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DRM - das virtuelle deutsche Rundfunk Museum in Berlin . . .

Bild ganz oben: hier gab es das Deutsche Rundfunk Museum bis etwa 1996
hier im DRA sind viele Expoante eingelagert
und hier im Keller warten sie auf ein Comeback

wohnt jetzt seit fast 20 langen Jahren (der Text ist aus 2007) verschlafen im Keller des Deutschen Rundfunkarchivs (in Babelsberg) und in den Köpfen mancher weniger Fans und harrt der Dinge, die da kommen sollen.
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Leider vorbei - es war einmal ...

von Gert Redlich - Im Jahr 2007 habe ich das DRA und Herrn Exner in Babelsberg besucht und hier dokumentiert:

Das DRM war mal unter dem Funkturm angesiedelt und mußte so um 1996/97 den Expansionsplänen der Messegesellschaft Berlin (falsch : es war die Deutsche Telekom. die auf einmal richtig viel Miete haben wollte !!!!) weichen.

Seit über 10 Jahren sind daher die Exponate weit verstreut in diversen Lägern und Kellern auch im DRA, dem Deutschen Rundfunk Archiv (der ARD), ausgelagert.

 

Ein einziger verbliebener Kämpfer (Herr Exner) hütet(e) dort im DRA bis 2009 die Schätze der Vergangeheit, wartete aber seit vielen Jahren vergebens auf eine Wiedereröffnung "seines" Museums, für das er sich so sehr engagiert hatte.

 

(Okt. 2007) Die Stadt Berlin und auch die Bundes- länder drum herum sind nahezu pleite und haben zur Zeit ganz andere, nämlich größere Sorgen, als das DRM wieder zum Leben zu erwecken, auch wenn noch so viele wertvolle Exponate in den Kellern versauern.

 

Hier rechts ein Bild vom DRA, dem Deutschen Rundfunk Archiv, in dessen Kellern Teile der DRM Sammlung (zum Glück noch) aufgehoben werden.

 

Auch hier haben wir ganz viele seltene Bilder, die noch eingestellt werden.

aus der FUNK-TECHNIK Januar 1965 :
Deutsches Rundfunkmuseum in Berlin

Am 30. November 1964 wurde in der Aka­demie der Künste zu Berlin der Verein "Deutsches Rundfunkmuseum" gegründet. Er soll satzungsgemäß die Sammlung und Darstellung aller Tatbestände betreiben, die für die geschichtliche Entwicklung des Rundfunks in Deutschland wichtig waren. Dazu gehören sowohl technische Einrich­tungen und Geräte auf der Sender- und Empfängerseite als auch Übersichten über die Programmarbeit des Rundfunks.

Dar­über hinaus sollen Kontakte mit ähnlichen Institutionen in anderen Ländern gepflegt werden. Als erster Vorsitzender wurde Senatsdirektor a. D. Dr. Hans Hirsch­feld gewählt, als sein Vertreter Bruno Voigt. Direktor des Museums ist Ober­regierungsrat Dr. Herbert Antoine (Senatsverwaltung Wissenschaft und Kunst).

Das Museum entsteht zu Füßen des Ber­liner Funkturms
in dem ehemaligen Sendergebäude des SFB, der auch die notwendigen Umbaukosten übernimmt. Als erste Starthilfe stellt der Berliner Senat 150.000 DM aus dem Etat 1965 zur Verfügung. Die Fertigstellung soll mög­lichst bis zum Oktober 1965 erfolgen.

Für die Führungen durch das Museum stehen dem Besucher dann kleine Tonbandgeräte mit Kopfhörer zur Verfügung, und die Datenverarbeitungsanlage im „Haus des Rundfunks" beantwortet nach Wahl einer entsprechenden Kennziffer schriftlich Fragen zur Geschichte des Rundfunks.

Auch Bastlergeräte, die geeignet sind, die technische Entwicklung des Rundfunks bis zum Jahre 1939 zu dokumentieren, sollen dort einen Platz finden. Die FUNK-TECHNIK ist gern bereit, entsprechende Ge­räteangebote ihrer Leser an die zuständi­gen Stellen weiterzuleiten.

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Hintergrundinformationen zum DRM aus der Zeit nach 2012

Inzwischen trauen sich mehrere ältere Semester etwas über die Gründe der Schließung des DRM Berlin zu erzählen, wollen aber nicht genannt werden. Da sich aber die Erzählungen der in ganz Deutschland verstreut wohnenden Personen ziemlich decken, scheinen sie mir durchaus glaubwürdig zu sein.

