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Filmgeschichte(n) und Filmchronik(en) - Von 0 bis 1957

überarbeitet, korrigiert und kommentiert von Gert Redlich im Juli 2016 - Hier findenSie die bislang umfangreichste und detailierteste Historie der weltweiten Entwicklung des Films, der Filmwirtschaft (und des Kinos). Der Deutsch-Engländer Heinrich Fraenkel (geb. 1897) war hautnah dabei gewesen und beschreibt 1956/57 zwei weltweite Epochen des Films : Es beginnt mit -- Teil I -- "Von der Laterna Magica bis zum Tonfilm" und geht weiter mit -- Teil II -- "Vom Tonfilm bis zum Farbfilm"

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Ereignisse aus dem Jahr 1921

In München wird der Verein Münchener Filmschule gegründet.
[III. 1921]

Die von Paramount (Famous Players Lasky Corp.) in Berlin gegründete Europäische Film-Allianz GmbH. (E.F.A.) übernimmt die als Filmatelier umgebauten Ausstellungshallen am Zoo.
[IV. 1921]

Reichspräsident Ebert besucht das von Joe May erworbene Filmgelände und die neuerrichtete „Filmstadt" in der Nähe der Woltersdorfer Schleuse bei Berlin.
[VIII. 1921]

In einem der ersten seiner Filme spielt Willy Fritsch in der Filmoperette „Miss Venus" die Hauptrolle. Dieser Film ist auch dadurch besonders interessant, daß in ihm nach dem Verfahren der Noto-Film-Gesellschaft Musiknoten und Orchestereinsätze neben dem Filmband aufgenommen werden, um sie bei der Aufführung über ein kompliziertes Spiegelsystem direkt ins Orchester zu projizieren. Mit diesem Verfahren wurde es möglich, die Begleitmusik synchron zum Filmbild erklingen zu lassen.
[VIII. 1921]

Die Deutsche Heimatfilm GmbH, versucht sich an einem Wochenschaubericht „Zeit im Film", der freilich nur einige Monate erscheint.
[15. IX. - 28. XI. 1921]

Die Decla-Bioskop wird von der UFA übernommen.
[21. XI. 1921]

Beim Berliner Magistrat wird unter Beteiligung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine städtische Arbeitsvermittlung für Filmkomparserie eingerichtet.
[1921]

Bei den beiden Filmprüfstellen Berlin und München werden ca. 4.000 Filme mit einer Gesamtlänge von ca. 4 Millionen Meter zensiert.
[1921]

Für Maxim-Film inszeniert Rudolph Biebrach den Film „Das Gelübde".
[1921]

Mit Luciano Albertini, Wilhelm Diegelmann und Gerhard Ritterband in den Hauptrollen inszeniert Joseph Delmont die Filmgroteske „Julot, der Apache". [1921]

Wanda Treumann spielt die Hauptrolle in einem Aha-Film mit Karl Becker-Sachs, Olga Engl, Curt Bois und Fritz Richard in den Hauptrollen.
[1921]

Nach Motiven von Dumas inszeniert Rudolf Biebrach für Maxim-Film: „Kean", das Leben des berühmten Schauspielers. Heinrich George spielt die Titelrolle. Unter den anderen Darstellern: Carola Toelle, Fritz Junkermann, Olga Limburg, Curt Vespermann.
[1921]

Unter dem Titel „Symphonie 21" erscheint die erste „absolute" Filmstudie von Hans Richter. Für einige dieser symbolisierten Darstellungen werden schon Farbfilmversuche gemacht.
[1921]

Unter dem Titel „Der Unheimliche" inszeniert Ernst Wendt für Decarli-Film eine gruselige Begebenheit von einem toten Gast. Der Stoff ist einer alten Stadtchronik entnommen.
[1921]

Bei Rex-Film erscheint unter der Regie von Lupu Pick ein pazifistischer Film unter dem Titel „Misericordia".
[1921]

