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überarbeitet von Gert Redlich ab Feb. 2014 - Eigentlich sprechen wir von einer Gazette - Es sind gigantische Textmengen (Buchstaben-Wüsten), die die Autoren der "FI" in den 58 Jahren zusammen getragen haben. Damit das überhaupt vernünftig zu lesen ist, haben wir die Inhalte in jährliche Themengebiete aufgeteilt, die aber nicht in jedem Jahr gleich sind. - Sehr wichtig ist, es wurden alle Informationen, die Texte und die Erkenntnisse genau in der jeweils benannten Woche aufgeschrieben und nicht später ergänzt oder korrigiert.

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FI-1951 / 1. Jan.-Ausgabe - DEUTSCHLAND
Deutsches Fernsehen an der Jahreswende


Kritische Rückschau und kritischer Ausblick von Dr. Kurt Wagenführ-Hamburg. - Ein langer Artikel !!!!

Das vergangene Jahr 1950 hat den Wiederbeginn des Fernseh- Programmdienstes in Deutschland gebracht, der seit Beginn des Jahres 1945 stillgelegt worden war.

Nach einem Jahrzehnt kaum unterbrochener, recht erfolgreicher Arbeit auf der Sendeseite konnte mit Kriegsende folgende Bilanz gezogen werden: die Sendegeräte waren zerstört, desgleichen in großem Umfange die Studios, die Mitarbeiter verstreut in alle Winde. Geblieben waren eine Reihe höchst wertvoller Erfahrungen, die man vielleicht wieder einmal verwenden konnte, wenn . . .
. . . wenn Deutschland von den Besatzungsmächten die Erlaubnis erhalten würde, wieder einen Fernsehdienst aufzubauen. Zunächst sah es nicht so aus, aber eine erste Hoffnung lag in dem Statut des NWDR, das Anfang 1948 in Kraft trat. In ihm war nämlich verankert, dass die Sendegesellschaft in der britisch besetzten Zone später auch wieder Darbietungen "im Bild" verbreiten dürfte.

Es war also nur natürlich und erfreulich vorausschauend
, dass die technische Direktion des NWDR sich schon Mitte 1948 über die Fernseh-Entwicklung in anderen Ländern unterrichtete und deutsche Fachleute zusammenrief, um vor allem die Frage der Normen zu klären.

Nach eingehender Beratung unter Leitung von Direktor Dr. Nestel entschied man sich für die 625-Zeilen-Norm und legte damit den Ausgangspunkt für die kommende Entwicklung fest. In 16 anderen europäischen Ländern wurde die gleiche Entscheidung gefällt, ein Beweis für die richtige Einstellung des NWDR zum kommenden Fernsehaufbau.
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Hemmende Faktoren beim Neuaufbau

Das Jahr 1949 war mit Rundfunkaufgaben voll angefüllt. Es stand nicht zuletzt unter den drohenden Schatten des Kopenhagener Wellenplanes, dessen überaus schädlichen Auswirkungen für Deutschland mit allen nur möglichen Mitteln begegnet werden musste. So war es verständlich, dass das Fernsehen zurücktreten musste, der UKW-Rundfunk erforderte alle Aufmerksamkeit und Kräfte.

Aber ab 1950 konnte der Fernseh-Gedanke wieder Raum gewinnen, nicht zuletzt durch das Aufsehen, das die schnelle Entwicklung des Fernsehens in den USA erregte. So betrüblich für die deutsche Weiterentwicklung der Verlust der gesamten technischen Anlagen auch war, er ermöglichte es doch, ohne das belastende Gepäck überholter Geräte an den Neuaufbau heranzugehen.

Vergleich mit dem UKW-Rundfunk

Eine ausgesprochen zögernde, ja hemmende Haltung nahm allerdings die Rundfunkindustrie ein, die zunächst auch dem UKW-Rundfunk mehr als skeptisch gegenüberstand.

(Anmerkung: Eine Ausnahme war Max Ggrundig in Fürth !)

Ihre UKW-Sorgen waren unberechtigt, sie spricht heute vom "Wunder" dieser Entwicklung und kann mit grösster Zufriedenheit auf 1950 zurückblicken. Es bleibt die Hoffnung, dass sie sich - und Anzeichen sprechen bereits dafür - bald auch ebenso positiv zum Fernsehen einstellen wird. Aufhalten kann sie die Entwicklung nicht.

