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Das B-Format auf der BCN 40/50 war das erste 1" Zoll Format.

Maxey mit einem großen Scanner, der nicht funktionierte

Überarbeitet und publiziert von Gert Redlich im Nov. 2013 und korrigiert in 2021.

Denn die Überschrift stimmt nicht. Die BCN-Maschine war der erste Fernsehstudio- Recorder mit 1" Band. Denn die Ideen-Quelle aus USA kam von Arvin/Echo, der Firma eines Ex-Ampex Mannes, der Military- Video-Recorder entwickelt hatte. Siehe weiter unten.

Rückblick : Als AMPEX 1956 ein fertiges Videorecorder- sytem
auf der Basis eines 2" Magnetbandes fertig hatte, schlug es wie eine Bombe ein. Es funktionierte nämlich wirklich, während alle anderen noch wild am Basteln (oder entwickeln) waren und jede Menge an (nicht prüfbaren) Fertigstellungs- Gerüchten in die Welt setzten.

Irgendwann später um 1972 hat der Quadruplex Mitentwickler Mr. Alex Maxey  eine tolle Idee, konnte sie vermutlich bei Ampex nicht einbringen oder durchsetzen und machte sich damit selbständig. Diese Ampex 2" Technik war für Flugzeuge aufgrund des Gewichtes nicht (nie) geeignet.

Maxey baute deshalb eine Video-Bandmaschine auf der Basis von 1" Band und nannte seine Firma später Arvin Echo. Das erstaunliche war, er hatte einen extrem "dünnen" (schlanken) Scanner entwickelt, während Ampex und all die anderen an riesigen Schrägspurscannern arbeiteten (besser gesagt bastelten).

Sein (virtueller) Fehler war, sein Konzept oder seine Idee war nicht geschützt und aus welchen Gründen auch immer, er wollte mit den Deutschen von Bosch nicht kooperieren bzw. für die ein Band-Laufwerk mit 3 Motoren bauen.

Das bauten dann die Darmstädter Ingenieure selbst, auf der Basis des Wissens mit der BCR von Philips. Das Philips BCR 40 Laufwerk hatte leider nie richtig funktioniert und die gesamte Elektronik kam aus Darmstadt, war fertig, konnte aber nicht verkauft werden.

ein rares Foto aus Montreux

(Merkwürdig : war es jetzt 1974 oder 1975 ??)
Bei der BOSCH Fernseh (der Fese) stand eine 1" Video- Maschine auf dem Messestand,
halb so groß und aus Deutschland - Studioqualität und das mit einer Kopfstandzeit von mindestens 1.500 Stunden (im Vergleich, die Quadruplex Köpfe waren meist nach 250 Stunden verschlissen - abgeschabt). Dazu ließ man die neue BCN Maschine nahezu Tag und Nacht laufen.
Den Amerikanern sowohl von AMPEX wie auch von RCA
stand der Schweiß auf der Stirn. Es war vermutlich so ähnlich wie viel später bei Willi Studer - "Wem die Stunde schlägt" - oder auch "Der Alptraum".

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Fast am Ende in 1980 publizierte BOSCH die BCN- Kriterien, Anwendungen und Erfahrungen - von R. Müller

eine Publikation der Robert Bosch GmbH Geschäftsbereich Fernsehanlagen 1980

Inhaltsangabe


  • 1. Allgemeines
  • 2. Die 1"-Systeme
    a) das nicht segmentierte System
    b) das segmentierte System
  • 3. Der Einsatz des BCN-Systems
  • 4. Der Elektronische Schnitt
  • 5. Standbild und Zeitlupe
  • 6. Zeitraffer - Search Visible
  • 7. Ton- und Video-Aufnahmekontrolle
  • 8. Schlußbemerkung

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1. Allgemeines

Die FESE BCM 20
Die FESE BCM 40
Die FESE BCN 50

Bosch Fernseh arbeitet seit dem Beginn der 60er Jahre an Aufzeichnungssystemen auf Magnetband. Bis 1970 war das 2"-4 (Quadruplex) Kopf-System das einzige, das in den professionellen Studios verwendet werden konnte.

Nur das 2"- 4 Kopf-System gestattete es, mit den damaligen Bändern und Kopfmaterialien aufzuzeichnen, wiederzugeben und vor allem zu kopieren, ohne die Signale hochwertiger Kameras erkennbar zu verschlechtern. Die Fortschritte in der Magnetbandtechnik, wie die Einführung des Chromdioxydes und der High Energy Bänder sowie die Verwendung heißgepreßter Ferrit-Köpfe, gaben den Ausschlag für neue Konstruktionsmöglichkeiten von Aufzeichnungsgeräten.

Für den professionellen Einsatz erkannte man sehr schnell, daß nur das 1"-Band auf Chromdioxyd- oder High Energy-Basis die Daten bringen konnte, die man von Vierkopfmaschinen her kannte. Die Relativgeschwindigkeit zwischen Videokopf und Band muß mindestens 20m/sec, die Spurbreite 150um sein, was zu einer Transportgeschwindigkeit von ca. 20cm/sec führt.

Die Einführung eines neuen Aufzeichnungsstandards durfte sich nicht darin erschöpfen, das Einzollband zu verwenden und eine vergleichbare Signalqualität wie die des 4-Kopfsystems zu garantieren, sondern es mußten auch neue Einsatzmöglichkeiten entstehen, die eine so gravierende Änderung rechtfertigen.