Die Schließung resultiert aus fast ausschließlich politischen Gründen, weniger aus parteipolitischen sondern aus stadtpolitischen Gründen. Die damalige Chefin, eine Frau Doktor ......, hatte das Heulen in der Meute der jeweils am Ruder befindlichen "Gruppe" von Politikern nicht mit gemacht. Andere Zeitzeugen hingegen beschreiben die Art ihrer Kommunikation als eigenbrötlerisch oder auch beratungsresistent und wenig kommunikativ.

Wie auch immer, am Ende neigte sich die Waagschale von der Seite der Freunde zur Seite der Uninteressierten bzw. der Feinde. Und damit war das Schicksal des einzigen deutschen Rundfunkmuseums besiegelt. Und es wurde auch seit jetzt über 20 Jahren kein erfolgreicher Anlauf mehr gemacht, daran etwas zu ändern.

Inzwischen hat sich der Förderverein in Berlin in 2013 genauso aufgelöst wie der Förderverein für ein Fernsehmuseum in Wiesbaden in 2010. Die Macher waren ausgelaugt und/oder hatten keine Lust mehr, warum auch immer.

Aus meiner Sicht war es sehr oft das eigene Versagen, mit Gefühl und Geschick weitere aktive Mitstreiter zu finden und zu begeistern. Leider haben die Menschen, wenn sie älter werden, immer die gleiche Marotte, kommandieren zu wollen. Wenige haben die Gabe, Mitmenschen so zu motivieren, daß sie alle aus freien Stücken mitmachen.

Weiterhin ist das Aquirieren von Finanzen dann wichtig, wenn der Staat klamm wird und sich solche Hobbys nicht mehr leisten will - wie in Berlin - und wenn man die Kosten nicht im Griff hat.

Es ist doch merkwürdig, wenn sich ein Verein auflöst, weil er nicht mehr von der Stadt Berlin gefördert wird. Da stellt sich doch die Frage, waren die nur auf das Geld vom Staat aus ?? und wo war das Eigen-Engagement ???

Jedenfalls ab 2014 ist endgültig Schluß (und auf der alten Homepage ist jetzt eine Autofirma !!! - Wie konnte soetwas kommen ?? ist mir völlig unbegreiflich) - sehr schade.
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Ein Insider schreibt im Juni 2014 :

Was das DRM betrifft - ein paar Informationen
Um die Bestände des DRM wird in der ARD nicht viel Aufhebens gemacht, ich weiß also nicht, inwiefern das Ganze in der Öffentlichkeit angelangt ist.

Kurze Vorgeschichte:
Nachdem der Berliner Senat seine finanzielle Unterstützung eingestellt hatte, begann das Siechen. Dann hat die Telekom vor ein paar Jahren (oder Jahrzehnten) das Museum aus dem Funkturmgebäude geworfen, weil (angeblich) saniert wurde. Die ARD ist eingesprungen und hat freundlicher Weise die recht großen Bestände des DRM im Keller des Deutschen Rundfunk-Archivs in Babelsberg / Potsdam eingelagert, ab und zu wurden mal ein paar Geräte in den Foyers des rbb ausgestellt, das war's.

Durch Zufall und über Herrn X.... (war das nicht ein Herr Exner ??), der dort im DRA die Geräte etwas gepflegt und repariert hat, habe ich erfahren, dass die ARD beschlossen hat, dass die Räume gebraucht werden.

  • Anmerkung von gr : Herrn Exner hatte ich im Herbst 2007 in Berlin im DRA besucht und eine Führung durch die DRM Keller bekommen. Die Bilder kommen noch.


Das Ganze hat möglicherweise mit einem Prüfauftrag der Intendanten zu tun, ob das Deutsche Rundfunk-Archiv überhaupt zu den Kernaufgaben der ARD gehört und ob beide Standorte erhalten bleiben sollen. Zumindest das DRA wird uns erhalten bleiben.

Der gesamte Bestand des DRM wird im Lauf dieses Jahres an das Technoseum in Mannheim (Anmerkung : bekannt als Landesmuseum Mannheim) übergeben, weil sich in Berlin kein (!!!) Museum fand, welches die Bestände hätte übernehmen wollen. Wir haben ja nur das Museum für Kommunikations in der Leipziger Straße und das Technik-Museum in Berlin.

Mich beruhigt das einerseits, weil das Technoseum Mannheim eine seriöse Landeseinrichtung ist und interessierte Besucher sicherlich immer mal wieder eine Möglichkeit haben, dort in Mannheim vorbeizuschauen.

Andererseits ist die Kopplung mit dem mittlerweile längst aufgelösten Trägerverein dahin und ob es weiterhin Menschen gibt, die mit Liebe und Hingabe die alten Apparate am Leben erhalten - oder wieder zum Laufen bringen -, das sei mal dahingestellt. Im Museum müssen nicht zwangsläufig analog ausgebildete Radio- und Fernsehtechniker arbeiten.
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