Für die Elektra-Filmgesellschaft inszeniert Willy Zeyn den Film „Wenn in der Ehe die Liebe stirbt" nach einem Buch von Rudolf Strauß und Adolf Lantz. Darsteller: Gustav Botz, Käte Haack, Paul Bildt, Olga Engl, Thea Sandten, Emil Rameau, Jenny Marba, Ernst Pittschau, Toni Tetzlaff.
[1921]

Unter der Regie von L. Wolff verfilmt Maxim den Kriminalroman „Garragan" aus der Berliner Illustrirten (deren Romane hinfort fast stets dankbare Filmstoffe bieten). An der Kamera: Guido Seeber. Hauptdarsteller: Albert Bassermann, Eduard Winterstein, Hans Wassmann, Carmen Myers, Edward Burns.
[1921]

Unter der Regie von Gerhard Lamprecht spielen Lupu Pick, Edith Posca, Paul Biensieldt und Harry Nestor in dem Rex-Film „Fliehende Schatten". Ein Stoff, der die Erlebnisse eines Frauenarztes schildert.
[1921]

In eigener Firma inszeniert Emil Justitz den Film „Der Falschspieler" mit Hans Albers in der Titelrolle.
[1921]

Mit seinem riesenhaft angelegten Film "Foolish Wives" beginnt der bis dahin mehr als Schauspieler und Regieassistent hervorgetretene Erich von Stroheim eine Regiekarriere großen Stils. Der „Bau" von Monte Carlo, der für diesen Film gebraucht wurde, kostete die Rekordsumme von 200.000 Dollar.
[1921]

In dem Kriegsfilm von Lupu Pick „Weltspiegel" erscheint Bernd Aldor in der Hauptrolle.
[1921]

In dem bei Fox erscheinenden Wildwestfilm "The Texan" beginnt Tom Mix seine erfolgreiche Karriere und wird bald auch in Deutschland bekannt.
[1921]

In der bei der Union erscheinenden Verfilmung des Schauspiels (von Heinrich Lilienfeld) „Der Stier von Olivera" spielen Emil Jannings und Hanna Ralph die Hauptrollen.
[1921]

In seinem zweiten Film „Im Kampf mit dem Berge" gibt Arnold Fank schon die Andeutung einer Spielhandlung; ein Schritt weiter auf dem Wege, den er von „Wunder des Schneeschuhs" bis zu seinen späteren großen Spielfilmen geht, in denen stets die winterliche Berglandschaft den Hintergrund bildet.
[1921]

Nach Motiven von Gottfried Keller erscheint bei Voco-Film, Wien, ein abendfüllender Film „Der Bräutigam auf Kredit", dessen Zwischentitel in Versform gebracht sind. Hauptdarsteller: Hermann Thimig, Dora Kaiser, Hugo Thimig.
[1921]

Nach dem Roman „Peter Voss der Millionendieb" erscheint bei der UFA unter der Regie von Georg Jacoby „Der Mann ohne Namen". Der Film hat mehrere abendfüllende Teile und enthält viele Außenaufnahmen von einer Weltreise. Darsteller: Harry Liedtke, Georg Alexander, Mady Christians.
[1921]

An der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird Kinotechnik als Lehrfach eingeführt. Der Dozent ist Prof. Forch.
[1921]

In Berlin verhandelt der französische Filmregisseur Diamant Berger mit deutschen Filmindustriellen über gemeinsame Projekte.
[1921]

Henny Porten löst ihre langjährige Bindung zu dem nunmehr zur UFA gehörenden Messter-Konzern und geht bei der Gloria unter Vertrag.
[1921]

Unter dem Titel „Aus der Sammelmappe der Universal" bringt die amerikanische Firma gleichen Namens ein "Screen Magazine", also eine Art „Monatsschau", die von Oskar Einstein hergestellt wird.
[1921]

Der Wegener-Film „Der verlorene Schatten" gewinnt durch die schon recht weit entwickelte Kameratechnik von Karl Freund einige Bedeutung.
[1921]