Die Haltung der Industrie wirkte sich auch auf den NWDR aus, in dessen Händen allein der Neuaufbau des Fernseh-Rundfunks lag. Nur eine so grosse Sendegesellschaft konnte sich an dieses Gebiet heranwagen und damit Schrittmacherdienste für alle anderen westdeutschen Rundfunkgesellschaften leisten.

Viele Termine wurden verschoben

Vom Frühjahr 1950 über den Sommer bis in den frühen Herbst wurden immer wieder die Termine für Versuchssendungen verschoben. Das wäre nicht zu tadeln gewesen, wenn in dieser Zeit einer kleinen Arbeitsgruppe die Möglichkeit gegeben worden wäre, Senderäume einzurichten und intensive Experimente für einen kommenden Programmdienst vorzunehmen.

Es darf gerade beim Fernseh-Rundfunk nicht übersehen werden, dass er eine weit grössere Vorbereitungszeit erfordert als der Hörrundfunk, und dass eine Fülle von Schwierigkeiten bei jeder einzelnen Sendung bewältigt werden muss. Gewiss, ein entscheidender Umstand ist und bleibt die Finanzierung eines Programmdienstes. Sie kann nur aus den Mitteln des Hörrundfunks vorgenommen werden. Aber er hat - um analoge Fälle zu nennen - vor 20 Jahren auch schon den Kurzwellendienst, vor 15 Jahren schon einmal einen Fernsehdienst, im vergangenen Jahr das UKW-Programm finanziert.

Reines Wunschdenken- es sei genug Geld da.

Hier liegen Verpflichtungen, die aus der natürlichen, zwangsläufigen Weiterentwicklung des Hörrundfunks entspringen und denen sich keine Rundfunk-Organisation entziehen kann. Die Mittel können bereitgestellt werden; in einer Zeit, da der Rundfunk neue Aufgaben übernimmt, kann er keine Überschüsse erzielen und abführen. Die Höhe dieser Investierungen erfordert eine sehr sorgsame Prüfung der einzelnen Entwicklungsabschnitte, und die immer grössere technische Entwicklung des Hörrundfunks und des Films macht es notwendig, dass ein Fernsehdienst in einer möglichst grossen Perfektion vor die künftigen Zuschauer tritt. Denn diese investieren durch den Kauf anfangs teurer Empfangsgeräte erhebliche Mittel, sie sind vom Rundfunk und Film verwöhnt und ziehen schnell Vergleiche, denen ein Fernsehdienst standhalten muss.

Das heisst also: gründliche und ausreichende Vorbereitung auf der Sendeseite.

Die ersten 1000 Minuten Fernseh-Programm

Hier sind die einzelnen Abschnitte:
Am 25.9.1950 wurde in Hamburg das erste Fernseh-Programm gezeigt und der Versuchsdienst offiziell eröffnet. Dabei konnte man allerdings in den Reden eine sehr starke Zurückhaltung im Blick auf das Entwicklungstempo feststellen.

Um Missdeutungen zu verhindern muss betont werden, dass die Fachpresse und die Öffentlichkeit nicht etwa die Einrichtung eines regelmässigen Dienstes gefordert hatte, sondern nur die Aufnahme regelmässiger Versuche, um durch sie die Voraussetzungen für ein tägliches Programm zu fördern.

Erst am 27.11.1950 wurde ein Versuchsdienst von dreimal zwei Stunden wöchentlich begonnen, über den am 18.12. auf einer Pressekonferenz ein erster Überblick gegeben wurde.

Bis zum 31.12.1950 hatte der Fernseh-Dienst des NWDR-Hamburg an 10 Tagen rund 1000 Minuten Programm gesendet, davon 900 Minuten Kultur- und Spielfilm (89%), 70 Minuten unmittelbare Sendungen (7%) und 40 Minuten Diapositiv-Sendungen (4%). Auch an den beiden Weihnachtsfeiertagen und am Sylvesterabend sind Sendungen verbreitet worden, allerdings fielen an einigen Wochentagen die Programme aus, vornehmlich weil Umbauten stattfanden.