Neue Einsatzmöglichkeiten - die Gründe

Hier die wichtigsten Gründe:
1. Studiomaschine in Volumen und Gewicht auf 1/3 gegenüber Quad reduziert
2. Preis erheblich niedriger als Quad (1/2)
3. Bandverbrauch reduziert auf 1/3
4. Servicekosten auf mindestens 1/5 reduziert
5. Gleiche Videodaten. Videostörabstand vergleichbar mit Quad
6. Zwei zusätzliche Tonspuren
7. Entstehung einer transportablen Maschine (max. 25 kg)
8. Entstehung einer portablen Kassettenmaschine (max. 15 kg)
9. Keine Einschränkungen der Bedienungsmöglichkeiten, was den elektronischen Schnitt und die Fernbedienung anbelangt.
10. Weitgehende Unabhängigkeit von Klimabedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit)
11. Erheblich reduzierte Leistungsaufnahme (1/3 gegenüber Quad)

Vergleich grosser Scanner - BCN Scanner

2. Die 1" Videorecorder-Syteme

Zur Zeit gibt es zwei konkurrierende Systeme:

a) die Aufzeichnung eines Halbbildes pro Spur (nicht segmentiert)
b) die Aufzeichnung eines Teiles eines Halbbildes (Segmentierung)
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2. a) Das nicht segmentierte System

Bandlauf-Schematik einer Fese BCR 60
Radiale Kräfte je nach Scanner-Durchmesser
Field recording - Insert / Assemble

Die Aufzeichnung eines Halbbildes pro Spur ist das klassische Helicalsystem. Dieses führt zu Spuren mit einer Länge von ca. 40 cm und einem Spurwinkel von ca. 3° in Bezug auf die Bandtransport-Richtung. Die Spur wird mit einer Trommel, die einen Durchmesser von 15 cm hat, aufgezeichnet und wiedergegeben.

Die Vorteile:

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  • 1. Eine Spur - ein Kopf. Keine Signalumschaltung (im Bildbereich)

  • 2. Möglichkeit des Standbildes

  • 3. Möglichkeit der Zeitlupe

  • 4. Videomonitoring bei Aufzeichnung

  • 5. Kein First- oder Last-line-banding in PAL und NTSC (durch SECAM-System ausgeschlossen).

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Die Nachteile:

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  • 1. Große Trommel mit großer Oberfläche, die mit dem Band in Berührung ist. Klebeeffekte, Verkratzungsgefahr

  • 2. Beträchtliche Band/Kopf-Kontaktreduktion, was exponentiell in das Farbrauschen eingeht und Gefahr der FM-Trägerinversion. Dabei entstehen unkorrigierbare Dropouts.

  • 3. Wegen der langen Videospur (40cm) ist der Bandaustausch nur mit einem zusätzlichen, durch einen Servo geführten, Kopf möglich. Dabei Gefahr des Verlassens der Spur bei starken Dropouts. Hohe Ansprüche an die Bandqualität.

  • 4. Verlust von 8-10 Zeilen des Videosignals in der vertikalen Austastung (Gap). Störung der SECAM-Identifikation!

  • 5. Die elektronsichen Schnitte sind in Ihrer Qualität nicht sichergestellt, da das unter 3. genannte Servosystem nur in der Wiedergabephase vor dem Schnittbeginn wirksam ist. Lösch- und Überschreibungs-Gefahr durch den rotierenden Lösch- und durch den Aufzeichnungskopf.

  • 6. Notwendigkeit von gertenntem Aufzeichnungs- und Wiedergabekopf.

  • 7. Komplizierte Mechanik, die empfindlich gegen Temperatur, Feuchtigkeit und Schmutz ist.

  • 8. Tragbare Maschine schwer zu realisieren und zu stabilisieren, da die Scheibe mindestens ein 80 mal größeres Trägheitsmoment hat.

  • 9. Stromaufnahme der tragbaren Maschine größer wegen 8.

  • 10. Wegen des hohen Trägheitsmomentes der Scheibe langsame Einlaufzeit. Ungünstig beim elektronischen Schnitt. Signalstörungen während der Aufzeichnung führen zu langen Synchronisierungsvorgängen bei der Wiedergabe.

  • 11. Bei Format C werden auf der Videokopfscheibe 6 Köpfe aufgebracht, die bei Standbild jeweils 50 bzw. 60 mal pro Sekunde, d.h. insgesamt 300 bzw. 360 mal die empfindliche Bandoberfläche berühren und zerstören können.

  • 12. Problemloses Kassettensystem kaum realisierbar.

  • 13. Mechanisches Zusammenschneiden von Bändern führt zu langen Signalstörungen an der Schnittstelle.

  • 14. Gefahr der Magnetostriktion mit Eisenoxyd oder High Energy Bändern an der Gabel, weil die Stifte mit geringem Durchmesser ausgeführt sind.

  • 15. Keine Zeitcodelesung aus Audio 3-Spur bei Jogging.

  • 16. Keine Verwendung von reinen Chromdioxyd-Bändern wegen Trommel- und Kopfabschliff.

  • 17. Flickerstörung bei Standbild.

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2. b) Das segmentierte System

Das BCN Band-Format

Die Aufzeichnung eines Teils eines Halbbildes pro Spur war zunächst das klassische System der Vierkopfmaschine, die in PAL/SECAM ca. 15 Zeilen pro Spur aufzeichnen.