Als neue Film-Aktien-Gesellschaften werden Althoff-Ambos-Film A.G. (Aafa) und die Internationale Film A.G. (Ifa) eingetragen. Ferner die Leipziger-Vereins-Film A.G., die Merkator-Film A.G., Max Landa-Film A.G. und Film-Kopier-Werke Gebr. Starker A.G.
[1921]

Von Pat Sullivan erscheinen die ersten „Felix der Kater"-Filme, als Beginn einer langen Serie dieser lustigen Zeichentrickfilme, die bald auch in Deutschland sehr populär werden.
[1921]

Schon mit dem ersten ihrer vielen Scherenschnittfilme hat Lotte Reiniger großen Erfolg. Es handelt sich um ein chinesisches Märchenspiel mit dem Titel „Der fliegende Koffer".
[1921]

Unter dem Titel „Die Rache des Bastards" inszeniert Joseph Delmont einen Serienfilm mit Theodor Burghardt und Eva Richter in den Hauptrollen.
[1921]
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Filme aus dem Jahr 1921

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  • DAS WEIB DES PHARAO
    Union-Film der UFA. Regie: Ernst Lubitsch. Buch: Norbert Falk und Hanns Kräly. Bauten und Kostüme: Ernst Stern, Kurt Richter, Ali Hubert. Musik: Eduard Künnecke. Kamera: Theodor Sparkuhl und Alfred Hansen. Darsteller: Emil Jannings, Harry Liedtke, Dagny Servaes, Albert Bassermann. - Eine tragische Liebesgeschichte mit dem Hintergrund des Pyramidenbaus im alten Ägypten.
    [1921]

  • DER MÜDE TOD
    Decla-Film. Regie: Fritz Lang. Buch: Thea von Harbou. Bauten: F. A. Wagner. Kamera: Erich Nietschmann, Hermann Salfrank. Darsteller: Lil Dagover, Rudolf Klein-Rogge, Walter Janssen, Bernhard Goetzke. - Ein Mädchen möchte den Geliebten dem Tod entreißen, aber der Wunsch würde ihr nur erfüllt, wenn sie ein anderes Leben opfert. Dessen unfähig, rettet sie ein Kind aus den Flammen, stirbt dabei und ist so am Ende wieder mit dem Geliebten vereint.
    [1921]

  • DER UNSICHTBARE GAST
    Zeiniit-Film. Regie: Friedrich Zelnik. Buch: Heinz Baudo. Kamera: Willy Goldherger. Darsteller: Wilhelm Diegelmann, Heinrich Peer, Hermann Picha. - Die Heilung eines am Verfolgungswahn erkrankten Mannes durch einen geheimnisvollen Inder.
    [1921]

  • DIE BERGKATZE
    UFA-Film. Regie: Ernst Lubitsch. Buch: Hanns Kräly. Darsteller: Pola Negri, Emil Jannings, Paul Heidemann. - Ein auf eine Bergfestung strafversetzter Leutnant verliebt sich in die Tochter eines Räuberhauptmanns, dessen Bande die Umgegend unsicher macht.
    [1921]

  • DIE HERRIN DER WELT
    May-Film. Regie: Joe May. Buch: Joe May, Richard Hutter. Kamera: Werner Brandes. Darsteller: Mia May, Michael Bohnen, Holger Madsen. - Ein Serienfilm sehr großen Ausmaßes mit dem Thema der Rache eines jungen Mädchens an einem Mann, der ihre Familie ins Unglück gebracht hat.
    [1921]

  • DIE SCHULD DER LAVINIA MORLAND
    May-Film. Regie: Joe May. Kamera: Werner Brandes. Darsteller: Mia May, Albert Steinrück, Kitty Aschenbach, Paul Bildt, Albert Patry, Rosa Valetti. - Ein nach dem Bühnenstück des für Filmstoffe besonders bekannten ungarischen Schriftstellers E. Vajda bearbeitetes Familiendrama.
    [1921]

