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Artikel, Zitate und Infos stammen aus der Funk-Technik, der Funkschau, den RTMs, Kameramann, der FKT, den Schriften von Philips und Zeiss Ikon und Anderen. Mehr über die verfälschten historischen Informationen ab 1933 über 1945 bis weit in die 1980er Jahre.

aus der FUNK-TECHNIK Nr. 16/1950 (2. Aug. Heft)
Das Editorial

Nr. 16/1950 - 5. JAHRGANG - CHEFREDAKTEUR CURT RINT

DÜSSELDORF - Leistungsschau der deutschen Radioindustrie - Empfängerprogramm 1950/51

Die Funkausstellung hat am 18. August ihre Pforten geöffnet. Seit einigen Tagen bewundern Techniker die neuen AM/FM-Super, UKW-Einsätze, Tonaufzeichnungsgeräte und all den anderen technischen Fortschritt, den uns die deutsche Radioindustrie anläßlich der Funkausstellung bietet. Die Kaufleute aber sind beeindruckt von der Preisentwicklung, die sie sicherlich auch in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet haben. Es gibt keine Preisklasse, die nicht den Standard von 1936/38 erreicht, wenn nicht sogar unterschritten hat. Schon allein diese Tatsache genügt, daß die 16. Deutsche Funkausstellung ein großer Erfolg ist, und daß sie sich würdig an die großen Vorbilder der früheren Ausstellungen auf dem wieder hergestellten Berliner Messegelände anreiht.

Wir sind (preislich) auf dem Friedensstand angelangt.. . und bei diesem oder jenem Modell noch etwas darunter! So nüchtern diese Worte dahergesagt werden, so schwierig ist Deutung und Be­urteilung aller jener Faktoren, die eine innerhalb der Wirt­schaft von Westdeutschland und Westberlin wohl einzigartige Tatsache schaffen. Man nenne uns langlebige Güter oder Dienstleistungen, Nahrungsmittel oder Rohstoffe, die heute genau soviel oder weniger als 1936 ... 38 kosten!

Rationalisierung schafft es nicht allein

Untersuchen wir einmal die Gründe, die es den Fabriken erlauben, Sechskreis-Super für DM 165,- ........ und Einkreiser mit dynamischem Lautsprecher, Linearskala, 2,5 Watt Endleistung usw. für DM 76,- zu liefern.

Halten wir uns zuerst an die positiven Faktoren:

  • a) Rationalisierung innerhalb der Fertigung: man baut möglichst nur noch Wechselstromgeräte bzw. gleichartige Chassis für beide Typen, wobei nur noch die Heizkreise anders zu schalten sind. Die Ka­pazitäten der Fabriken sind bis zum äußersten gesteigert worden, so daß sich das „Gesetz der großen Serie" auswirkt. Jeder Handgriff, jeder Arbeits- und Prüfvorgang wird beinahe wissenschaftlich auf seine Wirtschaftlichkeit hin untersucht. Einzelteile werden selbst ge­fertigt, wenn der Fremdbezug nur um Bruchteile von Pfennigen teurer ist.
  • b) Potentiometer, Elektrolyts, Widerstände usw. sind seit zwei Jahren um fast die Hälfte billiger geworden. Manchmal werden ausländische Teile, z. B. schweizerische Elektrolytkondensatoren, eingeführt. Entscheidend war die zweite Senkung der Preise für Bestückungsröhren. Heute muß die Empfängerfabrik für die Bestückung eines Sechskreisers zwischen 10 und 15% vom Bruttopreis des Empfängers be­zahlen. Vorher waren es meist über 20%.
  • c) Der Lohnanteil ist bei der Gerätefertigung durch die bereits ge­nannten Rationalisierungsvorgänge und unterstützt durch modernste, durchweg neue Fabrikationseinrichtungen gegenüber der Vorkriegs­zeit weiter abgesunken. Das ist sehr wichtig, denn zur Zeit bewegt sich der Lohnindex zwischen 130 und 155 (1936 = x100).
  • d) Die Rabatte sind gesunken. Im Durchschnitt müssen Einzel- und Großhändler auf 5% im Vergleich zur Vorkriegszeit verzichten.

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Gegen die niedrigen Preise sprechen jedoch nicht minder gewichtige Faktoren:

a) Wir nannten bereits die erhöhten Löhne, obgleich sie sich nicht voll auswirken.

Weitere kostensteigernde Faktoren sind:

  • höhere Steuern,
  • höhere Kraftstrompreise,
  • höhere Transportkosten,
  • höhere Bankzinsen.
  • höhere Baukosten (bei Fabrikerweiterungen),
  • höhere Verwaltungskosten (u. a. Porti, Telefongebühren) gegenüber der Vorkriegszeit.


b) Nicht alle Materialien sind billiger. Trotz der bemerkenswerten Senkung der Röhrenpreise liegen sie noch immer rd. 10% über den Vorkriegssätzen. Holzgehäuse sind ein böser Fall, ihr Preisindex balanciert noch immer auf 1,8. Der von Kupfer ist schon auf 2,5, vom Zinn schon gar nicht zu reden. Papier und Pappe (für die Verpackung) kosten weit mehr als vor dem Kriege, wenn auch genaue Angaben nur schwer gemacht werden können, da die Unterschiede beträcht­lich sind.