Mit dem BCN-System zeichnen wir immer ca. 52 Zeilen pro Spur auf. Wir haben dadurch eine Segmentierung von 6 mal pro Halbbild, während die Quad 20 mal segmentiert.

Wegen der geringen Zeilenzahl wird in den 525/60 Hz-Systemen nur 5 mal segmentiert, so daß die Videoköpfe 1 und 2 alternierend gleiche Bildpartien aufzeichnen und abtasten.

Die Vorteile:

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  1. Einfache und leichte Mechanik, kurze Videospur (8cm)

  2. Austauschfähigkeit der Bänder ohne zusätzlichen Servo

  3. Guter Band/Kopf-Kontakt, geringes Farbrauschen, Möglichkeit zahlreicher Kopien, keine FM-Trägerinversionen, geringe Abhängigkeit von der Bandqualität.

  4. Problemlose elektronische Schnitte in alle Aufzeichnungen, auch bei Kopfscheibenwechsel.

  5. Verminderte Dropout-Empfindlichkeit wegen steilerem Spurwinkel (14,3°)

  6. Alle 625 Zeilen werden aufgezeichnet und wiedergegeben.

  7. Tragbare Maschine mit voller Studioqualität herstellbar und weltweit erprobt. (Beispiel: BCN 20).

  8. Kassettenmaschine BCN 5 existent.

  9. Kassettenwechselsystem BCN 100 in Vorbereitung.

  10. Wegen Play-Stepping leichte Lesung des Zeitcodes in Slow-motion und Jogging.

  11. Mehrfachausnutzung des digitalen Speichers (Quadsplit, Singleframe-Display).

  12. Flickerfreies Standbild durch elektronische Frame-Darstellung.

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Die Nachteile:

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  • 1. Das Standbild, Jogging und Zeitlupe können nur zusammen mit einem Halbleiter-"frame-store" gewonnen werden.
  • 2. Die Benutzung der Maschine ohne TBC wegen sichtbarer Segmentierung nicht empfehlenswert.
  • 3. Eine geringfügig kompliziertere Elektronik wegen Signalumschaltung zwischen zwei Köpfen.
  • 4. Geringe Gefahr von "banding" und periodischen Velocity-Fehlern bei PAL, NTSC und PAL-M. (Bei SECAM nicht existent).
  • 5. Video-Monitoring ist schwieriger.

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Vergleich im Detail

Slide store principle
Slide store hardware configuration
Recording of single frames
Sequence slide store hardware

Was das einfache Banding anbelangt, d.h. konstante Frequenzgangunterschiede zwischen beiden Köpfen, so ist es überflüssig zu betonen, daß dieses schon bei den Quad-Anlagen zu 100% verschwunden ist dank der paket- und zeilenweisen Chromacontrol. Dieses Problem stellt sich also gar nicht mehr. Die Field-Aufzeichnung bringt demgegenüber statistische Chroma-Amplitudenfehler mit sich, die durch keine Chromacontrol korrigierbar sind und im Bild als Farbrauschen zurückbleiben. Außerdem werden durch die Bewegung des Videokopfes bei diesem Verfahren zusätzliche Velocity-, Berührungs- sowie Azimut-Fehler erzeugt, die korrigiert werden müssen.

Das "First-Iine"-Banding resultiert bekanntlich aus einer Deformation des Videobandes aufgrund der mechanischen Eintauchimpulse der Videoköpfe zu Beginn der Spur. Mit der Quad-Maschine ergibt sich dieses Problem deswegen so stark, weil das Videoband zu Beginn der Spur nicht sauber durch den Kopfschuh geführt werden darf, damit die Videoköpfe beim Video-only-Schnitt nicht die Audiospur anlöschen.

Außerdem schlagen die Köpfe im Vergleich zu BCN bei Quad mit ca. 2,5facher Energie wegen der höheren Relativgeschwindigkeit transversal in das Band ein, was zu starken Bandschwingungen führt.

5 mal besser als Quadruplex

Faßt man alle Faktoren zusammen, die bessere Bandführung bei BCN, die wesentlich geringere Energie beim tangentialen Eintritt der Köpfe in das Band, sowie das Wegfallen der Störzone zu Beginn des Paketes wegen der Überschreibung (190° Umschlingung), so kommt man zu dem Ergebnis, daß die BCN mindestens 5 mal besser als die Quad in diesem Punkt ist.

Zudem ist die Maschine natürlich mit einem wirksamen Velocity-Kompensator ausgerüstet, der auch bei der Field-Aufzeichnung notwendig ist wegen der starken statistischen Velocityfehler.

Das "Last-Iine"-Banding resultiert aus dem mehr oder weniger richtigen Extrapolationswert für die Velocityfehlerkompensation in der letzten Zeile des Signalpaketes. Die Kompensation kann bekanntlich nur mit der Velocityfehlerspannung der vorletzten Zeile des Paketes erfolgen. Der Näherungswert weicht auch bei Quad nur um wenige Prozent vom richtigen Wert ab, so daß diese Fehler praktisch im Signalrauschen untergehen und auch bei BCN nicht störend in Erscheinung treten.

Anmerkung :

Herr Groll wird verabschiedet

Die beiden obigen Abschnitte sind natürlich bereits sehr unrealistisch weit her geholt, weil seit Ende 1976 das Ampex/Sony 1" C-Format auf dem Markt war und weltweit den BCN-Systemem relativ schnell das Wasser "abgegraben" hatte.