  • HINTERTREPPE
    Regie: Leopold Jessner. Buch: Carl Mayer. Darsteller: Henny Porten, Wilhelm Dieterle und Fritz Kortner. - Ein soziales Thema, mit welchem sich der Bühnenregisseur (und Intendant des Staatlichen Schauspielhauses) zum erstenmal erfolgreich in einem Film versucht, der dramaturgisch mit sehr „modernen" Mitteln gestaltet ist und fast ganz auf Zwischentitel verzichtet.
    [1921]

  • LADY HAMILTON
    Oswald-Film. Regie: Richard Oswald. Darsteller: Conrad Veidt, Liane Haid, Leopold von Ledebur. - Der Stoff ist nach Motiven der Liebesgeschichte von Lord Nelson und Lady Hamilton sehr frei gestaltet.
    [1921]

  • SCHERBEN
    Regie: Lupu Pick. Buch: Carl Mayer. Darsteller: Werner Krauß, Edith Posca, Paul Otto. - Ein Bahninspektor verführt die Tochter eines Streckenwärters. Der Streckenwärter erschlägt den Verführer und taumelt mit der Laterne in die Nacht, um den herannahenden Zug zu stoppen. Die Speisewagengäste sind empört über die Störung. „Ich bin ein Mörder", schreit der Wärter. Das ist der einzige Zwischentitel dieses Films.
    [1921]

  • STURM UND DRANG (Fridericus Rex 1.Teil)
    Cserepy-Film. Regie: Arzen v. Cserepy. Buch: Hans Behrend, B. E. Lüthge. Kamera: Guido Seeber. Darsteller: Otto Gebühr, Albert Steinrück, Lilly Alexandra. - Der Handlungsfaden reicht von der Jugendzeit Friedrichs bis zur Gefangenschaft auf der Festung Küstrin und der Hinrichtung seines Freundes Katte.
    [1921]

  • THE KID
    First National-Film. Buch und Regie: Charles Chaplin. Kamera: Rollie Totheroh. Darsteller: Charlie Chaplin, Jackie Coogan, Edna Purviance, Tom Wilson. - Charlie findet ein ausgesetztes Kind und zieht es auf. Fünf Jahre später ist aus der Mutter eine berühmte Künstlerin und große Dame geworden, die dem Vagabunden ihr Kind wieder abjagen will. - Der erste Film, in dem Chaplin von der krassen Groteskkomik abweicht und sie nur „als Zugabe" benutzt. Auch der von Chaplin entdeckte Jackie Coogan hat durch diesen Film einen Welterfolg und macht die größte Karriere, die je einem Kinderstar beschieden war.
    [1921]

  • TOBIAS BUNTSCHUH
    May-Film. Regie: Joe May und Holger Madsen. Kamera: Guido Seeber. Darsteller: Holger Madsen, Frieda Richard, Alice Hechy, Paul Bildt, Hans A. von Schlettow, Georg John. - Nach dem gleichnamigen Schauspiel von Carl Hauptmann schildert der Stoff das Unglück eines Buckligen, der an der unerwiderten Liebe zu einem schönen Mädchen zerbricht.
    [1921]

  • VATER UND SOHN (Fridericus Rex II. Teil)
    Cserepy-Film. Regie: Arzen v. Cserepy. Buch: Hans Behrend, B. E. Lüthge. Kamera: Guido Seeber. Darsteller: Otto Gebühr, Albert Steinrück, Erna Morena. - Der Stoff dieses Films umfaßt das Leben Friedrichs von der Zeit seiner Begnadigung (im Fall Katte) bis zu seiner Hochzeit und Thronbesteigung.
    [1921]

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Ereignisse aus dem Jahr 1922