Zusammengenommen ergibt sich folgendes: wenn die Industrie noch genau so wie vor einem Jahr oder gar zwei Jahren kalku­lieren würde, nützte alle Rationalisierung nichts. Tatsächlich ist die Grundlage bedenklich schmal geworden, und von großen „Verdiensten" kann keine Rede mehr sein. Man darf mit einiger Sicherheit sagen, daß der unterste Punkt erreicht ist; weitere Preissenkungen würden Substanzverluste bedeuten. Damit ist aber klar herausgestellt, daß für Sonderbestrebungen einiger Gruppen des Groß- und Einzelhandels in Richtung auf höheren Rabatt wenig Raum ist.

War die radikale Preissenkung nötig?

Die Erhardsche Marktwirtschaft mit ihrer völlig freien Kon­kurrenz und die amerikanischen Antikartell-Bestimmungen mit ihrem Verbot jeder Marktabsprache haben einen Zustand heftigsten Wettbewerbes herbeigeführt. Inzwischen ist näm­lich die Leistungsfähigkeit der Werke beachtlich angewachsen und diese Fabrikationsstätten sind ausnahmslos modern und wirtschaftlich eingerichtet. Sachverständige beziffern die Produktionsmöglichkeiten der Radioindustrie in Westdeutschland und Westberlin auf etwa 2,1 Millionen Empfänger pro Jahr! Dabei lassen die Röhrenaufträge der Gerätefirmen erkennen, daß diese Kapazität im kommenden Rundfunkjahr zu einem großen Teil ausgenutzt werden soll ...

Die Verkaufsleiter der Empfängerfabriken wissen daher, daß der Wettbewerb mörderisch wird, und jeder ist bemüht, die steigende Produktion abzusetzen. Neben technischen Spitzen­leistungen sind sinkende Preise das Ergebnis dieser Über­legung - ein unausbleiblicher Vorgang! Noch niemals seit Kriegsende wurden die Preise für Empfänger so sorgfältig festgesetzt wie in diesem Jahr, und noch niemals hat man so lange mit ihrer Bekanntgabe gezögert. Nur wenige Firmen entschlossen sich verhältnismäßig rasch, die Mehrzähl peilte die Konkurrenz an und kam erst im Laufe des Monats August mit den neuen Preisen heraus.

Es gibt nicht wenige, die die Notwendigkeit solcher radikalen und beinahe einzig dastehenden Preissenkungen verneinen und sie als unzweckmäßig, sogar als gefährlich bezeichnen. Die wirtschaftliche und mehr noch, die politische Lage in der Welt sei so unübersichtlich und der Weltmarkt für Rohstoffe derart in Bewegung geraten, daß fehlende Reserven in der Kalku­lation zu Schwierigkeiten führen können. Unzweifelhaft be­steht eine Neigung zum Preisanstieg bei allen wichtigen Roh­stoffen, und viele Inlandspreise sind ebenfalls nach oben ge­richtet, seitdem der Korea-Konflikt seine dunklen Schatten wirft. Ihr rapider Anstieg wird höchstens gehemmt von dem Geldmangel breiter Bevölkerungsschichten. Es ist daher ver­ständlich, daß bestimmte Kreise den Preisverfall für Rund­funkgeräte bekämpfen.

Ganz bestimmt wird die geschilderte Lage den Ausleseprozeß unter den Herstellern beschleunigen. Einige dürften freiwillig ausscheiden. Wer weiter mitspielen will, muß wirklich auf allen Gebieten das Äußerste leisten: manche werden es nicht können und stranden. Die Zahl der Fabriken, die inzwischen auf rd. 40 gesunken ist, wird sich weiter vermindern. So gesehen, kann die US-Antikartell-Verordnung zu dem Er­gebnis führen, daß nur wenige Fabriken überleben und den Markt beherrschen.

Positive Folgen

Jedes Ding hat zwei Seiten, also auch die eben skizzierte Entwicklung. Aufmerksame Leser der FUNK-TECHNIK werden sich an unseren Leitartikel „Im Übergang" (Heft 24, 1949) erinnern, in dem wir mit Nachdruck radikale Preis­senkungen für Empfänger und Röhren forderten, immer mit dem Ziel, die ausländische Konkurrenz gebührend empfangen zu können, sollte sie ernsthafte Vorstöße auf den deutschen Markt unternehmen. Unsere Forderung gipfelte in dem Wunsche, zumindest nicht teurer zu sein als die übrigen europäischen Geräte, die seinerzeit noch zwischen 15 und 25% unter unseren westdeutschen Durchschnittspreisen gehandelt werden konnten.