Wir dürfen hier in diesem Artikel nicht vergessen, daß der Vortrag zur Verabschiedung des sehr umstrittenen technischen Direktors Groll gehalten wurde, der den Niedergang der analogen Technik stets abgestritten hatte.

Bereits 1978 bis 1980 spielte das B-Format weltweit nur noch eine untergeordnete Nischenrolle. Es gelang der Bosch-Fernseh nicht mehr, den Weltmarkt zu erobern.

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3. Einsatz des BCN Systems

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3. a) BCN 50/51: Gewicht 100 kg (ohne Monitoring)

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1. Studioanwendung 95 Minuten Aufzeichnung oder Wiedergabe
2. Einsatz im Übertragungswagen
3. Einfacher elektronischer Schnitt mit 2 BCN 50/51-Anlagen und Schnittsystem EES 9 bzw. EES 10 (s. Abschnitt 4)
4. Prozeßrechnergesteuertes Schnittsystem in "on line" oder "off line" Betrieb (EPS70-Serie)
5. "On Air" -Editing als organisierter Wiedergabebetrieb ohne Kopie: Anwendung in der Aktualität und als Ersatz des schwierig realisierbaren mechanischen Schnitts (ECC 70)
6. Einzelbildspeicher für elektronische Dias. Dabei können in 7 Bandminuten insgesamt 10.000 verschiedene normale oder per "frame störe" hergestellte Einzelbilder aufgezeichnet werden. Die Zugriffszeit ist abhängig von der Systemausrüstung und kann bis minimal 16 sek. betragen, wenn auf das Bild 1 das Bild 10.000 folgen muß. Die Wartezeiten können durch Einsatz von zwei BCN 50/51 auf die Hälfte reduziert oder durch mehrere Speicher, die einen programmierten Bildervorrat schaffen, ausgeglichen werden.
7. Elektronischer Schnitt zusammen mit Vierkopfanlagen als Master- oder hauptsächlich als Slave-Maschine.
8. Einsatz als Zeitlupenmaschine zusammen mit dem Slow-motion-Programmer in ON AIR oder OFF AIR-Betrieb (s. Kapitel 5)
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3. b) BCN 40/41: Gewicht 60 kg

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1. Studioanwendung, Übertragungswagen, Aufnahme/Wiedergabe 95 Minuten. Farbwiedergabe in SECAM, schwarz-weiß-Wiedergabe in PAL und NTSC. Keine Zeitfehlerkorrektur.
2. Elektronischer Schnitt, dabei Einsatz als Master- bzw. Aufnahme-Maschine.
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3. c) BCN 20: Gewicht 22 kg

  • 1. Anwendung im Übertragungswagen, der zusammen mit einer leichten elektronischen Kamera als einfacher Pkw ausgeführt sein kann.

  • 2. Einsatz in der Aktualität und im Sport als Aufzeichnungsmaschine. Aufnahmezeit: 60 Minuten. Farbmonitoring in PAL, NTSC und PAL-M als Option erhältlich. Ausgangssignal in Farbe ohne spezielle Farbmonitoring in SECAM.

  • 3. Elektronischer Schnitt in Assemble und Insert-Mode. Möglichkeit des Auto-Assemble-Betriebs, wobei die Aufzeichnungen lückenlos aneinander gereiht werden. Dabei wird der Schnitt von der Kamera aus gestartet. Es wird bei jedem Take ein Rest der alten Aufzeichnung abgeschnitten. Möglichkeit des "Live-Assemble"-Betriebs, Einsatz im Aufzeichnung des Zeitcodes mit integriertem Zeitcodegenerator möglich.

  • 4. Normale Studiowiedergabe mit dem BCN 50 Prozessor und einer Zwischenelektronik, die aus Platinen der BCN 40 besteht. Dabei kann die Signalübertragung per HF-Strecke ins Studio erfolgen zur direkten Einspielung oder zur Aufzeichnung auf eine andere Studio-MAZ.

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3. d) BCN 5: Gewicht 15 kg

  • 1. Anwendung in der elektronischen Berichterstattung (EB). Durch das Kassettensystem entfallen das manuelle Bandeinlegen und Ausfädeln und die damit verbundenen Gefahren für das Band in der Aktualität.
    Die Kassetten können im Studio in einer BCN 100 oder nach Entnahme der Supply-Spule auf einer normalen BCN 50/51 wiedergegeben werden. Im Gegensatz zur 3/4 Zoll-Aufzeichnung ist hier die direkte Bearbeitung im 1-Zoll-Studio-Standard möglich, was erhebliche Investitionskosten einspart, die für die 3/4 Zoll Studioausrüstung ausgegeben werden müssten.
    Aufzeichnungszeit: 20 Minuten
    Auch für EB kann die volle Studioqualität genutzt werden.

  • 2. Einsatz bei hochwertigen elektronischen Kurzproduktionen. Dabei Nutzung der eingebauten Editingmöglichkeiten für alle Spuren.
    Durch sehr kurze Rücklauf- und Synchronisierzeit (1 sek.) sind Instant Auto-Assemble und Instant Auto-Insert-Schnitte möglich, die Filmschnitten entsprechen. Durch Audio-Limiter für A1 und A2 sowie durch die Eingangsmisch-Möglichkeiten für wahlweise verwendete dynamische oder Kondensator-Mikrofone sind zusätzliche Produktionsmöglichkeiten gegeben. Farbwiedergabe für Monitorzwecke in allen Codierungssystemen ist möglich.
    Als Option ist auch der Einbau eines SMPTE-Zeitcodegebers vorgesehen.