Nach Angaben, die im Februar veröffentlicht werden, hat die amerikanische Filmindustrie im Laufe der letzten 18 Monate Rückschritte zu verzeichnen. Von 61 vormals in New York tätigen Filmfabrikanten arbeiten nur noch 18, von 147 Produktionsfirmen Hollywoods nur noch 56. Bei der Beurteilung dieser Ziffern ist freilich zu bedenken, daß viele der eingegangenen Firmen sehr klein waren und andere sich mit den größeren Firmen zusammengeschlossen haben.
[II. 1922]

Die Filmprüf- und Filmoberprüfstelle in Berlin bezieht im „roten Gebäude" des Reichsinnenministeriums ihre Diensträume. Zuständig für das Filmressort im aufsichtführenden Ministerium ist Regierungsrat Dr. Seeger.
[III. 1922]

In Köln wird als größtes Kinotheater die "Schauburg" mit 2.000 Plätzen eröffnet.
[12. IV. 1922]

Die „Messter-Woche" stellt ihr Erscheinen ein.
[20. IV. 1922]

Die Decla-Bioskop wird als Firma gelöscht, das Vermögen geht auf die UFA über; und zwar dergestalt, daß die frühere Deutsche Bioskop AG und die frühere Decla Lichtspiel GmbH zu einer neuen Decla-Bioskop AG zusammengeschlossen werden, die in der UFA aufgeht.
[31. V. 1922]

Im „Ministerialblatt für die Preußische Verwaltung" Nr. 641 erscheint eine Verfügung, welche die Befugnis zum Verbot von Filmen abgrenzt und entsprechende Richtlinien gibt.
[27. VI. 1922]

Seit dem Herbst läuft die von der Deulig hergestellte „Deulig-Wochenschau".
[4. X. 1922]

Der Lubifsch-Film „Madame Dubarry" kommt in London unter dem Titel „Passion" zur erfolgreichen Uraufführung.
[XII. 1922]

Ernst Lubitsch und Paul Davidson machen als Repräsentanten des deutschen Films eine Amerikareise, die in New York und Hollywood viel beachtet wird.
[1922]

Die englische Fachzeitschrift "The Film Rentner" würdigt in sehr ausführlicher Weise den Aufbau und die Produktion der deutschen Filmindustrie.
[1922]

Es werden eine Reihe Patente angemeldet, die der Verbesserung des Farbfilms dienen und zum Teil sich auch mit den Möglichkeiten des „plastischen" Films befassen.
[1922]

Zu den besonders viel verfilmten Stoffen gehört „Der Graf von Monte Christo" von Dumas. Fast gleichzeitig erscheint dieser Stoff bei Pathe, Paris, sowohl wie bei der Astoria in Wien. Die Fox in Amerika bringt ihren Dumas-Film gleich in zwei Teilen und mit einer Gesamtlänge von 5.781 Metern heraus.
[1922]

Als ein ausgesprochen expressionistisches Werk, also im Stil seines eigenen Films „Von Morgens bis Mitternacht" inszeniert Karl-Heinz Martin den Film „Haus zum Mond". Die Hauptdarsteller sind Fritz Kortner und Leontine Kühnberg; das Drehbuch von Rudolf Leonhard schildert skurrile Figuren, die sich um ein mondsüchtiges Mädchen namens Luna gruppieren.
[1922]

Nach dem gleichnamigen Schauspiel von Hans Müller produziert Ernst Lubitsch mit „Die Flamme" sein erstes Kammerspiel. In den Hauptrollen Pola Negri und Alfred Abel.
[1922]

Mit den berühmten Münchener Komikern Karl Valentin und Lisi Karlstadt entsteht unter dem Titel „Mysterien eines Frisiersalons" eine phantastische Film-Groteske. Unter den Mitwirkenden ist Blandine Ebinger.
[1922]

Nach Schillers „Kabale und Liebe" inszeniert Carl Froelich in eigener Firma den Film „Luise Millerin".
[1922]

Die Firma Vereinigte Glanzstoff-Fabriken A.G. gründet mit 20 Millionen Mark Kapital die Glanzfilm A.G., die sich mit der Herstellung von schwer entflammbarem Azetyl-Zellulosefilm befaßt und einen Neubau in Köpenick bei Berlin bezieht.
[1922]