Nun, es hat den Anschein, als ob die westdeutsche Industrie es geschafft hat, obgleich dies vor einem halben Jahr für den Außenstehenden als Utopie er­scheinen mußte. Rundfunkgeräte aus dem europäischen Aus­land werden in Zukunft alle Mühe haben, innerhalb Deutsch­lands zu konkurrieren, und die Gefahr der Einfuhr amerika­nischer Empfänger verringert sich mit dem fortschreitenden Umbau der USA-Wirtschaft, der gegenwärtig in vollem Gange ist. Schon heute bestehen ernste Bedenken innerhalb der amerikanischen Radiowirtschaft über die künftige Produk­tionsentwicklung; man befürchtet radikale Drosselung der Fertigung von Radio- und Fernsehempfängern zugunsten mili­tärischer Geräte.

Abhänging von den Röhrenherstellern

Auch die Lage auf dem Röhrengebiet hat sich gewandelt. Wir nannten oben schon die sehr einschneidende Preissenkung für Bestückungsröhren, die von einer fühlbaren Senkung der Preise für lose Röhren begleitet wurde, als eine wichtige Ursache für das Absinken des Preisniveaus. In diesem Zu­sammenhang ist die Äußerung eines führenden Mannes aus der Industrie interessant, derzufolge ausländische Radioröhren im Höchstfalle noch 10% billiger sind als deutsche . . . und diese noch fehlenden 10% werden aufgewogen von der gleich­mäßigeren Qualität der deutschen Erzeugnisse und der leichteren Handhabung der Garantie- und Ersatzleistungen. Somit steigen auch die Exportaussichten für deutsche Empfänger.

Die Ausfuhr hat sich in den letzten Monaten gut angelassen, und mit der nötigen Geduld werden weitere be­friedigende Ergebnisse zu erreichen sein. Langsam wachsen auch die Nachkriegsgründungen unter den Gerätefabriken in die Materie hinein; sie knüpfen ihr Vertreternetz enger, stellen Marktuntersuchungen an, und manche Firmen werden viel­leicht eines Tages dazu übergehen, Export-Sondermodelle auf­zulegen. Das wird sich nicht vermeiden lassen, denn weite Teile der Welt müssen Batteriegeräte mit hohen Leistungen benutzen, andere verlangen neben tropenfester Ausführung besondere Berücksichtigung spezieller Wellenbereiche (zwi­schen 55 und 90m) und extreme KW-Empfangsleistungen.

Bemerkungen zum UKW-Problem

Wir haben uns bemüht, zum Preisproblem alles zu sagen, was im gegenwärtigen Zeitpunkt möglich ist. Manches muß im Laufe der Saison nachgetragen werden, denn neue Einzelheiten werden ins Blickfeld rücken. Eng verknüpft mit diesen Fragen ist Thema Nr. 2, wie wir es nennen möchten, die Ultra­kurzwelle.

Die FUNK-TECHNIK und die „FT-Informationen" haben in die Debatte pro und contra UKW entsprechend ihrer Ein­stellung eingegriffen und mehrfach eine betont mäßigende Haltung an den Tag gelegt. Wir sagten, auf eine kurze Formel gebracht: „UKW ist eine Angelegenheit von Jahren und 1950 ist Experimentierzeit."

Nicht immer sind wir verstanden worden . . . Um die Jahreswende 1949/50 meinten die Sende­gesellschaften, daß die Industrie offenbar versagt habe, weil noch keine billigen UKW-Vorsatz- und -Einsatzgeräte auf dem Markt sind, von AM/FM-Empfängern ganz zu schweigen. Seit Mai/Juni dieses Jahres erklären die Hersteller der in­zwischen sehr zahlreich gewordenen UKW-Modelle: die Sender sind schuld ... am geringen Interesse des pp. Publikums und den kleinen Umsätzen ... Im Süden gibt's noch immer kein zweites Programm, und im Norden, in dem wir eines haben, ist der UKW-Sender Langenberg der Sündenbock, weil er so unregelmäßig arbeitet, außerdem fehlen Oldenburg und Det­mold noch immer. Vielleicht hat man inzwischen gemeinsam herausgefunden, daß unzweifelhaft die Radfahrer an allem schuld sind . . .

Ist UKW zu schnell gekommen ?

In Wirklichkeit wehrt man sich nur gegen die Erkenntnis, daß wir möglicherweise etwas zuviel „in UKW" gemacht haben, denn Kopenhagen hat unsere Rundfunkversorgung wohl verschlechtert, aber nicht zum Erliegen gebracht. Also bleibt der zweite Vorzug des FM-Rundfunks bestehen, näm­lich vermehrte Programmauswahl und höhere Klangqualität.