  • 3. Studio-Wiedergabe ist zusammen mit der für die BCN 20 vorgesehenen Wiedergabe-Zwischenelektronik und einem Prozessor möglich.
    Dabei wird nicht nur für ein vollwertiges Videosignal gesorgt, sondern auch für ordnungsgemäße Wiedergabe der drei Tonspuren incl. der Zeitcode-Wiedergabe.
    Beim Betrieb mit der Wiedergabe-Elektronik ist auch die Aufzeichnung des A1, A2-Tonsignals mit DOLBY-Expander möglich.
    Für den Wechselbetrieb von 2 BCN 5-Maschinen auf eine Wiedergabe-Elektronik + Prozessor-Einheit ist ein Umschaltgerät vorgesehen. Auch elektronische Schnitte sind innerhalb eines solchen Systems möglich.

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3. e) BCN 100

  • 1. Anwendung als Wiedergabemaschine für vorproduzierte oder im System erzeugte Programmbeiträge auf 20 Minuten-Kassetten. Speichermöglichkeit von insgesamt 32 Kassetten, was einer maximalen Wiedergabezeit von 640 Minuten entspricht. Die Kassetten werden entgegen dem 2"-Cartridge-System nicht vor dem Rücktransport in den Kassettenspeicher zurückgespult. Die Kassette wird also im Wickelzustand zum Zeitpunkt des Record- bzw. Play-Stops entnommen und zurücktransportiert. Dies verbessert erheblich die Zugriffszeit zur nutzbaren Information.

    Die maximale Zeitdauer tz, bezogen auf ein Laufwerk, vom Ende der Wiedergabe von einer Kassette bis zum Beginn der Wiedergabe von einer anderen Kassette beträgt ca. 21 sek. Da die Anlage mit insgesamt 3 Laufwerken ausgerüstet werden kann, sind die beiden anderen Decks in der Lage, die Suchzeit des ersten Decks durch Wiedergaben auszugleichen.
    Die Anlage eignet sich hauptsächlich für Nachrichten-, Werbe- und Sportsendungen. Si< wird mindestens in der Lage sein, auch Standbilder zu liefern.

  • 2. Anwendung als kontinuierliche Aufzeichnungsmaschine, analog einer normalen BCN 50, lediglich mit 7 mal längerer Aufzeichnungszeit. Hierbei wird die Aufzeichnung in einzelne 20-Minuten-Beiträge zerlegt mit dem Vorteil der kurzen Zugriffsmöglichkeit zu Teilen des Gesamtprogramms.

  • 3. Anwendung als in sich geschlossenes Editingsystem, wobei ein Master-Tapedeck zur Aufzeichnung und max. 2 Slave Tapedecks zur Wiedergabe zur Verfügung stehen. Hierbei bestehen prinzipiell keine Einschränkungen gegenüber Editingsystemen mit unabhängigen Spulenmaschinen.

  • 4. Anwendung als Slave-Maschine in einem Editingsystem, das hauptsächlich aus Spulenmaschinen besteht. Hier soll das Beispiel aufgeführt werden, daß ein Fernsehspiel mit einer oder mehreren BCN 5 und damit vielen max. 20 Minuten dauernden Takes aufgezeichnet werden kann.
    Zum Schneiden der Sendeversion oder der Zwischenkopie liefert die BCN 100 die auf dem Masterband, das auf einer BCN 50/51 hergestellt wird, aneinanderzureihenden Takes.

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4. Der Elektronische Schnitt

Fernsteuerung für Einzelbilddarstellung
System der Jogging-Editing Hardware

Die Einführung eines neuen Aufzeichnungssystems muß auch neue Möglichkeiten im Bereich des elektronischen Schnitts bieten. Es ist beispielsweise möglich, Insert-Schnitte in beliebige Bänder auszuführen, ohne irgendeine zusätzliche Einstellung vorzunehmen. Die Signale, die für den elektronischen Schnitt verwendet werden, brauchen nicht synchron mit dem jeweiligen Studio zu sein. Diese Tatsache erspart viele Probleme im Studio, die sich sonst beim elektronischen Schnitt mit fremden Signalen ergeben.

Es ist verständlich, daß der elektronische Schnitt nur dann mit der gewünschten framegenauen Präzision ausgeführt werden kann, wenn man den SMPTE-Zeitcode verwendet. Dies gilt auch für den Schnitt, der mit der BCN 40/50 (41/51) selbst ausgeführt wird ohne Verwendung externer Schnitteinrichtungen. Zu diesem Zweck ist der Einbau eines Zeitcodegenerators in die BCN 40 möglich, der als elementarer Bestandteil der Maschine angesehen werden kann.

Die Bänder der tragbaren BCNs können während der Aufzeichnung mit dem eingebauten Zeitcodegeber codiert oder nach ihrer Ankunft im Studio nachcodiert werden. Falls der Zeitcodegenerator fehlt, gibt es die Möglichkeit, die Zählrollenimpulse der BCN 40/41 für den elektronischen Schnitt zu verwenden. Diese Impulse werden in Stunden, Minuten, Sekunden und Frames umgewandelt.

Die EES - und die EPS - Schnittsysteme.