Der Groteskkomiker Buster Keaton hat seine ersten Erfolge und wird auch in Deutschland bekannt.
[1922]

Nach dem erheblichen Erfolg des von Anfang an als Beginn einer Serie geplanten Films „Die Herrin der Welt", erscheinen die weiteren, jeweils abendfüllenden Fortsetzungen unter den Titeln „Die Freundin des gelben Mannes", „Die Geschichte der Maud Gregaards", „Der Rabbi von Kuan-Fu", „König Makombe", „Ophir" und „Die Frau mit den Milliarden".
[1922]

Der Terra-Film „Hanneles Himmelfahrt", nach Gerhart Hauptmanns Drama bearbeitet, kommt in der Berliner Staatsoper zur Galapremiere. Es ist das erste Mal, daß ein Opernhaus für eine Filmpremiere zur Verfügung steht.
[1922]

Asta Nielsen spielt in eigener Firma (Art-Film) die Titelrolle in der Verfilmung von August Strindbergs „Fräulein Julie". Felix Basch und Käthe Dorsch sind unter den Mitwirkenden.
[1922]

Die amerikanische Filmindustrie erhält durch Gründung der Hays-Organisation "Motion Picture Producers and Distributors of America" eine Art freiwillige Selbstkontrolle.
[1922]

Gegenüber 66 Verleihern im Jahre 1911 sind jetzt 380 deutsche Verleihfirmen tätig oder doch zumindest als solche registriert.
[1922]

Nach einem Buch von Thea von Harbou inszeniert F. W. Murnau für die Deulig seinen Film „Brennender Acker" mit Lya de Putti in der Hauptrolle. Mitarbeiter am Drehbuch: Willy Haas und Arthur Rosen. Kamera: Karl Freund und F. A. Wagner.
[1922]

In der von Carl Wilhelm hergestellten Verfilmung von „Lumpaci vagabundus" nach Motiven von Nestroy spielt Hans Albers die Hauptrolle.
[1922]

Die Münchener Lichtspielkunst A.G. ist zu einem Konzern erweitert, der insgesamt 12 Firmen angehören, wie u. a. Eva-Film, Eichberg-Film, Möve-Film, Hugo-Engel-Film, Emelka-Film A.G., Emelka-Konsortium, Amsterdam.
[1922]

Die Groteskkomödie „Fattys Zauberhose" mit Roscoe („Fatty") Arbuckle wird von der Vitagraph in Amerika erfolgreich herausgebracht und läuft bald darauf auch in Deutschland.
[1922]

Im deutschen Zolltarif, in dem bisher der Film unter der Warengruppe „Schnitz- und Formerstoffe" aufgeführt wurde, kommt er nunmehr in die Gruppe „Literarische Erzeugnisse - Werke der bildenden Kunst".
[1922]

Nach einer Idee von John Hagenbeck, dem Chef des bekannten Hagenbeck-Zoos, wird von einer eigens dafür geschaffenen John-Hagenbeck-Film-A.G. ein Film mit dem Titel „Wildnis" hergestellt. Die Regie führt Bruno Ziener, das Manuskript ist von Willy Rath. An der Kamera: Mutz Greenbaum. Die „Hauptrollen" spielen naturgemäß die Raubtiere aus dem Hagenbeck-Zoo. In den menschlichen Hauptrollen: Magnus Stifter, Vivian Gibson, Ernst Hofmann, Ludwig Körner, Heinrich Peer.
[1922]

Für die Firma Albatros-Sequana in Paris verfilmt der französische Regisseur Nicolas Volkoff den „Kean" nach Motiven von Dumas. In der Titelrolle Ivan Mosjukin.
[1922]

Der in drei Teilen von der Mutoskop- & Biograph-Gesellschaft hergestellte Film „Königin Luise" (gedreht 1913 !!) wird in seiner vollen Länge von neun Akten (2.173m) von der deutschen Zensur verboten.
[1922]