"Echtes" Fernsehen in den Anfängen

Kann man sich nach diesen Daten rückblickend ein Bild über die Fernseh-Entwicklung machen?

Nur bedingt. Rund 90% der Programminhalte waren fertig von der Filmindustrie geliefert, das sind also "unechte" Fernsehsendungen, die aus der Betrachtung ausscheiden. Hier kann man höchstens sagen, dass sich wegen seiner technischen Beschaffenheit dieser oder jener Film mehr oder weniger für eine Verbreitung durch den Fernseh-Rundfunk eignet.

Anders ist schon die Beurteilung von Diapositivsendungen. Hier liegt die Auswahl nach Bildauswahl und Bildinhalt beim Fernsehrundfunk, ausserdem kommt es dabei auch auf den Text an, der zu den Diapositiven gesprochen wird. Die erste Sendung (ein Vortrag am 6.12. über Pompeji) kam bildlich gut, der Text hätte jedoch einer Bearbeitung bedurft. Er war auf einen Personenkreis in einem Hörsaal abgestimmt, anstatt auf eine Plauderei gewissermassen im Familienkreis.

Gerade in solchen Fällen darf nicht übersehen werden, dass vom Rundfunk und von den Begleittexten zum Kulturfilm (obwohl sich die Worte hier an eine grössere Gruppe richten) die Fernseh-Zuschauer Vergleiche ziehen. Sie müssen in Zukunft "zugunsten" des Fernsehrundfunks ausfallen.

Wie sich die Fernseh-Ansager "geschlagen" haben :

Die unmittelbaren Sendungen brachten drei Ansager. Einmal den Oberspielleiter Hanns Farenburg selbst, der sich dieser Aufgabe immer ansprechend mit Geschick und Geschmack entledigte. Dann zwei Ansagerinnen, die eine blond, die andere dunkel: hier muss noch mehr Wert auf Sicherheit in Bewegung und Textbeherrschung, Unbefangenheit im Auftreten, aber auch auf die Kleidung gelegt werden. Ein einfaches dunkles Kleid wird wahrscheinlich besser wirken als lebhafte Master, zumal auch die Frage der Wirkung zum Hintergrund noch nicht gelöst ist. Nur immer neue, sehr intensive Versuche und Proben können zu Erfolgen führen. Das gilt auch für die Texte selbst, die sehr persönlich gehalten werden müssen.

Unter den unmittelbaren Sendungen gefiel am besten ein Vortrag von Landeskonservator Professor Grundmann über einen Hamburger Strassenzug. Mit grosser Sicherheit und Selbstverständlichkeit bewegte sieh der Vortragende vor der Kamera, angenehm plaudernd und seine Bilder und Zeichnungen geschickt zu den Worten darbietend. Es wäre im Ganzen notwendig gewesen, den Sprecher selbst weniger im Bild zu zeigen, damit sich die Aufmerksamkeit des Betrachters stärker auf die Fotos konzentrieren kann. Hier liegen grosse Möglichkeiten, wenn sie sinnvoll auf die Forderungen des Fernsehens abgestimmt werden.

Programme auf unterem Niveau

Sonst sah man Lautenspieler und -sänger, kleine Instrumental-Terzette, eine einfache Modenschau und einen Jongleur. Dabei zeigte es sich, dass der zur Verfügung stehende Senderaum nicht ausreicht. Bisher ist nur ein Studio von 4,5 x 4,5 Metern in Betrieb, in dem sich ausserdem noch sieben Scheinwerfer, leider nur eine Fernsehkamera und wenige Requisiten befinden. Der Raum ist zu eng für Szenen, die Bewegungen bedingen; der Bildfänger (Anmerkung: so hieß früher die Kamera!) ist zu unbeweglich und die Ausleuchtung nicht ausreichend.

Man sieht überall Ansatzpunkte, mehr nicht. Inzwischen wird bis Mitte Januar ein grösserer Senderaum (etwa 11 x 6,5 Meter) fertiggestellt werden und eine zweite Kamera soll in Betrieb genommen werden. Aus diesem Studio könnten schon kleinere Spielszenen kommen; als erste ist das Vorspiel aus dem Theater aus "Faust" vorgesehen. Das erste Abendprogramm am 18.12. litt ausserdem darunter, dass eine die einzelnen Nummern verbindende Handlung fehlte. Ein Filmstreifen von Curt Oertel, der diesen roten Faden schaffen sollte, war nicht fertig geworden. Es zeigt sich immer wieder, dass viel Zeit zu ausreichenden Vorbereitungen zur Verfügung sein muss.