Das EES 10 Schnittsystem Panel
EES Konzeption mit zwei BCN 40/50

In Zukunft werden zwei verschiedene Schnittsysteme parallel zueinander existieren:

4.1. Der Schnitt mit Zeitcode auf BCN 40/50 (41/51) mit eingebautem, programmierbarem Schnittsystem (EES 9). Dieses beinhaltet die Funktion SEARCH, die Master- und Slave-Maschine zu ihren Parkpunkten hin rangiert, was von der Master-Maschine aus geschieht. Schnittbeginn und Schnittende können getrennt bezüglich ihres Zeitpunktes verändert werden - SHIFT-Funktion.

Zur absoluten Framegenauigkeit beim Schnitt kann die BCN 40/41 mit der Tape-speed-override-Funktion ausgerüstet werden, die beide Anlagen während des Einlaufs überwacht und über eine Capstannachsteuerung auf den genauen Zeitpunkt hin korrigiert.
Das Schnittsystem EES 10 ist als eine komfortable Fernsteuerversion des EES 9 anzusehen. Der Vorteil dieses Gerätes liegt in der Möglichkeit seiner zentralen Anordnung und in seiner hardware-programmierten automatischen Ablaufsteuerung der Funktionen:
EDIT SIMULATE
EDIT RECORD
und EDIT REPLAY
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Im Gegensatz zu dem in der BCN 40/41 eingebauten EES 9 sind hier per Tastenfeld Eingaben von Schnittdaten (Zeitcode) für Master und Slave vorgesehen, die von einer vorher erstellten Schnittliste stammen können.

Im allgemeinen wird das "Decision-Making" mit Hilfe der Standbild-Einrichtung oder aus der laufenden Wiedergabe erfolgen, wobei die Zeitcodewerte als Schnittdaten nur von maschineninterner Bedeutung sind. Es muß betont werden, daß EES 9 und EES 10 nur als 2-Maschinen-Systeme anzusehen sind. Die Integration von mehreren Slave-Anlagen ist nicht möglich.

4.2. Das computergesteuerte ON-LINE-Editing-System EPS 71.

Das EPS 70 Panel
Die EDIT - Auswahl-Liste
Der Masterprozessor
Systemdiagramm des EPS 70

Dieses System kann mit bis zu 7 MAZ-Anlagen, Filmabtastern oder Tonmaschinen arbeiten. Hierbei wird von dem Prinzip der dezentralen Intelligenz ausgegangen, wobei die Einzelgeräte ein Maximum von eigenständiger Positionierungsarbeit leisten. Die notwendigen Befehle und Daten werden mit dem zentralen Masterprozessor codiert per 4-Draht-Leitung ausgetauscht, was den Verkabelungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Das Bedienfeld ist nach dem Prinzip des "Human Engineering" konzipiert, so daß weniger mit Computerdaten als vielmehr mit produktionsgerechten Bildern gearbeitet werden kann.

Natürlich geschieht das "Decision-Making" auch hier mit der Stop-motion-Funktion oder aus der laufenden Szene heraus, wie von den Quadruplex-Anlagen her bekannt. Es kann auch mit der Dateneingabe von einer vorher festgelegten Schnittliste gearbeitet werden. Auf dem Display-Monitor werden alle Entscheidungen von 32 Schnitten angezeigt sowie die Gesamt-Master-Record-Zeit, die jeweilig ausgeführte Funktion sowie der Störgrund, der das Ausführen des Schnittes verhindert.

Das "Decision-Making" für die Slave-Zuspielungen kann ohne Übertragung der Takes auf den Master vorgenommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Takes dann auf dem Masterband zusammengefügt werden.

4.2.1 Die Version EPS 72

 baut auf den im EPS 71 gegebenen Grundfeatures auf. Die wesentlichen zusätzlichen Möglichkeiten sind:

- automatisches Ausführen einer gespeicherten Schnittliste (OFF-LINE-Betrieb, Auto Assemble Mode)
- Sequenz zweier Slave-Zuspielungen in einem Edit-Schritt (Sync Roll Mode)
- Betrieb eines Mischers
- Erweiterung der Speicherkapazität mit einer Floppy disc memory. Dadurch können 500 Schnittzeilen gespeichert werden. Die ausgeführten Schnittdaten können ausgedruckt werden.
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5. Standbild und Zeitlupe

Bedienteil für Standbild und Slowmotion

Die Aufzeichnungsgeräte, die mit Teilbildsegmentierung arbeiten (Quad und BCN) liefern naturgemäß bei der Abtastung einer Spur kein volles Bild. Dieses ist mit den Field-Recording-Anlagen möglich, jedoch mit dem Risiko, das Band bei wiederholter Abtastung zu beschädigen, wenn der Band/Kopf-Kontakt den notwendigen normalen Werten für die Wiedergabe entspricht. Zudem kennt man niemals die Oberflächenresistenz eines angelieferten Bandes, so daß dieser Vorgang für eine professionelle Anwehdung mit kostspieligen Aufzeichnungen sehr gefährlich ist.

Im BCN-System sind Standbild und die Zeitlupe auf zerstörungsfreie, professionelle Weise mit Hilfe eines digitalen Speichers gelöst. Der Speicher ist in seiner Qualität beliebig ausbaufähig. Damit ist man nicht gezwungen, Kompromisse bei der Konstruktion des Aufzeichnungsgeräts einzugehen, die die für den allgemeinen Aufnahme-, Wiedergabe- und Editing-Betrieb wichtigen Parameter, wie Kompatibilität, Band/Kopf-Kontakt und die mechanischen Abmessungen, negativ beeinflussen.