Die Noto-Film-Gesellschaft produziert unter dem Titel „Jenseits des Stroms" die erste „Filmoper". Die Partitur der Begleitmusik wird vom Verleiher des Films an die Kinotheater mitgeliefert.
[1922]

Die im Vorjahr von Kurt Waschneck gegründete Kopieranstalt wird als "Afifa" („Aktiengesellschaft für Filmproduktion") in Betrieb genommen.
[1922]

In eigener Firma inszeniert William Kahn den Film „Das Mädchen ohne Gewissen". Die Hauptrolle spielt Viggo Larsen. An der Kamera: Otto Jäger.
[1922]

Die amerikanischen Theaterbesitzer-Verbände (MPTO) gründen eine eigene Verleihfirma, mit dem Sitz in Chicago und mit einem Kapital von 5 Millionen Dollar.
[1922]

Die "Projektions A.G. Union" wird endgültig mit der UFA fusioniert.
[1922]

Nach Motiven von Stendhal schreibt Carl Mayer das Drehbuch zu „Vanina". Der Film wird von A. von Gerlach mit Asta Nielsen, Paul Wegener und Paul Hartmann in den Hauptrollen inszeniert. An der Kamera: F. Fugelsang.
[1922]

Einer der erfolgreichsten Douglas Fairbanks-Filme, von Allan Dwan inszeniert, ist „Robin Hood". Den Stoff gab die in der angloamerikanischen Welt sehr berühmte Figur eines Abenteurers aus dem 15. Jahrhundert.
[1922]

In ihrer eigenen Firma (Art-Film) bringt Asta Nielsen den Film „Absturz". Sie spielt eine gefeierte Schauspielerin, die an einer unglücklichen Liebe zugrunde geht.
[1922]

Die Conrad Veidt-Film-GmbH. wird von der Oswald-Film-A.G. übernommen.
[1922]

Eine „Volksfilmbühne" wird unter Beteiligung von deutschen Gewerkschaften als e.V. eingetragen. Zweck des Vereins ist es, seinen Mitgliedern Spitzenfilme in Sonderveranstaltungen zu zeigen.
[1922]

In Bonn wird ein städtischer Ausschuß für Lichtspielfragen gebildet.
[1922]

London verschärft seine Zensurbestimmungen für öffentliche Filmvorführungen.
[1922]

In dem Micco-Film „Betrüger des Volkes" führt Reinhold Schünzel Regie und spielt auch die Hauptrolle. Es handelt sich um einen sozialkritischen Film aus der Nachkriegszeit. Weitere tragende Rollen: Eugen Klopfer, Hugo Werner-Kahle, Liane Haid.
[1922]

In dem Nordkap-Film „Der fliegende Tod" handelt es sich um das Schicksal einer Tänzerin, die von einem Messerwerfer ermordet wird. Hauptdarsteller: Lyda Salmanova, Charles Willy Kayser, Ernst Dernburg, Rosa Valetti. [1922]
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Filme aus dem Jahr 1922

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  • DER SCHEICH (Originaltitel: "The Sheik")
    Paramount-Film. Regie: George Melford. Darsteller: Rudolf Valentino, Agnes Ayres, Adolf Menjou. - Ein abenteuerlustiges englisches Mädchen gerät in ein Araberzelt, wobei der Scheich sich in sie verliebt. Sie wird von einem Banditen geraubt, der Scheich rettet sie und wird dabei verwundet. Als sich herausstellt, daß er eigentlich ein Europäer aus vornehmen Hause ist, steht dem „Happy end" nichts mehr im Wege.
    [1922]

  • DIE GLOCKE
    Hofer-Film. Buch und Regie: Franz Hof er. Kamera: Mutz Greenbaum. Darsteller: Frieda Richard, E. A. Semmler, Hermann Picha, Grita von Ryt, Paul Passarge. - Ein zweiteiliger Film, der mit versöhnlichem Ende den Existenzkampf deutscher Kriegsgefangener in der Nachkriegszeit behandelt.
    [1922]

