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Wir gehen zurück zu den Anfängen mit der Filmkamera

Vom Filmmuseum Romboy haben wir eine 35mm Kurbel- kamera etwa aus 1950 geschenkt bekommen und diese von allen Seiten fotografiert. Diese Ganzmetall-Kamera wiegt ohne Filmkassette, ohne Optik und ohne Okular bereits etwa 9 Kilo und ist damit bedeutend schwerer als die noch früheren Holz- kameras von etwa 1920. Und damit muß ein Stativ schon einiges tragen können.

Außer der Kurbel an der Seite war für uns interessant, daß unten im Sockel des dicken massiven Kamera- Alu-Guß- gehäuses mehrere 3/8" Gewinde zur Befestigung auf einem Stativ eingearbeitet sind. Diese drei Innengewinde haben alle eine Stahleinlage (das sind Einschraubgewinde bzw. Eindrehmuffen), damit unter Belastung ein direkt in die Alu-Platte geschnittenes Innengewinde nicht verschleißt bzw. bei häufiger Benutzung ausleiert.
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Die Plattform auf dem Neigekopf zeigt "eine" Schraube

Oben auf der Plattform des Neigekopfs des Stativs "linzt" eine einzige 3/8" Schraube ganz leicht hervor.  Die soll also die Kamera festhalten können.

Nun ja, bei 10 Kilo ist das noch realistisch, bei einer größeren Fernseh- Studiokamera mit 40 oder gar 60 Kilo ist das bereits farlässig bis hochgefährlich. Dafür hatte die Industrie die sogenannten Keliplatten entwickelt, die mit mindesten 4 Schrauben unter den Kamerakopf geschraubt waren.
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Diese eine Schraube wird sehr mühsam - unter der Plattform versteckt - mit einem zwar großen, aber sehr schwergängigen Rändelrad bewegt. Das ist sehr unglücklich (mühsam) und hinderlich. Damit kann man diese Schrraube nicht vernünftig fest ziehen.
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Der urige Schwenk-Neigekopf

Dieser Schwenk-Neigekopf ist noch aus ganz alten Zeiten. Die Neigung kann man mit Hilfe der feststehenden Löcher in der großen Lochscheibe fixieren. Geschwenkt wird hingegen "rund um die Uhr". Das waagrechte Lager ist vermutlich so weit verharzt, daß ein gleichmäßiger Schwenk ganz gut gelingt.

Die späteren Stativköpfe - von Max Killi - hatten zu der Libelle auch eine variable verschraubbare Halbkugel, mit der die Waagrechte unabhängig von den drei ausgefahrenen Beinen nivelliert werden konnte. Hier muß man die Waagrechte noch mit den ausgefahrenen Längen der einzelnen Beine ausrichten.
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Der Stativkopf wird mit (auch nur) einer Schraube auf das Stativ aufgesetzt und befestigt.




Unsere drei Beine haben diese doppelten Stahlspitzen, damit das Stativ garantiert fest steht.

Jedenfalls paßt unsere 35mm Film- Kamera auf dieses urige Stativ

Diese Kombination rechts im Bild wiegt bereits über 30 Kilo und wird (damals) dem Kamera-Assistenten einiges an Schlepperei abgefordert haben.

Kamermänner waren nicht nur in den Anfängen des Films sehr wählerisch mit dem Standplatz der Kamera.


Und nochmal zur Wiederholung, wir bewegen uns in den Anfangsjahren vor und nach 1950, als es langsam wieder bergauf ging, hüben wie drüben. Die Film-Kamera kam aus Dresden und war die einzige 35mm Filmkamera, die drüben im Ossiland (damals die SBZ) angeboten wurde und gekauft werden konnte.
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Und damit es richtig authentisch ausehen würde, suchen wir noch eine Optik für dieses Unikat.
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Natürlich haben wir auch noch andere Stative für EB und ENG

Und diese Stative bekamen wir sogar mit dem Dollywagen unten drunter. Damit war das mühsame Auf- und Abbauen der Stative von einem Standort zum nächsten passe.
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