Bei einer heutigen MAZ-Anlage haben Standbild, Zeitlupe und Zeitraffer aus verschiedenen Gründen Bedeutung:

5.1. Beim schnelleren "Decision-Making"

 des Edit-IN und Edit-OUT sowie zum Aufsuchen von Szenen, deren Zeitcodewerte nicht bekannt sind (Search Visible).

5.2. Beim Einsatz als Slow-motion-Maschine,

 hauptsächlich bei Sportereignissen, wo das Ausgangssignal direkt ON-AIR gesendet wird. Hierbei ist zur Beherrschung der Maschine die Verwendung eines Slow-motion-Programmers sehr vorteilhaft, der die Arbeitsabläufe wie

- Aufzeichnungsstop
- definierter Rücklauf
- Slomo-Start
- Slomo-Stop

automatisch ausführt. Eine manuelle Bedienung der BCN 50/51 würde diese Abläufe in der gewünschten Präzision nicht möglich machen.
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5.2.1 Stop und Slow-motion

BCN Zeitplanung für Slowmotion
BCN Slowmotion Langsamlauf

von Teilen einer kontinuierlichen Aufzeichnung, die der Reihe nach oder in beliebiger Reihenfolge abgerufen werden können (beim BOSCH-Slomo-Programmer können 19 Startpunkte markiert werden).

Dies stellt eine OFF-AIR-Anwendung dar, weil die Cue-Markierungen, die natürlich auch im Record-Betrieb vorgenommen werden können, nicht direkt zum Sendebetrieb verwendet werden.

Da beim BCN-Aufzeichnungsprinzip ein Frame in 12 Spuren aufgezeichnet wird, benötigt man zur Wiedergabe dieser 40 msek einen Bandtransport von 0,96cm. Im Slow-motion-Betrieb muß diese Strecke in Stufen mit Haltezeiten der Information zurückgelegt werden, um die zeitliche Verlängerung der Szene zu erhalten. Das Halten des betreffenden Bandes geschieht mit dem digitalen Speicher.

Das Band wird mit Hilfe des Capstan-Motors nach der Speicherung des Frames um 2/3 Frame (0,64cm) zurücktransportiert. Dann wird die Capstan-Drehrichtung umgekehrt und das Band läuft wieder vorwärts.


Mit dem nächstfolgenden 2V-lmpuls wird der Speicherbefehl für das neue Frame gegeben. Der Capstantransport selbst wird durch Lesung und Zählung des Kontrollspursignals gesteuert. Mit den Wartezeiten zwischen den einzelnen Schritten kann die Slomo-Geschwindigkeit bestimmt werden.

Mit dem nächstfolgenden 2V-lmpuls wird der Speicherbefehl für das neue Frame gegeben. Der Capstantransport selbst wird durch Lesung und Zählung des Kontrollspursignals gesteuert. Mit den Wartezeiten zwischen den einzelnen Schritten kann die Slomo-Geschwin-digkeit bestimmt werden.

Bei Rückwärts-Slow-motion beträgt die Rücktransportstrecke entsprechend 2-1 Frames = 2,56cm. Die Wickelmotoren sind über die Fühlhebel-Systeme nur indirekt im Einsatz. Sie fördern lediglich die notwendige Bandreserve, die die Fühlhebel wieder in die Mittenposition bringt. Das Band erleidet bei dieser Prozedur nicht den geringsten Schaden. Während des Einlaufs wird lediglich der Bandzug von ca. 200g auf 220g erhöht. Bemerkenswert ist, daß beim Jogging mit dem BCN 51-2 field-Speicher nur bei jedem 2. Halbbild eine Laufwerksbewegung ausgeführt wird.

Nach dem Speichern der Information wird der Scanner sofort gestoppt, so daß keine Gefahr der Zerstörung des Videobandes besteht. Für Stop und Slow-motion-Zwecke ist auch kein besonders resistentes Bandmaterial erforderlich.

Spurwinkel bei versch. Geschwindigkeiten
Mathematische Vektoraddition
Das eigentliche Wiedergabesignal
Zuordnung der Bildzeilen
Identifikation der Segmente
Kalulation der Zeilenadressen

6. Zeitraffer - Search visible -

Zum Auffinden von bestimmten Szenen einer Aufzeichnung ist es von Bedeutung, erkennbare Bilder während des schnellen Bildtransports im Wickelbetrieb lesen zu können. Hierbei ist die Störungsfreiheit des Bildsignals und die Farbwiedergabe von untergeordneter Bedeutung. Mit der BCN 51 ist es möglich, im Wickelbetrieb vom Standbild bis zum Zeitraffer mit 12facher Geschwindigkeit vorwärts und rückwärts gut erkennbare Bilder darzustellen. Hierbei wird der digitale Speicher oberhalb der normalen Play-Geschwindigkeit dazu benutzt, die Bildelemente, die beim Überfahren der Spuren mit den Videoköpfen gelesen werden, elektronisch zusammenzusetzen. Unterhalb der normalen Play-Geschwindigkeit arbeitet die Maschine im Slow-motion-Betrieb. Die Geschwindigkeiten gehen in Abhängigkeit von der Stellung des Wickelpotentiometers kontinuierlich ineinander über. Durch die großen Transportgeschwindigkeitsveränderungen treten Veränderungen der Abtastwinkel auf.