Micky-Maus Filme werden mal der Renner

Am Sylvesterabend wurde neben Filmen ein erster kleiner Sketch gesendet, ein Ein-Minuten-Brenner mit zwei Personen, über den nicht viel gesagt werden kann; man kann ihn nur als einen Versuch werten. Die Intendantin der Hamburger Kammerspiele, Frau Ida Ehre, sprach einen Neujahrsgruß, dessen Wirkung leider dadurch beeinträchtigt wurde, dass sie ihn ablas. Die Fernsehsendung erlaubt das nicht, sie fordert den Blick zum Zuschauer. Als eine Bestätigung früherer Erfahrungen zeigte es sich an diesem Abend wieder, dass Zeichenfilme (Walt Disney's "Ländliche Symphonie", ein Buntfilm, der auch in Schwarz-Weiß ausreichend kam, aussergewöhnlich fernsehgeeignet sind .

Entwicklungsetappen für 1951

Ein Rückblick kann mit den Worten schliessen: es ist gut, dass überhaupt begonnen wurde. Ein so komplizierter Organismus wie ein Fernsehdienst läuft sich nur langsam ein. für das kommende Jahr kann sich der Weg etwa so darstellen: es muss viel versäumte Zeit nachgeholt werden, jede Minute sollte dem Experiment und dem Beachten alter Erfahrungen gewidmet werden. Das Schwergewicht muss auf den unmittelbaren Sendungen liegen, unter diesen auf den aktuellen Programmen.

Das Fernsehspiel braucht bei aller Pflege eine längere Anlaufzeit; die Rolle des Films im Fernsehprogramm wird Wandlungen erfahren, der Weg des fernseheigenen Films muss noch gesucht werden. Curt Oertel hat hierüber noch keine grundsätzlichen Erklärungen abgegeben. Das besagt nichts gegen seine bisher bewährte Kulturfilmarbeit, von der sich aber das Schaffen für den Fernsehsender nennenswert unterscheiden wird.

Die Entwicklungsetappen scheinen für 1951 abgesteckt zu sein. Vor allen Dingen müssen Sender nicht nur vorgesehen oder bewilligt, sondern bestellt werden.

Jetzt sei die Industrie am Zug - neue Übertragungswagen

Wenn das Programm sich weiter und gut entwickelt, dann wird die Industrie zum Auflegen der ersten Empfängerserie übergehen müssen; hier ist jetzt bereits eine längere Anlaufszeit zu berücksichtigen. Dir. Dr. Pleister vom NWDR gab bekannt, dass zwei Reportagewagen (je etwa 400.000 DM) bestellt werden sollen, von denen der eine dem NWDR-Köln zur Verfügung stehen soll.

Neue Studios in Köln

Ausserdem ist für Köln auch ein Fernsehstudio vorgesehen (Aus Köln selbst hört man sonst bemerkswert wenig über Fernsehpläne ......). In wieweit - trotz oder infolge des neugegründeten Fernseh-Ausschusses - die anderen westdeutschen Sendegesellschaften sich an den Arbeiten des NWDR beteiligen, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung beim NWDR jedenfalls wird auch durch eine unentschlossene Haltung anderer Sendegesellschaften kaum aufgehalten.

Es wird von einem Stadtstudio des NWDR in Hamburg gesprochen, ob die Pläne in der vorgesehenen Form verwirklicht werden, steht noch nicht fest. Sicher aber ist, dass sich wesentlichere Vorhaben auf ein Fernseh-Gelände am Stadtrand beziehen, die in jeder Weise ausbaufähig sind.

Farbfernsehen ? Nein Danke - jetzt noch nicht.

Alle diese Vorhaben erfordern eine noch sorgsamere (nicht unbedingt längere) Prüfung als bisher. Freihalten muss man sich von Fehlentwicklungen. Wenn von verschiedenen Seiten heute schon Bemerkungen über Farbfernsehen gemacht werden, so kann man über eine solche Verkennung der Entwicklungslinie für die nächste Zeit nur den Kopf schütteln.

