfahren (im Vergleich zum 5+1 und 7+1 heute). Der Effektkanal (hinten) hatte auch eine dünnere Spur mit reduzierter Qualität. (Klicken Sie mal auf das Bild rechts.)

 

Beim 70mm Todd AO Film war da noch etwas mehr Platz für die 6 Spuren vorhanden und beim 3 x 35mm Cinerama lief eine 6 Kanal Bandmaschine synchron mit dem Bild mit.


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