Aber eben dieser Vorzug kostet zusätzliches Geld, und es wird daher viel Zeit benötigt, ehe ein zu Buche schlagender Hörerstamm aufgebaut sein wird. Zum Glück beginnt der Bayerische Rundfunk mit dem 18. August ein Zweitprogramm in den späten Nachmittags- und Abendstunden zu übertragen, so daß die unentwegten Klagen aus Süddeutschland etwas gemilderter klingen werden.

Vielleicht entschließt sich wenig­stens der Frankfurter Sender, ein gleiches zu tun; der Süd­deutsche Rundfunk ist leider nach wie vor zurückhaltend. Für die Industrie war daher die Entscheidung „mit oder ohne UKW" bei der Planung des diesjährigen Produktionsprogrammes eine überaus schwierige Angelegenheit. Man gewinnt aber den Eindruck, daß sich die Industrie elegant aus der Affäre gezogen hat. Die Standardlösung dieser Saison ist wirtschaftlich tragbar und daher zu vertreten, selbst wenn die technische Seite noch nicht voll befriedigt.

Noch ist UKW eine Option. Bald Standard ?

Bekanntlich sind nahezu alle Empfänger der Hauptpreislage (zwischen DM 165,- und 300,- ) mit einer UKW-Einbaumöglichkeit versehen, so daß der Käufer nach Wunsch und Geldbeutel am UKW-Empfang teilnehmen kann, falls er im Bereich eines UKW-Senders wohnt. Die Einsätze, fast ohne Ausnahme Pendler mit Vorstufe, sind recht billig und kosten zwischen DM 27,- und DM 50-, während Supereinsätze unter DM 100,- angeboten werden. Für den Fabrikanten bedeutet diese Lösung einen billigen Ausweg, denn die technische Mehr­leistung für einen derart vorbereiteten Empfänger gegen­über der früher üblichen Normalausführung ist unerheblich; sie beschränkt sich auf einige Schaltkontakte, eine Buchsenleiste und die UKW-Eichung auf der Skala. Man wird am Ende der Saison, etwa nach Weihnachten, ein­mal sorgfältig feststellen müssen, wie groß die Anzahl der verkauften UKW-Einsätze im Vergleich zu den für UKW vorbereiteten Empfängern gewesen ist.

Fast alle Fabriken wagen es, ihre Spitzenmodelle als AM/FM-Super herauszubringen, ohne hier bereits in allen Fällen eine wirtschaftlich und technisch gleichmäßig befriedigende Lösung gefunden zu haben. Entweder sind diese Kombinations­empfänger sehr leistungsfähig und teuer oder sie liegen günstiger im Preis und haben dann z. B. eine nur geringe Empfindlichkeit auf dem 3m Band. Es werden wohl noch zwei Jahre vergehen, bis wir von einer einheitlichen Linie in der Konstruktion sprechen können. Auch bei diesen Geräten bedarf es sorgsamer Marktbeobachtung, damit Fehler ent­deckt und falsche Wege nicht ein zweites Mal beschritten werden.

Vom Einkreiser bis zum Luxussuper
(Anmerkung: Jetzt kommt viel von der internen Technik)

Über die Notwendigkeit, Einkreiser zu bauen, sind einige Tonnen Papier beschrieben worden. Die verkauften Stückzahlen des letzten Jahres haben eindeutig bewiesen, daß diese Geräteklasse ein „Muß" ist. Das Geld ist nun einmal knapp, und viele Radiointeressenten wohnen im Ortssenderbereich, so daß man dem Einkreiser die Daseinsberechtigung nicht ab­sprechen kann. Natürlich wird dieser kleinste Vertreter der Gattung Rundfunkgeräte nur dann seinen Zweck erfüllen, wenn er wirklich billig ist. Schon in der letzten Saison kam der Verkaufserfolg des „Jotha" -Einkreisers für DM 96,- und anderer Typen nicht von ungefähr.

In diesem Jahr sind einige bisher noch bestehende Rekorde gefallen. Wir erinnern uns, es gab einmal einen VE für 76.- (Reichs-) Mark. . . Für genau den gleichen Preis liefert heute Lorenz das Modell „Neckar" - aber man vergleiche die Ausstattung: 2 Watt Ausgangsleistung gegen 0,5 Watt, permanentdynamischer Lautsprecher gegen Freischwinger! Variable Antennenkopp­lung und Rückkopplung sind ebenfalls nicht vergessen worden - und an Stelle der mäßigen Zahlenskala des VE alter Art tritt beim „Neckar" eine übersichtliche Linearskala. Grundig liegt mit dem. Modell 88GW für DM 88,- ...... ebenfalls weit unter der 100.- Mark Grenze und bietet neben dem geschickt ge­stalteten Gehäuse allerlei an Empfindlichkeit und Endleistung (Röhren: UF 6, UL 2, AEG-Trockengleichrichter).