  • DIE VOM ZIRKUS
    William-Kahn-Film. Regie und Buch: William Kahn. Kamera: Ivar Petersen. Darsteller: Anita Berber, Eduard v. Winterstein, Charles Willy Kayser, Karl Harbacher, Heinrich Peer, Ernst Pittschau, Eugen Burg. - Die Liebesgeschichte eines Erbprinzen und einer Zirkusreiterin.
    [1922]

  • DOKTOR MABUSE - DER SPIELER
    Pommer-Produktion der Decla-Bioskop. Regie: Fritz Lang. Buch: Thea von Harbou. Kamera: Karl Hoffmann. Bauten: Stahl-Urbach. Darsteller: Rudolf Klein-Rogge. Aud Egede Nissen, Alfred Abel, Bernhard Goetzke, Gertrud Welcker, Paul Richter. - Die Titelfigur ist ein genialer Verbrecher, der seine Umwelt suggestiv unter seinen Willen zwingt und besonders die Schwachen und Blinden als Werkzeuge für seine Machtpläne benutzt. Er beherrscht die Börse und wird zum Falschmünzer großen Stils, bis er schließlich an seinem eigenen Größenwahn zugrunde geht.
    [1922]

  • LUCREZIA BORGIA
    Oswald-Film. Regie: Richard Oswald. Buch nach dem Roman von Harry Scheff. Darsteller: Albert Bassermann, Paul Wegener, Conrad Veidt, Heinrich George, Wilhelm Die-terle, Lothar Müthel, Lyda Salmanova, Adele Sandrock, Anita Berber. - Der Film behandelt frei nach historischen Motiven das tragische Liebesleben der Lucrezia Borgia vor dem blutrünstigen Hintergrund von Giftmord und Duellen.
    [1922]

  • NATHAN DER WEISE
    Bavaria-Film. Regie: Manfred Noa. Buch: Hans Kyser. Kamera: G. Preiss, H. K. Gottschalk. Darsteller: Werner Krauß, Carl de Vogt, Lia Eibenschütz, Fritz Greiner, Margarete Kupfer, Max Schreck, Paul Morgan. Das Drehbuch ist nach Motiven von Lessings gleichnamigem Drama frei bearbeitet. Der Kampf von Morgenland und Abendland um den Besitz der Stadt Jerusalem bildet den Hintergrund.
    [1922]

  • NOSFERATU
    Prana-Film. Regie: Friedrich Wilhelm Murnau. Buch: Henryk Galeen. (Nach Stokers „Drakula".) Kamera: Fritz Arno Wagner. Bauten: Alwin Grau. Darsteller: Gustav v. Wangenheim, Max Schreck, Grete Schröder. - Nosferatu ist ein Vampyr, der zunächst in den Karpathischen Wäldern, dann aber in aller Welt sein Unwesen treibt, nachdem sein letztes Opfer ihm durch die reine Liebe eines Mädchens entzogen worden ist. Es ist ebendieses Mädchen, das sich ihm zum Schluß furchtlos entgegenstellt und damit den Spuk für alle Zeiten bannt.
    [1922]

  • SANSSOUCI (Fridericus Rex III. Teil)
    Cserepy-Film: Regie: Arzen v. Cserepy. Buch: Hans Behrend. Kamera: Guido Seeber. Darsteller: Otto Gebühr, Erna Morena, Eduard v. Winterstein. - Dieser Teil des Werkes schildert das Leben Friedrichs des Großen in Sanssouci.
    [1922]

  • SCHICKSALSWENDE (Fridericus Rex IV. Teil)
    Cserepy-Film. Regie: Arzen v. Cserepy. Buch: Hans Behrend. Kamera: Guido Seeber. Hauptdarsteller: Otto Gebühr. - Dieser Schlußteil des Werkes behandelt den Siebenjährigen Krieg und das Lebensende des Königs.
    [1922]

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