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Die semiprofessionelle FPC 1000 Shibaden Dreiröhren Vidicon Farb Kamera

Also wer um 1972 zu der frühen (Farb-) Zeit bereits mit drei Röhren arbeitete, der wollte ins Profi-Segment einsteigen oder eindringen. Mit nur einer Röhre hatten sich bereits andere Hersteller versucht und waren zu dieser Zeit !!! erfolglos abgebrochen.

Drei Aufnahme-Röhren, die absolut starr, also statisch stabil zueinander, auf einem massiven verwindungsfreien Druckgußrahmen montiert sein mußten, das bedeutete Gewicht. Diese Erfahrung hatte auch schon die deutsche Fese in frühen Jahren gemacht, daß man gar nicht robust genug bauen konnte.

Auch die Verbindung dieses Gußrahmens zur Kopfplatte mit der angeflanschten Optik ist und war kritisch und erforderte massive Technik.

Die Experten (von der BTS/Fese) sprechen da vom sogenannten Auflagemaß, das bei Semiprofis auf 10 müh stimmen mußte, bei Vollprofis auf 2 müh.

Der Farbteiler

Und es war die Zeit, da hatte man den Farbteiler noch mit teildurchlässigen Spiegeln realisiert. Das ist natürlich ein besonderes seltenes Schmankerl, denn soetwas haben wir bis dato noch nicht gehabt, jedenfalls in keiner Kamera. In einem uralten Fese Diageber hatte ich soetwas schon mal gesehen, natürlich völlig vestaubt und mit Fingerabdrücken drauf.

Und damit sind wir schon bei der Problematik der Spiegeltechnik bei Farbteilern. Die diversen (vergüteten) Flächen saugen so nach und nach einen Belag von Staub und Dunst an. Und den muß man absolut vorsichtig(st) entfernen, wenn überhaupt. Ist die Beschichtung erst einmal angegriffen, stimmen die Farben nicht mehr und das Teil ist hin.

Den (Staubschutz-) Deckel habe ich nie mehr drauf geschraubt. Einen staubfreien Raum haben wir auch nicht, im Gegenteil. Und bei diesem Spiegelsystem hier war es egal, die Kamera ging schon vorher nicht mehr und wir wolllten ja rein schauen.

Drei parallele Röhren

Bei Farbe müssen alle drei RGB Röhren ein deckungsgleiches Bild abtasten, denn aus den drei Teilbildern wird das farbige Gesamtbild gemixt. Bei der Befestigung der 3 Röhren mitsamt der Ablenkeinheiten auf dem Hauptchassis gibt es keine Kompromisse. Das ist absolut massiv.

Wir haben selten solch simple und dennoch ausgefeilte Justagetechnik gesehen wie hier bei dieser Kamera. Das ist bewundernswert, wie einfach und funktionell die Japaner das konstruiert haben.

Die drei Röhren können gedreht und geschoben werden und dann werden sie für die Ewigkeit fixiert.

Ein massives Hauptchassis

Die Röhrenexperten sagen, daß dies noch ein Vidicon sei. Später hatten die Japaner eigene Röhren (nach-) entwickelt, um den Lizenzahlungen bezüglich RCA/USA (Vidicon) und Philips/Holland (Plumbicon) zu "entgehen".

Bei dem späteren Farbteiler-Prisma mußten sie dann aber doch für die asymetrische Konstruktion Lizenz-Entgelte an Philips (die hatten ein weltweites Patent drauf) abführen.


Die Halterungen der kompletten Ablenkeinheiten wohnen in massiven Alu-blocks und werden mit dicken Schrauben am Hauptchassis verschraubt.

Das einfallende Licht muß oft je nach Beleuchtung korrigiert werden, denn die Röhren können nicht alles ausgleichen und nicht alles kann man elektronisch korrigieren.

Dazu war hier vorne im Kopf ein einfaches aber wirkungsvolle Filter untergebracht.


Beachten Sie die massive Alu-Druckguß- Konstruktion der vorderen Kopfplatte.

Jetzt zur Elektronik:

Wenn wir heute in 2009 solche Kabelbäume und ein solches Farbenspektrum (oder auch -gewirr) betrachten oder bewundern, das war damals 1970 Stand der Technik.

Wer 1972 jemals in japanische Dreimotoren- Edel-Tonbandgeräte von TEAC oder AKAI rein gesehen hatte, den schauderte es. Und die deutschen Bandgeräte von Grundig oder Uher oder Telefunken waren da nicht viel besser, es schauderte einen auch.

In dieser Verdrahtungs-Technik hat sich die moderne Konstruktion und Fabrikation ab den 90er Jahren gegenüber damals enorm gesteigert.

Durch dieses kleine 4:3 Fenster mußte das Licht zu den Röhren gelangen.

Und dies war die Verbindung und Spannungsversorgung zur Kontrolleinheit.



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