Desgleichen über manche Programm-Ansichten, die - leider - diskutiert werden und sich trotz ihrer Unhaltbarkeit als hemmend erweisen. Hierher gehört z.B. die Ansicht, dass Fernsehprogramme wöchentlich oder halb-wöchentlich wechseln sollen (anstatt Wiederholungen über grössere Zeiträume zu planen).

Oder eine Vorstellung, dass auf die Dauer nicht genügend Programmstoffe vorliegen könnten, die auch in den ersten Jahren des Hörrundfunks auftauchte und durch das erste Jahrzehnt der deutschen Fernseh-Entwicklung längst ad absurdum geführt worden ist.

Das Fernsehen braucht Noveau

Sehr zu begrüssen dagegen ist die von Dr. Pleister immer wieder betonte Forderung nach Niveau, das bald einen Anschluss an die zum Teil sehr bemerkenswerten Sendungen vor 5 Jahren finden muss.

Neue Richtfunkstrecken in Kürze

Mit grosser Zielsicherheit nimmt die Bundespost ihre Fernsehaufgaben in Angriff. Es wird an den Strecken Hamburg-Köln-Frankfurt (mit Abzweigungen von Hannover nach Berlin) gearbeitet und man kann damit rechnen, dass die Verbindungen oder wenigstens grosse Teile Ende des Jahres fertiggestellt sein werden.

Zieht die Industrie wirklich mit ?

Ob die Industrie das gleiche Tempo einschlägt, bleibt abzuwarten und zu erhoffen. Wenn in diesem Jahre eine Rundfunk-Ausstellung stattfindet, dann wird ihr Hauptanziehungspunkt das Fernsehen sein müssen. Wahrscheinlich aber möchte ein Teil der Industrie das Jahr 1951 noch als UKW-Geschäfts-Jahr gelten lassen, um erst 1952 das Fernsehen anzupacken. Wir glauben nicht, dass von dieser Seite aus das Tempo allein bestimmt werden kann.

Über die Auswirkungen des Fernsehens

Ohne Zweifel werden auch immer wieder den Weg des deutschen Fernsehens warnende Stimmen begleiten, die auf "Folgen" der Fernsehentwicklung ähnlich wie in den USA hinweisen.

Wir müssen hier einmal energisch betonen, dass die Auswirkungen des Fernsehens auf das Familienleben, die Kindererziehung usw. nicht einfach von den USA auf unser Land zu übertragen sind. Es ist viel näherliegend, die ruhigere Entwicklung in England als Richtmarke zu nehmen und schliesslich sich bewusst zu sein, dass jede Entwicklung von denen gesteuert werden kann, in deren Händen die Programmgestaltung liegt.

Das ist die wahre und echte Verantwortung, die vom ersten Tage ab die Linie des Fernsehrundfunks auf Jahre hinaus bestimmen kann. Es gilt nur, sieh des Ernstes dieser Verantwortung bewusst zu sein und sich voll in ihren Dienst zu stellen.

Ende der kitischen Rückschau und kritischer Ausblick von Dr. Kurt Wagenführ-Hamburg.

Sir William Haley schreibt dazu :

  • "Wenn es allen Bürgern eines Landes möglich gemacht wird, jeden Abend nicht nur nur hören, sondern auch zu sehen, was täglich in der ganzen Welt geschieht, wenn die Einwohner fast jeder Stadt und jedes Dorfes den grossen nationalen und internationalen Ereignissen trotz der Ferne unmittelbar beiwohnen können, wenn die Farbe, der Anreiz, die Vielfalt und Wichtigkeit des täglichen Lebens dem Reichsten und Ärmsten, dem Einsamsten und Geselligsten vermittelt werden, wenn Harmonie, vollendete Form und Anmut ebenso sichtbar wie hörbar in jedem Heim aufgenommen werden können, dann muss zweifellos etwas entstehen, das die Macht hat, gemeinsam mit den anderen wohltätigen Einflüssen innerhalb der Gesellschaft einen erweiterten Gesichtskreis und ein volleres Leben zu schaffen."


Sir William Haley Generaldirektor der BBC-London

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