Einkreiser mit UKW-Teil

Einige Konstrukteure wollten auch beim Einkreiser nicht auf das UKW-Teil verzichten und schufen u. a. einen AM/FM-Einkreiser, das Modell „Kantate" von Loewe-Opta mit EF 12, EL 11 und ECF12, Trockengleichrichter, Holzgehäuse, gro­ßer erleuchteter Skala usw. Allerdings stellt sich sein Preis auf DM 169,50 und erreicht damit die einfachen Sechskreis-Super. Auch die C. Lorenz AG. muß für den Einkreiser „Isar" DM 169,- verlangen, denn auch hier wird mit Holz­gehäuse, Linearskala, großem Lautsprecher, Kurzwellen usw. allerlei Komfort geboten. Eine UCF 12, fest in die Schaltung eingebaut, erlaubt UKW-Empfang.

Man muß abwarten, welche Antwort der Markt auf das Er­scheinen der AM/FM-Einkreiser gibt . . . möglicherweise kein lautes Ja! Zwischen dem Einkreiser und dem nächstteuren Modell ist leider eine große Pause, die nur von ganz wenigen Fir­men besetzt wurde. Wer Einkreiser baut, liefert sie billig ..... eine verständliche Sache! Und wer in dieser Saison bei den niedrigen Preisen für Bestückungsröhren einen Super plante, verließ den Vierkreiser und wandte sich dem Sechskreis-Superhet zu, dem er eine ehr­liche ZF-Verstärkung und zweifachen Schwundausgleich geben kann. Natür­lich ist hierbei auch nicht alles restlos in Ordnung: man kann ein solches Gerät bei aller Einfachheit der Ausstattung nicht unter DM 160,- bringen, so daß leider eine Lücke zwischen etwa DM 90,- und jenen DM 160,- ....... entsteht.

Vierkreis-Super

Der Vierkreis-Super ist also endlich tot; wo er noch lebt, verdankt er es dem Zufall, einem innerbetrieblichen Um­stand oder etwas Ähnlichem, nicht aber seiner technisch-wirtschaftlichen Über­legenheit. Wir können jedenfalls in diesem Jahr das interessante Schauspiel erleben, wie sich Vierkreiser für rund DM 170,- im Wettbewerb mit Sechs-kreisern messen, die fünf Mark billiger sind. Wir wollen dem Vierkreiser keine Träne nachweinen, sein fehlender Schwundausgleich und seine meist mäßige Tonwiedergabe als Folge eines sehr schmalen ZF-Bandes (Rückkopp­lung! ) stempelten ihn zu einer Zwischen­lösung (...wenn wir das Wort „Verlegenheitslösung" vermeiden wollen).

Sechskreiser

Eigentlich ist es falsch, diesem Kapitel eine solche Überschrift zu geben. Die Klasse der Sechskreiser umfaßt nicht eine, sondern drei Preisklassen, deren Übergänge fließend sind. Wir kennen zuerst den aller einfachsten Vertreter mit nur zwei Wellenbereichen, ohne Ton­blende und ZF-Bandbreitenreglung usw. Man hat jeden Luxus gespart, sich auf das Notwendigste beschränkt und somit ein Gerät geschaffen, dessen Trenn­schärfe ausgezeichnet ist und vor allem­einen Zweifach-Sehwundausgleich auf­weist.

Der Klang läßt selbstverständlich manche Wünsche offen und der Be­dienungskomfort auch . . . aber sein Preis gleicht alles wieder aus. Der Prototyp dieser Klasse, von dem jede Stückzahl abzusetzen ist, dürfte das Modell 165W von Grundig sein. Es kostet DM 165,- .......... oder soviel wie vor Jahresfrist noch der Einkreiser. Mehr braucht wohl nicht gesagt zu werden, höchstens sei die Be­merkung gestattet, daß ähnliche Emp­fänger vor dem Krieg etwa 190.- R-Mark gekostet hatten.

Besser ausgestattet, d. h. mit Kurz­wellenbereich und Tonblende versehen, dazu manchmal schon Bereichsanzeiger auf der Skala, mit ausgewogener Gegen­kopplung und allerlei Möglichkeiten der Klangbeeinflussung stellen sich jene Sechskreiser vor, von denen einige zwi­schen 190.- und 200.- , andere etwas über DM 200,- kosten. Meist stecken sie in Bakelitkassetten, die gegenüber ihren Vorgängern nicht nur größer, sondern vor allem formschöner geworden sind. Einige ganz wenige Modelle schmücken sich aber bereits mit einem bescheidenen Holzgehäuse.

Beispiele und Preisklassen

Als Beispiel für den Aufbau dieser Preisklasse dient die beigefügte Schal­tung des Hagenuk „Ravensberg". Natür­lich können alle diese Modelle mit einem UKW-Einbau versehen werden und er­höhen sich dann im Preis um DM 27,- bis 47,-. Der Grundig 196W/UKW be­sitzt eine fest in die Schaltung ein­gefügte Pendlerkombination und verteuert sich damit gegenüber der Normalausführung (Modell 196Wr) um DM 29,-. Es ist also anscheinend gleichgültig, ob man einen Einsatz oder einen festen Schaltungsbestandteil vorsieht.