Damit verläßt der Videokopf die ursprünglich aufgezeichnete Videospur, begibt sich auf das Guardband zwischen den beiden Spuren oder liest Teile von 2 Spuren gleichzeitig aus.
Mit Hilfe von Kopfradphase und des 4V-Edit-Impulses (80ms) läßt sich die Zuordnung jeder Bildzeile im vertikalen Raster festlegen.

Die Auswertung des vom Band gelesenen darstellungswürdigen Signals geschieht rechnerisch für bestimmte, festgelegte Geschwindigkeiten. Die Bildkomponenten ergeben sich vom Band in nichtsequentieller Reihenfolge. Für die genau definierten Geschwindigkeiten liegen feste "Puzzle"-Formeln vor, die rechnerisch zum optisch brauchbaren Bild führen.

Hierbei muß natürlich die Bandtransportgeschwindigkeit genau eingehalten werden. Dies kann nur über eine Capstanregelung erfolgen. Die sortierten Bildelemente werden in ein normales Synchronsignal eingefügt, so daß in allen Geschwindigkeiten keine Störung der Synchronisierung des Ausgangssignals entstehen kann. Das Signal könnte also kopiert werden und verursacht bei der Verteilung im Studio keine Schwierigkeiten.

7. Ton- und Video-Aufnahmekontrolle

Überwachung des Videosignales mit einem feststehenden Kopf innerhallb der Tonkopfeinheit

Während des Aufzeichnungsprozesses ist es vorteilhaft, eine Kontrolle der auf dem Band erzeugten Magnetisierung zur Verfügung zu haben.

Für das Tonsignal stellt dies der Hinterbandkopf her, der zeitversetzt das aufgenommene Signal wiedergibt. Alle BCN-Anlagen sind mit dieser Einrichtung ausgerüstet.

Die Kontrolle des Videosignals würde für die Darstellung von Bildern zwei weitere Köpfe auf der Videokopfscheibe erfordern. Obwohl dies technisch realisierbar ist, hat man aus verschiedenen Gründen eine einfache, im Endeffekt ebenso brauchbare wie praktische Ersatzlösung gefunden.

Hierbei wird in der Tonkopfeinheit ein feststehender Videokopf eingebaut, dessen Spalt das FM-Signal in den mit 14° geneigten Videospuren punktweise ausliest. Das gelesene Signal wird ausgewertet und führt zu einer Anzeige, die im Falle gravierenden Pegelabfalls in beiden oder in einem Videokopf aufleuchtet.

Dieses Kontrollsignal benötigt zur Darstellung keinen Videomonitor, was vor allem bei portablen Geräten wichtig ist.

Außerdem beruht die Aussage nicht auf der Darstellung eines Videosignals über den bekanntlich empfindlichen und kritischen Wiedergabeweg einer MAZ-Anlage, was zu völlig falschen Schlußfolgerungen über die Qualität des aufgezeichneten Signals führen kann.

Das ausgelesene Signal an dem feststehenden Monitoring Kopf während der Passage von Videospuren
Das gleichgerichtete Prüf-Signal

Das Problem der Sicherheit der Ausführung der Videoaufzeichnung kann andererseits durch kein Videomonitoring gelöst werden. Zum Erreichen absoluter Sicherheit muß bei wichtigen Aufzeichnungen mehr als eine MAZ-Anlage eingesetzt werden.

Das bei der BCN erzeugte Kontrollsignal bei Aufzeichnung kann in ein aktustisches Warnsignal umgewandelt oder einem Drucker zugeführt werden, der mit Hilfe der Bandposition (Zeitcode) die Störstelle festhalten kann.

8. Schlußbemerkung

Das BCN-System hat seit seinem Erscheinen im Jahre 1975 vor allem im PAL/SECAM-Bereich die Ablösung des 2"-Quadruplex-Systems eingeleitet. Dabei haben sich die im gewählten Aufzeichnungsprinzip begründeten vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten, die Betriebssicherheit und die Zukunftssicherheit als bestimmende Entscheidungskriterien der überwiegenden Mehrzahl der europäischen Fernsehanstalten herausgestellt.

Im Rahmen der E.B.U. wurde der internationale Bandaustausch erfolgreich abgeschlossen. Die meisten E.B.U.- und OIRT-Länder haben das BCN-Format zum 1 "-Bandaustausch-Standard erklärt.

Die BCN-Kassetten-Versionen haben bisher in der Anwendung noch eine untergeordnete Rolle gespielt. Die in diesen Geräten vorhandenen zusätzlichen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten werden die weitere Verarbeitung des Formats in den nächsten Jahren bestimmen.

Dies war eine Marketing- Ausarbeitung von R. Müller von der Bosch-Fernseh im Jahr 1980

Ab den Jahren 1980 und folgende ging der Verkauf der BCN Maschinen deutlich zurück. Die Nachteile des B-Formates bei Slomotion und Standbild gegenüber dem C-Format waren auch mit blumigen Worten nicht mehr zu vermitteln. Der technische Aufwand, das Manko zu verbessern, war irgendwann nicht mehr bezahlbar. Aber auch das C-Format hielt sich nicht allzu lange, denn die digitale Kassettentechnik schritt unaufhaltsam voran.

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