Die dritte Untergruppe der Sechskreiser bilden jene Modelle, die um die Jahres­wende mit Mühe unter DM 300,- ge­halten werden konnten. Sie besitzen alles, das heute für einen Durchschnitts­preis von etwa DM 235,- zu bieten ist (und das ist nicht wenig): Magisches Auge, das als große Überraschung erst­malig in diese Preisklasse vorstößt, fast immer Holzschatullen, seltener auch gut gelungene Preßstoffgehäuse, Laut­sprecher bis 180mm Durchmeser, oftmals schon einfache ZF-Bandbreitenreglung . . . und einen Klang wie die früheren Groß­super!

Preisklasse ab DM 200,-

Mit dieser Preisklasse muß sich der Fachhändler besonders eingehend be­schäftigen und versuchen, ihre tech­nischen Feinheiten zu ergründen, denn zwischen DM 200,- und 250,-  werden die Modelle liegen, die in dieser Saison stückzahlmäßig den größten Umsatz bringen. Jede Firma versucht daher, eben in diese Preisklasse hinein ihren Schlager zu legen, wenn sie es nicht vor­zieht, die äußerste Grenze der Kalkula­tion zu vermeiden und etwas höher steigt. Wir erreichen damit die Preis­klasse zwischen DM 255,- und etwa 280,-. Hier sind. Geräte mit allerlei Zusatzbequemlichkeiten zu finden, also mit sehr großen 6-Watt Lautsprechern, besonders großen Holzgehäusen, aus­gewogenen Gegenkopplungen, kurzum, es sind Modelle, für die noch vor Jahres­frist weit über DM 350, - zu zahlen waren.

Beispiele sind SABA-Villingen, Philips-Sirius, Telefunken-Operette 50 u. a.; einige von ihnen, haben zwei Kurz­wellenbereiche.

Hier hinein gehört die Sonderentwicklung von Nord-Mende mit acht Kreisen und fünf Röhren (Typ 258 W), deren Trennschärfe in Stellung „schmal" 1:1000 auf Mittelwellen erreicht. Erste Berichte aus dem Fachhandel lassen er­kennen, daß man bei diesen Geräten (wie überhaupt mit der Achtkreis-Serie von Nord-Mende) alle Trennschärfe­schwierigkeiten spielend überwindet, wo­bei die Wiedergabe als Folge der nahezu rechteckigen ZF-Durchlaßkurve immer gut bleibt. Für DM 258,- wird eine be­merkenswerte technische Leistung ge­boten, zumal das Gerät selbstverständ­lich Holzgehäuse und Magisches Auge besitzt.

Preisklasse um DM 300,-

Hiermit gelangen wir zur interessante­sten. Preisklasse der Saison. Für DM 295,-
bis 340,- darf der Kunde heutzutage bereits einen ausgereiften Großsuper mit nach Hause nehmen. Allerdings müssen wir uns von der überlieferten Anschauung frei machen, nach der ein Großsuper unter allen Umständen vor dem Mischer eine HF-Vorstufe besitzen muß. Sie ist wahrlich nicht nötig, denn die übliche Eingangsschaltung mit ECH11 (ECH42/ECH 71) und nach­folgender einfacher ZF-Stufe bringt eine genügende Empfindlichkeit, die auf Mittel- und Langwellen niemals aus­zunutzen ist. Außerdem kann die Spiegelwellenselektion immer aus­reichend gestaltet werden. Es ist beinahe unbegreiflich, was alles die Konstrukteure in diese Empfänger hineingepackt haben. Dreifache KW-Bereiche, KW-Lupen, Lautsprecher von 220 mm Durhmesser und 11.000 Gauß Feldstärke. Drucktasten- Einstellung der Wellen­bereiche usw.; alles das formt Empfänger von Rang. Kaum irgendwo wird das Absinken der Preise derart dargelegt wie hier.

Greifen wir uns die Graetz-Super heraus: 1948/49 kostete der Typ 151W (7 Kreise mit Eingangsbandfilter, 2 KW-Bereiche DM 525,- .... 1949/50 wurden für den geringfügig vereinfachten 152W (immer noch 7 Kreise, jedoch an Stelle des Eingangsbandfilters ein regelbares Dreikreis-ZF-Filter und nur noch einen KW-Bereich) noch DM 398,- verlangt ... und heute kostet der 153W, der dem Typ 152W bis auf Kleinigkeiten entspricht, dafür aber weit besser klingt und ....... unserem Empfinden nach ...... ein noch schöneres Gehäuse besitzt, nur noch DM 298,-.

Ein weiteres interessantes Gerät dieser Klasse ist neben dem Philips „Merkur" für DM 310,- der Lorenz „Weser", ein ausgereifter AM/FM-Super mit 6Kreisen auf Normalwellen und 8 Kreisen auf UKW für nur DM 338,-. Er verwendet erstmalig Kristall-Dioden Typ DS 80 als Ratiodetektor. Einen Hinweis verdient ferner der Grundig 298W mit seinen zwei Mittelwellenbereichen und 6 Druck­tasten für Wellenbereich- und TA-Umschaltung für DM 298,-, dessen Klang alle Fortschritte der modernen NF-Technik erkennen läßt. Saba besetzt diese Klasse mit dem Modell „Meersburg", bei dem zwischen Mischer und ZF-Stufe ein Vierkreis-Filter liegt, jene neue, Nord-Mende ähnliche Einrichtung einer Mehrwege- Hochfrequenzgegenkopplung über insgesamt 5 Kreise. Man erreicht in Stellung „schmal" eine Trennschärfe von 1:950 im Mittel (Preis DM 298,-).

Leider wird mancher Fachhändler in dieser Preisklasse einigen Kummer haben. Bereits in den ersten Tagen des August beschwerten sich Kunden, die in den letzten Monaten Großsuper der 400 Mark Klasse auf TZ (Anmerkung: Teilzahlung) gekauft hatten, als sie in den Schaufenstern ihr noch verbessertes Gerät um glatt einhundert Mark billiger entdeckten. „Mir ist die Luft weggeblieben . . .", sagte dieser Tage in einer norddeutschen Stadt ein Kunde zu seinem Händler. „Mir auch . . ", war die klassische Antwort unseres Fachmannes.

Spitzenklasse

Alle Geräte für mehr als DM 380,- bis 400,- entzogen sich Anfang August, als diese Zeilen entworfen wurden, noch der Würdigung. Wie schon vor dem Kriege konzentrierte sich die Industrie bis zur Funkausstellung auf das Heraus­bringen jener Geräte, die das Haupt­geschäft bringen sollen. Diese werden zuerst bemustert, während die Spitzen­geräte noch auf sich warten lassen, wenn wir auf der Funkausstellung auch von jedem einige Probestücke sahen. Selbst die Preise sind zur Zeit kaum be­kannt, so daß eine Besprechung nur eine langatmige Aufzählung technischer Einzelheiten wäre (ohne selbst hierbei sicher zu sein, daß sich nichts mehr ändert). Wir behalten uns daher die Berichterstattung über die Spitzen­empfänger der Industrie für ein späteres Heft der FUNK-TECHNIK vor. Zur Zeit wäre lediglich die „Papierform" zu nennen, um es sportlich auszudrücken.

Immer noch Allstrom oder nur noch Wechselstrom ?

Dem Fertigungsprogramm der Industrie ist zu entnehmen, daß in diesem Jahr weniger Allstrommodelle lieferbar sind als je zuvor. Einen Grund dafür nannten wir bereits oben, nämlich der Wunsch nach Rationalisierung innerhalb der Fabrik. Außerdem dauern die Umschaltungen innerhalb der Großstädte von Gleich- auf Wechselstrom an. Schon im letzten Jahr betrug der Anteil der Allstromempfänger am Gesamtumsatz nur noch 10 ... 15%, und auch hierbei hatte man noch den Eindruck, daß sich der eine oder andere Kunde aus Gründen der Sicherheit bei einem evtl. Umzug ein Allstrommodell zulegte, obwohl er daheim am Wechselstromnetz ange­schlossen war. Möglicherweise werden daher Fachgeschäfte in ausgesprochenen Gleichstromgegenden während dieser Saison einige Schwierigkeiten haben, alle Wünsche der Kunden zu erfüllen.

Brauchen wir noch Kurzwelle ?

Geradezu liebevoll sind die Kurzwellen in diesem Jahr behandelt worden. Wo es irgend ging, finden wir zwei oder drei KW-Bereiche; wo es aber aus Preis­gründen nicht möglich war, hat man häufig auf die untersten KW-Rundfunkbänder (16, 19, 25m) verzichtet, so daß der Bereich zwischen 5,2 und 10MHz übrigbleibt und man u. a. die deutschen Kurzwellenrundfunksender leicht ab­stimmen und wiederfinden kann.

Philips tut ein übriges und ordnet neben den gespreizten Bändern noch den gesamten Bereich von 16 bis 52m durchgehend an. Als Folge dieser pfleg­lichen Behandlung der Kurzwellen finden wir bei einer Reihe von Geräten zwei Mittelwellenbereiche. Die Erklärung ist einfach: für die KW-Bandspreizung ist es vorteilhafter, mit geringeren Kreis­kapazitäten im Vor- und Oszillator­kreis zu arbeiten, außerdem wird mit größeren Plattenabständen im Oszillatordrehko eine erhöhte Sicherheit gegen akustische Rückkopplung auf Kurz­wellen erzielt. NSF-Nürnberg hat hier einen neuen Zweifachdrehko mit 2 x 195pF maximaler Kapazität herausgebracht; in einer Sonderausführung auch mit angesetztem Zweifach- UKW- Dreh­kondensator. Als Beispiel diene die Schaltung des Grundig „Drucktasten­super 8", dessen UKW-Aufbau recht interessant ist.

Es erhebt sich natürlich die Frage, ob die bisherigen Erfolge jener Geräte mit gespreizten KW-Bereichen (vor allem Nord-Mende) diese neuerliche An­strengung rechtfertigen oder ob es wieder einmal verlorene Liebesmühe ist. Vorerst kann man hier nur schwer zu einem gerechten Urteil kommen. Viele sind geneigt, die Kurzwellen als über­flüssig zu betrachten, und manche Fach­leute argumentieren wie die UNESCO, die bei einer Rundfrage festgestellt haben will, daß nur 3% aller Rundfunk­hörer in Europa und den USA regel­mäßig Kurzwellensender einstellen.

Um so mehr überrascht der diesjährige Auf­wand für Kurzwellenlupen, echter und weniger echter Bandspreizung usw., der übrigens im Ausland seit Jahren ge­trieben wird. Wir müssen abwarten, wie das Publikum reagiert ... und sehr viel hängt von der Programmgestaltung auf KW ab, leider ein etwas finsteres Ka­pitel des Rundfunks! Möglicherweise sind all die schönen Tricks der Tech­niker im Kurzwellenbereich der neuen Empfänger nichts mehr (aber auch nichts weniger .. .) als ein Verkaufs­argument.

Der Kaufmann an die "Front"

Es bestehen berechtigte Hoffnungen auf ein weiteres Zurückgehen der Reparatur­quote der neuen Empfänger. Zeit dafür wäre es auch! Damit aber verliert die Werkstatt noch mehr an Bedeutung und bildet zuletzt nur noch ein Anhängsel an das Fachgeschäft, zumal die Preise für neue Geräte und die günstigen TZ-Bedingungen keinen Anreiz bilden, über­alterte „Schinken" wieder aufzupäppeln.

Warum 50 Mark für Reparaturen mit zweifelhaftem Erfolg ausgeben, wenn man für eine Anzahlung von 35 Mark bereits einen leistungsstarken Sechskreiser bekommt ? Man erwartete vor Jahresfrist, daß die Werkstatt im Zuge des UKW-Rundfunks wieder zu Ehren kommt. Das ist nicht der Fall gewesen, denn selbst UKW-Einsätze usw. sind seitens der Fabriken so weit durch­konstruiert worden und die Empfänger derart vorbereitet für ihre Aufnahme, daß ein Lehrling im zweiten Jahr, mit einem Lötkolben bewaffnet, die kleinen Umschaltungen ausführen kann - ganz abgesehen von den kombinierten Ge­räten, die auf UKW genau so sicher und einfach arbeiten wie auf Mittel­wellen.

Magere UKW-Perspektive für Randgebiete

Anscheinend wird sich der UKW-Empfang in den Randgebieten der UKW-Sender auch in Zukunft nur geringer Beliebtheit erfreuen. Sobald UKW mit kostspieliger Zusatzantenne, mit Strip­pen und allerlei Sonderknöpfen ver­bunden ist, wird er nur wenige An­hänger finden. Die Masse der Rund­funkhörer aber beginnt erst dann Interesse zu zeigen, wenn zwischen AM und FM kein Unterschied zu bemerken ist, soweit es Bedienung und Aufstellung nebst Antenne betrifft. Allerdings . . . eben zur Erreichung dieser technischen Einfachheit muß der Fachhändler selbst alles von den Ultrakurzwellen und ihren Empfängern wissen. Er soll es so ein­fach wie möglich anlegen, und das Ein­fache ist bekanntlich immer das Schwerste!

Und doch zuversichtlich in die neue Saison

Der Fachhandel sieht der kommenden Saison mit einiger Zuversicht entgegen. Preise und Qualitäten reizen zum Kauf wie nie zuvor, und möglicherweise tragen die politischen Unsicherheiten in der Welt kräftig zum Umsatz bei. Die einen möchten die Nachrichten hören und die anderen ihr Geld anlegen. Jedenfalls brachte die Zeit zwischen dem Eröffnungstermin am 20. Juli und der Funkausstellung schon beachtliche Um­sätze der wenigen lieferbaren Modelle - nicht zuletzt, weil sich der Fach­handel überall in Westdeutschland für berechtigt hielt, alle Mustergeräte sofort ins Schaufenster zu stellen und Zeitungs­anzeigen aufzugeben, in denen die „Neuen" angepriesen wurden.

Natürlich besteht die Gefahr, daß ab Januar 1951 kräftig weiterproduziert wird und die Läger sich in gleicher Weise aufstocken wie in diesem Früh­jahr. Allerdings stecken in den heutigen Preisen kaum noch Reserven, wie wir oben andeuteten, so daß dann Verluste unausbleiblich wären.

Karl Tetzner

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